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Full text of "Kalender für Strassen- & Wasserbau- und Cultur-Ingenieure"

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THE  LIBRARY  OF 

EMIL  KUICHLING,  C.  E. 

ROCHESTER.  NEW  YORK 

THE  GIFT  OF 
SARAH  L.  KUICHLING 

1919 


U5Cii£Vf6iij  (X  uauiiiaiiii, 
Kassels 


l 


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Gleise^  Weichen^  DreJischcibejiy 
Spezial -Wagen  für  Wege-,  Wassel^- 

u.  Canalbatcten. 

Moorhahnen.   Feldbahn  en. 
Industriehahnen. 


Lieferung  vollständiger  Bahnanlagen^ 
mit  dem  gesanimteii  liegenden 
tcnd  rollenden  Material^  a7tch  für 

Loeomotivbetrieb. 
Breinsberganlage7i.  Hängebahnen. 


Kalender 

für 

Strassen-  &  Wasserbau-  und 
Cultur-Ingenieure. 

BegrttDdei  Ton 

A.  Hheinhard. 
Neu  bearbeitet;  unter  Mitwirkung  Ton  FaehgenoBsen 

von 

B.  Scheck^ 

König  i.   'Wasser-BaitiuBpector  iii(l'raii^ftiit  a.  d.  Oder« 

Fünfunilzmanzigsler  Jalirgang« 

Nebst  drei  Beilagen, 
wovon  Beilage  I  im  geb.  Theil  eingehftjDgt  Ist, 
einer  neuen  Eisenbahnkarte  In  Varbendnick  vnd 
sahlreiehen  Abbilden  gen  im  Text. 


WIESBADEN. 
Verlag  Ton  J.  F.  Bergmann. 

c  y  i.u^  i.y  Google 


4 


*  * 


I5i 


0  uy  Google 


VORWORT. 


Der  Jahrgang  1888  dei  Katonders  hat  in  dem  Kapitel  Wasserban 
eine  Erg&nzung  fflr  die  Staaformeln  und  stftdtisehen  Klftranlagon  neben 
verschiedenen  bei  der  Durchsicht  sich  ergebondc-u  Aeuderungen  erhalten; 
in  dem  Kapitel  Eeldeisenbahnen  sind  die  eiektriaoh  betriebenen 
Bahnen  nen  emfthnt.  Ausserdem  warden  die  Kapitel  Brüokenban, 
M  a  s  c  h  i  ]i  e  n  b  a  u ,  Elektrotechnik  und  Nohen-  u.  Kleinhahnen 
neu  bearbeitet  bezw.  durch  Ergänzungen  auf  Grund  der  inzwischen  ge- 
maehten  Erfahrungen  in  nicht  anerheblicher  Weise  stofflich  erweitert. 

Mit  dem  Danke  an  die  Fachgenossen,  welche  durch  Hittheilungen 
mich  freuu«ilich8t  uuterdtiitzten,  verbinde  ich  die  llittt\  die  Wliiiüche 
bezüglich  des  JCaleuderinhaltes  gefälligat  möglichst  frühzeitig  über- 
mitteln an  wollen.  Bei  dem  Umfange  des  sa  bearbeitenden  Stoffes 
iBllssen  einaelne  Kapitel  bereits  in  der  ersten  Jahreshälfte  drnchfertig 
hergestellt  werden,  um  das  rechtzeitige  Erscheinen  des  Kalenders  zu 
ermöglichen« 

Fraukiuri  a.  O.,  im  Herbst  1607. 

B.  Scheck 


XXy.  Bhelnhard^s  Kai.  1893.  Qobunde  ner  Thell* 

L^iyiu^cLi  L/y  Google 


INHALT. 


Schreib-  und  Termin-Kalender.  —  Notizen  über  den  Verkelir  mit 
der  Post  und  Telegraphie.  —  Zeitvergleichung.  —  Kalendarium  mit 
einer  Chronik  des  Ingenieur-  und  Eisenbahnwesens.  —  Projectir- 

papier.  —  Eisenbahnkarte. 


Seite 

I.  Mathematik   .  .  .  ,  ,  .  .  .   1 

II.  Vierstellige  Logarithmentafel  6 
HL  Quadrate,  Guben,  Quadrat-  und  Cubikwurzeln     .   .  11 

IV.  Kreisumfänge  und  Kreisinhalte  20 

V.  Tafel  der  Bogenlängen  (alte   Theilung)  für  den 

Halbmesser  =?  1  .  .  »  ,  ,  i  .  .  .  s  »  .  .  »  >  *  *  ?  21 

VI.  Tafel  der  Sehnen  und  B  ogenhöheu  für  den  Halb- 
messer =  1  .   .   .  ,  .  ^  .  ,  .  .  ^  ,  .  .  ,  .  ^  22 

VIL  Tafel  dertrigoaometrisc  Ii  en  Zahlen     .    .    .   .    .    »   .  23 

VITT.  MaaHH-  und  (IftwinhtRtafeln  .  .  .  .  .  ,  .  .  ,  .  2fi 

A.  Das  metriacho  MaaHS.  B.  JMaaase  u.  (ißwichto  vorachiedcner 

Länder  im  Vergleiche  mit  dem  Motcrsyatein.  C.  Acltore 
preussische  Maasso  und  Gewichte.  D.  Aeltero  österreichische 
Maasso  und  Gewichte.   E.  Enulischo  Maaaae  und  Gewichte  25 — 29 

IX.  Gewichtstafeln  für  Walzeisen  30 

A.  Band-  und  Flacheisen.   B.  Quadrat-  und  Bundeisen.  ...  30 
C.Deutsche  Normalprofile  für  Walzeison     ....  31 
I.  I-Eiaeu,  II.  £1-Eiseu,  III.  T.-Eisen.  IV.  Gleichsclionkolige 
Winkeleisen,  V.  Ungleichschenkl.  Winkeleisen,  VI.  J.- Eisen, 
VII.  Quadranteisen,  VIII.  Belag-  (sog.  Zores-)  Eisen    .   .  32—36 

X.  Qewichtstafeln  für  Metall-Platten  37 

A.  Gerade  Platten  u.  Bleche.  B.  WcUenbleche.  C.  Buckolplatten  38 

XI.  Gewichtatafeln  für  Ketten  und  Drahtseile  .  .  JiS 

A.  Hanfseile,  Drahtseile,  Ketten.   B.  Kurzgliederige  Schiffs- 
und K"rahiieiiketten.    O.  Drahtseile  .ans  Gu^isstaiil  ....  39 
XII.  Gewichtstafeln  u.  S.W.  für  gusseiserne  Röhren.    .   .  40 
A.  !Normaltafel.    B.  Gewichtstafel  für  gusseiserne  liohr-Eorm- 
stücke.   0.  Trägheits-  und  Widerstandsmomente  ringförmiger 

Querschnitte  40 — 43 

XIIL  Cubikta(el  für  Rund-  und  Kanthölzer  44 

XIV.  Wärme.  Thermometorskalen.  Tafel  über  die  Längenaus- 
dehnung verschiedener  Körper  bei  der  Wärmezunahme  von  0  bis 
100  Grad  C.  Tabelle  über  die  specitisclie  Wärme  verschiedener 
Körper.  Längen-Schwindmaass  der  Metalle.  Schwinden  des 
Holzes  nach  „Engineering"  in  Procenten  44—45 

•yXV.  RhAinhftrri»«  Kalender  1898.    Gebundener  TheiL 


IV 

Seite 

XV.  Tafeln  der  Ilaumge wichte  


A.  Feste  KOrper  B.  Gescliichtete  Körper  einschl.  Zwischen- . 
ränme.    C.  Flüssige  Körper.    D,  Speziasche  Gewichte  der 


-46 

XVI.  Tafel  der  mittleren  Erdstowichte  und  des  natür- 

47 

XVII.  Tafel    der    zulässigen   Beanspruchung    bei  der 

47 

48 

04 

I.  Einige  Angaben  aus  dem  Hochbau.  II.  Bedi^rf  an  Mauer- 

Matorialien.      III.   Muterialbedarf  von  Zimmerarbeiten  in 

Gebäuden.     IV.    Einige  Prei8angal)en    aus    dein  Hochbau. 

V.  Einige  Angaben  aus  dem  Tiefbau.   VI.  Einige  Angaben 

66 

XXT.  Gezoitentafeln  für  die  Nordseoküste  pro  1898    .  . 

68 

72 

73 

XX:iV.  Verzeichniss  der  Bahnen  des  Vereins  Deutscher 

Eisenbahnverwaltungen  (zu  der  Karte  gehörig)   .   .  . 

74 

Beilage. 

I.  Theil. 

I.  Hydraulik. 

IIa.  Anleitimg  zur  Berechnung  der   (mitteleuropäischen)  Quelleu- 
und    StromabfluaBmeugen   aus    der    Kogcumuugc,    Grösae  und 
Beschaffenheit  der  Quellen-  und  Flussgebiete. 
IIb.  Die  grössten  Wassermeugen. 

III.  Wasserbau. 

II.  Theil. 

IV.  Mechanik. 

V,  Vermessungswesen. 
VT.  Tafeln. 

VII.  Tafel  zum  Ueborgaug  von  der  alten  Kreistheilung  in  die  neue 
Vlli:  Tafel  zum  Uebergang  von  der  neuen  Kreistheilung  in  die  alte. 
IX.  Culturtcchnik. 
X.  Höhenlage  der  Mccro. 
XI.  Geographische  Coordinatcn. 

XII.  Technische  Vorarbeiten  bei  Laudesmcliorationcn  in  Prousson. 
XTII.  Strassenbau. 

m.  Theil. 
"XIV.  stütz-  und  Futtermauern. 
XV.  Ueber  Gründungen. 

XVT.  Brückenbau. 
yVIT.  Mascliinoiibau. 

WflJ.  Notizüu  über  (Jrundcrwerb  und  Nutzuugs-Entschiidigung. 


V 


XIX.  Neben-  und  Kleinbalmep 

XX.  Straesenbahnen. 
XXI.  Feldeisonhahnon. 
XXIT.  Lehr-  uud  ArboiUgerüßte. 
XX III.  KlektrotcchDik. 

Gesetze  und  N  o  r  i  ji  e  n. 

X.  Normoa  für  einheitliche  Xaeferimg  und  FxUfuug  you  Portlond- 

Cement. 

II.  AtiszTig   aus   der  Bahuordnuug   fftr   die  Neben •Eisenbahuea 

Deutächlands. 

III.  (JircularerlasB  des  preuss.  Ministeriums  der  öffentlichen 
Arbeiten,  betr.  die  Mitbenutzung  öffentlicher  Wego  zur 
Anlage  von  Ei8enbahn('n  untergeordnctfr  Bedeutung. 

lY.  Auszug    aus    dem   Gesetze   über   Kleinbahnen   und  Privat* 

anschlusabahnen 
Y.  Honorarnormen  für  Architecten  und  Ingenieure» 
Bezu  gB  quellenliftte« 
Inserate. 


Anseigen.  —  Beilagen  von  Carl  Schleicher      SchiUl^  Papierfabrik  in 
Düren,  Mosst^^toeig  <t  Maumann,  i^'arbeufabrik  in  Kaaael. 


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L  Mathematik 


1.  Arithmetik. 

(a  4-  b)  (a  —  b)  =     —  b* 
(a  ±  b)'  =  a2  4-  2ab  -|-  b« 

(a  ±  b)«^  =  a^  +  an  -  ib  .  +  a^  "      ±  ^C^-^) 

sin  X  =  X  —      ■    ■  A  — —  U  .  . 

1.2.8^1.2.6.4.6  ^ 

X2      .  X< 

CO«  X  =s  1  — .  -  „  H  h  .  •  • 

i.a  ^  1.2.3.4  ^ 

1  I       *  I  X*      ,      X3  X* 

lCi±x)=±x--^±  — -— . 

Arithmetische  Reihe.  Sii^d  at      ftg  .  •  .  »n  di«  Qlieder  einer 

arithmetischen  Beihe,  b|  bj  .  .  .  bu  —  1  itoo  erste,  C|  .  .  .  Cn^2  i^^o 
zweite  X>i£[exenzzeihe,  so  ist  die  Sajnme 

Die  hObere  arithmetleolie  Zahlenreihe  yoi  >!>  72  •  •  • «  •  • 
bat  alB  Beihe  der  ersten  Differonsen!  ^yo=  yi  ~  To»  Ayi  =^7«— Ti  --•••* 
als  Beihe  der  zweiten  Dilferensen:  ^»y^  =       —  ^y«,  A'yi  =  ^y»  —  J^y^ 

 u.  s.  f.  Ist  k  eine  beliebige  ganse  oder  gebrochene  Zahl,  so  Ist 

allgemein 

yn  +  k-yn  +  (S')i^yn  +  (2)^'yn  +  (3)  ^•yn  +  .  •  wobei 
/k\  _  k.(k-l).(k-2).  .  + 
V'/     1 .       2 .  3  .  .  ,  r 


G eometrieche  Beihe 

2'(a  +  ax  +  ax»4- .  .  .  ax»)  =  ^ 


—  1 


Zinseszinsrechnung.  IstA  der  Anfangswertbf  £  der  ISndvcrtb 
eines  Kapitals  nach  n  Jahren,  p  der  Zinsfnss  so  ist 


Bentenreohnnng.  Ist  jtthrliebe  Bente  a  su  Anfang  des  Jahres 
zahlbar,  so  ist 

Ist  die  jährliche  Bente  a  am  Bnde  des  Jabx«>  zahlbar,  zuletzt  am 
Ende  des  nten  Jahres,  so  ist 

[o+w)"-] 

Quadratische  Gleichung.  Ist  x^-i*  ax  s;?  b,  dann  ist 


XXY.  Bheinliard's  Kalender  1898,  Qebandener  Theil.  i 

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KnbiBohe  Gleiohnng.  z>-{-^*+bx  +  esO. 

a 

8etKt  man  x  =  y  so  ergiebt  sich  eine  Gleichung  von  der  Form 

y3  =  3py  4-  2q. 

Kaoh  der  Cardani' sehen  JPormel  ist  dann 


Brgiebt  sieh  hierbei  kein  reeller  Wurselwerth,  dann  setst  man 
y  =  2  V'p  .  sin  ^,  worin 

sin      =  ~rr. 

Ist  +  w  eine  gefundene  reelle  Wurzel,  so  ist  die  Gleichung  durch 
x^w  theilbar  und  es  ergiebt  sich  eine  q^uft^'i^^^sche  Gleichung. 

Auflösung  Ton  numerisohen  Gleichungen  dnroh 
Kftherung« 

a.  Kewton*B  Methode:  Sohnittpunkt  der  Funotionscurre  mit  der 
x-Axe  ersetst  durch  den  Schnittpunkt  der  Curven-Tangente  in 
einem  benachbarten  Punkt.  Die  gegebene  Gleichung  sei  F(x)  =  0,  a  ein 
Näherungswerth  der  gesuchten  Wurzel^  {H  4"  b)  der  verbesserte  Werth, 

so  wird,  mit  F'(x)  ss  die  Oorrectlon 

'   \  dx 

b.  Kegula  falai:  Schnittpunkt  clor  Fuuctiunäcurve  mit  der  x-Axe 
ersetst  durch  den  Schnittpunkt  der  Sehne  «wischen  swei  henaohbarten 
Ounrenpunkten  su  beiden  Seiten  der  x-»Axe.  Es  seien  #<  und  swei 
Kftherungswerthe^  swischen  denen  die  gesuchte  Wuriel  der  gegebenen 
Gleichung  F(x)  s  0  enthalten  istt  *o  ^  anaubringende 
Gorreetion 

(«'_(C)F(«) 


h  = 


3.  Trisonomeiiie« 

Dreieck.   Sind  a,  h,  o  die  Seiten,      ß,  y  die  gegenüberliegenden 

a  j   b   f  I  c 

Winkel,  F  der  Flächeninhalt  und  wird  — -   ^    —  =  s  gesetat,  so  gelten 

folgende  Besiehungen: 


tff  ^  —  i/^'""  ^U^T^ 
»g  Y  -  Y      8  (8  —  a) 

(a  +  b)  Bin  ^=  c  cos  — ^ 
(a-^b) OOS =r  o  sin  — — L 


a» 4-  b«  —  Sab . OOS  r  »  ^ 

a:  h  :  c  s  ein  !]( :  sin    :  sin  y* 

!L+i?=^tg^l±i.tg^-ri 

•n     1    w  a»sin/J.sinr 

F  =  —  ab  sm  /  =  

^  S  sin  fv 

Repolniäosige  Vielecke. 

löt  a  die  Seite,  n  die  Anzahl  der  Seiton,  II  der  Kadius  des  um* 
schriebenen  Kreises,  F  der  Flächeninhalt,  so  gilt: 

*  na  n 

n 

ass  aSsin  — • 
a 


=      8  (8  —  a)  (8  —  b)  (8  —  0). 


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n 

Flftoheninhalt  7  = 

Seitenlänge  a 

8 

0^80 .  ftt  SS  l,Sd90  .  Bü 

1,7321  .B 

1,WUUU  .  m*  B  iJ,UUUU  .  Ix* 

1  ^  1  <  O  T? 

1,414^  .  Jti 

6 

2,6981  .     SS  2,5981  .  R» 

1,0000  .  B 

8 

4^284  .  a*  =  2,8284  . 

0,7654 .  B 

12 

114988 .  a»s=  8AMK>0  .B.» 

0^178 .  & 

16 

80^094 .    SS  8,0616 . 

4 

0,8902 .  B 

3.  Geometrie. 

SLxeis  vom  HalbmesBer  r  hat  den  Umfang  2r/r  und  die  Fläche  x*^ 
71  =  3,141692664,  log  n  =  04971499,  log  2/r  =^  0,7d81& 

Ereiebogen  mit  dem  Oentriwinkel  cc  hat  die  Länge  ^      i  wobei 

180  .  60  .  60 


_  180  _  180 . 60 

s  —       —  " 

TT  TT 


TT 


-9  je  nachdem  a  in  Graden,  Hinuten 


oder  Secunden  nach  alter  Theilnng  angegeben  iat* 

log  (io  =  1,75812 

ISO«  60 


180 

SS  =  67,2960 

7t 


TT 

180  .  ÖQ  ♦  60 
TT 


=  3437,76'  log      =  3,63627. 

SS  206266''    iog      =  6,81448; 


Die  Pfeilhöhe  h  einea  flachen  Bogens  mit  der  Sehne  8  ist  ange- 

aUiertss  ^- 
8.r 

KTeieanssohnitt  TOm  Oentr iwitikel       F=  -r.  t^tt. 


Kreisabschnitt  Tom  Centriwinkel  aO; 

F  =s  (  —  7Z  —  sin  «  )  — • 
\180  /  2 


360 


2 


Parabel  fläche  mit  der  Sehne  s  und  der  Bogonhöho  U:  F  =s  sh. 

>>  8 

Ellipse  mit  den  Halbaxen  a  und  b  hat  die  Fläche  a .  b .  ^  und  den 

4.  Stereometrie, 

Es  bezeichnet  J  den  körperlichen  lulialt,  F  bczw.  0  die  Inhalte 
ebener  bezw.  gekrümmter  Flächen,  r  den  Halbmesser  des  Kreises,  h  die 
Höhe  des  Körpers,  TJ  Umfang  der  Grundfläche. 

Prisma  J  =  Fh  .  O  =  Uh. 

Schief  abgeschnittenes,  dreiseltigses  Prisma  mit  den  Seiten  a,  b  u.  c: 
8 

PriBjnatoid(V  und  f  die  parallelen  Bndflächen,  0  der  Querschnitt 
in  mittlerer  Höhe  parallel  den  Endflächen)  J     ^  (F  +  ^  0  +  0 

Cylinder  J  =  r»^h;  O  =  2/rrh. 

Ecim  sobief  abgesi^mitteiitti  Cylidder  ^at  für  b  die  mittlere  Höhe  zu 
Qckiueu. 


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1  '  ' 

Pyramide  J  =  —  Fh. 

Abgestumpfte  Pyramide  (h  der  Abstand  der  parallelen  Bndfläolieii 
l'iindf)J  =  ^(B'  +         +  f). 

9 

Kegel  Jsri**^?  0  =  ^rV'x«  +  h». 

Abgestumpfter  Kegel  (B  und  r  die  Halbmesser  der  Endflächen) 

Obelisk  (a  und  b  beaw.  o  und  d  die  Seiten  der  parallelen  Snd* 
flttohon)  J  =  ^  [(2a  +  c)  b  +  (a  +  2c)dJ  • 

Kugel  J  =     r»7F ;  o  =  4r«7r. 

o 

Kugelabschnitt  (O  Halbmesser  der  Schnittfläche) 

J  as i- 7ih(3(»  +  h»)  =  V  W(8r — h);  O  ä S/Frh. 

6  3 

Kugelzone  (a  und  b  die  Halbmesser  der  Endflächen) 

71  h  / 

J  (a«  +  b«+  -j;  0  =  «Jrrh. 

2 

Kugelausschnitt  (h  die  Höhe  der  KugelhaubQ)  J  =  r^^b. 

9 

Conoentrisches  Kugelgewölbe  mit  liehter  Welte  2c,  Höhe  h  und 
Dicke  d: 


J  =  TT  .h  .  d  +  Ii  +  2d  + 


Umdrehungsparaboloid  im  Abstand  h  vom  Scheitel  reoht- 
winklig  abgesohnitten,  so  dass  der  Halbmesser  des  Schnittkreiaea  =  a 

ist,  hat  den  luhalt  J  =  *  ^*  ^.  Eine  Zone  mit  den  äcimittiialbmeaäorn 

a'  4-  b^ 

a  und  b,  Höhe  h  hat  den  Inhalt  J  ss  — ^  .TT ,  h. 

Umdrehungsollipsoid  mit  Drehaxe  a  und  Aequatoraxe  b  hat 
den  Inhalt  ^  TT  a  b*.   Bas  dreiaxige  ElUpsold  mit  den  Axen  a,  b,  e 

dagegen  3  ss     n  >  t^^h  ,e* 

8 

Inhalt  eines  Fasses 
(wenn  h  die  Höhe,  B  der  Halbmesser  der  Mitte,  r  der  der  Enden 
und  die  Dauben  nach  einer  Parabel  geformt  sind) 

J  Ä        (8      4-  4  Kr  +  3  t^. 
36 

Wegrampe  (Keiguug  der  Bampe  1 :  m,  Bösohungsneigung  dea 
Dammes  und  der  Bampe  1 :  n,  b  Breite  der  Bampe) 


J  =  j  [ab  4-  2hn  ^1  -  ^^J  (m  -  n). 


Simpson*sohe  Begel  für  Flächen  und  Körper.  TTnregelmäsaige 
Körper  oder  Flächen  zerlegt  man  in  2n  gleich  grosse  Abschnitte  von. 
der  Höhe  a,  sind  bo,  bn  b2  .  •  .  b^n  die  betreifenden'  Flächeninhalte 
oder  Höhen,  dann  ist 

J  beaw.  F  =  ^  11»  +  bm  +  *  (bi  +  b^  +  . .  .  bjn  —  i) 
+  2(bt  +  b4-|-.  bm-a)]- 


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5 

Guldin'sohe  BegeL  Inhalt  der  Umdrehungsfläche,  entstanden 
durch  Drehung  der  Iiinie  1  um  eine  Axe,  ist  Linge  der  Itioie  X  ^og 
ihreB  SohwerpmikteB.  Ist  <f  der  Dr^ungswinkel,  (>  Abstand  des  Schwer- 
punktes TOtt  der  Brehaxe,  dann  ist;  0=^  (pdh       Toller  Umdrehung: 

Inhalt  des  Umdiehiingskörpers,  entstanden  durch  Drehung  der 
Fläche  F  um  eine  Axe,  ist  Flftohe  X  Weg  ihres  Schwerpanktes: 
J  =  (/  (>F,  bei  Yoller  Umdrehung  J  =:  8(i7r .  F. 

5«  Metliode  der  kleinsten  Quadrate« 

Arithmetiflohes  Mittel  und  mittlerer  Fehler. 
Wenn  n  gleioh  genaue  Beobachtungen  A  xur  Bestimmung  einer  ün* 
bekannten  roriiegen,  so  ist  deren  wabrsoheinliohster Werth  das  einfoehe 
aritlimetische  Mittel: 

n 

Aus  den  n  Differenzen  cT  =  x  —  A  berechnet  man  den  mittleren 
Fehler  m  einer  einzelnen  Beobachtung  und  den  mittleren  Fehler  M  des 
arithmetischen  Mittels  aus  folgenden  Oleichungen: 


m 


Wenn  zwei  Beobachtunpen  vorliegen,  welche  um  den  Werth  d  von 
eui&nder  abweichen,  so  ist  der  mittlere  Jb'ehler  einer  Beobachtung: 

d 

m  SS  /—  SS  0/707  d 

mid  der  mittlere  Fehler  des  Mittels  selbst: 

M  =  -j-  =  0,5  d. 

Wenn  awei  Grössen  mit  den  mittleren  au  fürchtenden  Fehlern  mi 
und  ms  gemessen  sind,  so  ist  der  mittlere  Fehler  M  ihrer  Summe  oder 
Biffereni: 


M=^ 


=s./m,«  +  m,^ 


9 


Wenn  mi  m^^  dio  mittleren  Fehler  der  Grössen  x,  y,  z  .  .  «  •  sindi 
so  ist  der  mittlere  ITehler  M  der  Function  ax4-by-f'<>s4'*** 


M  =y'(am,)«4-(bma)»  +  (cmj)«  +.  . 

Wenn  in  einem  Dreieck  die  Summe  der  drei  gleich  gut  gemessenen 
Winkel  um  den  Betrag  w  von  der  theoretisciieu  Summe  180'^  (180  Ex- 
oeas)  abweicht,  so  ist  w  auf  die  drei  Winkel  gleich  zu  vertheilou. 

Der  mittlere  Fehler  m  eines  Winkels  vor  der  Ausgleichung  und  der 
mittlere  Fehler  m'  eines  Winkels  nach  der  Ausgleichung  sind 

m  =  1       w  =  ü,ö77  w.  m'  =  Z  w  =  0,471  w. 

8  8  . 


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6 

IL  TierstelUge  Logi^rithmen<iM^li* .  '  . ' 


LogarithmeA  der  naiarlioheA  Zahleii»  * 


1 

N.  ! 

i 

1 

0 

1 

1 

'  2 

1  , 

1 

6 

'  7 

8 

»1 

VUUv 

004^ 

0128 

0170 

V  A  r  V 

0'>12 

V«*  X  mä 

0253 

VAb  KMKM 

0294 

V^  VH 

0334 

wVv  Y 

0374 

40 

11 

0414 

0468 

0499 

0631 

0669 

0007 

0646 

0682 

0719 

0755 

87 

12 

0792 

0828 

0864 

0899 

0934 

0969 

1004 

1038 

1072 

1106 

33 

xo 

1173 

1906 

1239 

1271 

IHO'i 

1 S35 

1307 

X vv  # 

1430 

31 

11. 

14ß1 

1492 

1523 

1553 

15S4 

lül'A 

A  V  X  X 

1644 

Xwm  V 

1673 

1703 

X  f  vv 

1732 

29 

1  ^ 

X  r  vX 

1700 

1818 

1847 

1875 

1903 

1931 

X  V  V  X 

1987 

2014 

27 

IG 

2041 

2068 

2095 

2122 

214S 

2175 

2201 

2227 

2253 

2279 

25 

17 

2304 

2330 

2355 

23Ö0 

2405 

2430 

2455 

2480 

2504 

2529 

24 

xo 

mUwv 

2677 

2601 

2026 

3048 

2672 

2095 

2718 

2742 

8766 

28, 

&78B 

28111 

2888 

2B56 

8878 

3900 

41 V  V  V 

3028 

994B 

3907 

Mir  V  V 

2989 

21 

SV 

aolo 

WWAV 

SO  42 

3075 

3090 

3118 

vx  XW 

3139 

wAUv 

3181 

vx  W  A 

3201 

21 

21 

8233 

8348 

8208 

8284 

8804 

3824 

8346 

8366 

8886 

8404 

20 

^  Ad 

3424 

3444 

3464 

3483 

3502 

3522 

3541 

35C0 

3579 

3598 

19 

ao 

O  \j\J\J 

3655 

3074 

3092 

3711 

3729 

^747 

37GG 

3784 

18 

3850 

8874 

V»  ■  A 

3892 

3909 

3045 

8962 

17 

on 

3979 

«y  *J  1 

4014 

4031 

4048 

4065 

4082 

4116 

vX  X  V 

4133 

17 

26 

41Ö0 

41()6 

4133 

4200 

4216 

4232 

4240 

4265 

4281 

42^18 

16 

27 

4314 

4330 

4346 

4362 

4378 

4393 

4409 

4425 

4440 

4460 

16 

SO 

4473 

4487 

4502 

4618 

WAV 

4638 

«*wv 

4648 

4664 

4672 

4694 

4609 

16 

44134 

4889 

4664 

Www 

4669 

4683 

4A08 

4718 

4728 

4743 

4767 

14 

SO 

4771 

vf  Ov 

4ÄÜ0 

4814 

WAV 

4IB89 

4843 

4857 

4^71 

4886 

4900 

14 

81 

4914 

4928 

4943 

4955 

4969 

4988 

4997 

6011 

6034 

6088 

18 

82 

5051 

50G5 

5079 

5092 

5105 

5119 

5132 

5145 

6159 

6172 

13 

S3 

VW 

5185 

5211 

5224 

6237 

5250 

6203 

5276 

V«l  ff  V 

5289 

V  AI  W 

6302 

13 

S4 

5315 

5340 

5353 

5366 

5378 

6391 

5403 

5416 

6^28 

13 

35 

5441 

R4f>^ 

5465 

5478 

5490 

V  •  V  w 

5502 

5514 

5527 

5539 

5551 

12 

36 

Ö563 

5575 

5587 

5699 

5611 

5023 

5635 

6047 

5658 

5670 

12 

37 

5682 

5694 

5705 

6717 

5729 

5740 

6752 

Ö763 

5775 

5786 

12 

38 

5798 

vovv 

6821 

6883 

6843 

6865 

6866 

6877 

6888 

6899 

13 

39 

6911 

11999 

6988 

6944 

5966 

6066 

M77 

698B 

6999 

6010 

11 

6021 

Si  w  M  A 

6042 

6053 

6004 

0075 

6086 

6096 

V  VV  W 

6107 

vx  V  f 

6117 

11 

41 

6128 

6138 

6149 

6160 

6170 

6180 

6191 

6201 

6212 

6222 

10 

42 

6243 

6253 

6263 

0274 

G2d4 

6294 

G304 

6314 

6325 

10 

43 

6335 

6355 

6365 

♦;;-?75 

0385 

6395 

G405 

0415 

G425 

10 

44 

6435 

6454 

6464 

0474 

6484 

6493 

6503 

6513 

VVX  V 

6522 

10 

45 

C533 

6551 

6561 

0571 

6680 

6590 

6599 

vv  w 

6609 

G618 

10 

46 

6G2Ö 

ÜG37 

6646 

6660 

66(55 

6075 

6084 

0693 

6702 

6712 

9 

47 

6721 

6730 

6739 

6749 

675Ö 

6707 

6776 

6786 

6794 

6803 

9 

48 

6813 

6831 

6830 

6839 

C848 

W  w  w  w 

6357 

6866 

6876 

6884 

6893 

9 

49 

6902 

6911 

6930 

6928 

G937 

V*F^^  m 

6046 

6955 

WWF 

6964 

6972 

6981 

9 

50 

6990 

6998 

7007 

7016 

7024 

•  V*»Tt 

7033 

7042 

7050 

7059 

7067 

9 

51 

7076 

7064 

7098 

7101 

7110 

7118 

712G 

7135 

7143 

7152 

8 

71  AS 

f  XI  i 

/J9o 

701  A 

7235 

8 

63 

7243 

7251 

7269 

7207 

7275 

72-1 

7292 

7300 

7303 

7316 

8 

54 

735^ 

7332 

7340 

7348 

7356 

7504 

7372 

7380 

7388 

7396 

8 

55 

7404 

7412 

7419 

7427 

7435 

7}  i3 

7461 

7459 

7466 

7474 

8 

56 

7482 

7490 

7497 

7505 

7513 

7520 

7528 

7530 

7543 

7551 

8 

57 

7559 

7600 

7574 

7582 

7üSü 

7697 

7604 

7012 

7019 

7627 

7 

58 

7634 

7642 

7649 

7067 

7664 

7672 

7679 

7686 

7694 

7701 

8 

59 

7709 

7716 

7733 

7731 

7738 

7745 

7762 

7760 

7767 

7774 

8 

N.| 

1  • 

8 

*  1 

1  ' 

1  • 

7 

8 

1  •  1 

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7 


Logarithmen  der  natürllohen  ZahlezL 


N. 

1 

i 

f 

t 

8 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

Oft 

7788 

7789 

7796 

7803 

7810 

7818 

7825 

7832 

7839 

7846 

7 

Dl 

7853 

7860 

7868 

7875 

7882 

7889 

7896 

7903 

7910 

7917 

7 

ein 
62 

7024 

7931 

7938 

7045 

7952 

7959 

7966 

7973 

7980 

7987 

e 

DO 

7993 

8000 

8007 

8014 

8021 

8028 

8035 

8041 

8048 

8066 

7 

64 

8062 

8069 

8075 

8082 

8089 

8096 

8102 

8109 

811& 

8122 

7 

DO 

A  A 

8129 

8136 

8142 

8149 

8156 

8162 

8169 

8176 

8182 

8189 

6 

RR 
00 

8195 

A  A/\  A 

8202 

8209 

8215 

8222 

8228 

8235 

8241 

8248 

8254 

7 

0/ 

O  A  A  4 

8261 

A  A  A  M 

8267 

8274 

8280 

8287 

8293 

8299 

8306 

8312 

8319 

6 

00 

n  n  AC 

8325 

8331 

8338 

8344 

8351 

8357 

8363 

8370 

8376 

8382 

6 

69 

8388 

8395 

8401 

8407 

8414 

8420 

8426 

8432 

8439 

8445 

6 

1  ?n 
1  • 

1  o4ol 

8457 

8463 

8470 

8476 

8482 

8488 

8494 

8600 

8606 

7 

1  7l 
1 

1  oolS 

Alf  •«  A 

8519 

8525 

8531 

8537 

8543 

8649 

8555 

8561 

8667 

6 

1  70 
1 

1  8573 

A  ^  Pf  A 

8679 

8585 

8591 

8597 

8603 

8609 

8615 

8621 

8027 

6 

1  7Q 
1  IS 

1    D/?  AO 

8633 

8639 

8645 

8651 

8657 

8663 

8669 

8G75 

8681 

a     tt  e* 

8686 

6 

1  74 

8692 

8698 

8704 

8710 

8716 

8722 

8727 

8733 

8739 

8745 

6 

1  7A 
1  f  0 

8751 

8766 

8762 

8768 

8774 

8779 

An  n 

8786 

8791 

8797 

Ort  A  A 

8802 

6 

1  7fi 
1  /U 

8808 

8814 

8820 

8825 

8831 

8837 

A  A  J  A 

8842 

8848 

8854 

8859 

6 

1  77 
1 

8866 

A  A  A4 

8871 

8876 

8882 

8887 

8893 

Ao 

8899 

8904 

8910 

Or\  ^  ^ 

8915 

6 

1  7Q 

8921 

An  APT 

8927 

8932 

8938 

8943 

8949 

8964 

8960 

8965 

8971 

5 

1 

8976 

8982 

8987 

8993 

8998 

9004 

9000 

9016 

9020 

9025 

6 

1  QA  1 
1  ^ 

9031 

0036 

0042 

9047 

9053 

9068 

9063 

9069 

9074 

9079 

6 

1  Ol  1 
1  °^  1 

9086 

9090 

9096 

9101 

9106 

9112 

9117 

9122 

9128 

9133 

5 

1  Dn  1 
1  1 

9138 

0143 

9149 

9154 

9159 

9165 

9170 

9176 

9180 

9186 

5 

1  00  1 

9191 

9196 

9201 

9206 

9212 

9217 

9222 

9227 

9232 

9238 

5 

1 

9^43 

9248 

9253 

9258 

9203 

9269 

9274 

9279 

9284 

9^89 

5 

1  Oc  1 

1  1 

9294 

9299 

9304 

9309 

9316 

9320 

9326 

9330 

9335 

9340 

5 

1   "°  1 

9345 

9350 

9356 

9360 

9365 

9370 

9376 

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Basis  clor  natürlichen  Logarithmen  e  =  2,7182818     log  =  0,4342946 

Ix  ist  der  uatürl.  Logarithm.  von  log  x  der  dekad.  Logarithm.  von  x; 
log  z  =  m . Iz.  m  ist  =  log  6  =  0,4842045  =  Modul  des  dekad.  Logarith.  syst 


cix  d  loff  X  m 

log  m  =  0 . 6377843—10.     Das  Diff.  d  1  x  =  — i  — ^-2 —  =  — . 
■*  X        d  X  z 

Der  dorn      ]  in    See.  C^,  =  200204,8    log  =  5,3144251 

Radius  gleiche  }  «    Min.  (>,=  3437,747    log  =  3,5302730 

BogAn       i  «  Orad.      =  67,29678  log  =  1,7681236 

log  71  =0,4971409,  log ~  =  0,6028601  J  log 7»* =0,9942997;  logx/Tl  =0,2486741- 

7t  ^   

TT  .V  ^ 

g-  =  0,10472,  log  —  Ä  9^2003i  log  2     ss  0,70818;  log  V  T  =  9/00633 
Schwere  g  ntitor  460  in  MeereshOhe  =  9^606;  log  g  s  0,00140; 
log  V'Jg  -  OfMm.   


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Cnbikwunem,  ^ 


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Ö41 
.  H2 
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946 
946 
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Ol ,U  (  o 

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9,983 
9,987 

9,993 
9,997 

Digitized  by  Google 


lY.  Kreisumfäiige  und  Kreisinhalte. 


nn 


TT 


n 


n — 


n 


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34^G 
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128,81 

i;ii,9ö 

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4^,99 

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9b2,ll 
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llo4,l 
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dO 
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96 

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109 


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löl,ti4 
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229/54 
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279,60 

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304,73 
307,88 
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S33/)l 
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Öb31,7 
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Üü82,l 
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8992,0 
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9331,8 


110 
III 
112 
113 
114 

115 

116 
117 
118 
119 

120 
121 
122 
128 
124 

126 

126 
127 
128 
129 

130 
131 
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134 

135 
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138 
189 

140 
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146 
146 

147 
148 
149 

150 
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165 
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157 
158 
159 


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366,00 
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367,67 
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892,70 
395,84 

398,98 
402,12 
406,27 

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430,40 

433,54 
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458,67 
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9676,9 
9858,0 
10029 
10207 

10887 

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10936 
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18872 
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12068 
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16748 

IC  972 
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17437 

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18«87 

18869 
19113 
19359 
19007 
19856 


Digitized  by  G()  ^v, 


21 


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161 
169 

168 
164 

166 
166 
167 
168 
169 

170 
171 

m 

178 

m 
m 

176 
177 
178 
179 


n*— 

4 

n 

&02,65 
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508^ 
612,08 
516^2 

518^6 
521,50 

m^b 

527,79 
680«93 

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537,21 
540,35 
543^0 

MM 

649,78 

552,92 
556,06 
559,20 
562,35 


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20368 
90619 
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21124 

21383 
21642 
21904 
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99439 

22698 
2296G 
23235 
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93779 

94068 

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24885 
26166 


180 
181 
189 
163 
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185 
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187 
188 
180 

190 
191 
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196 

196 
197 
198 
199 


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668,63 
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678,05 

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696,90 
600A)4 
603,]  9 
606,33 
609^7 

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.9^ 


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26730 
26016 
2G302 
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98066 

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29255 


90866 

30172 
30481 
30791 
81103 


n 

200 
201 
909 
203 
904 

205 
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207 
908 
909 

210 
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914 

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916 

217 
218 
919 


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647,17 
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668,46 
I  666,69 

069,73 
602, HS 
C6Ü,Ü2 
669,16 
679,80 

676,44 

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681,73 
684,87 
688,ui 


31410 
31731 
89047 

32366 
32685 

33006 
33329 
^^3664 
33980 
34307 

34636 
34967 
35299 
36633 
86968 

86306 

36644 
36984 
37325 
37669 


Y.  Tafel  der  Bogenlilugen  (alte  Theilung) 

für  den  Halbmesser  =  1. 


Bogen- 
länge. 


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27 
28 
29 
80 


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u 


Bogen- 
länge. 


31 
32 
33 
34 
35 

3G 
37 
88 
39 
40 

41 

42 
43 
44 
46 

46 
47 

48 
40 
50 

61 
52 
58 
54 

56 

56 
57 
58 
59 
60 


!  0,54105 
i  0,66861 
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1,04720 


■d 

0 


61 
62 
63 
64 

66 

66 
67 
68 
69 
70 

71 
72 
73 
74 
75 

76 
77 

78 

79 
BO 


86 

80 
87 
88 
89 
90 


Bogen- 
länge. 


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l,lBöri2 
1,20428 
1^9178 

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1,50098 
1,51844 

1,53589 

1,67080 


M 


Bogen- 
länge. 


91 
92 
93 
94 
96 

98 

97 

yö 

99 
100 

101 
102 
103 
104 
106 

106 

107 
108 
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110 

111 
112 

113 
114 

115 

IIÜ 
117 
118 

119 


1,58825 
1,60670 
1,62316 
1,640Ü1 
1,66806 

1,67669 

]  ,00297 
1,71042 
1,72788 
1,74633 

l,7ü278 
1,78042 
1,79769 
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1,83960 

1,85006 
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1,90241 
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1,Ü3732 
1,96477 

1,97222 

l,980ü8 
2,00713 

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134 
136 

136 

137 
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2,32129 
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2,47837 

2,49682 

2,51327 
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2,58309 
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108 
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180 


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22 


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Tl.  Tafel  der  Sehneu  uud  Bogeuhökeu 
für  den  Halbmesser  =  1. 


Sehne. 


Bo- 
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Sehne. 


Bo- 
gen- 
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Sehne. 


Bo- 

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1 
2 

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8 
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10 

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12 
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30 

31 
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33 
34 
35 


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30 
37 

38 
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70 


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1  0,1506 

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j  0,1808 


71 
72 
73 
74 
75 

76 
77 
78 

79 
80 

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90 

91 
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93 
94 
95 

96 
97 
98 

99 

100 

101 
102 
103 
104 
105 


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1,1756 
1,1896 

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1,8612 

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0,1910 
0,1961 

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i  o,2oo(; 

j  0,2120 
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0,2991 

'  0,3053 
I  0,3116 
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I  0,3439 
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0,3775 
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0,3912 


106  I  1,6972 


107 
108 
109 

110 


1,6077 

1,6180 
1,6282 
1,6383 


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0,4052 
0,4122 
0,4193 
0,4264 


III  1,6483  0,4336 
1121  1,6581  I  0,4408 
1131  1,6678  I  0,4481 


114 
115 

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121 
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126 
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129 
180 

131 
132 
133 
134  I 
135 


1,6773 
1,6868 

1,6961 
1,7053 
1,7143 
1,^7388 
Ulm. 

1,7407 
1,7492 
1,7576 
1,7659 
1,7740 

1^7880 

1,7809 
1,7976 
1,8052 
1^186 

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1,8271 

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1,8410 
1,8478 


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137  1,8608 

138:  1,8G72 

139  1,8733 

140  j  1,8794 


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0,6254 
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0,6416 
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0,6580 


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23 


141 
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•  • 

143 
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148 
149 
150 


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0,7160 
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151 
152 
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157 
158 
159 
160 


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Sehne.  I  geu- 
höhe. 


1,9363 
1,9406 
1,9447 
1,9487 
1,9626 

1,9563 
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1,9665 
1,9696 


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TS 
4 

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162 
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164 
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170 


Sehne. 


gen- 
höhe. 


1,9726 
1,9764 
1,9780 
1,9805 
1,9829 

1,9851 
1,9871 
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1,9908 
1,9024 


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0,8606 

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0,9198 


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Bo- 

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1,9988 

0,9651 

177 

1,9993 

0,9738 

178 

1,9997 
1,9999 

0,9825 
0,9916 

179 

180 

2,0000 

1,0000' 

TIT.  TafiBl  der  trigononietrisclieii  Zahlen« 


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O 


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2  0,035  0,038  0,041 
'ö  0,052  0,065  0,068 

0/>70  0/)78  0,076 

0,087  0,090  0,093 
0,105  0,10710,110 
0,122  0,125  0,128 
0,139 '0,U2 10,145 
0,156j0,169  0,162 

0,174  0,177  0,179 


4 

6 
6 

7 
8 
9 

10 

11 


0,191 


12  0,208 


14 

16 

16 
17 
18 
19 

SO 

21 
22 
23 
24 

25 
26 

27 
28 
29 

80 
31 

32 

33 
34 

85 
36 

37 

38 
39 

40 
41 
42 

ii 


0,242 

0,259 
0,276 


0,194*0,197 
0,211  0,214 


0,078|oIo81 
0,09610,099 


0,102 


0,113  0,116|0,]  19 


0,182  0,185  0,188 
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13  10,226  0,228j0,23l! 0,233' 0,236  0,239 

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I 

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3  ;i9,08il8,07i27,17il6,35 

4  14,30;  13,73  13,20l  12,71 


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6 
7 
8 
9 


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10  ;5,671  5,576  5,486 

11  j  6,145 '5,066 14,989 

12  [4,706 i4,638j 4,574 

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19 

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45 


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4,061 
3,776 


2,904  2,877  2,860 


2,747,2,723 
2,606  2,683  2,660 

2,475  2,455  2,434 
2,356  2,337' 2,318 
2,246  2,229^2,211 


3,412 
3,204 

3,018  2,989 


3,606 '3,566: 3,526 
3,37013,340 


3,172  3,140 
,98912,960 
2,82412,798 


2,090  2,075  2,051 
2,517 
2,394 
2,282 


2,539 
2,414 
2,300 

2,194  2,177  2,161 


3,305 
3,108 
2,932 
2,773 


2,638 
2,496 
2,375 
2,264 


2,145  2,128  2,112  2,079  2,081 
2,050  2,035  2,020  2,006  1,991 
1,963  1,949  1,935  1,921 1 1,907 


1,881 
1,804 


1,868 
1,792 


1,732  1,720 
1,664  1,663 


1,866  1,842  1,829 
1,780  1,767  1,766 


1,600  1,590  1,580 
1,540 
1,483 


1,70911,698 
1,64311,632 


1,630  1,520 
1,473  1,464 


1,428, 
l,376j 
1,3271 
1,280. 
l,236j 

J,192 

1,150 

1,111 

1,072' 

1,036, 

1,000' 


1,419 
1,368 
1,319 
1,272 
1,228 

1,185 
1,144 
1,104 
1,066 
1,030 


1,570 
1,511 
1,456 


1,686 
1,621 
1,560 
1,501;  1,492 
1,446  1,437 


2,066 
1,977 
1,894 
1,816 
1,744 

1,075, 
1,611 

1,560' 


1,41111,402  1,393  1,386 
1,3601 1,351!  1,343  1,335 
l,31l'l,803>l,295:i,288 
1,266  i  1,257!  1,260  1,242 
1,220  i  1,213  1,206  1,199 


1,178  1,171 
1,137' 1,130 
1,098  1,091 
1,060  1,054 
1,024  1,018 


1,164 
1,124 


1,157 
1,117 


1,085!],079 
1,048 
1,012 


1,0421 
1,006 1 


80 
88 

87 

86 


84 
83 
82 
81 
80 

79 

78 
77 
76 
76 

74 
73 
72 
71 
70 

69 
68 
67 
66 
66 

64 

63 
62 
61 
60 

59 
68 

67 
66 
65 

64 
53 
52 
51 
60 

49 
48 

47 
46 
46 
44 


60' 


50' 


40' 


30' 


20' 


10'  G. 


60' 


50' 


40' 


30' 


20' 


10' 


OotangeiiB. 


Tangens. 


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25 


Till.  Haass-  und  Gewlehts- Tafeln. 


A.  Das  metrische  Maass. 

IMetor  (m)  =  lOO  Centimeter  (cm)  r=r  1000  Millimeter  (mm)  = 
0,001  Kilometer  (km).  1  C^aadratkilometer  (qkm)  100  Hek- 
tar iha).  1  ha  =:  100  Ar  (a).  1  a  =:  100  Quadratmeter  (qm). 
1  qm  =  10000  Quadratoentimeter  (qcm).  1  qom  =s  100  Quadrat* 

millimeter  (qmm). 

l.  Cubikmeter  (cbm)  =  10  ITectoliter  l  hl  —  100  Liter  (1) 

1  1  =  1000  Cubikceutimeter  (ccm).  1  ccm.  =  1000  Cu4>ikmilli- 
Meter  (cmm). 

1  Tenne  (i)  =  1000  Kilogramm  (kg).  1  kg  =  1000  Gramm  (g).  lg=s 
1000  Hütigxamm  (mg). 

]  Pferdestarke  (Pferdeeffect)  (PS)  =  75  Meterkilogramm  (mkg). 

1  Atmosphärendruok  (at)  =:  1,0334  kg  pr.  qcm.  . 

Bei  den  Zeichen  werden  Sehlusspunkte  nicht  heigefflgt. 

Die  Buchetaben  werden  an  das  Ende  der  vollständigen  Zablenaus- 
drücke  gesetzt.   Znx  Trennung  der  £inerstellen  von  den  Decimalstellen 

dient  das  Komma. 

Das  metrische  Maass  gilt  im  Deutschen  Beiche,  in  Oesterreich, 
Trankreieh,  den  Niederlanden^  Norwegen,  Belgien,  Schweiz,  Luxemburg, 
Italien,  Griechenland,  Rumänien,  Serbien,  Spanien  nnd  Portugal,  sowie 
den  meisten  südamerikanischen  Republiken.  Es  ist  in  der  Einführung 
begrifien  oder  zugelassen  in  Grossbritannien,  Schweden,  Dänemark, 
TftrkeL 


B.  Maasae  und  Gewichte  verschiedener  Ii&nder  im 
Vergleiche  mit  dem  Meter-System. 


l£d.j  □  jCub.. 

Dm  1  qDm  |  ch^ta 

• 

o 

ca  • 

1.  Bnthen- 

• 

Uaasse. 

.Buthen  eto. 
enthalten 

Met.  j  qm  cb"* 

enthalten 

lfd.l  □  |Cub.- 
Buthen  eto. 

2.  Feld- 
Maas  ■  e. 

Morgen  < 
in  Ar 

^  d 

Badisch.Rth.lO' 
Bayrische «  lO-' 
Bm«chw.  «  16' 
Prkf.Feldr.l2»V 

*  Wald-B. 
Hmb.Geestr.lO' 
*  «  MaTBChr.l4' 
HannoY.Bth.l6' 
H.-Dm8t.Klft.l0' 
Homburg.  Bth. 
KuihB8.Kat.-B. 
liftbeck.Bth.l6' 
Mecklenb.Bth. 
Nass.  Bth.  10' 
Oldenb.  Bth.  18' 
«  Kat.-B.10' 
Preuss.Rth.  12' 
8Äch8.Rth.  151/6' 
S.-Weim.  B.  10' 
Wttrtmb.  B. 
Oestr.  Klf  tr. 

«  Ing.-Bth. 
Dänische  B. 
BngLBth.  lOi/s 

«  Yard 
Ba88.8a8Chen  7 
Pariaer  Toiie  6 


10 

6 
10 
10 


3,00'  9,0ü 
2,92'  8,62 
4,57;  20,8 
3,66112,7 
4,51120,3 
4,69  21,0 
4,01  16,1 


27,00  I  3,33  i  11,11 
24,86  I  3,43111,74: 
95,181  2,19l  4,797 
45,03  I  2,81 1  7,901 
2,22!  4,915 
90,40  I  2,18' 4,757 
6,213 


102,1 
16,63 


2,49 
2,14 
4,00 
2,90 
2,51 
2,17 
2,16 


4,678 
16,(»0 
8,393 
6,285 
4,722 
4,613 


37,04 
40,22 
10,61 
22,21 

10,37 

9,796 

64,00 


2,96'  8,75 
3,77  14,2 
4,30  18,4 
4,51  2Ü,4 
2,86  8,21 
1,90  3,60 


53,42 


23,61 
6,821 


2,0014,000 
1,88,3^26 
3,38  11,42 

2,66  7,050 

2,33!  5,421 


30,92 
127,2 

0,765 
9,712 

1,96  i  8^0 1  7,404 


2,22 
3,49 
6,27 
3,10 
3,19 


4,913 
12,18 
27,80 
10,01 
10,15 
1,9913,964 
10,9  119,6 
4,G9  21,97 


18,72 


42,63 
146,6 


32,35 
7,862 
130H 
103, 

5,13^26,321136/1 


iad.  Morg. 
Bayr.  Tagew. 
BrnBohw.Fld.M. 

«  Wld.-Mrg. 
Frankf.Fld..M. 

«  Wld.-Mrg 
lamb.  Mrg. 
Hannov.  Mrg. 
Toss.-Drmst.M 
lomb.  Morg. 
iuxhess.  Acker 
tfecklenb.  M. 
Oldnb.neu  Jück 
«     alt  Jück 
Preuss.  Mrg. 
Sttcha.  Acker. 
Weimar.  Ackor. 
Württcmbrg.M. 
Oestr.  Joch 
Engl.  Acre 


36,00  2,778 
34,07  2,935 

25.02  3,997 
33,3512,998 
20,25  4,938 
32,56 1 3,072 
96,58,1,036 
26,21,3,815 
25,00  4,000 
19,00,6,245 
23,87  4,190 
66/04)1,638 
46,.*J8  2,203 

56.03  1,785 


25,53 
66,34 

28,60 


3,917 
1,807 

3,509 


31,52  3,173 
57,65 ,1,738 
40,47  2,471 

109,3  0,915 


Das  nasHaulHche  Ftldmaasa 
Ut  dem  hesa.odarinst.  gleich ; 
in  Lfibeck  and  in  Dänemark 
wird  daa  Land  nach  dem  Maaas 
d .  Aussaat  herechnet ;  in  Hchlea- 
wig*Holstein  sind  verschiedene 
Lokel-Feldm.  in  Gabraaeh. 


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26 


8*  Meilen. 


II  Meile  n= 
Kilometer. 


Q^eographische  Meilen  (15  —  lO  d.  Aequat.)  .  . 

See-Meilen  (60      lo  d.  Merid.)  

Baden,  l  Meile  =  d962M  Faes  

«      1  Wegstunde  =  1500  Butiien  

Bayern,  1  Moile  =  ?  Wegstunden  =  25422 Fuss 
Brauusciiweig,  1  Meile      1625  Buthen  .  •  .  . 

Hannoyer,  1  Meile  s  1587>/i  Buthen  

Preussen,  1  Meile  =  2000  Ruthen  ....... 

Sachsen,  1  Meile  =  3'iOOO  Fuss  

Württemberg,  1  Meile  =  26000  Fusa  

Oesterreich,  1  Meile  =  4000  Klafter  

Schweiz,  1  Wegstunde  =  IGOOO  Fu8B'  

England,  1  Meile  =  r,2P0  Fuss  

«       1  Londoner  Meile  =  6000  Fuss  .   .  . 

Bussland,  1  Werst  =  600  Sasohen  

Schweden,  1  MeUe  =  86000  Fuss  


7,420439 
1,861852 
8,888889 
4^00000 
7,419644 
7,419422 
7419205 
7,532485 
9,0Ü2080 
7,448748 
7,585936 
4,800000 
1,609316 
1,523972 
1,066781 
10,688486 


1  Kilometer 
Meilen. 

0,134763 
0,540000 
0,119600 
0,222222 
0,134816 
0,134781 
0,134786 
0,132768 
0,110350- • 
0,134251 
0,131823 
0,208833 
0,621?.  82 
0,656180  . 
0,937400 
0,098560 


Die  Schiäsgescii Winzigkeit  wird  nach  Knoten  bestimmt  und,  zwar 
dTurchl&uft  ein  Schiff  so  yiele  Seemeilen  in  einer  Sttmde  als  Knoten 
angegehen  werden. 

4.  Yerwandlnng  metrischer  Maasse  in  alte  Preussieche. 

Meter  in  Fuss.   (1*»  =  3,1861999'.) 


M. 

1 

2 

8 

4 

6 

6 

7. 

8 

9 

1 

10 
20 
SO 
40 

0 

31,86 
63,72 
95,59 
127,45 

3,19 

35,06 
66,91 
98,77 
130,63 

6,37 

38,23 
70,10 
101,96 
133,82 

9,56 

41,42 
73,28 
100,14 
137,01 

12,74 

44,61 
76,47 
108,33 
140,19 

15,93 
47,79 
79,65 
111,52 
143,38 

19,12 

50,98 
82,34 
114,70 
146,57 

22,30 
64,17 

80,03 
117,89 
149,75 

26,49 

57,36 
89,21 
121,08 
152,94 

28,68 
60,54 

92,40 
124,26 
156,12 

60 
60 
70 
80 
90 

159,31 
191,17 

223,03 
254,90 
286,76 

162,50 

1943 

226,22 
258,08 
289,94 

lü5,6ä 
197,54 

229,41 
261,27 
293,13 

168,87 
200,73 
232,69 
264,45 
296,32 

172,05 
203,92 

235,78 
267,64 
299,50 

175,24 
207,10 

238,96 
270,83 
302,69 

178,43 
210,29 
242,15 
274,01 
305,88 

181,61 
21348 

245,34 
277,20 
309,06 

164,80 
216,66 

248,52 

280,39 
312,25 

187,99 
219,86 

261,71 

283,57 
315,43 

5.  Verwandlu n g  alter  preusslscher  Maasse  in  Meterniaase 

Fuss  und  ZoU  in  Meter,   (1'  =  0,31386860°*.) 


Fee. 

V* 

2" 

8" 

4" 

6" 

7« 

8« 

9*' 

10" 

XV* 

0 

0,026 

0,052 

0,078 

0,105 

1 

,  0,131 

0,157 

I 

0,183 

0,209 
0,623 

0,235 

* 

0,262 

0,288 

1 

0,314 

0,340 

0,306 

0,392 

0,418 

0,445 

0,471 

0,407 

0,549 

0,575 
0,889 

0,602 

2 

0,628 

0,654 

0,080 

0,706 

0,732 

0,758 

0,785 
1,098 

0,811 
1,125 

0,837 

0,863 

0,915 
1,229 
1^ 

3 

0,942 

0,968 
1,282 

0,994 
1,808 

1,020 
1,834 

1,046 

1,072 
1,386 

1,151 

1,177 

1,2Q3 

4 

1,255 

1,860 

1,412. 

1,438 

1,466 

1,491 

1,617 

5 

1,569 

1,595 

1^22 

1,648 

1,874 

1,700 

1,726 

1,752 

1,779 

1,806 

1,881 

1,867 

6 

1,883 

1,909 

1,935 

1,962 

1,988 

2,014 

2,040 

2,066 

2,092 

2,119  1  2,145 

2,171 

7 

2,197 

2,223 

2,249 

2,276 

2,302 

2,328 

2,354 

2,380 

2,406 

2,432 

2,459 

2,485 

8 

2,611 

2,537 

2,663 

2,589 
2,903 

2,615 
2,929 

2,642 

2,608 
2,982 

2,694 

2,720 
8,084 

2,746  ,  2,77  2 
3,060  l8/>88 

2,799 
8,112 

9 

2,826 

2,851 

2,877 

2,965 

3,008 

Fra!jMeter!|'FM!|l!^^ 


10 

8,189 

.  19 

6,968 

28 

8,788 

37 

11,613 

46 

14437 

65 

11 

3,452 

20 

6,277 

.29 

9,102 

38 

11,926 

47 

14,751 . 

56 

12 

3,706 

21 

6,591 

30 

0,416 

39 

12,240 

48 

16,065 

57 

13 

4,080 
4,894 

22 

6,905 
7,219 

31 

Ü,729 
10,048 

40 

12,554 

49 

15,379 

68 

14 

28 

82 

41 

12,868 

50 

15,693 

59 

15 

4,708 

24 

7,532 

33 

10,357 

42 

13,182 

61 

16,007 

60 

16 

5,022 
6,336 

25 

7,846 

34 

10, fi?] 

43 

13,496 

52 

16,320 

61 

17 

26 

8,160 
8,474 

36 

10,Ub5 
11,299 

44 

13,810 
1M83 

63 

16,634 

62 
68 

18 

5,649 

27 

86 

45 

54 

16.948 

17,262 
17,676 
17,890 
18,204 
18,617 
18,831 
19,146 
„_  ,  19,459 
68  19,778 


Digitized  by  G(^ 


37 


QmklMtAiM  In  <t«i4n»-M«IW.  (l  Q  a  0,OM«MM  «im.) 


— 

1 

2 

8 

4 

6 

6 

7 

8 

9 

— 

0 

0,090 

0,107 

0,296 

0,894 

0,493 

0,691 

0,690  1 

0,788 

0,887 

10 

0,985 

1,084 

1,182 

1,281 

1,379 

1,478 

1,576 

1,675  ^ 

1,773 

1,872 

20 

1,970 

2,0Ü9 

2,167 

2,266 

2,364 

2,463 

2,561 

2,660 

2,758 

2,857 

30 

2,965 

3,054 
4/>S9 

3,152 

3,251 

3,349 
4,334 

3,448 

3,546 

3,645 
4,680 

3,743 
4,728 

3,842 

.  40 

3,940 

4,137 

4,236 

4,433 

4^31 

4»827 

60 

4,925 

5,024 

5,122 

5,221 

6,319 

5,418 

5,516 

5,615 

5,713 

6,812 

60 

6,910 

6,009 

'i,107 

6,206 

6,304 

6,403 

r>,r)Oi 

6,600 

6,698 

6,797 

70 

6,890 

6,994 

7,092 

7,191 

7,289 

7,388 

7,48ü 
8,471 

7,585 
8,570 

7,ü83 
8,668 

7,782 

60 

7,886 
8,866 

7,97« 

8,077 

8,176 

8,274 

8,373 
9,858 

8,767 

90 

8,064 

9,002 

9,161 

9,259 

9,456 

9,655 

* 

9,658 

9,752 

Ve  r  h  ä  1 1 11  i  8  3  z  a  h  1  e  n  für 
denen  liandes-Fusse 
umgekehrt.  


die  Umrechnung  der  vorschie- 
und    -Zolle  in  Metermaasa  und 


a  m  e  n 

der 

L&nder,  Provinzen  uud 
Stttdte. 


Landesmaasse. 


Einthci-i 
luug. 

Zoll. 


1  Fuss 
enthält 
m. 


1  Züll 
enthält 
cm. 


1™ 
enthält 
Fuss. 


euthäli 


Baden,  Nassau  u.  Sehweis 

Bayern   

Bheinbayem  

Braunscbweig  

firemen  

l^raukfurt  a.  M.  •  . .  .  . 

Hamburg  

Hannover  

Hesseu-Darmstadt  .  ..  . 

Kurhessen  *  

Lübeck. 

Oldenburg   

PreuBsen  

Sachsen   

Sachsen -Weimar .  ,   .  . 

Württemberg  

Oesterreich  (Wien)  ,    .  . 

England  

Frankreich  (Paris)  .  .  . 
Kumänien,  1  Palma  .  . 
Schweden  


10 
12 
12 
12 
12 
12 
12 
12 
10 
12 
12 
12 
12 
12 
12 
10 
12 
12 
12 
10 
10 


0,30000 

0,29186 

0,33833 

0,28536 

0,23935 

0,28461 

0,28642 

0,29210 

0,26000 

0,23770 

0,28762 

0,29588 

0,31385 

0/28319 

0/282 

0/28049 

0/31610 

0/30479 

0,32484 

0,19620 

0,29690 


S,000 

2,432 
2,778 
2,378 
2,411 
2,372 
2,387 
2,434 
2,500 
2,398 
2,397 
2,406 
2,615 
2,360 
2,350 
2,865 
2,634 
2,540 
2,707 
1,962 
2,969 


8,8888 

3,4263 

3,0000 

3,5043 

3,4560 

3,5136 

3,4895 

3,4236 

4,0000 

3,4767 

3,4708 

3,3798 

3,1862 

3,5312 

3,546 

3,4905 

3,1634 

3,2809 

3,0784 

5,0970 

3,3681 


0,8888 

0,4112 

0,3600 

0,4206 

0,4147 

0,4210 

0,4187 

0,4108 

0,4000 

0,4171 

0,4172 

0,4056 

0,3823 

0,4237 

0,426 

0,3491 

0,3796 

0,3937 

0,3  G04 

0,5097 

0,3368 


^*  Yerliftltnissirahlen  für  die  Umrechnung  der  verschie- 
denen Landes-Quadrat'Fusse  u&4  -•^QUe  Qaadrat- 
^etermaasi  und  umgekehrt»  .   .  . 


Namen 
*der 

liftnder,  Provinzßn  und 
Städte. 


Xandesmaassel 


Einthei-  i  QFuss  *  iQZoU 
lung.   ,  enthalt  t  enthält 
qm. 


qom. 


Baden  und  Schweis 
Bayern .  .   .  •  # 
Ahelnbayern    .  . 
Braunsenwelg  .  . 
Hannover     .   .  . 
Hesseu-^armstadt 
^^reutsen  .... 
Sachsen  .... 
Württemberg  .  . 
Oesterreich  (Wien) 
Sngland  .... 
|rankreich  (Paris) 
Sohweden    .  .  . 


10 
12 
12 
12 
12 
10 
12 
12 
10 
12 
12 
12 
10 


0,0900 
0,0852 
0,1111 
0,0814 
Ü,0853 
Ü,Ü025 
0,0985 
0,0802 
0,0821 
0,0999 
0,0929 
0,1066 
0,0882 


I 


9,0000 
6,9154 
7,7153 
5,6550 
5,9260 
6,2500 
6,Ö40Ü 
54»692 
8,2077 
t;,Ü393 
t;,45l4 
7,3278 
8^160 


11,1111 
11,7396 

9,0000 
12,2802  . 
ll,72üü 
16,0000 
10,1519 
12,4694 
12,1837 
10,0079 
10,7642 

9,4768 
11^48 


1  qcm 
enthält 
□Zoll. 


0,1111 
0,1691 
0,1296 
0,1768 
0,1696 
0,1600 
0,1462 
0,1796 
0,1218 
0,1441 
0,1660 
0,1364 
0,1184 


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28 


8.  YerhältniaiBahlen  für  die  TTniTetfliniiiig  der  verschie- 
denen   Landes  «Cllbik- Fasse  und  -Zolle  in  Cubik* 


Metermaass  und  umgekehrt. 


■  •  Namen 

liandeäuiaasse. 

1  cbm 

1  Onb.- 

1  Cub.- 

1  ccm 

der 

Eintliei- 

enthält 

enthält 

Lftnder,  Provinsen  und 

Inner 

FU88 

ZoU 

Cubik- 

Cubik- 

Städte. 

enthält 

enthält 

Fuss. 

ZoU. 

Zoll. 

cbm. 

ccm. 

Baden  nnd  Schweiz    .  . 

10 

0.02700 

27  000 

37,0370 

0,037 

12 

0.0248ß 

14.386 

40,2235 

0,0G9 

12 

0,0d704 

21,433 

27,0000 

0,047 

12 

0,02324 

43,0338 

0,074 

12 

0,02492 

14,421 

40,1267 

0,069 

Hessen-Darmetadt  .  .  • 

10 

0,0156S 

16,63 

64,0000 

0,064 

12 

0,02381 

16,674 

41,0938 

0,073 

12 

0,03092 

17,893 

32,3459 
44,0318 
42,6276 

0,055 

12 

0,02271 

13,142 

0,076 
0,043 

Württemberg  

10 

0,02351 

23,61 

Oesterreioli  (Wi^n)  .  .  . 

12 

0,03169 

18,281 

31,6604 

0,054 

12 

0,02882 

16,388 

36,3161 

0,061 

Frankreich  (Paris)  .   .  . 

12 

0/)3428 

19,832 

29J.738 

0,050 
0^)88 

ehweden         .  ,  •  « 

10 

0,02617 

26,17 

38^,2090 

Aiiin«rktttiif.    Ton  den  Avgefnhiten  Hatsieii  tind  in  den  b«treffraden  Hadem 

nur  noch  da«  Englische  und  Schwedische  im  Gebrauch,  die  andern  durch  das  Metermaass 
ersetzt.  In  Dfincmark  and  Norwegen  gilt  das  bisherige  Preassische  Fossdimm, 
welches  auch  in  Anhalt  und  neben  den  Hamborgischen  Maus  in  Keeklenbarg  nnä 
Sclileswig. Holstein  im  Gebrauch  war;  letztere  Herzogthfimer  besassen  ausserdem  mehrere 
eigene  Maasae.  Der  Badieche  Fasa  (0,3  m),  welcher  auch  in  Nassau  eingeffihrt  war, 
gilt  aoeh  la  der  Scbwelz,  der' Eagllsehe  Fuss  In  Baaalsnd  and  Nordamerika. 


9.  H  0  h  1  m  a  a  8  s  e. 


Länder. 

Getreide«  1 
Maaae  | 

Litex 

iHektoUM 

Malter  .   ,  , 

160,00 

0,6667 

Scbeftel.   •  . 

222,36 

0,4497 

Himten .  •  , 

81,16 

8,2108 

«  ... 

81,16 

3,2101 

Hessen-Darmetadt  • 

Malter  .   .  . 

128,00 

0,7813 

Viertel  .   .  . 

160,74 

0,6221 

Scheffel .  .  . 

66,00 

1,8194 

«  ... 

106,14 

0,9511 

«  ... 

177,23 

0,6643 

Metzen  .   .  . 

61,49 

1,6264 

Bushel  .   .  . 

36,86 

2,7512 

Tsohetwerik  . 

26,24  '     1  8,8118 

Länder.  | 

Gr.FltlsBig- 

1  hl 

KL  Flüssig- 

1  hl 

1  keitBmaasse 

Litar. 

keitsmaasse 

Liter. 

Baden     .   .  . 

Ohm 

150,00 

0,66667 

Maasa 

1,5000 

Gß,C7 

Bayern  .  .  . 

£imer 

64,14 

1,66906 

1,0690 

93,64 

Brauaacb-weig 

Ohm 

149,90 

0,66718 

Quartier 

0,9368 

106,77 

Hannover  .  . 

« 

155,76 

0,64202 

0,9735 

102,72 

He3?nii-Darmat 

« 

160,00 

0,62500 

Maass 

2,0000 

50,00 

Kurhessen  .  . 

Wein-Obm 

166,96 

0,64118 

« 

1,9600 

51,29 

PreuBsen    .  . 

Ohm 

137,40 

0,72778 

Quart 

1,1460 

87,33 

Sachsen  .   .  . 

Eimer 

67,36 

1,4846 

Kanne 

0,9356 

106,88 

Württemberg. 

«  HIL 

293,93 

66,59 

0,34022 

Maass  Hll. 

1,8370 

54,44 

Oesterreich 

Eimer 

1,76713 

Maass 

1,4160 
1^1859 

70,69 

England .   .  . 

Gallon 

4,64 

22,01000 

Quart 

S8,04 
8M1 

Kasaland   .  . 

Ahm. 

147,69 

0,67766 

Kraaehky 

1,22991 

Digitized  by  Google 


10.  aewichie. 

Centner  in 

Zoll-Centner 

in  flAiitnoT* 

Pfund  iu 

TCi  1  n  irram  tu 

Ki  lügrumnx 

in      f  11  iifJ 

Iii    X  1  tx  XX  vx 

Knj^land  .... 
Oesterreich  .    .  . 
Eussland  (Pud)  . 
6eliW6d0&  

1,0160 
1,1200 
0,8376 
1,0808 

0,9842 
0,8928 
8,0695 
0,0808 

0,4535927 
0,560000 
0,4095110 
0,4200847 

2,204621 
1,786523 
9,441988 
9,868478 

11. 

Bfliastnng  en, 
iMp.  Gewtobte. 


1  Pfund  pro 
Fuss  IQF8S.I  OZlLiOuW 

CS  Kilogramm  pro 
n    i  Qm  j  Qcm  j  obcm 


1  Kilogramm  pro 
»    I  D™  I         I  ob«"». 
=  Pfund  pro 
FuB«  OFsB.;  nZU.!  Oub.' 


Baden  .... 

Bayern  .  .  . 
Brauuscbweig  . 
Hannover  .  . 
HGäBen-Darmstadt 
Kurhessen  •  • 
Preussen  .  .  . 
Sachsen  .  .  . 
Württemberg  • 
Oesterreich  , 
Eügiand  .  .  . 
Russland  .  .  . 


1,667 

1,713 
1J52 
1,712 
3,000 
1,738 
1,593 
1,706 
1,746 
1,772 
1,488 
1/344  I 


5,566 
5,870 
6,140 
5,860 
8,000 
6,041 
5,07« 
6,235 
6A>92 
5,606 
4,883 
4,408 


0,0556 
0,0845 
0,0884 
0,0844 
0,0800 
0,0870 
0,0731 
0,08Ü6 
0,0600 
0,0807 
0,0703 
0,0636 


0,0186 

0,0348 
0,0372 
0,0347 
0,0320 

0,0260 
0,0380 
0,0918 
0,0306 
j  0,0277 
0,0250 


0,6000 

0,6837 

0,5707 

0,5842 

0,5000 

0,5764 

0,6277 

0,6664. 

0,5780 

0,6644* 

0,6720 

0,7443; 


0,1800 

0,1704 
0,1629 
0,1706 
0,1250 
0,1655 
0,1070 
0,1604 
0,1642 
0,1784 
0,204H 
0,22üi)  I 


18,00 

11,83 
11,31 
11,85 
12,60 
11,50 
13,68 
11,14 
16,43 
12,39 
14,22 
15,75 


64,0 
28,8 

26,9 
28,8 
31,3 
27,6 
36,8 
26,8 
47,0 
S2,6 
36,1 
4Ü,Ü 


C.  Aeltere  preussische  Maasse  und  Gewichte. 

1  Fuss  (0  »  13  Zoll  CO  k  13  Iiiniea  (f")  —  189,18  alte  par.  Linien  s 

0,31385360  in. 

1  Elle  —  25»/2  Zoll  (c.      Meter),  1  Lachter  =  80  Zoll  —  2,01)24  Meter. 
1  Buthe  ('^)  =  12  l-uöä  =  10  Decimal-  (Feld-)  Fuss  =  100  Decimalzüil. 
1  Meile  =  2000  Bntfaen  =:  34,000  Fuss.  1  Morgen  =  180  nButhen. 
1  Schachtrnthe  =r  144  Ciibikfuss,  1  Klafter  =  108  Cubikfuss. 
1  Haufen  Holz  —  A^h  Klafter,  1  Haufen  Torf  —  3  Klnftor. 
1  Oxhoft  =  l»/2  Olim  =  3  iiimer  =  6  Anker        <4uart     64  Cub.-ZU.) 
1  Scheffel      16  Metsen  k  3  Quart  =  r/9  CnbikfasB. 
1  Tonne  (Kalkmss.)  =  4  Schfl.,  1  Wispel  =  24  Schfl.,  1  Last  =  60  Schfl. 
1  Pfund  =  30Loth  k  10  Quentchen  k  10Centil0Korn  =  600 
Gramm,   l  Centuer  =  100  Pfd.,  1  Schiff  »last  =  40  Gentner. 


D.  Aeltere  österreichiaohe  Maasse  und  G^ewichte« 

1  Wiener  Fuss  =  12  Zoll  h  12  Linien  =  0,310081  Metor. 

1  Ingen.-Buthe  =  10  Fuss,  1  Klafter  =  6  Fuss,  1  Wiener  £«lle 

=  2,465  W.  Fuss. 
1  Meile  =  4000  Klafter  s  94000  W.  Fois. 

1  Joch  =  1600  Qnadratklafter.   1  Schachtrnthe  =  100  Cubikfuss. 
1  W.  Metzen  =  16Maa88ol  =  61,48682  Liter.  1  Maans  =  1,414724  Liter. 
1  Wein-  (o.  Branntw.-)  Eimer  =  41  Maa&s,  1  Bier-Eimer  =  42i/a  M. 
1  Wiener  Pfunds 83 Iioth:s=  660,06  Gramm,  1  Oentner  —  100  Pfund. 


Fi.  Englische  Maasse  und  Gewichte. 

1  F  u  g  s  r=  12  Zoll  =  0,3047945  m,  lYard  =  3  Fuj5S,  1  Ruthe  =  5'/2  Yard 
1  Meile  =  8  Furtonga  =  320  Ruthen  =  1760  Yards  =  5280  Fuss 

SS  80  Chatne. 
1  Acre  —  IGO  Quadratruthen. 

lImporial.Gallonrr4  Quarts  =  277,274  Cubikzoll  =  4,04346  Liter. 

1  Quartür  =  8  BusheU  =  64  Gallons. 

1  Pfnnd  (avoir  da  poids)  =  16  Unsen  =  458,6937  Qramm. 

1  Centner  =  118  Pftend,  1  Tonne  s=  30  Centner. 


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ao 


IX.  Gewicbtstafeln  far  Walzeüsen* 


A.  Band«  und  Flaclioisen. 

(<1  stärke,  b  "Breitp  in  Millimetern.) 


d,  1 


9 


lü 


11  I  12  13 


14 


16     IG  17 


Gewicht  in  Kilogrammen  pro  laufenden  Meter. 


24iO,19!0,37  0,56  0,75  0,93  1,12!  1,31 

1,21 ;  1,42 
1,31*  1,63 
1,401  1,63 


26  0,20  0,410,610,81  1,01 
28  0,22|0,44:0,65  0,87,1,09 


30  0,23i0,47 


32  0,24  0,50  0,76 


0,70  0,93  1,17 


34  0,27  0,53  0^79  1,00  1,32 
86  0,28*0,6610,84  1,12  1,40 

38  0,30  0,59'0,89i  1,18  1,48 


1,01 1,25 


1,49 
1,69 


1,74 
1,85 


1,49  1,68!  1,87  3,06  2,24i  Msj  3,61  2,80  2,99  8,17 

1,62!  1,82  2,02  2,23  2,43  2,03  2,83,  3,03  3,24  3,44 

2,61,  2,83  3,05  3,27'  3,49,  3,70 
2,80:  3,03  3,27 


1,68  1,96  2,24'  2,62 
1,77  2,07'  2,37'  2,06 


1,74'  1,96;  2,18 
1,87  2,10t  2,33 
1,99  2,24  2,49 

2,12  2,38  2,66 
2,80 


40  0,31  0,62  0,93:1,241,5611,87'  2,181  2,49  2,80 


42  0,33  0,05  0,'J8  1,31 
44  0,34  0,69jl,03ll,37 


46  0,36  0,72! l,07jl,43 1,79 f2,16|  2,51 


48  0,37  0,761,12  1,49 


1,63:1,96'  2,29  2,61:  2,94 


1,7112,051  2,40 


1,87  2,24,  2,61 


60  0,39  0,7811,17  l,üti  1,95  2,33|  2,72 


2,43 


2,52 
2,61 
2,71 


2,83 


2,94 


52  0,41  0,81jl,211,62  2,02 

64  0,42  0,841,26  1,68  2,10 
66  0,4410,87  1,31,1,74  2,18 
68  0,45|0,90  1,35|1,81|2,26 
60  0,47|0,93  1,40;l/87  2;i;;  2,801  3,27 
620,48  0,97  1,45|1,93  2,41- 2,891  3,3» 


2,74|  3,08 
2,80  i  3,22 
2,99  3,36 
3,11'  3,50 
3,24 


2,96 
3,11 
3,27 

3,42 
3,58 
3,73 


2,40 
2,67 
2,74 

2,01 
3,08 


2,99!  8,24|  3,49 
3,44l  3,70 


3,17 
3,36 


3,25  3,55 


3,50 
3,73 


3,73  3,97 
3,981  4,23 

4,23  4,60 


3  97 

8,641  3,92|  4^,20  4,481  4,76 

3,84  4,14'  4,44'  4,73'  6,03 


3,42  3,73,  4,05  4,36  4,67,  4,98  5,29 
3,59,  3,92  4,25!  4,58  4,90  5,23^  6,56 


3,36 


3,05  3,49 


3,64 
3,78 


3,77|  4,11 1  4,45|  4,79  5,14 
3,941  4,301  4,06  6,0ll  6,37 
4,lli  4,48  4,86  5,23!  5,60 
3,89i  4,28  4,67  5,06  5,46'  6,84 
4,06j  4,45  4,86|  5,26!  5,06|  6,07 

4,20'  4,62*  5,04  5,46'  5,88  6,30 


64  0,501,00  1,49  1,99 


66  0,5l!l,03  1,54  2,05  2,57  3,08 


2,49  2,99  3,49 


68  0,63 


70  0,66 1,09 1,63;2,18  2,72  3,27 


80 
85 
90 

95 
100 
106 
110 
116 

120 
125 
150 
200 


1,06  1,5912,12  2,65  3,17 


72  0,66  1,121,682,24  2,80 

74  0,681,16'l,73'2,:'.0*2,38 

75  0,68  1,1611,75  2,33  2,92 
2,50*3,12 


2,65i3,32 
2,81  3,51 

2,96  3,71 


3,36 


3,92;  4,36i  4,79:  5,23 
3,16<  3,611  4,06  4,51|  4,96  6,42 

3,73  4,20,  4,67'  5.14;  5,60 
3,86l  4,34;  4,82^  5,31j  6,79i  6,27 

3,981  4,48j  4,98  5,48  5,98|  6,47 
4,11  4,62!  6^14 


3,69 
3,70 
3,81 
3,92 


6,661  6,10  6,54 
6,77 
7,00 
7,24 


5,87  6,32 
6,07'  6,54 
6,76 


4,23 
4,36 
4,48 


4,76 
4,90 
6,04 


3,98 
4,21 

4,46 

—  3,12  3,90  4,08 


3,45'  4,03  4,61  5,18 
3,50'  4,00  4,07'  5,25 
3,74  4,37  4,99,  5,62 


4,64 
4,91 

5,19 


6,30  5,97 
5,62  6,32 

6,93  6,67 


5,40  0,24)  7,02 
3,2Ö4,1Ü  4,01  5,73  0,55;  7,37 
3,43  4,29  5,15  0,01,  ü,86|  7,72 


6,29 
6,46 
6,60 

5,76 
5,84 
6,24 
6,63 
7,02 

7,41 

7,80 


5,05  0,10  0,08 
6,82i  Ü,.35  6,88 


6,99 
6,16 

6,33 
0,42 


6,54 

6,72 

6,91 

7,01 


7,08 

7,28 

7,48 


6,97'  7,47 
7,19l  7,70 


7,41 
7,62 
7,84 


7,94 
8,17 
8,40 


5,48 
5,73 

6,98 
6,22 
6,47 

6,72 
6,97 
7,22 
7,47 
7,72 

7,97 
8,22 
8,47 
8,71 
8^ 

9,21 


6,82 
6,08 

6,35 
6,61 
6,88 

7,14 
7,41 
7,67 
7,94 
8,20 

8,47 

8,73 
8,90 

9,79 

9,93 


6,80  7,49 
7,29  7,96 


7,72 


8,42 


8,06  8,64 
7,59  8,18;  8,76  9,S4 
8,1  r  8,74  9,30  9,9810,60 
8,62  9,28,  9,96  10,61 11,27 
9,13 


9,83|10,5313^3  11,94 

8,16i  8,89  9,63  10,37!1142  11,86  12,60 
8,58  9,36  10,14  10,92  HJO  12,48  13,26 
8,19  9,01   9,83  10,05  11,47  12,29  1H,1Ü  13,92 
8,68  9,44  10,30  11,15  12,01 12,87113,73  14,68 
3,69  4,49j6,38|  6,28l  7,18j  8,07,  8,97j  9,87,10,76  11,66  12,56jl3,46ll4,35  15,26 

3,74  4,68 j5,62|  6,Ö5|  7,49;  8,42  9,36  10,30i  11,23  12,17|13,10il4,04  14,98  15,92 

—  3,90  4,88|5,85  6,83|  7,801  8,78  9,75!l0,73 11,70  12,68113,6514,63 15,60  16,58 

—  4,68  5,85i7,02  ^,19  9,3610,6311,70  12,87:14,0415,21  16,3817,5518,72^9,89 
j  —  |6,24j7,80  9,30  Iü/J2  l2,48jl4,04,16,60  17,16  18,72  20,2821,84|23,40 24,96(26^» 

B.  Quadrat-  und  Knndeisen« 

AVid t'rstaiulsiiioincTit  uiul  (Tewiclit. 


o  m  j  Quadrateiseu. 

®  ü  Wider-  Gew. 
"u  o  Stands-  pro  lfd. 
mom.  Meter. 


Bundeiseu, 

V 


QQ 

mm 


(cm) 


kg 


Wider- 
stands- 
moin. 

(cm) 


6 
6 
7 
8 
9 


0,021 
0,036 
0,067 
0,086 
0,122 


0,195 
0,280 
0,881 
0,498 
0,630 


0,012 
0,021 
0,084 
0,060 
0,072 


Gew. 
pro  lfd. 
Meter. 

kg 

0,153 
0,220 
0,299 
0,391 
0,496 


^  c 

<o  o 

mm 

10 
11 
12 
13 
14 


Quadrateisen. 


Bandeisen. 


Wider- 
Btands- 
mom. 

Gew. 

pro  lfd. 
Meter. 

Wider- 
stands- 
mom« 

Gew; 
pro  lfd. 
Meter. 

(cm) 

kg 

(cm) 

kg 

0,100 
0,221 
0,288 
0,366 
0^484 

0,778 
0,931  ' 
1,120 
1,316 
1,526 

0,098 
0,131 
0,169 
0,216 
0^269 

0,611 
0,739 
0,880 
1,033 
1,198 

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31 


• 
Ml 

Qaadrateisen. 

Bundeiseu. 

• 

QiiAdrateieeii. 

1 

Bandeisen. 

■ 

2P 
OQ 

Wider- 
stands- 

Gew. 
pro  lfd. 
Meter. 

Wider- 
etand»- 
moni. 

Gew. 
pro  lfd. 
Meter. 

Stärke 
Durch 

Wider- 
8tanda> 

Gew. 
pro  lfd. 
Meier. 

Wider- 
stands- 
mom. 

Gew. 
pro  lfd. 
Meter. 

mm 

1  (cm) 

kg 

(cm) 

mm 

(cm) 

kg 

(cm) 

kg 

15 
16 
17 
18 
10 

20 

21 
22 
23 
24. 

25 
2G 
27 

28 

29 

dO 
81 

32 
33 
34 

35 
36 
87 

88 
39 

40 
41 
42 
48 
44 

46 

46 
47 


0,5ß2 
0,682 
0,818 
0/972 
1,143 

1^8 

1^3 
1J74 
2,027 
2,804 

2,604 
2,929 

3,280 
3,658 
4,064 

4,600 
4,966 

5,461 

5,989 
6,550 

7,145 
7,776 
8,443 

0,145 

9,886 

10,666 
11,486 
12,348 
13,251 
14,197 

15,187 
16,222 
17,303 


1,751 
1,992 
2,248 
2,521 
S^9 

3,112 

3,422 
3,726 
4,116 
4,481 

4,863 
5,259 
5,672 
6,100 
6,543 

7,002 
7,477 
7,967 
8,382 
8,994 

9,531 
10,08 
10,65 
11,23 
11,83 

12,45 
13,08 
13,69 
14,89 
14,90 

15,75 
16,40 
17,19 


I 


0,331 
0,402 
0,482 
0,^73 
0,678 

0,786 
0,900 

1,046 
1,194 
1,367 

1,534 
1,726 
1,932 
2,155 
2,394 

2,651 
2,925 
3,217 
3,528 
3,859 

4,209 
4,580 
4,974 

5,387 
5,824 

6,283 
6,766 
7,274 
7,806 
8,388 

8,950 
9,556 
10,19 


1,375 
1,564 
1,766 
1,980 
2,20(> 

9,444 

2,696 

2,057 
3,2o2 
3,620 

3,H10 
4,131 
4,455 
4,791 
5,139 

5,499 
5,872 

6,257 
0,054 
7,064 

7,485 
7,Ulft 
8,865 

8,82:j 

9,294 

9,776 
10,27 
10,7d 
11,80 
11,83 

12,37 
12,93 
13,50 


48 
49 

50 
55 
60 
66 
70 

75 

80 
85 
90 
95 

100 

105 
110 
116 
120 


18,432 
19,608 

20,833 
27,729 
36,000 
46,770 
67,166 

70,312 
85,333 
102,354 
121,500 
143^96 

166,666 

192,937 

221,833 
253,479 


17,93 
18,68 

19,45 
23,28 
28,01 
82,87 
3849 

43,76 
49,79 
66,21 
63,02 
70,81 

77,80 

8n,55 
93,14 
102,0 


125 
130 
135 
140 
145 


150 
156 

160 
165 

170 


288,800  I  112,0 

325,520  1  121,6 

366,166  131,6 

410,062'  141,8 

457,333  j  152,5 

508,104  I  163,6 

562,500  176,1 

620,646  186,9 

682,<iti6  199,2 
748,687 


818,833 


175  803,229 
lÖO  '  972,000 
186  U066,97 
190  1 1143,16 
196  1 1235,81 
200  11333,33 


209,6 
224,8 

238,3 
252,1 
266,3 
280,9 
296,9 
311,2 


10,85 
11,55 

12,27 
16,33 
21,20 
26,90 
83,67 

41,41 
60,26 
60,29 
71,56 
84,17 

98,17 

114 
131 
149 
169 

191 
216 
242 

269 
299 

331 
866 

402 
441 
482 

526 
673 
621 

073 
728 
786 


I 


14,08 
14,67 

15,28 

22,00 
26,82 
29,94 

34,37 
39,11 
44,16 
49,49 
66,16 

61,10 

67,37 
73,94 
80,81 
88,00 

95,48 
103,3 
111,4 

119,8 
128,5 

137,5 
146,8 
156,4 
166,4 
176,6 

187,1 
198,0 
209,1 
220,6 
232,3 
244,4 


C.  Beutselie  Uformalprollle  für  Walxefsen« 

I.  I- Eisen. 

Es  beseiohnet  h  die  Höhe  des  Trägers,  h  die  Breite  des  Fasses 
d  die  Stegdicke^  t  die  mittlere  FlimtBehstärke,  R  und  r  die  Abrundungs* 

lialT^messer  je  am  Stecr  bezw.  aussen  am  Fuss  in  mm,  F  den  Quer» 
schnitt  in  qcm,  G  das  Gewicht  pro  Meter  in  kg,  Jx  Trägheitsmoment  (cm), 
jrx  Widerstandsmoment  (cm)  für  die  x  —  x  Biegungsebone;  Trägheits- 
moment, Wtf  Widerstandsmoment  für  die  Biegnogsebene. 
Eh  ist  fnrner  t  =  1,5  r7,  R  =      r  =  0,6  d, 

l?ür  Träger  bis  au  260'"«»  Höhe  ist.  .  .  •      =  0,4  Ä  +  10""", 

d  =  0,03  h  4-  1,6'"'", 

«       «     von  mehr  ale  260^^  Höhe  ist .  6  =  0,08  h  -|-  ^(>^^, 

a  =  0,036  h. 

Die  Neiffunp  im  Flantsch  l)eträgt  1'1"K  »m 
Wirkt  ein  Moment  M  in  einer  i']l)ouo,  die  um  ^ 

gegen  die  y—y  Ebene  geneigt  iat,  so  ist  die  grössto 
paannng  . 


Wx 


) 


(7  nax.  tritt  eU  bei  tg  o)  =  ^^^^ 
JV  min.  3=  0,99  IT«. 


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82 


o 

gl 

iy 

IX 

V 

-  -, 

V 

80 

42 

69  1 

7  61 

6  0 

V/V 

78  4I 

8^ 

O 

46 

G  3 

0,05 

7  1 

118 

2G  2 

10  4 

4  5- 

100 

50 

4  5 

10,G9 

8,3 

1  70 

34  4 

14  3 

6  7 

11 

110 

54 

4  8 

7  2 

l'-*  3G 

9  G  1 

241 

18  9 

120 

58 

6  1 

7  7 

14  27 

J-       A  ff 

11  1 

331 

65  1 

25.2 

8  7 

IS 

130 

G2 

5  4 

8  1 

0,1, 

IG  19 

12  () 

441 

67  8 

32  2 

10  l 

14 

140 

GG 

5  7 

8  G 

18,35 
'^O  52 
22  94 

14  3  ' 

570 

82  7 

41  3 

1 2  R 

16 

löü 

70 

G,0 

9  0 

IG  0 
17  9 

743 

99  0 

öl  8 

Iß 

160 

74 

6  3 

9  6 

945 

118  1 

64  4 

1 

17 

170 

78 

G  G 

0  9 

25  3G 

1 9  H 

1 177 

138  5 

78  8 

20,2 

lä 
*w 

82 

b  9 

1 0  4 

04 

21  9 

14G0 

162,2 

10 

190 

ÖG 

7  'J 

10  8 

30  70 
33  66 

24  0 

1779 

187  3 

115  2 

26JI 

20 

200 

90 

7  5 

1 1 3 

26  2 

2162 

216iS 

138 

21 

210 

04 

7  8 

1 1 7 

3G  55 

28  5 

2r>^7 

•■'46  4 

A 

220 

ÜB 

8  l 

122 

39  76 

'il  0 

:-iO'>o 

*'H0  9 

23 

230 

102 

8  4 

12  G 

42  91 

33  5 

316  7 
367  3 

224 

24 

240 

106 

8  7 

13  1 
10,  i 

4(1  37 

•iG  •> 

4288 

961 

«SV  A. 

4tlJt 

2G 

2(i0 

113 

9  4 

14  1 

53  G6 

419 

5798 

446  0 

'^41 

60 

2S0 

110 

10  1 

15  2 

AU, 4 

Gl  39 

47  9 

7658 

547  0 

^- j 

79  1 

80 

300 

126 

10  B 

IG 

69  40 

54  1 

9f»h8 

659  2 

530 

32 

320 

131 

11  6 

17  3 

f 

7S  15 

61,*' 

1  '^622 

78B  9 

652 

\7  A4 

34 

;mo 

137 

12  2 

18  H 

87  16 

1  oo,u 

931  0 

780 

1  If» 

36 

o(iO 

143 

13,0 

19  5 

97  50 

i  tl  1 

197GG 

lofi8  1 

956 

134 

38 

üttO 

149 

Iii,  7 

20,5 

107,53 

83/.) 

24208 

12  74^1 

1138 

153 

40 

100 

ZI,*) 

1 1  ^,  )4 

92,3 

29440 

1 4  1  2,0 

1349 

174 

421/3 

425 

1G3 

1  15,3 

23,0 

132,97 

i  103,7 

.37206 

1  1763,7 

l  1672 

205 

45 

450 

170 

10,2 

24,3 

147,(55 

115/2 

'  46204 

2053,5 

2004 

23G 

471/2 

;  475 

178 

17,1 

24, G 

163,61 

127/; 

56912 

2396,3 

'  2424 

273 

50 

500 

165 

■ 

1  18,0 

'^7  U 

180,18 

j  140,5 

69245 

1  2769,8 

1  2871 

!Fttr  fast  sftmmtliche  Normalprofile  vou  X-Trägern  werden  auch 
Hoj^enau ->to  Yorproftlc  angeferti^'t,  welche  bei  ^Inichfir  oder  einige  Milli- 
meter geringerer  Höhe  ein  grftösored  Widerstandsmoment  als  die  Nornial- 
proflle  besitzen.  Diese  Profile  —  an  sich  nicht  so  rationell  wie  die 
Normalprofile  —  werden  dazm  verwandt,  wenn  die  ConBtmotioiiehölie 
beschränkt  ist 


X  — AV- —  jc 


II.  c- Eisen. 

Hier  gelten  dieselben  liozeichuungon  wie  unter  1. 

Für  die  um  f/'  J^r'noiKto  Ebeiio  wie  unter  J[. 
Die  Neigung  im  Flantöch  beträgt  8*Vu> 

h  —  0,25  U  -h  25'"™. 
Die  Abänderung  dieser  Profile  dnrch  Stellen  der 
Walzen  ist  wegen  der  hierdurch  bedingten  ungleloh- 


iii.t 


No. 

h 

h 

a 

t 

Q 

Ty 

Wy 

Tx 

Tx 

3 

SO 

33 

6 

7 

6,42 

4,2 

4,3 

6,2 

33,7 

4 

40 

36 

6 

7 

6,20 

4,8 

14,2 

7,1 

7,3 

40,2 

5 

60 

38 

6 

7 

7,12 

6,6 

20,7 
58,2 

10,7 

10,0 

51,6 

G'/2 

66 

42 

5,6 

7,5 

9,05 
11,04 

7,1 

17,9 

16,7 

74,7 

8 

80 

45 

6 

8 

8,6 

107 

26,7 

21,7 

98,1 

10 

100 

60 

0 

8,5 

13,48 

10,5 

207 

41,4 

33,1 

143 

12 

120 

65 

7 

9 

17,04 

13,3 

368 

61,3 

49,2 

202 

14 

140 

60 

7 

10 

20,40 

16,9 

609 

87,0 

71,2 

901 

16 

160 

65 

7,5 

10,6 

24,03 

18,8 

932 

116,6 

97,4 

388 

18 

180 

70 

8 

11 

,  28,04 

21,9 

1364 

161,6 

130 

508 

20 

200 

75 

8,5 

11,5 

1  32,30 
37,66 

25,2 

1927 

192,7 

171 

654 

22 

220 

80 

9 

12,5 

1  29,3 

2712 

246,5 

226 

863 

26 

260 

90 

10 

14 

48,40 

'  4857 

373,6 

366 

1376 

80 

800 

100 

10 

X6 

(^^80 

( 

8064 

687,6 

564  T 

2151 

Digitized  by  Google 


88 

Waggon  (O -Bisen. 
Stegdicken  da^FlantBchdiolcen  t  wechseln  b.  d.  yeT8olded.Eisenli.*0eBelUoli. 


80 


lOÖ 

117,6 

145 

235 

260 

300 


65 
65 
60 
90 
90 
76 


8 
10 

8 
10 

10 
10 


l 


8 
10 

8 
12 

10 
lü 


8 
10 

8 
12 
10 
10 


4 
5 
4 

6 
5 
5 


17,52 
22,70 
19,92 

42,70 
42,00 
43,00 


13,7 
17,8 
16,5 
33,3 
32,8 
33,6 


66,7 
77,8 
81,9 

295,4 
305,1 . 
332^ 


in.  T-Eisen. 

Es  bezeichnet  Wi  das  Widerstanrlsmomcnt  für  senkrechte  Belastung 
bei  Verhinderung  seitlicher  Auabiegung,  Jfj  bei  freier  Ausbiegung  zur 
Seite.  Die  übrigen  Beseiohnnngen  wie  unter  L 

Fttr  die  mn      gegen  geneigte  Ebene  ist  annähernd  für  die 

Profile  3—10. 

und  für  die  Profile  12—16. 

]>ie  Flantsolifläohen  sind  einander  parallel. 

h  =s  0,26  h  -f  30'"™ ;  d  =  0,035  h  +  3"™' 
t  —  0,05  7i  R  z=  t;  ^ 


') 


im. 


No. 


i 


d 


Tx 


SO 

88 

4 

40 

40 

\ 

50 

43 

o 

60 

46 

8 

80 

60 

10 

100 

55 

12 

120 

60 

14 

140 

65 

16 

leo 

70 

I  IT. 


4 

4.6 
6 
6 
6 

6,6 

7 

8 

8,5 


4,6 

5 

5,6 
6 


7 

8 
9 
10 
U 


4,26 
5,35 
6,68 
7,80 
10,96 
14,26 
17,94 
22,60 
27,13 


3,3 
4,2 
5,2 
ti,l 
8,6 
11,1 
14,0 
17,6 
21,2 


I 


1,69 
1,20 

0,96 
0,80 
0,G1 
0,62 
0,46 
0,42 
0,3Ü 


18,3 
28,3 
45,2 

67,9 
143 
272 
474 

773 
1193 


1,61 
8,00 
5,17 
7,07 
13,6 
21,1 
30,0 
44,6 
58,8 


4,0 

6,7 
10,4 
14,7 
27,0 
43,8 
65,9 
95,1 
130,3  136,6 


1,29 
2,19 
3,53 
4,70 
9,15 
14,2 
20,2 
28,4 


IV.  aieichsehenkelige  Winkeleisen. 

«  bezeichnet  h  die  Sclienkelbreite,  d  die  mittlere  Schenkeldicke 

M  den  Abrundungshalbmesser  am  inneren  Znsammenstoss  der  Schenkel 
und  r  den  Halbmesser  der  Abrundung  an  den  Sohenkelenden  In  mm. 
F  Quersghmtt  m  qcm,  G  Gewicht  iu  kg  für  1  ra  Lange. 

Für  h  ^   lOfjran.  igt  ^  jjjj^^  —  0^1 

«   *  >  100*»™  ist  d  min.  =  »/ii 
 d  min,  -f-  <^  max. 


Für  die  um  (f  gegen  y—y  geneigte  JiJbne  ist 


B 


=  M  ^,96 


cos 


^'  4-  0,86 


No. 

h 

d 

G 

! 

e 

Ty 

1  Tx 

1 

1 

-TL 

-?  r 

11/2 

15 

3 
4 

0,81 
1,04  1 

0,63 
0,81 

4,8 
6,2 

0,26 
0,31 

0,07 
0,08 

0,32 
0,39 

1,40 
1,89 

'  1 

^"1 

3 

4  1 

1,11 
1,44 

0,87 
1,12 

■ 

6,1 
6,6 

0,64 1 
0,79  1 

0,17 
0,21 

0,81 
1,00 

3,26 
4,40 

XXY.  Bheinhard's JBCalender  !l898,  G.ebunclener  TbeiL  8 


84 


b 

4 

■ 

G 

0 

2V 

25 

8 
4 

1^ 

1,10 
1^44 

7,4 

1,1 

1,30 
1«64 

0,84 
0.43 

1,64 
2,06 

8,88 

8,51 

30 

4 

6 

2,24 
3,24 

1,76 

2,53 

9,0 
9,8 

2,93 
4,01 

0,77 

1,05 

8,70 

5,06 

14,5 
22,3 

* 

86 

4  . 
6 

2,04 

i\    i\  LS 

2,06 
3,00 

10,2 
11,0 

4,80 
6,62 

1/26 
1,74 

6,0  Ü  23,1 
8,36 1  35,1 

4 

40 

4 
o 

8 

"~  3,04  ~ 
4,44 
5,76 

2,37  ~ 

3,46 

4,49 

11,6 
12,3 

13,0 

7,33 
10,2 
12,7 

1,93 
2,68 
3,34 

9,26 
12,8 
16,0 

34,4 
62,2 
70,^ 

46 

5 
7 

9 

4,25 
6,81 
7,29  1 

3,32 
4,53 
5,69 

13,1 

13,9 
14,6 

12,8 
16,9 
20,4 

3,37 
4,45 

5,38 

16,1 
21,8 
25,7 

61^ 
86,8 
113 

5 

60 

5 
7 
0 

4,75 
6,51 
9,19 

3,7 
5,1 

M 

"14,4^ 
16,1 
16,9 

17,8 
23,5 
28,6  1 

4,68 
0,18 
7,53 

22,4 
29,7 
864 

84,1 
119 
155 

65 

6 

8 
10 

6,24 
o,lo 

10,00 

4,9 

Q  A 

6,4 

7,8 

15,9 

IG, 7 
17,4 

88,2 

Off  ff 

35,7 
42,6 

9,38 
11,2 

35,6 

45,0 
53,6 

134 

181 
228 

0 

60 

6 

o 
O 

10 

6,84 
8,96 
11,00 

5,3 
7,0 
8,6 

17,2 
17,9 
18,6 

37,0" 

47,2 

56,8 

9,74 
12,4 
14,8 

46,7 
59,4 
70,0 

175 
234 
984 

65 

9 
11 

8,61 
10,89 

13,09 

6,7' 

8,5 
10,2 

18,8 

lü,5 

20,2 

64,4 

67,0 
78,6 

14,3 

4  ff 

17,6 

20,7 

68,5 
84,3 
89,9 

259 

335 
412 

7 

70 

7 
9 
11 

9,31 
11,79 
14,19 

7,3 
9,2 
11/1 

20,1 ' 

20,8 

21,5 

68,5 
84,8 
99,8 

18,0 
22,3 
26,3 

86,4 
107 

126 

324 
418 
513 

Vl% 

76 

8 
10 

12 

11,36 
14,00 

16,56 

8,9 
10,9 
12,9 

21,7 
22,3 
23,1 

96,0 
115 

133 

'25,0  " 

30,3 
35,0 

120 
145 
168 

465 

571 
689 

8 

80 

8 
10 
12 

"'l2,16 
1D,0Ü 
17,76 

r"9,5^ 

11,7 
I  13,9 

23,0 
20,7 
24,4 

117^ 

141 

162 

30,8 

O  ff  '1 

37,1 
42,7 

148 
178 

206 

550 
603 
837 

0  • 

90 

9 
11 
13 

15,39 
lo,09 
21,71 

12,0 
14,5 
16,9 

2ö,8~ 

26,5 

27,2 

187 
222 
264 

49,2 

i£  A  A 

68,4 
66,8 

236 
280 
821 

88S 
1083 
1284 

10 

100 

t  10 
l  12 

1  u 

1  19,00 
22,56 

!  26,04 

14,8 
17,6 
20,3 

28,7 
29,4 
30,1 

285 
333 
!  378 

75,0 

n  ff 

87,7 
99,5 

360 
420 
477 

1346 

1621 
1897 

11 

110 

10 
13 
14 

21,00" 

24/96 

28,84 

16,4 
19,5 
32,5 

31,2 
31,9 
32,6 

"385  ~ 
460 
513 

"lOl  ^ 
118 
135 

486" 

568 

648 

1792 
2152 
2624 

12 

120 

11 
13 
15 

1  25,19 

f  29,61 
i  33,76 

19,7 

CIO  A 

23,0 
26,3 

34,2 
34,8 
35,5 

549 
634 
715 

144 

^  /•  ff 

167 

188 

693 
801 

903 

2560 

3030 
3510 

13 

1  130 

12 
14 

16 

29,76 
34,44 
39,04 

23,2 
26,9 
30,5 

36,Ö~ 

37,0 

38,3 

763 
867 

970 

~201 

AAA 

229 

250 

964 
1096 

1226 

3540 
4440 

4750 

U 

140 

13 

1!) 
17 

34,71 

39, 7o 
44,71 

27,1 
31,0 
34,9 

40,5 
41,3 

1025  ~ 
1 160 
1290 

^270  " 

O  A  C 

305 
339 

1295 
1465 
1629 

4800  ~~ 

5550 
6310 

16 

150 

14 
16 
18 

40,04 
45,44 
50,76 

;  31,2 
1  35,4 
1  99,6 

"42,7 
43,8 
44,1 

136Ö~^ 

1525 

1685 

358 
401 

Ä  Alt 

443 

1718' 

1926 

2128 

7270 
8200 

16 

160 

16 

17 
18 

1  46,75 
51,61 
67,19 

36,7 
40,2 
44,6 

46,6" 

46,3 

47,0 

1760 

1970 
2160 

■~463 
518 
.669 

2223 
2488 
2729 

8240 
9380 
10640 

Digitized  by  Google 


85 

V»  nnffleiohsclienkeliga  Winkeleisen. 

Bs  bezeichnet  B  die  Breite  des  grÖBserezif  h  diejenige  des  kleineren 
Schenkels,  d  die  mittlere  Fleisohstärk«  bei  beiden  Schenkeln  in  mm^ 
H  und  r,  F  und  G  wie  sub  IV. 


3  wird  —       1)  Miidi  B  ^  2  h  angefertigt. 

B  =  ^        +  ^  .^^^  4l  Hiin.  «  jedoeh  mit  gegingfttgigen 

Abweichungen. 


No. 

2> 

!  ^ 

1 

1  d 

r 

F 

G    j  No. 

U 

B 

d 

R  1  r 

F 

Q 

2/3 

SO 

30 

3 
4 

3^ 

2" 

1,41  i  1,10 
1,84  i  1,44 

6/10 

"50 

100 

8 
10 

U    4,5  11,36 
1      1  14,00 

8,9^ 
10,0 

9/4 

20 

40 

i  3 

2  1  1,71 
2,24 

1,33 
1,75 

6V2/10I  65 

1 

100 

9 

11 

10 

6 

14,04 
16,94 

11,0 
13,2 

14,4 
17,1 

«/4»;2 

30!  45 

i 

4 

5 

4,6  j  2 

2,84 

3,50 

2,22 
2,73 

G 1/2/ 13 

66 

130 1 10 
|l2 

11 

5,5 

18,50 
21,90 

Sie  ,  80j  60 

0 

3 

4,25 
5,81 

3, "3  2 
4,53 

8/12 

80120  10  11 

i  |12| 

6,6 

19,00  " 
22,50 

14,8 

17,0 

416 

40  6Ü1 

1  1 

1 

6    1  3 

'4,75 
6,61 

3,71 
5,08 

~6784~ 
7,00 

8/16  j  80.160^2  13 

0,5 

27,36  i  21,3 
31,04  24,7 

4/8  ^ 

60| 

8 

'  1 

6,84 
8,96 

10/16 

100 

150il2  13 

6,5 

28,50 
8H,04 

22,3 
26,8 

6/7«/jj  60 

'.1 

'  1 

4 

8,26 
10,44 

6,4 
8A 

10/20 

100  200 ;  14 
1  |l6 

15  j  7,6,  40,04 
1      I  «44 

31,2 
35,4 

VI.  J.-£Si86tt. 

a)  Breitfüesige  X-SiBen. 

Es  bezeichnet  h  die  Breite  des  FtiBSes,  h  die  ganse  H8ho  des  Stege  und 

Fussea,  d  die  mittlere  Stärke  von  Steg  und  Fuss,  7?  luid  r  wie  unter  IV, 
den  Abrundungshalbmesser  des  Stegs  in  nnu.  F  und  G  wie  unter  IV. 

d  =  0,16  h  -f.  l«»»;  Ä  =  cJ;r=*?.('=x^. 

Z  »  4 

Neigung  im  Fase  beidexeeits  je  2"/o,  an  jeder  Stegseite  4'*/ii. 

Bei  einer  Biegnngeebene,  die  um  7*  gegen  x — x  geneigt  ist,  sind 
die  grOssten  Spannungen  annähernd 

M 

8i  =  —     2,6 .  cos  W .  X 

s,=^  (0,78coe(p  +  sin  (f).  y  ..-J--y 

Sj  =  82  für  y  =  61"  10';  s  ^^^3^^  tritt  ein  bei  y  äO. 


No. 

h 

• 

h 

d 

t 

e 

1 

< 

F 

G 

Ty 

Tx 

T 
1  T 

6/3 

60 

30 

6,5 

23,0 

4,64 

3,6  ! 

9,98 

2,91 

10,4 

7/3>/a 

70 

36 

6 

26,9 

5,94 

4,6 

17,3 

5,12  18,2 
8,87  !  31,4 

8/4 

80 

40 

7 

30,7 

7,91 

0,2 

30,1 

9/41/t 

90 

46 

8 

34,5 

10,10 

7,9 

4y,o 

14,4 

50,6 

10/6 

100 

50 

8,5 

3S,4 

12,02 

.',t 

71,3 

21,2 

74,5 

12/6 

120 

60 

10 

40,2 

17,00 

13,3 
17,1^ 

145 

43,2 

152 

14/7 

140 

70 

11,5 

53,9 

22,82 

205 

79,1 

277 

16/8 

160 

80 

13 

61,7 

29,51 

23,0 

446 

134 

405 

18/9 

180 

90 

14,5 

69,6 
1  77,2 

37,04 

28,9 

700 

213 

737 

20/10 

200 

100 

16 

45,44 

35,4 

1073 

323 

1118 

b)  Hochstegige  x-Eisen. 

Die  Bezeichnungen  sind  dieselben  wie  bei  Via,  desgl.  die  Kciguugen 
Fuss  und  am  Steg.  ^  ^ 

dTAO,lh  +  1";  Ä  Ä  <l;  r  =  ^  i  Q  = 

3* 


Digitized  by  Coogl 


36 


TT 

82  =  ^  (0,42  CO8  if  +  M7  sin  <p 

fr  X 


M 


8t=s  8,  fttr  y'  =  21o80';8imax.  =  1^8  ^^.^  für  r/)  =:  74'»6';  IT^in.  =  0,96  TPy. 


G 


2V 


7;r 


2/2 

2«/a/2»/2 

3/3 
3»/2/3'/? 

4/4  • 

6/5 

6/6 

7/7 

8/8 

9/9 
10/10 
^2/12 
14/14 


8 

3,5 
4 

4,5 
6 

6,5 

6 

7 

8 

9 
10 
11 
13 
16 


13,9 
17,5 
21,0 
24,G 
28,2 
31,7 
35,3 
42,4 
49,6 
5G,7 
63,8 
71,0 
85,2 
99,6 


1,03 
2,24 
2,95 
3,75 
4,05 
6,64 
7,91 
10,66 
13,69 
17,00 
20,79 
29,51 
80,76 


0,9 

1,3 
1/7 
2,3 
2,9 

3,6 

6,2 
8,2 
10,6 
13,3 
16,2 
23,0 
81,8 


0,20 
0,46 

0,91 
1,63 
2,70 
4,23 
6,33 
12,8 
23,1 
38,8 
61,4 
92,7 
189 
847 


0,40 

0,93 
1,86 
3,34 
5,56 
8,74 
13,1 
26,4 
48,4 
81,5 
129 
195 
889 
784 


Neig,  i.  Fuss  dvrohw.  2P/o,  a.  j.  8.     Steg»  4% 
VII.  Cluadrant eisen. 

Es  bedeutet  B  den  mittleren  Halhmesser 
(Mittellinie  der  "Wandung),  h  die  Breite  der 
Lappen,  t  die  Starke  derselbeu,  d  die  Wand- 
Stärke  des  Quadranten. 

5  =  0,2  JB+  26»»,  r  —  0,12  4?. 


Prof. 


Dimensionen 
in  mm. 

* 

w  ^ 

:C 

?  ^  c 

Po® 
-  §  c  ? 

§  i^l % 

•-  tfi 

0  i  '-^  a 

1                       ^,  «j  1« 

<!.  i3 

-0-  Iiis? 

n 

h 

d 

t 

r  1  qcm 

kg 

-  1 

1 

- 

♦6 

50 

35  4 

0 

0 

29,8 

23,4 

573 

00 

66  ' 

•1 

r. 

50 

35  8 

8 

G 

48,0 

37,5 

901 

135 

ibi 

75 

40,  t; 

8 

u 

54,9 

42,9 

2041 

235 

173 

•  • 

7'/-.> 

76 

40' 10 

10 

80,2 

62,8 

2957 

329 

246  . 

♦10 

100 

45'  8 

10 

88,1 

68,9 

5434 

499 

865 

10 

100 

45  12 

12 

12 

120,4 

94,0 

7395 

660 

'  490 

♦i2';2 

125 

50  10 

12 

15 

12<>,3 

101,0 

11970 

907 

665 

1 

12', 2 

125 

50  14 

14 

15 

lüti,S 

131,G 

15591 

1155 

857 

♦16 

150 

55112 

14 

18 

178,9 

139,6 

23206 

1407 

1100 

15 

150 

65  18 

17 

18 

248,6 

194,0 

32283 

2030 

1600 

1  *\ 

Bemerkung.  Die  mit  ♦  bezeichneten  Profile  sind  in  der  Burbadb^ 
Hütte  bis  Jetzt  vorhanden. 

VIII.  Belag- (sog.  Zores-) Eisen. 
F  i^uorscbnitt  in  mm;  G  Gewicht  pro  m  iu  kg;  W  Widerstandsmoment  (cm). 


-  II 


No.  I  H      I  a 


t  d 


G  W 


i  ^ 

60  120 

33 

21 

5 

3 

6,8 

5,3 

9,6 

!  6 

00  140 

38 

24 

6 

3,5 

9,5 

7,3 

15,9 

,  7«/a 

761170 

45,5 

28,5 

7 

4 

13,4 

10,8 

88,3 

1  9 

90 

200 

53 

33 

8 

4/5 

17,9 
24,2 

13,8 

45,8 

11 

1 

110 

240 

63 

39 

9 

6 

18,6 

76^ 

Digitized  by  Google 


Nachdem  die  Htibamtihl  der  denlsolieii  Karmalprofile  fOr  Walzeisen 
nunmehr  hergestellt  .wird,  empfiehlt  es  sich,  bei  Ansehl&gen  nur  diese  zu 

Grunde  zu  legen. 

Die  X-Trägor  werden  in  der  Hegel  auf  den  Werken  in  Liingcii  von 
4 — 9"^  in  Abstufungen,  von  0,2™,  über  9"*  bis  10"  in  Abstufuugen  von 
0,26"'^  auf  Lager  gehalten.  Bei  liestellnngen  werden  die  Träger  mit  einer 
Längenabweichung  von  4: 50™™  geliefert-,  wünscht  man  auf  genaues  Maass 
(4:  10™™)  abgelängte  Triiger  zu  lieziehen,  so  ist  solches  besonders  au 
bestellen^und  bedingt  einen  Auipreis  von  Mk.  5  für  looo  kg, 

Grundpreis  für  iiacii-,  Ü->  [iiL-fT-lJ^iaen:  125  Mk.  iur  1000  kg 
«         «     X't  U~  nnanZoreselsen:     100  «    «     «  « 

XJeherpreise  Ton  X'^^ff^'^       1000  kg  bezogen  auf  den  Grondprois 

bi.^  10™    11™    12™    13™  14™ 

bis  200™™  Höhe  incl  Mark   0      3       6       9  12 

2ß0  bis  300™"'  Höhe  einachl   «      5     9      18     17  21 

320  «   340™™      «       «    «       7>/2  12»/2  17'/2  22»/3  27 '/j 

360   «  4oo"^ni     ^       ^    ^  '  18Vs  24»/^  30»/a  30>/a 

425    *    500'"™      *       «    «      20      28      36      44  52 

Bei  Trägern  über  14™  Länge  ist  der  Preis  besonders  zu  veroinbarea. 


X.  Gewichtstafeln  für  Metall-Platten. 


A.  Gerade  Platten  und  Bleche. 


1   Quadratmeter  wiegt  Kilogramm. 


Bihke 

in 

Mülimet. 

Schmie- 
deeisen. 

Guss- 
eisen. 

öuss- 
stahL 

Kupfer. 

j 

Hessing. 

Zink. 

Blei. 

X 
2 
8 
'4 
6 

7,78 
16,66 

23,34 
31,12 
38,90 

7,25 
14,50 
21,75 
29,00 
36,25 

7,87 
15,74 

23,61 
31,48 
89,35 

8,90 
17,80 
26,70 

35,no 

44,50 

8,55 
17,10 

25,65 
34,20 
42,75 

6,90 
18,80 

20,70 
27,60 
34,50 

i  22,8 
-34,2 
45,6 
57,0 

6 

'  7 
S 
9 
10 

46,69  ^ 

54,46 

62^ 

70,02 

77,80 

43,50 
50,75 
58,00 
05,25 

72,50 

47,22 
55,09 
62,96 
70,88 

78,70 

53,40 
62,30 
71,20 

mAO 

89,UÜ 

51,30 

59,85 
68,40 

70,95 
85,50 

41,40 
48,30 
55,20 
62,10 

09,00 

68,4 
79,8 
91,2 
102,6 
114,0 

11 
12 
18 
14 

-W 

85,58 
93,30 
101,14 
108,92 
116,70 

79,75 
87,00 
94,25 
101,50 
108,76 

8n,r>7 

1)4,44 
102,31 
110,18 
118,05 

97,90 
106,80 
115,70 
124,60 
133,60 

94,05 
102,60 
111,15 
119,70 
128,25 

75,90 
82,80 
89,70 
90,00 
103,50 

125,4 
136,8 
148,2 
150,6 
171,0 

16 
17 
18 
10 
.20 

124,48 
132,26 
140,04 
147,88 
166,60 

110,00 
123,25 
180,50 
187,75 
146,00 

125,92 
133,79 
141,66 
149,53 
157,40 

142,40 
151,30 
1ÜU,20 
169,10 

136,80 
145,35 
153,yü 
162,45 
171,00 

110,40 
117,30 
124,20 
181,10 
138,00 

182,4 
193,8 
205,2 
216,6 
228,0 

B.  Wellenbleclie. 
(DUlinger  Hütte  sn  Dillingen  a.  d.  Saar.) 

d  Breite,  h  Höhe  einer  Welle,  d  Bioke,  B  und  L  Breite  und  Länge 

der  Bleche,  das  Gewicht  für  1  qm  einschl.  Ucbordeckung  für  l™'"  liU  ch- 
dicke  des  rohen  Bleches  des  verzinkten  jr.  '  )ieB  G\;  ir  Widerstnuds- 
moment  bezogen  auf  «™  für  1™  Breite  und  1" Blechdicko,  p  zulässige 
gleichf.  Verth.  Belastung  in  kg  Qim)  far  1"»"»  Blechdicke  nnd  einer 
Beansprnchnng  Ton  760  kg  (^cm). 


I 


Digitized  by  Google 


38 


No. 

TL 
O 

h 

xnm 

mm 

1 

87 

27 

2 

164 

46 

3 

80 

20 

4 

100 

25 

5 

120 

SO 

6 

80 

40 

7 

100 

50 

8 

120 

CO 

9 

80 

80 

10 

100 

100 

11 

lao 

190 

d 

  mm  

0,50;  0,5ü;  0,H2;  0,70;  0,75;  0,87. 
1,0;  1,12;  1,25;  1,  57;  1,50;  1,75;  2,00. 
0,75;  0,87;  1,0;  1,12;  1,2.    1,37;  1,50;  1,75;  2,0. 
0,75;  0,87;  1,0;  1,12;  1,25,  1,37;  1,50;  1,75;  2,0. 
0,75;  0,87;  1,0;  1,12;  1,25;  1,37;  1,60;  1,75  J  2,0. 
0,87;  1,0;  1,12;  1,25;  1,37;  1,50;  1,76;  2,0. 
1,0;  1,12;  1,26;  1,37;  1,50;  1,75;  2,0;  2,25;  2,50. 
1,0;  1,12;  1,26;  1,37;  1,50;  1,76;  2,0;  2,26;  2,50. 
1,0;  1,12;  1,26;  1,37;  1,50;  1,75;  2,0;  2,25;  2,60;  2,76 J  3,0. 
1,6;  1,76;  2,0;  2,25;  2,50;  2,76;  3,0;  3,25;  3,6. 

1,76;  8,0;  S^26;  2,60;  3,76;  8,0;  8,8&;  8,6;  8,76;  4^0. 

Preis  des  Wellblechs  380  Mk.  far  1000  kg  einschl.  Aafbriugen. 


W 

p  bei  einer  freitrag.  Länge 

No. 

L 

B 

G 

von  m 

m 

mm 

kg 

kg 

1,0  i    1,6  j    2,0  i   2,6  i  8,0 

1 

0,9 

1666 

10,0 

11,0 

8,2 

- 

2 

3,1 

924 

10,1 

11,0 

14,22 

853 

379 

213 

13G 

96 

3 

3—6 

480 

9,0 

10,3 

6,7 

342 

162 

85 

55 

38 

4 

3— ö 

tiOO 

9,7 

10,6 
10,6 

7,126 

427 

190 

107 

68 

47 

6 

8—6 

720 

0,7 

8,66 

618 

228 

128 

82 

67- 

6 

3—6. 

480 

13,2 

14,4 

14,92 

895 

398 

224 

143 

99 

7 

3—6 

600 

12,9 

14,0 

18,65 

1119 

497 

280 

179 

124 

8 

3—6 

720 

12,7 

13,8 

22,3S 
44,0 

1343 

697 

336 

215 

149 

9 

8—6 

480 

20,9 

22,7 

2040 

1178 

060 

422 

298 

10 

4—6 

600 

20,4 
20,9 

22,0 
22,6 

66,0 

3300 

14G7 

826 

528 

367 

11 

4—6 

600 

66,0 

8960 

1760 

990 

1 

684 

440 

Preis  des  Tersinkten  Wellblechs  itk        Stärke  860  Mk.  für  1000  kg. 

C.  Buckel-Platten 

von  der  Uillinger  Hütte  zu  Dilliugcn  a.  d.  Saar,  und  der  Union, 
Aotiengesellsohaft  für  Bergbau,  Eisen-  n.  Stahl-Indnstrie  in  Dortmuiid. 
(£  =  Länge,  B  =  Breite  der  Platte,  b  =  Breite  des  geraden  RandeSi 


No. 

B 

L 

b 

h 

&  Gewicht  für  1  Stück  bei  einer  Bleehstärke  von 

6     1  6,6  1    7    1  7,5  1    8    |  8,5  I    9   |  9,6  |  10 

1 

14"J0 

1490 

78 

130 

104 

112,5 

21,5 

130 

139 

147,5 

156,5 

165,5 

173,6 

2 

lUO 

1140 

1  40 

86 

61 

66 

71 

76 

81 

86 

91 

96 

101 

3 

1098 

1098 

1  40 

76 

66,5 

«1 

66 

70,6 

76 

81 

86 

90 

94 

4 

1098 

1098 

78 

7S 

56,5 

Gl 

60 

70,5 

76 

81 

85 

90 

94 

5 

1000 

1000 

60 

72 

47 

51 

54,5 

58,5 

62,5 

66,5 

70,6 

74 

78 

6 

760 

750 

60 

45 

26,6 

28,5 

30,5 

33 

36 

37 

39,5 

41,5 

44 

7 

500 

600 

60 

27 

11,6 

12,5 

13,6 

14,5 

16,5 

16,6 

17,5 

18,5 

19,6 

8 

1630 

1270 

80 

130 

96,5 

106 

113 

121,5 

129,5 

137,5 

145,5 

153,5 

161,6 

9 

1100 

770 

65 

80 

39,6 

43 

46 

49,5 

63 

56,5 

69,5 

63 

76 

10 

1265 

1265 

80 

100 

75 

|8I 

87,6 

94 

,100 

106,6 

112,5 

118,5 

124,5 

Bezeichnet  P  die  zulässige  gleichförmig  yertlicilte  Belastung  von  Buckel- 
platten  von  0f9 — 1,0*"  frei  tragende  Länge  für  1  qm  und  Cr  das  Gewicht 

für  1  qm,  d  die  Blechdicke. 


ä  1 

i-  1 

1  ä 

G 

1  P 

2 

14,8 

560 

6,0 

38,6 

3400 

2^ 

19,0 

730 

6,0 

46,8 

4900 

8,0 

23,2 

1160 

T,0 

66,0 

6800  . 

4,0 

81,0 

2000 

8,0 

68,2 

•  77Ö0 

Preis  der  Buckelplfttlen  ca.  270  Mk.  für  1000  kg  einseht  Befestigung. 
Profilirte Bleche u.  s.w. Ton  Jacob  Hilgers  s. Anxeigen  i d. Beilage. 


89 

XI.  Gewichtstafeln  ffir  Ketten  u.  Drahtseile« 


A.  Hanfseile,  Drahtseile,  Ketten. 


Tragkraft  in  Kilogramm. 

Dicke  des 

Timgkrart  in  Kilogramm. 

Seils  oder 
K/etteneiseiiä 

in  nun. 

Hanr. 
seile. 

För  runde 

Eisen- 
Drahtseile. 

Ketten 
ohne 

Stege. 

Seils  oder 
Kettendflans 

iu  mm. 

Hanf, 
seile. 

Für  runde 

Bisen« 
Drahtseile. 

KctUn 
Olm« 
Stese. 

5 
8 
10 
12 

20 
51 
80 
116 

70 
15Ö 
200 

276 

23U  " 
600 
925 
1S50 

"  26" 
30 
36 
40 

~~65Ö 
600 
800 
960 

1100 
1500 

5800 
S3Ö0 
11500 

15 
20 

180 
320 

400 

700 

2100 

3700 

60 

1300 

Diese  Tafel  gilt  für  bewegte  Seile  iiud  Kotten;  in  rohiger  Xuau« 
apruciuiahme  verharrende  Haufscilc  köuiion  1,8 »nal  mehr  tragen. 


B-  Kurzgliederige  Schlfifs-  und  Krahneiiketten 

(▼on  der  Daiftbnrger  MaschinenbauactiengeBenschaft,  Yormala  Beohem  A 

Keetman  in  Duisburg  a.  Bh.). 


Innere  Lauge  (Baulüuge)  der  Glieder  =^  2V2  mal  die  Keiieueiseustärke. 
AenBfere  Braite  der  GUeder  =  8i/«ina1  die  Ketteneisenstftrke. 


Ketten- 
eisen- 

in  mm. 

Zulässige 
BeL^OJOg 

Uugef. 
Oewichi' 

von  1  m 
in  ko. 

Ketteu- 
eisen- 

stärke 
iu  mm. 

Zuliissijjo 
üelastung 
in  kg. 

Üxigef. 
Gewicht 

von  1  m 
in  ko. 

^^-6  

l"^'':;  250  ■ 

0,58 

20 

4000 

8,98 

'.i.,.'^  3G0 

0,81 

22 

4840 

10^7 

"  490 

1,10 

24 

6760 

12,94 

8 

'<.-y'-  640 

1,44 

2Ü 

0700 

16,18 

■1''  9 

810 

1,82 

28 

7840 

17,(il 

1000 

2,2Ö 

30 

9000 

20,22 

IMO 

3,73 

88 

10800 

24,46 

'.7  1^ 

1440 

3,24 

3G 

12960 

20,11 

1G90 

3,80 
4,41 

15210 

84,16 

i960 

18490 

41,53 

fi3&0 

6,06 

40 

21160 

47,53 

16 

2660 

5,75 

4'J 

24010 

53,82 

.  8240 

7^28 

62 

27040 

60,73 

C.  Drahtseile  aus  Gussstahl 
(▼on  Feiten  A  Gnllleaiiine  in  Mülheim  am  Bhein). 

J  DnrchmeBBer  der  Drfthte  in  mm,  n  Anzahl  dev  Brtthte^  d  Dnrohmeseer 
der  Seile,  G  Gewicht  Ton  1  m  Seil,  S  Bruehbelastnng  in  kg. 


J 1 

n 

d 

G 

-  1 

[ 

n 

d 

G  1 

-  1 

n 

Ii 

1\ 

.0,6 

96 

9 

18 

2300 

0,9 

96 

16 

66 

7390 

1,3 

42 

12 

52 

6720 

0^ 

'144 

11 

27 

8460 

0,9 

144 

19 

87 

11090 

1,3 

72 

16 

91 

11520 

0^ 

210 

13 

39 

5040 

0,9 

210 

23 

128 

1(5170 

1,3 

96 

122 

15360 

0,6 

262 

14 

46 

6050 

0,9 

252 

26 

163 

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1,3 

114 

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10 

25 

32G0 

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42 

32 

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42 

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63 

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1/4 

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17 

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168 

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1,4 

96 

21 

141 

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17,6 

68 

8670 

1,0 

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28 

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22 

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13 

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19 

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16 

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1,5 

96 

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20360 

0,7 

252 

20 

93 

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1,1 

114 

17 

103 

13000 

1,5 

114 

23 

102 

24170 

0,8 

96 

14 

44 

5760 

1,2 

42 

11 

45 

6710 

1,6 

42 

15 

81 

10120 

0,8 

144 

17,6 

69 

8640 

1,2 

84 

16 

91 

11425 

1,6 

72 

20 

1.38 

17350 

0«8 

310 

80,5 

101 

13000 

1|8 

168 

i  20 

175 

22840 

1,6 

96 

24 

181 

231 10 

0,8 

863 

83 

131 

16130 

1/2 

368 

86 

368 

84270 

1,6 

114 

1  26 

[319 

1 27476 

Digitized  by  G() 


40 


XU.  Clewichtgtafielii  h.  s.  w.  IHr  gnssdserneBoJtren. 


Von  dem  Verein  deutscher  Ingenieure  und  von  dem  Verein 
der  Gas-  und  Wa sserfachmänner  Deutschlands  ist  nachstehende 
Kormaltabelle  fUr  gusseiserne  Plantschen-  und  Muffenrohre 
(sowie  fftr  FaQonstticke  siehe  die  nächste  Seite  oben)  ikofgestellt  worden, 

A.  !N^or maltafei*)  für  gusseiserne  Plantschen-  und  Muffenrohze.  ' 


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125 
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176 

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225 
250 
275 
800 

325 
350 
376 
400 
426 


9 
9 

10 

10 
10^ 

11 

11,5 
12 
12^ 
13 


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7,5  i 

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8,2 

8,7 
9,0 
9,1 
9,3 
Ö,7 

10,0 
10,3 
10,7 
11,0 
11,3 

13,5  11,8 
14  12,3 


14 

14,5 

14,5 


12,7 
13,0 
13,3 


450  15  13,7 
475  15,5  14,0 
500  16  14,3 
650  16,5  15,0 
600  17  15,7 


660 

700 
750 
800 
«00 
1000 


18  116,3 

19  17,0 

20  17,7 
21 


Flantschenrohre. 


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15018 
160il8 
176119 

185  19 
20U20 

21520 
23020 
26021 
290221 
320122 

350*23 
37023; 
400i24 
42526 
450|25 

490  20 
520|26l 
66027 
67627 
60028 

63o!28 
655  20 
680  30 
74033 
790  33 

84033 
90033 

95033 


115 
126 

135 
145 


413 

416,5 

416,6 

4  15,5 


160'  4  15,5 


15 
17 
17 

17 
17 


170 
180 
£10 
240 
270 


419 
419 

619 
6!l9 


415,5  17 
21 
21 
21 
21 

21 
21 
21 
21 
21 


300  019 
320i  619 
350|  819 
375  819 
400  819 


Is 

2 
2 
3 

3 
3 

3 
3 
3 
3 
3 

3 
3 
3 
3 
3 


i 


a 
a 


21,4 

25,5 

46 

51,4 

61,7 

68,8 

76 

98 

122 

149 

178 
206 
238 
273 
306 

343 
376 
415 
456 
484 

539 

582 


18,3  1020'3G,  Ü4u,20  29,5  32 
22,5  19,7  ;il20'361040  22  29,5  32 
24    j21,0  jl220j36 1140  24^29,5j  32 


4351022,5i25  3 

465  10  22,5  25  3 

495  10  2ü,5,  25  3 

620|l0{22,6l  26  3 

54612[22,5'  26  3 

570*12  22,5*  25  3 
OOU  12  22,5'  25  3 
ü25  12,22,5|  25  3 
67614  26  128,5  3  |  723 
726il6!26  128,5  31813 

28,51  3  I  916 
28,5  3  1034 
28,5|  3  IHS 
3  1297 
3  1567 
3  1872 


'  2  8,75 
2,2  10,58 
2,7  13,26 

2,9  15,20 
3,5'  18,25 

4  '  20,30 

4,4'  22,32 

6,6  28,94 

6,9;  36,45 

8  44,38 

9,6  52,91 

9,9  61,91 

11.6  71,61 
12,9  82,80 

13.7  93,00 

17,2102,87 
18,9112,75 
21,5124,04 
22,6136,85 
24,5145,16 

26,5162,00 

28,6  173,80 
024  30,7  187,6b 


776;i826 
830|1826 

8S0'20'20 


39 
42 

43 
50 

o3 
U8 
74 
96 


214,97 
243,28 

276,60 
311,27 

347,90 
387,10 
472,81 
560,00 


120 
132 
143 

153 


69 
81 

91 

101 


74 
77 

80 

82 


8,751 
1Ü,58| 
13,2« 
15,19 


104  112  83,  18,25 

1751  122:  86|  20,30 
186  133I  88  22,32 
1581  91 


213 


28,94 


2,0 
2,6 
3,16 

3,7 


9,75  2 


11,88 
14,83 

17,06 


4,32  19,70 


21,83 
24,25 
31,38 
39,0c 
47,90 

209  238  99'  52,91'  12,33  57,0 
315  264  100  01,96  14,32  66,79 


242  185  94|  36,45 


5,0 
5,8 
7,34 
8,90 


270>  211  971  44,381  10,61 


351  291101 


378  317102  82,30 


406  343  104 


71,61 


93,00 


16,32 
19,12 


433  368105102,87 

460  394  106  112,75 

489|  421  1071124,04 

618  4481109130,85; 

545  473110146,16 


24,91 


77,03 
88,67 


21,93 100,0 


111,17 


27,90-122,06 
30,00  134,04 


34,09 


147,21 


97,27 157,68 

40,46175,58 

44,09 


673;  49911l|l62,0 
600  525112174,84 
628'  551114187,68 
682!  603  llü'214,97 
730|  665|ll9!243,28  63,52 

791  707  1221276,60 
846!  759125311,27 
897  812127,347,90 
949;  806  129'387,lü;104,64  421,98 
lOOÜ;  908134:472,81  135,04  518,15 
1177jl074  140  560,06168,47  616,21 


189,64 
47,74  204,13 
55,331233,4^ 
264,46 

73,47  301,08 
84,631339,46 

94,40j379,44 


2 
2 
2 
8 

3 
3 
3 
3 
8 

3 
3 
3 
3 
S 

3 
3 
3 
3 
8 

8 

3 
3 
3 
3 

9 
3 
3 
3 
3 
S 


*)  Diese  Tafel  ergibt  für  AVerko,  welche  guten  Guss  liefern,  voll» 
stiiiKlig  gönügeude  Wandstärken.  Hierbei  ist  augonommea,  dass  die 
liübreu  einem  Üetriebsdruck  von  rd.  10  Atmosphären  ausgesetzt  und 
einem  Probedruck  von  20  Atmosphären  unterworfen  worden  sind.  Nener^ 
dings  wurde  eine  zweite  Normaltafel  (bei  Oldenburg  in  München)  ans* 
gegeben,  welche  durchweg  grössere  Stärken  au£weiat|  sieh  jedoch  nooh 
nicht  einzubürgern  vermocht  hat. 

t)  Nach  Wertheim.  Wasserleitungen,  welche  einem  Betriebsdrtiok 
von  4—6  Atmosphären  oder  weniger  ausgesetst  sind»  dürfen  —  gnten 


L.iyui^cd  by  Google 


4t 

Die  Fa^oBstfloke-wttvdeii  gewOhnlloh  mit  gicuften  Bnolutabeii 

bezeichnet.  Hiemaeh  ist 

eili  A-Stück  eine  MnffeniObre  mit  einem  mit  Flantsebe  Tersehenen  senk* 

rechten  Abzweig, 

«  13-    «       «  •«  .      mit  einem  mit  Muffe  verfiehenen  senk- 

reehten  Abzweig, 

C-    «  '     •«       •  «         mit  einem  mit  Muffe  Texsebenen  schiefen 

Abzweig. 


Uebersioht  deir  A-,  B-  und  C-Stlleke. 


A-  und  B  -  Stücke. 

C- Stücke. 

D 

Dnrcbmesser 

•  des 
Haaptrohres. 

mm 

d 

Durchmesser 

des 
Abzweiges. 

mm 

L 

Ban- 
länge. 

m 

D 

Durchmesser 

des 

Hauptrohres, 
mm  • 

d 

Durchmesser 

des 
Abzweiges, 
mm 

L 

Bau- 
Iftnge. 

m 

40—100 

40—100     t  0,8 

40—100 

■  40—100     1  03 

125—326     1      40-325     |  1,0 

125—275      1      40—275     |  1,0 

860— 600 

40—800  . 
826—500 

1/0 
1,26 

300—425 

40— 2G0 
275—425 

1  1/0 
1,25 

660—750 

/* 

40—250 
276-600 
660—760 

m 

1,0 

1,26 

1,50 

450—600 

40—260 
276-426 
450—600 

1,0 

1,25 

1,60 

660—760 

40— 26b 
276—425 

450—600 
660—760 

1/0 
1,25 

1,50 
1,76 

Diejenigen  Abzweigstttcke,  deren  Abzweig  einen  BnrcbmeBser  tob 

400™^  und  mehr  besitzt,  sind  von  2  Atmosphären  Eetriebsdrack  an  sowohl 
in  ihren  Wandungen  als  auch  nöthigenfalls  durch  Bippen  zu  verstärken. 

E-Stücke.  (Plantschen-Muffenstücke.)  Baulänge  L  =  300">"*. 

B'-Stücke.  (Flantschen-Schwanzstücke.) 

Baulänge:  L  =  600™*»  für  D  =  40—475°^"». 

I*  =  800™"  für  D  =:  500—760"*™ 

I-8tücke  (scharfe  Bogenstücke  von  SO^). 

B>  Badius  der  KrlimmungsmitteUinie. 

•     Für  D  =  40—90"^'",  R  =  260™™;  für  D  ^  lOÜ^^^^S  K  =  160  +  J)""^. 

Ijängem  des  geraden  Spitzeudes:  für  D  —  40— ,^75'"'",  m  =  D  -f  200™™. 

«    D  5  -iüü"'"',  m  =  GOO™™. 

K  -  S  t  ü  c  k  e  (sclilanke  Bogenstücke  2  für  1  (Quadrant).  Eadius  R  =  10  D. 

Xi-btucke  (äcliiauke  Bogenstücke  3  iür  1  (Quadrant,  zulässig  für 
D  ^  800™).  Bss5D. 

B-Stücke.  (Uebergangsrohre.)  Baulänge  L  =  1,0™.  Länge  des 
cyiinderisehen  Stückes  am  glatten  £nde  =  2 1  (t  =  innere  Muffen- 
tiefe). 

U-Stücke.    (Ueberschieber.)    Ganze  Länge  =  4  Muffe ntiefen. 

Bei  der  Berechnung  der  (Gewichte  von  Formstückeii  ist  dorn  Gewichte, 
welches  nach  den  normalen  Dimensionen  berechnet  iät,  ein  Zuschlag  von 
16%,       Krttmmem  ein  solcher  von  20 Wo  zu  geben. 

Für  Anordnung  der  ScbraubenlÖcher  in  den  Elantscben  gilt  die  Begel, 
dass  in  der  Yerticalebene  durch  die  Axe  dee  Bobres  sich  keine 
Schraubenlocher  befinden  sollen. 


Guss  vorausgesetzt  —  mit  Röhren  von  diesen  Wandstitrknn  ausgeführt 
werden.  Solche  licitungen  sind  auf  12  Atmosphären  zu  prüfen.  i6aippf- 
leituugen,  welche  in  Folge  der  hierbei  vorkommenden  Wärmeonter- 
schiede  starken  Spannungen  aasgesetzt  sind,  sowie  sonstige  der  raschen 
Abnützung  ausgesetzte  Leitungen  erhalten  entsprechend  grössere  Fleisch- 
stärken. 


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XUI.  Cubiktafel  für  Bund-  nnd  Kanthölzer. 


JSm  beddiitet:  ü  den  mittleren  Bnrchmesser,  47  den  mittleren  Um- 
fang  eines  Stammes.  i9  die  Seite  das  quadratischen  nnd  bih  (=  V?)*)  Breite 
und  Höhe  des  rechteckigen  QuerscknittB  eines  Kantholzes,  welches  man 
anä  einem  Stamm  mit  aem  kleinsten  BurcluneBser  P  bearbeiten  kann, 
in  Gentimetern,  AT^f  AT]  und  die  Cubikinlialte  des  BuiidholzeS)  des  Bai* 
kons  mit. quadratischem  und  des  Balkens  mit  reohteokigem  Qnersolmiit 
in  Gubikmetern  für  eine  liänge  von  10^. 


D 

U 

S 

m 

^1  1 

1 

1 

1 

1 

Ü 

8 

10 

31 

7  !  5.8  1 

0,079 

0,0490 

0,040 

50 

157 

35 

12 

38 

8 

7.10 

0,113 

0,0640 

0,070 

52 

163 

37 

U 

44 

10 

8.11 

0,154 

0,1000 

0,088 

54 

170. 

38 

16 

60 

11 

9.13 

0^01 

0,1210 

0,117 

66 

176 

40 

18 

66 

13 

10J5 

0/S64 

0,1690 

0,160 

58 

188 

41 

20 

G3 

14 

12.16 

0,314 

0,1960 

0,192 

60 

188 

42 

22 

69 

16 

13.18 

0,380 

0,2560 

0,234 

62 

195 

44 

24 

75 

17 

14.2Ü 

Ü,452 

0,284 

0,2ÖU 

64 

201 

45 

82 

15.21 

0^31 

0,324 

0,315 

66 

207 

47 

28 

88 

20 

16.28 

0^16 

0,400 

0,368 

68 

214 

48 

30 

94 

21 

17.24 

0,707 

0,441 

0,408 

70 

220 

49 

32 

100 

23 

18.26 

U,804 

0,529 

0,468 

72 

226 

51 

34 

107 

44 

20.28 

0,908 

0,576 

0,5  ÜO 

74 

232 

52 

86 

113 

26 

21.29 

1/019 

0,625 

0,609 

76 

239 

54 

38 

119 

27 

22.31 

1/134 

0,729 

0,682 

78 

245 

65 

40 

126 

28 

23.33 

1,267 

0,784 

0,759 

80 

251 

66 

42 

132 

30 

24.34 

1,385 

0,900 

0,816 

82 

'256 

58. 

44 

138 

31 

26.36 

1,521 

0,961 

0,90t) 

84 

264 

59 

46 

144 

38 

27.38 

1,662 

1,080 

1,026 

86 

270 

61 

48 

151 

34 

2849 

1,810 

1,156 

1,092 

88 

277 

62 

^1 


29.41' 

30.42' 

31.44 

32.46 

33.47 

35.49 
36.61 
87.52 
88.54 
99M 

40.57 
41.59 
43.00 
44.62 
45.64 

46.65 
47.67 
49.69 
60.70 
51.72 


1,963 
9,121 
2,290 
2,463 
2,642 

2,827 
3,019 
3,217 
8,421 
3,632 

3,848 
4,072 
4,301 
4,536 
4,778 

5,027 
5,281 
5,542 
5,809 
6,083 


1,226 
1,369 
1,444 
1,600 
1,681 

1,764 
1,936 
2,025 
2,209 
2,304 

2,401 
2,601 
2,704 

.2,916 
3/)26 

3,136 
3,364 
3,481 
3,721 
8,844 


1,189 
1,260 
1,364 
1,478 
1,551 

1,715 
1,836 
1,924 
2,058 
2,184 

2,280 
2,419 
2,580 
2,728 
2,880 

2,990 
3,149 
3,381 
3,600 
8,678 


XIV.  Wärme. 

Thermometer  Skalen. 

n  Grad  Celaina  32  -|-  »/s  n  Grad  Fahrenhcit  =  ^/s  n  Grad  R4aumnr. 
n  Grad  R^aumiir  =  32  -f-  n  Grad  Pahrenheit  =  Vi  n  Grad  Oelsins. 
n  Grad  i'ahrenheit  =     (n  —  32)  Grad  Celsius  —  ^/a  (n  —  32)  Grad  R6aumur. 

1  Oalorie  (=  1  e)  ist  diejenige  Wftnnemenge,  welebe  zur  Brw&rmiing 
von  1  kg  Wasser  von  0^  auf  1°  Celsius  erforderlich  ist.  Dieselbe  ent^  * 
spricht  uach  Joule  einer  mechanisohen  Arbeit  von  424  mkg,  nach  Bartoli 
einer  solchen  von  429,4  mkg. 


Tafel  über   die  Liängenausdehntiiig  verschiedener  Körper 

bei  der  Wärmezimahme  von  0  bis  100  Grad  C. 


Längen- 
Ausdehn. 

Benennung. 

Benennung. 

Läng< 

Ausde 

Benennung. 

Blei  ..... 

Gold  .... 
Gusseisen     .  . 
Kupfer     .  .  . 

Vueo 

»/«Kl 

Messing  .  .  . 
Platin  .... 

Silber  .... 
Staboiaen  ,  .  . 
Stahl,  ungehärtet 

Vlioo 

Stahl)  gehärtet 
Zink  .... 

Zinn  .... 
Quecksilber  .  . 
Wasser     .  .  . 

V516 
V7I,4 

*)  Bine  bti  Tragbalken  gewöbDlich  aagettommeiie  VerbältDisszahl. 


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45 

'  Dia  kftrpMliidi«  Ansdeliiiiiiig  Ton  0  Iii«  100  Grad  0.  boteigt  fttr 

Qneoksttber  =        Wasser  =  >/im;  L^i  »u/^, 

Dis  AuBdehnung  des  ^^assors  ist  bei  yersohiedenen  Wftvmegraden 
sehr  Tersoliiedeii.  Bei  4  Grad  0.  ist  die  IHohtigkeit  desselben  am  grössten. 

Tabelle  über  die  specifische  Warme  verschiedener  Körper. 


Benennung. 


*4  2 

'S  a 


Benennung. 


Benennung. 


0) 


x5 


00^ 


AlcoboL  absoL  . 

Blei  

Glas  

Gusseisen  .  .  . 

Hols  

Luft  eo&sL  ToL 


0,7000 

0,0?.  14 
0,1777 
0,1298 
0,0500 
0,1687 


Luft  0»  Celsius  ) 

const.  Druck  .  0,2377 
Kupfer  .  .  ,  .  0,0962 
Marmor  ....  0,2099 
Messing  ....  i0,0939 
Quecksilber  .  .  0,0833 


Scbmiedeeisen 

Silber    .   •  • 
Stahl  .... 
Zink  .... 
Zinn  .  . 
Wasser  •  •  • 


0,1188 

0,0670 
0,1186 
0,0956 
0,0666 

1/m 


Um  einen  Körper  vom  Gewicht  G,  von  0"  und  der  sog.  speciftschen 
Wärme  w  um  t°  zu  erwärmen^  sind  angenähert  G .  t .  w  Oalorien 
erforderlich.  Die  specifisohe  Wftrme  wechselt  mit  der  EKyrperdichte,  und 
der  Wärme. 

Ijängen-Schwlndmaass  der  Metalle. 


Guaseisen   i/oe 

Messing   i/gs 

Gloekenmetall   i/o 

Kaiiononmotall   Visi 

Zink   i/e2 

Blei   1/92 

Zian   i/m 


I 


Die  Scliwiudmaasso  nach 
dor  l-  läche  bei  Metal- 
len sind  doppelt  und 
die  nach  dem  Baum* 
Inhalt  dreimal  so  gross 
als  nach  der  Seite* 


In  Walzwerken  rechnet  man  auf  1  Meter  12"'^  Schwindung. 
Behwinden  des  Holzes  nach  „Bhigineering'*  in  Frocenten« 


Bachen 

Eichen 

Bachen 

Linden 

Föhren 

lichten 


L 

0,20 
0,00 
0,26 
0,10 
0,00 
0,00 


n. 

0,00 
2,66 
6,35 
6,73 
2,49 
Sl,08 


ni. 

7,06 
4,13 
6,90 
7,17 
2,87 
2,62 


I.  In  der  Biohtuug  der  Fasern. 
II.  In  der  Bichtung  des  Stamm* 

halbmossers. 
IIL  In  der  Bichtung  senkrecht  auf 
die  Ebene  der  Spiegel. 


XV,  Tafeln  der  Ranmgewichte« 

Gewichte  von  1  Kubik-Dezimeter  in  kg. 


Aluminium 
.Antimon  . 
Anthracit . 
Asphalt.  . 
Blei  .  .  . 
Braunkohle 
Brouze  .  • 
Gokes 
Bis  . 
Bxde: 
fette  Garten-  1,6 — 2,0 
lockere,  mager  .  1,3 


•  ♦  • 


.  .  246 

.    .  6,72 
M--l,7 
.    .  1,2 
1,35—11.37 

1.2—  1,5 

8.3—  8,6 
.  .  l,i 
.   .  0^2 


A.  Feste  Körper. 

Lehm,  fetter  1,6—2,1 

«  crhärt.  1,46—1,6 
band,  fein  u. 

trocken  .  1,40—1,64 
Sand,  feucht  l  ,90— i  ,95 

«   grober  und 
trocken  .   .  1,43 
Kies,  trock.  1,37—1,49 

«    feucht  1,85—2,0 
Töpferthon  1,%— 1,S9 
Thonerde,  trock.  I,ö5 
«        nass .  1#9& 


Feldspath.  .  .  •  2,60 
Glas,  Fenster*  .  2M 

FHut-    .    .  3,33 
Gicickennietall  .    .  8,8 
Gold,  gegossen .   .  19,26 
Gnsseisen,  graues .  7,10 
«        weisses  7,50 

n  Luft. 

Grün. 


Holls: 

Ahorn-  .  0,90 
Apfelb.-  .  — 
B&ken-  .  0,00 


trocken. 
0,67 
0,73 
0,74 


.  y  i.u^  i.y  Google 


Hol«:  «ritai. 

Kothbch.-0,97  0,^6 

Buxb.-    .  1,00  .  0,94 

Jfiben-.   .  —  1,19 

Eioh<6n-  .  1,03  0|62-o,85 

Erlen-    .  0,80  0,55 

Eschen-  .  0,85  0,67 

Fichten-  0,90  0,47 

Kiefern-.  0/91  0,55 

Kork-    .  —  0,24 

Lerchen-  0,85  0,52 

Linden- .  0,82  0,56 

Mahagoni   0,75 

Nnssbm.-  0^  0,66 

Pappel-  ,  0,77  0,39 

Pock-.   .  —  1,26 

Tannen-.  0,89  0,56 

Ulme  .   .  0/97  0,66 

Weide  0,80-O,99  0,45-0,58 

Weissbch.- 1,0  0,73 

Holzkohle 
Yon  Nadelh.  0,28—0,40 
«  Hartholz    .  0,47 
Eichenholz.  0,57 

Kupfer,  gehämmert  8,94 

Kupfer,  gegossen  8,79 

Mftuerwerk: 
Bruchstein-  2,30—2,46 
Sandstein-  .  2,05—2,12 
Ziegelatein-  1,47 — 1,80 

Mergel    •  •  •  2,4—2,6 


Messing  *  ^  «  .  6,55 

I^ickel  8,8 

Piatina  ....  22,7 
Salz  (Koch-).  2,1—2,2 
Salz  (Meer-).  .  .  2,21 
Schmiedeeisen  7,6—7,78 
Schwefel  .  .  1,96—2,05 
Steinkohle  •  1,21—1,51 
«      Oaimel.  i,42 

Silber  10,47 

«    gehämmert  10,51 
Stahl    .   .  .  7/16—7,80 
ChusBBtahl  •  .  ,  7,872 

Steine: 

Alabaster  •  .  .  2,7 

Basalt   .  ,  2,7—3,2 
Beton    .    .  1,6—2,8 
Bimsstein .    0,9— 1,G 
Bachsohiefer .  .  2,74 
Gneis  .    .    .  2,4—2,7 
Granit    .    .  2,54—2,85 
Gypsstein  .  2,16—2,20 
Kalkstein  .  2,36—2,84 
Kiesel    .   .  2,3—2,7 
Kreide    .   .  1,9—2,7 

Laya  2,76 

Marmor .  .  2,6 — ^2,85 
Nagolfluhe.  .   .  2,1 
Sandstein  .  1,9—2,7 
Schiefer .   .  2,6—2,70 
Schwerspath  4^48—4,72 


Serpentin  .  .  2,65 
Porphyr.  .  2,4—2,80 
Qtiarsfelt  •  — 23 
Harter  Tuffstein  2,0 
Wiamuth  ....  9,83 
Zink,  gegossen.  .  6,80 
«     gewalst  .  .  7,00 
Zinn .  •  7,29 

Yerachiedene  Ban- 
maievialiea: 

Kalk,  gebr.  1,2 — 1^ 
Kalk,  abgel. 

fester  Teig  1,33-1,43 
Kalkmörtel  1,64—1,86 
Cement,  ge- 
brannter. 1,38—1,64 
Porti  a  u  d  -Cement- 

pulver  1,4 — 1,7 
«  erhftrtet  2,7—8,0 
Gyps,  angem.  1,59 
«      getrockn.  1,41 
Backsteine,  ge- 
brannte .  1,46^1,60 
Klinker,  ge- 
brannter. 1,62—2,29 
Ziegelygebranut.  1,91 
Ghamottesteine  •  1,86 
T  hon  waaren  1,92—2,14 
Steingut    ...  2,3 
Steinachotter.   .  2»0 
Beton,  Mittel    «  2/» 


B,  Geschichtete  Körper  einschl.  ZwlscheDräume. 


Buchonhola  (in  gross.  Scheiten)  0,40 

Cokes   0,43 

Eichenholz  (in  gross.  Scheiten)  0,50 

Eioheuhols  (geflOsflt)  ....  0,42 

Brdtorf   0,73 

Fichtenholz   0,32 

Holzkohle  (hartes  Holz)  .  .  0,22 


Holzkohle  (weiches  Hole)    .  0,16 

Pechtorf  0,84 

Steinkohle  in  klein.  Stück. 0,85— 0,96 
«        «  grob.    «  0,90— l/)& 
Steinkohlenasehe    •  •  0,6ft-^,68 

Torfcokes  0,28 

Weisstanuenholz  0,84 


Aether  b.  20»  G.  .  0,716 
Alcohol,  abs.  b. 
200  O.    ....  0,792 

Luft  0,0013 

MUoh    ....  1,030 


C.  Flüssige  Körper. 

Oel :  Leinöl .  .  .  0,940 
Büböl  .  .  .  0,914 
OliTCnOl  .  0,916 
Erdöl  .  0,79—0,81 

(Quecksilber  b.  1^,696 


Salpeter  säure,conc.l,500 
Salzsäure,  oono.  .  1,200 
Schwefels.,  oono..  1,860 
Seewasser  .  1,01—1,027 
Schnee .   .  0^66-^,070 


D.  Speziflsohe  Gewichte  der  gasförmigen  Körper» 

bei  0"  C.  und  0,76°'  Druck. 


Atmosph,  Luft 
Kohlenoxydgas 

Kohlensäure 


1,000 

0,941 
1,529 


Oelbildendes  Gas  0,985 
Sauerstoff.  .  .  .  1,103 
Stickstoff  ....  0,976 


Steinkolilengas  0,4 — 0,6 
Wasserstoff  .  .  .  0,06|| 
Wasserdmpf  b.  100"  0,47j 

Gewloht  eines  Kubik-Desimeters  in  kg  gleich  0,0013  mal  spezifisohes 

Gewicht, 


XVL  Tafel  der  mittleren  Erdgewichte  uud 
des  natürlichen  Boschnngswlnkels  (?• 


Bodenart 


Werth 
für  Q 


SpOZ. 

Gewicht 


JDanuuerde,  luftfeuoht  

«  .  fest  hinterstampft  .  .  . 
«         mit  Waaser  durchtrftnkt  ' 

liehmerde,  luft feucht  

«  fest  hiiiteratampft  .... 

«  mit  Waaser  durclitmjikt 

Sand,  laftfencht  

4C      fest  hiuterstampft  

«  mit  Wasser  durchträ  ikt  .  .  . 
Oerölle  je  nach  Form  der  iiiinzeltheile 


45 

60— 05 

36 
45—60 

70-80 

ao 

40 
40 

24 
30—45 


1,6 
1,8—1,0 
1,9 
1,Ö 
1,9 

2,1 

1.6-  1,7 
1,7 

1  9 

1.7-  1,8 


XVII.  Tafel  der  zulässigen  Beanspruchung: 
bei  der  Berliner  Baupolizei. 


Beauspruc 

h  uu  g 

Material 

kg/qcm 

» 

Zag 

i  Druck 

1  Schub 

760 

760 

60O 

250 

500 

IfiO 

Gussstahl  gehärtet  .  

3000 

3000 

2200 

120 

66 

80 

60 

eo 

50 

75 

45 

25 

16—30 

Gewöhnl.  Zicgelmanerwerk  in  Kalk   ,   ,    ,  . 

7 

Bestes  Ziegelmauerwerk  iu  Ccmeut  .... 

11 

Bestes  Klinkennaiierwerk  in  Cement  .... 

12—14 

• 

12 

2,6 

.  j  ^  .d  by  Googl 


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54 

XIX.  Zum  Handgebrauch. 

I.  Sinige  Angaben  aus  dem  Hochbau. 

M  a  u  e  r  u.  Freistehend:  Stärke  miiid.  ^'lo  der  Höhe  ;  Bruchstein  Vs. 
Bei  1  Stein  starken  Mauoru  gewöhnlich  alle  4—6"'  ein  2  Stein  starker 
Pfeiler.  Wohnhäuser  durchschnittlich  iu  deo  Ümfa8Bungbma.uorn;  Keller 
3  Stein  stark,  ErdgesoliosB  and  1.  Stockwerk  2Vt  Stein,  2.  and  8.  Stock- 
werk 2  Stein,  bewohubares  Dachgeschoss  iV«  Stein  stark  und  Dachboden 
durchgängig  1  Stein  mit  Verstärkungspfoiler.  Balkentragoude  Mittel- 
maueru  l^/s— 2  Stein.  Treppenmauern  äteiu.  Scheidemaueru  bis 

1  Stein.  Q-iebelmauern  in  den  beiden  obersten  Stockwerken  mindestens 
1  Stein,  die  darunter  liegende  V{2  bez.  2  Steine.  Pabxik^ Schornsteine 
16"  hoch,  oben  15'=%  unten  61^^  stark. 

Stärke  der  Bögen  im  Scheitel 


bei  einer  Sl>anuweite 

halb  kreis  iormig 

gedrückt  bis  zu.Vs  Pfeil 
Htthe 

bis    13/4™  ! 

1  Stein 

11/9  Steine 

von  2  —3™ 

11/3  Steine 

IV«— 2  * 

3»/a— 5^/4™ 

2  « 

2   —21/2  « 

«    C  — 

2>/a  4t 

21/*— 3  « 

Die  Wideriagerstärke  b  boötinimt  öich  bei  Hohen  bis  zu  3*"  aus 
=  1/4 1,  für  Halbkreisbogen,  and  aas  b  =s  Vsl  für  Stichbögcu.  Ist  h  >  als 
8™,  so  ist  b  =  >/4  1  4-  »/h  h;  bis  »/a  1  +  %  h.  \ 

Stärke  der  Gewölbe.    Dieselbe  gebt  au.s  nachstehender  Tabelle^ 
hervor,  worin  bedeutet  1  Spannweite,  1  Pfeilliöhe,  h  Widerlagerhölio^ 
;   B  Scheitelstftrke,  k  Eämpferstärke,  b  Widerlagerstärke.       :  I 


"Re- 
neunung. 

r  1 

?orm. 

( 

Spann-  lic- 
weite.  |iastung.| 

St;irkü 
im 
Scheitel. 

Widerlageratärkü.  j 

Tonneu- 
gewölbe 

halb  kreis» 
förmig 

bis  4,0^' 
Üb.  4,0"' 

J'*USS- 

bodon 
Jo. 

«/2  Stein*) 
1  Stein*) 

iur  h  ^  3^" 

1  fürli>afP  l 

b  =  i/6i; 

b^i/el+VrK 

a;  Gurten 

Stich 
bogen- 
förmig. 

bis  2,0"' 
«   3,5 « 
«   0,0 « 
«  9/0« 

do. 

f  =  V4  l 

1  St. 
V!i  « 

2  « 
2i/>  « 

.b)  Kappen 

f=V6l  1 

bis  3,0™ 
^  «  6,0"» 

do.  1 
1    «lo-  { 

s  =  1/2  St. 

k:.    1  « 
S  ^  1  "« 

k  =  li/a« 

jj"  aber  nicht  unter  11/2  St. 
1)                  '     -  \ 

Mittlere  Stockwerkifhuhe  =  Tliüren  und  Fenster  1,8 — 2  Mal 

so  hoch  wie  breit.  1- Flu  gel -Thür  rd.  1,0— 1,1'",  2-FlügeIthüren  1,4"  breit. 
Penaterbreite  1,0— l,:i  Krüstungshöhe  durchschu.  0,8.  Abstand  des  Fensters 
von  Decke  0,^13— 0,50"^  Treppen:  1  Auftritt  -f  2  Steigungen  =r 
Steigung  10  —  20^""^.  Breite  der  Treppe  meist  1,25'".  Flächen- 
ortorderuiös  für  Zimmer  25—30  qm  (für  Coanitenwohnungen  sollte 
für  Zimmer  mind.  20,  für  Kammer  mind.  10  qm  gerechnet  werden).  1 

Sj)oicher.  Beschüttungshöhe  für  Getreide  62— 7S^^,  jBodenbreite 
mind.  12,  ilöho  3,0'". 

Zimmerarbeiten.  Balkenentfernung  (J,üO — l?}^"'*  Stärke  bei 
4™  freier  Länge  16/21  bis  18/24<^n»,  bei  5'"  18/26«»  bei  6*»  21/28  bis  23/29«»} 
über  ('»"'  gewöhn!.  A'erstiirkung  durch  Unterzüge  oder  Yersteifling.  An« 
näherfid  Höhe  d.  Balken  4), Ib -f  0,02  1.    1      frtg-  Länge.  *     •       '  ^ 

Dachlatten,  ü  — 7,5"'  lang,  4;U*^"'  oder  4/b^"'  stark;  Lattenweite: 
Ziegel  14—30*"*,  Schiefer  24—2«,  Zinkwellen  40—50.  Sparren  darch^ 
schnittlicli  4'"  (Pappdach  hia  4,7"^)  freitragend.  Bei  13^^"'  Starke,  Sparron- 
weite:   Schieferdach,  Asphalt-  und  Pappdach  l,2ö,  Kronen-  und.DoppeX-i 


«)  Alle  2,0— 2,5<^  Yerstarkungs-Kippen  von  1— iVa  St  Breite. 


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55 

dach  0,9—1,2.  Dachpfannen  und  einf.  Ziegeldach  1,1 — 1,25,  gewöhni.  13;16<^™ 
stark.  Hauptaparreu  16/18<^°'  bis  4™  freitragend,  höchst.  6*"  frei.  Stuhl- 
rahmen 4™  frei  ie/18<»»  bis  2 1/24  und  24/26«™  Stork.  Stuhlaftnlen  16/I6«>n 
bis  21/24*^"*,  Saumsch wellen  desgl.,  Stuhlp festen  18/18«'",  Fetten 
16/18  und  21/24«"^  stark,  durchschnittl.  4»'  freiliegend.  Streben  13/21  bis 
13/26^»".  Kopfbäuder  10/13  ev.  10/18^"^— 1,6™  lang.  Zangen  8/24, 10/24—10/26«™. 
Daohneigungen:  Breitobdeokang  1:8—1:4,  Ziegeldach  dnrchsohnlttL 
1 :  2,  Schiefer  durchschnittl.  1 :  4,  Metalldach  1 :  8 — 1  : 10,  Pappdach 
1:6  —  1:12,  Holzcement  1:20  und  darunter.  Fachworks wände, 
gewöhni.  Abmessungen:  Schwelle  13/20,  Stiele  13/16^°^,  Abstand  bis  1,5°^. 
Bckstiele  16/16«™,  Binderstiele  90/20«™,  Biegel  18/18—18/16.  Höhe  der 
Fftoher  bis  i^™.  Streben  18/16,  BahmhoU  16/ia 


II,  Bedarf  an  Mauer-Materialieii. 

a)  Bruchsteine.' 

1  cbm  ToIles  Mauerwerk  erfordert  1,25 — ^1^0.  cbm  regelrecht  aufge- 
setzte Steine  and  330  1  Mörtel    50/0  Verlast  an  MOrteL 

b)  Ziegelsteine.  (19^onnaI*Tormat  6^ :  19 : 96«™.) 

1  c])i)i  volles  Mauerwerk  erfordert  380—400  Steine,  2801  M5rtel.  Aaf 
Bruch  und  Verlust,  je  nach  BeschaJffenheit  dos  Materials  8 — Ö^/o. 


fiov  ! 


Mörtel. 
Liter. 


1  «ym  1,2  Stein  starkes  Ziegelmauerwerk 
l'ikn'l  Stein  stark  desgl. 
1 
1 
1 
1 
1 
1 


qm  lV'2  Stein  stark  dosgl  

qni  2  Stein  stark  defgl  

<l^m  l^'achwaud  '/i  Stein  stark  auszumauern 
qm  desgL,      Stein  aussen  verblendet   .  . 
qm  desgl.  uns^umauern  und  zu  vfrV»! enden 
qm  flaches  Gewttlb(^,  '/•?  Stein  stark,  in  der 
Auläicbtgeiueö:^eneiuachl.lliiitei'ina.ut:ii'uug 
1  qm  desgl.,  ausBchl.  Hinterinaaerung  .  .  . 
1  qm  1/2  Stein  ätuikos  Tonnehgewölbe  .   .  . 

1  qm  1  Stein  starkes  ürewölbe  \ 

1  ,qm  fl^ohseitigos   ZiegelpÜastor    in  12"'"^ 

;.\ i,]||!)5'r^t<-Bett   J 

X'qm'desgll  in  Sandbettung,  Pugen  vergo8seu| 
1  qm  Hochkant-Pflaster  in  Mörtel-Bett  .  .j 
1  qm  desgl.  in  Sandbettung  mlt.Tergossenen' 

.  J^agen    ^  .....•*  ^  

1  lfd.  m  Bollschicht  

1  lfd.  m  Kollschicht  und  Plachschicht,  zu 

^«Kellertreppeastufen  

.1  qm  Bapputs  

{Feldsteine 
Ziegel  
Fachwerk  

Ji«4m»'glatter  Wandputz,  stark,  mit  Fugen- 
•rj^^'frtSftnnTig -i  I  

i»^^:)pi^'adenputz  (  "'^J  scliwuchon  Fugen  . 
*  H*»    €.v«^«"i/w*«  ^         tieien  Fugen  .    .  . 

1.  qm  Bohrdeckenputz  auf  Sohaalung  erfordert: 

0,9  qm  20  cm  breite  und  9  cm  starke  Bretter  mit  9  cm  Zwischen- 
raam,  25  Nägel,  C  cm  lang ; 

einfache  Bohrung  31  Stengel  Kohr,  11  m  Draht,  85  Stück  ein- 
fache Bohrnägel,  entweder  20  1  Mörtel  oder  17  1  Mörtel  und  3  1  Gyps; 

doppelte  Bohrung  62  Stengel  Bohr,  22  m  Draht,  85  eiafaohe 
und  86  doppelte  Bohrnägel,  30  1  Mörtel  und  4  1  Gypa. 
.Thür  oder  Fenster  zu  verputzen,  je  nach  Grösse  30—50  1  MörteL 
qm  Stufenlänge  in  Werkstein  zu  versetzen  3  1  Mörtel, 
qm  I^genflftclie  bei  WerksjMlcken  in  Gesimsen  eto.  lOd  Mörtel. 


Äfft  nlr 

Zum 
Mauern. 

Zum 
Putzen 

einseitig 

50 

35 

"i7  ' 

100 

70 

150 

105 

2uü 

140 

35 

25 

16. 

76 

25 

90 

70 

75 

55 

20  . 

56 

34 

82 

50 

26  ^ 

165  J 

100 

81  i 

17 

'  .1  ■ 

8 

30 

56 

15 

13 

10 

21 

20 

13 

16 

5 

3 
16 



25 

30 

1 
1 
1 


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56 


o.  Kalk  und  Oement. 

1  Tonne  gebrannter  Kalk  Ton  SSO  1  Inhalt  glebt  Ms  S70 1  gelöschten 

Kalk.  1  Theil  Kalk  and  2  Theilo  Sand  geben  liöchstens  2,4  Theflo 
Mörtel;  1  Theil  Kalk  und  3  Theile  Sand 3,0  Mörtel,  l.qja  Puta  einmal 
zu  Bchlemmeu  und  zweimal  zu  weissen  2  1  Kalk. 

1  Fa88  Purtlaud-Cement  von  120— 12ö  1  Inhalt  an  loser  Masse  wiegt 
^  1:1  1:1,6         1:3  1:8 

170-180  kg.   Miechnngen:  ^     ^^^^  iTÜMel,  iXMiüi, 

ICD  qin  glatter  Fagadenputz  erfordern  bei  1  Thefl  Gement  nnd 
3  Theüen  Sand  (bei  10  mm  Starke)  S^/t— 4  Ease  Cement. 

d.  Bohr,  Draht»  NftgeL 

1  Schock  Bohr  hat  2  Bunde  Ton  20  om  DnrohmeBser  nnd  1,90  m  Linge 

nnd  enthält  900  Stengel. 

Es  gehen  auf: 
10  qm  bchaidccke  oder  Wand  0,36  ächook, 
10  qm  Fachwand  0,12—0,14  Schock. 

lu  qm  geschalte  Decke  oder  Wand  erfordern  0,21 — 0,28  Binpe  Draht. 
10  qm  i'aehwerkswand  deapl.  0,12 — 0,18  Biuge  Draht,  wobei  der  Bing 

mit  1,3—1,6  mm  Stärke  und  2Ö0— 37ö  m  L&uge  gerechnet  ist. 
10  qm  geeohalte  Becke  oder  Wand  erfordern  an  Bohr-NägelA  760  Stftok. 
10  qm  Fachwerkswand  deigl.  270  Stflck,  wobei  derBohrnagel  Tongern 

L&nge  gerechnet  ist. 

na.  Materialbedarf  für  Mauerarbeiten  im  Wasserbau. 

1  T  Cement  =  120  l  =  rd.  180  kg. 

a.  Bruchsteinmauerwerk  iu  Cement  für  1  cbm  sind  erforderlich:  bei 
gut  durch  eigene  Leute  gesetzten  Bruchsteinen  1,1  cbm  Steine  330  1 
Ceroentmdrtel  (1:3). 

Bei  MörtelbereohnuDg  wird  angenommen,  dass  der  Cemmt  Jittr  die 
Zwischenräume  des  Sandos  ohne  Volumeuimderung  der  Gesammtmaue 
ausfüllt,  z.  B.  f(ir  obigen  Ansatz  110  1  Cement  SaO  i  Mauersand. 

b*  Ziegelmauerwerk  in  Cement,  für  1  cbm  sind  erforderlich :  Ziegel- 
steine  400  Stack,  360  1  Mttrtel  (1:3). 

c.  Granitwerksteine  zu  versetzen,  für  1  cbm  sind  erforderlich:  im 
Durchschnitt  0,06  cbm  Cement,  0,15  cbm  Sand. 

d.  Beton.  Die  frühere  Annahme,  dass  für  1  cbm  Beton  0,90  cbm 
Betonklo  in  ächhig  erforderlich  sei,  ist  nach  den  Erfahrungen  am  Oder- 
Spreekanal  und  an  der  Kanaliairung  der  oberen  Oder  zu  hoch,  dafür 
ist  anzusetzen  0,70cbm  Betonsteiue  (l  cbm  fest  aufgesetzter  Bruchsteine 
giebt  etwa  1,20  cbm  Betonschlag  von  4—6^"  Würfölseite),  Mörtelbedarf 
(1:3)  0,625  cbm. 

e.  Stainpfbeton  1  Tb.  Mörtel  (1 : 3),  1  Th.  Betonsteine,  1  Th.  grober 

Kies  nach  den  Erfahruni^en  wie  zu  d : 

0,85  cbm  Betonsteiue,  0,o6cbni  grober  Kidä,  0,46  cbm  Mörtel. 

III.  Materialbedarf  Ton  Zimmerarbeiten  in  G^b&ttden, 


Bipphölzer:  Es  sind  erforderlich  pro  n™  i^odenliäche  1,35—1,71". 

Q- e b ä  1  k -  nnd  Dachhölzer:  (Treppenöüuungen  werden  in  Abzug 
gebracht). 


Starke  des  Gebälks. 

»forderiiisa  anTJalkrn 
und  starken  Wechsein 
pro  qm 

in  Metern.  |   in  cbm. 

Erfordornias  an  Thür- 
u.  Feuer  wand  wechseln 
pro  qm 

in  Metern.  |    in  cbm. 

< 

17720  om 

OfiU 

0,073 

O/XM» 

17/23  om 

M 

0,062 

0,17 

—  —  —    ■   -     ■  — ■ 

0,0066 

20/23  cm 

0,078 

0,186 

0,0086 

Keblgebälk  14/17  bis  1,S7">  =  0/)315  cbm  bis  1,41»"  =  0,0336  cbm, 
17/17  bis  MS*»  =  0,0312  cbm  bis  Ml""  —  0/>407  cbm. 


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57 

1  qm  Daohfllioli«  «nihftlt  ma  Sparfen  1^6^,  QnU  und  Kehlspamn 

sind  beBODders  zu  rechnen.  1  qm  Biegelwaud  lA^^  stark  2  Mal  verriegelt 
mit  1  Thür  enthält  bei  Wohnhäusern  2,36™  =  0,046  cbm,  3  Mal  verriegelt 
0,04S  cbm.  Desgl.  lO*'"^  stark  2  Mal  yerriegelt  0/)31  cbm«  Eine  Rahm- 
schenkelwand erfordart  3,6  lfd.  m  Bahmsohankel.  Bin  qm  Dachfläche 
antli&li  an  Latten  (S(»"n  gelattet)  6,0»,  (16«»  gelattet)  6,66». 

Gewicht  einer  Faohwand  Vs  St.  stark  in: 

^äli^n  ^ifian  l  beiderseits  verputzt  pro  qm 
§?h?z?egef "  j       Ansiohtslliäie   .\  \  180  kg 

in  Ziegelsteinen   220  « 

IV.  Einige  Preisangaben  aus  dem  Hochbau. 

(MittL  Berliner  Preis  in  Mark  auf  die  wesentlichsten  Arbeiten  beschränkt) 

1.  Manerarbeiten. 

1)  cbm  Erdaashubnnd  Transport  bis  50*"  =  0,60 bis  0,75.  2)  Icbmgewachs 
Boden  abzufahren  =  2,0.  3)  1  Fuhre  =  2  cbm  Schutt  desgl.  =  3,60. 
4)  1  cbm  Fundament-  bez.  Kellermauorwerk  4,0 — 5,0.  6)  1  cbm  Ziegel- 
mauerwerk ErdgeschoBS  4,50—5/0.  G)  Zulage  für  jedes  Geschoss  höher 
s=  0,50  bis  1,0.  7)  1  -qm  Verblendung  während  des  Anfmauerns:  Zulage  =  0,60. 
8)  1  qm  desgL  nachträgliche  Zulage  =  0,76.  9)  1  qm  desgl.  mit  feinen 
Verblendern,  nachträglich  Zulage  =  2,3.  10)  1  qm  Luftisolirung,  Zulage 
0,75.  11)  1  qm  Va  t5t.  st.  Mauerwerk  =  1,50.  12)  1  qm  Fachwerk  >/3  St. 
St.  M.  18)  1  qm  desgL  mit  1/4  8t.  an  yerblenden  =  1,50.  14)  1  qm  desgL 
St.  zu  verblenden  =  1,50.  15)  1  qm  Tonnengewölbe  V2  St.  mit  Hinter- 
mauerung, Lehrbögen  und  Schalung  in  d.  Aufs,  gemessen  =  3,76 
16)  1  qm  desgL  1  St.  st.  5,0.  17)  1  qm  Kreuzgew.  Kappen  ^'a  St.  st.  =  5,0. 
18)  1  qm  desgL  Kappen  1  St  st  =s  7,0.  10)  1  qm  Kappengew.  Vs  St.  st 
einschl.  Hintermauerung  =  2,50.  20)  1  desgl.  1  St.  st.  =  4,26.  21)  1  qm 
Ziegelpflaster  1/4  St  st.  in  Sand  einsclil.  Einebnung  =  0,56.  22)  1  qm 
desgL  in  Mörtel  =  0,65.  23)  1  desgl.  hochkanutig  St.  st.  in  Mörtel 
=  1^.  94)  1"*  Treppenstufe  in  Ziegel  geputst  =:  2,75.  95)  1"^  desgL  ge- 
fugt =  3,50.  26)  1  cbm  Mauerwerk  in  Cementmörtel  Zulage  =  1,00  bis  1,50. 
27)  1  qm  Ziegelmauerwerk-Fugenverstrich  in  Kalk  =  0,65,  in  Cement 
=  0,86.  28)  1  qm  Bapp-Putz  =  0,2ü  bis  0,30.  29)  1  qm  glatten  Putz  bei  mass. 
Wand  =  0,80  bis  0,46.  80)  1  qm  desgl.  auf  Faohwerk  einsohl.  aller  Znthaten 
(auch  Mörtel)  0,70.  31)  1  qm  Decken-  und  Schalwandputz  einschl.  einf.  Be- 
Tohrung  0,90  bis  1,10.  32)  1  qm  desgL  dopp.  Berührung  1,40.  83)  1  qm  glatter 
Facadeuputz  =  0,80.  34)  qm  Wandputz  während  des  Baues  nachbessern 
und  Oeiinungen  einsetzen  =  0,18.  86)  1  Balkenanker  Termanem  0,50. 
86)  100  kg.  Eisenträger  in  den  beid.  unt  Geschossen  fertig  einzubringen 
2,6  bis  3,5.  37)  Zulage  für  jedes  höhere  Geschoss  =  0,5  bis  1,0.  38)  1  Keller- 
fenster  fertig  einsetzen  =  1,16.  89)  1  Fenster  für  Wohnzimmer  desgl. 
=  1,25—2,50.  40)  1  Doppelfenster  desgL  ZJ61O.  41)  1  Thftrsarge  desgl.  8,5. 
49)      Weeksteintreppe  fertig  an  rerlegen  2^00. 

Einige  Mauerarbeiten  in  T aglohnschlchten  =  t 
nach  Prof.  Sapper  in  Stuttgart. 

43)  cbm  Fnndamentmauerwerk  0,8— 1,26  t.  44)  cbm  best.  Ziegelmauer- 
werk =s  0^  Malier»  nnd  0,57  Handlangertohicht  46)  qm  platten  innern 
Wandputz  =  0,07  Mauer-  und  0,01  nandlangcrschicht.  46)  qm  glatten 
äossexn  desgl.  s  0,08  Maner-  nnd  0,016  Handiangerschicht 

2.  Isolirnngen.*) 

I)  Ghissasphalt:  qm  I^'b  stark  =  2,00.  2)  qm  mit  doppelter  Isolir- 
pappe =5  1^0—1^.  8)  qm  mit  Asphaltfilz  =  1^0. 

8.  Bodenbeläge. 
1)  qm  Cementfossboden  8,25.  2)  Trottoirs  4,5—6,0. 

4.  Steinmetzarbeiten. 

1)  cbm  Sandstein  in  Blöcken:  Berkaer  Ilmaandstein  55 — CO.  Anderer 
thüringer,  sächsischer,  schlesischer,  hannoverscher  Sandstein  80  -100. 

Material  für  Asphalt-Isolimngen  liefert  A.W.  Andernach  in 
Ben«!  a*  Bhein. 


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.68 


2)  cbm  diesolben  in  Fa^adentheilen  ohne  wesentl.  Profile  Berkaer  100 — 110, 
die  UM  gen  140— 1*60.  S^  'cbin  Fa^adehtliaU  In  Veieher  Profilirang  S()^250/o 

mehr.  4)  m  gewöhnl.  scharirte  Trcppenatllfen:  6,00,  thüringer  desgl.  7,00 
bis  8,0,  die  übrigen  8,00—10,0.  6)  Für  einf.  Profil  Zulage  0,50— 1A)0. 
6)  qm  Podeste,  Ansicht  scharirt,  thüringer  21,0,  die  übrigen  25—28,0. 

6.  Zimmer-Material  und  Arbeit. 

1)  cbm  kief.  Bauholz,  Waldkaute  diagonal  gemessen  6^^  zulässig  60. 

5)  cbm  desgl.  scharfkantig  65—60.  3)  qm  kie^^  Bohlen  10^  statk  nn- 

besäumt  6,60,  bes.  7,50.  4>  qm  dosgl.  8  unbes.  5,75,  bes.  6,26.  6)  qm 
desgl.  6<^™  unbes.  3,G0,  bes.  4,30.  6)  qm  kief.  Bretter  21'=™  unbes.  3,6, 
bes.  3,76.  7)  qm  des^.  2,6<^"*  2,00,  bes.  2,20.  8)  1'"  Balken,  Mauerlatten, 
Eachwandverbftnde,.  DachTerband  tu  Tsrarbeiten  n.  sn  Terlegen  0,60—0,60. 
9)  1°*  desgl.  in  Hänge*  nnd  Bprengcwerken  1,0—1,25.  10)  qm  Dach- 
Schalung  2,5*^"^  stark,  rauhe  und  bes.  Bretter  herzustellen  einschl. 
Material  2,00  bis  2,50.  11)  qm  desgl.  3,26«"  st.  Bretter  3,00.  12)  qm  desgl. 
.  Unterseite  behobelt  3,76.  13)  qm  25"*™  starke  Bretterwand  beiderseitig 
'  behobelt  einschl.  Material  und  Fugenleistcn  etc.  4,50  bis  5,00.  14)  qm  rauher 
Fussboden  2,5'='^  stark  2,60.  15)  qm  desgl.  gespundet  2,80.  16)  qra  desgl. 
auch  gehobelt  3,50  bis  4,00.  17)  1"^  breite  niassivo  Troppenstufe  mit 
6<=™  St.  Tritt-  und  2,5«"»  starke  Setzstufe  zu  bekleiden  einöchl.  Wand-, 
Spiegel-  and  Kopfleisten  7,50.  18)  1  desgl.  ohne  Setsstnfen  6,60. 
19)  1  Steigung  cinf.  eingelochte  gerade  Treppe  fertig  mit  cinf.  ge- 
drechselten üeläudertraillcn,  gekehlt.  Haudf^^riff  (1"™  breit)  13,0  für  je  0,1™ 
Mehrbreite  ü,öü.  20)  1  desgl.  aufgesattelte  Treppe  16,0  für  je  0,1™  Mehr- 
breiie  1,00 

21)  l*"  Schwelle  auf  Rostpfähle  aufbringen  einschl.  Zapfenanschneiden 
erfordert  rd.  Vn  Tagewerk.  22)  1  cbm  Btindliolz  in  mittl.  Bxtloken* 
rüstungen  zu  richten  und  abzubinden  ~  0,0  Tagewerk. 

6.  Staakerarbeit. 

1)  qm  Balkendecke  mit  Schalstaakung,  Lehm-  und  Strohüberzug  u. 
Sohnttfülinng  0,90.  2)  qm  desgl.  mit  LehmfOUung  1,10.  3)  qm  Kloben- 
holzschalung mehr  0,30.  4)  qra  Kreuzstaakung  mehr  0,40.  6)  qm  Wiudel- 
staakung  fertig  mit  Schnttfüllung  1,60  bis  1,80.  6)  qm  desgl.  mit  Lelun- 

fülluug  1,G0— 2,00. 

7.  Dachdeckerarbeiten*)  ausschl.  Schalung  j e doch  einschl. 

Lattnng. 

1)  qra  Pappdach  hersustellen  1,10.  2)  qm  Ziegeldach  (einf.  Spliess* 
•  dach  3,0—3,5.   3)  qm  Doppeldach  4,25.   4)  qm  unglas.  Hohlaiegeldach  2,5. 

6)  qm  SchieferdachscUuppen  anfächalnng  8,0.  6)  qm  Holscementdach 

7)  qm  Zink  dach  4,50. 

8.  Steinsetzerarbeiton  einschl.  Lieferung  der  Steine. 

Neupflasterung  einschl.  Material.  1)  qm  Fcldsteinpfiaster  2,30. 
2)  qm  Pflaster  aus  geschl.  Dammsfeinen  6,30.  3)  qm  Polygonalpflaetor  9,80 
bis  6,60.  4)  qm  Pflaster  aus  rechteckig  behauenen  Quadratsteinen  (Grämt) 
8^—9,0.    5)  qm  Granitplatten  fertig  verlegt  13,00—14,00. 

Ump  fla 8  terung  einschl.  Aufbruch.  1)  qm  Feldsteinpflaster  0,70 — 0,90 

2)  qm  Polygonalpflaster  0,00.  3)  qm  rechteckig  Kopfsteinpflaster  1,00 — 1,25. 

Binnen.  1)  m  Rinne  in  Klinkern  Arbeitslohn  0^  S)  m  Veldstein- 
bordsohicht  mit  Binne  desgl.  0,60. 

9.  Schmiede-  und  Sohlosserarbeiten. 

1)  kg  Balken-  etc.  Anker  0,30.    2)  kg  Schranbenbolzen  0,50—0,60. 

3)  4  Stück  Winkelbäuder  0,25—0,30.  4)  1  Haken  dazu  angeschlagen  0,20. 
6)  2  Thürbäuder  je  nach  Grösse  und  Arbeit  1,75—3.30.  6)  1  Einsteok- 
Stnbenechloss  angeschlagen  6,60.  7)  i  Kastenschloss  desgl.  6,0.  8)  1  fertiger 
einfenstriger  Fensterbeschlag,  einf.  gewöhnl.  Ausführung,  halbe  Vor- 
reiber,  2,50 — 3,50.  9)  l  desgl.  besserer  mit  Messingolive  und  2  Ein- 
reibern 4,00  10)  1  desgl.  Buderbeschlag  einfach  6,30,  Messingknopf  7,60. 
11)  1 4-flügl.  Doppelfe8ter,*BaskÜlver8ohln8s,MessingoliTenl8,o.  12)  1  Keller- 
thtlrbeschlag,  lange  Bänder  Ueberwurf  3,5.  13)  1  Thür  mit  Stützhaken, 
Bänder,  Riegolschloss  8,50.  14)  1  Stubeuthürbeschlag,  mittl.  Ausführung, 
einfach.  Aufsatzbänder,  Drücker  und  Schloss:  9—10  Mk.  15)  1  desgl. 
mit  Messingdrttcker  und  Schilder  10,60.  16)  1  zweifl.  Thür,  mittl.  Ans- 
fUlirungi  Messinggarnitur  17,0.  17)  1  Hausthialieschlag  (zweifl.)  mittL 
Ansftthntng  85--45  Mk.  18)  1  Thorwegbesohlag  desgl.  70—100  Mk. 

*)  Material  für  Asphalt-.  Papp-  und  Holzcementd&cher  liefert 
A.  w.  Andernach  in  Benel  a.  Bhein,  welcher  Firma  unter  Ko.  92808 
ein  Bentsches  Reichs-Patent  zur  Horstelinn p  besonders  wetterfetlftr 

«lerdiohter,  feuersicherer  Asphalt- Daoiipappen  ertheilt  wurde.       _  , 

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10.  EisengUBs  und  Walzoigon  (vorpl.  auch  Anzeigen). 

Preise .  in  100  kg.  1)  Gu.^soiäoruü  Pfeiler  etc.  21,00,  2)  gedrohte 
Siulen       S)  gewaixte  z-  und  c  Trftger  bis  6"»  Länge  ie«-l8  Mk. 

11.  Klempnerarbeiten 

(Zink  TSo,  12,  bei  Ko.  Ii  erhöht  eioh  der  Preis  nm  8— lO^Vo). 

1)  m  Hanptgesimeftbdeekang  »nf  Holsgesims  4^80.  2)  m  desgl.  auf 

massiv.  Gesims  5,30.  3)  m  Schornstoinabdeckung  0,70.  4)  m  gcwöhnl. 
Kastenrinnen,  15<^™  weit,  fertig  8,50.  6)  m  frei  liegende  Kinne,  gcwöhnl. 
Abmessung,  fertig  3^0.    6)  m  Abfallrohr  (30«"  Zuachnitt)  fertig  2,10. 

12.  Tischlerarbeiten. 

1)  qm  einfl.  Jalousiothür  11,0.   2)  qrn  sweifl.  12,50.   3)  qin  verleimte 
'  und  behobelt,  nfiP^  st.  Thttr  eingeschob.  Querleisten  mit  Bahmen  6^60. 

4)  qm  Sechsfüllungsthür  8,60-10.0.  6)  m  behobelt,  verzinktes  Futter  bis  13^' ' 
breit  0,90,  fürl'^'"  Mehrbreite  0,05.  6)  qm  gestemmt  Fntter  mit  ICarnis  7,ü, 
7)  m  Bekleidung  bis  10^"^  breit,  auf  Gehrung,  gekehlt,  2,0*'™  stark  0,75. 

•  8)  qm  einfaoh.  einfl.  Fenster  8,5^  stark  6,60--8,00.  9)  qm  2->6-flagl.  mit 
Mittelpfosteu  9,60->10,5.  10)  qm  2,5C°>  stark  Latteibrett  5,0.  11)  qm  einf. 
beho.b.  a.  verleimt.  Fensterladen  6,0—7,0. 

18.  Glas  er  arbeiten. 

1)  qm  Bohfflas  6— b™"»  stark  6—8  Mk.,  7—12'"'»  14—17  Mk.  u.  s.  w. 
2)  qm  gewOhnl.  weisses  Tafelglas  bis  IjöO*"  oddirt.  Länge  u.  Breite  8,00. 

5)  qm  desgl.  bis  210««"  4,0*4,5.  4)  qm  desgl.  bis  260'^'"  5,0-0,0.  5)qm.halb- 
-  weisses  Glas  2^. 

14.  Haler- und  Anstreicherarbeiten. 

1)  qm  Fnssbodenanstrich  (Bretterwände  eto.)  3  mal  Oelfarbenstrioh, 

Fugenverkitt  0,70.  2)  qm  Lackiron  mehr  0,16—0,20.  3)  qm  zu  grundiren 
und  2  mal  weiss,  Oelfarbcnstrich  0,80 — 1,00,  jeder  weitere  Anstrich  mehr 
0,15 — 0,80.  4)  qm  Jb'eusteranstrich  beiderseitig  einschl.  Lackiren  1,60. 
b)  qm  Facadenanstrich  (Oelen,  8  mal  Streichen)  1,0—1,40.  6)  qm  desgl. 
3  mal  in  Kalkfarhe  0^85--0,80. 

Itt.  Tapezierarbeiten. 

1)  Btftek  Tapete  an  Wand  za  kleben  einschl.  Leimen  «.Bandstreifen 
0,50—0,70.  2)  desgl.  anf  Maknlatiix  lA  8)  Borde  oder  Fxies  anan- 
kleben  0,06—040. 

16.  Ofenarbeiten. 

1)  1  Stack  lein  weiss.  Ofeu  SVs  zu  2^1%  Kachel  bis  9  Schichten  hocli, 
fertig  mit  Untergesims  und  allen  Baustoffen  1 20^180  Mk.  2)  Jede 
Kachel  Mehrbreite  8,0—10,0.  3)  Jede  Schicht  Mehrhöhe  8,0.  4)  1  Stück 
halbweiss.  Ofen  25— 30'Vn  billiger.  5)  1  Stück  bunt.  Ofen  gewöhnl.  Ab- 
messungen eint  Ausfuhrung  90 — 100  Mk.  t>)  Kochherde,  einfachster  Aus- 
fllhnmg  in  Kaoheln,  je  nach  ChrOiee  00—80  Mk. 


V.  fiinige  Angaben  aus  dem  TietlDau. 

Wasserdruck  in  bestimmter  Richtung  ist  gleich  dem  Gewichte  einer 
Wassersäule,  deren  Höhe  gleich  dem  Abstände  dos  Schwerpunkten  der 
gedrückten  Fläche  yom  Wasserspiegel,  deren  Fläche  gleich  der  Fro- 
jeotion  der  gedrückten  Fliehe  auf  gesuchte  Druokrichtung  aniunehmen  ist. 

Aaftrieb  ist 'gleich  dem  Gewichte  der  yon  dem  eintauchenden  Körper 
yerdrängten  Wassormasse;  wirkt  vertikal  nach  oben,  Druckangrilfspunkt 

im  Schwerpunkt  der  gedrückten  Flüssigkeit. 

AasüUHS  des  Wassers  bei  c  (instanter  Druck  höhe;  dünne 
Wandungen.  W  =  Austiussgeschwindigkeit,  Q  =  sec.  Ausüusümcnge, 
H  bei.  h  Abstände  Tom  Wasserspiegel. 


Grundformol  theoretisch;  W  =  V2gh. 
1.  horiaontale  Wand: 

W  =  4,274\/h^. 

In  den  folgenden  Formeln  sind  Mittelwerthe  der  CoeiTicienten 
und  die  AusflnsBofifuuug  höchstens  gloieb  Vi»  der  Fläche  des 
Constanten  Wasserspiegels  angenommen. 


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60 


2.  yeriikale  Wand: 

rechteckiger  Qaerschnitt:  H  oberer, h  unterer  Abstand  rom 

WasserspiegeL 

b  SS  Breite.  ^ 

Kreisfdrmiger  Quersolinitt.    Baditts  t;  h  =  Abataiid  vom 
Wasserspiegel  auf  Mittelpunkt  bezogen. 

AnsfluBB  des  Wassers  bei  Mündungen  unter  Wasser  s.  Xheil    Seite  6 

der  Beilage. 

Stauweite,    angenähert  bei  2facbe  Stauhöhe 

mäSBigem  Gexalle : 


relative  Gefälle  des  ungest.  Wassers. 
Stauhöhe. 

Die  Stauhöhe,  welche  durch  Brückenpfeiler,  Buhnen 
n*  dergL  erseugt  wird,  ergibt  sich  angenähert  ans  der  Formel 

Q  =      )/2u  |(^/3  ^  +  t)  y  X  4. 

worin  x  die  Stauhöhe,  b  die  lichte  Welte  zwischen  den  Brttck€»n« 
pfeilern,  den  Buhnenköpfen  etc.,  B  die  natürliche  Flussbreite  und  t  die 
nngestaute  Wassortiefe  bezeichnet  und  —  o,95,  wenn  die  Pfeiler  in 
Halbkreisen  oder  spitzen  Winkeln  endigen,      =  0,7,  wenn  die  Bogen* 

anfänger  in's  Wasser  tauchen,  =  0,90,  wenn  der  Horizontalschnitt  des 

Vorderthoilfl  pinon  sttimpfon  Winkel  bildet,  und  /'  —  0,85  bei  Buhnen- 
einbauteu  und  bei  Pteiieru  mit  geraden  Yordertheilen  anzunehmen,  ferner 

Q 

«  —  ^  >    .  setsen  ist. 

B  (x  +  t) 


Bewegnitg  Am  WaMen. 

In  freien  Gerinnen: 

V  =  Geschwindigkeit,  a  —  relativer  Gefälle, 

F  Querschnitt 

h     benetzter  Umfang 
nach  Bazin,  wenn  r  <  0,6  m. 

Q  J 

'  r 

wobei  a  und  b  empirisohe  Coöfücienten  sind,  deren  Werth  im  Mittel  bei 

1)  Kanälen  ih  sorgfältig  guhubeltem  Hulz  oder  iu  Cement: 

a  =  0,00015,  b  =  0,000004{>; 
9)  Kanftlen  in  Baoksteinen,  Quadern  oder  ungehobeltem  Hols 

a  —  0,00019,  b  —  0,0000133; 

3)  Kanälen  in  itauerwork  von  Bruchstoinen: 

a  =  ü,üüü24,  b  =  0,00000 i 

4)  Kanälen  in  ^de: 

a  SS  O/MWaS,  b  =  0,00036. 

Grösste  Sohlengesohwindigkeit  \ 

für  feinen  Sand  0,26— O,')'" 

«    crohcn  Smul     .    .....         — r,7"»    \  vergl.  Theil  I. 

Lehmboden,  leicht  löslich    .    .         —0,25'»  j    S.  31  d.  Beil. 

festen  Lehm   ^,8"» 

Kies   .  ;  03-12"  J 

Angenähert  ist  die  mittlere  Gesohwindigkeit  eines  Brofiles  filr  Flüsaa 
gleich  0,8  der  Oberfläohengeschwindigkeit  im  Stromstrioh« 


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61 

In  Bobrleitviigeii  Dmokhölie,  d  =  BöhiendaxchmeMer, 

s  Iieitimgilftnge. 


F,4lx  lango  lieitungen  d  = 


Ffir  folg«nde  Wertbe  ron  d  in  cm  wird  der  Werth  c: 


1 

1  ' 

1 

«1 

«  1 

1  ^ 

1  «  1 

1  ^ 

"  1 

1 

0 

0,02b 
0»60j 

0,0033 1 
0,0026| 

0,100 
1 0,200 

0,0021 1 
0/>0I9| 

0,300 
0,400 

0,0018 1 
0/)0X7| 

0,500 
1 0,600 

0,001  g| 

0^)016 

0,700 
1 0,800 

0,0014] 
0,0014 

0/JOO 

0,001 

JDmckTerlnBte  Tergl.  Theü  I,  B.  16  ff,  der  Beilage. 


Regen-  und  Abflussmeng:en  für  mitteleuropäische  Gebiete. 

In  der  nachstehend  von  Herrn  Carl  Pascher,  luspector  der  k.  k. 
Staatsbabnen  zu  Wien  berechneten  Tabelle  (vergL  Zeitsohr.  des  Oeeterr. 

Ing.-  u.  Arch.-Vereins  1892,  No.  21)  soll  Kegenintensität,  die  während 
oincr  Stuudö  entstaudeueu  Begenhöhc  bcfleutoti.  Die  grösate  "Wasaer- 
menge  führt  der  Fluss,  wenn  die  Begendauer  so  gross  ist,  dass  in  dem 
Flussthale  das  Wasser  von  dem  entferntesten  ^nukte  bis  anr  bea. 
Messstelle  gelangt  ist.  Dann  Scheitelstand  für  Messetelle.  Mit  a  sind 
die  Werthe  Dacti  Lanterburg's  XlDtersuchangen,  mit  b  diejenigen 
nach  Pascher  für  mittlere  Yerhältuisse  bezeichnet. 


Hieder- 
echlags- 
flftohe. 

Grösste 
Begen-Intensität 

für  deu 
Scheitolataad. 

Grösste 
Begenmenge  für 
See  u.  qkm. 

Grösste  Abfluss- 
mengo  bei  höchstem 
Waes  erstände  für 
See.  u.  qkm. 

qkm 

mm 

mm 

cbm    i  obm 

cbm 

obm 

m 

a 

b 

a 

b 

a 

b 

1 
2 
5 
10 

126 

122 
112 
98 

90 
85 
72 
60 

36 
33 
31,1 
27^3 

26 
23,6 
20,0 
16,6 

24,5 

27,7 
21,8 
19,1 

17,5 
16,6 
14,0 
11.6 

2Ö  1 
30 
60 
100 

79 
G6 
50 
37 

34,5 
24,0 
17^0 

21,9 
18,4 
13,8 
8,5 

12,5 
9,6 
6,7 

i/7 

15,3 
12,9 
8,3 
B/1 

8,? 
6,7 
4,0 

2^ 

"^0 

300 

500 
1000 

17 

12 

8,5 
7,2 

12,8 
10,0 

7,5 
.  f>^7 

'4,8' 
3,4 
2,4 

3,6 
2,8 
2,1 

2,9 

2,0 
1/4 

-.^  1/2 

2,1  " 
1/7 
1,2 
0,95 

2t00 
3000 
4000 
6000 

10000 

5,3 
4,6 
3,8 
3,2 

1,9 

4,3 
3,6 
3,0 
2,6 

1,6 

1,5 
1,25 
1,05 
0,90 

0J)3 

1/2 

1/0 

0,83 

0,72 

0,42 

0,87 
0,75 
0,63 
0,54 

0,32 

Ö,72 

0,GO 
0,50 
0,43 

0,25 

20000 
30000 
40000 
50000 
100000 

1,04 
0,90 
0,69 
0,49 
0,46 

1,15 
1,05 
0,96 
0,85 
0,60 

0,29 
0,20 
0,1G 
0,13 
0,07 

0,32 
0,29 
0,26 
0,24 
047 

0,17 
0,12 
0,16 
0,18 
i  0,07 

0,19 
0,18 
0,1« 
0,14 
0,10 

Kanäle  für  Schi  ff  fahrt  nicht  über  0,0002  Gefälle  der  Sohle. 
Kleinste  Radien  200"',  dann  Verbrciternnp.    SchleusengerftUe  2— 

Vergl.  »Die  grösste  11  Wasserm  engen.«  Von  E.  (Jramer, 
Kegierungs-  und  Banrath  in  Breslau,  in  Bheinhard's  ICalender  iür 
Straseon-,  Wasserball-  und  Onlturingenienre,  Beilage  I# 


Abme8»nng:en  der  Schiffe. 


Länge 

Breite 

Tiefgang 

Tragfäliigk 

m 

m 

m 

t 

4,60 

1,26 

150 

7,0 

1,76 

400 

7,5—8 

1,76 

500 

Blba-Odermodellkahn    .  , 
Grttutar  BheitiaolileFpkahn 

,  65 

8 

1,76 

400 

.  74 

9,8 

M 

oa.  1000 

62 

iFlugsregulirungen.   BieKrono  der  SeguUiungs wecke  nur  wenig 
über  M.  W,  anzuordnen. 

St einb Anten  mindestens  2-fache  Bösehnng  an  Stromieite,  h&ufig 
Kieskern. 

Buhnen  für  feinere  Qeschicbo,  mässige  Tiefe,  inclinant  anzulegen. 
Abstand  airnliliernd  gleich  der  Kos-;uliniugsbreit'^>  in  ^Tittel-Wasaer-Streich- 
linie.  Koijfböschung  bis  Va;  ^^eiten  mit  1-iuciier  Anlage  im  Pack* 
werk.    Steiubescliüttung.   Krone  iy2 — 2*/^"^  breit,  bet'eatigfc. 

Parallelwerk  fUr  gröbere  Geschiebe  und  grössere  Tiefen.  In 
Streichlinie  Böschung  1:3  his  l:lVs-  Hinterseite  1:1  bis  1:1V2.  Kronen- 
breite 1,0—2,5"^  Je  nach  Höhe.  Landansehlüsse  alle  60—100"'  gegen 
Hinterspülung. 

.  G-mnd schwellen  von  dem  Bnhnenkopf  reclitwiuklig  oder  nach 
oben  gekrümmt  zum  Stromstrieb,  in  Steinschtittung  oder  FaBchiuciUaga 
(Senkfaschluen  auch  wohl  Sinkstilcke).  Krone  1^2*"^.  Gefälle  snr 
Strommitte. 

Faschinenball  ton.    Normalfascliino  0,30™  i.  M.  stark,  2,5™  ' 
lang.   Material  darf  nicht  brüchig  und  sperrig  sein.  Glatte  Holzsorteu: 
Hasel,  Weide,  Tanne,  weniger  gut  Buche  und  Pappel.  Packwerks* 
lagen  0,6—1,0"  stark,   mit  Würsten   odor  Flechtzftnnon  alle  i^feter 
▼erbnnden.  Pffthle  0,60*°  Abstand  1,2—1,6™  lang,  6«"  stark. 

S  prent  läge  rd.  0,10"^  stark,  in  Abständen  von  0,G0  bis  1,20  schach- 
brett.d'tig  3\iit  Würsten  oder  Flecht/äunen  befestigt,  f^riiiio  Pfähle  1'"  lang. 

Senk  tasch inen  3^—6,0™  laug,  0,6—1,2'"  stark  mit  Steine  oder 
Kieskeru. 

Senkstücke  1—2'^  stark,  10—20™  breit  oder  lang,  oben  und  nuten 
sohacb brettartige  Würste,  oben  Flechtzänne  fttr  das  Senkmaterial  (Steine). 

Gehänge  ==  in  N.-W.-Trö!ie,  schwimmende  Fascbinenlagon  2—10"* 
lang,  2—4™  (1  Fasohinenläuge)  lantf.  Unaufgo]<^?^to  Faschinen  mit  Draht 
an  Stangen  verbunden,  an  eingorammten  Pfählen  gehalten. 

Senk  wellen  ^  Senkfaschinen  ohne  Ende,  am  Ufer  auf  Gerüst  berge- 
Stellt  und  ins  Wasser  gerollt. 

Matnrialbedarf  bei  Faschinenbauten. 

1  cbm  Faschinen  aufgesetzt  =8 — 10 Normalfaschiuen.  lO^Wnrst 
(Wippe)  erfordern  0,5  cbm  Faschinen,  60  Bindeweiden. 

1  cbm  Packwerk  1,16 — 1,25  cbm  Faschinen  einschl.  Würste  bez. 
FlechUänne,  5  Stück  Pfühle  (event.  0,2  Hundert  kleine  Bindeweiden), 
0,38  obm  Beschwerungserde,  2,8"^  Würste. 

1  cbm  Sink  t  it  r  k:  1,26  obm  P^aschinen,  3  Pfähle,  Imntleine, 

7™  Würzte,  0,2  cbm  fcteine. 

1  qm  Sinklago:  0,4  cbm  Faschinen,  25  Bindeweiden.  l«ö  Stück 

Pluiiie,  0,15  cbm  Erde,  0,1  cbm  Steine 

1   cbm  Senk fasch  ine:    1,1   cbm   Faschinen,   0,3  cbm  Schotter, 
0^  kg  Draht. 

1  qm  Spreutlage  oder  Kaub  wehr:  0,12  obm  Faschinen,  6  grüne 

Pfähle,  0,18  cbm  Boden,  4»"  Würste.    Material  f.  d.  Würste  siene  oben. 
Bei  Flcchtzaiin  sind  0,0S  cbm  Faschinen  melir  zu  rechneu. 

1  c  b  m  P  a  ck  w  e  r  k  i  m  T  ro  ck  n  e  n  (U forde ckuug):  1,1  cbm  Fasch i  neu, 
j,2'"  Würste  (Material  s  oben),  2,6  Stück  Pl'iihle,  5,2  Stk.  Nagel, 0,4  cbm  Erde. 

10™  Senk  wellen  durchschnittlich  0,45"^  stark:  4,2  cbm  Faschinen, 
1/3  Cbm  Kies,  2,2  kg  Draht. 

Draht  rd.  6  mm  stark:  6,2  cbm  Faschinen,  2,0  cbm  Kies,  4,5  kg  Draht. 

Angenäherte  Durohschnittskosten  einschl.  MateriaL 

1'"  Wurst  =  12  Pfg.,    1  cbm  Packwerk  =  3,10  Mk.,  1  cbm 
Sink  Stück  5,50— 7,u  :Mk.,   1  qm   Sinklage  2,0  Mk.,  1   cbm  Senk- 
faschine (ohne  Küßtung  4,6— 6,ü  Mk.,  1  qm  Spreutlage  1,0—1,6  Mk. 
1  obn»  Packwerk  im  Trocknen  3,0  Mk.,  l"*  Senk  welle  0,45'^  st.» 
1,2—1,1^  Mk,,  dsgl.  0,0«  stark  1,70>-1,80  Mk. 

Drainage.  Wasserflihrung  mit  0,65  1  pro  See.  und  ha  bu  berechnen. 
Gefälle  der  üauptgräben  rd.  0,0003}  der  Drainröhr^n  0,0016  bis  0/)008. 


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w 

Entfernung  der  Sanger  in  Btrengem  Thonboden  10*°,  in  mildem  Sand- 
boden 26™.   Sangor  nicht  unter  4^^™  weit.   Tiefenlage  1,26  bis  1,76™. 
Kosten   der  Arbeiten  (Mittel werthe):   Qrabenaushub  für  Bokren  . 
20  Pfg.  pro  m,  Yerldgen  Ub  Pt  pro  m,  YerfttUen  3  Pfg.  pro  m«  Auf 
1000  Stttok  BOhxen  entfallen  Kosten: 
Licht-Durchmesser  der  Köhren  .  B«'™  6,5<^™  S«^»"   lO^ni  lacm  ißcm 
Kostön  des  Materials  SSM.  36  M.  47 M.  64 M.  95  M.  140  M. 

Rohrlänge  0,314™,  pro  m  Kohrstrang  3,6  StQck  Bohre  erforderlich. 
Gesammtkosten  d.  Drainage  läO — öOO  Mk.  f.  d.  ha. 


Gründungen.  . 

■ 

Bodenpressung  pro  qcm  zulässig:  Fels  7 — 10  kg,  Kies  und  Sand 
4 — 5  kg,  trockener  Lehm  und  Thon  2—3  kg,  Mntterboden  1—1,2  kg,  bei 
künstlicher  Befestigung:  Sanrischüttung  und  Schwellrost  2 — 3  kg. 
PfahlroBt  durchsch.  3  kg,  nur  in  tieiem  Moorboden  bis  1,0  kg  herunter. 

Fangedämme  bis  1,26™  mit  Stülp  wand,  bis  2,6™  mit  einfacher 
Spundwand,  bis  3,6™  Kasten fangdamm  mit  Stülpwand;  darüber  Kasten» 
dämm  awischen  2  Spundwänden. 

Spundwände  für  Gründungen  nicht  unter  13^^™  stark  biR  ""'Länge,  - 
darüber  für  jeden  m  Länge  inn  2^"^  stflrker.    Meißtatärke  30*^"^,  Outes 
Mittelmaaaa  20^™  bei  Keil-  oder  ([uadratiach.  Spundung. 

S  andschüttung  0,75 — 2,5"^  hoch  in  Lagen  von  0,10—0,30™  gestampft 
oder  besser  gescblämmt. 

SohwellroBi   Holstheile  mindestens  0,8"*  nnter  K.  W.  Bohlen- 
roste bis  1,6  kg  Pressung  l—\ifi^  stark. 

K  a  n  t  h  0 1  z  r  0  B  t  c :  TT  o  I  zstftrken  20/20—80/30®"*,  Mittelentf emnng  der  ' 

quadratischen  Felder  1,2™. 

Pfahlrost.    Pfahlstärke   bis   5™  Länge   mind.  25*™  Durchmesser, 
dann  tur  jeden  m  Länge  1,5^™  mehr.  Eutieruung  d.  Pfähle:  Auf  0,8  qm 
ein  Pfabl;  bei  tiefem  Moor  auf  0,6  qm.  Tragfähigkeit  im  Mittel: 
stark  =  4000  kg,  S5®*^  stark  ^  7600  kg. 

Brunnengründung.  Wenn  tragfähige  Schicht  in  6 — 8™  zu 
erreichen  ist.  Grundrissform:  ITochbauten  kreisförmig  1™  1.  Durchmesser. 
Wasser-  und  Brtlckenbauteu  rund  3 — 6™  oder  quadratisch.  Mauerstärke 
Hochbau  0,25—0^7^,  Tiefbau  0,6—1,0"*.  Brunnenkran«  Elsen  oder  Hole. 
Äusbetoniren  bis  etwa  ^Ji  der  Wasserhöhe.  Mauerwerk  nicht  auf  Brunnen- 
mauer, sondern  auf  die  Füllung  setzen  1 

Luftdruck  von  10™  ab.   Vergl.  Theil  III,  S.  22  der  Beilage. 

Betoniren.  1  Theil  Cement,  2—3  Th.  Sand,  3—5  Th.  Steinschlag 
Yon  4^^'^^  Seitenfläche.  Nur  in  unbewegtem  Wasser.  Steine  rein  waschen 
und  nass  mit  wenig  fenobtem  Mörtel  misoben;  nicht  in  kleinen  Mengen 
einbringen.  Stärke  etwa  Vs  des  Wasserdruoks«  Gewicht:  Ziegelsteinbeton 
1,6—1^  T.,  Bruchsteinbeton  9/>— 2,5  T.  pro  cbm. 


Kosten  der  ßrandaiigsarbeiteji  für  angenäherte  Mittelweribe  in  Mk. 

Gegenstand.  Material.   Arbeitslohn.  Zusammen* 

cbm  Sandsebltttung  einschl.  Transp.      —  0,86^0,40  — 

qm  Schwcllrost  —  3,20 — 4,00 


cbm  Senkbruunengründung    ....  —  —  75 — 90 

cbm  Beton gründung  mit  Spundwand  —  —  100 — ^120 

cbm  Betongründnng  auf  Prablrost    .  —  —  110—130 

cbm  Luftdrnokgründung   —  —  100—120 

Desgl.  b.wiederholt.Geräthebenutzung  —  —  70—90 

cbm  Fundamentmauerwerk  in  Oement  —  —  SO — 35 
cbm  Mauerwerk  i.Cement  ohne  Wasser» 

haltung   —  —  17—25 


Futtermauern«  Bei  hinterer  gerader  Begrenxung  und  yorderer 
Neigung  1 : 6  wird   die  obere  Breite  b  (bis  i,m  TTeberschüttung)  für 

frische  Ilinterfüllungen :  b  =  0,438  4- h,  für  gewachsenen  Boden 
b  =  0,292  4- Ol  17  h,  wobei  h  =  sichtbare  Mauerhühe.,  (Bei  grösseren 
Ueberechüttiingshöhen  siehe  Tabelle  in  der  Beilage.) 


.  j  ^  .d  by  Google 


6i 

Bohlwerke  bis  6,6*»  hoch,  Bnndpffthle  80— 46<^°^,  oder  KantpftUe 
30/30  bis  36/36.  Verankerung  Rundeisen  mindestens  2,6^^™  stark.  Kosten 
für  qm  Ansichtsfläche  fertig  rd.  32  Mk.  Zurichten  der  Schnitthölzer  fOr  m 
1,0—1,50  Mk.  Anbringen  der  Bohlen  einsohl.  Nftgel  für  qm  0,80  Mk. 

RammkoBten  6—7*°  tief,  bei  Pfählen  bis  0,45™  mittl.  Durchschnitt 
bei  grösseren  Arb<'iteo,  fertig  einschl.  Amortisation  cto.  für  1™  mit  Zug- 
rammo  4,50  Mk.,  Kanstramme  3,00  Mk.,  Dampframme  1,60  Mk.  Beim 
Einspritsen  sind  etwa  0,80— l,Oa  Mk.  sn  rechnen.  Spundwand  fttr  1  qm 
10 — 16  Mk.,  je  nach  Rammgrund  und  Art  der  Baustelle. 

Brtschnngs-  (Ufer-)  Pflaster  einschl.  Einplaniren  ans  gew.  Steinen 
für  1  qm  fertig  2  bis  2,50  Mk.^  je  nach  Kies-  und  Steintransport.  Desgl. 
in  Gementbettuug  und  Verstrich  annähernd  6,60  Mk. 

Baggernngen  kosten  im  gew.  Flussbett  (Kies  bis  mittl. -Gerölie) 
etwa  80-100  Pfg.  für  cbm  einschl.  aller  Nebenkosten.  Leistung  des 
kleinsten  Flussdampfbaggers  in  10  Std.  mindestens  150  cbm  bei  2,5 — 3™ 
Wassertiefe  und  200  kg  Steinkohlenverbrauch.  Stärke  8 — 10  Pferdekraft. 
Preis  22—26000  Mk.)  Kosten  der  Prähme  in  Eisen  für  1  cbm  Trag- 
fähigkeit 3')0— 460  Mk. 

Bodeutransport.  (2  Mk.  Tagegeld.)  Auf  horizontaler  Bahn  er- 
giebt  8ich,  nach  den  Goring 'scheu  Formeln  berechnet,  der  Transport- 
preis fflr  1  cbm  Boden  wie  folgt.  (Tagelohn  2  Mk.) 


Trans, 'Ortweite  m 

10  20:50iö0;100  120  150  200  300  400i500jl000| 

a.  liaudkarrou 

b.  Handkippkarren 

c.  Pferdekippkarren 
d»  Handrollwagen 

8 

11 

16  24 

28 

32 

3Ö|  ÖO 

28 !  32 

 1   

!  27 

42 

35 

61 

42 

60 
46 

66 

bei  120m1cp 
bei  400ml  9 
bei  1600m  fp 

Von  1000  m  an  lohnt  sich  bereits  die  Anwendung  des  Dampf- 
betriebes bei  Massen trausporten.  Bei  Steigungen  kann  man  annähernd 
1  m  Steigung  für  20 — 80  m  Länge  rechnen. 

Lösen  und  Laden  des  Bodens  mit  Schaufeln  (Sand  und  Locker- 
erde) 18  Pfg ,  mit  Haue  (leichter  Lehm,  Kies,  Torfmoor)  35 — 45  Pfg.,  mit 
Pickel  (schwerer  Lehm,  MergeL  fester  Kies)  45 — 60  Pf.,  mit  Kreuzpickel 
(GerOlle,  loses  Gestein)  88—76  Pfg.,  mit  Brecheisen  (blätteriges  Gestein) 
90—130  Pf,  mit  Sprengmittel  (fester  Fels,  Sandstein  etc.)  175—226  Pfg., 
desgl.  hartes-  Gestein  (Gtanit,  Porphyr  u.  8.  w.)  260—300  Pf,  Torfstich 
und  Aassetzen  pro  cbm  etwa  30  Pfg. 

VI.  Einige  Angaben  ans  dem  Strassenbau. 

Meist- Gefälle  der  Chausseen  (Preussen):  Gebirge  0,05.  Hügel- 
land 0,04.  Flachland  0,025.  Kronenhöhe  mindestens  Hochwasser  frei, 
in  Preussen  0,60  m  über  Gelände.  Gurren  nnter  76  m  Halbm.  bedingen 
Verbreiterung. 

Tabelle 


für  die  gebräuchlichsten  Abmessungen  bei  Kunstsirassen. 


Breite  in  Metern. 

Blit  Sommerweg.  | 

1     Ohne  Sommerweg. 

SonniifTwefj  .... 
Materiulieubaukott  .  . 
Fussgaugorbaukett  .  . 

6,0 

3,0 
2,0 
1,6 

3,0 
1,6 
1.0 

4,5 
2,5 
1  1,5 
1 1,0 

4,5 

2,5 
1,5 

|0,5 

9,0 

4,0 

2,5 
1,5 
1,0 

5,6 

2,0 
1/4 

5,0 

1,8 
1,2 

5,0 

1,6 
1,0 

4,5 

1^ 
1,2 

4,5 

1,5 
1,6 

4,5 

1,5 
1,0 

Gesammtbreite    .  •  . 

IM  jlO,0  j  9,5 

9.0 

[ö/O 

8,0 

7,6 

7,5 

7,5 

7,0 

Dimensionen  der  Gräben  in  Metern. 

15aumpnanzung. 

0,3™  Abstand  der  Eäiinie 
von  der  Planumskante. 

1,0—0,6™  Durchmesser  u. 
Tiefe  der  T^aiimlOcher. 

2,5»"  Staniniluiho. 
0,05^'"  iiuumstiirkc. 

Obere  Breite  .... 
Sohle  ubreite  .... 
Böschungsbreite  .  ,  . 
Tiefe  

4,0  ' 
1,0 
1,6 
1,0 

3,6 
0,0 
1,6 
1,0 

2,4 

0,6 
0,9 
0,6 

2,1 

0,6 

0,75 
0,5 

2,0 

0,5 

0,75 

0,5 

In  Baden  für  Laudstrasseu  I.  Ordnaug  Gesammtbr.  7,2,  Fahrbahn  4|8, 
Württemberg  Gosammtbr.  8,0—6,0. 


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65 

BexLarf  an  8teinmateriaL 

Bai  17*^^  holiem  Steinpflaster  pro  CP"  \ 

—  0,16 — 0,18  ch^  I  je  nach  der  Beschaffenheit 

Bei  21^^  hohem  Steinpflaster  pro  Q™  (  dea  Materials. 

— :-  0^1—0^  cb"  I 

Zu  einer  netten  Steinbabn  sind  erforderlich  sv  dem  beiderseitigen 
0,06— 0,lni  breiton  und  20—25*™  lioheii  Bind  st  einen  pro  Hektometer 

—  •  -  3,4  cb"*,  abgerundet  für  die  Veranschlagung?  3,5  cb™. 

BezcTcbnct  a  die  Breito  in  Metern,  b  die  tstirko  h\  CViitimctern  und 
c  den  Cubikgehalt  in  Cubikmeteru,  so  berechnet  aicii  der  öteinbedarf 
(fUr  die  YeraaBoblagung  abgerundet): 

Durch* 
schnitt- 
liehe 
Stärke 
in  «« 


Breite 
inMtr. 


6,6 

M 

5,6 
5^ 

6,0 
6^ 

4,6 
4,6 
4,6 
4;6 
4^ 

4,0 
4,0 
4,0 
4,0 
4,0 


28 
20 

24 
22 
21 

28 
26 
24 
22 
21 

28 
26 
24 
22 
21 

28 

26 
24 
22 
81 


Dazu  für  die  Bindsteine  3,5  cbm  pro  100  m  Strassenliing^e. 

Die  dorobschnittliche  ötärke  der  Pack-  und  Zwicklage  resp.  der 
Deeklage  ist  in  der  Mitte  um  18*^  au  yermeliren  und  an  den  Selten  um 
aben  so  viel  zu  Yermindem, 

Bei  Steiubah'nen  aui  einem  Unterbau  von  Grobf^eschltg  mit  Stein- 
schlagdeck© g^elten  für  das  <lrf)T>geBchläg  diejenigen  Maasse  und  Stein« 
quautitäten  wie  in  der  Tabelle  für  die  Pack-  nnd  Zwicklage. 

Bei  der  Unterhaltung  der  Strassen  erscheint  es  zweckmüssig,  die 
Steine  in  Haufen  Ton  0,5  oder  1,0  ob"",  bei  Kenbauten  in  Haufen  von 
einem  oder  mehreren  ganaen  Gubikmetem  aufzusetzen. 

Steingrösae:  Packlage  =  Stärke  derselben.  Docklage  3—5  cm  je 
nach  Materialfestigkeit.  Für  Klinkerbahnen :  üntcrbettun-x :  Kies  20—45  cm, 
darüber  Sandschicht  13  cm  Pack  zum  Eiupflasteru,  für  Saudbettuug  Stärke 
13  cm,  dazu  4  cm  Pflastorsand  zum  Eiufegcn.  Sommerweg  möglichst 
aus  Ejos  in  Sinsellagen  von  8  cm  Stärke. 


0  * 

XXY.  BhainIiard*B  Kalender  1898«  Gebundener  TbeU.  b 


66 


XX.  Die  Monierbauten. 


Die  Mouier'sche  Bauweise  hat  seit  mehrereu  Jahren  wogen  ihrer 
vielen  Vorzüge  die  grösste  Bedeutung  sowohl  für  den  Tiefbaa  wie  für 

den  HochVian  erlau|?t.  Diosrllio  besteht  ans  einer  zwpclcmässifyon  iunigcu 
Vrritindiiiig  eines  Eisenpcriitpcs  mit  Cemoiitl  cton  und  führt  ihren  Namen 
nach  ihrem  Eriinder,  dem,  Gärtner  J.  Moniur  in  Paris.  Zu  ihrer  jetzigen 
Höhe  wurde  sie  Jedoch  Yon  den  dentsohen  Ingenteuren  G.  A.  Wayss 
und  Eegiorungs-Bauraeistpr  Kooncn  nntwickelt,  welch  letzterer  auch, 
die  wissenschaftliche  Bogrunfhins^^  zu  den  empirisch  erreichten  über- 
raschenden Resultaten  erbrachte  und  mit  deren  Hülle  das  Anwendungs- 
gehiet  der  Bauweise  bedeutend  erweiterte.  Dnrch  einwandfreie  amtliche 
Versuche  wurde  der  Beweis  Reführt,  tlass  Cemeut  und  Eisen  in  der 
Monier  -  (  'Instruction  eine  so  innige  Yorbindiing  ciiit^ehcn,  dass  beide 
als  ein  Körper  anzusehen  sind,  in  welchem  die  statisch  günstigen  Eigen- 
schalten  des  Gementbetons  nnd  des  Schmiedeeisens  in  rationeller  weise 
ausgenutzt  werden. 

Das  zur  Verwendung  kommende  Eisengerippe  besteht  gewöhnlich 
aus  Rundeiseu  von  5—25  mm  Durchmesser. 

Bei  Biegung  wird  der  Beton  auf  Druck,  das  Eisen  auf  Zug  in  An- 
spruch genommen.  Pür  die  Berechnung  einer  dnrch  Last-,  Wasser^,  Erd- 
oder Winddruck  auf  Biegnngsfestigkeit  beanspruchten  Platte  kann 

demnnch  der  Beton  mit  seiner  Druckfestigkeit  in  Ansatz  gebracht  werden, 
während  auf  der  Zugseite  des  Plattenquersohnitts  die  gezogene  Easer 
dnrch  die  entsprechend  starken  Eisenstftbe  gebildet  wird. 

Bei  Gewölben  erleidet  der  Beton  Brnckspannnng,  w&hrend  das  Bisen 
auf  Drnck-  und  Zugspannung,  letzteres  bei  einseitiger  Belastung  und 

bei  sehr  schweren  Einzellasten,  in  Anspruch  genommen  wird. 

Bei  Gleichgewichtsformen,  einfach  oder  doppelt  gekrümmten  Platten 
(cylindrische  Behälter,  Köhren,  Kuppeln  u.  s.  w.)  werden  Beton  und 
Eisen  bei  äusserem  Druck  von  der  convexen  Seite  auf  Druck  Yon  der 
concaven  Seite  auf  Zug  beansprucht, 

Das  Anwendungsgebiet  der  Monier-Constructionen  im  Wasser-  beaw. 
Tiefbau  erstreckt  sich  bis  jetzt  auf  folgende  Ausführungen. 

Köhren  von  0,20— 2,00  m  Durchmesser  für  jede  BolaBtnn'^'.  Beservoire 
und  Bassins  jeder  Art,  freistehend  und  in  der  Erde  versenkt,  bis  au 
ßOOO  cbm  Inhalt. 

Uferbekleidungcn  (Bollwerke)  aus  Monierplatten  zwischen  X-Stützen 
an  Stelle  von  theuren  Futtermauern  oder  Tergängllchen  Holzbollwerken. 
Leichte  Faljrbahn  -  Constructionen  eir-rrTTor  Brücken  mittelst  obcnor 
Monierplatteu  bis  2  m  freitragend  oder  mittelst  leichter  Moiiicrka]jpen 
zwischen  den  Brückenträgern  bis  6  m  Spannweite.  Xieichte  ussweg- 
Constructionen  für  eiserne  Brücken  aus  ebenen  Honi^rlklatten  bis  2  m 
Spannweite. 

Brückengcwölhr»  für  schwerstr  s  Lastfuhrwerk  und  für  Eisonbahnou 
ausgefülirt  bis  zu  40  m  Spannweite,  ausgezeichnet  durch  ungemeine 
Loichtigkou  und  Elaelibogigkeit  (Pfeilhöhe  Vi*— V<  der  Spannweite). 

Durchlässe  nnd  Unterführungen  in  halbelliptischer  und  anderer 
Form.   Schleuj^entliore  und  Sperrvorrichtungen  für  "Wehre,  Gerinne  ete. 

Silos,  dünnwandig  und  feuerfest. 

Preise  einiger  Monier-Constractionen  (D.  R.»P.), 
Actiengesellschaft  für  Beton-  und  Monierbüo. 
BEBLIN  NW^  Alt-Moabit  97. 

1.  Brttckengewölbe  für  schwerstes  Lastfuhrwerk  und  für  Eisenbahnen* 

B  m  Spannweite  pro  qm  Mk.  9,60—11,60 

10  «  «           «     «      «  14,00-16,60 

15  «  «          «     €      «  20,60-^24,00 

20  «  c            «     «      «  26,50—30,50 

30  «  «            €     *      <c  33,00-40,00 

4i>  «  «            «     «      «    il.50— Ö0,5Ü 


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67 

2.  GewOlbe  und  ebene  BOden  bMW.  Platten  als  leichte  Fahrbahn -Con- 
Btmctionen  TOn  eisernen  BitLeken: 

1,60—2,00  m  Spannweite  pro  qm  Mk.  G,50—  8,50, 

2,00—4,00  «  «  «      «      «     7,50—  9,60, 

4,00—6,00  «  «  «      «      «  9,00—12,50. 

3»  Kbene  Böden  bezw.  Platten  als  leichte  Fasswe^constraotion  für  eiserne 
Bracken : 

0,90—2,00  m  Spannweite  pro  qm  Mk.  6|00— 7,00. 

i.  Darehlttsse  nud  Unterführungen  in  halbelliptiseher  Form,  fertig  an 

Ort  und  Stelle: 

0,90  ni  1.  Weite,  0,00  m  1.  Höhe,  pro  lfd.  m  :^Tk.  4n,00—  51,00, 
2,00  «  «  «  2,00  «  «  «  «  «  «  «  87,öü—  90,60, 
6^00  41  M  «  4,60  «  «  «  «  «  «  «  320,00—370,00, 
8,00  «  «      «      B/IO  «  4e      «       «      «    «     «  660,00—600,00. 

6.  Beeerroire  und  Bassins  Jeder  Art  und  Grösse: 

5  cbm  Inhalt,  rund  1200  kg,  Mk.  210  fertig  an  Ort  und  Stelle, 
10     *         «         €     2200    «     «     330  <  « 

15     «         «         «     2600    «     €     426  «  « 

26    «        c         c    4000   «     €     620  €  € 

30—  500  cbm  =  pro  qm  Wand-  und  Bodenfläobe  Mk.  14,00—24,00 

500—1000     «    =    «      «         «         «  «  <  18,50—27,60 

1000—5000    «=:«€«         «  «  «  23,00—37,00, 

grössere  nach  besonderer  Berechnung. 


6* 

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68 


XXI.  Gezeitentafeln  für  die  Nordseeküste 

pro  189S. 

(Aus  den  Texftnderlioheii  Tafeln  des  Kgl.  pr.  NormallcAlenders.) 


Die  folgende  Tafel  entbält  die  Angaben  der  uiittelcuropäischen  Zeiten 
des  Hoch-  und  Niedrigwassers  in  Cuxhaven  für  jeden  Tag  im  Jahre  1B98. 

Dio  Zeit  des  Hochwassers  ist  der  Augenblick,  wo  das  Wasser  seinen 
huchsteu  btaud.  erreicht  hat  and  wieder  zu  fallen  beginnt j  die  Zeit  des 
NiedrigwasserB  ist  der  Angenblick,  wo  das  Wasser  seinen  tiefsten  Stand 
erreicht  hat  nud  wieder  su  steigen  beginnt. 

In  der  Begel  tritt  an  jedem  Tormittage  and  an  jedem  Kaofamittage 
je  ein  Hochwasser  und  ein  Niedrigwasser  ein.  Da  indessen  swei  Pluth« 
wellen  durcbsehnitUich  im  Zeitraum  von  12  Stunden  26  Minuten  auf- 
einander folgen,  80  wird  etwa  zweimal  im  Monat  das  Hochwasser,  und 
ebenso  das  ^vTiedric^wasser,  nur  einmal  an  demselben  Tage  eintreten.  In 
diesem  Falle  zeigt  ein  Strich  ( — )  an,  dass  das  Hoch-  besw.  das  Niedrig- 
wasser an  der  betroffenden  Stelle  ausfällt. 

Die  Hafenzeit,  d.  h.  die  Zeit  von  einer  Kulmination  der  Sonne, 
welche  mit  einem  oberen  oder  unteren  Meridiandurchgange  des  Mondes 
ausammeni&llt,  Iis  zum  n&ohsten  Hochwasser  betrftgt  für  Cuzhaven 
49  M.;  der  Zeitraum  vom  Hochwasser  bis  sum  folgenden  Niedrigwtfsser 
ist  für  Cuxhaven  im  Mittelwertb  su  6  St.  61  M.  angenommen. 

In  dem  dieser  Tafel  beigefügten  Anhange  sind  für  eine  Beihe  von 
Orten  der  deutschen  Nordseekttste  die  Unterschiede  der  Hafenzeiten  mit 
der  Hafenzeit  von  Cuxhaven,  also  die  Verspfitimgon  (-\-)  oder  Ver- 
frühungen  ( — )  in  dun  niitteleurop.  Zeitfn  dps  Koclnvassers  der  angefülirtcn 
Orte  gegen  die  mittclcurop.  Zeiten  dos  entsprechenden  HochwassorB  in 
Cuxhaven  zu  linden.  Auch  die  Verspätungen  oder  Verfrüiiuugen  in  den 
mitteleurop.  Zeiten  der  Niedrigwasser  gegen  die  Gaxhavener  mitteleurop. 
Zeiten  sind  für  eine  Ansahl  derselben  Orte  daselbst  angegeben. 

Die  letzte  Spalte  des  Anhanges  enthält  unter  der  Beaeiohnung 
„Mittlere  Fluthgrösse**,  in  Metern  ausgedrückt,  den  mittleren  Untersehied 
swischen  dem  Hoch-  und  Niedrigwasser^Stande 

Beispiel.  Für  Korderney  tritt  das  Niedrigwasser  durdhschnittlleh 
2  St.  7  M.  früher  ein  als  in  Cuxhaven;  am  24.  Juli  ist  das  sweite 
Niedrigwasser  in  Cuxhaven  um  11  U.  28  M.  Abends,  also  in  Norderney 
um  11  ü.  23  M.  —  2  St.  7  M.  d.  h.  um  9  U*  16  M.  Abends. 


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71 


Tafel  der  fiooliwasBer»  und  Niedrigwasser-Zeiten. 

Verspätung  odev  Terfrttlivaff  in  d«n  ndtteleurop.  Zeiten  des  Hoohwasser« 

und  Niedrigwassers  an  yerschiedeuen  Paukten  derdeutsclion  Nordseeküste 
gegen  die  in  der  vorangeheDden  Tafel  für  da^  Jahr  189S  boreclineten 
Kochwasser-  und  Iiiedrigwasser-Zeiten  you  Cuxharen  mit  Augabcu 

▼oa  mittleien  FlntbgtSssen. 


Ort 


Helgoland  

Borkum,  Sildwesthöru  .... 
Borkum,  Hohehöm  

Kuork,  nii  dnr  

Emden,  NeBaerland-Schleuse  . 

Leer,  Hafen   . 

Papenbnrger  Schleuse  .... 

"Norderney,  Ehede  

Baltrum,  lihede  

Weaterackumersiel  

Langeroogf  Bhede   .  .  .  •  . 

Neuharliii}<crsiel  

Spiekeroog,  Kliedo  

ITriedricbssohleuse  

Wangeroog,  Kirohtlinrm  .  .  • 

Horumersiel  

Crildiimersiel 

Hooksiel  

Bttstringerslel  

Wilhelmshaven  

Bandtersiel  

Marieusiel  •  .  .  . 

Varelersiei  

"Weser-Feuerschiff  

Hohen -Wegs,  Leuchtthnrm 
Bremerhayen,  Einfahrt       .  . 
Geestemünde,  Binfahrt    .   .  . 

Brake  ,» 

El8Ü.-th  

Vegesack  

Bremen,  Freihafen  

Elbc-Feuerscblff  Ko.  I.    .  .  . 

Scharhörn   

Cuxhaven,  Einfahrt  

lirunsbilttol  

GlUckstadt,  Hafeneinfahrt  .  . 

Brunshausen  

Ijühe  

Schulau  

Blankenese  

Harl)ur{:j:  

HambiH>?,  Ponton  bei  St.  Pauli 

BuutehuiiB  

«Slauort»8and,  Kdrderpicp    .  . 

Tiüsum,  Hafen  .  ^  

Meldorf,  Hafen  

Eider,  Ansegeiuugstonuo  .  . 
Yollerwiecl^  Yerlorenhörn  .  . 

Tönning,  Khede  

Tönning,  Dampfschiff  brücke  . 
Hittelhever.  Ansegeluugstonno 

Pellwonn.  Hafen  

Südfall,  Fahrwasserkante  .  . 
Isordstrand,  Fahr  Wasserkante  . 
Husum,  Schleuse  


Mitteleurop.  Zeit  des 
Hochwassers  Niedrigwassers 
—  früher 
r|-  später 
als  in  Cuxhaven. 


St. 

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—  2 

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—  1 

—  0 

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—  1 

—  1 

—  1 

—  1 

—  1 

—  1 

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—  0 

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+  3 

+  3 

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0 
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1 

0 

0 
0 
0 

1 

0 

1 
1 


Min. 

16 
C 
53 

15 
26 
51 

2 
50 
31 
12 
27 

8 
31 
58 
29 
59 
44 

80 
85 

3 

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17 
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62 
37 
10 
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37 
49 
35 
51 
57 
7 

*  •  3 
0 

59 
19 
34 
43 
43 
16 

3 
10 
81 
42 
13 

1 
B2 
37 
67 

1 
31 

0 
30 


St.  Min. 


1 
2 

f » 

4-  3 


1:  l 


32 
37 


la 
15 

2") 
52 


11 

52 


9 
58 


Mitt- 
lere 
I'lnth- 
grösse 

in 
Metern. 


1 

22 

2,00 

2 

32 

2,20 

•2 

Ii 

2«20 

0 

20 

2,76 

1 

34 

2.Ü4 

1,58 

2 

7 

2,41 

2 

8 

2,41 

0 

51 

1,70 

2 

3 

2,44 

0 

lÜ 

1,73 

1 

57 

2,58 

4- 

0 

5a 

1,15 

2,61 

3,14 

0 

3<I 

8,46 

2,98 
3,14 

a,oO 

3.30 
2,80 

2  53 

1,  r)4 
1,23 

2,  Ü8 

2,H0 
2.71 
2,87 
2,77 
2  09 
2,41 

0.  94 

1,  B7 
0,85 
8,0G 

3,14 
2,98 

2,51 
2,50 

2,  UÖ 

3M 

3,03 
3,32 
3,46 


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72 


Ort 


Schmaltief,  AnsegelungBtonne . 

Hooge^  Süderaue 

Wyk  (Insel  Föhr)  

DagebüU,  Schleuse  

Amrum,  Kniephafen  .  •  .  . 
Listertiof,  AnsegalnngBtonne  . 

List,  Khede  

Hörn,  Südspitzo  

Mankmaxscil  Loch  

Hoyer,  Schleuse  ...... 


Mittolenrop.  Zeit  des 
Hochwassers  {Miedrigwassera 

—  früher 
-f-  später 
als  iu  Cuxhayen. 


Mitt- 

lere 

grösse 

in 
Metern 


3t. 

Min.  ' 

St.  Min. 

0 

57 

2,82 

0 

42 

2,82 

1 

2 

2,61 
2,67 

1 

41 

0 

17 

2,82 

0 

18 

1,73 

1 

12 

2,04 
1,88 

1 

22 

1 

38 

1,88 

2 

11 

2/>4 

XXU.  Münz -Yergleichnngs  »Tabelle. 


Deutsche  Hark, 

Deutsches  Reich:  1  H.  ä  100  Pf.  1,00 
(1  kg  feines  Gold  —   2790  M.; 
1  kg  feiues  Silber  =  200  M.;  1kg 
Gold  ^  16^  kg  Silber.) 

Aegypten:    1  Piaster  k  M  Par»  k 

2  Couront'Piaster  0,21 

1  Beutel  k  5  Pftmd  k  100  PiMter  100,00 

Algier  wie  Frankreich. 

Arabien:  1  Krusch  ä  40  Diwsni  , 


1  Mahuiudi  ä  20  Gass 
1  Mokkathalcr  ä  80  Oabir 


1,07 
0,81 

3,50 

0,80 


Belifien:  1  Franca  100  Centimes 

Brasilien:  1  Mürels  Silber  i  1000 

Beales   .  8*84 

1  Mürels  Papiergeld   1,07 

Dänemark:  1  Krone  l  100  Oere  .  1,180 

Frank  reich:  1  Franc  u  100  Cent.  0,80 

1  Zwanzig  Francs-Stück  Gold    .  16,20 
(1  kg  Gold  bei  0,900  Feingehalt 
—  3100  Fr.,  1  kg  SUber  desgl. 

r_-;  198,50  Fr.) 

Griechenland:  1  Drachma  ä  100 

Lepta  (wie  Frankreich)  ....  0,80 

Oross« Rrittannien  u.1rlandt 

1  Shilling  :\  \-2  Prnre     ....  1,00 

1  Pfd.  Stt-rlinfr  Goiii  a  20  Shilling  20,40 

Japan:  1  Gold- Von  ä  100  Sen     .    .  4,88 

Italien:  l  Lira  ä  100  Ccutesimi     .  0,80 

1  Ducato  k  10  Oarlini  &  10  Orana  8,44 

Hex  i  k  o :  !  Piaster  ä  8  Reales  oder 

100  Ccutnues   4,83 

1  Unte  Gold  k  10  Piaster  .  .  .  00,11 

Kiederland  e:  1  Quidcna  lOOCents  1,70 

1  Goldstück  a  10  Gulden  .  .  .  10,47 


Deutseho  Marie. 

Oesterreich  »Ungarn:  1  €hilden 

Silber  A  100  Kreuzer ....  2,00 

1  Achtgulden  -  Stück  Gold 
(==  20  FrantM)  

(1  kg  Gold  bei  0.900  Feingehalt 
=  ISO  Aehtgalden-Btflel».) 

Fersien;  1  Toman  Gold  i  lOXna 

k  2  Panabat  ,  9,30 

1  Rnpie  Silber   1^6 

Peru:  1  Sol  a  100  Cents   ....  4,00 

Portugal:  1  Milreüs  a  1000  Bets.  4,50 

1  Goiakxone  k  10  Mtlnls .  .  .  45,00 

Bamänien:  1  Piaster  (Lei)  &  100 

Ban  Para   0,80 

1  Zwanzig  Lei-Stfitk  Gold    .    .  16,16 

Ru.ssland:    1  Süber-Kubcl  k  100 

Kopeken ........  55,22 

1/2  Imperial  Gold  h  5  Rubel.    .  16,14 

Schweden    und  Norwegen: 

1  Krone  k  100  Oere   lf18B 

1  Goldstuck  zu  20  Kronen    .   .  22,50 

Schweiz:  1  Fr.  a  100  Ct3.  (RappOn)  0,80 

Ser bien:  1  Dinar  4  100  Para  .   .  0,80 

Spanien:  1  Peseta  k  100  Genta   .  0,864 
1  Eseudo  (Coronna)  k  10  Reales 

ä  lODeciraa  (oder  U  Maravedis)  8,10 
1  Gold-Doblon  de  isabell  =  10 

Escndo   21,M 

Türkei:   1  Piaster  i  40  Para  48 

Kurant»  Aaper  0,19 

1  Medif  dl  A  Ooldm .  r.  100  Ffastem  18,48 

1  Mod.jididSilbf  rm.  V.  20Pia8teni  8,00 

1  Beutel   -=  5  Uoldmedjidiö. 

Vereinigte  Staaten  Ton  Kord- 

A  m  e  r  i  k  a :  1  Gotd-Dollar  k  lOOOts.  4.20 

1  Süber.DoUar   4,00 


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XXm.  Länder- Statistik.  78 


Enrop«  971 0340  qkm,  3 1 6 MUL  Binw.  I  Amerika  38389210  qkm,  95  MUl.  Binw. 
Asien  .  44572250     «   834   «       «      !  Austral.   8963727   «     4V2  <«  ♦ 
Afrika .  29909414    «  205  «       «     {  Polar  geb.  4Ö20400  «     —  «  « 


Staaten 

Herrseber 

•  • 
fl  TS 

Hauptstadt. 

Steh.  Heer 
.11  Tausnd. 

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und 

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Einwohner 

;  im 
1  Kriege 

Buropa» 

Gebnrtsjalir. 

Ein' 
Tai 

in  Tansenden. 

gl 

Oeatschland  .   .  . 

Wilhelm  II.  1859. 

45223 

Berlin  . 

.  1122 

1  427  fl700 

Oesterreich    •  •  • 

n  TZ,  o  osepn x.  loau 

37825 

,  Wien  . 

.  1104 

285 

1180 

AllSUftllll      «     •    •  • 

linAAlfti  TT  <A1av 

73891 

St.  Petanh.  997 

970 

2618 

looo 

u.  15630 

XXUUlDcrt  X.  . 

28437 

Rom  . 

.  300 

486 

1718 

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37216 

Paris  . 

.  2226 

498 

1200 

II.  5530 

jan^iHUci     «   •   •  • 

T  XOSUffUt  XQXV    •  • 

34788 

London 

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4012 

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u.  24850 

AmSteYd. .  826 

66 

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l 

ivxubber  jiimma  ) 

r^alrAi»  TT  lOon 

6385 

Stockholm  173 

59 

252 

Aipnous  AI  11.  i.ooo, 

Spanien  .  .  •  .  < 

xvcgeubin : 
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16623 
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.  400 

106 

248 

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irorrag^ax    •  ■  •  • 

XlOUlB  X.  JIOOO    .  . 

4348 

Lisaaboii .  233 

30 

78 

a.  3600 

Belgien  

Leopold  II.  1885  . 

5536 

Brüssel 

.  400 

46 

108 

Dänemark  .   .  .  , 

Christian  IIC.  1818 

2028 

Koponhag.  235 

17 

60 

liUxemburg    .   .  . 

Adolf  I.  1817  .  . 

200 

Luxemburg  20 

U,I50 

0,15U 

Türkei  

Abd.HaraidJ  1.1842 

21456 

Constantpl.  600 

? 

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Griechenland .  .  • 

Georg  L  1845  .  . 

206  7 

Athen  . 

.  68 

54 

200 

i^chweiz  .   .   •   •  • 

Bundesrath  .   .  • 

284G 

Born 

44 

117 

210 

Rumänien  .... 

Carl  T.         .    .  . 

5376 

Bukarest.  200: 

24 

? 

Alexander  1878  . 

1689; 

Igrad 

.  271 

25 

250 

Staaten 

Herrscher 

9  »d 

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Hadptstadt 

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und 

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Einwohner 

DeutBciiland. 

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S.g 

in  Tausenden. 

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'  Wilhelm  IL  1869  . 

27278 

347509 

77 

Berlin  . 

1122 

Ub»0  X*  10*0      •  .1 
xvulolloVorWcoOm  •  1 

5284 

75868 

69 

München . 

280 

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t  ivioerb  lo^D  •   •  • 

2972 

14992 

191 

Dresden  . 

220 

Kgr.  Wftrttemberg  • 

YVIXIIOXIII  XovO  •  • 

1971 

10503 

101 

Stuttgart . 

119 

1566 

14511 

108 

Strassburg  106 

£i%  BiT  1      a^  A  /'ff 

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£  nearicn  loZv 

1570 

15043 

104 

Karlsruhe 

50 

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HiTÜBu  i<U(lW]£  looo 

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936 

7678 

122 

Darmstadt  48 

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667 

19803 

43 

Schwerin . 

80 

x  r.  Diaav  xLamour^ 

Rart  O'f 

Denai  •    «    .   •  • 

453 

409 

1107 

Hamburg. 

290 

vrrn»  uiaenDurg  • 

xreter  lozi        .  , 

837 

6390 

52 

Oldenburg 

20 

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VT           mm  ■■  ■■  M»^«— 1 

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349 

8630 

88 

Braunsohw.  75 

xrnnZ'Xieg.  jlod?  j 

r!''r1>     Qr«Via  -XIT Alwin« 

i^ri.  Aiexanci.  loio 

309 

3593 

81 

Weimar  . 

19 

XX.  il.iin«Ub    •     •     •  , 

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232 

2347 

91 

Dessau.  . 

28 

OSvxiBt'JiEOinuig. 

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207 

248 

78 

Meiningen 

11 

n*  o*-%/ODurg>iTOCua 

A  I^WAyl     1  (Iii  il 

Aurea  ini4  . 

194 

1967 

92 

Gotha  .  . 

26 

XX.  nciiB."Äiit?n  nurg 

jbrnst  £  necir.  1o2d 

155 

1321 

117 

Altenburg 

26 

JPreie  Stadt  Bremen 

Senat  ..... 

156 

255 

612 

Bremen  . 

112 

Grh.  Meekt.-Strelitz 

Friedr.  Wilh.  181» 

100 

2929 

34 

K.-Strelitz 

9 

F.  Beass  j.  L.    .  . 

Heinr.  XIV.  1882 

101 

829 

l22 

Gera 

•  * 

27 

F,  Schw.-Kndnlgtdt. 

Geor^  1838  .    .  . 

80 

942 

81 

Rnflol 

Htudt  8 

B*.  Schw.-Sondersh. 

Günther  1630  .  . 

71 

862 

78 

SonderehauB.O 

P.  Waldeck   .  .  . 

Georg  V.  1831 .  . 

56 

1135 

50 

AröJseu  . 

2 

Fr.  Stadt  Lübeek  . 

Senat  •  •  •  •  • 

03 

282 

312 

Lübeck  . 

61 

F.  BeusB  ä.  L.   .  . 

Hcinr.  XXII.  184« 

60 

316 

160 

Greiz 

•  • 

12 

F.  Schanmb.-Jjippe 

Georg  1846.   .  . 

35 

443 

103 

Bückeburg  5 

XXy.  Bheinhard's  Kalender  1898.  Gebundenex  Theil.        ^.^^S^^g^ Google 


XXIV.  Verzeicliniss  der  Bahnen 

des  Vereins  Deutscher  Eisenbahn- Verwaltungen. 
Nach  dem  S^tande  Tom  1.  August  1897. 

Die  mit  *  l»ozeicbnotoii  Yerwaltnngen  gehören  dorn  Ansscbosse  fftr 
technischo  An^e! Offenheiten  an.  Vorsitzende  Verwaltung  des  Ausschnsses 
für  die  Jahre  1ÖU0~1900:  die  Ungarische  Staatsbahn.  Die  hinter 
den  Ifamen  der  Bahnen  stehenden  Zahlen  ffeben  die  Betriebsl&nge  in  km  «o« 
Die  Gesammtlänife  aller  den  Verciiis-Mii^Ticdern  unierstellten  BaliBitve^Aen 
(siehe  nachstehend  unter  1)  beträgt  84277,60  km. 

[EL-G.  =  Eisenbahn-Gesellschaft.] 


/.  Vereins; -Mitglied er 


A.  Oeultohe  Verw.  [46001,06] 

Altdamm-Colberger  Iv.-G.  [113,27] 
K.  E.  D.  Altona.  [1686,96] 

♦Badische  Staatab.  \lbbO,U] 

"Bayerische  Staatsb.  [5322,49] 

♦K.  E.  D.  Berlin.  [577,24] 
Braunschweig.  Laiide8-E.-(T.  [)32j08] 

•K.  E.  D.  Breslau.  [1780,29] 
Breslau-Warachauer  E.-G.  [65,34] 

*  K.  E.  D.  Bromborg.  [1681,87] 
K.  E.  I).  Cassel,  [1100,78] 
Crefelder  E.-G.  [61,40] 
K.  E.  D.  Danzig.  [1500,69] 

Dortm.-Qronan-Ensch.  E.-G.  [109,71] 

*K.  E.  D.  Elberfeld.  11102,01] 

*Elsass-Lothringische  E.  [1798,98] 

•IL  E.D.  Erfurt.  [1604,62] 
K.  E.  D.  Essen  a.  K.  [805,07] 
Eutin-Lübecker  E.-O.  [40,86] 
K.  E.  D.  Frankfurt  a.  M.  [1517,30] 
Halberstadt-Blankeab.  E.-G.  [55,08] 
K.  £.  D.  Halle  a.  S.  [1918,74] 

•K.  E.  D.  Hannover.  [1691,43] 
K.  E.  1).  Kattowitz.  [1227,90] 
Kiel-Eckernf.-Elousb.  E.-G.  [81,09] 

•K.  B.  D.  Köln.  [1320,  58] 
K.  E.  D.  Königsberg  i.  Pr.  [1581,08] 
Ludwigs  E.-G.  (Nürnb.-Fürth).  [6,04] 
Lübeck-Buchener  E.-G.  [130,43] 

•K.  B.  D«  Magdeburg.  [1680,:hi] 
Main-Neckarbahn.  [127,35] 
Kgl.  Preussische  und  GrossherzogL 

Hessische  E.  D.  [801,48] 
Jklarienburg-Mlawkaer  E.-G.  [149,32] 
Grossherxogl.  Meckleub.  Friedrich 

Franz-E.  [1020,86] 
Militair-E.  [70,68] 
K.  E.  D.  Münster.  [1235,00] 

'Grosshcrz.  Oldenburgische  £.  [477|18] 
Ostpreuss.  Südb.-(J.  [261,27] 

•Pfälzische  E.  [7:^5,^6] 
K.  E.  D.  Poööu.  [1478,65] 

*8ftchsi8cbe  Staats-B.  [2914,88] 
8targard-Cüstriner  E.-G.  [116,36] 

•K.  E.  D.  St.  Joh.-Saar brück.  [793,44] 
K.  E.  D,  Stettin.  [1674,49] 
Wflrttemborg lache  Staatsb.  [1764,16] 


Abgekürate  Aufschriften  der  Dienst- 
telegramme. 

Dir.  A.  D.  C.  Stettin. 

K.  Dir.  Altona. 

Gdir.  Karlsruhe. 

Gd.  München. 

K.  Dir.  B.Tlin.*) 

Dir.  Landcsb.  Brannschweig. 

K.  Dir.  Breslau. 

Dir.  Ools. 

K.  Dir.  Hromberg. 

K.  Dir.  Cassel. 

Dir.  Crofel-1. 

K.  Dir.  Dauzig. 

Dir.  Dortmund. 

K.  Dir.  Elberfeld. 

Gdir.  Strassburg. 

K.  Dir.  Erfurt. 

E.  Dir.  Essen. 

Dir.  E.  L.  Lübeck. 

K.  Dir.  Frankfurt  M. 

Dir.  biankouburg. 

K.  Dir.  Halle  a.  S. 

K.  Dir.  Hannover. 

K.  Dir.  Kattowitz. 

Dir.  K.  E.  KieL 

E.  Dir.  Eöln. 

E.  Dir.  Königsberg. 

Dir.  L.  B.  Lübeck. 
K.  Dir.  Magdeburg. 
D'.r.  Darmstadt. 

Dir.  Mainz. 

Dir.  M.  M.  Danzig. 

Gdir.  Schworin. 

Dir.  Milit.  Berlin. 

K.  Dir.  Münster. 

Dir.  Oldenburg. 

Dir.  0.  S.  B.  Kölligsberg. 

Pfalz  B.  D.  Ludwigshafen. 

K.  Dir.  Posen. 

Qdir.  Dresden^ 

Dir.  Soldin. 

K.  Dir.  Saarbrücken. 

K.  Dir.  Stettin. 

Gdir.  Staatsbahnen  Stuttgart. 


*)  Für  die  gesell fiftsführ ende  Vorwaltung  des  Vereins  (Berlin  W.,  Schöne* 
bergux  üfor  1—4);  Gf.  Verw.  Berlin. 


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B.  Oestarr.-Uniiar.Verw.  [8186g,71] 

Ter.  Arade?  n.  Gsanäd.  B.  r 382,21] 
AvBsig-Teplitzer  E.-G.  [169,621 
Banjalaka-Doberliner  E.  [106,06] 
Bölim.  Comraercialb.  [192,51] 
Blthinisolie  Nordbahn-CT.  [320,35] 
DuBclit^rader  E.  [471,93] 

*K.K.Eisenb.-Minist.,  Wien  [9279,44] 
Füafkirchen-Barcaer  £.  [63,00] 
Qraz-KÖflacher  E.-Q.  [100,331 

•Kaiser  Ford.-Nordbahn.   [1803, C>8] 

•  Kaschau-OderberKer  E.-G.  [548,73] 
•Mohäcs-Fünfkirchner  E.  [67,551 
•Oesterr.  Nordwestbahn.  [1060,81] 
•Oest.-Ung.  Staats-E.-Ges.  [1376,72] 

Kaab-Oedenb.-Ebonf.  B.  [11»,81] 
•Südbahn-G.  [2501.03] 
Süd-Nordd.  Verbindungs-B.  [324,59] 
Szamosthalbahu  [224,35] 
Torontaler  Lokalb.  [215,09] 

•  Ungarische  Staatsbalinen.  [12374,68] 
Wien-Aspang  E.  [89,23] 

C.  Andere  Verwaltungen.  [7019,83] 

Prinz  Hoinrich-E.-G.  [166,17] 

Chimay-E.-G.  [69,11] 

Grand  Central  Beige  E.  [614,97] 
•Holländische  E.-G.  [983,46] 

Lüttich-Mastrichter  E.-G.  [29,00] 

Isiederländ.  Centraibahn.  [103,09] 
•Niederländische  Staatsb.  [1691,16] 

Nordbrab.-Deutsche  E.-G.  [100,92] 

Rumänische  Staatsb.  [2879,66] 


Abgeklinta  Aafaohrlftaa  aarDlaast- 
talagramaia* 


P.  H.  Dir.  Luxemburg. 
Vorw.  Chiraay. 

Gdir.  Gr.  Central  B.  Brüssel. 
Spcz.  Dir.  Holland,  Amsterdam. 
Direktor  Lüttich-Mastricht,  LütticU. 
Dir.  N.  Centr.  Utrecht. 
Gdir.  Staatsb.  Utrecht. 
Dir.  Genuep. 


Warschau- Wiener  E.  [492,29] 

IL  An  den  Vereins-EinHchtungen  Theil  nehmende  Bahnen. 


Benthoimer  Kxeis-E.  [29] 
Oentral-Verw.  fftr  Sekond&rbalmeii 

H.  Bach  stein,  BerUn  [170,61] 
für  folgende  Bahnen: 
Arnstadt-Ichtershausenur  E.  [6] 
Bregth^bahn.  (82] 
Hohenebr»-Ebe1ebencr  E.  [9] 
Ilinenau-Grossbreitenbacb.  [19] 
Kaiserstnhibahn.  £40] 
NeobraDdenbg.-FriedlandjrE.  [2C] 
Woimar-Bcrka-Blankenh.  B.  [82] 
Wutlia-Ruhlaer  E.  [7] 
Dahrae-Uckroer  E.  £13] 
Eisenberg-Crossener  E.  [8] 
Eisorn-Siegenor  Eisenbahn.  [12] 
Fürth-Zirndorf-Cadolzburg  E.  [13] 
£.  des  Georgs  -  Maricuhütten-  und 

Bergwerks- Vereins.  £9] 
Haasdor^Priöbus  E.  [28] 
Lansitzer  E.  [9] 
Meckl.  Friedr.Wilhelm-E.  [69] 
München-Wolfratshausener  E.  [36] 
Mnrnau-Garmisch:Partenk.  [25] 
Oberdorf  b.  B.- Füssen.  [31] 
]?aalinenaue-Neu-Happiaer  E.  £28] 
Prignitzer  E.  [63] 
Sonthofen-Oberstdorf.  [18] 
Süddeutsche  E.-G.  [40,83]  für: 
Osthofon-Westhofener  E.  [6] 
Keinheim-B>eichelsheimer  £«  [18] 
Sprendlingen-Wdllsteiner  E.  £6] 
Worras^Offsteiner  E.  [11] 
Westfälische  Landes-E.  [31] 
Wittenberge-Perleberger  £.  £il] 


Dir.  B.  Kr.  B.  Beutheira. 


*  Centr.  Verw.  f.  S.  Berlin. 


Dir.  Dahme. 
Betr.  Venr.  Bisenherg. 
Dir.  E.  S.  E.  Siegen. 
L.  A.  G.  MAnchen. 

Dir.  Grab.  E.  Osnabrück. 

Ti.  A.  G.  München. 
Dir.  Soraraorfeld. 
Dir.  Wesen berg. 


I  L.  A.  G. 


München. 


Dir.  Neu-Ruppin. 
Dir.  P.  E.  Porleberg. 
L.  A.  G.  München. 


Dir.  S.  B.  G.  Darnidtadt. 


Betr.  Dir.  Lippstadt. 
Betr.-Vorat.  Perleberg. 


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t 


Kalender 

Strassen^  &  Wasserbau  und 

ieurei 


•  m 


BegrdDdet  von 

A«  Bheixiliard. 

von 

R.  Scheck^ 

'  K^Digl.  Pirfetiss.  WftSfter-BaiÜDspector  in  Breslau. 


I.  Abthcilahgr& 


.  FOüfandzwanzigster  Jahrgang  1898* 

I  K  H  ▲  Ii  T : 

Seite 

I.  Hjd  raullk.    Tabelle  über  den  Druck  eiuer  Atmosphäre. 
Aticfliiss  dM  "Waüfee^s  bei  condtaDter  Drnckhöhe.  'Ausfluts  d«s 

"Wassers  bei  veränderlicher  Druekliöhe.  Grösse  der  Ausfluss- 
coefticiciiten.  AubHuss  bei  vollkommcuen  Ueberfälleu.  Ausflusa 
des  Was&eis  aus  Flüssen  oder  Sceen  iu  Kanäle  und  andere 
OWinfte.'  Bewegung  des  WaBsers  iu  BohrleHungeni.  Graphische 
Bestimmung  der  Drnckverluste  in  Rolirleitnugen.  1.  Der  einfache 
Kohrstraug.  2.  Der  zusamnieiigefcctzte  Strauf?.  3.  Vereinigung 
vou  zwei  Quellen.  4.  Das  Xreisnetz.  5.  Druck -Waesermenge 
hdgI  meehanische  Afbeft.  G.  Anwendung  obiger  Sätze.  Bewegniig 
des  Walsers  iu  Flüssen  ü.  Kanälen.  Oedchwiiuligkeitamesftangen* 
Stoss  des  Wassers.    Stauhöhe  iiud  Stauweite  1 

IIa.  Auleitiiug  zur  Berechnung  der  (mitte lleiiropäi 8p hon) 
Quellen*  und  Stro  mabflussm  en  gen  aus  der  BegeD- 
menKC,  Grösse  und  Beschaffenheit  der  Quollen  -  und 
Flusbgebicte.  Grundlage  der  theoretischen  Quellen-  und 
Strombefechnuug .  84 

IIb.  Dfe  grössten  WftSflermengen.  Von  £.  CT«mer,  Reg.*  o. 

Baurath  in  Breslau  41 

III,  Wasserbau.  Normalhorizoute.  Meteorologische  und  hydro- 
logische Nötisen.  Hegeuhöhe  u.  Vertheilung  der  KiederBChlftge« 
Niederschlags-  und  Abtiussverhältnisse  der  Oktale bit  stttti  EiiitriU 
in  die  norddeutsche  Tiefebene.  Zu  Wasscrversorgungsanlagen. 
"Wasserbedarf  pro  Tag  in  Liter.  Anlage  der  Sammel-,  Filtrir- 

^      Fortsetzung  dw  Inhalts-Vet'z^ichnis^es  «iefte  wnsMiend/ 

WlESBAÜläN 
Verlag  Ton  J.  F.  Bergmann. 

iOie  jr^beXt#ten  T heile  allein  können  nicht  abgegeben  werden. 


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Fortsetzung  des  Inhaltsverzeichnisses, 

..und  Yertheilungsbassins,  sowie  der  Sainmclbruauca  uud  «Kaaälo. 
Beiuigung  des  W&BSdrt.  Hydraulisehe  Widder.  Sohmid'tohis  ■ 
und  Kröbcr'scho  Motoren.  Verttieilung  des  Waasera.  Bestimmung 
-der  Bobrweiten.  Wandstärke  der  Metall rfthren.  Anstrich  der 
-gueseiaernen  RöhrexL  .Yerlegon  der  guasei^erneu  und  der  Thon» 
röhr«it.  Beiuiguitg»  der  Bohrlaitnngen.  Bttdctcfaläge  in  Bohr- 
leituugen.  Hydranten.  Strelfkästeu.  Wassermesaer.  Wasserverlust-, 
anzoiger.  Hausleitunaen.  Blcir^ihrlortungen.' Angaben  für  Kpsten- 

Voranschläge  über  Wasserleituugsaulagea   44 

Abzugskauäle  in  Städten  •  •  .  .  .  .  .  ,  «  .  •  .  .  .  80 
Kläranlagen,  Bleselanlagcn    «.....*•••«'.•..•.'.  89 

Mauern  gegen  Wasserdruck  j  ^ 

Xiängen-  und  Querprofil  der  FlUsae.  Anlage  ron  Werkskanälen  und 
...von  festen  Wehren.  FluAttmiiten.  Uferschutzbauten  (Deckwerke). 
Materialbedarf  und  Preise  von  Flussbauten.  Deichbauten.  Fisch-  \- 
wego.  Kanalisirung  von  Flüssou  und  Anlage  von  SohifCfahrts- 

kanälcn   91 

Tergleichung  der  Frachtkosten  auf  Strassen,  Siaenb ahnen-  ttttd 
Kanälen.  Widerstände  bei  der  Bewegung  von  Schiffen  .  .  .106 
•  Jjadevermögen  der  Schiffe,  Kanal-  und  Schleusendimenaioncu.  Aus- 
geführte Kanalisrungen  und  Kanalbauten.  Bewegliche  Wehr« 
anlagen  nnd  Sohlensenbauten.  Burchschhiusung  von  Schiffen« 
Dimensionen  von  Flussschiffen.^  lUwalbaakosten.  Bereclinnng 

des  Mauerwerks  in  Schleusen  ...   ....*..  108 

Geneigte  Ebenen.  Hydraulische  Hebewerke  112 

FlnsB-  und  Kanalschifffahrtsbetrieb.    Zugskosten.  Unterhaltungs- 
kosten der  Kanäle  und  Schiflo.  Fostl^wegung.  der  Binnenschiffe  114 
ISotisei;^  über  Beesphifffahrtskanäle   ••••«•••.•••'•«  118 


•   Verlag  von  J.  F.  Bebgäunn  in  Wiesbaden. 

Zeitschrift 

für  das  gerammte 

Local-  und  StrassefvBahnwesen. 

Unter  Mitwirkung  in-  nnd  auslandiscter  Fachgenossen 

herausgegehen.  Ton! 

Hostmaniu  Jos.  Fiseliei>Diek. 

Chrosah.  Sftehs.  Banrath  in  Hennsdorf.  .     Ober-mgenieur  in  Berus. 

Fr«  CHeseeke. 

staatlicher  Fahrildnaj^ct^Mr^in  Hamborg, 

...  '  » 

JährUch  J  Heft7ä4  Mark. 

AnkOndigunflen  über  säremtliche  Bedarfs-Artikel  für  Strassen« 
und  Localbahn-Bau  wie  Beirieb  finden  durch  unsere  Zeltschrift 
wirksamste  Verbreitung,  äa  Versandt  an  sämmtlichg  Interessenten 
bewirkt  wird. 

Gebühr  für  eine  Seite  Mark  j6,—;  für  V2  Seite  Mark  2U:r-; 
für  die  diirchlaufenäe  Zeile  60  Pfg. 


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I.  Hydraulik. 


Der  Druck,  den  das  Wasser  ^egen  ein  Flachenelement  nach  Irgend 
«iner  Hiohtung  ausübt,  ist  gleich  dem  Gewichte  einer  Wassersäule,  welche 
lUaBntfarnungdat  SoDwerpuiiktei  des  Bleueirtt  rom  Wasserspiegel  (die 
Dmokhöhe)  zur  Höhe  nnd  die  Projeotion  das  Btemenla  winkalrecht  anr 

gegebenen  Richtung  zur  Basis  hat. 

Ist  die  gedrückte  Fläche  eine  Ebene,  so  sind  die,  im  Allgemeinen 
mit  der  Tme  unter  dem  Wasserspiegel  vaehsenden  Freasangen  senk* 
leeht  zu  dieser  Ebene  und  alle  gleich  gttiehtet;  sie  laeaan  «ioi  also  an 
einem  Gesaramtdrucke,  der  Normalpressung,  snmmircn. 

Bei  einer  beliebigen  krummen  Fläche  ist  die  Gesammtpressung 
allgemein  nicht  su  ermitteln,  sondern  es  kann  nur  die  Snmme  aller 
Pressungen  nach  irgend  einer  Dichtung  festgestellt  werden;  unter  dieses 
Richtungen  sind  die  horizontale  und  die  vrrticale  ausgezeichnet.  Für 
die  horizontale  Druckrichtuug  ist  die  Summe  aller  Pressungen  gleich 
jener  einer  Wassersäule  Ton  der  Tertioalen  Pro|ecUon  der  gedrückten 
Fläche,  multiplicirt  mit  dem  Abstände  ihres  Schwerpunktes  vom  Wasser» 
spiegeL  Für  die  verticale  Druckrichtung  ist  die  Summe  aller  Pressnnjjen 
gleich  dem  Gewichte  der  Wassermasse,  welche  durch  die  gedrückte 
Fläche,  durch  eine  verticale  Gylinderfläche  nnd  die  Wasserspiegel- 
Oberfläche  begrenzt  wird. 

Der  GesaiDmtdruck,  d.  h.  die  Summe  aller  Normalpressungea  des 
Wassers  gegen  eine  ebene  Fläche  ist  dein  Drucke  einer  Wassersäule 
gleich,  welche  diese  Ebene  zur  Basis  und  den  Abstand  ihres  Schwer- 
punktes vom  Wasserspiegel  aur  Höhe  hat;  er  Ist  eine,  aoa  den  ver- 
schiedeneu Pressungen  gegen  die  Ebene  hervorgehende  Resultante, 
senkrecht  gegen  die  £/bene  und  von  bestimmter  Richtungslinie.  Der 
Funkt,  in  welchem  diese  Richtungslinie  die  ebene  Fläche  schneidet,  heisst. 
der  Mittelpunkt  des  Druckes.  Schwerpunkt  und  Mittelpunkt  dea  Druckes 
liegen  nio  an  derselben  Stelle;  wegen  der  nach  unten  zunehmenden 
Grösse  des  Wasserdruckes  ist  der  Mittelpunkt  des  Druckes  immer  tiefer 
gelegen,  als  der  Schwerpunkt. 

Legt  man,  um  die  Coordinaten  Xf,  Ji  des  DmAndttelpnnktes  au 
bestimmen,  die  Axe  der  x  in  die  Schnittlinie  der  gedrückten  ebenen 
Fläche  mit  der  freien  Wasserspiegeloberfläche,  jene  der  y  an  beliebiger 
Stelle  senkrecht  zur  zAxe,  so  dass  dieselbe  im  Allgemeinen  eine 
K^gungslinie  der  Fläche  und  nur  beim  Verticalstehen  der  letzteren  * 
eine,  zur  Wasserspiegeloberfläche  senkrechte  Linie  ist,  so  wird,  unter 
Yo  die  Ordinate  dea  Schwerpunktes  der  ebenen  FXäche  F  verstanden, 
allgemein : 

^''^—^'Tf^'  F.yo  • 

Ist  die  Axe  der  y  so  gelegt,  dass  sie  zur  Symmetrieaxe  der  Fläche  F 
wird,  so  ist  Z|  =  0;  die  y  Axe  enthUt  sodaaia  SokwOTpuakt  und  Druck« 

mittelpnnkt. 

Für  ein  vertical  stehendes  Rechteck  von  der  Höhe  h,  dessen  obere 
Xante  mit  dem  Wasserspiegel  zusammenfällt,  ist  die  Entfernung  y  des 
Druokmittelpunktt  von  diesem  =  ^/s  h,  ist  aber  die  ober«  KanM  noeli 
an  die  Iiftage  e  vom  Wasaerapiegel  entfernt,  lo  ist 

e«  +  eli  +  ^ 

y^s  7-S  

»        Fttr  eine  vertical  stehende  Kreisfläche  vom  Halbmesser  r,  deren 
hMhatev  Punkt  glatehfalls  um  e  vom  Wasserspiegel  abstebV 

^'  4(r  +  e)' 

FftUt  der  höchste  Punkt  dea  Kreises  mit  der  W^serepiageloberfläche 

tfta»u«n,  so  iHrd  71  * 

Befindet  sieh  ein  in  eine  Flüssigkeit  eingetauohier  Kdrpec  lfl»1}lel«^ 
g^wieht,  so  hßf^en  sieh  die  horiaoitalen  Drucskkräfte^  wwhp  tmi  4e»' 

Ur^BlieinlMfdta  KaL        Oehef teter  TheU  I.  1 


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I 


selben  wirken,  gegenseitig  auf.  Die  Mittelkraft  aus  allen  Druokkrilften 

(der  Auftrieb)  wirkt  hierbei  in  rerticaler  Richtung,  und  es  geht  ihro 
Richtuiig  durch  den  Sch\v(>rpiiiikt  der  verdrängten  '  J^lÜ&sigkeifc.  I^as 
Gewicht  der  letzteren  ist  gleich  dem  Auitrieb.  ,         •  • 

>  Der  Bruck  der  Luft  entspricht  unter  mittlerer  Breite  bei  O^- C, 
am  Meere  dem  Druck  einer  Quecksilbersäule  von  0,76*"  und  einer  Waesar* 
Säule  Yon  10^08"^  Höhe,  oder  einem,  Druck  Yon  l,03d6.k>  pro  qjnm, 

Q7abell6  über  den.  Druck  einer  Atmosphäref 
gemessen  durek  die  Höbe  einer  Quecksilbersäule  besw.  einer  Wassersttuiet* 


Pariser 
Zoll  bezw. 
Fuss. 

Centimeter 
bezw.  Meter 

Englische 

Zoll 
bezw.  Fuss. 

Oesterr. 
Zoll 
bezw.  Fuss. 

Preussische 

Zoll 
bezw.  Fuss. 

Bayerische 

Zoll 
bezw.  Fuss. 

OD      •  <V, 
.,.1  r-H  f*< 

<0  O  . 

S  J 

Württemb. 

Zoll 
bezw.  Fuss. 

Badische 

Zoll 
bezw.Fu88. 

28 

76,8 

29,84 

28,77 

- 

28,98 

81,16 

32,12 

26,46 

-81,73 

10,308 

33,82 

32,61 

32,84 

35,32 

3G,40 

36,05 

Di«  Spannung  und  Dichtigkeit  der  Luft  ist  bot  cozistanter 

Temperjitur  der  zusammendrückenden  Kraft  direkt,  das  Volumen,  das 

sie  einnimmt,  dieser  Kraft  umgekehrt  proportional. 

*  Trockene  Luft  dehnt  sich  unter  constantem  Druck  bei  gleichem 
Temperaturzuwachs  um  glelchyiel  aus  und  zWieur. um. 0,00367  ihres  Voln^ 

lioiens  pro  1"  0.  Die  mechanische  Arbeit  welche  nötbiqr  ist,  um  eii;i 
Liiftvol innen  V  aus  der  Spannung  p  in  ein  Volumen  V  mit  der  Span- 
nung  p'  au  überführen,  ist  "    ■    ,       *  ' 

A  s=  V  p  lognat»  ^  =s  2,8026  V.  p.  log.  j 
sind  9^  und  y*  die  entsprechenden  Dichtigkeiten,  sc  ist 


A  =  V  p'  lognat. 


Be^i  den  Temperaturen  %  und  t|,,  ferner  bei  den  3ärometerst&nden 
h  und  h|  ist     '  ' 

Y       ri"^  1  -f-  0,00867  t  *   h, ' 
Soll  aus  einem  Gefäss'Waaser  mittelst  eines  Hebers  ausfliessen,  so 

uss  die  Ausflussf^ffnung  stets  tiofor  als  der  Wasserspiegel  liegen.  Die 


ro 


Druckkraft,  weiche  den  Ausüusä, bewirkt,  ist  gleich  dem  Gewichte  einer 
Wassersäule,  welche  den  Abstand  zwischen  Wasserspiegel  und  Ausfluas- 
Offnung.zur  Höhe  hat. '     .  -  ^    •  . "  - 

•  • 

'    Ausfluss  des  Wassers  bei  constanter  Druckhöhe. 

1)  AuB  horizontaler  Wand. 

Wird  mit  Wi  die  theoretische  und  mit  w  die  wirkliche  Ausflussge- 
Bchwindigkeit,  mit  F  der  Querschnitt  der  Ausflussmündung  und  mit  A 
derjenige  der  Olierfläche  des  Gefässcs,  mit  h  die  sogen.  Drnckhöhe,,d.  Ib 
die  Entfernung  der  Mündun.Lr  vom  Oberwasserspiecrel  und  mit  <l  (=0,96 
bis  0,97)  der  Coöfiicient  bezeiclinet,  welcher  der  üeibung  des  Wassers 
an  den  Gefässwänden  entsprich^,  so  ist,  soferne  A  >  10 .  F: 

Wi=  V^gh,  w  =  (/  V  2  gii  und  das  theoretische  Ausflussquau tum  Q=  F.w 

  und.  g  ftbr  Metermaass  =  9,81"*.  * 

Der  .hydraulische  Druck  au  einer  beliebigen  Wandstelle  des  Aus- 
flussgefässes  ist  gleich  dem  hydrostatischen  Druck  an  dieser  Stelle  ver- 
mindert um  die  Differenz  4er  Geschwindigkeitdhühen  ebendaselbst  und 
an  der  Oberfläche  der  im  Gefäss  befindlichen  Flttssigkeit.  _ 

•  *    '   '    '  2)  Aus  yerticaler  Wand. 

Ist  b  die  Breite  elber  rektangulären  Oeffuung  in  dünner  Wand,  B 

der  Abstand  der  untern  und  h  der  Abstand  der  obern .  Kante  der  vom 
Wasser  angefiUlten  Ocffnung  unter  dorn  Wasserspiegel,'  so  ist,  wenn 
der  Querschnitt  lür  den  Wasserzufluss  mindestens  zehnmal  so  gross  ist 
als  (H--h)..b  und  fi  f|nen  empirischen  QQ0^flci^4t«n«  4i«i,a(itsfljLejvw4e 
Wassermenge  bedeutet: 


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8 

'6 


Für  eiue  kreisförmige  Oeffnung  vom  Kadius  r  und  dem  Uöheuab- 
stand  Ii  X wischen  Hltielpiinkt  und  Wasserspiegel  ist 

a  =s  iU  z>  TZ  v^agh  Ii  — —  . 

^      r  '    **    I       33  hl      1024  h*/» 

gewöhnlieh  ist  ,u  =  0 .  6& 

Bei  niedrigen  rektangulären  Seitenmtindungen  darf,  so  lange  die 
SchwcrpnnktisdrTickhöbe  nicht  kleiner  wird  als  die  doppelte  Mtinduiips- 
bOhe,  als  mittlere  Druckhöhe  der  Abstand  des  Schwerpunktes  der  Müu- 
dnngisAftohe  vom  Wasserspiegel  angenommen  werden,  somit 

AusfltiSB  des  Wassers  bei  Teräiiderliclier  Druckhöhe. 

Wird  wie  oben  der  Querschnitt  der  Mündung  mit  I*\  derjenige  der 
Oberflftche  des  Gefftsses  mit  A  bezeichnet,  und  senkt  sich  der  Wasser- 
spiegel von  der  Höhe  H  auf  die  Höhe  h  (Tom  Gefftssboden  ans  gemessen), 
■o  ist  die  hierau  erforderliche  Zeit 

*  =  'Tvt'  {^^-^^)  =o-«»F  {^^-^)- 

Pie  Entleerung  erlolgt  in  der  Zeit 

Dies«  Formeln  gelten  aneh  für  das  Aufsteigen  des  Wassers  in  einer 
eommnnicirenden  Etthrf^,  wenn  der  Wasserspiegel  in  dpr  anfänglich  j»o- 
füUten  Böhre  durch  weiteren  Zufluss  in  constanter  Höhe  erhalten  wird. 

Grösse  der  Ausflussooeffloienten* 

Bei  Oeifmingen  in  dünnen  ebenen  Wänden  setzt  sich  der  Atisflnss* 
ooöfficient     znsammen  ans  dem  sogenannten  Geschwindigkeitscoöffioien- 

ten  7  dem  sogenannten  Contraktionscoöfticionten  ff,  crsterer  be- 

aeichnet  das  Verhältniss  der  wirklichen  Geschwindigkeit  w  zu  der 

theoretischen  HobcIi wintligkeit  Wj  —  V  2  gh,  letzterer  hänirt  von  der  Form 
der  Ausflussoftnung  ah,  welche  die  Wanserstrahleu  in  cunvergircndeu 
;p*äden  auszutreten  (Contraktion)  veranlasst,  so  dass  der  Querschnitt  F 
der  durch  eiue  Oeffnung  fliessenden  Wassermenge  in  einiger  Entfernung 
von  der  Oeffnung  kleiner  ist,  als  in  derselben. 

Bezeichnet  man  mit  F'  diesen  kleineren  Querschnitt,  so  ist 

w  F, 

^       Wi  F 

u  =z  (p  a. 

Als  WiderstandscoMficient  ^  wird  ferner  das  Yerhältniss  der  ver- 

'torenen  GesohwindlgkeitshÖhe  — —     -  su'  effeotiven  Geschwindig- 

2g  2g 

w* 

keitthöhe  bezeichnet. 

Es  ist  ferner  die  sogenannte  Wlderetandshöhe 

h,  =  L  ^r— 

Für  den  Ausfluss  durch  Oeffnungen  in  dünner  Wand  ist  im  Mitte 
ff  =  0,97;  (t  —  0,64;  ^t*  =  0,62,     L  =  0,003.  . 

Für  kleine  Druckhöhen  und  Oeffuungeik  wird  ^  >  0,62. 

Bei   sehr   glatten   und  gut   abgerundeten  Ausflussöff 
Hungen  in  horizontalen  Wänden  fliesst  das  Wasser  mit  eiue^ 
gegenüber  der  theoretischen  nur  um  1— 4<Vo  geringaren  GtesoKwindigkei 


.  j  ^  .d  by  Google 


I 


»OOJC»COiOr-t»ÖOiO<Oi-it^iOeOt>C<l<OCOCOC^r-«Oa 


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■«*       CO  iM  — I  C^v  X  Tl        O  O       GO  CO  'M  00  O  C>l  QO 

^  Ht  rf<  :^  :~  :'.  :':cocO(MC>l'7^5«lr-«tHf^O 

CD  CD  O  CO  O  O       O  w  ^       ;0       CO  CO  'O  CD  CD  CD  CO  CO 

^  X     ^      ^      ^      X  ^    ^      W      *      ^      V      V   _V    _K     %  _V      1*  ^> 

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<NOIOIC<>C^COCOOOCOCOO'10l01'MT10)(Mr-lr-li-«0 
'■O  C3  O  'O  ''O  'O  CO        'O  'O  O  "O  CO  CO  O  CO  CO  CS  CO  CO 

OOOOOOOOOOOOOwOOOOOOO 

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oc^cj  ;a{öcoso;ocoo-sOcocococcco^;o«0'-o 
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COCOCOCOCOCO»  OCDCDCOCDOCOCOOCOCO'OCOCO 

o  o  o  o  o  o  o  o  c:>  o  o  o  o  o  o  o  o  o  o  o  o  ^ 


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O  Oi  T)  T4  Ol  CO  .-O  C:  Ol  04  OJ  Ol  Ol  OJ  (N  Ol  i->  rH  ^  O 
sD'OCDtDCOCOCecDCOOO<D^'COCP<^CDOCDCDCD 

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oooo'ooc^oooocsoooo 


Ol  i-H  OJ  t--  CO 
r-l  .-I  O  O  O 

CO  CO  ^O  CO  U5  CO  CO  CO 


OJ      o>      Oi  OJ  irs  c/j  o  Ol  CO      >o  »ö  ^  CO  <M      1-1  i-< 

X'  X'  <T>  Oj      O.  O  O'  o  o  o  -o      o  o  o  o  o 
1-0  uO  »-0  V-O  i.O  O  irt  'O  er  —  "O  'O  "O  CO  'O  CO  'CO  co  co 


S  q 

lg  ® 


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o 


O  O  w  O  O      w  o  o 


oo  Ol— trti-^f^rlOlCO 


i5  fi 


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^Mlr  rekiauffuläre  verÜcale  Seitenöf fnungen  In  dünner 
Wand  bei '  ▼oIiBtAndi^er  und  ▼ollkoinmener  Oontraktion 

und  AuaflusB  iu  die  freie  La ft  sind  die  Tabellen  auf  der  nächsten 
Seite  von  P o n  c o  1  e t  und  L  e b r 08  tiber  den  AnaflnBscoef fielen ten 
durch  Versuche  ermittelt  worden. 

Partielle  Contraktion. 

Tritt  eine  Oontraktion  der  WasßpTstrahlen  nicht  an  allen  Xanten 
der  Oeffnung  ein,  bo  findet  eine  nnvoilständige  oder  partielle  Contrak« 
tion  statt. 

Wird  mit  p  der  Umfang  der  Oeffnung  bei  yollkommener  Oontraktion 
bezeichnet,  mit  Pi  der  Theil  des  Umfangg,  an  welchem  die  Contraktion 
aufgehoben  ist,  z.  B.  wenn  die  Oefinuug  im  Geläsäc  bin  an  eine  oder 
mehrere  Beitenwände  reicht,  mit  ^|  der  Ausflnsscogfficient  ffir  die  par> 
tielle  Oontraktion,  so  iet  fttr  rektangnllre  Oeffnnngen  im  BuTohaolmitt 

Mt  =ii  (l  -h  0,166  ^) 
und  für  krelifönnige  Oelftoimgen 

Vollkommene  und  unvollkommene  Contraktion. 

Befindet  sich  das  Wasser  vor  der  AusflnssöfEnung  in  Buhe,  so  findet 
tfftte  TOllkotninene  Oontraktion  statt,  etreloht  dagegen  das  Wasser  die 
Ansflussstelle  mit  beträchtlicher  Geschwindigkeit,  so  wird  die  dann 
stattfindende  Contraktion  eine  unvollkommene  genannt,  l^ie  durch- 
fiiessende  Wassermenge  ist  bei  letzterer  eine  grössere  als  bei  Ausfluss- 
öffnnngen  mit  vollkommener  Oontraktion.  iBt  F  der  Querschnitt 
der  OeAiiing,  A  der  Qnecsolmltt  des  ankommenden  Wassers  und  ist 
F 

—  =  n,  bezeichnet  man  ferner  mit         den  AusflusscoSfficienten  für 

unvollkommene  Oontraktion  und  mit  den  betr.  Coöfficienten  ftlr  voll* 
ständige  Contraktion,  so  ist 

=  ^  Ii  +  0,04664  (14,821^  —  1))    fttr    kreisförmige  Oeffnungen, 

fi^  =  (Jl\i  4-  0/)76  (O^o'^  —  1)}  far  rektangnl&re  Oeflhnngen. 

Bezeiühuüt  man  dßu  Paktor  von  ^  mit  x,  so  ergeben  sich  für  letz- 
teren folgende  Wertbe: 


1)  Für  rektanguläre  OeÜ'uuiigen. 


TBL 

0,05 

0,10 

0,16 

0,20 

0,25 

0,30 

0,36 

0,40 

0,45 

0,50 

X 

1,019 

J,030 

1,042 

1,056 

1,071 

1,107 

J/128^ 

1,162 

"ir 

0,66 

"(MF 

0,65 

0,70 

~ö;'75~" 

0,80 

0,85  " 

'  0,90  " 

0,96 

T,ÖÖ~ 

M7d 

1,841 

"wr 

JÖlö" 

1,366 

1^16 

1,478 

l/&i»7 

1^608 

2)  Für  kreisförmige  Oeffhungen. 

n 

0,06 

040 

0/15 

0,20 

0,25 

Ü,3U 

0,36 

0,40 

0,45 

0,50 

1,007 

1,028 

1,03^ 

l,04ä 

1,069 

1,076 

T,Ö9'2" 

1,112 

1,134 

~n 

0,55 

0,öO 

"0;i)5 

ü,70" 

0,75  ~ 

0,80 

"0,85  ~ 

^0,90 

'0,95""' 

1,00 

X 

1,101 

1,189 

1,223 

17260" 

T,303~ 

"1,351 " 

1,408 

"1,471" 

1,540 

1^613 

Hierbei  ist  vorausgesetzt,  daga  die  Driickhöheii  an  Stollen  ^.^emcssen 
werden,  wo  das  Wasser  ziemlich  stille  steht,  aiLderiiia.llä    t  iiacliWe  i  0  b  a  c  Ii 


=      (1  +  0,64ln5)  F  .  /  2g  — 2  — 


"^ird  der  ITaktor  von  ^eder  mit  x  beseiolinet}  so  gilt  nacb- 
tiehende  Tabelle: 


n 

0,05 

0,10 

0,16 

0,20 

0,26 

0,S0 

0,35    1  040  1 

0,60 

z 

1,002 

1,006 

1,014 

1,02G 

1,040 

1,068 

1,079  i  1,103  ;  1,130 

1,160 

n  darf  den  Werth  V)  in  obiger  Formel  nieht  ai>ersieigeiü 


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Bei  go  110 igten  Schützen  mit  zngeschärfter  Unterkanto,  wobei 
jedor  am  Bodeu  nooh  au'^beiden  Seitenwändeu  eine  Coutrakiiiin  statt-: 
Audet|  ist  ,  '  


2g 


H  -f-  h 


und  nach  Ponoeiot  der  Ausfliisöcoeiüoieut^  bcieiner  Sohützenneigung«® 

von     40      45      50      55  (50 
/X      0,83    0,81    0,79    0,7Ü  Ü,74 

Steht  der  Schützen  vertical,  so  ist  die  atisfliesaende  Wassermenge 
unabhängig  vom  Gerinne,  so  lange  der  Wasserstand  Über  der  Mitte 
der  Oeffnung 

mind.  0,6—0,6"'  beträgt  bei  Ueöuungen  von  u,1ü— 0,2"'  Höhe, 
«     0^—0,4"^      «       «  «  •«  •     0^0*''^  « 

«        0|2"^         «       «  «  «       0,Oft°>  « 

Mündungen  unter  Wasser. 


Werden  mit  M  u.  £1  die  i^uerEchnitte 

an  der  OefRiung  und  ao  der  Stelle  be* 

seiohnetf  woselbst    der  Abstand  der 

oberen  Kaute  der  Oeffnung  vom  tTnter- 
wasserspiegel  =  ist,  so  ist  das  Aus* 
flnssquantum 


Fig.  1. 


2g  (h  -  ff) 


\a(o  J 


a  ist  ein  empirischer  CoSffioientf  dessen  Werth  im  Mittel ^0,65  ger 
setzt  worden  dnrf.  Ist  das  obere  und  das  untere  Gerinne  gleioh  breite 
so  kann  ohne  erheblichen  l<'ehler  gesetzt  werden;  .  •  • 

Q  =  Ä .  0,62  v'Sg  (Ii— IJ), 

Sind  die  SchützenOffnungen  beiderseits  unter  Wasser,  so  gelten  die* 
selben  Formeln. 

Ausfluas  bei  vollkommenen  Ueberiallen. 

Wird  mit  b  die  Breite  der  TJebnrfallkauto,  mit  B  die  mittlr-ro  Breite 
des  Znflnsskanals  und  mit  H  die  senkroclur  Eutfernuug  des  uuRceeukten 
Wastieräpiegeis  von  der  AbüuBskante,  mit  iv  die  Höhe  der  letzteren  Uber 
der  Fluesbettfloble,  mit  Q  die  über  das  Wehr  abflieseende  sekundliche 

Wassermenge,  mit  7  der  Winkel,  welch ou  die  erhöhten,  vom  Wasser 
nicht  überströmten  WehrÜügel  mit  den  abwärts  gelegenen  Fhissufern 

bilden,  mit  ^  ein  Ausfluescoefftcient  und  mit  c  die  mittlere  Gescliwin- 
digkeit  des  Wassers  im  Zuflusskanale  bezeichnet,  so  ist  bei  voll- 
kommenen Heber  fftllen,  bei  welchen  die  Ueberfallkante  höher  liegt 
als  der  ünterwasserspiegel*): 

3  3 

In  dieser  Formol  bezeichnet  s  die  Summe  aller  hydraulisclien  Drücke 
am  Wasserspiegel  und  s^  die  Summe  aller  bydraulischen  und  hydro- 
statieehen  Drttoke  in  der  untersten  Schichte  an  der  Wehrkrone.  Xi 
ist  femer 


S.  VVex  Hydrodynamik,  Leipzig  bei  Sngelmann. 


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8 g  ^  b .  g 


3o«BK 

und  8,  s=  •  +  ffb.Hi  +  bTgTH  'Z'** 
Center  ergibt  tioh  hieraus 

-)  00. 


ag  (j 


,B(K  +  H) 

Sj  =  s  -j-  H  ^ 


0  * 


OOS 


and 


i) 


2  l|;2 
COS 


b.g.H  \B(K.  +  n)J   —  2  ' 
worin  1^  den  Winkel  ang^b^'  unter  welofaem  die  ftnuaniwttrts  gerichtete 
WehrbOeohnng  gegen  die  ihnaBsoble  angelegt  wurde. 

Ist  ein  Wehr  geradlinig  und '  senkieoht  anm  Strometrioh  angelegt 
eomit  ip  und  \ff  s  Wfi^  so  wird 


=  8  4-  H  4- 


(b(k:  +  H))' 


b.g.H 

fehlen  die  Wehrflügel  gans,  so  das«  das  Wasser  Uber  die  ganae  Wehr- 
Unge  abfliegst,' so  wi^d 


2g  V.b(K-i-H)J 


b(K  4-  H), 

•   ü 

8|  =  S  +  H  + 


Q 

g  .  H  Vb(K  4-  H)^ 
In  den  Gleichungen  für  s  und  B|  behält  c  den  Werth 


(b(K  4-  H))  • 


nur 

dann,  wenn  die  ganse  Wassermenge  bis  unmittelbar  yor  dem  Wehr  die 
Geschwindigkeit  c   hat,   aud^nfalls  sind  die  hydraulisehen  Drttcke 

entsprechend  zu  modificiron. 

Ist  das  Welir  schief  und  ohne  erhölite  WehrtiÜgel  und  bezeichnet 
den  stumpfen  Winkel,  welchen  die  Wehrkrone  mit  der  abwürts  gerichteten 
Uferlinie  bildet»  so  ist  ebenfalls  nach  We 


81U 


»US  naon  w  e  x 


und  s  »  sin 


Siss4-H4- 


3g  VB(K  4-  H)  J  ™ 
^—1  %\ja?ip  cos  — • 


g  .  H  VB(K  + 

Die  Formeln  für  vollkommeiie  üeberfälle  Über  gebrochene  und 
gekrttmmte  Wehre  sind  bei  Wex  S.  43  n.  1  enthalten.  Zu  bemerken  ist 

hifboi,  dass  \)A  gro!53eu  Hochwassern  die  vollkomm  eu«n  Uebcrfälle 
sich  in  xi  u  v  o  1  1  k  o  m  m  e  n  o  zu  verwandeln  und  dass  die  Vortheile  <ler 
schiefen  und  gebrochenen  Wiehre  bezüglich  der  Verringerung  der  ::>tau- 
htthe  alsdann  nahezu  au  TersChwinden  pflegen. 

j&'ür  Ueberfälle  von  0,2™  Breite  ist  nach  Vereucheu  von  Lesbros 


0,01 

0,02 

0,03 

0,01 

0,06 

0,08 

0,10 

0,15 

0,20 

0,22»" 

0,42i 

0,417 

0,412 

0,407 

0,401 

0,397 

0,396 

0,893 

0,890 

0,385 

far  Ueberfälle  von  üfi^  Breite 

H  = 

Ü,Ü6 

0,08 

0,10 

0,12 

0,15 

0,20 

0,30 

0,40 

0,50 

1  0,60"» 

'Vs/*s= 

0,412 

0,409 

0,406 

0,403 

0,400  1  0,395  1  0,3i»l 

0,301 

0,391 

1  0,390 

Bei  wifollfcommenen  Ueberfälleii,  (TiMiiidweliren  und  bei  . 

Flussbettverengnugen . 

wird  der  auf  die  AuaflussöfTTLung  ausgeübte  hydro^itati8che  Druck  auf 
^S  mit  der  Geschwindigkeit^  v  abfiiesscmde  Unterwasser  durqh  die  Xach- 


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8 

I 

saugQDg  d6B  letstereH  um  b      Termindort,  worin  ii=  0,67  aosnnebmen  A 

ist.  Das  ÜberfliesBende  Waaser  =  Q  hat  man  sich  aus  zwei  Theilen  Q, 
und  Q2  zusammengesetzt  7ai  dnnkon,  von  welcliGn  Qj  als  frei  in  das 
Unterwasser  (über  doni  ÜTiti  rwasaerspiegel),  der  Kest  alß  unter  dieser 
Linie  auBäiesscnd  betraclitet  werden  kann,  so  dasä  aläo  Q  =  Q| 
an  setaen  ist.       «rgibt  sioli  wie  oben  4a«  der  Formcü 

2   r  A   A 1  /  TT  \ 

■  t,,s_.>J(j;rsl 

-"■=5  ['+{75  )-'!,■] 

«i*»  +  H  +  ^ 


3c''£  .  £  oos^  Z. 


•1  =  ■!  + 


worin  Tt  die  mittlere  Tiefe  des  nooh  nicht  geatanten  ^Insaea  nnd  K  die 

Höhe  des  Gmudwehra,  aowie  den  Ansflussco^ffloienten  fftr  den  einge- 
tauohten  TheU  dei^  Anaflussöffnnng  beseiehnetj  und  die  Tiefe  der  Wehr- 
krone nnter  dem  natürlichen  Wasserspiegel  =  —  K  ist,  im  Uebrlgen 
aber  die  obigen  Bezeichnungen  gelten.  Ist  der  eingetauchte  Xheü  der 
AnafiiissOffhang  nicdit  hooh|  so  Ist 


Q2 


Die  zuletzt  angegebenen  Formeln  lassen  sich  anch  zur  Berecbnung  der 
Wassermengen  gebrauchen,  welcbe  durch  Einbauten,  Buhnen.  Brücken- 
pfeiler  u.  dergl.  verengte  Profile  abfliessen,  wobei  die  Summe  der  Pfeiler- 
breiten u.  s*  1r.  =  der  Iillsige  des  Binbans  an  aetieii  ist. 

Berechnung  der  aus  Schleusenwehren  und  Grniul schleusen 
ahniessenden  Wassermengen,  s.  Wex  8.  64. 

Ist  w'iedeniTii  B  die  Breite  des  Flussbetts,  b  die  Summe  der  Schützen- 
weiten  und  a  die  Hiihey  auf  welche  die  gchütsen  Avfgeaogen  werden, 
so  ist 

worin 

0*  Bo'  nv^ 

8=4-  +  r-?—  (B  ~b)  +  [Ti  -i-  H  —  (K  4-  a)]  +  H  +  ^ 

2g^4.b.g^        '^4.abg''  *^  \    -r   /j  t      ^  2g 

und  Si  =:  8  4-  e—   cos 

*         *  b.a. g  » 

Wenn  die  Urundscbleusenschwelle  im  Niveau  der  Fiusssohle  liegt, 
wird   

Q  =  ^u,ba  V'2g8. 

Wenn  der  Unterwasserspiegel  niedriger  als  die  Oberkante  der 
Sohütaenttifnung  und  letatere  unter  dem  gestauten  Wasserspiegel  liegt, 
wird  ebenfalls  Q  =  Qi  +  und 


Q,  =  /i,b  (X,  -  ^)  V'2g.,. 


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9 

Itt  ä6T  hjdroBtatiscIie  and  hvctrAuHscIie  Druck  ddff  Obetwasserfl  sehr 
gross  und  die  Schützenöffnung  klein,  oder  die  Wassergeschwindigkeit 
beaw.  die  Wassertiefe  im  Uuterkanal  kleiuj  so  entstehen  durch  das  Aas- 
treten des  WaeseTS  die  bekannten  Wellenberge. 

Beim  Austreten  des  Wasmn  aus  eiuem  See  in  einen  Kanal  dnreh 
einen  offenen,  unToUlcoaBieneB  UeberDall  TerainiMien  eioh  obige 
Formeln  wie  folgt:   


•  SS  »  und  B|  s  H  + 


2  g 


StrOmt  aber  das  Wasser  aus  einem  See  durch  SobleusenOffnongen  in 
einen  XanaA,  «otel^et  det  OM^WMsenpi^grt  ttbef  d«r  Oberkante  der 
SolileiiMnOfnittiff  tleiil  nnd  di«  H51ie  de«  lelftmn  m  m  U%  ae  wird 


Femer,  wenn  die  Oberkante  der  Auiflnseöffnting  über  dem  Untef- 
w^aeserspi^gel  nnd  die8ehleu8en«chwelle  in  der  Höhe  der  Kanalsohle  liegt 

s  =  H  +      -  a 


^  2g 
Q  =  Qi  +  (4,  nnd 

8 


2g  y 


Bei  Wassermessungen  doroh  kttnatliohe  Wollte  sind  vollieottniette 
0eberfftl]e  Torzuziehen. 


Atuiflus»  däs  WKsB^i^  «a»  Flüssen  oder  8ee«ii  in  -Kafi&le 

tixid  andere  Gerinnä. 


Fig.  2. 

Beaeiolinet  ▼  die  im  Profil  AO  erlangte  mittlere  AnsflnsiigeMhwindig- 

kcit,  m  einen  ^Jrfahrungs-  (Contractions-)  ('oöfficienten,  Y  die  Geschwindig- 
keiL  n^t  welcher  »ioh  das  Wasser  an  der  Kanalspitie  bei  A  ersistat,  so  ist 
1    ▼»  V 

e  —  Ol  SS  ,  —  — —  oder,  wenn  V  sehr  klein  ist,  e  —  et  =  —— • 

^       2g   m2        2g  '  '  '  2ra2g 

Beseiohnet  ferner  A£  =  1  die  Länge  des  Kanals  bis  zu  der  Stelle  D, 
wo  das  Wasser  eine  gleichförmige  Beweguug  angenommen  hat,  femer  17 
den  HÖhannnterschied  zwischen  dem  gestauten  Wasserspiegel  und  dem 
Waaeerapiegel  im  Kanal  bei  dem  Punkt      hg  =  AB  das  absolate  Gef&U 


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'10 

.d/er  Kftualaohle  zwischen  A  and  Ej  a  die  Qaer8chuittäflAc.he  .ui^d.p»  den 
1)01161x1011  Umfaug  des  Gerians,  so  ist  das  rolaxive  Gefäil  '  *  • 

—  (e  —  et)  „       V'      L  P     1  *  ' 

T  i  '  ^=  2ni^e      ä  •  ^  '  K^' 

w6rlii  K  ddu Brfahrimgs-Goöffioieuten  in  des  Formel  ossKVr.a  bedeutet. 

Aus  obigeu  Formeln  findet  man  als  mittlere  GesclnviDcligkolt,  taait 
welcher  das  Waesej  aus  dem  Profil  AC  in  deii  Kanal  abfiies&ti 


=  my  2g  [(e  -  e,)  +  . 


Letztere  Formel  ist  jedoch  iiit  lit  ganz  ricljtis?,  da  v  auch  noch  von 
dem  Gefälle,  dem  Querprofil  und  der  Beschaffenhoit  der  Wände  in  dem 
anstossendcn  Kanal  bezw.  von  der  Abflussgeschwindigkcit  in  demselbou 
abbängtf  welohe  gegenüber  der  AuBflussgeeohwindigkeit  besohleiinifft 
oder  vorzögert  sein  kann,  indem  das  ahfiiossGnde  Unterwasser  thoilwcise 
einen  hydrostatiftcben Gegendruck,  thailweiae eine  x^acbsaugende  Wirkung 
ausüben  kann. 

Für  das  aus  einer  Schleusen-  oder  Schützenöffnung  in  ein  kurzes 
Gerinne  fliessende  'Wasser  ist  die  oben  für  den  Ausfloss  aus  Schleusen 

angegebene  Formel  zu  beiititzen,  wobei  der  höchste  Punkt  des  im  Ge- 
rinne gestauten  Wasserspiegels  als  dio  Unterwasserboho  und  die  in 
diesem  Proül  voihaudene  Geschwindigkeit  als  die  AbÜussgcsciiwiudig- 
keit  Im  Profil  su  betrachten  ist 

Auf  die  Dimensiouirun'g  und  das  Gefälle  der  Werkskan&le  ist  niohi 

allein  der  Unterschied  zwisclien  Ober-  und  Gnterwasserspiegel,  sondern 
auch  die  aus  der  Finlassschleuse  zuflieasende  Wasaermenge  inaB'igebend, 
wobei  die  Bazin'sche  Formel  für  die  mittlere  Geschwindigkeit: 


au  Grunde  zu  legen  ist. 

Will  iiiai)  die  secuiidlich  durch  eine  Schleuse  in  einen  Kanal  fliesseudc 
Wassermenge  bestimmen,  so  hat  mau  zuerst  die  Abmessuugen  des 
letzteren  und  das  Gefall  zu  bestimmen,  welches  bei  Oberkanälen  Ton 
Wasserwerken  gewöhnlich  —  l :  2000,  bei  Unterkanälen  aber  =  1 : 1000 
angenommen  wird,  und  nach  Wex,  s.  Hydrodynamik  S.  78,  zuerst  die 
Annahme  zu  machen,  als  flösse  das  Wasser  aus  der  Schleuse  frei  in  die 
Luft  aus.  Die  so  gefundenen,  etwas  zu  grossen  Werthe  von  Q  werden 
schätxungsweise  entsprechend  vermindert,  sodann  in  die  Formeln  von 
V  und  t  eingesetzt,  worauf  durch  mehrm  nlige  Wiedldrholung  der  Bechnung 
der  genauere  Werth  von  Q  ermittelt  wird. 

Vorstöhendo  Formeln  haben  zur  V^oraussetzung,  dasa  die  Kanäle 
unmittelbar  von  den  Schleusen  ausgehen,  also  die  Axe  der  letzteren  in 
der  Fortsetzung  der  Kaualaxe  liegt. 

Wird  jedoch  ein  Kanal  von  einem  Wehr  unter  einen  spitzen  Winkel  0> 

zwischen  Üferlin;-  und  Kaualaxe  abgezwritrt,  so  sind  für  den  Wasser- 
abtiuss  aus  der  bclilcuse  in  den  Kanal  unter  der  Annahme,  dass  kein 
Wasser  über  das  Wehr  abfliesst,  nach  Wex  nachstehende  Formeln  za 
wählen,  worin  t  die  Tiefe  der  Kanaleinmündungasohle  unter  der  Wehr* 
kröne,  h  die  verglichene  Qucrschnittslncito  dns  Kanals,  K  —  t  die  Höhe 
des  Uferstreifens,  auf  welchen  der  hydraulisch«!  Druck  des  im  unteren 
Fluösbcttqucrschuitte  üiessenden  Wassers  ausgeübt  wird,  die  der  Nach- 
saagfung  des  abfliessenden  Unterwassers  entsprechende  Dmckhohe  wie 

n .  v^  nv' 

oben  =  ~ — ,  endlich  ti  ~ —  die  Höhe  der  getauchten  AusfluaaÖffnung 

bezeichnet,  bis  zu  welcher  obiger  Druck  reicht,  so  findet  man  die  duzoh 
den  getauchten  Theil  abüiessende  Wassermenge 

^  •    _ .    „  =  l-p.w^  \^^~^]  iJ^S' 


.  j  ^  .d  by  Googl 


Die  frei  in  die  Luft  aiufliefiseade-Was^erineiige  iit  wieder  wie  früher 

3     '  3  " 


und  Q  =  q,  4-  q^, 

worin  s,  sj  uud  82  die  fHLher  gefundenen  Werthe  Vorstellen. 

Wenn  die  Oeeohwindigkeit  o  des  im  Flneebetl  infliestenden  Waltere 
sehr  gering  ist,  wae  bei  Stauwehren  sehr  häufig  .der  Fall  ieti  40  wird 

ny* 

«  =  0,  »,  Ä  t  —  tj  +  2g  und  B,  =  8„ 
also  q,     -  ^b  v^ag  ^t  .  t,  -h  » 

■-u  =  /'.'>(*'-C)\/^«('-^+S- 

StrOmt  ein  Theil  des  gostauton  Wassers  über  das  Wehr  ab,  -so  daas 
dessen  Krone  um  H  überströmt  wird  und  ist  die  Wassertiefe  des  Soiten- 
kanals  an  der  MUuduug  t  -p  die  Wassertiefe  im  Kanal  t|,  SO  ist  die 
in  den  Kanal  Ire!  iu  die  Luft  fliesseude  Wassermenge 

=  I  /<b  VS5  (t  +  H  +  5j  _  t,)T 

und  die  unter  hydraulisohem  Druck  ansflieseende  Waasermenge 

nT*> 


UT^ 

worin  »i  =  t  -i-  H-  4*        —  t|  und 


=s  sj  4.  ^      ^  UTT«  I  ein  coe« 


worin  den  Böschungswiuicel  des  Flussufers  unterhalb  dem  Kanal 
beaeiolknet.  Ist  die  Zufluesgeschwindigkeit  o  sehr  klein  und  die  Wasser- 
tiefe  unter  der  Slanalsolüe  E  —  t  gering,  so  ist     ftitch  aus  der  Formel 


SU  berechnen.  Bei  schiefen  Wehren  ftndern  sieh  die  Werthe  nur  in 
geringem  Maasse. 

Der  bei  einem  vollkommenen  Ueborfall:  zu.  wählende  Austiuss« 
coefficient  ft\r  über  dio  ganze  Ereite  des  Zutlnsskauala  reichende  Wehre 
werden  nach  einer  von  Wez  yereinf achten  Formel  für  Metermaass 

A  it  =  «  -[-  ^  4-  (f ,  b  bestimmt, 

worin    w  =  0,4001,   y     0^011  u.    s  0/>0048  anaunehmen  ist,  wenn  die 

H 

Grenzen  des  Faktors        zwischen  den  Werthen  0,u4066  bis  0,19069  liegen. 

Wenn  die  überströmenden  Wasserstrahlen  immittoll)ar  unter  dem 
Ueberfall  sich  nach  den  Seiten  ausdehnen  können,  ist  nach  Francis 
statt  b  der  Werth  b  -f-  O^MS  H  einausetaen. 

Wenn  die  Breite  des  XJeberfallwehrs  b  kleiner  ist  als  diejenige  des 
Zuflusskanal«  B,  so  wird  nach  Wex 

a  b       0,002384  . 

II  =  0^665  +  0^)2307      +  +  0,00306-  b. 

Als  CoäffLcient  für  den  Aubüuss  über  ein  unvollkommeues  Uobpr- 
*  fallwehr  wurde  von  W  e  x  für  Druckhöhen  von  O^O«™— 0;841""  ermittelt 


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^  =  O4OQI  +         —  +  0,00048  it  und 


St  ■  H 

^1  =  0,6274  4-  0,00040  bi 

für  gröBaerG  DruckhOheu 

2  A^AA*    I    0,00244  , 

y  ^      0,4001  -i  ^rg  h  0,00048  b 

und       =  0,5346  +  0,00048  b. 

Der  Ausfluss-Coefficient  für  aus  Gruudtichleusen  und  Schtttzen- 
Offnimgeii  ansstrAmende  Wassermengen 

fll  ist  =  0,4088  -f  0,14966     ^  h  0,00306  b, 

worin  a  die  liebte  H5he  und  b  die  Breite  der  Durclilassöffnuug  unter 

dem  Schützen  und  H2  die  Wasserstandshöho  unterhalb  dem  Sobtttsen 

Uber  dem  normalen  ungestauten  Wasserspiegol  bezeichnet. 

Zn  timf assenderen  Bereebnnngea  ist  das  sebr  wertbvolle 

Werk  von  Wex  „Hydrodynamik"  (Verlag  bei  Engelmann  in 

Leipzit?)  zu  beschaffen,  welches  zablrGicliG  hierauf  bezüprlicho  Tabelleity 

Beispiele  u.  s.  w.  enthält,  und  iu  welchem  vorstehende  ii'ormelii  anf 

analytischem  Wege  nftber  entwickelt  worden  sind« 
■  • 

Bewegung  dee  Wtmaem  in  Bolirleitungen, 

■ 

Coutraktions-  und  Ausfluascoefficienton. 

für  kurze  cjimdrische  Ansatzröhren  normal  zur  Gefässwand,  welche 
wenigstens  sweimal  so  lang  als  weit  sind,  ist  der  Oontraktionscoöfficient 

=  1,  also  fl  =  dem  Geschwindigkeitacoeificionten,  im  J^Iittel  =  0^2,  und 
der  Widerstandscoefficient  i;  —  0,505.  Bezeichnet  iv  den  Winkel  der 
Böhrenaxe  mit  der  Normale  zur  Münduugsebene,  so  ist 

C  z=  0^06  +  0,30a  sin  u      0,22ü  sin  2a 
and  U  =z  -  ^  . 

Bei  konischen  Böhren  mit  einem  Winkel  von  W  Couvergena  wird 
fi  =  0^6  ein  Maximnm. 

Tritt  das  Wasser  mit  unvollkommener  Contraktion  in  die  Böhren  ein, 
was  geschieht,  wenn  der  Köhren querschnitt  dem  Querschnitt  der  Ge^ 
fässwaud  nahekommt,  so  ist.  wenn  n  das  Yerhältniss  zwischen  beiden 
ansdrltokf,  der  Ansflnssoödfneteirt 

^1  SS     (1  4.  0,102  .  n  +  0,067  .  n«  +  0,046  .  n«). 

Beibungswid erstände  in  der  Kohrleitung. 

tat  H  die  wirksame  Drnckhöhe  für  eine  Bohrleitung.  d  die  Licht«* 
weite,  I  die  Länge  derselben,  w  die  mittlere  OeschwindigMf  <fis  Watiem^ 
so  bMTtebt  die  Beziehung: 

Dabei  ist:  C  ein  empirischer  Coöfficient  tur  den  Eintritt  des  Wassers 
in  die  Leitung,  welcher  bei  gat  abgerundeten  Mündungen,  wie  sie  in 
der  Regel  angewendet  werden,  den  Zahlenwerth  0,08  annimmt,  im  Mittel 
Aller  =  o>6  gesetsi  «n  werden  pflegt. 

ein  empiriselier  Coeffieient,  welober  dem  Beibnngswiderstand  in 

der  Kohrleitung  entspriclit. 

Ist  w  <^  2  Metfor,  so  köuuen  die  ersten  zwei  Glieder  der  recliten  Seite 
obiger  Gleichung  ohne  erheblichen  l^ehler,  besonders  bei  lungeren 
Leitungen,  remaoblftssigt  werden.  Bs  wird  dMm  einfaebet: 

2g. d  d»  H  r 

4  Q 

wenn  statt  nv  der  ideutische  Werth  -  '  7,  geschrieben,  g  =  9,8J  gesetst 

.  d" 

ünd  unter  Q  die  pro  Secuttde  durch  die  Leitung  aiessende  Wanermmige 
verstanden  wird. 


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13 

Die  letztere  Formel  iel  bei  den  AnwendiuigeA  die  •weelunftetigite 
Die  ZablenF«^?  voi^  c  werden: 

nach  Dupnit:  c  =  0,0026  s=  i 
«  Weiiebaoh ;  o  =  0/M)1180  + 

.  Daroy:     e  =  0,001041  + 

.  Hagen:  c  =  0,0019481 4.^-??!^ 

9 

wobei  t  die  Temperatur  det  WaBsere  In  Beanmnr^sohen  Oraden  be- 

seichnet. 

In  Frankreioh  wird  meistens  die  Ton  Leyy  entwickelte  F4)rmei 

—  angewendet,  worin      dae^lefUI  and  ▼  die  Oesohwlndfgkelt 

des  Wassers  in  der  Kohrleitung,  k  aber  einen  CoeificioQten  bezeichnet) 

wacher  bei  gebrandhten  &l)liren  ss  20^ ^/y  ^i  +  ^  V^  g  }  ™^  ^  Msea 

gassoisernen  Söhren  =  36,4  ^ ^  + 

Ftir  die  gewöhnlich  vorkommenden  Temperaturverh&ltnisso  bei 
Wasserleitungen  sind  die  der  TemperatarTcri^uderung  entsprechenden 
Aenderungen  von  e  ohne  jede'  Bedeutung,  selbst  wenn  man  die 
Ha  gen 'sehe  Formel  als  vollkommen  richtig  annehmen  wollte,  was  in 
Rücksicht  auf  den  entschieden  zu  grossen  ersten  Zulilenwerth  für  den 
Codfficienten  c  unthunlich  ist;  das  Minimum  von  c  müsste  nämlich 
hiernach  0,0010481  sein,  wührend  tbatsächUeh  beobachtete  Werthe  )>ei 
weiten  Leitungen  0,0013  ergeben. 

Unter  allen  geuaunteu  Formeln  ist  keine,  welche  dem  Baiibigkeits- 
grade  der  Innenwand  einer  Kuhrleitung  Hechnung  trägt;  sie  sind  des- 
Mb  sämmtlich  unvollkommen.  Für  reine  Leitungen  von  0,026  bis  zu 
0,M0°^  Lichtweite  gibt  jene  vuu  Darcy  die  zuverlässigsten  Wertbe,  weil 
seine  Beobachtungen  an  Röhren  dieser  Dimensionen  gemacht  wurden; 
ffitr  grössere  Lichtweiten  sind  von  D  a  r  c  y  keine  3eobachtungen  an- 
gestellt worden. 

Legt  man  für  glatte  Böhreu  bis  zu  no<^<"  die  Darcy 'sehen,  für 

grössere  Lichtweiten  tlin  amorikanischen  Erfahrungen  (Fanning,  a  treatise 
of  water  supply)  zu  Grunde,  so  ergibt  sich  folgende  Tahe.Ue  für  den 
Goöfficienteu  c: 

0 


i    '      ^  "     i         M  ■  J  ■         I  "  "I 

|dto|d|o|d  o| 


0,0016  1 0,700 
0,0015  lo^ 


Ü,00i4|0,9ü0 
0,00141 1,00 


0,0013 
0,0018 


0,025  1 0,0033  1 0,100  0,0021 1 0,300  iO,001Ö  1  ü,6ü0 
WO  |OA»025|0,800  jO/MU  1 0*400  {0^17 1 0,800 

Nach  Versuchen  von  H.  Smith  in  N. - Bloomfield,  welche  an  auf 
der  ionerei^  l^^äoho  noch  nicht  inkrustierten  gezogenen  schmiedeisernen 
kleiaeren  and  i^n  grösseren  Bohren  aus  genii^tem  JÜsenhleoh  von 
0^013—0,375*"  Durchmesser  angetstellt  wurden,  ifürde  6|ch  der  obige 
vofiiftoient  X  bestimmen  lassen  aus  der  Formel 

1        ^«.«1*    I     /nA«*   I     0,00014  \  1 

A  =  0,0182  +  /  0,008  +  — -=  ) 

\  ^      J  k/w 

für  stark  inkmstierte  Leitungen  iend  ^mith 

,             ^   .             .   /  0,00014  \  l 
il  s=  0,0258  4-  0,009  -f-  /    '  -  ]      — • 

\     ^      J  Vvf 

Knauff  hat  aus  den  Kutter'acbon  Formeln  für  die  Bewegung  des 
Wassers  in  neuen  eisernen  Kohrleitungen  nachstehende  FormeU^  abgeleitet 
für  d  <  0,5"»  d  >  0,6«  ^ 

58.dy/j  53<dy/j 
y/d  +  0^  |/d  +  0^ 


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14 

ferner  für  iLbflussIeitungen  aus  glasirlbn  ^iioitföhren.        '  *  ^ 

yolllaufend  Nldli^  VoUlanfcrnd'        ^  ' 

67  .  d  1/  J.  114  R  y/  J'  * 

Y  2=   V  ■  ^— 

y/  d  4-  0,613  '      \/  ^  -h  0,2666 

Zur  Bestimmung  der  Weiten  von  Wasserleitungen,  und  Kanälen 
werden  neuerdings  sehr  praktische  TabeUenVerke  augewandi,'nÜmlion 
1)  die  von  A.  Frank  in  Hünohen  verfassten  logarithmo-graphisohen 

Tabellen,  sowie 

•2)  die  graphische  Darstellung  der  Bewegung  dQS  Wassers  in  Müssen , 
und  Kanälen  von  W.  Kutter  in  Bern.  •        -     .  • 

Pür  die  Beatiinmung  des  Druckverlustes  in  uareincu  Leitungen  gibt* 
es  kein  allgemein  gültiges  Gesetz.  Die  Inkrastation  der  Bohrw&nde  ist 

bei  der  Wahl  der  Lichtweito  einer  Kohrleitung  durch  Vergrössemng 
des  Durchmessers  um  das  von  den  Niederschlägen  später  eingenommene 
Maass  zu  berücksichtigen.   Man  soll  insbesondere  bei  kleinen  Liclit-j 
weiten  den  Zusclilag  zum-  Durchmesser  reichlich  wählen.  Durch  Yer- 

grössorung  dos  Coofficienten  c  einer  Inkrustation  Rechnung  EU"  tragen^ 

ist  unmotivirt  und  fiilirt  zu  ganz  unrichtigen  Kosultaten. 

Bei  19-  26  Jahre  alten,  theilweise  innen  nicht  gctheerten  Rohrleitungen 
des  Hamburger  Wasserwerks  fand  sich  der  Mittelwerth  für  c  bei  0,102^, 
Durchmesser  um  das  23  fache,  desgleichen  bei  Durchmesser  um 

das  IG  fache,  bei  0,305™  Durchmesser  um  das  (J  fache  und  bei  {^508"^  Durch- 
messer um  das  3V2fache  grösser,  als  sich  nach  der  D  arc  y '  sehen  Formel 
für  reine  Leitungen  ergeben  hätte.  Zu  bemerken  ist.  dasa  das  in  den 
Leitungen  enthaltene  Klbewasser  sich  nicht  durch  oesondere  Reinheit 
autizcichuet.  Der  bedeutendo  Einfluss  des  Rohrdurchmesscrs  auf  die 
Widerstände  durch  Vereugutipon  in  Folge  von  Inkrustationen  und  dergl. 
sowie  der  hohe  Werth  der  zeitweisen  Streifung,  namentlich  der  engeren  * 
Köhren  geht  aus  den  letztgenannten  Ziffern  deutlich  hervor.  Die  hohen 
Werthe  der  bei  den  Hamburger  Versuchen  gofundenen  Reibung^scoeffi- 
cienten  müssen  übrigens  als  Ausnahmen  bezeichnet  werden  und  dürfen 
2.  Ii,  bei  Quellwasserleitungen,  satt  getheerten  Röhren  von  guter  Qualität 
des  Eisens  ubd  hei  nicht  zu  harten,  namentlich  nicht  ocker-  und  gyps" 
haUigon  Wassern  nicht  in  Rnchntnig  gezogen  werden,  auch  da  niclit, 
wo  die  Röhren  regelmässig  gestreift  werden.  Dagegen  empfiehlt  es  sich 
z.B.  entsprechende  Zuschläge  zu  den  Lichtweiten  für  Röhren,  welche 
Kanalwasser  auf  Rieselfelder  zn  leiten  haben,  su  machen.  KnoUen- 
bildungen  von  Eiseuoxydhydrat  und  dergl.  ist  durch  gute  Theerung 
möglichst  vorzubeugen. 

Dem  mit  der  Zeit  vermehrten  Rauhigkeitsgrade  in  einer  Rohr-' 
leitung  kann  durch  Vergrössermi?  des  Coefficienten  c  atif  darl'fft»  bis 
2 fache  genügend  entsprochen  werden.  Unter  Umständen,  namentlich 
bei  solclien  Leitungen,  durch  welche  das  Wasser  nach  höher  gelegenen 
Reservoirs  gedrückt  wird,  kann  es  sich  empfehlen,  ältere,  stark  in- 
krustirte  durch  n^ue  Leittingen  zu  ersetzen,  sobald  der  Kraltverlnst  in 
Folge  der  Reibuugswiderstände  im  Rohr  etc.  die  tJmlegungskosten 
compcnsirt. 

'  Bei  geschlosseneu  Rohrleitungen,  welche  in  welligem  Terrain  mit 
fCrÜmmnngen  nach  oben  angelegt  werden,  darf  der  Berechnung  der* 

Rohrweiten  nicht  das  ganze  geodätisehe  Gefüll  von  der  Abfluss-  bis  zur 
Austtussstelle,  sondern  nur  das  Gelall  zu  Gründe  gelegt  werden,  wclchos' 
sich  durch  Verbindung  des  Abflusspunktes  mit  dem  höchsten  Scheitel- 
punkt der  Leitung  ergibt,  falls  letzterer  Ttinkt  Üh^tler  Verbindungs* 
linie  zwischen  Ein- "und  Ausfluss  liegen  sollte.  Wenn  die  Leitung 
übrigens  so  angelegt  wird,  d;tss  zugleich  eine  sangende  Wirkung  in  den' 
unteren  Leitungsstrecken  sich  ausbilden  kann,  so  d;irf  die  Rohrweite 
dementsprechend  ermftssigt  werden. 

In  dem  Aufsatz  von  Forchhoimer:  „Ueber  Bohrn etze**  (siehe 

Zeltachr.  deutscher  Ingen,  v.  IHyp.  H.  10  u.  18),  in  welchcin  mit  Q  die 
durch  einen  Rohrstrang  täglich  durchlautende  Wassermeuge  in  cbm  und 
mit  q  die  hei  künstlicher  Hebung  des  Wassers  oder  bei  natürlichem 
Zufluss  sekundlich  (im  «laliresmittel)  durchfiiessendö  grösste  Wasser- 
meuge in  cbm,  h  dar  Drueklioheiivcrlust  und  v  die  Durcbströmungs- 
geachwiudigkeit  in  m  und  mit  d  die  Rohrweite,  mit  1  die3ohrleitung8« 
länge  heseioh^^^  wird,  werden  als  Grundformelu  .angeführt: 


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15 


d 
h 


.  /d*h 

=  20^  y— , 


0,001«  i  V», 
n 


V  — 


VohoT  die  BeattiYimung  der  Kohrveitea  Siehe  Wassorbau, 
Abschiiitt  nWaBsorversurgangBweften". 

Yerswoigung  von  Rohrleitungen. 

Der  Querschnitt  der  Hauptrohrleitung  d  muea  =  den  Querschiiitteu 
dj,  d2  etc.  der  yon  ihr  direkl .  ausgebenden  Zweigleitungen  sein,  d.  h. 
es  mu^s  sein 


+  etc. 


Wenn  Ton  einem  Hanpistrang  von  der  Weite  d  zwei  Havptsträuge 
von  kleinerer  Lichtweite  d|  und  dj  sich  gabelud  .ibzweigon  und  der 
Winkel,  welchen  diese  Stränge  einBchliessen,  =:  2«  ist,  so  erreichen  die 


Kosten  der  Anlage  ein  Minitniim  fttr  cwt€t  = 


2d. 


Wo  man  unter  ein 


bestimmtes  Maass  fdLr  d|  nicht  heruntergehen  kann,  wird  man  zuweilen 
d'i  =  d]  machen.  Bei  gleicher  Stromungsgeschwindigkeit  muss  d|  s=  d^  V  i 
werden,  und  der  Gabelnngswinkel  2(i  s=  zwischen  120<>  und  00<>  liegen. 

Oeht  aber  der  ^auptstrung  d  in  gleicher  Weite  geradlinig  weUer, 
sodass  d|  und  d^  als  Seitenstränge  wirken,  so  wird  «  am  sweckmässige^ 
='90°  angenommen,  bei  einer  Theilung  in  drei  untereinander  gleich  weite 

Zweige  dagegen  :.-  70^,  füj  eine  einzige  Abzweigung  wird'  zwischen 
66«  und  90°  zu  wfthlen  sein. 

Bichtungsvcränderungen,  Verengungen.  '  t 

Beim  Durchgang  des  Wassers  durch  gekrümmte  Köhren  be- 
rechnet Bich  der  Bruckverlust  h2,  wenn  ß  den  ÖeUtriwittkel,  r  den  Halb» 

d 

messet  der  Krümmung  und  ~  die  halbe  Bohrweite  bezeichnet, 


nach  Weissbaoh 


2g 


1800 ' 


und  es  ist  ^3  aus  nachstehender  Tabelle  für  cylindr.  BOhren  zu  ent» 

nehmnn: 


* 

d 

a,r  ^ 

0/1 

0^ 

0^ 

0,4. 

0,6 

0^ 

0,7 

1  0,ö 

0,9  . 

.l'O 

Ca  =  - 

0431 

0,138 

0,158 

1 

0,20G 

'  1 
0,294 

1 

0,440 

0,661 

«  1 
j  0,977 

• 

1,408 

1,979 

Nach  den  heute  üblichen  Begeln  der  Technik  ist  der  Krümmungs* 
radius  des  Kohres  stets  gr^^.^ser,  als  die  Liclitweitc  der  Röhre,  meist 
5 — 10  mal  so  gross.  Die  eben  j^cdachte  Widcrstaudshöhe  wird  desshalb 
meist  sehr  gering  und  kann,  besonders  in  Rücksicht  auf  den  mehr  oder 
weniger  nur  annähernd  richtigen  CoOfflcietiten  e,  yernaoblftssigf  werden. 

t  ■ 

.    Beibungswidersti^ndo  in  Külireu  mit  veränder Lichcm 

Querschnitt. 

Die  hierfür  gültige  i^'urmel  iat  nach  Grashof 

d*' 


OOS 


16 

worin  C  den  WiderstandscoSfficienten  beseicbnet,  desgl. d  den  Dnrchmesaor 
der  Ausmündunf?,  1  die  Eöhrenläuge  (des  Bohrkegels),  v  die  Aubüubb- 

geschwiudigkeit,  ^  den  halben  spitzen  Winkel,  der  durch  die  Tangenten 
an  eiDcm  Böbrenquartehnitt  eingeschlossen  wird,  y  den  BiurehmesMr  an 

einer  beliebigen  Stelle  des  RohreSi  x  dessen  Abstand  Ton  der  MttndnDgi 

h  die  Widerstandshöhe,  t  die  Temperatnr  des  Waasers,  endltoh  für  einen 
Durchmesser  y  und  eine  Geschwindigkeit  u  nach  Hagen 

u.y 

(A  iat  im  AUgem.  s0,098677  n.  B = 0,000 11519 •^0,«0000 410  t-h  0,0000000  0929 1^. 

Widerstände  durch  Verougungen. 

Geht  die  G r^schwindigkeit  Wj  des  Wassers  beim  Uebergang  vom 
Röhreiiiiuerbchiiitt      in  den  Querschnitt  P  in  w  über,  so  ist  P  w  =  Pi  Wj 

and  die  ▼erlorene  Drnekhtthe  h  s  (^i  —  w^^ 


Beim  Durchgang  des  Wassers  durch  Sehieber,  Hähne,  Kegelyentile 
etc.  ei^teteht  ein  Verlust  an  Druolüiölie  ^ 

Bei  Schiebern  und  Hahnen  wechselt  der  Cofifficient  ^|  vom  gans 

offenen  bis  zum  ganz  geschlossenen  Zustande  von  0 — oo  und  ist  sb 
sehr  von  der  Construction  dieser  M^schinentheile  abhängig,  daes  all- 

femeine  gültige  Werthe  nicht  anzugeben  sind.  Da  man  überdies  weder 
ei  Boreohnung  des  Durohmessevs,  noch  bei  Berechnung  des  Brgelmlss«« 
oder  des  Druck  Verlustes  einer  Bohrleitung  einen  Schieber  ganz  oder 
theilweise  geschlosBOTi  unterstellen  wird,  in  praxi  aber  die  richtige 
öchieberstelluug  nie  anders  als  durch  Probiren  ermittelt,  haben  dies- 
bezaglicho  Becnnungen  fOr  den  «nsfaiirenden  Ingenieur  auch  keinen 
Wertli. 

Bei  Kegelrentilen  ist 

(P  \' 
1,045       ~~~  ^  ^  )  wenn  Pj  den  Querschnitt  der  ^Jbif  im  Vefit^lalU 

und  P  den  Querschnitt  der  Böhre  bezeichnet.  Die  Erhebung  des  Ventils 
muss  hierbei  mindestens  =  der  halben  Weite  des  YentUsitzes  seiiu 

Bei  Klappenv^ntilen  ist 
£i  =  ^^p^      1^  *  worin  P  und  Fi  dieselben  Querschui^e  wie  in  Vor* 

stellendem  bezeichnen,  a  über  nns  nachstehender  Tabelle  zu  entnehmen  ist. 


Oeffuungs- 
WinkeL 

20» 

26P 

ao«> 

36» 

45« 

00» 

700 

a  = 

f  = 

0,178 
90 

0,210 
68 

0,250 
42 

0,289 
30 

0,342 
20 

0,394 
14 

0,458 
9,6 

0^24 

M 

0,670 

M 

0,811 
h7 

Auch  diese  Widerstandshöhen  sind  bei  vollkommenen  Gonstructionen 

ohiio  Bedeutung  gegenüber  dem  Oe^nnimtwiderstando  in  eiuer  längeren 
Iieitunt^  bozw.  der  Unsicherheit  in  He/.ug  auf  die  richtige  Wahl  des 
CoÖfiicicQteu  c.  Wenn  aber  derartige  Ventile  nicht  gefedert  sind,  bezw. 
durch  die  Bewegung  des  Wassers  im  Rohre  schwebend  erhalten  werden 
müssen,  so  verursachen  sie  durch  ihr  Eigengewicht  manchmal  Wider- 
Standshohen  von  grossem  Belang.  X'^nnt  man  V  das  Volumen  eines 
solchen  Ventiles,  yi  das  speciiische  Gewicht  des  Materialcs,  ans  weloham 
dasselbe  hergestellt  ist,  so  ist  dessen  Gewicht  unter  Wasser  {y^  —  y), 
y  und  die  dadtireh  veranlasste  Pressung  im  Bohrquerschnitt  entspricht 
eiuer  Wassersäule  von  der  Höhe  h: 


h  =  -^ 


.  j  ^  .d  by  Google 


17 

Bezeichnet  man  im  Allgemeinen  die  Summe  aller  besonderen  Wider* 
stftnde  in  einer  ROhrenleitung  von  der  Länge  L  mit  s,  so  ergibt  sioh 
der  Geeammtwiderstand ,  welcher  gleich  der  wirksamen  DnickhOhe  H 
B«in  rnuts,  mit: 

*  ^  d» 

und  weuu,  wie  dies  in  der  Begel  bei  bedeutender  Länge  1  uubodeuk- 
lich  geschehen  kann,  z  gegenüber  dem  «weiten  Theile  des  Auf  der  rechten 
Mfett  stehenden  Auadfnokes  ▼ernachUUtaigi  wird: 


Angaben  über  Wasaerleitunga-Anlagen« 

Bei  Leitungen,  welche  an  n  gleichweit  von  einander  liegenden  Zweig« 
ütellen  Wasser  abgeben  und  an  der  letzten  Stolle  überdies  noch  ein 
Wasserquantum  q  2um  Weitertransporte  führen  müssen,  ist,  wenn  die 
letzte  Zweigstelle  in  der  EntfemungL  =  nl  vom  Anfange  der  Leitung 
gerechnet,  abliegt  nnd  m  Cubikmeter  wasser  unterwegs  rertheilt  werden: 

Ist  die  Ansahl  der  Theile  n  sehr  gross,  so  Ters^winden  die  Glieder  mit 

Ist  überdiesi  wie  beim  Yerästelungssystem,  q  =  Oy  so  wird; 

c.m'^.L 


3.d* 


Wird  also  vom  Anfange  bis  zum  Ende  einer  Leitung  ein  Wasserquantum 
m  gleichmässig  durch  eine  grosse  Auzaiü  Ton  Abzweigungen  vertheilt, 
so  beträgt  der  Dniekverlust  nur  den  dritten  Theil  dessen,  der  entstehen 
würde,  wenn  das  Quantum  m  vom  Anfange  sum  Ende  der  Leitung  ohne 

2wi8chenabgabe  durch  geleitet  werden  müsste. 

Bezeichnet  bei  küiistliclier  Wast^erhebnn'^  h  die  Differenz  zwischen 
dam  öaugwasserspiegel  und  dem  Wastteräpiegel  des  Abiieferungsoirtes, 
B  die  Lehfuigswiderstandshöhe,  entsprechend  dem  Bruckrerluste  im 
ItaiitgnUir  und  Drnckrobr,  a  die  vorlitufig  abgeschätzte  Summe  aller  be- 
sonderen Widerstandshrtben,  so  ist  der  erforderüciie  Nntzeffect  der  Kraft- 
maschine um  per  Becundo  (4  Cubikmeter  Wasser  au  den  Abliefexungsort 
SB  fij^dsm,  in  Pferdestärken: 

1  AAA 

N=i^.Q.(h  +  «+B). 

Tersteht  man  ferner: 

1)  Unter  a|  die  jfthrlichen  Kosten  einer  Nutzpferdestärke,  entstehend 

aus  dem  Kohlen  verbrauche,  welche,  wenn  pro  Stunde  und  Pferdestärke 
Nutzleistung  k  Kilogramm  Kohlen  verbraucht  werden,  n  Stunden  per  Tag 
gearbeitet  wird,  und  m  Mark  pro  Küogr.  Kohle  (auf  den  Eost  gelegt)  in 
Anschlag  sa  bringen  sind,  86&.m.n.k  Mark  besagen. 

2)  Unter  %  die  jfthrliohen  Kosten  aus  dem  Aufwände  für  Talg,  Oel, 
Yerpackungs-  und  Yerdichtungsmatcrial  nebst  zugehöriger  Arbeit,  für 
Anschaffung  und  Anbringen  Ton  Ersatztheilen,  für Beparaturen  etc.  pro 

Nutzpferdestärke. 

3)  Unter  den  jährlichen  Aufwand  pro  Nutzpferdestärke  aus  Ver- 
sinsun^  und  Amortisation  für  den  Anschaffungspreis  yon  Maschinen 
nnd  Kesseln  und  für  die  Herstellung  der  Gebäude,  des  Kesselmauer- 
werks und  des  Schornsteins. 

4)  Unter  den  jährlichen  Aufwand  aus  Verzinsung  und  Amorti- 
sation  eines   Meters   Rohrleitting,    deren    Lichtweite  1"   beträgt  (die 

ZXY.  Bheinhaid's  Kai.  1898,  Qehefteter  Theü X.  3 


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18 

KoBten  eines  Bteters  Bohrleittmg .  von  1***  Liditweiie,  oomplet  Aamml 

Grabarbeiteni  Verdichtung  etc.  etc.  betragen     Z.  rund  8Ö  Mk.,  ai|  wt^de 

also  bei  6<V<)  VerziusuDg  und  Amortisation  ca.  i,8Mk.),  so  ist  die  zweck* 

luäSBigste  Lichtwelte  der  Druckleitung: 

'       •  • 

Y  3 . 

Innerhalb  der  praclieclien  Anwendnnpon  schwankt  der  Zahlenwerth 
von  f  gewöhnlich  zwischen  1,4—1,8,  was  einer  Gescliwindigkeit  im  Rohre 
von  0,4 — entspricht.  Die  Lichtweite,  ist  unabhängig  von  der 
absoluten  Förderhöhe  und  der  Länge  der 'Druckleitung,  Vorzugsweise 
abhängig  von  dem  zu- fördernden 'Wasserquantuni. 


U^rapkischa  Bestimmung  der  Druckverluste  in 

Bohrleitunffen. 

▼on  Otto  Spiest,  lafentenr  in  BaaeL 

Mit  einer  auf  der  liiiukseite  der  j^UeberuicUt  der  pro  qkm 
*   abf  liessenden  Waes  er  mengen**  gedruckten  Tafel.  Seite  84.  - 


Die  Bestimmung  des  Druck verlnstes  in  Kohrleitnng^n  durch  Beibung 
des  WassorB  an  <lcn  Bohrwänden  kann  nach  den  Tabellen  von  Darcy, 
Weissbach  u.  A.,  und  2war  in  einfachen  Jj^iUlen  unmittclbari  bei 
schwierigeren  Fragen  aber  durch  wiederholtes  Versuchen  gelöst  werdVn. 
Die  folgende  Methode  gibt  weitere  allgemeine  Lösungen  auf  unmittel- 
baroni  Wocro  an.  Unter  Wassermenge  ist  in  Nachstehendem  der  in  der 
Zeitsecunde  sich  ergebende. Ausfluss  versitanden, 

1«  Der  einfaolie  Rohrstrang  (s.  Fig.  l  u.  2). 

Der  mit  vier  Steigröhren  versehene  Strang  AiB,C|  —  E.  soll  mit 
Wasser  gefüllt,  die  Wasserstandlinie  hori/^ontal  sein.   Lässt  man 

nacheinander  die  Mengen  q|  —  —  q3  etc.  ausströmen,  so  sinken  die 
WaBgerspiegel  in  den  Öteigröhren,  so  dass  die  Druckiinie  die  neuen 
Tragen  AaE^,  A4E3  etc.  einnimmt,  d.  h.  um  den  Drehpunkt  A4  schwenkt. 
'Die  Drucklinie  nebst  dem  geometrischen  Lftngenprofilo  dos  Stranges  bilden 
zusrnnmen  „das  hydnuilische  Längenprofil"  (\o^  jeweiligen  StrfinniTiLTs- 
zustaudes.  Trägt  man  an  irgend  einem  Piezometer,  bei  jedem  Wasser- 
stande die  entsprechende  Wassermenge  als  Abscisse  auf,  so  erhält  man 
„das  liydranlischeQnerprofll**  Fig.  2  der  betreffenden  Stelle.  Wenn  man  in 
'der  Entfernung  Eins  100^  von  der  Quelle  die  procentischen  Gefälls- 
"verluste  (».  die  Tabellenwerthc)  der  Wasserraengen  q«,  q^  bis  aufträgt, 
und  von  der  Quelle  aus  Strahlen  hindurchzieht,  so  erhält  man  die  Druck- 
linien eines  jeden  Strömungszustandes.  Aus  den  Längenprofilen  erhält 
man  durch  Projcotion  die  Quorprofilc  oder  umgokrlirt.  Die  Querprofllo 
tragen  die  niimlicljc  Uezeichnung,  wie  ilie  zugehörigen  Kohrstränge.  — 
Im  i?unkte  iii  Hchneidet  das  Querprofil  den  Horizout,  daher  wird  hier  die 
Abscisse  Htaj  — q  maximum. 

■  * 

2.  Der  znsannuengesetzte  Strang  (Fig.  3—5). 

* 

Wenn  ein  und  diese! i»o  Wassermenge  q,  nacheinander  die  Stränge 
A,  B,  U  durchläuft,  so  summiren  sich  die  Gcfällsverluste  Zj  4-212 
Tndem  man  die  Querprofile  A  —  B  —  C  der  einzelnen  Stränge  Fig.  i 
^sumtiiirty  entsteht  Fig.  3. 

Das  Querprofll  des  Piezometers  TSIo.  1,  als  Ourve  A  fUr  x    qi;  yt  -^Z] 

*   '       «  c.        «    2,  «       €    A-fB  ftir  X  -qi;        S|  +  Zf 

*  *  •        «  <  «    •      <   a,  «      «    A  4-  B  4-  C   für    X  -  q,; 

73  "  Z|  -f-  Z2  -f  23. 

•  '  » 

Trägt  mau  die  W  ertlio  z«,  zt-^-z^  u.  8.  w.  auf  den  entsprechondeii 
Plezometern  auf,  so  ist  F,G|H|j|  die  Drucklinie  des  Strömungszustandes  q} 
und  F]MNE  die  Brucklinie  der  Maximalströmuug  TgEu— 4  i^^^^*»  iudem 
mau  die  Schnittpunkte       £|  und      projicirt.  Wenn  man  die  glelcheli 


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19 

Stränge  A,  B  u.  C  iu  der  Beiheufolge  C,  A,  B  aufstellt»  so  ist  F|KLJ| 
die  neue  Drncklinie. 

Kegel:  Beim  ZuBammeiisetzen  vou  Bohrsträngen  addirt  mau  die 
zu  gleichen  Absoissen  qt,  qf  gehörenden  Ordinaten,  d.  h.  die,  gleichen 
•WasBermengen  entsprechenden,  GeftUsvcrluste. 


3.  Vereinigung  vou  zwei  Quellen  (l^'ig.  5—7). 

Im  G«abelpnnkte  S,  der  Vpreinignngsstelle  der  zwei  Quellen  K,  uud 
Hl,  ißt  der  Piezometer  P,  sowie  oiiie  Vorrichtung  S3  orrichtot,  um  dasolbst 
Wasser  seitlich  ausströmen  zu  lusseu.  An  die  vereinigten  i^uellsträuge 
A  and  B  schliesst  sich  der  Strang  G  an,  der  mit  dem  Schieber  S4  an 
det  Entnahraestelle  M  endigt.  Znor?.t  bestimmt  man  die  einer  jeden 
Wasaermenge  »ij  ent»»precheude  Druck  In  )he  am  (iabelpiezometer  V  und 
betrachtet  dann  dieselbe  als  ein  die  beiden  l^uelleu  ersetzendes  Wasser- 
becken mit  Terftnderlicher  HOhenlaige. 

Man  seichne  die  Qnerprofile  A  und  6  der  gleichnamigen  Stränge 

und  schwenke  die  Gurve  +B  um  180".  Die  durch  die  Curven  -|-A  und 
-f  B  und  ~B  eingeschlossene  Fläche  ist  dann  da«  bydranlische  Quer- 
profil dus  Zusammenflusses. 

W^enn  alle  Seitenöffnnngen  goschloesen  sind»  so  fliesst  nur  Wasser 
ans  der  Hocfadrnckqnelle  in  die  Niederdrnckqnelle  —  in  dem  Maaese 

ah,  als  man  den  seitlichen  Erguss  anwachsen  lässt;  nimmt  das  Üeber- 

flicsaen  ab,  dann  kommt  der  Uebergangszeitpunkt,  in  weloliem  die  Nioder- 
druckquelie  zu  wirken  anfängt,  bis  dann  beido  gleichzeitig  sich  orgiessen. 

Die  folgende  Zusammenstellung  erläutert  die  Zeichoungeu« 


Piezo- 
•  meter- 
stand. 

• 

Längen- 
p  r  u  1"  i  1. 

Lieferung  der 
Hoch-    1  Nied  er- 
drück-  1  druck- 

Quelle. 

Erguss 
in  die 

Nieder- 
druck- 
quelle. 

Ausfluss ' 

am  Soiten- 
schieber  Sg. 

8d,6 

Sd,3 
8d|o 
Sd« 
Sdo 

KidißK, 

BjdtnK, 
E,d4R, 

BidoH] 

a,6h,ß-^  6 
a,3h,3—  8 

a4h4  :r-13/) 

aiho  3^15,2 

0 
0 

0 

h4b4  "  5 
habo-M 

aiG^i«  —  6 

0 
0 
0 

0 

»13^13—  ^/ß 

ainhio=2l0,0a 
a4b4   -- 18,5 
agbo  - -21^ 

Wenn  sich  an  die  Gabel  ein  Strang  G  anschliesst,  so  bestimmt  man 
die  Drnckverlusto  am  Ende  derselben  nach  den  Hegeln  des  §.  2,  d.  h« 

man  fügt  zu  dem  Drnckverluste  djQam  au  der  Gabel  noch  den  Druck- 
verlust der  Strecke  C  an.d^  für  ein  und  dieselbe  Wassormengo  hinzu 
und  erhält  alsdann  Punkt  (L  einen  Punkt  des  hydraulischen  Querprotiles 
A  +  B  4*  0  für  den  Bndschieber  84  (Fig.  7). 

Begel;  Beim  Znsammenflasse  sweier  Quellen  addirt  man  algebraisch 
die  glächen  BruckhOhen  entsprechenden  Mengen. 


4.  Das  Kreisnetz  (Fig.  8-13). 

Wenn  die  beiden  Quellen  im  gleichen  Vivean  liegen,  so  gilt  die 
biRherige  Constmction.  Lässt  man  an  der  Gabel  (s.  d.  Fig.  8)  die 
Wassermenge  qj  -|-  ausfliesseu,  so  crfolirt  dies  ur.ter  dem  Druck  S,TT,, 
mit  dem  Druckprofile  QHjR,  die  beiden  Quellen  liefern  hierbei  die  Theilo 
qi  und  r,  (s.  Fig.  9  oder  Fig.  10).  Wenn,  ohne  au  der  Quellhöhe  noch 
an  den  Bohrlängen  etwas  zu  ändern,  die  Quellen  einander  genähert 
werden,  bis  sie  zusammenfallen,  so  liegt  der  VaW  vor,  das»  von  einem 
Punkte  zwei  Stränge  ausgeheu,  welche  sich  später  wieder  vereiuigen, 
für  welchen  Fall  somit  obige  Gonstmotion  noch  angewandt  werden  kann. 

In  Fig.  11  schliesst  sich  an  den  iStrang  A  eiu  Kreisuetz  B  uud  C  an. 
Im  Trennungspunkte  R,  sowie  im  Wiedervereinigungspunkte  Ho  sind 

die  l'iczometer  Ei  und  IIu2  errichtet.  Tiässt  man  ;nn  Schieber  S  eine 
Wassermenge  q|  ausströmen,  so  kommt  dieselbe  au  der  (iabol  unter  dem' 
Drucke  EHj  =  H0H3  an.   Hier  tritt  Spaltung  ein.   Demnach  construirt 

2* 


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20 


man  in  Hg  die  swei  Strangprofile  B  und  C,  trantformirt  dieselben  zu 

B  +  0  (Fig.  12)  uud  zieht  PjPj  wobei  H,P,  =  HjPjss  q,.  Es  spaltet  sich 
hier  qj  in  die  Theilströine  II|D|  =  C|  uud  I>^V^  =  b|  unter  dem  Drucke 
H0H3  und  wird  im  Puukte  Ho  uuter  dorn  Drucke  HoHi  wieder  ver- 
einigt. Bas  entsprechende  Läugenprofil  Mersn  ist  QH3H1.  Znr  Be- 
stimmung des  Majdmams  kehrt  man  die  Garßen  um  (Fig.  13)  und  erhält 
alsdann  H2P3  =  q  max.  mit  dem  li&ngenprofile  QHsHoi  die  Maximal- 
theilströme  sind  O^lOba- 


5.  Drack-WassemiAiige  und  meoliaiiisclie  Arbeit  (Fig.  1  o.  29). 

Am  Ende  S  eines  einfachen  geBchlossoneu  Bohrstranges  A^BiCi  bis 
(Fig.  1)  werde  ein  Loch  gebohrt  und  so  weit  ausgerieben,  dass  per  Secuude 
eine  Wassermenge  qt  ausfliesst.    Es  stellt  sich  alsdann  die  Drucklinie 
A4E3  ein,  am .  Ehrende  ist  E4E2  ~  dem  Gef^sverlust  und  EjEs  ~  die 
Piezometerh^e,  bis  su  welcher  der  Wasserstralü  itei  aufsteigt^  liie 

n 

Geschwindigkeit  im  Kohr  nimmt  nnn  die  Grösse  D^  ^  X  V  =  q  an. 

Die  Ausfiusspeschwindigkeit  geht  ans  der  Gleichung  n  =V'2gX 
iiervor  uud  das  Bohrloch,  bezw.  die  Schieberöä'nuug  erhält  somit  den 
Qnersehnitl  ai  X     =  4*  meehaaiselie  Arbeit  des  anBstrtaiendeii 

71 

Wassers  ist  =  D2      X  EjEj  X      =  Q  X  E|^^3-    Wenn  man  bei  einer 

1000  m  langen  Leitung,  die  den  Durchmesser  D  =  0,3°^  und  die  Druck- 
höhe H  =  25™  hat,  der  AusliusBÖffnung  nach  und  nach  zunehmende 
Werthe  gibt,  bis  das  Maxinram  des  Ausflusses  erreicht  wird,  sodaan 
die  obigen  Werthe  ansrechnet  und  nach  Art  der  Fig.  29  graphisoh  auf- 

trü^'t,  so  erhält  man  ein  Bild  aller  vorkommenden  Tay^ai^^^«« lyi*«,^ 
welchen  folgende  besonders  hervorzuheben  sind: 

a)  Bei  geschlossenem  Bohr  herrscht  am  Ende  das  MazinHuat  des 

Druckes  mit  dem  Minimum  der  Geschwindigkeit; 

b)  bei  ganz,  bezw.  soweit  geöffnetem  Bohr,  dass  die  grösste  Qe- 

sehwindiakeit  im  Bohr  auftritt,  wi?d  das  Minimum  des  Brackes 
und  das  Kaxininm  des  Wasserausflnsses  erreiobt; 

c)  bei  einer  mittleren  Schieberöffnimg  a  bei  einer  Geschwindigkeit 

des  Wassers  von  1,5°^  erhält  man  das  Maximum  der  mecha« 

nlBoheu  Arbeit. 

Je  nachdem  man  durch  eine  Wasserleitung  ein  Maximum  an  Druck 

bezw.  an  Wasseriiienge  odor  mecliuiiiacher  Arbeit  gewinnen  wiU»  hat 
man  die  entsprechenden  (Geschwindigkeiten  herheizulUhren. 


6.  Anwendung  obiger  Sätze. 

In  den  Figuren  14—27  ist  ein  Beispiel  durchgeführt,  in  welohem 

zwei  Consumstelleu  Si  und  So  (die  Dörfer  Bassecourt  und  Berlinoourt 
im  Bernisohen  Jura)  von  einer  gemeinsamen  Quelle  gespeist  werden^ 
und  woselbflt  jede  der  Bntuahmestellen  ein  piezometerartig  eingeschal- 
tetes Beservoir  besitzt.  —  Die  am  gemeinsamen  Hauptstrange  gMCgeneu 

Ortschaften  beziehen  ihren  Durchschnittsbedarf  unmittelbar  aus  der 
(j>uelle,  nur  der  üeberschuss  an  Wasser  steigt  zu  den  Besorvoirs  hinauf 
und  flieset  toa  diesen  aus  in's  IPreie.  Uebersohreitct  in  irgend  einem 
Zeitpunkt  die  augenblickliche  Wasserentnahme  die  mittlere,  so  treten 
die  "Reservoirs  sogleich  iu  Thiltigkoit,  so  dass  die  Zwischenstation 
bedeutende  Mengen  beziehen  kann,  ohne  dass  die  Endstation  hiervon 
berührt  wird.  In  der  Figur  ist  gezeigt,  wie  stark  in  jedem  Falle  sich 
die  Quelle  und  jedes  der  beiden  Beaervoirs  an  der  Wasserabgabo  bs»> 
theiligen.  Näheres  hierüber  ist  in  dem  hezüglichen Aufsätze  desYerCassaxs 
im  Journal  fUr  CJas-  und  Wasser-Fachleute  1887  nachzulesen. 

Die  Fig.  28  gibt  eine  Skizze  über  die  Wasserversorgung  des  Dorfes 
Bieheu  bei  Basel,  woselbst  vom  Verfasser  drei  in  verschiedenen  Höhen 
gelegene  Quellen  vereinigt  und  durch  zwei  yerschieden  hoch  gelegen« 
Beservoirs  ausgenntst  wurdexL 


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Bl 

Bewegung  dett  WaseerB  in  f^üseen  und  Kan&len. 

Tob  Brntmaa^thn, 

Wird  mit  Q  die  Wassermenge  in  cbm,  mit  F  der  Durchflussquer- 
sclinitt  bei  der  fitleichfftrmigen  Bewegung  des  Waseeri  in  FlIlBSen  und 

Q 

Kanülen  bezeichnet,  so  noiint  mau  den  Quotieiitou  ^        v  die  mittlere 

Geschwindigkeit  des  Wassers.  Jener  Umfang'  drs  Wasserquerschnittes, 
welcher  nicht  mit  der  freien  utmosphäriBcheu  Luft  in  Berührung  8teht| 
heissi  benetster  Umfang  p  und  der  Quotient  aus  dem  WasierQuertehniMe 

F 

P  durch  diesen  benetzten  Umfang  r  =  Iicisat  die  mittlere  hydrau- 
lische Tiefe  oder  der  Profilradius.  Ist  h  das  Gefälle  der  Wasserspiegel- 
oberflAehe  auf  die  liftnge  1,  so  ist  y  =s  cc  das  GefUle  pro  Iittngeneinbeit. 

Zwischen  den  genannten  Grossen  besteht  nach  allgemeinen  Annahmen 

die  Besiehung :   

T  =  k. y  a 

Eytelwein  nimmt  k  konstant  zu  50,9  an  (für  Metermaass),  während 

der  CcH'fficient  von  der  Geschwindigkeit  und  der  Art  des  Bettrs  ab- 
hängig ist,  wie  ans  der  auf  Seite  104  mitgetheilteu  Tabelle  zu  ersehen. 

Basin  setzt 


/  r  .  « 


^  (gut  für  r  <  0,6  mt), 
+  T 

wobei  a  und  b  empirische  Codfficienten  sind,  deren  Werth  im  Mittel  bei 

1)  KaiiMmt  in  sorgfältig  gehobeltem  Holz  nder  in  dement: 

a  —  0,00015,  b  —  0,000004,'); 

2)  Kanälen  in  Bacicsteiuen,  i^uadern  oder  ungehobeltem  UoIk: 

a  SS  0/)Oei%  b  =  O;0000198( 
8)  jECanftlen  in  Mauerwerk  Ton  Bruchsteinen: 

a  ^  0,00084,  b  0,00006, 
4)  Kanälen  in  Brde: 

a  SS  0,00028|  b  =  0,00035. 

Sasse  iOlutfftr  r  die  Wassermengen cnrventiefe  ein»  Die  Messungen 
von  HumphrejB  Und  Abbot  am  Mississippi  |;aben  Veranlassung  zur 

Aufetellutjg  neuerer  Formeln,  bei  denen  die  Eoibiiug  ambenetzten  Um- 
fange als  wesentlicher  Factor  auftritt.   Die  ^Mcäsungeu  und  Original« 
fonoeln  dieser  Ingenieure  sind  theils  nicht  ueuau  genug,  theils  zu  um- 
stündlich,  besser  anwendbar  die  Formel  von  G  au  g u  il  le t  und  Kutter 
welche  diese  Beobachtungen  berücksichtigen,  danach  ist 

FOr  den  BstihigkoitseoSflicienten  n  gelten  folgende  Werthe: 

1)  n  =  0,010  für  Kanäle  von  sorgfältig  gehobeltem  Holz  und  von  glatter 

Cement  Verkleidung. 

2)  n  =  0,012  für  Kanäle  aus  l?rettern. 

8)  A  =  0,013  desgL  aus  behauencn  Quadersteinen  oder  gut  ausgefugten 

Backsteinen. 
4^  n  s  0,017  desgl.  aus  Bruchsteinmauerwerk. 
6)  n  SS  0,026  desgl.  in  Erde,  sowie  für  Bäche  unrl  T' lüsse. 
0)  n  s  0,030  für  Gewässer  mit  groben  Geschieben  und  mit  Wasserpflanzen. 

Messungen  an  der  oberen  Donau  und  deren  Seitenflüssen  (Gebirgs- 

flös«?o)  ergaben  n  =  0,0220  bis  0,0'2?1.  Bei  den  nvjivn  Klhmrs-'Tiii-.'ii  hnt 
sich  herausgestellt,  dass  der  Werth  von  n  zunimmt  trotz  der  Abnahme  des 


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22 

Korns  in  dem  Geschiebe,  daher  die  Coeffloieiiten  nur  mit  Vorsicht  zu 
gebrauchen  sind  namentlich,  wenn  Eiu)>auten  im  Flussbett  vorhanden; 
ausflerdem  scheint  n  in  ein  und  demselben  Qaerschnitt  mit  der  Tiefe 
zu  wachsen,  oder  auch  noch  von  dem  Gefälle  abhängig  zu  sein;  (a.  d. 
ilannov.  Ztg.  f.  Ing.  u.  Arch.  von  1885,  S.  621,  worin  dem  Coöfficieuton 
in  überhaupt  eine  andere  Bedeutung  als  derjenigen  eines  blossen  Baubig- 
keitftoo9ffloienten  Bugesproohenwird,  s.  ferner  Zeusehr.  für  B»iiweieiilti86^ 
Heft  10—19.) 

Die  ältere  Kutter'scho  Formel,  welche  bei  nicht  zu  geringem' 
Gefälle,  etwa  (C  >  0,0005,  sehr  gute  Kesultate   ergiobt,  leitet  sich 

aus  der  Forael  x  =  k  Vt  (<  her,  in  dem  darin  für  k  ein  Ausdruck  ,£ür 
den  Kauhigkeitscoefficienten  gesetzt  wird.   Sie  lautet: 


100  V 


Für  n  geben  Kutter  und  Grob.en au  folgende  Werthe  an: 


gorie. 

I. 

IL 

III. 
IV. 

V. 
VI. 

vn. 

VIII. 
IX. 

-  X. 

XI. 
« 


Forin 

des  Ge- 
rinnes. 

halb 
kreis- 
förmig 
recht- 
winklig 
« 


« 


trapez- 
förmig 


XII. 


Ranhig- 

keits- ' 
coSffi- 
cient. 


Beiner,  glatter  Oement   •  .  . 

Beiner  Oement  u.  sehr  sorgfältig  gehobeltes  Hol« 

Gut  gefugte  Bretter  

Oewfthnliobe  rauhe  Bretter,  sergOltig  *  hecge- 
stelltss  Buekstein-  und  rein  gearb.  Quader^ 

Mauerwerk   .  . 

Ordinäres  Backatein^auerwerk  u.  Bohlenwände 
QewOhnl.Mörtelmanerwerk  von  gespitsten  Steinen 
Bestochenes  BrachsteinmanerverlCi'  Sdhle  dtwas 

mit  Schlamm  bedeckt  •  •  • 

Bauhmauerwerk  mit  schlammiger  Sohle  •  •  • 
Aelteres  Mauerwerk,  moos-  und  pflansenfirei 

mit  schlammiger  Sohle    •  • ' . '  

In  felsigem  Boden,  Sohle  unter  1,50™  breit,  wenig 

Wasserpflanzen   •  . 

Sehr  regelmttssig,  sauber  ausgeführter  Erdkanal 

ohne  Pflanzen   

InBrde  mit  schlammiger  oder  steiniger  Sohle  mit 
wenig  Wasserpflanisen,  Sohle  Über  S^O*"*.  breit 

Mangelhaft  erhaltenes,  mit  Moos  nnd  Pflanzen 
bedecktef  Trockenmauerwerk  und  schlam- 
miger Sohle;  Sohle  nicht  über  1,50™  breit 

Erdkanal  mit  ziemlich  vielen  Wasserpflanzen, 
Sohle  nicht  über  l,5ü'"  breit;  BächC  und  Flüsse, 
wie  die  Seine,  die  Weser,  dor  Linthkanal  .  . 

Erdkanal  mit  vielen  Wasserpflanzen,  sohlecht 
unterlialten, mit  schlammiger  Sohle,unter  1,60°* 
breit.  Gewässtsr  mit  Q0sttfaisben,wie  derBhiill 
oberhalb  des  Bodensee^s  


.0,12 


0,15 
0^0 


0,25 
0,36 
0,46 

0,55 
0,76 


1,26 
IjftO 

1,76 

2^0 
2/H> 

* 


In  nicht  mit  den  obigen  genau  übereinstimmenden  Füllen  müt&en 
mit  Bücksicht  auf  die  Läugenentwicklung  der  Sohle  und  Böschungen 
und  auf  die  verschiedene  Bauhigkeit  derselben  die  nachstehenden  Oo8fd< 
oienten  der  einen  oder  andern  Kategorie  entsprechend  genähert  werden. 

Bouiorkung.  Boi  ^^oscliiobofinironden  Bächen  und  Flüssen  faiid 
Grebenau  die  Coefficiontou  der  Kategorieen  X — XII  nicht  mehr  zuver- 
lässig. Für  Gewüsäcr  mit  Gefallen  unter  0,0005  sind  die  Worthe  nicht 
mehr  anzuweiyden.  ^       .  •      «  * 


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?3 


•  r 
in  ' 
Metern. 


Werthe  des'Goftfflc.  k  in  der  Formel  Y  ä  k  /rTft.  ^ 


HI 


IV 


V 


VI  vn  VIII  IX  i  X 


XI  ixii 


0,01 
•0,03 
0,05 
•  0,07 

0,10 

;  0,11 
0,12 
0,18 
0,14 
0,15 

-  0,16 
0,17 
0,18 
0,1» 

.  0^0 
0,25 
0,30 
0,35 
■0,40 
0,45 
0,60 

.  0,65 
0.60 
0,05 

^  0,70 

.  0,80 
'  0,88 
0«90 
.  0,06 
1,00. 
1,50 
2,00 
2,60 
3,00 

a^. 

4,00 
.4,60 

5,00 
5,50 
6,00 


45,5 
59,0 
ß5,l 
68,8 
72,5 
73,2 
74,0 
74,7 
76,5 
76,3 
76,8 
77,3  , 
77,8 
78,3  i 
78,8  ' 
80,4 
82,a  j 
83,0  ' 
84,0 
84,8 
85,5  I 
86,0  ! 
8G,Ü  I 
87,0  I 
87,5 
87,9 
88,2 
88,5 
88,8 
89,0 
80,3 


40,0 
53,6 
59,9 
03,9 
67,8 
68,6 
60,5 
70,3 
71,2 
72,0 
72,5 
73,2 
73,7 
74,3 
74,9 
7G,7 
78,5 
79,7 
80,8 
81,7 
82,5 
83,2 
83,8 
84,3 
84,8 
85,2 
85,6 
86,0 
86,4 
86,7 
87,0 


33,3 
46,4 

62,9 
57,0 
61,2 
62,1 
63,1 
64,0 
66,0 
65,9 
66,5 
67,1 
67,8 
68,4. 
69,0 
71,1 
73,2 
74,6 
76,0 
77,0 
77,9 
76,7 
79,5 
80,1 
80,7 
61,2 
81,7 
82,2 
82,6 
83,0 
83,3 


27,0 
39,0 
45,3 
49,5 
63,0 
64,9 
55,9 
56,9 
67,9 
58,9 
59,6 
60,3 
60,9 
61,6 
62,3 
04,7 
67,0 
68,6 
70,1 
71,3 
72,4 
78,3 
74,2 
74,9 
75,6 
76,2 
76,8 
77,4 
77,9 
78,3 
78,7 


23,2 
334 
39,0 
43,1 
47,6 
48,5 
49,5 
60,6 
61,6 
62,5 
53,2 
63,9 
•64,7 
66,3 
56,1 
58,6 
61,0 
62,7 
64,4 
65,7 
66,9 
67,9 
68,9 
69,7 
70,5 
71,^ 
71,9 
72,5 
73,0 
73,6 
74,0 


18,2 
27,8 
33,2 
37,1 
41,3 
42,3 
43,3 
44,3 
45,2 
46,2 
46,9 
47,6 
48,3 
49,1 
49,8 
62,3 
54,9 
66,7 
68,4 
59,8 
61,1 
62,2 
63,3 
64,2 
65,1 
66,8 
66,6 
67,2 
67,8 
68,4 
69,0 


16,2 
23,6 
28,6 
32,1 
36,1 
37,1 
38,0 
39,0 
39,9 
40,9 
41,6 
42,3 
43,0 
43,7 
4U 
47,0 
49,6 
61,3 
63,0 
54,4 
65,8 
57,0 
68,1 

69A> 
69,9 
60,7 
61,5 
62,2 
62,9 
63,5 
64,1 


12,2 
19,4 
23,7 
26,9 
30,5 
31,4 
32,3 
33,2 
34,1 
36,0 
36,6 
36,3 
36,9 
37,6 
38,3 
40>8 
43,2 
46,0 
46,7 
48,1 
49,5 
60,7 
61,8 
62,8 
53,8 
54,0 
65,4 
56,2 
56,9 
57,6 
58,2 


9,7 
15,7 
19,4 
22,2 
26,4 
26,2 
27,0 
27,8 
28,6 
29,4 
i*0,0 
30,6 
31,2 
31,8 
32,4 
34,8 
37,1 
38,8 

404 
41,8 
43,2 

444 

45/5 
46/4 
47,4 
48,2 
49,0 
49,8 
60,5 
61,2 

613 
66,1 
60,3 
62,7 
65,0 
66,7 
68,3 
69,6 
70,6 
71,6 
72,6 


7,6 
12,4 
16,6 
17,8 
20,6 
21,3 
22,0 
22,7 
23,4 
24,1 
24,6 
26,2 
26,7 
26,3 
26,8 
28,9 
31,0 
32,6 
34,1 
36,4 
-86,7 
37,8 
88,0 
89,8 
40,7 
41,5  I 
42,3 
43,1 
43,8 
44,4  j 

45.0  I 
49,4  ) 

63.7  r 
66,2  I 

68,7 ; 

60,4  j 

62.1  I 
63,4  I 

64.8  , 
65,8  I 
66,8  1 


6,6 
9,4 
11,8 
13,7 
15,9 
16,6 
17,1 
17,7 
,18,3 
18,9 
19,3 

i9,a 

20,2 
20,7 
21,1 
22,9 
24,7 
26,1 
27,6 
28,6 
29,7 
30,7 
31,7 
32,5 
33,4 
34,2 
34,9 
36,6 
36,2 
30,9 
37,5 
41,7 
45,9 
48,4 
60,9 
62,7 
64,5 
56,9 
67,3 
68,4 
69,6 


3,9 
6,6- 
8,4 
9,8 
11,5 
11,9 
12,3 
12,8 
13,7 
13,3 
14,0 

IM 

14,7 

16,3: 

16,5 

17,0 

•18,4. 

19,5 

20,6 

21,6 

22,6 

23,3 

24,1 

24,8. 

26,6 

26,a 

26,8 

27,4' 

28,0 

28,6 

29,1 

32,9 

36,7 

39,1 

41,6 

43,3 

46,0 

46,4 

47,8 

49,0 

6t),  1 


(Weitere  die  Rechnung  vereinfachende  Tabellen  sind..  Jüa^  B  ü  h  1 - 
manu*  8  Hydromechanik  1888,  Seite  413 — 417  enthalten.)  f 

'Hagen  stellt  2  Formeln  auf:  für  Gräben  in  Erde  wobei  tt  ^  0,001 

tS  0,20  ra  ist:  T=  4,0  r       fOr  Flüsse  und  Ströme  dagegen  v  =3: 3,3^  y^V'U 
H  ar  der,  dessen  Formel  verhältnissmässig  gute  Bepultate 'geliefert 
haben  soll,  trennt  den  Coöffioieuten  k  der  Formel  v:  =r\.k  Vr.rt  lin 
k  =5=  k|  -|-^     V  r  und  gicbt  für  k  folgende  "Werthe  an:  ;  ' 

\-  1.  Kanäle  mit  sehr  glatten  Wänden  k  =  70,5  +  7/254  x 
'2,      f      •  ■«     glatten  Brettern  oder  ■     ;      ^      j  -  • 

;  '  '      '.  .\    glattem  Mauerwerk  k  =  56,0  +  '7,264iV  r 
3«      .f  in  :6rde  o.ier  rauhem  •  '  i 

Bruchsteiftmauerwerk  k  =  36,27.-)- ^,264  V 

Alle  diese  Formeln  aetisen  wenigstens  aiinilhernd  regelmässig  aus- 
gebildete Profile  und  nahezu  gleichmässige  Geschwindigkeit  der  Wasser- 
.läufe.in  nicht  zu  kurzen  Strecken  voraus;  wo  diese  Bedingungen  nicht 
^Vorhanden  sind,  werden  die  Besultate  mehr  oder  weniger  ungenau  und 
'bedarf  es  der  directen  Messung,  auch  scheint  es  unrationell,  ein  und 
'dieselbe  Formel  sowohl  für  kleine  Bäche  als  für  grosseStrOme  zuben.utzen. 


24 


Nach  den  Beobaohtongen  you  r.Wa  gner  und  Oberbaurath  S  c  h  m  i  d  «oU 
Bich  die  0Aagaillet-KiitieT*8ohe  Formel  am  betten  bewihrl  haben^ 

Das  Yerbtltniee  der  mittleren  Seechwlndigkelt  ▼  des  ganzen  Flneil 

qnerechnitteB  znr  gröseten  Oberflächen gesch windigkeit  v  max  ist  fast  bef 
allen  Gewässern  verRchieden  und  wechselt  mit  den  Wasserständen;  eine 
allgemeine  brauchbare  Jb'ormel  ist  dafür  bis  jetzt  noch  nicht  yorhanden 

Bie  HagenUefae  Annahme  ▼  =  y  Ym«x  =  rd.  0,86  yhwz  trifft  im. 

Allgemeinen  bei  Flossen  und  StrOmen  zu,  ist  auch  dnreh  die  Sasse* sehe 

Veröffentlichung  in  der  Allgem.  Bauzeitung  1888  —  woselbst  y  =  0,75 
vmax  als  hÄnfig  wiederkehrender  Näherungswerth  gefunden  ^  wohl 
nicht  als  unbedingt  widerlegt  zu  bezeichen. 

Für  die  Geschwindigkeiten  in  einer  Vertikalen  eines  Stromprofils 
giebt  Sasse  an:  1.  wenn  die  Meistges^wlndigkeit  im  Wasserspiegel 

liegt  c  =  -~  (2  cm  -f-  Cj),  worin  c  =  mlttl.  Geschw.,  cm  =  Meistgeschw. 

und  0}  =  Bodengeschw«,  alle  in  derselben  Vertikalen;  2.  wenn  Meist- 

geechwindigkeit  nm  a  unter  "Wasserspiegel  c=:^(2em+e^-4-*  °*  17  ^ 

worin  noch  c«  =  Wasserspiegelgesohwindigkeit,  t  =  Bodentiefe. 

Die  Messungen  innerhalb  des  Flnssbetts  sind  von  denen  des  Ueber- 
sohwemmnngsgebiets  zn  trennen. 

G-rebenau  fand  in  kleineren  Gewässern  v  =  0,67  y  max,  nooh  andere 
Angaben  v  =  0,80—0,92  v  max,  für  den  Khein  bei  Strassburg  y  =  0,872 
Vmax;  ähnlich  yon  Wagner  an  der  Weser  y  =  0,865  v max.  Stab- 
Schwimmer  geben  das  Verhältniss  in  der  B<egel  zu  gross  anl  Vergl. 
BürkiiU  Messungen  «a  der  Bhome  nnd  Limmat.  Leidlich  pasaende 
Beenltate  ergiebt  die  von  Wagtier*sohe  Form^  t     0^67  ▼msa  + 

OlOSTy  .  l^ach  Barlacher  war  an  der  Blbe  bei  Tetsohen  für 

max 

normales  Wasser  y  =  0,65  v  max,  für  Hochwasser  y  =  0,75  v  max. 
Derselbe  bestimmte  das  Yerhältniss  der  Oberflächen-  zur  mittereu  Ge- 
schwindigkeit in  einer  Verticalen  zu  0,93  bis  0,67,  im  Mittel  zn  0,85.  Die 
letztere  Verhältnisszahl  fand  auch  13ürkli  bei  l'Higolmessungen  in  der 
BhonCp  bei  Genf  und  in  der  Limmat.  Wird  nun  für  jede  Messung  die 
Cnrye  Sübt  OberflAohengeschwindigkeit  der  ganzen  Strombreite  nach 
gezeichnet  und  die  von  dieser  Curve  und  der  zugehörigen  Abscissenaxe 
eingeschlossene  Fläche  durch  die  Wasserspif  gelbreite  dividirt,  so  erhält 
man  das  wahre  Mittel  der  OberHächengeschwindigkeit  und  mittelst  obiger 
TeAftlinfsszahl  dann  auch  die  mittlere  Profilgeschwindlgkeit  eines  Fhisses. 

Darcy  u.  Bazin  haben  für  verschiedene  Tiefen  und  Waudbescliaffen- 
keiten  nachstehende  Tabelle  über  die  Weithe  yon  T;Tmax  anfgetlallt. 


1^7:     Ii' > 


Werthe  von 


Tmax 


n  m 


^  I  ^  1  I 


III 


IV 


II  n  19  ni 
.-4*  P- 


0^03 

0,80 

0,74 
0,78 

0,62 

0,85 

1 

0,82 

0,77 

0,65 

0,06 

0,83 

0,67 

0,61 

4b88 

0,80 

0,71 

0,09 

0,83 

0,79 

0,70 

0,54 

0,80 

0,74 

0,12 

0,84 

0,80 

0,72 

0,56 

0,80 

0,76 

0,16 

0,84 
0,84 

0,81 

0,74 

0,58 

0,81 

0,76 

0,18 
0^1 

0,81 

0,75 

o,co 

0,81 

0,77 

0,84 
0,85 

0,82 

0,70 

0,62 

0,77 

0,24 

0,82 

0,76 

0,63 

0,78 

0,27 

0,86 

ü,82 

0,77 

0,G4 

0,79 

O^SOfKd 

0,90 
1,20 
1,60 
1,80 

2,10 

2,4—8,3 
8,6 — 0,0 


Die  1.  Kategorie  besteht  aus  sehr  glatten  Profilen,  welche  aus  Cement 
ohne  Sand  oder  aus  sauber  gehobeltem  Holz  hergestellt  aind,  die  II.  aus 
£latt  geschafftem  Mauerwerk,  Beton  oder  Brettern,  die  HI.  ana  «aaberem 
BruohsteingemAuer,  die  IV.  aus  Kanftlen  in  Brde. 


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25 

Weitere  Mittheilungen  über  die  Werthe  der  Formeln  finden  sich 
is  „Hydrologisebe  Untonttohungeu  an  den  OifMitUchen  FIttasen  im  König- 
reich Bayern,  vom  Oberbaurath  Sohmld**,  woielbtt  die  LaTala'achdn 
Untersuchungen  mitgetheilt  werden. 
*  Die  Tiefe  der  mittleren  Geschwindigkeit  soll  sich  nach  Hagen  in 
des  Abstandei  vom  Watserspiegel  yorfindea  und  Iftsut  aioh  aui  der 
Parabel  für  die  Yerttoalgesekwiiidigkeii  (Tertioala  oder  horiaootale  As- 
lage) bestimmen.  O 

Nach  den  Geschwindigkeitsmessungen  von  Öchmid  am  Inn,  der 
oberen  Donau  u.  8.  w.  wurde  das  YerMUaiisB  dar  Tiefe  der  mittleren 
Geschwindigkeit  zur  GeBanunttlefe  an  0,59  ermittelt  und  Schwankte 
zwischen  0,6  und  0,816. 

Werden  die  seitherigen  Bezeichnungen  zu  Grunde  gelegt,  so  ist  die 

\l~  t 

Ordnung  derVertiealoarabel  n = 1 4-  4^8  V/  .  f ilr  muss  der 

V  Tmue  ▼BMC 


exbaltene  Werth  noöh  mit  d€m  Vaktor  O^dlS  \/     —  nraltipUeirt  werden. 

V    V  max 

Die  Ordnung  der  Horizontalparabel  ergibt  sich  durch  Substitution  des 

b  t 

Werthes  ^  an  Stelle  von  ,  wobei  vorausgesetzt  ist,  dass  das 

H  .  ▼  nuz  T  roalc 

aufgetragene  Fhissprofil  in  ein  Rechteck  von  gleichem  Flächeninhalt  und 
von  der  Breite  b  verwandelt  wird.  Dann  ist  die  mittlere  Geschwindigkeit 


n     l       m  -4-  1 


QaaoiiwIiadigkettegwBrengeiL 

A.  Instrumente. 

1.  Schwimmer.  Für  Oberflächengeschwindigkeit  sollen  Schwimmer 
nicht  Uber  0,30  m  bei  grössern  Gewässern  (bei  Bächen  C— 10  cm)  ein- 
tauchen und  über  Wasser  durch. die  LuftUewegung  nicht  bceinüusst 
werden.  Jlaäelien  und  beschwerte  SiOcKolidn  ttögUcbst  senkrecht  zn 
fuhren;  besser  Kugeln  oder  kreuzförmig  aus  Zinkblech  hergestellt!^ 
Schwimmer,  letztere  durch  Korkstück  über  Waöser  gehalten.  Röcht 
grelle  Färbung  der  über  Wasser  stehenden  Theile  bei  geringer  Fläche 
geboten  I  Ueber  Ermittelung  der  nifttleren  Geschwindigkeit  des  0i61sftnkmii> 
qaertcbnittB  daraus  siehe  oben.  Für  beliebige  Tiefen:  DoppelBchwimhier, 
der  untere  an  dem  kleineren  an  "Wasseroberfläche  befindlichen  aufge- 
haju^en:  wirken  jedoch «tets  ungenau.  Für  mittlere  Yertica^gesch windig« 
Id^ :  Scnwlmmstab  <G  ab  e  au  'scher  Stab),  senki-'^ohte.  Lage  bis  möglibhlt 
aulF^  j^lusisohle  erforderlich.   Messungen  mit  Stabschwimm«^  sind  uh- 

gehuuer  wie  die  mit  Oberflächenschwimmer,  nur  in  ganz  regelmässigeJr 
ohlenausbildung  einigermassen  brauchbar.  Fehlerquelleu:  Stoss  des 
Wassers  und  zu  geringe,  nicht  den  Boden  erreichende  Längendimension 
des  Stabes.  Runder,  möglichst  nicht  über  2  cm  Durchmesser  betrAgptader 
Querschnitt  ist  dem  Jteobteok  Torsuziehen.  F tanci«  giebt  als  Oorr«cftttr 

den  Oofiffioienten  an:  B  =  1»0— 0^116  |^ -~  0^1^,  wobtaitzc  W«iaei^ 

tiefe,  tt  =  Tauchtiefe  dos  Stabes,  ßchwimmormessungen  erfordern  ein 
auf  mindestens  300  m  möglichst  regelmässig  ausgebildetes  Prufll  uhd 
genaue  Beobachtung  der  Durcbgangszeit  (cvcnt.  mittelst  Theodolit,  um 
festzustellen,  ob  Schwimmer  auch  in  demselben  Abstand  vom  Ufer  bezw. 
in  derselben  Geschwindigkeit  wie  bei  Anfang  der  Messungen  sich  be- 
wegen). Mittlere  Qasehuandigkeit  in  einer  Vertikalen  etwa  0,86  der  mit 
Stabsokwiauiier  gemeaanan. . 

2.  Hydromstiriache  Bühren.  Der  längere  Schenkel  vertikal 
der  kürzere  horizontal.  Durch  letzteren  tritt  das  Wasser  in  die 
Bdbxe  und  treibt  in  dem  vertikalen  Schenkel  die  ^Yassersäule  dem 
SiqsB  des  tfaieers  entsprechend  in  die  Höhe  (Darcy-Pitot>  sehe  Ebbte). 
Qmte  Resattate^.so  lange  der  vertikale  Schenkel  unverrückbar  festgehalten 
werden  kann,  erfordert  sehr  genaue  und  zahlreiche  Vorbuche,  um  aus  dem 
Ueberdruck  den  Coeifizienten  für  die  Geschwindigkeit  zu  findest 
Wibhtig  für  SahlangeechwindigkeitsmesBUngen.  Die  von  Frank  ver- 
bewarte  Bohra  baitimmt  die  mittlere  Gesohwlndigkelt  in  einer  Yer- 


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26 

til^alen  dnrch  eine  einzige  Messung,  Der  In  einer  geschlitzten,  also 
öffenezi,  viii  dem  Schlitz  dem  Strome  zugewendeten  inöhre  auftretende 
hydniulieche  Braök  wird  durch  die  m  einem  swBlten,  mit  dem' 
ersteren  in  Verbindung  stehenden  Rohre  eiageBchlossene  Luft  auf  einon 
Manometer  tibertragen  und  an  letzterem  die  Gescbwindipkeit  unmittelbar 
abgelesen,  e.  Deutsche  Bauzeitung  8.  609.   Die  Böhre  wird  von 

Fälter  A  Soliii  in  Mttnohen  cum  Preise  Ton  70  Mk.  geliefert  Anf 
demselben  Prinzip  beruht  ancb  der  Fränkische  Oberflächen- 
geschwindigkeits-MoBsapparat,  welcher  besonders  zu  Hoob.« 
wassermeßsungen  zu  gebrauchen  ist  und  etwa  80  "Mk.  kostet. 

.*      3)  Woltmaun' 8  c  h  er  Flügel  mit  Zählvorrichtung.  ' 

Für  Qeschwindigkeiten  bis  1,5  m  noch  für  grössere  Tiefen  gut  ver^ 
wendbar.  Das  Zugseil  ^r  die  Einrttck^orrichtung  sollte  durch  Oesen 
an  der  Rückseite  der  Haltestauge  befestigt  sein,  damit  der  Strom  das 
Seil  nicht  vorzeitig  straff  spannt;  bei  grosser  Geschwindigkeit  wird  die 
Beobachtungsdauer  ungenau  durch  den  beim  Anspannen  uud  X'OslasBeil'i 
dieses  Beils  elnrtretenden  ZeHverltist.  Des  Woltmann'scbe  Flügel  ist 
wegen  seiner  einfachen  Einrichtung  und  seines  bequemen  Transportes  noch 
jetzt  ein  durchaus  cmpfnhlensworthes  Messinstrument,  namentlich,  weuu^ 
die  Schaufeln  nach  SchraubenÜächen  geformt  sind.   Genaue  und  wieder- ' 
holte  Konstantenbestimmung  erfordecliolu    Die  Terbesserte  SlnrHok*; 
Vorrichtung  (wie  beim  Amsler^schen  Flügel),  wobei  durch  den  ersten 
Zug  das  Zählwerk  eingerückt  und  selbstthätig  festgehalten,  durch  einen- 
zweiten  Zug  wieder  gelöst  wird,  lässt  die  Anwendbarkeit  auch  für . 
grössere  Tiefen  und  Geschwindi^eiten  su,  wenvi  für  tiohere Befestigung ' 
der  llultostango  gesorgt  wird.  Der  Aufstau  des  Wassers  am  Boote  wird'^ 
durch  Utifestigung  an  einem  über  das  Vordertheil  ausgekragten  Brette  . 
oder  durch  Anwendung  von  2  gekuppelten  Booten  unwirksajm  gQinacht.' 
Preis  60—100  Mark. 

4)  Flügel  mit  Schallvorrichtuug.  Zuerst  durch  von  Wagner  in 
„Hydrologische  Untersuchungen**  etc.  besohriebeii  Woohenblatt  für 
Architekteu  und  Ingenieure  S.  479,  Jahrg.  1882). 

Ein  auf  der  Flügolwelle  beAudliches  Ilämmcrchen  schlägt  auf  einen 
;»oh  oben  gefifhrteu  Draht  und  Iftsst  die  Sehläge  jedekrTTiudzehung  dem 
Beobachter  nörbar  werden. 

Noch  einfacher,  wenn  Hammer  an  einer  Feder  sitzt,  welche  durch 
den  Daumen  der  Flügelwelle  ausgerückt  wird.  Der  Hammer  schlägt 
dann  dfrect  an  die  Haiteetange,  welche  un  besten  aus  Gasrohren  von 
2 — 2^6  cm  Stärke  hergestellt  wird.  Hammer  und  Feder  kann  mit  einem 
Gehäuse  umschlossen  werden.  Der  Apparat  filnctionirt  selbst  bei  Tiefen 
bis  8  m  durchaus  z.uverlässig.  Uobung  im  Zähleu  ist  erforderlich.  £r 
kann  auch  an  einer  fest  eingesteckten  Stange  yertikal  bewegt  werden  snv' 
Ausführung  von  Integrationsmessungen.  S.  Unten.  Zur  Vermeidung  der 
l!)rehung  aus  der  Stromrichtung  entweder  ein  Ruder  an  der  Führung 
des  Apparates  oder  eiu  vertikaler  Schlitz  in  der  Böhre  in  welciier  ein 
.'Zapfen  am  App&rat  eingrelfl,  fthnlioh  wie  beim  HarlAohftx^sohan  FlhgaL 
JEIreis  150—200  Mark.  : 

6)  Flügel  von  Amsler  mit  elektrischer  Leitung. 

Der  Apparat  hängt  an  einem  Drahte  und  wird  durch  ein  unterwärts 
befestigtes  starkes  Gowicht  seukrecht  gchaltonj  bei.  hundert  Flügelum- 
drehuugen  ertönt  ein  Olöbkensignal;  ein  Buder  stellt*  den  Apparat  sfett 
in  "die  Stromrichtnng  ein. 

Der  Trausport  wird  durch  das  Gewicht  erschwert;  die  Einrichtung 
ist  ziemlich  komplizirt  uud  das  Aufstellen  erfordert  die  Bewegung' 
trahlreioher  Schrauben.  -  Die  das  Wasser  benutzende  Leitung  versagt > 
leicht,  wenn  Unrcinigkeiten  auf  dem  Taster  im  Waaser  sich  niederschlagen.: 
Das  Instrument  zciclmct  sich  durch  eine  ausserordentlich  genaue  Arbeit 
aus  und  ist,  w^enn  einmal  aufgestellt,  in  nicht  zu  grosser  Strömung  selbst' 
l>iei  bedeutenden  Tiefen  auch  far  Integrsitiött  eebr  'brauöhbar  (vgL  d«n' 
Artikel  im  Wochenblatt  t  Baukunde  au  4).  Preis  etwa  600  Hark.  * 

6). Flügel  von  Ha  r  lach  er  mit  elektrischer  Leitung. 

»    • 

Bei  dem  Harlacher'schcn  Glockenapparat  bewegt  sich  der  Fluvio- 
*meter  au  einer  verticalen,  in  die  Flusssohio  gesteckten  holilen  Bisen-' 
'Stange  vermittelst  eines  in  letzterer  enthaltenen  Zugseils.  Eine  an  der- 
Stange  angebrachte  Scheibe  begrenzt  die  Senkung  des  Flügels.  DnvlAi> 
'.Verbindung  des  Zugseils  mit  einer  glcichmüHsig  sich  bewegenden  Trom- 
tnel,dorarL  dass  der  Flügel  sich  mit  oonatanter  Geschwindigkeit  auf-  und 
'■**.'..•'  •  ' 


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27 

^bbewcgt,  kann  die  mittlere  Oetohwiudigkeit  in  einer  Yerticalen  direct 
ermittelt  werden  (Integration).  !Riu  elektrisches,  mit  dem  Zählwerk  ver- 
bundenes Läutewerk  giebt  die  Umdrohuugou  au  und  functiouirt  zugleich 
als  Integrator. 

Dieser  Apparat  ist  der  vollkommenste  aller  bis  jetzt  vorhandenen 
und  giebt  durch  Eiuschaltuncf  eines  Schreibapparats  (nach  Morse)  im 
Verein  mit  dem  Chrouogrupiien  Auskunft  über  die  Art  der  Bewegung 
See  Wassers  in  beliebiger  Tiefe.  Die  elektrische  Leitung  versagt  auch 
hier  öfter,  so  dass  jede  Ankerbewegung  in  der  elektrisch  bewegten  An* 
Zeigevorrichtung  mitgezählt  werden  muss ;  auch  tritt  bei  grossen  Tiefen 
leicht  Waaser  in  den  Coutact  ein,  dessen  Dichtung  uumentlich  nach 
längerer  Pause  in  dem  Gebrauche  sorgfältig  nachzusehen  ist.  Ausser- 
dem ist  die  Aufstellung  ziemlich  zeitraubend.  Preis  rd.  900  Mark  *}. 

b.  Bestimm  ungdcrCf)  Offizien  ten. 

Oberflächen-  und  Stabschwimmer  ergeben  die  Geschwindig- 
keit direct  durch  Division  der  Zeit  durch  die  Weglänge.  Bei  beiden 
lilsst  sich  die  mittlere  Profllgeschwindigkeit  zu  annähernd  0,85  der  ge« 
messenen  Thalweggeschwindigkeit  annahmen. 

für  die  Pitot'sche  Böhre  entwickelt  KUhlmann  die  Formel 

Y  =:  n  ^  2  g  (hl  4-  hi)  i 

hierin  bezeichnet  hi  und  h2  die  bez.  Differenzen  zwischen  Wasserspiegel 
und  Wasserstand  in  der  Röhre  bei  stromauf-  und  stromabwärts  gerich- 
tetem horizontalem  boheukel.  Derselbe  fand  bei  l,G6  m  Geschwindigkeit 
n  =  0,880  und  wenn  h«  s  0  gesetat  wurde,  n  =  0,007.  VOr  die  nach 
W  o  It  m  ann  ItonstrnirtenJFlügelapparate  Istidi  Allgemeinen  die  Sleichnng 

a  Dannehmen.  '        ■  '       -    -  ' 

▼  s»  n  4-  m.u, 

wenn  n  und  m  OoSfllsienten,  u  die  Aueahl  der  in  der  Zeiteinheit  be« 
obachteten  Fliigelumdrehungen  bedetitet.  Kach  beifolgender  Skisse  läset 

eich  die  Gleichung  der  Flügel- 
Umdrehungen  und  Geschwindig- 
keit bis  SU  einer  gewissen  Grense 
alb  '  Gerade  auifaasen,  wobei 
m  SS  tg^.  die  Keigung  derselben 

gegen  die  Abscisseuaxe  wieder- 
giebt.  Ueber  diese  Grenze  hinaus 
bleibt  in  nicht  konstant,  wächst 
vielmehr  mit  abnehmender  Ge* 
schwindigkeit.  Je  genauer  der 
Flügel  gearbeitet  und  Ileibungs- 
widerstand  Termieden  ist,  desto 
kleiner  wird  n  und  desto  länger 
bleibt  die  Bichtigkeit  obiger 
Gleichung  auch  für  kleine  Ge- 
sol^windigkeit  bestehen. 

Bezeichnet  vi,  va  u.  s.  w.  die 
Geschwindigkeiten,  ti,  tj  u.  s.  w. 
die  Zeiten  und  m,  u3  xi.  s.  w.  die 

siugehörlgen  Flügelumdrehungen,  dann  ist  fUr  Bewegung  der  Flügel  iu 
•ÜllBtehehdenLWaeiel*  «n  emdttdln  bei  der  Woglänge  =  1  ^  : 

'  '.^^jr(n^)2'(t.l)-^(t.u)  ->1) 

_         •2'(t')2'(u^)~[V(tu)p     '         ^       K  . 
./    .     ...     .       '  ^  (t<)^(ui)^^  (tO)^  (t  .  1)    '  -v  ^ 

m-i=:.    ir<t')^;^^«)v- [V(tu)f;-  *  ** 

'*  "BTm  der  Veränderung  der  Wert'hejUr  abuehmendo  Geschwindigkeit 
gerecht  zu  worden,  entwickelt  Exn er '[Zeitschrift  fdr  Bauwesen  1876] 
aaf  Grund  ausgedehnter  Untersuchungen  For&elwerthe  unter  Berttck- 

ßic^tignng  der,  VeränderUchkeit  €es  Werthes     ''^  , 
 ♦  w         .  .  Ganghöhe  der  Schaufeln. 

*'  ^  ♦)  Bei  allen  diesen  Instrumenten  muss  die  Flügelwelle  senkrecht  auf 
das  Messprofil  gerichtet  sein,  sonst  u.  U.  bedeutende  Untjen.uH^jkeiton 
\m  Besultate.  Wenn  irgend  möglich|  ist  auf  das  Anbringen  des 
Budars  Stt'  Tetsföhten,*  da  der  Apparat  dadurch  fortwährend  seitlichen 

^Böhwanknngen  ausgetetst  ist        *  " 

i.  ♦  t  •  I  I 


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28 

Es  encbeint  sweoltmftBBig,  die  bei  der  Konstanienbesliminung  ftlr 
ein  und  dasselbe  InstrmueDt  gefuntleneu  Werthe  praphisch  atifzntragen 
zu  welcher  Methode  Verfasser  im  Wocheablatt  für  Bauknnde  1887, 

S.  382,  Anleitung  gegeben.  ^    ,      ,  ,    ^  « 

(Bei  der  zahlreicben  Literatur  ttber  diesen  Gegenstand  und  der  Ver- 
gchiedeubeit  der  zur  Anwendung  empfohlenen  Formeln  dürfte  eine  er- 
schöpfende Behandlung  den  Rahmen  des  Kalenders  zu  weit  überschreiten), 
c.  Bestimmung  der  Wasaermenge. 

Barch  Einlanfin  geaicbte  Gef&sse  nur  bei  geringen  Mengen  mög- 
lich WelBbach*8  hydr.  Becher  (Civil-Iug.  T.d.  1.,  S.  20n). 

Wasserzoll.  In  der  vollkommen  dicht  ;il)sc  hliessenden  dttnnen 
Abschlusswand  eines  Baches  werden  in  bestimmter  Kölie  unter  dem 
Wasserspiegel  KreisOffnungen  eingeschnitten  von  Tcrschledenem  Düren- 
meseer;  vou  diesen  werden  so  viel  geöffnet,  als  hinreicht,  um  den  Wasser- 
Spiegel  111  konstanter  Höhe  zu  halten    Bornemann  theilt  für  26,16  mm 


Oncohmeuer  der 
Oeffnung  in  Millimetern. 

Was  8  er  menge  in  Gnbikmetem 
pro  Minute.      |        pro  Tag* 

26,15 
13,08 

6,54 

3,27 

0,0138 

0,00378 
0,00098 
0,00027 

19374 

5,444 
3,413 
0,391 

i<ür  MeßSTUigen  mitteist  Ausnuss  aua  jixLunuuu^t.u  in.  «»ueiu  jumuwauv 
ist  der  Beharrungszustand  abzuwarten,  ehe  die  bez.  Formedn  «Ir  Aus* 
Anas  snr  Anwendung  kommen.  In  Gerinnen  empfiehlt  es  sich,  das  Bett 
durch  ein  Querbrett  zu  versperren  und  das  aufgestaute  Wasser  überfallen 
nder  unter  dem  Brett  ausfliessen  zu  lassen. 

In  letzterem  Pall  ist  nach  Weisbach  die  abfliesaende  Wasser- 
menge, wenn  das  Brett  nach  aussen  abgeschrägt  ist, 

Q  s  0,6  a  bVagh, 
worin  b  die  Breite  des  Gerinns  und  der  Mündung,  a  die  Höhe  der  letz- 
teren und  h  die  Höhendifferenz  zwischen  dem  Oberwasser-  und  XJnter- 
wasaerspiegel  im  Gerinne  bezeichnet.  Bei  einem  unten  e^akt  abgerun- 
deten Brett  kann  der  Coöfflzient  von  0,6  bl«  «U  0,89  wai^sen.  Ist  4mm 
Ansatsgerinne  ganz  knrs  und  fliesst  das  Wasser  £ast  üwi  ah|  ao  ist 

statt  h  :  h  4-  einzuset^^en. 

Ist  ^  nicht  klein,  so  dass  sich  das  Unterwassar  über  die  Mftudung 

a  erhebt,  so  ist  bei  abgeschrägter  Kante 

Q  —  0,4G  a  b  v-g^i         bei  abgerundeter  Kante 

Q  =  0,68  a  b  \/2'^h,  wobei  h  wieder  die  Differenz  zwischen 

der  Hölie  des  Ober-  und  Unter  Wasserspiegels  bezeichnet. 

Aus  den  Geschwiudigkeitsmessuugen  wird  die  Wasaermenge 
berechnet  nach  der  Pormel  Q  =  F.v,  worin  y  die  mittlere  Pvott* 
geschwincliulceit  bedeutet  und  wie  oben  au  ermitteln  ist.  Bei  Wasser- 
messungen un  FlüBsen  und  Strömen  theilt  man  dagProfil  in  eine  Anzahl 
möglichst  gleicher  Theile  (Verticaie),   misst   in  jedem  derselben  in 

mehreren,  möglichst 
¥  gleichen  yerticalen  Ab- 

ständen die  Geschwin- 
digkeiten und  oon- 
strnirt  daraus  die  Üm« 
hüUungskurye  für  die 
Verticalgeachwindig- 
kei^  wie  nebenateliead 
in  I,  n  und  HI  ge- 
schehen, indem  man 
die  Wassertiefen  als 
Ordinateu,  die  Ge- 
schwindigkeiien  als 
Abscissen  auftr&gt.  Aus 
Idzteren  lassen  sieb 
die  in  der  ITiicur  mit  1, 
S.8  beseichueten  Durren 
gleicher  Geschwindig« 


10 


Fig,  4. 


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29 

kelien,  s.  B*  0/8*^,  0,6"^  u.  8.  w-,  Iil  dem  Stromprofll  ermitteln  und  da* 

selbst  wie  nebenstehend  verzeichnen.  Durch  dirsc-,  Jsotachen  genannto 
Curyen  vvird  aber  der  secundiich  vorgeschobene  Waaserkörper  dar- 
gestellt, wenn  luan  nur  die  Curven  1,  2,  3  als  Projectionen  von  anf 
der  Körperoherfläehe  Terzeichneten  krammen  Lioien  betrachtet,  welche 
gleiche  Tlorizontaldlstanzcn  a  =  0,o^\  0,6"*  u.  8.  w.  haben.  Es  aind  also 
die  Curven  1,  2,  3...  Terrainschichtenlinien  zu  vergleichen.  Wird  mit 
t  iy  etc.  die  ITläche  bezeichnet,  welche  von  den  Curven  1,  2.  3...  und 
«er  Geraden  AB  eingesehloesen  wird,  so  iit  das  Votnmen  einer  Zone 

-!±li  uwidat        1  o  _        ,  ^  I  *  .  * 

^    '  *  lOesammtvolnmen:!  "  "**  8  "^"^  "^"^ : 

worin  f  n  die  Mftche  der  letsten  Zonen  ist.  Die  Brmlttlnngf  der  Zonen« 
Aftchen  erfolgt  am  einfachsten  mit  dem  Planimeter. 

Die  mittlere  Geschwindigkeit  v  in  den  Vertikalen  in  einem 
der  Profile  I,  II,  III  etc.  ergibt  sich,  wenn  die  aus  den  Figuren  I,  II, 
HI  ete.  mittelst  des  Planimeter»  ermittelten  FlAoheninhalte  durch  die 
Wassertiefe  dividirt  werden.  Der  geometrische  Ort  von  v  liegt  im 
Schnittpunkt  der  Geschwindigkeitscurveu  a  b  c  mi%  der  im  Abstand  y 
von  der  Ordinate  ad  gezogenen  Parallele. 

Teiobmann  schlägt  (Zeitschrift  de«  Vereine  dentaeher  Xngfenienre 
1888,  S.  6)  auf  Grund  der  Parabelform  vor,  das  Profil  in  gleiche  Theile 
von  der  Breite  b  au  theileu  und  im  Abstände  0,211  b  vom  Eande  jedes 
Feldes  die  mittleren.  Geaohwiudigkeiten  V|  und  v^  zu  messen,  die  in  dei^ 
Felde  abfliessende  Wassermengo  ist  dann  angenfthert 

Q  =  l!  5!_f3_^  .  b. 

Bei  Kanälen  von  rechteckigem  Querschnitt  vrird  das  ^anze  Profil  in 
solche  1^' eider  getheilt,  bei  solchen  von  trapezförmigem  Querschnitt  und 
bei  natttrUohen  Wasserlftufeu  bleibt  auf  beiden  Seiten  ein  Breieck  ttbrig, 
fttr  welches  die  Gesohwindigkeit  im  dohwerpunkt  bestimmt  wird,  welche 
rwar  etwas  zu  gross  ist,  ein  Fehler,  welcher  jedoch  weuignr  in  Betracht 
kommt,  da  das  durch  dies^e  Dreiecke  abfliessende  Wasser  ein  verhältniss- 
mässig  kleiner  Bruchtheil  der  durch  das  ganze  Profil  abfliessenden 
Wasseirmenge  zu  sein  pflegt. 

Um  die  mittlere  pTeschwIndig-  V  ■■■■  ■  

keit  in  einer  Senkrechton  zu  "ijl" "  ~ 
ermitteln,  wird  aus  verschiede- 
nen direeten  FltLgehnessnngen 
von  einer  Ordinate  AC  jede 
gefundene  Geschwindigkeit 
bezw.  die  Geschwindigkeits- 
karre  BSIG-LB  aufgetragen, 
man  hat  alsdann  unter  der 
Annahme,  dass  letztere  eine 
Parabel  darstellt,  H  J  =  2/3HG 
sn  machen,  nnd  BD  ||  BF  su 
ziehen,  so  ist  das  Parabel- 
segment EFLaK=:EDFB 
und  somit  das  Trapez  AB  OD 
SS  der  Geschwindigkeitsflftche 
AFLGKBC  und  DJ  ss 
Mk4-NIi 

 — ~  =   der   mittleren  j^ig,  5 

Geschwindigkeit,   wobei   M  k 

und  NIj  je  0^11  h  von  dem  obersten  und  untersten  Bande  entfernt  sind. 
Eine  ähnÜohe  Annahme  wird  auch  bezüglich  der  horl/ontalen  Geschwindig- 
keitskurve gemacht  und  hieraus  obige  Hegel  abgeleitet,  welche  sieh  zur 
Anwendung  in  der  Praxis  als  hinreichend  genau  besonders  emjjfiehlt. 

Bei  dem  Intogrationsverfaliren  wird  die  Umhüllungskur r©  durch  ein 
Bechteok  dargestellt,  dessen  Inhalt  sich  zur  direeten  Ermittelung  Ton 
Wassermerigen  eignet.  Sind  dieselben  fo»  fi,  ft  o.  s.  w.,  bo,  bi,  b^  n.  s.  w. 
die  Abstände,  dann  ist 

Q  =  h±Ji  .  b„  +  fL+  b  b,  +  h±h  .       +  b^l±±.  . 

Die  Integrationsmethode  gieht  jedoch,  da  das  Instrument  nicht  auf  den 
Boden  hinabreicht,  etwas  zu  grosse  Werthe  (vgl.  Harlaoher's  Werk). 
Bbendaselbst  wird  die  directe  Btmittelang  auf  nein  graphisohem  Wege 
qeschrieben. 


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30 

Wasserbauinspector  Jasmuäd  kommt  auf  G-rand  salilreieher  Mea* 

sungeii  in  der  Elbe  zu  dem  Resultat,  dass  die  Gurve  der  in  einer  Verti- 
kalen liegenden  Geschwindigkeiten  am  besten  der  logar.  &leicliung  an- 
zupassen wäre.   Vgl.  Hann.  Zeitscjir,  1893. 

;  "Wassermengenermittelong.dnroh  ThermometermesKungen  hat  Bitter 
vorgenommen,  hei  kleineren  sich  vereinigenden  WaBserlftnfen,  wenn  ^e 
Wassermenge  des  einen  bekannt  ist,  indem  die  Wassermengen  sich  umge- 
kehrt verhalten  wie  die  durch  Mischung  hervorgerufeuen  Temperatur- 
ftnderungen. '  ,  * 

I  Bezeichnete  Q|  und  die  in  den  bdiden  Bftchen  fliessenden  WAzeez^ 
mengen,  t|  und  tj  deren  Temperaturen  vor  ihrer  Vereinigung,  % 
desgleichen  nach  derselben,  so  verhält  sichQi:Q2  =  to — tjrtj  —  t^.  Die 
betreffenden  Temperaturen  müssen  einigermassen  verschieden  sein,  wenn 
die  Resultate  genau  werden  sollen,  auch  müssen  sie  in  der  N&ne-  der 
yereinignngsstelle  gemessen  weiden. 

Berechnung?  des  Abflussprofils. 

Ist  das  Querprofil  und  das  Gefulle  eines  Pluases  oder  Kanales  ge- 
geben,  so  sind  Geschwinditrkoit  und  Wasscrmentxe  nach  vorstehenden 
Formeln  leicht  zu  ermitteln ;  ebenso  leicht  kann  das  nöthige  Gefälle- bei 
bekannter  Wassermenge  und  Wasserqnersohnitt  ermittelt  werden.  'Sind 
clap:cj:;^en  die  Dimonsniüon  des  Q'inryirofils  für  eine  zu  transportirende 
Wasscnnengo  Q  bei  gegebenem  reiati\oin  Gefälle  a  zu  suchen,  so  muss 
die  allgemeine  Gestalt  des  Profils  zum  vornherein  angenommen  werden. 
Gestaltet  man  das  Profil  symmetrisch  gegen  seine  durch  den  Schwer^ 
puukt  'jrehpiido  Verticalaxe,  so  lassen  sich  für  die  am  häufigsten  vor- 
komm pihIph  geradlinig  boj^renzten  und  eiförmigen  l'rofile  Formeln  auf- 
at'elloo,  diü  sodann  ftlr  zusammengesetzte  Querschnitte  auch  .verwendet 
werden  können.  Bei'  letzteren,  z.  B.  hei  Plussprofllen  mit  Vorland  sind 

jedoch  die  mittleren  Geschwindigkeiten  und  Wasser- 
mengen  zu   unterscheiden,  welche  für  das  Vorland 
und  jene,  welche  für  den  eigentlichen  Ötromschlauch 
sich  ergeben.  Der  gesammte  Querschnitt  ist  hierssSF^ 
4-F|;  die  mittlere  hydraulische  Tiefe  ist  sowohl  für 
Fj  als  für  Fl  getrennt  zu  berechnen,  weil  in  Ä  eine 
Unterbrechung  der  Stetigkeit  stattfindet. 
In  Bezug  auf  die' geradlinig  begrenzten  Profilformen  reprftsentirt 
das  Trapez  den  Grundtypus.    Sei  2  b  die  Wasserbreite,  t  die  Höhe 
des  gegen  die  Verticalaxe  symmetrischen  Trapezes,  dessen  Böschungen 

gege^  die  Horizontale  den  Winkel  ff  einschliessen,  so  ist  der  Wasser- 
quei^chnitt  F  =s  2 .  bt  — 1> .  ootg  <f ,  der  benetzte  Umfang  p  =  2b  -f< 

-        -^Stcotg  (py  mithin  der  Profllradius  r: 

■>  F      (2bt  —  t«  .  cotg  y)  .  sin  y  Ft  sin  <f  

"~  P  Tat  +  2b  sin  <p  — 2t  cos     ^  Tain<p+  t»  (2  — C08(y>) 

Wird  (p  SS  900,      verwandelt  sich  das  Trapez 

8  Wird  r  =  .   ,  In 

b  -|-  t 

erreicht  r  seinen  Maximal* 
t  t 

Werth  mit  r  =  —-9  b  =:  — — .  Das  Maximum 

Fig.  7.  2  gjj^  ff, 

tritt  also  ein,  wenn  die  halbe  Wasserbreite  b  plcic}i  der  vom  Wasser 
iierüliiteii  Röschuugsfläche  ist;  beim  Trapeze  findet  dies  statt  iür  das 
halbe  regelmässige  Secliscck,  beim  Rechteck  für  b  =  t. 

Dom    Maxinialwerthe   von  r  ent>}>ric]it  goradliuig  begrenzten 

Fi^nireii  des  Protilcs  sowolil  die  gröäste  mittlere  Geschwindigkeit  als 
augli  diu 


Fig.  6. 


in  ein  Bechteck  und 
beiden  Pl^Ilen 


ruasLe  Wassermeuge. 

Bei  eiförmigen  Profilen  ist  allgemein,  wenn 

h  dor  Halbmesser  der  Kanalhaube,  b,  =  m  .  b  der 
Halbmesser   der    Tioibung,  b^  =  n .  b  der  Halb« 

messer  des  öolilstückes: 

.  sin    =   »  V  s=  arc  1  sin  =  h 

m  —  n   ^  V  m  —  n  / 

a  m ,  b .  cos  (/^y  h  =  b  .  [n  +  (m  —  n) .  cos  7  J 
und  die  ganze,  nnterhalh  der  Kämpferllnie 
gelegene  Flache: 


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81 

*  *  ~ 

der  dntsprecbende  benetzte  Umfang  po  wird; 

Po  =  2 .  b  *  J^J^Y'  +  ^    Y  ~         "     .  b. 
Fflr  .dtikfl  bU  cum  Soheitel  gefttlUe  FrofiL  wifd: 

iSimmt  man  die  Kämpferliuie  MN  zur  Absciabeu-Axe,  ao  gelten  für 
emen  beliebigeti,  ili  der  Tiefe  y  nnter  derselben  gelegeneu  und  in  d^n 
Grensen  von  0  bis  a  schwankenden  Wasserstand  die  Beziebimgen: 

Fy«b»:[o-ma.arc(8m  =  -X^)]+b.,.[2(m-l)-myi-(jX.y] 

•py  =  b  .  [c,-2in.arc  (sin  =  j^j^)]  . 

Erstreckt  gich  die  Füllnng  über  KAmpferhöhe  hinaus  und  bezeichnet 
man  mit  w  den  Centriwinkel  dv.r  von  S  aus  gegen  die  Berührungspunkt^ 
zwischen  Wasserspiegel  u^d  Frofilrand  gcusogenen  Fahretrahlen  SK  und 
8I4,  so  wird: 

Pjjjss  y  .  (2c  +  ß>  — W  — sincü)  • 

Die  Mrixima  für  GeHchwindigkeit  imd  WaaserTiiPiige  im  Kiprofil  treten 
ein  zwischen  der  Kämpferfüllunt?  und  dem  ganz  volllaul'euden  Profllet 
Das  Maximum  der  Geschwindigkeit  uitt  ein,  wenn; 

sin  (JJ  —  (Ci  -f-     —  ^0  •  cos  ('}  —  2c     Cj  =  o, 
für  duö  Maximum  der  Wasaermenge  entöclieidet  die  Gleichung:     ^  . 

3cj  -f-  2('w  —  ;r  —  o)  4-  sin  ft  —  3(C|  -f  w  —  ^)  cos  w  =  o. 

In  allen  Fällen,  sowohl  bei  geradlinig  als  bei  krummlinig  begrenzten 
Querschnittsformen  wird,  wenn  man  mit  2  b  die  grösste  horizontale 
Breite  d§8  Wasflerpxpfils  bezeichnet: 

F  =  c  .  b*,  r  =  Cj ,  b. 

£inen  angeuülierten  Werth  von  b  liefert  die  Formel,  wenn  Q  und 
CK  Jb^annt  sind :  .  •  . 




25Ö0  .  c'^  .  C| . 


•  -  Den  genauen  Werth  von  b  findet  man  sodann,  entHprechend  der 
Teveinf achten  JCutt  er 'sehen  Formel  fttr  den  Beibungscoöfficienten,  mit; 


y  10p .  c .  C| .  ^  10000  .    .  0, .  a ' 

Bei  Anlage  von  Kanälen  ist  der  C^uerbckuitt  so  zu  wühlen,  dass  bei  der 
gTössten  zu  erwartenden  Geschwindigkeit  die  Profilform  nicht  zerstört 
wird.  Nach  Büb  Imann  ist  als  iiusserste  Grense  ansunehmeu: 

für  Material  Geschwindigkeit  - 

Schlamm,  aufgelöste  Erde  «...  0,076 

fetter  Thon  0,152 

Sand  .  ^  r  ....  -  o,SOr» 

Grand  0,C()y- 

abgernndeto  Kieselsteine^  .   .   •  0^914  '\ 

eckige  Kieselsteine   1,220 

Conglomerate,  Sbhiol!ßr     .  <  .  , .  1|620 

geschichtete  Felsen  ;  >  •   •       •   •   •  1»880 

harte  Felsen  .  ,/ .  .  .      \  S,060 


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32 

Stqaa  des  WasserB, 

Wird  mit  P  der  SioBS  oder  Brack  eines  Wasserstrahls  gegen  eine 
Fläche,  mit  a  der  Querschnitt  und  mit  v  die  Geschwindigkeit  des  Strahls, 
mit  c  die  Geschwindigkeit,  mit  der  sich,  die  getroffene  -Fläche  in  der 
Bichtiing  des  Strahls  fortbewegt,  mit  h  die  dem  Btoes  entsprechende 

Oeechwindigkeitehöhe,  mit  Y  Gewieht  der  Guhlkeiahelt  Wasser  nnd 
endlich  mit  Q  die  Wassermenge  des  Strahls  pro  Seounde  heseichnet,  so  ist 

1)  fttr  den  Stoss  normal  gegen  eine  ebene  Mftohe  P  =  •  Q  •  / 

befindet  sich  die  Fläche  in  Ruhe,  so  ist  P  =  2  .  a  .  h  .  / 

2)  für  den  Stoss  gegen  eine  hohle  Fläche,  wobei  der  Strahl  in  der 

atrahlriohtang  anrückgeworfen  wird,  ist  P  ^  2  .     und  bei  ruhen» 

der  Fläche  :=  4 .  a .  h  .  7^ 

Die  M&ximalleistttng  des  Stosses  in  1>  u.  2)  tritt  ein,  wenn  wird. 

Für  den  Stoss  des  unbegrenzten  Wassers  wird  P  =  K  .    —  .  a  .  J', 

worin  K  einen  Yon  der  Form  des  getroffenen  Körpers  abhängigen  Coßffi- 
oienteu  und  y  die  relative  Geschwindigkeit  des  Wassers  gegen  den  von 
ihm  getroffenen  Körper  heseichnet. 

Bezeichnet  ^>  den  BeibungscoSfficienten  ron  Stein  auf  Stein  bei  Ge- 
schieben in  Flüssen  (—  0,5)  und  /i  das  Gewicht  der  Kubikeinheit  des 
gerollten  Körpers,  J  das  Voiiunen  desselben  in  cbm,  so  ist 

Wird  mit  2a  die  längere,  mit  2b  die  kürzere  Axe  des  als  Umdreli* 
ttnffsollipsoid  gedachten  Geschiehs  und  mit  F  der  Inhalt  der  zur  Strom* 
rioEtang  senkrechten  Projection  des  KOrpers  in  qiu  beaeichnet^  so  ist 

F  =  71 .  b2  P  =  128  .  b«,  ^2 

V  =  443  V^2b  =  f  V^ab 

t  ist  verschirdon  nnd  abhängig  von  Grösse,  Vorm  und  Beibongs* 
coöfficient  des  GeröllS|  im  Mittel  =  4>Q. 


StauJbiöiie  und  Stauweite. 

Zur    nrechnnng  der  Stauhöhe  x  bei  Werks  wehren  n.  dgL 

dient  die  Pormel: 


=  x3  +  (h  +3t)  X«  +  (I  t«  +  3th)  X  -  (I-  ^  - 
-  2g  U  X) 


worin  h  =  ^-  I  =~  I  zu  setzen  ist. 


Da  die  Geschwindigkeit  des  unterhalb  den  Pfeilern  austretenden 

Wassers  grösser  als  die  KintrittstroFchwindigkoit  ist  und  nn  orsterera 
Ort  leicht  schädliche  Wirbelbildungeu  entstehen,  so  sind  die  Hintez» 
theile  der  Brückenpfeiler  abzurunden  oder  zuzuschärfen. 

Unter  der  Voraussetzung,  dass  die  Flussbreite  gegenttber  der  Tiefe 
sehr  beträchtlich  ist  und  tlnr  Fhiss  ein  constantes  Gefiill  und  Profil  auf 
der  zu  betrachtenden  Strocke  aufweist,  gelten  für  die  St  au  weite  nach 
Kühlmaun  nauliätelieudü  angenäherte  Formeln,  wenn  t  die  ungestaute 
Wassertiefe,  h]  die  Stauhölie  an  dem  Wehr,  h  die  Stauhöhe  in  irgend  einem 
Punkt  A  oberhalb  des  Wehrs,  L  die  Entfernung  dieses  Punktes  vom 
Wehr  und  dan  relative  Clefälle  des  Flusses  beseichnet,  nnd  unter  der 
Yocaussetsung,.  dass  eine  Stauhöhe  (pro  Einheit  der  natttriichen  Wasser* 

tiefe)  =1  0,01  den  Ausgangspunkt  bilde,  also  eine  Stelle,  woselbst  der 
Stau  fast  verschwunden  ist,  den  Ursprong  des  CoordinatensTstems  bilde 
{iHtfi  \    J  und/^  [j^ )  vergl.  Tabelle): 


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Kaob  -Dr » .  GiO  d  e  k  dr  UV  veno  'C^  ^    gaseist  wird, 

a  Ii  s=  1,71836  +  ü  —  0^7642 .  lg  .  ^'"^^  "^^  —  0,0100760  W, 

ü 


weim  tg .  W  = 


geteiat.  (W  ausgedraokt  in  Graden). 


(Ü4-2)V^  3 
Wenn  Ü  —      <  "J' 

«  L  ^  1,71036  -  0,3837642  lg  .  — ^    -f  U  — 


3(ü  +  2) 
^  j  beaw.  auch  y'^A^'^l^  nach- 

^  "^^^  Stauungen. 


>  stehende  Xabelle  die  Werthe 


Diff. 


h 


0,01 

0,0  i 

0,03 

0,04 

0,05 

0,06 

0,07 

0,08 

0,09 

0,1 

0,2 


0,0067 
0,2444 
0,3863 
0,4889 
0,5701 
0,6376 
0,0958 
0,7472 
0,7933 
0,8353 
1,1361 


2377 
1419 
1026 
912 
675 
582 
514 
461 
420 
3008 
2067 


0,3 
0,4 
0,5 
0,6 
0,7 
0,8 
0,9 
1.0 

1/1 

1,2 
1,3 


1,3428 
1,5119 
1,0611 
1,7980 
1,9266 
2,0495 
2,1683 
2,2839 
2,3971 
2,5083 
2,6179 


1691 
1492 
1369 
1286 
1229 
1188 
1166 
1132 
1112 
1096 
1086 


1,4 
ho 
1,6 
1/7 
1,8 
1,9 
2,0 

2,1 

2,2 
2,3 
2,4 


2,7264 
2,8337 
2,9401 
3,0458 
3,1508 
3,2553 
3,3594 
3,4681 
3,5064 
3,6694 
3,7721 


1073 
1064 
1067 
1050 
1045 
1041 
1037 
1033 
1030 
1027 
1024 


T 

2,5 
2,6 
2,7 
2,8 
2,9 
3,0 
3,5 
4,0 
4,5 
5,0 


Diff, 


3,8745 
3,9765 
4,0789 
4,1808 
4,2826 
4,3843 
4,8914 
5,3958 
5,8993 
6,4020 


1023 
1021 
1021 
1018 
1017 
6071 
5044 
5036 
6027 


Angenfthert  ist  die  Stanweite  bei  mässigem  Gefälle 

2  X  Stauhöhe 


relatives  Gefäll  des  ungeatauteu  Wasserspiegels. 

J5eispiel.  In  einem  Pluss  1:500  Cefäll  und  einer  Wasser  tiefe  von 
0,6*"  soll  durch  ein  Wehr  der  Wasserspiegel  um  2,0"*  gestaut  werden 
In  welcher  Entfernung  vom  Wehr  hört  die  Stauung  auf? 

1  .  L 

600  .  o7o 

somit  Ii  =  600  .  0,6  .  4,7192  =  1415,76". 

600"  oberhalb  des  Wehrs  beträgt  die  Stauung 

1    ^  ßOO 

600  *  0,6 

h 

somit  nach  der  TubelJe    -■  =  1,70  und  h  —  1,U2'". 


= -     (i)  =  M  (8W  -  0  =  4,7192. 


=  Vm~^*  (A)i.u  (±j)  =  3,0526, 


Dio  Stauhöhe,  welclio  diircfi  B  r  ü  c  k  o  n  p  f  o  i  1  o.  r  ,  Buhnen 
u.  der  gl.  erzeugt  wird,  ergiebt  sich  angenähert  aus  der  Formel 


Q  =  |llb  \/2g  I  (2/3  X  +  t)  y/x  + 


2g  I 


worin  X  die  Stanl-.ölip,  1>  die  lichte  Weite  zwischen  den  ]>rückon- 
pfeilern,  den  Buhnenköplen  etc.,  B  die  natürllclie  Flu ssb reite  und  t  dio 
ungestaute  Wassertiefe  bezeichnete  und  =  0,95,  wenn  die  Pfeiler  in 
Halbkreisen  oder  spitzen  Winkeln  endigen,  fi  =  0,7,  weiin  die  Bogen* 
anfängor  iu's  Wasser  fauchen,  —  0,90,  we^in  der  Horizontalschnitt  des 
Vordcrthells  einen  ntumpfen  Winkel  bildet,  und  /'  =  u,h5  bei  Buhnen- 
einbauten und  bei  Pfeilern  mit  geraden  V'ordertheilen  anzuuohmeu,  ferner 

Q 

o  =  ^  ^  , — zu  setzen  ist. 
•    '  B  (x  4-  t) 

Saeae  fand  am  TTarncliu  i  AYchro  und  an  der  Saale,  dass  das  Strom- 
gefälle da  aufhört,  bezw.  Btaukurve  beginnt,  wo  dio  Horizontale  ^urch 
Wehrhobe  den  Fluödbodeu  des  Oberwassers  anschneidet. 


XXY.  Jäheinhaid'ft  Kai.  1898,  Gehefteter  Theü  I. 


3 


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84 


IIa.  AnleitanfiT  zur  Berechnung  der  (mittel- 

enroimhchen)  Quellen-  nnd  Stromabflussmengen 

aus  der Begenmenge, Grösse  und  Besch alfenlieit  der  Q^ueUen- 

und  i'lussgebiete. 
Von  Rob.  Ltat«rborg,  Ingenieurin  Bern*). 
(S.  auch  deu  besttgl.  Anfsata  In  der  Allg.  Bawrtg.  t.  I887f  Heft  8—4  u.  12.) 


Dio  nachstehenden  Folgerungen  bemhen  weniger  auf  analytischen  Er- 
örtcrnnpeu  als  auf  langjährigen  Beobachtungen  nnd  zahlreichen  Quellen- 
uud  btromm^asungeu  sowie  auf  der  gegenseitigen  Ausgleichung  der  £r- 
"  fahntngsrostiltate,  gestützt  auf  die  feststebenaen  oder  ▼erftnderliehen 
Zustäudo  der  Einzugsgebiete.  Das  hier  beobachtete  Verfahren  ist  ein 
vorherrschend  empirisches.  Dasselbe  gibt  unter  möglichster  Meithing  . 
aller  hypothetischen  Annahmen  die  wenigen,  bis  jetzt  nur  auf  empirischem 
Wege  erhültlietaen  Zatalenwerthe  als  AnnSHeraogawertlie  oder  ali  Wertbe 
der  erfahrungsgemäasen  Abschätzung. 

DieBes  Verfahren  liefert  jedoch  Formeln-  und  Zahlonwerthe  mit  der- 
jenigen (jenadigkeit,  welche  fUr  die  Praxis  genügen,  Freunden  specu- 
latiyer  Wiseenscbaft  aber  werthTolle  Naohweienogen  über  maaobe  Yor- 
gftuge  in  der  Katar. 

In  dem  Maasse  als  dio  Zalilenergebnisse  unter  den  verschiedensten 
Umständen  aus  der  Erfahrung  abgeleitet  wurden  sind,  entsprechen  die* 
ielben  auch  dea  meiftiens  unmessbaren  Weclieelo  in  den  atmosphäriachen 
Vorgängen,  in  der  Vegetation  u«8.  w.  Soweit  sich  dieselben  aber  erforselieii 
oder  abs  hiifzen  Hessen,  haben  wir  überall  dio  Natnr,  Stärke  vtlkd 
Zeitdauer  der  Kräfte  imd  deren  zeitliches  Eintreffen  u.  a.  w.,  sowie 
die  Mitwirkung  aller  sonstigen  susammentr äffenden  Nebennrnstande  in 
Betracht  gezogen. 

Der  Hauptvortheil  des  gewühlten  Vprfahrenf^  besteht  in  der  leiehten 
Bestimmung  aller  Haupt wasserbtäude  und  Wassermeugcn  eines  Ge- 
wässers, ohne  auf  Pegelbeobachtungen  und  Wassermessungen  angewiesen 
zn  sein. 

Um  die  hierbei  in  Betracht  kommenden  Naturerscheinungen  zififern- 
mässig  darstellen  zu  können,  wurden  die  Zustandsfaktoren  zu 
erniittoln  gesnchti  welche  die  Wirkung  der  atmosphärischen 
Ii iederaonläge  beherrschen  und  regeln  Im  Folgenden  heissen  wir 
die  den  unmiitelbaren  AbÖTi^s  belörderjulen  Ursachen  oder  Kräfte 
„Abf lussfak tor en'^,  desgleichen  dio  deu  augenblicklichen  Bückstand 
(das  Grund-,  Verdunstungs«  und  Pflanzenspeisungswasser  vermehrenden) 
Zur  iickhaltuu  gs  faktoren. 

Die  Zustandsfaktoren  sind  Bruch/ ililcn  <  T,  mit  welchen  die 
Niederschlagsmenge,  d.  h.  die  über  das  C^ueilcugcbict  ausgebreitet  gc> 
dachte  Niederschlagsschichthöhe,  zu  multiplicireu  ist,  um  den  unmittelbar 
zu  Thal  fliessendon  Theil  derselben  zu  erhalten.  Solcher  Faktoren  gibt 
es  im  Wesentlichen  drei,  welche  mit  (dy  (:2  und  ccs  bezeichnet  werden 
Süllen.  Ist  ci-^  n2-\~  =  so  ist  a  der  gesammte  Abf  lu  s  sf  akto  r 
und  1  —  ff  die  Ergänzung  von  ((,  der  Z  ur  ück  h  al  t  u  n  g  sfaktor,  d.  h. 
der  Theil  der  im  Bodeu  zurückbleibenden,  in  Folge  der  steten  Nach- 
Bpoisung  jedoch  rhnnfallts  alhniilig  abfiiesHenden,  theilweiso  auch  ver- 
dunstenden Uder  von  <ier  Veuetatiun  au tgosogenen  Wasscrinenge.  Die 
Grösse  der  letzteren  Wassermeuge  btellt  jeduch  einen  Wasser  v  e  rl  us t 
dar,  wofür  der  Verlustfaktor  (> ('i -}- 1'2  eingeführt  worden  ist.  Die 
stetig  abfliessenden  Grundwassermeugen  bilden  die  Mittel-  und  Nieder- 
Wasser,  die  unmittelbar  abüiessonden  Nioderschlaggmengen  (nl^-  Zuschlag 
zu  den  Niederwaööorständcn)  die  yerschicdcncn  ilochwasserätaudo. 

Die  Zustandsfaktoren  haben  also  die  Neigung,  entweder  den 
Fofortigen  Atifln-^  n-i-  einem  Thal  auf  Kosten  der  Grnndwasserspeisung 
y.u  befördern  oder  zum  Vorthoil  des  Grundwa^^serunterhalts  zu  be- 
sohl-aukeu,  zuweilen  auch  auf  Kosten  beider  Theile  eine  gewisse 
Wassermenge  anftutiebren.  SelbstTeretändlioh  dürfen  die  Faktoren  iri, 
it%  und  f'i  :m  n rnmougenomnioii  den  Werth  von  1  nicht  (\berschreiten. 

Wekiic  i^aktureu  für  Mitteleuropa  anzunehmen  sind,  ist  aus  der 
bchiubbtubcllo  zu  ersehen. 


*)  Vergl.  die  neben  angehängte  Tabelle, 


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Q4,  in  Litern  bezw.  Cabikmetern  pro  Secnnde. 


\$VLng  der  Seiten-  und  LftagsgefUle. 


Sehr  dnioblttasiger  Untergrund. 


eil  od.  üaoh. 

>. 

.  Sehr  steil. 

Mitteleteil. 

Wenig  steil  od.  dach. 

Qt 

140 

Qo 

Q2  1 

Q4 

18 

i  1 

20 

21  1 

22 

23  1 

24 

25 

26 

27  1 

28 

cbm 

cbm 

lit. 

cbm 

cbm 

lit. 

cbm 

cbm 

lit. 

cbm 

cbm 

1 

!  n  en 

fl  AQJ. 

3-27 

1  ^  » 

1 

2,50 

0,044 

1,9  » 

3,21 

0,U37 

1,G  » 

— 

— 



1,07 

0,UiS 

2,03  » 

1,43 

0,041 

1,74» 

— 

— 

— 

• 

1,020 

i 

1,01  y 

\ 

2,8-4,5 

0,020 

0,9  » 

3,3-5,2 

0,014 

0,72  y 

M.  * 

2,70 

0,025 

1,20» 

3,18 

0,020 

1,02  » 

1,6  »' 

2,C5 

0,031 

1,50  » 

3,13 

0,025 

1,30  » 

1,20 

0,034 

1,84» 

l,i7 

0,028 

1,45» 

nach  der  Boscha tT»  jibeit  ihres  Austlasse^i  ii:i.lie/u  alles  uiclit  verduustoiido 
rzögepimg.^  Ueber  das  Verdaastuagsvermogeu  der  See-  uud  Erddäciicu. 


gegen  können  unabhttngig  von  h  oder     sur  Beatinimting  des  ordent- 

Len)  Minirnnme  die  CoSffioienten  unter  Qo  2—3  Mal  böber  angenommen 
■denkbarkleinete  (in  100  J'abren  kaam  einmal  eintretende)  Minimum. 
\  Tabelle  besieben  sieb  nur  auf  die  Hauptabfl&sse  der  N  ie  d  e  r  s  o  hlä  g  e,  ohne 
'irnecbmelze,  welche  Torkommenden  Palls  aus  der  betreffenden Tormel 
asflaBB  zugeaclilagen  werden  mues.  Einen  ähnlichen  Zuschlag  erleidet  die 
die  notbwendige  Himsurechnung  der  to  r b  er  abgeflossenen  Wassermenge. 
Abfluesmengen  ist  die  Gescblebmasse  der  Ströme  nicht  —  daj^'cgon  die 
velcbe  neben  und  unter  den  Strombetten  hin  ausfliesst  —  sowie  au^b  das 
ion  Wasserläufen  2u  gewiesen  Jahresseiten  in  erheblichem  Maasse  ent- 
ungen  nicht  zu  übersehen  ist). 

Q4  vorkommende  vjueiücient     ist  ein  von  der  (rebietsgrösso  abhängiger 
-  0,007  (ohne  Beduotion  auf  die  grösstbekannte  tägliche  Begenhöbe  des 
Seeen  passen  die  Werthe  von  Q4  nur  für  die  See-Zuflttsse. 

^  0^  ^ifyfj  Zu  Seite  34  Ton  Bbeinh.  Kai.  1898.  Gehefteter  TheU  I. 


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»  s,  lügenieur  in  Basel*)« 


I 

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FllM«l«ll<x^  at,  an  tiaiL  wm  ft^dlran.  weil  jede  Waeeer  snf- 
laageDde  Eigentebeft  des  Bodeot  gleich  seit  ig  mit  und  neben 
den  andern  sich  geltend  juadit. 

Orundlftffe  d.  theoretisohen  QoieUen-a.  Strombereohnung*). 

Die  in  berechnende  Abflnssmenge  einee  Quellen-  oder  FInsegebietes 

hängt  ab:  1)  von  der  Grösse,  Lat^e  nnd  Bcnchaffonh  eit  dieses 
Gel)iete3  ;  2)  von  den  klimatiscliBn  V  o  r  h  äl  t  n  i  8  s  o  u  dos  Gebietes, 
d.  ii.  vou  der  Schnee-  und  Begenmenge,  dio  darauf  fällt,  und  vo^  den 
TemperatQz*9  Wind-  nnd  Yerdnnstnngssnstttnden. 

Bei  der  Untersnohnng  des  Einflnsses  der  Lage  eines  Gebietes  ist 

«anflehst  dessen  gcographisclie  Lage  und  der  Charakter  der  botreffen- 
den Gegend  in'a  Auge  zu  fassen.  Bezüglich  der  Höhenlage  niuss  die 
Gletscher-  und  Alpeuregion  von  der  Niederung  scharf  unterschieden 
werden,  da  in  der  enteren  die  Steilheit  der  Gebirgshftnge,  die  Öfteren  und 
plötzlichen  Aeuderungen  der  Niederschla^'sfortnen  (Regen  oder  Schnee), 
der  Kichtungen  und  Stärke  der  Winde,  der  Temperaturen,  dio  Grösse  der 
Niederschläge  und  der  Verdunstung,  die  Bodencultur  u.  s.  w.  einen  gane 
anderen  Gharacter  als  im  Hügelland  oder  in  den  Nledemngen  habeo. 

Aehnlich  wie  mit  der  Lage  verhält  es  sich  auch  bezfiglich  des  Ein- 
flusses der  Bodengestaltung,  iuabescndere  der  Steilheit  der  HJlngo,  welche 
durch  den  besonderen  aus  der  Erfahrung  entnommenen  £*aktor  m  be- 
rücksichtigt werden  soll. 

Einige  Bücksicht  ist  noch  auf  das  Yerbältniss  der  Thalläuffe  zur 
Thal  breite  wegen  des  Fevlaafens  nnd  der  Yertheilnng  der  Aneohwellnngs* 
massen  im  Thalwege  an  nehmen. 

Von  besonderer  Wichtigkeit  ist  die  durch  den  Faktor  r^z  bezeichnete 
Bodenb  e  sch  af  f  0  nh c i  t  eines  Quellgcbietes.  Ganz  abgesehen  von  den 
zuweilen  bei  Seitenthälern  vorkommenden  Fällen,  dass  ein  Quellougebiet 
seinen  Wasscrzuflnsa  noeh  ans  einem  anderen  Bcgcn gebiet  nnter  dear 
Wasserscheide  hindurch  empfängt  oder  durch  dio  nacli  einer  andern 
Seite  abfallenden  Schichten  in  ein  benachbartes  Gebiet  theilweise  verliert, 
kommen  noch  Erscheinungen  vor,  welche  nur  von  einem  Geologen  und 
Hydrotekten  erkannt  werden  können,  insbesondere  soweit  es  sich  um  den 
Lauf  oder  Aufhalt  des  Wassers  bei  Verwerfungen,  Senkungen  und  dergl. 
handelt.  Hierfür  können  selbstverständlich  keinerlei  allgemein  giltigoii 
Sätze  aufgestellt  werden.  Es  versteht  sich  von  selbst,  dass  da»  auf- 
gefangene Quell-  und  Sickorwasser  stets  dem  Streichen  der  wasser- 
leitenden Schichten  folgt  und  zunächst  an  denjenigen  Stellen  und  durch 
diejenigen  Wege  seinen  Abfiuss  ins  Freie  findet,  welche  ihm  den 
kürzesten  und  ungehindertsten  Abzug  gcstatton.  Das  Maass  der  Durch- 
lässigkeit oder  Undurchlässigkeit  des  Untergrundes  wii^  hemmend 
oder  befördernd  auf  den  raschen  ThalauslUiss,  der  letztere  ändert  sich 
je  nachdem  das  Quellengebiet  einen  porösen,  abwärts  durchlassenden 
nnd  zerstreuenden,  oder  einen  wasscrsammelnduu  und  wasserfUIiroudeu 
Untergrund  aufweist. 

Ein  dritter  Naturzustand,  der  die  Abflussverhältnisse  wesentlich 
beherrscht,  ist  der  Faktor  f<3  für  den  ('ultur-  oder  Storilitäta- 
zustand  des  Fiussgebietes.  Es  kommen  hier  folgende  .8  Hauptab- 
stufungen vor: 

1)  Bewaldetes  Terrain.  2)  Waidland.  3)  Aufgebrochenes  Oultnrland 
nnd  leichtes  Gehöla.  4)  Unkanalisirtes  Sumpf-  und  Seegebiet.  5)  Sterile, 

Btemigo  (durchlfiasende  oder  undurchlassendo)  Ocdung.  0)  Schutthalden, 
Geröll boden.  Q)  Kahles  (durchlassendes  oder  undurchlassendes;  Feis- 
gebiet. 

Für  die  Unterscheidung  des  Terrains  bezüglich  der  Steilheit  ge- 
nügt iu  der  Bogel  dio  Angabe,  ob  Hoch-,  Mittel-  und  Flachland,  zumal 
auch  mit  der  Höhenlage  Kiederschlagsmengc  und  Vordujiätuug  sich 
ftndern.  Ist  der  Charakter  einzelner  Flussgcbiete  sehr  verschieden,  so 
wird  am  zweckmässigsten  eine  getoennte  Berechnung  fttr  jedes  derselben 
durchgeführt. 

Der  grössto  und  uumitloüiarato  Einfluss  auf  die  Al  llnsHuicngo  der 
Quellen  und  Strümo,  Seen  und  Gletscher  wird  von  dem  Alaass  und 
der  Vertheilnng  der  leüerschläge  in  Bogen  nnd  Schnee 
bedingt.  ]>ie  dnherigen  Abstufungen  sind  folgende: 

♦)  Vorgl.  auch  geb.  Thoil  S.  üO  d.  Herauag. 


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86 

1)  Mittel  aller  'bfi^fiiBr  beobaoliteteii  ifthrllohen  Nieder« 

SOhlagsmen  gon  in  Schnee  und  Hegen  (h), 

2)  grö88ter  bekannter  und  weit  verbreiteter  Iiandreeon 

(=  Hl), 

3)  grOsster  bekannter  Kfedereohlag  per  Tag  (=  Hz), 

4)  grösBtor   bekannter  plötzlicher  Sohlagregen  (Hs% 

5)  gr^sste  bekannte  Zeitdauer  ununtezbroohener 

Trockenheit. 

Bezüglich  der  aus  den  meteorologisoben  Mittfaeilungen  erhobenen 
jährlichen  Begenmeugen  haben  wir  vorauszuschicken,  date  wir  alle 

darauf  gestützten  Besultate,  mit  den  eigentlichen  Wassermessungen 
verglichen,  selbst  in  den  einfachsten  F&Uen  zu  klein  erfunden  haben, 
und  dase  der  0nind  hlerron  wobl  darin  su  euehen  ist,  dass  ein  gewisser 
.Thcil  der  Niederschläge  von  den  Ecgonmcssern  nicht  gemessen  bezw. 
nicht  aufgefangen  wird.  In  nachstehenden  Formeln  wird  daher  h 
.überall  mit  multiplicirt  eingeführt  ersclioinen,  da  nur  dann  eine 
genauere  Vebereinstimmong  mit  unseren  Quell-  und  Strommessungen 
eich  er/ielcu  lAest.  Wir  Terwelsen  zur  Begründung  dieser  Annahme  auf 
die  Ausführungen  in  unserer  Hauptarbeit^  die  wir  unter  Umst&nden  snr 
Verfügung  stellen. 

Die  mittlere  jtihrliehe  NlederschlagshOhe  eines  grosseren  Fluss- 
gebietes wird  erhalten,  wenn  die  Summe  der  Producte  der  Niederschlags* 
höhen  aller  einzelnen  Stationen  des  Gebietes  mit  den  Flächen  der  zu- 
gehörigen Beobachtungsbezirke  ermittelt  und  durch  die  Fläche  des 
Gesamratgebiets  diridirt  wird. 

Aue  den  angestellten  Beobaohtougen  ergibt  sich,  dass,  von  den 
steilen  Hochalpen  abgesehen,  das  ununterbrochene  Anhalten  eines 
mittleren  Flutregens  in  den  Niederungen  weit  grössere  Verheerungen 
anrichten  kann,  als  ein  kurser  abnormer  Begenniedersohlag.  Die 
atftrksten  im  Hügelland  der  Scliweiz  beobachteten  Begenmeugen  be« 
trugen  bis  zum  Jaliro  18B1 : 15ü'"'"  in  2i  Stunden  und  bei  einem  vier- 
.tägigen  ununterbrochenen  Landregeu  30'"'"  per  Tag.  Seit  1881  wurde 
.in  St.  Gallen  ein  Niederschlag  von  250"^*°  in  24  Stunden  und  ein  vier- 
tägiger Landregen  Ton  durchschnittlich  60^^  pro  Tag  beobachtet. 

In  der  vorzüglichen  Schrift  „Ueber  die  grössten  Abflussraengen  hol 
städtischen  Abzugskanälen"  von  Dr.  A,  BUrkli  wird  ein  Niederschlag 
von  2001  per  Sekuude  und  ha  (=  0,02'<>">  Begenhöhe)  als  diejenige  Eegen« 
menge  beselchnet,  welche  unter  den  ungünstigsten  Umständen  bei  Be- 
rechnungen zu  Grunc  e  zu  legen  ist. 

Es  wurden  ferner  Schlagregen  von  2"™  pro  Minute  (1876  in  Zürich) 
und  für  einige  Augenblicke  sogar  von  0/035™™  per  Sekunde  gemessen. 

Solche  Niederschläge  verbreiten  sich  indess  selten  über  Landflächea 
von  mehr  als  25  qkm  und  dauern  auch  selten  mehr  als  1  Stunde.  Da 
stärkere  Flutrer^en  und  zwar  selbst  solche,  die  noch  zu  den  Landregen 
im  Gegensatü  zu  den  Schlagregon  zu  rechnen  sind,  ein  grosses  Sammel- 
gebiet in  seiner  ganzen  Ausdehnung  um  so  seltener  zu  bedecken  pflegen, 
jd  grösser  es  ist,  so  ist  diese  Eegeiihöhe  mit  einem  Beduotions- 
coefficienton  zu  multipliciron,  welcher  mit  der  Grösse  des  Gebiets 

abnimmt.  Bezeiclmen  wir  denselben  mit  y  und  die  Gebietsoberflächo 
in  Quadratkilomatern  mitF,  so  ergibt  sich  für  die  stärksten  Tages  regen 
der  Schweis: 

liriu'^t  man  den  grössten  sekundlichen  Niedersclilag  von  0,035"^*"* 
auf  den  Umfang  von  Iqkin,  und  von  0,02™"  auf  den  Umfang  von  26qkm 

32 

inliccUuung,  so  ergibt  sich  der  Eeductionscoöfficient  ^^gf^Jp* 

Dieser  Pdf^fficient  pibt  ntir  für  Quellengebiete  <  400— 450qkm  praktisch 
brauchbare  und  j^r^'ssero  Abfluasmengon  als  die  grösste  Niederschlaga- 
menge  von  1250 "^"^  in  24  Stunden.  Die  aus  obigem  Ausdruck  abgeleiteten 
Wussermengon  sind  übrigens  als  Ul  t  r  amaxi  na  aufsufassen. 

Zur  Hos.timiining  der  kleinsten  Abflussmengen  wurde  seither  selten 
die  län^'ste  Zeitdauer  vollständiger  Trockenheit  und  der  grössten 
(in  den  Sommer  fallenden)  Bpdenverdunstung  in  Hechnung 
gebracht.  Bei'  Seen  und  wasserbedeckten  SumpfHächen  kann  die  Ver- 
dunstung an  einzelnen  besonders  heissen  und  windigen  Tagen  bei  600™ 


Nachtrag  auf  S.  40. 


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87: 

Meereshöhe  r=  10""»  und  deBgleiohen  bei  1000»  Höhe  =  13"""  betragen, 
während  bei  längere  Zeit  audauerndor  Trockenheit  das  Mittel  5— 6'"*'^ 
nicht  SU  ttbereteigen  pilegt.  Ander»  Terhftlt  es  sich  mit  der  Verditnstuig* 
von  nioht  ÜberBchwemmtem  Boden.  Dieselbe  nimmt  bei  ausbleibendem 
Rogen  sehr  rasch  ab  und  sehr  bald  einen  geringen  >^leichl)Ir!bnndon 
Werth  aa.  Nach  unseren  Erfahrungen  ist  fUr  die  Niederungen  wie  für 
die  Alpenregion  das  Mmsb  der  Yerdnnstiuig  duroli  die  Fozmel  bestimmt: 


1-P 

worin  v  die  Höhe  einer  rom  1.  bis  zum  nten  Tag  eines  langen  regen- 
losen Zcitraumsiin  Ganzen  verdunsteten  Waaserschichte in  Millimeterit, 

4e8gl.  H  die  Höhe  des  am  ersten  Tag  dieser  Periode  verdunsteten 
Wassers  uild 

p  das  (je  nach  der  Porosität  der  ausdunstenden  Erdmasse  von  70 — 38 
.    sich  verminderntle)  Procent  der  tä^flicheu  Gewichtsabniihme  im  Ver* 

gleich  mit  der  vortägigen  Al)wügung  bezeichnet. 

Ülr  die  gleiche  Verdnnsttingsmasse  und  Yersncbsreihe  ergab  sich 
p  ziemlich  genau  constaut,  und  bei  einer  Meereshdhe  von  500™  sowio 
für  frcwöhnliche  Erde  =0,63,  l)ci  einer  Mcoreshfthe  von  1000"*  aber  =  0,45. 
Ersetzt  man  H  durch  das  Maximum  10™™,  so  ermässigt  sich  doch  schon 
nach  einer  Woche  die  tägliche  Yerdunstnog  auf  ca.  0,1  Die  Gesammt- 
▼erdnnstnng  wird,  so  lange  auch  die  Tro  ckeup  e  riode  dauern 
mag,  vermöge  der  prosten  Fähigkeit  des  Erdbodens  die  Feuchtigkeit 
•zurückzuhalten,  den  Werth  von  21— 22"*™  nicht  .tibersteigen;  fallt  vor 
Ablauf  dieser  zeit  ein  neuer  Regen,  so  wird  zwar  der  hiervon  nicht 
sofort  tief  eingesickerte  oder  von  der  Vegetation  aufgesogene  oder 
oberfläehlich  abgeführte  Theil  dem  Boden  durch  Verdunstung  entzogen 
werden,  es  wird  jedoch  der  von  der  Erde  und  l'äuuzenwelt  aufgesogene 
Theil  stets  der  grössere  seizL 

Die  in  Vorstehen  dem  behandelten  atmosphärischen  K^iederschlftge  ver- 
ursachen sehr  verschiedene  Abfluss-  und  Wasserstandsverhältnis^e.  Die 
äusser  ston  Grcuz«  und  Mittelwerthe  sind  in  der  Bchlusatabelle  durch  die 
drei  Hani)tkategori6n:  1)  denkbar  kleinster,  2)  denkbar  grösster 
und  3)  wirkllch'er  Mittelwasserstand  ausgedrückt  worden. 

Werden  von  proBgen  Stromgebieten  dio  fMir/olnen  Znflns^t/obiote 
besonders  berechnet,  so  dürfen  ihre  Hochwassermeugeu,  um  das  Gcsammt- 
ergebniss  zu  erhalten,  nicht  ohne  Weiteres  summirt  werden.  Es  istriel- 

mehr,  wenn  Q  die  gesuchte  Gesammtabflussmenge,  £  (q)  die  Summe  der 
einzelnen  Abflussmengen,  y  den  HeduotionscoSfflcienten  und   F  den 

Fliichcninhalt  des  Gesammtgebietes,  >'l,  ^2, /s, . .  .  die  Roductionscol^ffi- 
cienten  und  f|,  fi,{3,,,  die  Inhalte  der  EinzeUigebieto  bczeiciineti  <^  aus 
der  Formel:  _^ 

(i  =  2:  (q)   ?2-  

SU  berechnen.  ^ +  ft     +  f3>'3  +  . 

Der  durch  eine  Hochwasseranschwellung  verursachte  Hehr  abfluss 
eines  Wasser-  oder  eines  überschwemmten  Sumpfbeckeik«  ron 
8  qkm  OberfliUihe  per  Sekunde  ist  angen&liert 

SS ,  pX        ▼ermehrten  Seeaufluss. 

Diese  aus  mehreren  Beobachtungen  an  schweiserisohen  Seen 
abgeleitete  Näheruugsformel  ist  indessen  sehr  empirisch  und  durch 
weitere  unmittelbare  Mess^nnv'f'u  not  h  ii;iher  fostzuatcllon  *), 

Ist  während  eines  K^'>^^t(  u  lie^^t  a falls  die  tägliclie  l{eu(onhöhe  (h,) 
und  die  gleichzeitige  Seesteigung  (h)  lu  Metern  beobachtet  worden,  so 
ist  genauer: 

dieeeknndlic^he  Abflnssmassess  der  sekandUohen  Zuflussmasee 

Dieses  Maass  der  ausgleichenden  Wirkung  der  Seen  auf 
den  Abfluss  der  Hochwasser  dar€ bei  der  Berechnung  der  Abfluss- 

mengen  nicht  übersehen  werden. 

Bei  derHerloitunK  der  Hanptformeln  sind  znnächst  die  s  t  än  -  * 
digeu  AUÜUBsmengen  ins  Auge  zufassen,  wobei  5  Hauptabflussstufen  zu  * 
unterscfafliden  sind.  Wir  gohen*^  innerhalb  bestimmter  Grenzen  —  hierbei 

von  derjenigen  Stufe  ans,  welche  in  trockenen  und  nassen  Jahren  die 

■  ^  f  " 

*)  Vergl.  Oramers  Uniorsuchungen  CentralbL  08,  No.  S6  A  d.  Hergb. 


Digiii^Lü  uy  v^OOgie 


SB 

frOBste  BebUTliehIc«!!,  dae  sogen.  QoellAimmaitt  svfvn^  1^1c1ie9, 
6)  Niederwasserstaud  die  Gewässer  fast  ausschliesslicli  speist.  Diesos 
Maass  qu  ist  nach  nnsorcn  Erhebungen  bei  einer  jährlichen  Nieder- 
schlagshöbe  von  1*"  bei  undurchlässigem  Untergrund  im  Alluvialgebiet 
«ad  Hilter  mittloren  Yerhftlinisseii  pro  qkm  nnd  pro  Sekonde  s  0,007  ehnu 

FOr  das  Gebiet  F  in  qkm  und  die  j&brllche  Kiederscblagshöhe  h  erhält 
man  also  die  beim  stündigen  Niedrigwasser  abfliessende  Wassermenge 

Q,  —  qn  hP. 

FiXr  jede  andere  Abflussstufe  ist  die  Niederschlagshülie  aber  noch 
mit  einem  Zustandsfaktor  sn  niiiUipliciren,  welcher  ebensowohl  den  durch- 
schnittlich abf liessenden  als  den  au  g e iiM  i  c k ! i  c h  im  Erdreich 
zurückbleibenden  Theil  der  Niederschlagshöhe  vertritt.  Diese  Grosso 
ist  sehr  veränderlich  und  <  l,wcil  derBodon  nie  mehrWasser  abgeben  kann, 

als  or  selbst  erhalten  hat.  Bezeichnet  a  die  vorab fli essende  Wasser- 
n^cngo,  so  wird  umgekehrt  die  snrückbleibende  (theils^aiar  Yer- 

dunstung  gelangende,  theils  durch  Boden-  und  Pflansen» 
.Sättigung  aufgebrauchte,  theils  auch  durch  Versickerung 

«nterirdisoh  abfliessende)  Wassermenge  =  l  —  €c.  Um  die  nachher 

noch  abfliessende  Wasser  menge  zu  erhalten,  ist  jedoch  ausser  1  —  a  noch 

die  auf  die  angegebene  Weise  verloren  gehende  Wassermenge  in 
Bechnung  zu  bringen.  Die  kleinste  (in  100  Jahren  vielleicht  einmal 
eintretende)  Abfinssmenge  ergibt  sieh  demnach  aus  der  Formel: 

^0  =  0  —  «)  (1-0  qu  hF. 
worin  F  auch  auf  Gletsohergebiete  sieh  erstreclct. 

£ine  zweite  ziemlich  beständige  Stufe  ist  der  wirkliche  Mittel« 
Wasserstand,  welcher  der  Theilung  der  durchschnittlichen  Summe 
aller  Jahresniederschläge  in  Hegen  und  Schnee  durch  die 
jährliche  Sekundensahl  entspricht.  Es  wäre  dcmuack  die  Ab- 
flttssmenge  bei  diesem  idealen  Mittelwasserstand,  mit  dem  Zastanda* 

lonnooo  F 

faktor  «  multiplicirt;  —  — ~,'-;>~^,TP7^ —  ^^h  =  0,0317  «hF. 

Da  jedoch  statt  h,  siehe  oben,  h  zu  setzen  und  in  den  Glctscher- 
gebieten  noch  der  Gletscherzufluss  suzureclmen  ist,  welcher  nach  unseren 
Untersuchungen  durchschnittlich  0,037  cbm  pro  Sekunde  und  qkm 
Gletscherfläclie  (y*)  beträgt  (die  durch  die  Grundsohmelze  abtiiesscnde 
Waesermeugc  ist  hierbei  im  Kiedrigwassor  sohon  inbegriffen),  so  ist  die 
wirkliche  mittlere  Abflussmenge 

5h 

•  .  Q«  =1 0,0317  «  — F  +  0,037 /=  0,0306  «hF  +  0^37 

Es  iht  jodoch  dieses  Mittel  ziemlich  tief  nntor  dem  durch  den 
Pegel  ermittelten  iMittelwass^er stand  und  I4uter  der  letzterem  ent- 
sprechenden Abflussnieuge  zurück. 

Bei  der  Berechnung  der  veränderlichen  Hoch  was  ser  mengen 
sind  namentlich  die  yon  plOtslichen  HochJluthregen  oder  yon  lange  an- 
haltenden und  weitverbreiteten  Tjandrpgpu  oder  von  ausserordentlichen 
Schnee-  und  GletscherBchmel/on  horrüln-enden  Anschwellungen  zu  unter- 
scheiden. Die  bekannten  höcliäten  Kegeufälle  in  den  ^Niederungen  und 
im  HOgelland  der  Schweis  betragen,  wie  bereits  früher  augegebea: 

1)  bei  ununterbrochenem  Xiandregen  von  l  Tagen  Dauer  darohsolin» 

5QiotD  Tag,  wobei  u.  l'^mst.  schon  am  vorletatea  Tag  die 

volle  Kegenmasse  zum  Abflnss  kommen  kann, 

2)  bei  starken  tagelaugen  Hegen  250"^™  in  24  Stunden  und 
8)  bei  sehr  kuraen  heftigen  Schlagrcgen  2,12™">  pro  Minute^ 

Bezeichnen  wir  diese  Begenhöhen  mit  Hi,  Hs  und  Bs,  so  dllrfen  wir 
Ulli  Bücksioht  auf  die  sehr  Yerschiedene  Ausdehnung  dieser  Begenfälle  Hi 

nur  mit  dem  ßeductionsfaktor      =  ^  _|_  ^      p  -f-  0,OQö    und  Ha  mit  j  2  — 

114  '  32    '  ^ 

X16  -I-  0  06  F  endlich  Hs  mit  /s  =:        jf  ia  Bechaung  bringen, 

welche  Faktoren  empirisohe  Interpolationscuryen  darstellen,  die  durch 

gewisse  durch  die  Erfahrung  bestimmte  Punkte  hindurchgehen.  Diese 
Formeln  hioton  wenigstens  denselben  Genauigkeitsgrad  wie  die  direkten 

*)  3.  Nachtrag  auf  B.  40. 


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Wätfsermesgaiigen  bei  HochwABoer,  da  die  GesohiebfahTun^  keine  auch 
nur  auf  10  bis  8Q^h  genaue  Messung  der  wirklichen  Abflussmengen  au« 

lüs8t.  Selbstverständlich  muss  hei  dorn  Maa'ss  der  Anschwoll u  11  ir  der  vor 
ihrem  Beginn  schon  vorhanden  crowoKeue  WasserKtand,  nameutiieh  in 
Folge  der  GictticherBchiiielzei  iu  iiechiiung  gozugeu  werden.  Die  durch 
letztere  zugef Ohrte  Wassermenge  ist -~  eine  Gletseherlafttemperaliir  von 
14  bis  26"  C.  vorausgesetzt  ~  zu  circa  0,0'  /",  0,12  /"bis  0,2  /*  au«unohmcn. 
Wrnn  Qf^  die  vor  der  Aiisch wrlluTi^r  abi^elaul'cno  Wasserinr  ii^^e  bezeichnet, 
äiud  dcu  für  die  drei  ausäerurdeutiichcu  Kiederschiüge  zu  exwurteudeu 
Abflussmengen  folgende  Formeln  zu  Grunde  su  legen: 

1)  Q3  (maximaler  Landregen)  =  Qm  -|-  ;^iHiF  -f-  0,20  /,  wobei  ^ih»  = 

(7  \  *)  0.060" 

n  r^-^n     +  0/006  1  ^ .  In  dem  Ausdruck  fürCia  ist  der  Coefflcient 

0*^0/001  Jr  /  80*00 

C(  weggelaasen  worden,  weil  die  Regenmongo  dos  letzten  Tages  als  voll 
ablaufend  zu  betrachten  ist.  Da  bei  diesem  Fall  auch  der  Abfluss  (Q,u) 
Tags  zuTor  ein  höherer  ist,  so  ist  Hi  1^3  Mal  hoher,  d.  h.  ^O^OSS"^  an- 
genommen und  dafür  Qm  elimlnirt  worden.*) 

2)  Q4   (maximaler   Tagesregcu)  =  Qj„  -f  (cyiBüF  +  0,12  /,  wobei 

?  I  0,260™  ^       _       ...  , 

8)  Q»  (ausserordentliober  Sohlagzegen)  =  Q«  +  ^^Ha^^aF  +  0/)0  /*» 

32 

worin         =  8140?  *  0/000086  pro  Sek. 

.  Hieraus  ergeben  sieh  folgende  Haupt-Abflossformeln: 

I.  Al>flu  ssmen  ge  be  i  ni  denkbar  n  i  e  d  r  i    <t  t  e  n  (kann  alle 

100  Jahre  einmal  eintreten)  Niedertstand: 

Qo  =  (l  — «)  (1—0  quliF. 

II.  Abflussmengo   des  mittleren  NiedrigstwaBserstaudes; 

Qi  =quhF. 

III.  Abllussmouge  dos  theoretischen,  aus  der  Jährlichen 
Niedersoblagsmenge  abgeleiteten  Kittelwasserstandes: 

lY.  Ansserozdentlicbe  Hoohwasserabflussmeag'eti: 
1)      (4tftgiger  Landregen  Ton  tttgUah  60»»*  Hi^he) 

=  ''''  ^  (0  +  0,001  F  +  +  ^' 

3)  Q4  (ausserord.  Tagett regen  von  260'""»  per  24  Stunden) 

= Qu,  -1-    «  F  (n5-:roro6  F  +  "^'"''h ''''  ^'  ' 

3)       (ausserord.  Istündiger  Schlagregen  von  0,036"**"  per  Sek.) 

32 

=  QtD  +  «     ^^Tsi  •  35  +  0,05 

I^e  merkung.    Die  snb  IV  stehenden  Foriiuln   beruhen  atif  den 

grössteu  erlebten  ^Niederschlägen,  der  Schweiz.   Für  Länder  mit 

Hl 

andern  MaximaUKiederscblägen   muss    Q.3,  Qi,         mit  -g-  multl- 

plicirt  werden^  wobei  H  die  obigen  (sohweiaeeiselien)  und  die  aus- 
liüidischen  Fluihregenhöhen  bezeichnet. 

Von  den  drei  letzten  i^'ormela  ist  nur  die  erste  tiir  Flusdgeblete 
über  ca.  6000  qkm  anauweuden* 

Die  stärksten  Soblagregen  (Q4  und  QO  vermögen  die  unteren  Strum- 
Itlufe  —  sehr  grosse  Eegen^jnbiote  vorausi^esetzt  —  nicht  auf  ihre 
höchsten  Wasserstände  zu  erheben,  wie  dies  bei  Qj  der  Fall  ist. 

Handelt  es  sich  um  die  Bestimmung  von  Profilen,  wobei  keine  Uober- 
scbwemmting  vcrrkommeoa  darf,  so  ist  nach  der  Formel  au  rechnen, 
welche  für  den  bptreffendeu  Ort  die  prttRste  Abllu-^smenüfft  ergibt. 

Von  besondc  rcr  Wichtigkeit  ist  die  Kinsclialtung  des  Znrückhaltungs- 
faktore  ftlr  solche  Gebiete,  welche  grössere  ;r>ee-  oder  Sumpfflächen  ent- 
halten. 

*)  S.  Nachtrag  auj[  S.  40« 


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40 


Ausser'         schon  oben  angegebenen  GoSüfiotenten  ist  noch  der 

VerzögeruTi  psfaktor  (f,  Vtodiugt  durch  die  Länge  des  "Waaaerlanfa 
in  do7i  lanp^'id(»lmteu  Fluss^^obieten,  uud  ein  auf  die  Jahreszeit  sich 
bezieh  tiuder  Faktor  <l  in  Kechiiung  zu  ziehen,  welche  hauptsächlich 
Am  Maass  der  Verminderung  oder  Vermehrung  des  abfliessenden  Theiles 
der  Niederschläge  beeinflussen. 

Tu  Botreff  des  Verzögern ngsfaktors  lassen  sich  nach  den 
bisher  gemachten  nngcnügenden  Untcrsnohnn^eu  eimgermaasgen  zuvor* 
lässige  uud  allgemoiu  verwendbare  Angaben  nicht  machen. 

Der  je  nach  den  Jahreszeiten  sich  ändernde  ^Faktor  7   beträgt  für 
schweixerisohe  Verhältnisse  für  die  Monate 

Jan.  Febr.  März  April  Mai  Juni  Juli  Aug.  Sept.  Oct.  Nov.  Dec. 
Ö,Ö3      0,89     0,80       0,63      0,5S     0,5G     0,55     0,66     0,59    0,72     0,98  0,96. 

Mit  diesen  Coustanten  sind  aber  nur  diejenigen  augenbÜcklichen 
BegenfäUe  sm  multipliciren,  deren  Einfluss  mit  demjenigen  in  anderen 
Jahreszeiten  verglichen  werden  kanu. 

Die  bei  diesem  A^erfabren  vorkommenden  Berechnungen  können 
selbstverständlich  ud vorhergesehene  klimatisohe  Vorgänge,  2.  B.  das 
Einfallen  eines  kalten,  Begen  in  Schnee  umwandelnden  Windes  und  • 
dergl.,  oder  den  Eintritt  eines  warmen  Begens  auf  Idseh  gefallene 
grosse  Schneemassen  nicht  berücksichtigen   und  ebenso   »ach  keine' 
anderen  Ausnahmsfälle. 

...  ^ 

S  c  h  1  u  8  s  b  e  m  e  r  k  u  n  g  e  n. 
Um  die  Anwendung  der  vorstehenden  Formeln  su  erleichtem,  ist 

dio  anf  Seite  8i  eingeheftete  ITebersicht  zusammengestellt  worden,  welche 
für  alle  Arten  von  l'luss-  und  Quellgebieten  din  entsprechenden 
denkbar  grüäateu,  mittleren  und  denkbar  kleinsten 
Ahfluasmengen  pro  qkm  und  Sekunde  angibt. 

Eine  TJehereiustinimnnp'  der  theoretischen  Formel  werte 
mit  den  Ergebnissen  der  Strommessungen  wird  so  lange  nicht 
erzielt  werden,  bis  in  beiden  Verfahrungsweisen  nicht  gewisse  einheit- 
liche Grundsfttze  und  wesentlich  Terbesserte  Methoden  angenommen 
werden.  So  dürfen  z.  B.  zu  Strommessungen  Flügel  nicht  yerwendot 
werden,  wenn  das   strömende  Wasser   Sand  mit  sich  führt. 

Bezüglich  der  noch  uuerörterten  Zwischenstufen  zwischen  den 
Abflussmengen  Qp  bis  Q4  lässt  sich  vorerst  das  fQr  die  Industrie 
wichtigste  Mittel  der  Klein wasaermengen  durch  die  Formel  Hif^= 

0/5  (Qi  ermitteln;  während  die  mittleren  Hoc hwasseratftndeTon 

der  Terrainbeschuffenheit  und  von  den  stärkeren  uud  allgemeineren 
Niederschlägen  beeinfiusst  werden.  Biese  Mittelstuto  lüsst  sich  als  eine 
Function  von  Q9  und  Yon  F  durch  die  Gleichung : 

ermitteln,  ein  Ausdruck,  welcher  jedoch  ftkr  See  gebiete  noch  su 
reduciren  ist. 

Obgleich  die  Toranstehenden  Bereehntingen  in  erster  Linie  auf  die 
Gletscher-  und  Alpenwelt  passen,  deren  StrOme  überdies  zu  ganz  anderen 
Zeiten  und  in  ganz  anderer  Weise  anzuschwellen  und  abzunehmen 
pücgeu,  als  die  Machlandströme,  so  werden  sie  doch  bei  gehöriger 
Berücksichtigung  der  Örtlichen  Niederschlagshöhen  (s.  Bern.  4  der  Schluss* 
•tabelle)  auch  fttr  die  Niederungen  annehmbare  Zahlen  Üefem. 

Nachtrag. 

Seit  dem  ersten  Erscheinen  dieser  Abhandlung  hat  sich  hei  der 
weiteren  Ausdehnung  unserer  Untersuchungen  ergeben,  dass  die  Fiirmel 
((.^3)  für  die  lang  dauernden  maximalen  Landregen  noch  etwas 
n&her  präcisirt  werden  sollte,  dieselbe  ist  nun  (nach  Wiedereinfflhnmg 

von       und  (t)  in  folgender  Gestalt  auf  B.  86  am  Platse  des  firttheren 
Ausdruckes  einzusetaen:  '  , 

Q.  =  Q„  +  «F  r, '+  0,2/=  ri„  +  ajf  --^±^^S^^^ +  o,a  f, 

wobei  Fl  =  0,0001  P  anzunehmen  ist. 

Auch  hier  ist  Q3  schliesslich  durch  Multiplikation  mit  —  auf  die 

analoge  Eegenhöhe  H*  des  zu  berechnenden  Flussgebietes  zu  reduciren, 
wobei  H>  die  grOsstbekannte  tägliche  Eegenhöhe  eines  3- bis  4  tägigen 
allgemeinen  und  ununterbrochenen  Landregens  bezeichnet.    D.  YeA  , 


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IIb.  Die  grössten  Wasserm engen. 

Von      Gramer,  Begierunprs-  und  Baurath  in  Breslau. 

Bezeichnet  F  die  Grösse  eines  Niederschiagsgebietes,  f  die  Grösse 
seines  Ueberschwcmmtingsgebietes  in  qkm,  h  Beine  mittlere  jfthrilohe 

Niptirrschlagshöhe  in  n  seine  mittlere  Höhenlage,  ni  die  Höhenlage 
seiucr  AbänssHtelle  und  1  die  mittlere  Lflnge  des  Weges,  welchen  die 
Kiederdchläge  bio  zur  Abfiubsstelle  zurückzulegen  haben,  so  dass  mit 

Bin  a  =  — n — ^das  mittlere  Gefälle  des  KiedersohlagBgebietes  beaeichnet 

werden  kann,  so  ist  die  grOsflte  sekundliehe  Abfluflsmenge  deBaelben  in 
obm  annähernd:*)   

*  „     g  U.h.kVBin  « 

9  +     F^  h 

In  dieser  Formel  bezeichnet  k  eine  Zahl,  welche  bei  Kiederschlags- 
gebieten  von  natürlich  rauher  Oberfläche,  wie  solche  bei  Fliissen  und 
Bächen  fast  allein  in  Betracht  kommen  —  80,  bei  solchen  mit  geebneter 
und  'befestigter  Obertläche,  wie  Bolche  die  Dächer,  Straseen  und  Plätxe 
einer  Stadt  in  der  Kegel  asrbieten,  =  300  zu  setzen  iFt. 

Der  Werth  /u  ist  in  gewöhnlichen  Fällen,  wenn  das  TToberflohweui- 
mntigsgebiet  aun^ernd  gleichmäädig  in  dem  Miedersckiugägebieto  ver» 
theUt  iBt, 

II.  ^  =  1  —  sin^tg.  18"jrj[i  dagegen 

fi  '"^ 

ni.  fitssl-^  Bin.tg.86— ^  ^  wenn  es  sich  darum  handelt,  den  EinfluBB 

einer  einzelnen  am  unteren  Endpunkte  des  Niederschlagsgebietes  F| 
befindlichen  UeberBcbwemmungBfläohe  fi,  beiepielBweiee  den  EinfluBs  dee* 
Bodenseee  auf  den  Hochwasserabfluss  aus  demselben,  zu  bestimmen. 

Dem  Einflüsse  der  in  dem  Niedcrscblaps^'obicto  etwa  vorhandenen 
Oletscherfläohen  ist  dadurch  Bechnuug  zu  trugen,  daös  0,9  dieser  Flächen 
TOn  dem  NiedersohlagBgebiete  in  Abzng  gebracht  werden. 

Einige  Beispiele  mögen  die  Anwendung  des  Vorstehenden  erläutern: 
1.  Für  das  6  qkm  grosse  Miedersohlagsgebiet  einee  kleineu  <}eb4rgs- 
baches  habe  man  ermittelt: 

f  Ä 0,02  qkm,  h  =  0,9™,  nia.as^  0,216, 

SO  erhält  man: 

18.0,02 

^  =  l~sin.tg. -^7^  =  0,92, 

daher 

5.0,92.0,9.80  V  0,216  ^ 
M   '  ~   -•  =  18^  cbm, 


9  4- 6.0,93.0,9  , 


18  8 

d.  i.  — =  8,76  ebm  auf  das  qkm. 

5 

2.  Kar  die  Spree  bei  Berlin  ißt  anuäiiuiiid  i  =  ü 700,  f=  436,  h  =  0,50, 
Bin,  a  =  0,000186»  daher 

18.486 

=  1  —  aiu  .  tg  -  -         =  0,1  i'J  und 
9700 . 0,6 

„      9700  . 0,149  . 0,5  . 80  V  0,000106  - 

H  SS  '   ■  ^ —   =  188  obm, 


9+     9700. 0,149.0,6 

183 

d.  i.  — —  =  0,019  cbm  auf  1  qkm. 

9700 

^.  Das  Niederschlagsgebiot  der  Aare  bei  ihrer  Mündung  in  den  Bhein 
umtasst  176ir'  i[kiA.  Von  diesen  liegen  etwa  10000  qkmmitöOO  qui  (xletscher 
oberhalb  der  grossen,  gegen  710  qkm  umfaBBenden  Seen  des  Aaregebietes. 
Für  diesen  oberen  Theil  des  Niedersohlagsgebietes  ist  h  =  1,60^.  Man 
hat  daher  für  diesen  Theil  zunäohBt 

Fttr  die  Anwendung  s.  Tabelle  8.  43. 


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4a 

710 

fil^  J  -  MÄ  .  tg  .36  (10000  -  0^,500)  ijsO 

daher  Fi  fti  =  (10000  —  0,9  .  500)  .  0,123  ^  1222  qkm, 
d.  h.  der  obere  10000  qkm  umfassondo  Theil  des  Niederschlagsf^cbietes 

ist  bei  (lor  Jicrechnung  clor  j^rössten  sokuudlichnn  Abflussmenge  oinein 
von  Gletaolieru  uud  Seou  frcieu  Gebiete  von  1222  qkm  gleich  zu  rechiieu. 

Der  tmtere  7615  qkm  grosse  Theil  des  Kiederschlagsgebietes  hat  die 
mittiexe  Begenhöhe  1,10;  daher  ist  die  mittlere  II  egenhöhe  deB  in  B«oh« 
nnng  zu  stellenden  1222  -{-  7615  =  8837  qkm  grossen  Gesammtgebietes 

^       1222  ,  1^0  +  7615  . 1.10  ^ 

^  =  ^87  ^^'^  • 

f 

Man  hat  femer     =s  0,015;  sin    =  0,0015, 

18  .  0,uiü  ^ 
daher  ^     l  —  ein .  tg  .  ■ — — — —  =s  0,772  und 

l,l9 

9  4-  V^8837  .  0,772  .  1,16 

4.  Wenn  das  Ueberachwemmiingsgebiet  eines  Flusses  durch  Kin- 
deichungeu  oder  Beseitig ang  von  Deichen  eine  Veränderung  f  erleidet, 

80  bezeichnen  die  Ausdrucke  sin .  tg  .  18  besw.  sin  .  tg  36  an- 
nähernd die  Vcrhältnisszahl,  nm  welche  die  sekundliche  grösste  Abflusi- 
mengo  durch  jene  Veränderung  vergrössert  oder  verringert  wird. 

BcispieLsweiso  simi  (\em  Ueberschwcmmnn^'sgobiete  der  Oder  ncit 
dem  bekannten  grössteu  Hochwasser  des  Jahres  1654  zwischen  Odurberg 
und  Breslau  annähernd  150  qkm  dürch  Eindeiohxing  ent/.ogen  worden. 
Die  grösste  sekundliche  Abflussmenge  dieses  HochwaBsers  ist  bei  Breslau 
auf  230O  cbm  pro-cliritzt  worden.  Ks  ist  forner  F  =  21580  qkm,  h  =  0,68™ 
und  daher  die  in  Fuige  jener  Kindeichuugen  zu  erwartende  Vergrösserung 
der  sekundlichen  Abüußsmengo 

18  .  150 

m  =  23Ü0  .  sin  tg  .  =  i2i  cbm. 

21580 .  0,68 

Würden  dem  Ueberschwemmung» gebiete  nnmittelbar  oberhalb  Breslau 

noch  weitere  20  qkm  durch  Eindeichung  ontssogen,  so  würde  hierdurch 
eine  abermalige  Vergrösseruug   der  sekundlichen  Abflussmenge  um 

So  20 

(2800  +  428)  ain  .  tg .  »,,„/-r:;T  =  183  cbm  zu  erwarten  sein. 

21580  .  0,6o 

6.  Da  in  gut  ontwäsBerteu  Stiidten  Ucberichworamungen  diirch 
tJcberiuihiug  der  Kanäle  nicht  vorkommen  sollen,  so  ist  hier  f  =  0, 

daher     =  i  zu  setzen.   Man  bat  alsdann : 

F  .  h  .  3C0  V^sin  .  ff 

M   —  —  

9  4-  \  I''  h 

und  die  grösste  Abüussmengo  auf  das  qkm 


^   800      sin  .  (C 
Ml  =  h .  ■  r-. 

9  4-  Fh 

Zur  Bestimmung  des  Wcrthcs  sin  C-  darf  man  annehmen,  das«  das 
Niedersclilag^gehiot   durchschnittlich  a'"  über  dorn  llochwaösersjiiogol 

der  Kanäle  liegt.  Bezeichnet  nun  sin  f>  das  mittlere  Gefälle  des  Kiinul- 
netses,  dessen  grösste  Abflussmenge  bestimmt  werden  soll,  so  kann  mau 

mit  ausreichender  Genauigkeit  sin  «  =  Aii  setzen. 

/ 

n  4-  10' to  V  F 

Mau  erhält  dann  für  h     i,o"^  und       rncliioduue  VVertho  von  F  und 

sin  ß  die  in  der  i'olgondeu  Tabelle  augogebeneu  grössten  sekundlichen 
Abliaflsmengen  in  städtischen  Kanälen 


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4d 


F  = 


_1   1 

qtkm 

1 

i 

1  0,020 

1  0,010 

0,008  1 

0.006   1    0,004  1 

0,002  ! 

0,001  i 

0.0005 

1 

1 

1 

Grösate  A])rtu 

asmeugen  auf  1  qkiu  in  cbm. 

50 

G,8 

5,2 

4,4 

3,9 

3,2 

2,7 

2  3 

10 

7.4 

U,0 

5,0 

5,1 

4,6 

3,9 
4,2 

^'t  1 

5 

7.8 

6,8 

6,0 

6,4 

4,9 

3,7  1 

2 

8.2 

6,7 

6,3 

63 

6,4 

4,7 

4,3 

4  0 

1 

8,5 

7,0 

0,6 

6,2 

5,7 

5,1 

43 

4,5 

0^ 

9,0 

7,6 

7,2 

ö,b 
7^ 

5,8 

6,6 

6,3 

0,2 

9,3 

8,0 

7,7 

6,9 

6,6 

6,2 

6,0 

OA 

9,8 

8,5 

8,2 

7,9 

7,6 

7,3 

0,9 

6,8 

0,01 

11,7 

11,0 
20,6 
33^ 

10,8 

10,6 

10,5 

10,3 

10,2 

10,1 

0,001 

20,8 

20,5 

20,5 

20,5 

20,4 

20,4 

20,4 

1 

33,3 

33^ 

33^ 

33,3 

33,3 

33,3 

88,3 

00 

Fflr  andere  Warthe  von  h  erhält  man  die  grössten  Abfliissmeugen  hin- 
reichend genau,  wenn  man  die  entspxeclieadea  Zahlen  der  vorsteheaden 

Tabelle  mit  h  multiplicirt. 

Der  Werth  88,3  h,  welcher  dem  Niederschlagsgebiefc  P  ss  ^  angehört, 

bezeichnet  gleichzeitig  die  grös8te  sekundliche  "Niederschlagsmenge  auf 
1  qkm  und  eiitspricbt  der  Bekundlichou  Niederschhigshöhc  0,0333  h  Milli- 
meter. Dieselbe  ist  naturgemäss  etwas  grösser,  als  die  durch  Begeu- 
messer  beobachtete  sekundliche  Niederschlagsböhe,  da  der  Abfluss  in 
letsteren  durch  die  Form  derselben  stets  etwas  verzögert  wird. 

Die  Berechnung  der  Wcrtlit^  von      und  beiw.  fh  wird  durch  den 

Gebrancrli  der  TKi('li-t<-lH';H]<Mi  Tat'f»!  prioichtert. 


00 
ÖD 

a 


II 


o 

CO 

to 


5-  fl 


0,001  0,982  0,964  0,026  0,576  0,317  0,0511  0,324  0,122   0,076   0,193  0,060 

0/>02  0,964  0,928  0,027  0,563  0,303  0,052  0,817  0,118  0,077   0,189  0,050 

0,003  0,94G  0,893  0,028  0,550  0,290  0,053:  0,310  0,1  U   0,078   0,180  0,058 

0,004  0,928  0,857  0,029  0,637  0,278  0,054,  0,303  0,111    0,079 i  0,182  0,056 

0,006  0,910  0,823  0,030  0^25  0,266  0,055  0,296  0,108  0,080   0,179  0,066 

0,006  0,893  0,789  0,031  0,618  0,255  0,050  0,290  0,104   0,081   0,176  0,058 

0,007  0,876  0,75G  0,032  0,501  0,245  0,057  0,284  0,101    0,082   0,172  0,054 

0,008  0,857  0,724  0,033  0,489  0,235  0,058  0,278  0,098   0,083 j  0,109  0,052 

0,009  0,840  0,692  0,034  j  0,478  0,226  0,059  0,272  0,095   0,084   0,106  0,051 

0,010  0,823  0,601  0,035  0,407  0,217  0,000  0,206  0,093   0,085   0,163  0,060 

0,011  0,806  0,632  0,036  0,457  0,208  0,06lj  0,260  0,090  0,086  0,160  0/)49 

0,012  0,789  0,003  0,037  '  0,447  0,'200  0,062  0,255  1  0,088   0,087   0,157  0,048 

0,013  0,772  0,570  0,038 1  0,137  0,193  0,003  0,250  0,035  0,088   0,155  0,047 

0,014  0,766  0,560  0,039  0,426  0,186  0,064  0,248  0,0831 0,089   0,152  0,046 

0,015  0,740  0,516  0,040  0,416  0,179  0,065  0,240  0,081 1 0,090  0,149  0,046 

0,016  0,724  0,501  0,041  0,406  0,172  0,060  0,236  0,079  lO,0oi    0,146  0,044 

0,017  0,708  0,478  0,042  0,397  0,166  0,007  0,230  0,077  lo,Uü2   0,144  i  0,043 

0,018  0,692  0,457  0,043  0,388  0,160  0,068  0,226  0,075   0,UD3.  0,141  0,042 

0,019  0,676  0,437  0,044  0,379  0,155  0,069  0,221  0,073   0,Ö94|  0,189  0^)41 

0,020  0,681  0,416  0,045  0,370  0,W  0,070  0,217  0,071   0,095   0,137  0,040 

0,021  0,646  0,397  0,046  0,362  0,144  0,071  0,212  0,009    0,090 !  0,135  0,040 

0,022  0,632  0,879  0,047  0,354  0,139  0,o72  0,208  0,037   0,097;  0,133  0,039 

0,023  0,618  0,862  0,048  0,346  0,185  0,073  0,204  0,065  0,098  0,180  0,038 

0,024  0,603  0,346  0,049  0,338  0,130  0,074  0,200  0,063   0,099'  0,128  0,037 

0,025  0,889  0,331  0,050  !  0,331  '  0,126  0,075  0,196  0,0C2   0,100   0,126  ,  0,036 

n  o  r  a  u   g  ob  e  r  8.    Die  nach  den  Gram  er 'scheu 

^  „  ,  bei  prcuböibchen  Meliorationen  in  der  Keuzeit 

vielfach  erprobten  Berechnungen  weisen  in  vielen  Fällen,  ebensö  wie 
die  Untersuchungen  von  Pascher,  rocht  erhebliche  Abweichungen 
gegen  die  Berechnungen  nach  Lauterhurg  auf. 


Anmerkung  des 
Angaben  aufgestellten, 


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III.  Wasserbau. 


Normalhorisonte. 

Der  prensgische  Normalhöhenpnnkt  befindot  sfch  an  der  Stern- 
warte in  Berlin  und  soll  87°^  über  dem  I^uUuunkt  des  Amsterdamer 
Pegels  (dem  Kormalnullpunkt  ^  KK)  liegen.  Auf  letsteren  Pnnl^t  sind 
alle  das  öffentliche  Interesse  berührenden  NiYeUements  eu  beziehen. 
Nach  Baeyer  Hegt  jedoch  der  für  Pretissen  angenommene  NormalnuU- 
ptinkt  NN  noch  um  Q,im°^  tiefer  als  der  N.-Paukt  des  Amsterdamer 
Fegeis  (PNA).  Da  nnn  HK  txm  l^oeo"^  über  dem  Pegelnnll  von 
Swinemttnde  (PNSw)  liegt,  so  liegt  PNA  um  1,246™  über  PNSw  (siebe 
Wocheuschr.  d.  Oesterr.  Ing.-Yex.  1886,  No.  42),  ferner  8,513°*  über  dem  sn 
Neufahrwasser. 

.  Der  Nullpunkt  des  bayrischen  Normalhorizontt  liegt  862°^  Über  dem 
Ueeresspiegel  in  den  Lagunen  bei  Venedig  und  861,0798^  über  dem 
Amsterdamer  Pegel.  Der  Bodenseepegel  bei  Lindau  liegt  466,976"* 
unter  dem  bayrischen  Nornialhorizont,  also  auf  den  Amsterdamer 
Pegel  bezo^'eu  in  einer  Hoho  vou  394,104™. 

Der  österreichische  Normalhorizont  ist  auf  den  Mittelwasserstand  in 
Triest  basirt  und  liegt  ca.  0,499°*  unter  Mittelwasser  von  Swinemünde 
(MWSw). 

In  Elsass-Lothringen  Hegt  das  Kivellement  gen  oral  de  la  France 
bei  Bestimmung  der  Meereshöhen  zu  Grunde,  und  zwar  liegt  der  Null- 
punkt vou  Marseille  um  0,809"^  und  der  von  Havre  0,620™  tiefer  als  der 
Amsterdcgner  Pegel.  Nach  den  neuesten  Nivellements  liegt  das  Mittd- 
Wasser  (MW)  tob  MarBeille  um  0,661"*  niedriger  als  da^enige  von 
Swinemünde. 

Nach  den  im  Jahre  1883  ausgeführten  Gradmessnngsarboiten  liegt 
der  Wasserspiegel,  der  Ostsee  nach  dem  von  Swinemünde  aus  Über  die 
Schweiz  geführten  Nivellement  um  +  0,6G4*>*  höher  als  der  des  Mittel- 
meere   besw.  nach  dem  über  Amsterdam  geleiteten  nn|  0^68™» 

und  der  o-Punkt  des  Amsterdamer  Pegels  -)-  O^V^  Über  dem  Mittel- 
wasser von  Swinemünde, 

das  Mittelwasser  der  Nordsee  am  Amsterdamer  Pegel  4-  0/093""  über 
der  Ostsee,  desgleichen  bei  Osiende  um  0,066™; 

nach  dem  Mvellement  von  Swinemünde  über  Eger  nach  Triest  liegt 
die  Ostsee  Uber  dem  adriatisohen  Meere  +  0,498"*. 


2f  eteorologiaolie  und  hydrolosisohe  H^otisen* 

Begenhölie  und  Vertkeilimg  der  Niedersoliläge« 

Die  Dichtigkeit  des  Begenfalls  und  die  seitliche  Yertbeilnng  der 

Niederschläge  ist  eine  äusserst  ungleichmässige.  Die  meteorologischen 
Beobachtungen  sind  zur  Zeit  noch  sehr  lückenhaft,  namentlich  so  weit 
es  sich  um  die  für  hydrotechnische  Zwecke  so  wichtigen  Meist- 
niederschlüge  handelt,  ebenso  fehlt  es  an  Tielen  Orten  noch  an  Erhebungen 
über  die  bei  verschiedenen  Wasserständen  und  su  verschiedenen  Zeiten 
abfliesseuden  Waßsermengen,  weshalb  eine  zusammenhängende  Darstellung 
der  betreflFendeu  Verhältnisse  noch  nicht  gegeben  worden  kann. 

Nach  Mur  r ay  ergibt  sich  ein  Wachsen  der  Begenhöhen  beim  Ueber- 
gang  aus  den  kälteren  in  die  w&rmeren  Zonen,  dae  besonders  beim 

Eintritt  in  die  Zone  von  50—600  nördlicher  geogr.  Breite,  noch  mehr 
aber  uju  h  dem  Acquator  zu  stattfindet,  derart,  dass  z.  B.  die  jährliche 
Hegenhoho  in  °"**  in  der  Zone  60— 70«  N.  geogr.  Breite  370****%  desgl. 
bei  60—60»  —  660»"»»,  10—200  — 950""*,  0—10«»  1970"*"*  betrftgt.  Die 
jährlichen  auf  die  einzelnen  Erdtheilo  entfallenden  Regenhölien  betragen 
nach  Miirray  in  Südamerika  1670™«»,  in  Afrika  R'>5""n  in  Nordamerika 
7^0***"*,  in  Europa  aiö""",  in  Asien  666«*"  und  in  Australien  620'""*, 


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45 


Ueber  if«ii  Blafluss  dor  HOhenlait^  üieflt  Stndnlelta  mit. 
dasB  für  Böhmen  finf  jo  i'O"*  Höhenz^innhmpi  dio  HegenhOho  um  CD'"™ 
wächst.  Lage  der  Bodenueigung  gegen  herrscheude  Bcgen-Wiudrichtuug 
▼on  grossem  Einflnss  (Begensohatteo).  Im  Walde  grössere  Nicderschlags- 
hOben  (nach  Stndnicka  26^83 nach  Mathiea  und  Fautrat  nur 
6 — 8%  mehr)  im  froicn  Lande,  aber  dafür  geregelterer  and  wesentlich 
geringerer  freier  Abfluas. 

Die  jährliche  BegenhOhe  wechselt  sehr  beträchtlich,  sie  beträgt  in 
Berlin  60«™,  in  Süddeutschland  80<^">,  im  westlichen  Preussen  68«™,  in 
den  Kheinlanden  Qb^^,  im  Durchschnitt  in  Deutschland  67 — 68«™;  hiervon 
entfallen  I80/0  auf  den  Winter,  23 ^/o  auf  das  Frühjahr,  86%  auf  den 
Sommer  (Juni,  Juli  und  August)  und  23%  aiif  den  Herbst. 

Die  kleinste  Kegcnmenge  fällt  nach  Hellmann  in  Büddeutschland 
auf  den  im  Begenschatten  des  Hunsrücks  und  der  Haardt  liegenden  sehr 
waldreichen  Theil  von  Bheinhessen,  in  Nordd«  utHohland  auf  dai  Gebiet 

nördlich  von  Thorn,  in  Mitt<?lflentschlanf!  auf  die  Umgebung  von  "Bern- 
burg  nnd  von  Hiesa  an  der  Mbe.  An  letzterem  Ort  beträgt  die  Begen* 

menge  mir  42^"^. 

Die  gross ten  Trockengebiete  befinden  sich  im  mittleren  Böhmen  und 
In  den  Grenslanden  Ton  Hihren  und  Niederösterreich,  woselbst  der 

Jahresniederschlag  an  einzelnen  Orten  38 nicht  übersteigt.  Nach 
Hell  mann  bilden  ferner  einzelne  Bezirke  in  den  (llatzer,  LauHitiser 
und  £Ibsaiidäteingebirgen,  im  Bothhaargebirge,  bpesaart, .  Thüringer 
Wald,  Erzgebirge,  Teutoburger  Wald,  auf  der  RhOn  nnd  der  eehwäbischon 
Alb  mit  100— 130 ^^'^  Ts'iedorschlap  den  Uebergang  zu  den  regnerischen 
Gebieten  Dentsc-hlanda,  ^velc;he  hauptsHchlich  au  den  bayriHchen  Vor- 
ulpen  (Kreut  2i0'^"^>  und  am  West-  und  Nordwestabiiaug  »ier  Ailgäuer 
Alpen  (BefebenhaU  180^™,  leny  Ul^™),  am  Südabbang  der  Schneekoppe 
(150 «"'"j,  im  Oberharz  (Clausthal  187*^",  Brocken ^ripfcl  167*5'"),  Theile  des 
Böhmer  und  bayri.-chen  Waliies  (150'^™),  hauptsächlich  aber  im  Sobwarz- 
wald,  Schweigmatt  (167^^;  und  in  den  Vogeäen  anzutreffen  sind. 
Zwischen  Bi^Len-Baden  und  Frendenstadi  beträgt  der  Niederschlag 
140— M6«". 

Nach  „van  Bobbor**  beträgt  die  jalirüche  Begenhöho  im  nord- 
deutschen Tiefland  im  Mittel  613"^™,  im  jnittHldeutschoa  Ciebirgsland 
OjjQinin  süddeutschen  Tiefland  826 die  mittlere  Begenhölie  vou 
gans  Dentscbland  kann  zu  ca.  660"^"*,  diejenige  von  OeBierreicb  au  76$"^*" 
angetioxnmen  werden. 

In  Süddeutschland  bestellen  erhebliclie  Unterschiede  zwischen  Ebene, 
Hochplateau  und  Gebirge;  dies  ist  ■|)e8onder8  in  Baden  bemerkbar,  wo 
selbst  die  dem  Bhein  bezw.  dem  äudwestwind  zugekeiirto  Seite  des 
Scbwarswalds  besonders  reich  an  Niederschlägen  ist.  Das  Bheintbal 
weist  z.  B.  Niedcrschlagshöhen  von  GOO — 800""*,  der  östlich  austosseade 
Bchwarzwald  dagegen  von  1200 — 1800"'"^  auf;  die  Kegenmen^o  nimmt 
hier  mit  der  Bodenerhebung  zu.  Im  ITiuchlaud  herrschen  die  bommer- 
regen,  im  Gebirg  die  Hierbst-  und  Wintexniederscbläge  Tor, 

Nach  Hell  mann  darf  eine  monatliche  NiedersohlaiTsmenge  für 

das  ebene  Norddoutschland  von  200™""  als  niclit  eben  selten  angenommen 
werden;  zuweilen  wird  sogar  der  Betrag  von  :juo  überstiegen. 

In  den  monatlichen  Niederschlägen  zeigt  sich  eine  gewisse  r^t^tigkoit, 
indem  hier  Juli  nnd  August  am  regenreichsten^  dio  Monate  Jauuur  und 
Jfi&n  am  regenftrmsten  zu  sein  pflegen.  In  Klaustbal  im  Harz  wurde 
dagegen  ein  Monatsmaximum  von  45G'"'"  im  Januar  beobachtet.  Im  ge- 
birgigen Schlesien  wurden  die  Monatsmaxima  im  Juli,  in  Neurodo  'a*  B. 
mit  320™,  auf  der  Schneekoppe  mit  444'"'«  gcfun  li  n. 

Kach  0.  Xiang  beträgt  das  Monatsmaximum  nach  einem  34jährigen 
Durchschnitt  in  Bayreuth  88.54 in  München  122,48"*°^  Je  für  den  Juni. 

Ein  ira  Schwarzwald  (Freudenstadt)  beobaclitetes  Monatsmaximum 
betrug  GGö™'"  (vergl.  auch  für  das  westphälischo  Becken  die  Abhandlung 
von  Michaelis,  Zeitschrift  für  Bauwesen  von  1882). 

In  Norddeutschland  darf  man  annehmen,  dass  von  der  gesammteu 
Begenmcngc  ca.  20%  auf  den  Winteri  2S%  das  PrUhjahr,  33  "'/q  auf 
den  Sommey  nnd  26%  auf  den  Herbst  cnlfallen» 


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M^lstwerthe  der  stündlichen  und  tägliehen  Niederscliläge.. 

Nach  IT  pH  mann  (s.  Zoitschrift  dps  prenss.  Statist.  Bureaus,  Jahr- 
gang 1884)  wurden  an  nachs-tobenden  Orteu  die  bpifjreset?:ten  Maximal- 
Siiederschläge  in  einem  ca.  Süjahrigeu  Eeobachtuugs/ieitraum  beobachtet: 


1^  fc: 


0) 


P  reuesen. 

Tilsit  .  .  .  . 
Köuigsberg .  .  . 
Klaussea  b.  Lyck 

Berlin  

Prankfurt  a.  d.  O. 


78 
GU 
100 
Ü7 
U4 


28 
69 


Kööiin  '79 

Stettin  j  85 

Kolberg  ,  ...  102 
Bromborg    .   .  [47 

Toson  83 


Görlitz  .  . 
Batibor  ,  . 

Brealau  .  . 
Beuthen  .  . 
Hausdorf 
Schneekoppe 
Tornau  .  . 
balzwedei  . 
Halle  .  .  . 
Flensburg  . 
Kiel  .  .  . 
Hannover  . 
Kmdeu  .  . 
IClaustbal  . 
Büchenberg 
Frankfurt  a, 
Öchluchteru    .  . 

Köln  

Trier  .  .  .  .  . 
liostock  .  .  .  . 
Schwerin  ,  .  , 
Hamburg  .  .  . 
Oldenburg  .    .  . 

(iotilH    .     .     .     .  . 

lia I len.st.edt  .  .  . 
(lies-tMi    .    .    .  . 

K  g  r.  S  a  c  h  s  u  u. 


l'roiborg 
JjOipicig 
Dresden 

Planen 


68 
89 

95 
110 
110 
227 
ti3 
78 
89 
65 
100 
02 
Gü 
116 
248 
69 
126 
63 
73 

no 

7Ö 
86 
62 
58 
102 
Uü 


50 
71 
84 

(.9 
lol 


50 
72 
45 

37 


60 


71 


86 


42 


73 


Bayern. 

Hof  

Speyer  .   .  .  . 

Nürnberg  ,  .  . 

Itogcnsbarg  .  • 

Augsburg  .  •  . 

31itncheu    .  .  • 

Traunstein  .  . 

liindau  .   .  .  . 

\V  ii  r  1 1  e  m  b  e  r  g. 

Hoilbronn  .    .  . 
Kirclihoim  u.  T. 
.^(iittgart    .    .  . 
Ti'ibin^'ön  . 
Froudenstadt 

Ulm  

Friedrich  ßhafen . 

Baden. 

WorthciiH  .    .  . 

i5rott<'ii  .  .  .  . 
Maimhoiiu  . 

Heidelberg    .  , 

Karlsnilio  .    ,  , 

Frfiibnr'^-     .    .  , 
Ikiden-Uadon 
BonaueschiDgen 

Mcrsburg  .   .  . 

Kl  sass. 

Kelilor  Kriickc  . 
S.  Amariu  .    .  . 

0  estcrreich- 
Uugarn. 


62 
Ü9 
70 
50 
50 
92 
08 
112 


61 
71 
114 

t  t 

IlOG 
58 
115 


86 
100 
115 
80 
92 
99 
124 
66 
136 


60 


106 

90 

17l> 


Pra-  .    .  . 
Stubcuhach 
Cza^lau  .  . 
ElbfaJ  Ibaudo 
Biala .   .  . 
Lemberg 
Czcrnowitz 
Bochnia 
W  ion  .    .  . 
Haderödorf 
Krcmsmüuster 
Ga stein  . 
ßrogenE  • 
Trirnt  . 
i  anlers  . 
Ausssee  . 
GraK   .  . 
Edelgchrott 
St.  ppf-^r 
St.  ,l.ikub  . 
Ltiligau  . 
HaclisonbuTg 
Pontalel  . 


Kaibl  .  . 

Im  Mittel 
Laibach  . 
Gradetz  . 
Görz  .  . 
Tri  08t  . 
Pola  ,  . 
Lissa  .  . 
l\at{Uria  . 
Hu<lai)est 
S<;hemnitz 
Trentscbin 
Szeged  . 
Oravic/a 
i'ancso  va 


Lokve 

Fu/ine 
l'iunio 


53 
110 
138 
212 
73 
103 
96 
134 
104 
174 
108 
102 
108 
110 
113 
110 
63 
142 
121 
174 
132 
106 
143 
175 
bis 
240 
143 
122 
110 
149 
140 
101 
|l78 
1298 
|l08 
1133 
[267 
1123 
126 
155 
110 
174 
160 

r^o 


UMl  .      .  . 

Froi^taiit    .  . 
Lcökuwctz  . 
82    Brünn    .    .  . 
Ostrawitz  .  . 

IJo/.  na 

Die  iVleistwertho  der  täglichen  Niederschläge  betrugen  in 
einem  30jälirigeu  Zeitraum  für  München  rechts  der  Isar  09,7"*™  bezw. 
während  der  l  '/4  8tllüdigen  Dauer  desbetrrffenden  vVolkcnbruclis  o9,7"'™  pro 
Stunde,  dcs^loirhon  ffir  Miinchcn  links  der  Isar  92"^"'  hr/w  19"'"^  pro 
Stunde;  endlich  tür  Bayreuth  78,3"'"»  täglich.  Die  gröbste  in  diesem 
Zeitraum  beobachtete  liegenmenge  betrug  iu  München  3»™  in  35  Minuten. 
Die  stärksten  NicderBchhige  traten  hior  in  d^^n  jVlonaten  Juni  und  Jnli  auf. 

Für  das  ebene  Nurddcutschland  darf  ein  Tagesmeistwerkh  von  min- 
destens 100"^"*  angenommen  werden,  im  gebirgigen  Norddeutsclüand  von 
ca,  160"»ra 

Die  Bynoptlaohen  Karten  der  deutacUen  Seewarte  enthalten  eeit  einigen 


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«7 

Jahren  Nachwoisiingon  über  jährliche  Nied erRctilapsm engen,  über  dla 
täglichen  Maxima  und  Über  die  grössten  Monutsinittei  für  eine  grössere 
Zahl  von  deutscbeu  Stationen.  In  Mitteleuropa  beobachtete  Nieder- 
schlage  bei  anhaltenden  Landregen  betragen  bis  su  7""",  bei 

Wölk  cnbrü eben  40  bis  eO"™™  pro  Stunde.  Niederschläge  von  4'""» 
pro  Stunde  ))ezw.  von  lOO'"™  pro  Tag  bei  den  ersteren,  und  von  23'""* 

pro  h^tULide  bei  Wolkenbrüchon  sind  nicht  gerade  selten. 

Die  Dauer  der  stärkstenNiederBchläge  ist  gewöhnlich 
kürzer  als  eine  Stunde,  weshalb  selbstrej^istrirendo  Kegenmesser 
mit  mindpstcnB  Einviertelatundentheilung  zu  genauen  Rpobaclif tmueu 
nnerlasBÜch  sind.  Der  Meistwerth  eines  wirklieb  in  einer  Stunde  ge- 
fallenen NiedeiBCiilag:^  in  Deutschland  wurde  in  Waltersliausen  bei  Gotiia 
mit  75"**"  gefunden.  24  stflndtge  ftabaltend  starke  Begen  geböten  «u 
den  grossen  Seltenheiteii. 

Von  ganz  bcsondoror  Hrösse  waren  dio  NiederPcTiIrige  in  drr 
särbsi  scheu  Ober  l  an  sitz  im  Mai  1887  iitmI  im  oberen  Öchlesicu  iui 
August  ISöS.    S.  Centiulblatt  d.  Bauv.  18v^8  S.  375. 

Es  ist  jedoch  hierbei  ausdrücklich  darauf  hiuzuweiaeu,  dasä  derartige 
KlederschlagSTerhftUniflse  nur  In  bestimmten  IjandatKicben  irGrsnkommen 

pflegen,  also  nicht  nllgomeine  Gültigkeit  haben;  und  dass  daher  für 
jedes  Regen;:cf'^^i6t  dio  Niederschlags  Verhältnisse  boson- 
ders  ermittelt  werden  müssen  (vergl.  Kap.  XVII  geb.  Theil). 

Iii  Xiansanne  ging  im  Juni  1888  ein  Wolkeubruch  nieder,  welcher 
in  3/4  Stunden  eb"^^  Kiederecblagshöbe  erreichte  und  grosse  Verwüetnngen 
anrichtete.  Im  Jahro  ISCB  betrug  der  NiederBehlag  auf  dem  St*  Bern« 
hard  in  d^r  Schweiz  in  24  Stunden  264"*"'. 

Tägliche  Niederschläge  von  100"'"'  sind  namentlich  in  den  Öster- 
reichischen Alpeniftndern  nicht  selten,  in  den  Ostalpen,  auf  der  Büd* 
Westseite  der  Earawanken  selbst  solche  von  kh)"^"*  nicht. 

Im  Mai  1885  wurde  in  W  i  e  n  an  einem  Tag  ein  Niedersch!:ig  von 
ISl^e"""  beobachtet,  das  Stnndonmaxinunu  betrug  hierlxi  u"".  Am 
12. Mai  betrugen  die  Tagesmaxima  in  der  Umgebung  von  Wien  125—172™"* 
in  Hadersdorf  sogar  IdÖ^^*».  Am  2L  Juni  1896  in  Bobezsbcrg  in  2  Stunden 
I28^iiim  Niederschlagshöhe  beobachtet 

llegenmesserstatioueu 

gibt  OS  in  Böhmen  je  ri?(o  auf  öO  qkni,  de?£rlrioTion  in  England  auf  je 
150  qkm,  in  Belgien  und  Dänemark  auf  je  275  iikm,  iu  ]*'ran)creich  auf 
440  qkm.  Warttemberg  hatte  im  Jahre  1888  72. 

Ein  gewöhnlicher  Begenmesser  von  0,2—0,25  qm  Plrtcho  kostet  ca. 
18  Mk.,  ein  aelbütregistrireudcr  von  R.  Fuchs  iu  Berlin  (alte  Jacobstr. 
108)  ~ ;  •  380  Mk.  Wo  die  Bcgenmesser  im  Winter  wogen  starken  Sohneo- 
wahnngen  keine  xiohtigen  Ergebnisse  lieferni  ist  iu  einer  Entfernung  von  oa. 
2^  von  dem  Messgeräthe  ein  einfacher  Staketensftun  yon  solcher  Höbe 
zu  errichten,  dass  die  Gewalt  des  Windes  TOn  demselben  gebrochen  wird. 

Die  Fortpflanzuns'8^i.*esch\vin(ii^keit  der  (iewittcr 

beträgt  nach  Lang  sowohl  in  l'^rnnki  f  i;  Ii  nls  mich  'm\  Doutsciilnud  im 
Mittol  Ton  5jährtgen  Beobaclituugeu  41  kiu  in  der  biuude  und  schwankt 
awischen  10  und  7B  km.  Bei  kalter  Witkerosg  iet  die  (Geschwindigkeit 
grösser  als  bei  waimer. 

Verdanstang  und  Versickernng  der  Niederschläge.  Abüiessende 

Wassermeilgen. 

Von  dem  Bogenwasser  verdunstet  ein  Thoil,  ein  weiterer  versickert 
(oder  wird  ron  den  Pflansen  absorbirt)«  der  lotste  Theil  fliesst  oberflttch* 

lieh  ab.  Je  nach  der  BeschafTeuIieit  und  der  Gultur  des  Bodens  sind  die 
betreffenden  Wa'serniPii^'on  verscbiedcti.  Nacli  räve  soll  durchschnitt- 
lich nahezu  die  Hältte  der  Bcgenmouge  verdunsten,  i/j  ubfiiessen  und 
Ve  von  den  Pflanzen  absorhirt  werden. 

Die  Beschaffenheit  des  Bodcuä,  ob  undurchlässig  oder  nicht,  ist 
vom  gröSKtoii  Eiufluss  auf  die  Vorsic-kerung  nud   auf  dir  Orrts.so  des 
VVasserabtiusses,  sowie  auf  die  Ausbildung  der  Rinnsale.  Nach  iH>  Igr  aud 
(Uydrografie  des  Seiuebeckeug)  saugt  trockener  und  durchlässiger  Boden 
'  NiederechUge  von  20*>^"^  Ti^ständig  auf. 


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48 


Frisch  gefUlexMr  Böhnee  liefert  beim  Sohmelsen  Vis  seiilet  Tolimi«ns 

Wasser. 

Im  Wald  gelangt  nur  ein  l'iieü  des  I^iedersclilags  auf  den  Bodoii. 
Der  Laubwald  hält  im  Winter  nur  etwa  12%  Schnee  auf  den  Zweigen 
zurück.   Der  Nadelwald  5— 6  mal  mehr.  Aehnllch  verhttlt  CB  sieh  in  der  • 
übrigen  Jahreszeit  bezüglich  des  Kegons. 

Im  Winter  dringt  im  Wald  erlieblich  weniger  Wasser  in  den  Boden 
aU'  anf  dem  freien  Feld,  während  in  der  Vegetationsseit  das  YerhiUtiiies 
ein  umgekehrtes  ist.    Die  Gesammtmenge  des  im  Boden  befindlichen 
Waasers  gleicht  sich  jedoch  schon  in  einer  Tiefe  you  1,2  "  nahezu  aus. 
Kine  absolute  Vermeürung  dea  in  «.Quellen  eiutrctuiideii  V«'uä6ur«  lassi 
sich  hiemach  Weder  für  den  Wald  noch  das  freie  Feld  nacli weisen.  Da 
aber  iu  der  Yegetationszeit  der  streufreie  Waidboden  etwa  2  mal  nnd 
der  ßtrcTibedockte  Bodeu  etwa  3  mal  mehr  Wasser  iu  den  Untergrund 
einsickern  lässt  als  der  Feldbodcn,  so  erklärt  sich  hieraus  die  grössere 
Nachhaltigkeit  der  von  Wäldern  gespeisten  Quellen  in  trockenen  Sommern 
und  im  Kerbst. 

Achnlich  wie  der  Wald  verhalten  sich  auch  Wlesenj  sowie  mit  hohen 
Gewächsen  be.Btockte  Felder. 

Wollny  fand  für  verBcliiedone  Orte  der  Schweiz,  dass  der  AVald- 
boden  während  des  ganzen  Jahres  durchschnittlich  16"/0|  vom  April  bis 
Ende  October  16"/o  weniger  Wasser  ans  der  Atmosphäre  empfing  als  der 
Boden  des  freien  Feldes.  Nach  Ebermayer  betrug  dieselbe  Differens 
in  Bayern  SO^/a 

Die  Verdunstungshöhe  oini'r  den  Winden  zugänglichen  Wasser- 
fläche ist  in  Deutschland  im  Froieu  mindestens  zu  60^™,  im  Walde  zu 
ca.  25^™  anzunehmen;  dieselbe  kann  sich  bis  auTs  Doppelte  steigern. 
Stark  fand  als  Hjähriges  Mitte!  für  dio  Verdunstungshohe  in  den 
Sommermonaten  20^'".  Die  Verdnustiui}.?  einer  mit  Gras  bostocktcn  Flache 
fand  Schübler  2,2  mal  grosser  als  die  einer  freien  WasserÜäche.  Im 
Wald  ist  die  Verdunstung  um  ca.  60^!o  geringer  bei  streufreiem  Boden 
als  im  freien  Felde,  bei  streubedecktem  Boden  um  ca.  85%.  Dio  Vor- 
dunstuncr  eines  freien  Feldes  ist  etwas  grösser  als  die  einer  freien 
Waöt;ierlluclie.  Ebermayur  fand  als  Mittel  von  2  Jahrgängen,  dass 
ein  kapillarisch  mit  Wasser  ges&tttgter  Boden  im  Freien  40,9^"*,  im  Walde 
bei  raan£,'olnder  Streudecke  15,9  inul  hei  voller  Strcudecko  T*'"*  jährliche 
VerdunstungsTiöhe  nnfweist.  D  a  1 1  o  n  fand  die  jäliriicho  Verdnnst  ii  n^'s- 
höhe  bei  natürlich  feuchtem  Uodcu  —  (33,9,  bei  freier  Wasserüach© 
8=  76,2«". 

Die  Luftfeuchtigkeit  ist  im  Walde  im  Jahreimittel  iwlaohen 

8— lOWo  grösser  als  im  freien  Felde. 

Von  Möllendorf  will  gefunden  haben,  dass  die  grösseren  deutschen 
Flüsse  47"/o  der  Jahresniederschläge  abführen.  Nach  i^bersckläglichen 
Ermittelungen  des  Herausgebers  nimmt  die  dnrohsehnittUehe  Abflnw* 
menge  der  preussi sehen  Ströme  von  Osten  nach  Westen  um  ca.  20 o/o 
bis  40%  zwischen  Memel  und  Khcin  zu. 

Da  in  trockenen  Jahren  die  Verdunstung  eine  viel  grössere  ist  als 
in  Tin -peil,  so  ßteigt  und  fällt  das  Verhältniss  zwischen  Abflussmenge 
und  ilcj^enmenge  mit  der  Zu-,  bezw.  Abnahme  der  letzteren. 

Dio  aus  Quellen  zu  gewinnende  Wassermenge  darf  gewöhnlich  nicht 
.über  V(i— der  Gesammtregenmenge. angeschlagen  werden  (vorausgHsetzt, 

dass  dio  Schichtungen  des  Gobirgs  nicht  einen  nnterirdi :^chen  Abfluss 
TKich  einem  andern  Kegeugebiet  be(iingcn).  Nacli  Kulturinspector  Bockel 
kann  die  mittlere  bezw.  kleinste  Ergiebigkeit  pro  qltm  und  becuude 

für  günstige  Yerh.  des  (^Teilgebiets  mit  2,86  bezw.  0,92  Liter 
-  *  «  mittlere      «  -     «  4e  «  l^i     «     0^  « 

«  ungünstige  «       «  «  «  0,90     «     0,S18  « 

▼eransehlagt  werden. 

In  hügeligem  und  bergigem  Terrain  werden  bei  kürzeren  Wasser- 

Ifiufen  dnreh  lluchwasser  nm  das  100— IfiO  fache  grössere  Wasserraengou 
abgeführt  als  bei  Isiedrigwasscr,  im  Flachland  ca.  50 — 70  fach  grössere. 
Im  Mittel  sind  iu  Deutschland  die  von  Flüssen  mit  längeren  Wasser- 
Iftufen  pro  qkm  abgeführten  grössten  Hochwassermengen  in  mässig  be- 
waldeter Landschaft  :> nzuschlagcn  in  gebirgigen  Gegenden  zn  ca.  0,60 
hia  0,80  c)>m,  in  bergigem  Terrain  zu  ca.  0,40 — 0,50  cbm,  iu  hUgelii^er 
Gegend  zu  ca.  0^20 — 0,25  cbm,  in  llachem  Terrain  ^u  ca.  0,10 — 0,14  obui. 


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49 


In  sehr  wenig  bewaldetem  Terraiu  und  bei  wenig  durolüaBseudem  liudeu 
mUsBen  Toxatehende  Sfttae  bei  BeBtimmang  der  Maximalabflüssmengen 
um  ca.  60%  erhöht  werden.  . 

Murray  berechnet  das  Yerhftltnies  der  in  einem  Strom  j&Urlich  ab* 
flj'essenden  Wassermenge  zu  den  gesammtcn  auf  das  Stromgebiet  über« 
hanpt  entfallenden  jährlichen  I^iederschlags menge  angeuähert: 

Geogr.  Breite.  Abflussverh. 


60— 60«  N. 
40 — 60"  « 
30—40»  « 
20—300  « 
10  0  S.— 100  N. 


1 :2,9 
1:3,1 
1:8,0 

1  :  6,9 

1;4,& 


Für  Rhein,  Oder,  Weichsel,  Memel  .  . 
«  Donau,  Wolga,  Seine,  Rhone,  Dniepr 
«  Janksekiang,  Hoangho,  Nil  .... 
«   Mississippi, Iliogrande, Indus, Ganges 

*    Orinoko,  Amazonas,  Congo  .... 

Diese  Angaben  haben  jedoch  nur  zwcifelhatton  Werth. 

In  manchen  Gegenden,  z.  B.  in  der  Öahara  und  in  Abessinien,  ver- 
dunstet der  ganze  Nicdcrsclilag. 

Hiezu  bemerkt  Sasse  im  Ceutraibl.  d.  Bauvorw.  von  1388,  S.  241, 
woher  auch  Torstehende  Angaben  stammen,  dass  man,  um  die  Wirkung 
der  Verdunstung  beurtheilen  zu  können,  nicht  die  Zahl  der  Regentage, 
sondern  nur  die  wirkliche  Regenzeit  ia's  Auge  lassen  dürfe,  da  alsbald 
nach  dem  Aufhöreu  des  Regens  die  Verdunstung  beginne.  Hieboi 
ergebe  sich  nan,  dass  bei  uns  höchstens  ein  wirklicher  Regentag  auf 
12r~i8  Yerdnnstungstage  eatfalle. 

Ein  ziemlich  gleich  geneigter  oder  flacher  Landstrich  desselben 
Breitengrads,  wie  z-  B.  das  norddeutsche  Flachland,  muss  auch  eine 
angenähert  gleiche  Verdunstung  aulweisen,  dagegen  wird  die  Vereicke- 
mng  der  Begenhöhe  entsprechen,  d.  h.  e?  wird  bei  stärkerem  Eegeu 
auch  mebr  ▼ersickam.  Bei  geringer  Regenhöhe  ist  auch  die  Ab- 
flusshöhe eine  vorhältnissnifissig  viel  geringere,  als  in  Gebieten 
mit  grösserer  Regenhöhe,  weshalb  letztere  auch  viel  wasserreicher  er- 
söheipen.  Ein  Schwanken  in  der  JahresabflnsshOhe  tritt  um  6ifih  nach 
oben  und  nach  unten  gegenüber  dem  Jahresmittel  ein,  je  nachdem  ein 
Jahr  sehr  nass  oder  sehr  trocken  ist.  Den  Murray'ßchen  bezüglichen 
Angaben  kann  daher  nur  ein  sehr  bedin'jftr'r  Werth  zuerkannt  werden. 

Das  Verhältuiss  zwischen  den  bei  Isioder*  und  Hochwusserstaud 
abfliessenden  Wassermengen  beträgt  ferner  uacli  Frauenholz: 

für  die  Jsar  bei  München  . 


«  «  liier  M 
«  den  Main  « 
«     «   Bhein  m 

«    «       «  « 

«     «       «  « 

«  die  Donau  « 
•«   *  Weiclisel  bei 

brack   

«  die  £lbe  bei  Torgau  . . 
«  «  Oderunterh  Breslau 
«  «      «       «  Küstrin 


Kempten  . 
Frankfurt 

Basel  .  .  . 
Kehl  .... 
Lauterburg 
Emmerich. 

Wion  .  .  .  .  : 
ivurzo- 


36 
80 
:49 
14 
14 
11 
;  1:6^6 
1:3,6 


1 
1 
1 
1 
1 
1 


26 


1:39 

1  :84 
1:27 


fürdieGaronne  b.Toulouse  =  1  :lö8 
c   «  Alller  bei  Gu6tin  .  =  1 : 376 
«   «  Loire    «   Nevers  ^  =1:331 
«    «      «        4t   Bluis    .  .  =1 :216 
«    «     «      oberh.  Tours  =1:150 
«  ♦     «      unterh.    «   ..  =  1:41 
«  c  Rhone  bei  Lyon  .  .  =  1 : 29 
♦  den  Neckar      Offenau  —1:200 
«    4t    Main  bei  1^'raukfurt  =  1  : 103 
«  die  Mosel  «  Coblenz   .  =1:80 
<n  «  Lahn  "«  Diez  .  .  .  .     1 : 107 
«   «   Ruhr    «  Mülheim  .=  1 :192 
«  «  Lippe  <t  Wesel  . .  .  =  1 : 64 


Die  ungünstigen,  namentlich  auf  die  uiangelliafte  Bewaldung  zurück- 
zuführenden Abflussverhältuisse  der  französischen  Flüsse  sind  besouders 
bemcrkenswerth  j  ebenso  gebt  hieraus  her^^or,  dass  das  Verhältuiss 
zwischen  Hoch-  und  Kiederwasser  mit  der  Grösse  und  mit  der  Länge 
des  Laufes  der  Flüsse  abnimmt,  indem  das  Eintreten  der  Hochwasser 
der  Nebenflüsse  nicht  gleichzeitig  stattzufinden  pflegt. 

Die  amtlichen  Veröffentlichungen  ergeben  folgendes  Verhältniss 
zwischen  Niedrig-,  Mittel-  und  Hochwassenacnge : 

XII«-  „x,.^^!,^  sec.  Wassermenge  cbm  Verhältniss 

a  iussstrecke  ^  jj^  l^j       jj^^    ^ ^.-W.  H.-W. 

Memel,  Unterlauf  ..... 
Weichsel,  Mündung    .  . 
Nogat  bei  Marienberg  .  .  . 


«      «  Breslau  

«      4c  Schwedt  

XXy.  Aheinhftrd's  Kai.  1898,  Gehefteter  Theü  I. 


160 

2ö0 

1260 

1 

:  1,6 

:  7,8 

430 

950 

r>ooo 

1 

:  2,2 

:  11,G 

120 

380 

3250 

1 

:  3,3 

:  20^ 

10,5 

69,6 

1800 

1 

:  6,7 

:  171,2 

27 

200 

V30l> 

1 

:  7,4 

:  85,2 

190 

545 

2600 

1 

:  2,9 

;  13,7 

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50 

„,      ^     ,  seo.  Wassermeuge  cbm  "Verhältuiss 

Elb©  bei  Torgau   64  266  3410  1  :  4,1  :  oS,S 

«       «    Lanciibnrg    ...  247  640  3360  1  :  2,0  :  13,6 

Weser  bei  Münden     .    .    ..  2ß  92  1755  1  :  3,7  ;  42,9 

«      onterh.  Allermdg.  .  92  296  8150  l  :  8,2  :  88,0 

Bh ei n  utiterh.  Mainz .   .   .  780  1530  7000  1  :  2,0  :  0,0 

ۥ            4t      Coblonz  .    .  900  1720  7900  1  :  1/J  :  8,8 

«            «       Emmerich  .  lOGO  200J  9100  1  :  1,9  :  8,6 

Der  sec.  Abfluss  in  liter/qkm  berechnet  sicli  danach  für  das  bez. 
gesanunte  Stromgebiet  zu 

Stromgebiet        .  MT.-W.      M.-W.  H-W. 

Memel   M            2^8  11,8 

Weichsel   2,8  18,5  41,2 

Oder   1,6              4,6  28,8 

Elbe   1,6              4,4  23,0 

Weser   1,9             6,2  66,6 

Bhein  .......  4,5            9,0  40,6 

Bei  ganz  uudurchlftseigen  Bodenarten  kann  das  Terh&ltniss  des 
niedrigsten  zum  höchsten  Wasserstand  in  cbm  bis  1  : 4000  steigen. 

Bei  den  Untersuchungen  über  die  Niederschlags-   und  Ab- 
flussverhältnisse der  Saale  bis  zu  ihrem  Eintritt  in  die  nord- 
deutsche Tiefebene  fand  der  Herausgeber  nach  eigenen  Messungen*)' 
fQr  Bothenburg  a.  d.  Saale: 

Im  Sommer.  Winter.  Kleinster  Pegelst.    0fi2J^  i  ^  ]   24,8  cbm 
Pegelmittel  =  1,38»     2,02>»    Hittelwasserstand  +lfiS^  1 1 [  ll8/>  *  « 
SecAbfluss  cbm  =  74,4      188      Grösster  Pegelst . -)-84!8"*  Sc  Bj  1115,0  « 

In  der  im  November  1872  begonnenen  bis  1886  fortgesetzten  14jähr. 

Beobac-htungsperiodc  wunloii  nächst  Niederschlags-,  Abfluss-  und  Ver- 
tluuBtungsmengen  für  das  liSStio  (jkia  grosse  l{egf'ng«'l)ict  onnittolt,  wobej 
das  bommer-Halbjahr  von  Mai  bis  Uctuber,  das  Wiuter-llalbjahr  von 
November  bis  April  gezählt  und  die  Abilussmenge  unter  Berücksichtigung 
einer  lOtägigen  Ablaufszeit  berechnet  wurde.  Es  bezeiclinct  in  nach- 
stehender Tabelle  (t  die  mittlere  Wassermeuf^o  in  cbm  pro  ha, 

b  die  Jjiterzahl  pro  Secunde  und  pro  qkm, 
e  den  Procentsatz  der  Jahresmenge  und 
d  den  Procentsatz  des  Niederschlags. 


Niederschlag. 

Abfluss. 

Verdunstung. 

Winter.  { 

Sommer. 

Jahr. 

Winter.  | 

Sommer. 

Jahr. 

Winter. 

Sommer. 

Jahr. 

b 
c 
d 

2406 
15,4 
89,7 

100,0 

3669 
23,1 
60,3 

100,0 

6075 
19,2 
100,0 
100,0 

1228 
7,8 
66,9 
51,0 

635 
4,0 
84,1 
17,3 

1863 
5,9 
100,0 
80,7  1 

1178 
7,6 
27^9 
49,0 

3034 
19,1 
724 
82,7 

4212 
13,3 

100,0 
09,8 

Beobachtnn^en  an  Sammelweihern  nnd  an  Drainagen. 

Bei  dem  lieservoir  von  Montaubry  ist  das  liogengobiet  1600  ha,  die 
Wasserspiegelflftche  100  ha  gross.  Der  Inhalt  beträgt  5  Millionen  cbm, 

die  grösste  Tiefe  15,2'".  Die  ursprüngliche  Annahme,  dass  00 'Vn  des 
0,(iü'"  liohen  Niederschlags  pro  Jahr  aufgefangen  werden,  hat  sich  als 
nicht  richtig  erwiesen.  Xu  einem  10jährigen  Zeitraum  betrug  der  Maximal* 
uiederschlag  1,31™  pro  Jahr,  der  Minimalniedersciüag  0,51'»,  im  Mittel 

0,84*";  die  wirkliche  nutzbare  Begenhöhe  entsprechend  0,174"^  bezw.  0,118" 
und  0,288"\  also  ca.  <  der  Gesammtregenhrtbe.  Es  ergibt  sich  hieraus 
auch  der  grössere  Einflur^s  der  Verdunstung  in  den  trockenen  Jahrgängen. 

Nach  Beobachtungen,  die  bei  mehreren  in  Lothringen  ca.  250"*  über 
dem  Meer  gelegenen  Sammelbassins,  deren  Begengebiet  zur  Hälfte 
bewaldet  ist,  gemacht  worden  sind,  beträgt  die  vom  Lande  —  also  von 


*)  Vergl.  II.  Scheck  Die  Niederschlags*  und  Abflussverhältnisse 
der  Saale*  Wiesbaden,  J»  F.  Bergmann«-  - 


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.  öl 

der  nicht  mit  Wasser  bedeckten  Fläche  —  abfliesscndeu  Wasaenneiige 
3(Ph  dea  gesammten  Niederschlags,  iiud  zwar  entfallen  41'V(i  der  wirk- 
lichen Ahfiuaaineuge  auf  die  Zeit  vom  Januar  bis  zum  Marz,  2V%  auf 
die  drei  folgenden  Monate^  T*lo  auf  die  Monate  Juli  bis  September  und 
3lo/o  auf  die  Zeit  vom  October  bis  zum  December  incl.  Bei  grossen  Seen 
ist  noch  das  direct  auffMllfnde  Tagwassor  Iiinzuzurt^ohuen.  Als  W.isser- 
verluste  iu  Folge  der  Verdunstung,  welche  hier  jahrlich  nicht  tiber  üO*^"* 
beträgt,  entfallen  hier  BPh  anf  den  Winter,  SO^/o  auf  das  II.,  44«i/o  auf  daa 
JÜJL  und  endlioli  12<Vo  auf  das  IT.  Quartal. 

Von  den  zur  Speisung  der  Wasserleitungen  Liverpools 
angelegten  12 — 24™  tiefen  Keservoirs  worden  C7"/o  dea  r;oR  ini'ntn!oder- 
schlags  (0/884'")  gesammelt.  Bei  einer  Niedersehlagshöhe  voji  ü/j(U)'"  ent- 
fielen 1>ei  den  für  Edinbnrg  angelegten  Beservoirs  (Regengobiet 
1495  ha)  0,206™  der  Begenhöhe  auf  die  Wasserversorgung,  0,180*"  auf 
Werkbeaitzer,  0,130'"  auf  Verdunstung  und  Yersiokerung,  0,482"  flössen 
über  die  Ueberreichwuhre  ab. 

Beim  Alfeldstauseo  (Dollerthal,  Elsa  es)  mittlere  Vcrduustungshöhe  ~ 
der  Niederiehlagshöhe.  Verdunstung  steigt  1.  Juni  bis  1.  October  auf 
9S*Vo  des  Niederschlags.  Kegengebiet  520  ha,  grösste  Stauhöhe  21,7"^» 
nutzbarer  Inlialt:  1100000  obm.  Jiilirlich  3(iO0OU  cbm  für  Abtlnss  von 
600  1  See.  bei  N.W.  zurückbehalten.  Nach  Hecht  Stauweiher  iu  den 
•Vogesen:  Altenweiher  120ha  Regengebiet,  2,02'"  jährliche  Begenhöhe 
725000  cbm  Püllnng,  7,7  ha  Füllohorfläche,  14,10"  Tiefe.  Konten  (>,37  M., 
je  c'bni  Fiillnng.  Schiessrotliricil :  124  ha  Kegongebiot.  3'2r)000  oluji  Füllung, 
5,0  ha  Oberfläche,  11,5"*  Tiefe.  Koston  0,45  je  uhm.  Forellcnweilior: 
90  ha  Begengebiet,  102000  cbm  Füllung,  3,0  ha  Oberfläche.  Kosten  0,^0  AI. 
Je  cbm. 

Durchsiokerung  unter  Dämmen  bei  Thalsperren  etwa  0,36  cbm  j.e 

Tag  und  qm  senkrecht  geniessone  Damniflächc 

Die  Kosten  von  go  mau  ertön  Thals  per  reu  belaufen  sich  je 
nach  den  örtlioheu  Verhältnissen  auf  40 — U2  l't.  pro  cbm  nutzbaren 
Inhalts.  Bei  dem  Probet  einer  Thalsperre  Im  FttUbeokotha^  stellt  sieh 
.der  betreffende  Satz  unter  günstigen  VcrhältuisBen  (fester  Untergrund 
und  grosser  Passungsraum)  auf  nur  34  Pf.  pro  cbm. 

Beim  Alfeldsee  kam  der  cbm  nutzbarer  £laum  auf  40  Pf.,  belm'Weihor 
iu  Vourens  auf  9S  Pf.,  bei  dem  in  Pas  des  Biot  auf  76  rf,  dc^gl.  bei 
Baint  Chamond  auf  43  Ff,  desgl.  bei  Bouzey  anf  68  Pf.,  bei  der 
Gileppethalsperro  in  Belgien  anf  :<2  Pf.  zu  stehen. 

Bei  der  im  Eschbachihal  bei  Kemscheid  zur  AusfUhrung  kommenden 
Thalsperre  würde  nach  Intse  der  cbm  auf  88  Pf.  hei  einem  nutzbaren 
Gesammtraum  von  1000000  cbm,  desgl.  auf  80  P£  bei  8000000  chm  zu 
stehen  kommen. 

Durch  D rainirun g  können  bei  Thonboden  bis  zu30"/o,  bei  Lehm*  *  . 
boden  hie  su  40%  und  hei  Kiesboden  mit  darüber  liegender  Humusschicht» 
ca.  45<'/n  dor  Niederschlagsmenge,  im  Mittel  pro  Secunde  und  ha  0,00076  cbm 

abgeleitet  werden. 

Durch  Drainage  tritt  eine  bedeutende  Lockerung  des  Bodens  ein, 
welobe  den  letitaven  anr  Aufnahme  bedeutender  Wassermengen  fähig 
macht.  Man  darf  auf  ein  durchschnittliches  Absorptionsvermögen  von 
5"/o  des  drainirten  Bodenvolunicns  rechnen.  Drainagen  in  schwerem 
Boden,  dessen  Spalten  aicli  bei  liegen  alsl^ald  schlieäseu,  wodurch  daa 
Tagwaster  cum  oberirdischen  Ablauf  genöthigt  wird,  sind  also  ein  sehr 
wirksames  Mittel  zur  Verringerung  der  Hochwasser,  da  der  Abfluss  aus 
den  Drains  ein  ziemlich  gieichm gasiger  ist  und  sich  augleioh  anf 
mehrere  Wochen  vertheilt. 

2Su  Wasserrersorguneaanlagan 

wird  gewdbnlich  Quell-  bezw.  Grundwasser  oder  Flusswasser,  welch» 

letzteres  zuvor  auf  küustlicliem  oder  natürlicliem  Woge  filtrirt  werden 
muas,  oder  Wasser  von  been  und  Sammelbasdins  verwendet.  Das  Wasder 
▼on  artesischen  Brunnen  entspricht  zumeist  nur  dann  den  Anforderungen 
an  ein  brauchbares  Trink-  und  >«'utzwasser,  -wenn  es  uiclit  aus  grosser 
Tiefe  stammt;  selir  tiefe  aito?ischo  Ströme  führen  warme     inoral wasser, 
welche  zu  häuslichen  und  indubtrieilen  Zwecken  schwer  verwendbar  sind 
An  hochgelegenen  oder  sehr  wasserarmen  Orten  wird  auch  das  Begeu 
Wasser  in  Cisternen  gesammelt  und  nach  zuToriger  Filtration  mit  8ac 
•owohl  *to  Tftok-  wä  auch  als  Nutawasser  verwendet 

4« 


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52 

Gewinnung  des  WikSieri. 

Kleinero  Quellen,  sowie  das  Grundwasser  worden  entlang  den 
Gängen  bezw.  den  wusaeri'ührendcu  Schichten  durch  Anlage  von  go< 
mauerten  oder  in  Beton-Gues  au5gcfäfafien  und  auf  eine  undurchlässige 
Schichte  gegründeten  öammelkanälen  oder  durch  Sammelbrunnen  ge- 
faset;  die  letzteren  sind  entweder  durch  horizontale  Rohrkanäle  (Sammel- 
röhren etc.)  unter  sich  verbunden  oder  werden  in  Gruppen  bezw.  durch 
eine  einzige  Saugleitung  abgesau^^t. 

Jede  zu  Tage  tretende,  nicht  aus  einer  Gebirgfispalte  kommendd 
Quölle  ist  ein  Beweis  ftir  das  Vorhandensein  einer  undurchlässigen 
odei'  wenig  durchlässigen  bchichie  in  unmittelbarer  Nähe  der 
Clnelle;  im  Allgemeinen  Bind  .die  Urgebirge  als  -w«nig  durchlässige 
Gesteine  anzusehen,  sodann  die  Thone»  Granite,  Porphyre  etc.  Die 
meisten  Quellen  erscheinen  dort,  wo  leicht  durchlässige  Gebirge 
über  schwer  durchlässigen  gelagert  sind.  Die  Horizontalprojection  d^r 
Oberfläche  dee  Überlagernden  uesteindB  und  deren  Oultur  ist  für  die 
Grösse  der  Infiltration  ausschlaggebend.  Je  grösser  die  Masse  des  wasser- 
sammelnden Gebirges  ist,  um  so  nacbhnltiy:cr  eind  die  demselben  ent- 
Btanimendeu  Quellen,  weil  hei  längerer  Trockenheit  die  letzteren  alles 
"Wasser  diesem  Sammelbehälter  entnehmen. 

Eine  genaue  Erforschung  des  Yerlaufe»  der  unterirdischen  Gewässer 
hat  der  Projectiriing  von  Wasserge'winnungs- Anlagen  vorherzugehen. 

,  Die  Wassermengo  eines  Gruudwasserstromes  im  Alluvium  ermittelt 
man  aus  der  Geschwindigkeit  und  dem  Wasscrquerschnitt  desselben;  der 
letztere  ist  stets  0,20 — 0,40  jener  Querschnitts&äche,  in  welcher  überhaupt 
r»riindwasT?er  getragen  wird,  auch  bei  guiz  feinen  Sauden.  Die  Ge- 
schwindigkeit u,  mit  welcher  sich  das  Grundwasser  bewogt,  ist  bei 
gleichartigem  Gerölle  erfahruugsgemftse; 

wobei  et  das  G«fölle  pro  Längeneinheit,  k  ein  empirischer  Cogfficient 
ist,  der  dem  Korne  des  Grundwasserträgors  entspricht.  Die  praktisclio 
Bestimmung  von  k  geschieht  wie  folgt.  Wenn  in  irgend  einem  Geiäööe 
©in«3  Lage  Sand  über  ein  feinmaschiges  Drahtsi^b  gleichmässig  in  der 
Dicke  1  verbreitet  ist  und  sodann  reines  Wasser  mit  einer  wirksamen 
Druckhuho  TT  durchfiltrirt,  so  ist  der  Tlaupt -Widerstand,  gegenüber 
welchem  (bei  correkter  Anordnung)  die  anderen  entstehenden  Wider- 
stände vernachlässigt  werden  können,  die  Beibung  im  Sande.  Ist  Q  die 
durchfiltrirende  Wassermenge,  V  der  wasserdurchlassende  Quereohnitt, 
so  muss  sein: 

Q=sF.n,  H=sl.«e 

und  mithin,  da  u  =  k«  : 

Q,  F,  1  und  H  können  gemessen  und  hieraus  k  berechnet  werden. 

Die  Bewegung  des  Grundwassers  in  AUuvionen  wird  beurtheüi  ans 
der  Oberfläche  des  Grundwasserspiegels  und  der  Beschaffenheit  des 
Grundwnsserträ;4ers ;  die  erstere  befindet  sich  in  conti nuirlichem  Gefälle 
gegen  den  Thalwcg  und  gibt  die  Strömung  des  Grundwassers  als  nahezu 
normal  gegen  den  Flusslauf  gerichtet  an,  während  die  Beschaffenheit 
des  Grundwasserträgers  ein  Urtheil  fiber  die  getragene  Wassermenge 
zu  fällen  gestattet. 

Beträgt  in  einem  GrundwasBerträger  von  gleichartigem  Gerölle  und 
der  Breite  Kin 3  das  Gefälle  des  Grundwusserstromes,  welcher  normal 
gegen  den  Flusslauf  gerichtet  sei,  y  auf  die  Länge  x,  wobei  für  x  =  o 
die  Tiefe  bis  zur  wasserundurchlässigen  Schichte  (oder  Sohle  des  Sammel- 
kanalerf)  h  wird,  ist  forner  Q  die  getragene  Wassermenge,  u  die  Ge- 
schwindigkeit und  (/  das  Verhältniss  zwischen  dem  Vom  Onindwasser* 
träger  eingenommenen  Baume  und  dem  in  diesem  enthaltenen  Wasser« 
Volumen,  so  wird  (mit  Vernaehlfissigung  des  Einfluss-^s  der  Aenderung 
der  Geschwindigkeit)  naeh  den  vorhin  entwickelten  Beziehungen: 

«  =  '^^_-  -  =         =     • 

dx     k      k . F     k,(f  (h— yj 


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Bie  Neigung  «  des  Grundwasserspiegels  an  beliebiger  Stelle  kann 

gemeBSen  werden;  ebenso  h,  y,  k  und  und  mithin  auch  die  Wasser- 
menge  Q. 

Bnreh  Integration  der  Bifferentiftlgleiclrang  erhUt  man: 


7  =  h-X/h'--*« 


Die  Staucurve  ist  also  eine  ParabeL 
Aendert  sich  das  Material  im  Orttndwasserträger,  oder  yerläuft  die 

undurchlässige  Schichte  nicht  regelmässig,  oder  wechselt  die  Breite  des 
Grundwasscrstromes,  so  wird  die  Staucurve  im  Allgcinciuen  ciiio  mit 
•  continuirlichem  Gefälle  gegen  den  Thalweg  verlaufende  Wellenliiuo. 
Der  Grundwasserstrom  entleert  sich  in  den  Fluse,  welcher  im  Thalwego 
sich  befindet*). 

Alle  Einrichtungen  zur  Abfangung  des  Walsers  müssen  so  gotroffen 
werden,  dass  die  Wasser theilchen  sich  normal  gegen  den  Saugapparat 
bewegen.  Geschieht  die  Wassersammlung  durch  Kanäle,  so  sind  dieselben 
senkrecht  zur  Stromrichtnng  des  Grundwassers  einzulegen;  geschieht 
die  Sammlung  durch  Brunnen,  so  muss  die  Verbindungslinie  ihrer  Mittel- 
puakte  senkrecht  zur  Stromrichtung  des  Grundwassers  bezw.  parallel 
sam  Flnsslaafe  sein.  Ist  B  der  Wirkungskreis  eines  einzelnen  Brunnens, 
60  muss  der  nächste  in  der  Bntfernung  2  71,  angelegt  werden,  wenn 
er  das  Ergebniss  des  ersteren  nicht  booinüusaen  soll. 

Werden  zu  den  Sammelkauäien  Köhren  vorwoiidc  t,  so  erhalten  die- 
selben an  ihrem  Umfange  Schlitze  oder  Bohrungen  (ca.  2V2  cm  weit); 
bei  gasseisernen  Böhren  rosten  Schlitze  und  Löcher  zu,  wenn  nicht  eine 
Inoxydation,  eine  Messingverkleidniij^^  oder  derLrleiclien  dcrsolben  vor- 
gesehen ist.  Die  JCöhrcn  werden  mit  Kios  umgcbon,  der  uacli  aussen 
immer  feiner  werdend,  schliesslich  m  groben  Saud  und  mit  diesem  in 
das  Alluvialgeschiübe  Übergeht.  Die  Ergiebigkeit  richtet  sich  nach  der 
Tiefonlage,  der  Absenkung  und  der  vorhandenen  Grundwassermenge. 

Bei  den  Brunnen  tritt  das  Wasser  entweder  durch  Schlitze  im 
Mauerwerk,  weiciie  unterhalb  der  Grenzen  sich  bctiuden  müssen,  in 
welchen  der  Boden  noch  verunreinigt  werden  kann,  oder  von  der  Sohle 
ein.  Die  letztere  Art  von  Brunnen  haben  anf  die  Höhe,  in  welcher  eine 
Büdenverunreinigung  stattfinden  kau7i,  einen  wasserdichten  Mantel.  Die 
Filterbrunnen  werden  meistens  mit  Hohlziegeln  gemauert,  welche  einen 
äusseren  und  inneren,  einen  Stein  starken  Kranz  mit  einem  Zwischen- 
ranm  von  0,5«— 1,0»  •  bUden,  der  mit  Filterkies  nnd  Sand  ansgefttUt 
wird.  In  der  neueren  Zeit  ersetzt  man  solche  KilterbrUnnon  mit  Vor- 
theil durch  Kohrbrunnen.  Es  wird  eine  Bohrschale  (von  Gusseisen 
oder  Eisenblech)  eingetrieben,  ein  besonderes  Bohr,  au  dessen  unterem 
Bnde  sich  ein  mit  Metollgaze  ttberzogener  Filterkorb  befindet,  eingesetzt 
und  sodann  die  Bohrschale  so  weit  aufgezogen,  dass  sich  der  Grnnd« 
Wasserträger  ditoct  an  den  Filterkorb  anlegen  kann.  In  sehr  feinem 
Sande,  namentlich  bei  tiefer  Entuahmestelle  bewähren  sich  solche 
Bnmnen  besonders. 

von^n''''ci.*!fJ  dentschen  Bauzeitung  1871,  S.  111,  T^-ar  die  Ergiebigkeit 
T?        getriebenen  Brunnen  ndfc  uudurchlÄisigem  Mantel  von 

3,1—5";  Durchmesser  bei  einer  Senkung  dos  Wasserspiegels  von  0^8-45,1» 

Bodenfläche.  In  Kiesboden  ist  die  Ergiebigkeit  eine  grössere  und  lieferte 

n«   1,®^^  T^ieadener  Wasserversotgnngsanlage  von  2>25>n 

Durchmesser  235  cbm  pro  Stunde  nnd  pro  qm  Bodenflächef 

^A^P§^^  lieferte  ein  Brunnen  in  Sandhoden  mit  durchlässigem  Mantel 
ron  4,3  äusserem  und  1,C"»  innerem  Durchmesser  in  Berlin  bei  l  r;'» 
TU^"^f^?®5  Wasserspiegels  nnd  17«  Wasserstand  stündlich  185  cbm,' in 
{im  S^l  *  ?  •  om^o  ®?  »o^ö^er  von  2,5"»  innerem  Durchmesser  ind 
15  Wasserstand  bei  2«»  Senkung  stündlich  33  cbm,  dagegen  bei  3"»  Senkung 
to?f  .  l'^®^  darauf  Bedacht  zu  nehmen,  dass  die  Senkung  nicht  so 
ll^  aufgetrieben  bezw.  ausgespült  wird, 

eniähnf«  P  "'Jr®'*'  welchen  die  Eintrittsgeschwindigkeit  die  eben 
iShflStl^^^'^f  dem  ICintritt  des  Sandes  durch  eine 

Umhüllung  mit  Metallgaze  abzuhelfen  gesucht, 

•)  S.  die  Brochüre  „Theorie   der   Bewegung   des  Grundwassers" 
Lueget»  Stuttgart»  P.  J^eff,  1883. 


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54       •  .  • 

Die  Senkung  des  Orundwassers  in  den  Brunnen  wird  gew5hnlioli 

im  Maximum  auf  2^  festgesetzt;  doch  wird  dieselbe  auch  vielfach  Aber- 

schritttn,  namoutlic]i  Vjoi  j^robein  Geschiohc  nnd  bei  Anwendung'  von 
liohrbruuncu.  In  jedem  eijizclnen  Falle  kann  die  wahrscheinliche  fir«* 
giebigkeit  eiucs  Brunnens  von  bestimmter  Beschafifenheit  voraus  lierechnet 
werden;  diese llie  ist  ann&hernd  einfach  proportional  der  Grösse  der  Ab- 
senkung des  WusRcrspir^cls,  dagegen  keineswegs  proiiortional  der  Licht- 
weite. Dnreh  Vor^'rösserunjr  der  Liclitweite  eines  Brunnens  wird  in  det  • 
B?gel  keiiio  erhebliche  Vormehruug  der  Ergiebigkeit  erzielt. 

Joner  Brunnen,  von  welrliem  aus  die  Pumpen  zur  Druckleitung 
Rchüpten,  hnisst  Sumnielbruniien  und  befindet  sich  stets  unmittelbar  bei 
der  Puinp.stutiou;  diesem  pflegt  man  sodaiui  auch  eine  grössere  Licht- 
weite  zu  geben. 

Bei  der  Wassor^n^wJnnuu^  atif  dem  We£?e  der  natürlichen  Filtration 
werden  dio  conoaveu  üfer  der  Fliisso  zur  Hauuulung  des  Wassors  ge- 
wilhlt,  weil  au  diesen  bei  entsprechender  Strömuug  die  Veraöhlammungen 
durch  deu  Flusa  selbst  entfernt  werden. 

Die  Fassung  von  Quellen  erfolgt  in  der  Hegel  in  gemauerten  und 
verschlossenen  Brunnenstuben,  welch'  letztere  selbstwirkende  Ueberlauf- 

Vorrichtungen  und  Einrichtungen  zur  Entleerung  haben  müssen;  ebenso 
sollen  die  Brunueustuben  dem  Zutritt  der  Luft  zugänglich  gemnclit 
und  durch  Luftkamine  ventilirt  werden.  Die  Quellen  sollen  thuuUchst 
auf  der  undurchlftssigen  Schichte  abgefangen  werden;  jede  einiselne 
Quelle  muss  nach  der  Fassung  im  Minimum  2*"  unter  Terrain-Ober- 
flächo  Herren.  Gegen  das  Zutties^fn  von  Tagwasser  (Wildwasser)  ist 
jede  Quellenfassung  auf  das  sorgj^ältigste  zu  schützen;  ebenso  gegen 
bösartige  Verunreinigungen  von  aussen.  Es  ist  ferner  ein  besonderes 
Augenmerk  darauf  zu  richten,  dass  in  die  Sickerungen  keine  Baum- 
wurzelu  gelangen  können,  weshalb  Bäume,  natnentlich  Pappeln,  Weiden, 
Erlen  u.  dcrgl.  eine  Entfernung  von  mindestens  6"*  einhalten  müssen. 
Die  Bohrleitung,  welche  von  der  Brunneustube  zum  Versorgungsobjecte 
führt,  erli£^lt  au  ihrer  oberen  Mündung  einen  Seiher  von  Kupfer  oder 
Zinkblech  zur  Abhultung  von  Unreinigkeiton;  die  Summe  der  freien 
Eiutrittsöffnuugeu  au  einem  solchen  Selber  soll  mindestens  dem  iVtfacheu 
bis  doppelten  Querschnitte  der  Rohrleitung  gleichkommen.  Jede  «inieXne 
Quelle  einer  Fassungsanlage  muss  für  sich  ausgeschaltet  und  die  Beini- 

SVLi\^  einzelner  Kammern  und  Seitenkauüh«  hevrirkt  werden  k<>nnen,  ohne 
ie  Ableitung  der  anderen  Quellen  zu  hindern.  Die  lichte  Höhe  vom 
Stolleu  ist  im  Minimum  =  1,0'",  die  Weite  ==  0,7^;  gewöhnlich  an  1,8™ 
auf  t,^^  anzunehmen. 

Bei  der  Fassung  von  Quellen  ist  ferner  darauf  Bedacht  zu 
nehmen,  daas  ein  Bückstau  des  Wassers  bis  an  die  Stelle^  wo  die  Quelle 
in  den  Fassungsraniii  eintritt,  vermie'den  wird. 


Wasserbedarf  pro  Tag  in  liiter« 

A.  Privatgebraucb. 
Gobraucbwasser  in  Wohnhftusern  pro  Kopf  zum  Trinken,' 


Kochen,  Eeinigen  .   .   .   ,  »   20—301, 

zur  Wilsche   10—161. 

«    Olosetspülung  einmalig   o — 61, 

Pissoirspttluntj  intermittirend  pro  Stand   801, 

«        continuirlich  pro  lfd.  M.  BpÜlrohr  und 

pro  Stunde                           ,    .   200 

ein  Wannenbad  350 1,  ein  Sitzbad  30 1,  einmalige  Brause 

oder  Strahldoucbe   20^801, 

einmalige  Gartenbesprengung  an  trockenen  Tagen 

desgl.  Hof-  lie'/w.  Trottoirbegiessuntj  pro  qm  je  .  ^fih 
ein  Pferd  oder  ein  Stück  Grossvioh  tränken  und 
reinigen  ohne  Stallreinigung  pro  Tag  60  1,  Klein- 
vieh 10  1,  ein  Kalb,  ein  Schaf  je  8  I,  ein  Schwein  13  1, 
ein  Wagen  aum  Penonentranspor t,  Beinlgung  pm  Tag  200 1 , 


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5Ö 

B.  Oeff eotliolie  Anstalten.' 

Pro  Fchülcr  ohne  ZerBtflnbung  fftr  Lnlibefeuchtong  .  .  JTl, 

in  Kasernen  pro  Mhiiu   20  1, 

«         «           «    Pferd   '  401, 

•«  KrankenhAnsem  pro  Kopf  \  100—160  1, 

«  Gastli^^fcn  pro  Kopf   100  1, 

«  Badeanstalten  pro  Wannenbad  samrnt  R^^iTii-^'ung  5001, 

«  einem  Dr.  Lassa  r'schen  Brausebad  pro  Peröon    .  10—261, 

«  Waschanstalten  pro  100  kg  Wäsefae   400  1, 

«  Schlachthäusern  pro  Jahr  und  pro  Stück  goschl.  Vieh  800 — 400  1, 

«  Markthn  llon  pro  qm  behaute  Fläche  n.  pro  Markttag  5  1, 

Aichamt  pro  Juhr  undprocbmgeaichten  Holzgefässes  liüü  1, 
Batanh0fe,Spei8evasserf.LocoinotiTenproStüok  U.Tag  6000^8000  l. 

C.  Commonale  Zwecke. 

'    Pro  qm  einmal  bespr.  Strassenflftohe für  gepflasterte  Strassen  1 1, 

chaussirtB  Strassen^  Öffentliche  Gartenanlagen  je  .  .  1,5  1. 

Veutilbrunnen  pro  Auslauf  nnd  Tag   8000  1, 

Pissoire  mit  intermittirendcr  Spülung  pro  Stand  und  "  . 

Stunde  «...  00 1, 

«       «  contin.  Spülung  pro  lfd.  Meter  E^ttlrohr 

und  Stunde   200  L 

m 

D,  Gewerbe  und  Industrie. 

Brauerelnn,  npsnmTnt vorbrauch  pro  Jahr  und  pro  hl  ge- 
blauten Rhtcö,  ohne  Eisbereitung    6001, 

Verbraucii  an  Jxesseläpoiücwasser  Ittr  Dampfmasohinen 
«.   .  ohne  Kondensation  pro  Bttude*  und  Pferdestärke  20—801. 

Bei  npiif^ti  Anlügen  für  grösscro  Städte  (mit  wenig  Waterclospts)  ist 
durchschnittlich  ein  Tagesconsum  von  mindestens  130 1,  im  Maximum 
ein  solcher  von  160  1  pro  Kopf,  fttr  kleinere  Iiandgemeiuden  mit  vor- 
wiegend  ackerbautreibender  BcTOlkeraui;  dagegen  nur  von  60 1  pro 
Kopf  anzunehmen.  Der  Bestimmung  der  Köbrenweiten  ist  der  grösste 
Stundenverbrauch  am  Tage  des  grössteu  Tagesverbrauches  zu  Grunde 
^u  legen,  ersterer  betriigt  ca.  das  Doppelte  des  durchschnittlichen  Ver- 
brauchs au  diesem  Tage  und  letzterer  etwa  das  iV^fache  des  durch- 
schnittlichen 'I'airf^'sverbranchs.  Wf)  vi»^!  Wasser  an  Industrieen,  Fon- 
tainen  etc.  abgegeben  wird,  sinkt  diesed  Verhältuiss.  Der  Maximalconsum 
an  Wasser  tritt  im  Sommer  ein  und  beträgt  durchschnittlich  12ö<>/o  des 
Durchschnittsoonsnms;  hiernach  ist  auch  die  OrOsse  *der  Beservoirs  su 
bestimuien. 

Zu  Feuerliiscbzwecken  int  i>ro  Si>rUzc  und  Minute  oino  Wassermenge 
von  300 — 400  1,  bei  Dampiieuerapritzuji  von  1000  1  erforderlich,  bei  Hy- 
draantta  ca.  360  1.  .Gewöhnlich  laufende  Brunnen  consnmiren  pro  Minute 
8 — 10  1,  1  Schnellzugniaachine  verbraucht  3,3— 4,0  cbra  pro  Stunde;  eine 
Gtitorzugraaschine  desgl.  2,1 — 3,6  cbm,  einp  ^laachinc  für  gemischte,  Züge 
3,0 — 3,6  cbm,  für  ein  zweirädriges  Frachtiulirvverk  sind  täglich  40  1,  für 
ein  vierrädriges  100 ),  fttr  eine  Chaise  200 1,  in  Bechnung  au  bringen. 
Die  angegebenen  Zahlen  sind  reichlich  genügend,  wenn  die  Bezahlung' 
des  verbrauchten  Wassers  auf  Grund  eines  Ausmasses  (nach  Angabe 
▼om  Waasermesser,  durch  Füllung  geaichter  Kcservoire,  calibrirte 
Hahnen  etc.  etc.)  ^olgt;  wo  dies  nicht  geschieht,  steigt  der  Verbrauch 
6rfahrungsgemäBS  auf  das  Doppelte  bis  Dreifaciie  und  ist  überhaupt 
unberechenbar.  Ans  diesem  Grunde  empfiehlt  es  fich  auch  bei  allen 
Anlagen  zum  Vornherein  die  Nothwendigkeit  einer  Messung  dod  Waasers 
fest  anstellen  und  wo  dies  nicht  thunlich  ist,  oirca  das  Doppelte  der  an^ 
gegebenen  Zahlen  fttr  den  Gonsum  zu  unterlegen. 

Beschaffenheit  des  Wassers. 

Beinheit  des  Wassers.   Trinkwasser  soll  durch  schnittlich  nicht 

35 

über  —   organische  Stoffe  enthalten:  über  den  Werth  eines  Wassers 

1000000  * 
zum  menschlichen  Gebrauch  können  übrigens  nur  eingeliendo  tliomisclio 
Analysen  und  bakterloscopische  Untersuchungen  richtigen  Aufschluss 


üigiiizoü  by  CjüOgle 


56 

ßoben,  wobei  jodoch  dio  Orgauismen  nach  ihren  Gattungen  zu  unter- 
sohoiden  sind.  Stammen  die  Unreinigkeiten  vou  Bxctementeu,  fattlenden, 
organischen  Substanzen  und  dergl.  her,  sn  ist  die  Verwendung  eines 

swlcheii  AVasserg  zti  TTaushaltTnigszwockeii  !iit;ht  zu  gestatten. 

iJio  auBscrsto  zulässige  Cxreiize  des  Gehalts  an  —  uud  zwar  uuschäd- 
lichen  Mikroben  —  wird  zu  300  pro  ocm  angenommen. 

Die  durch  unreines  Wasser  im  Jahre  1835  in  Zürich  auscfebrochene 

Typhusepidemie  hat  zu  einer  Reihe  vou  Untersuchungen  Anlaas  gegeben, 
aus  welchen  hervorgeht,  dnss  die  VerunreiniguQg  des  Wassers  des 
Züricher  Seos  durch  Mikroben  au  der  Entnahuicstcllo  bei  4™  uud  12"'^ 
Tiefe  nahezu  gleich  gross  ist.  Auch  die  aus  reitiem  Boden  entspringenden 
Quellen  entlialten  solche  Kleinwesen,  jedoch  von  unschädlicher  Art. 
Ks  ist  jedoch  noch  nicht  gelungen,  ühfr  die  Anstcckungsstolle  in  den 
zum  häuslichen  Gebrauch  bestimniteu  Wassern  sichere  Anhaltspunkte 
zu  erhalten,  namentlich  konnte  der  den  Typhus  hervorrufende  Bacoillus 
noch  nicht  im  Wasser  nachgewiesen  werden. 

Uoher  die  VorunrciniGfung  der  Gewässer  und  d eren 
Reinigung  b.  auoii  dAS  gieichnamige  Werk  vou  König,  Berliu,  bei 
Springer. 

Härte  desWabaers.  Der  Gehalt  an  anorganischen  Salzen,  wie 
z,  B.  an  kohlensaurem  Kalk  und  an  Gyp8  etc.,  bedingt  die  Härte  dea 
Wasse  rs  Mit  1^  Iliirte  wird  der  Gehalt  von  0,01g  erdiger  Sr^lze  iu  einem 
Liter  Wasser  bezeicliuet.  Ein  Wasser  heiast  weich,  wenu  es  10— lö**j 
hart,  wenn  es  über  20",  sehr  iiart,  wenn  es  über  30''  Härte  hat.  T^'ur 
weiche  Wasser  eignen  sich  zu  industriellen  Zwecken.  Trinkwasser  darf 
bis  zu  25*^  Harte  haben.  Harte  \V;i^- -er  schützen  die  eisernen  Rohrlei- 
tungen vor  Bostbildung  und  nehmen  weniger  leicht  organische  Stoffe 
auf,  als  die  weichen,  bei  mehr  als  20"  Härte  treten  dagegen  Kalknieder- 
sohläge  in  den  Röhren  aul  ' 

I>urch  Filtration,  s,  imten,  wird  die  Härte  dea  Waasers  vermindert« 

Abkühlung  des  Wassers  in  liohrleitangen. 

Bezeichnot  1  die  Länge  der  Loitnng  in  IMotprn,  r  den  Ausaenhalb- 
messer  des  Kohrstrangs  iu  Metern,  h  die  Entfernung  der  Bohraxe  von 
der  Bodenoberflttche  in  Metern,  Q  die  .in  einer  Stunde  durck  dieLeitung^' 
gehende  Wasaermenge  in  Litern  (l),      die  Tempexator  des  Bodens  in 

i^ex  Tiefe  der  Bohraxe,  jedook  in  einiger  Bntfemnng  von  derseibeu,  die 

Temperatur  des  Wassers  beim  Eintritt  in  die  Bokrleltung,  t^  desgL  beim 

Aastritte  in  Gr.  Gels«,  k  die  innere  WftrmeleitangBfähigkeit  des  Bodens 


bezogen  auf  Meter  und  Stunden,  so  ist  angenähert  log 


to-tr 


*o     *«  ♦ 

'         *  ;  k  ist  bei  nassem  Saud  =  2^95,  bei  nassem  weichem 


Q  (log  2h -log  r) 
Thon  =  1/.2G,  bei  lufttrockenem  Thon  ==  0,90,  bei  sandigem  Iiehm  mnd 
Ackererde       2/i  anzunehmen. 

Eine  Ki: iiierhaltiing  des  Wnssrrs  wird  auch  durch  entsprechende 
Wahl  der  Trace  der  liohrleituug  (in  winterlicher  Lage),  durch  Bepflanzung 
des  Bodens  in  der  Umgebung  der  Leitung  mit  Schatten  spendenden 
Pflanzen  und  durch  tiefere  Lage  der  Röhren  bewirkt. 

Bei  unter  keinem  odor  doch  i^ur  niedrigem  (ca.  '/a  Atmospliären) 
Druck  stehenden  liuhricitungeu  umpüchlt  sich  die  Anwendung  von 
wenig  porösen  gut  gedichteten  Oementmnffenzökren  zox  Kflhl* 
erhaltang  des  Wassers. 

Anlage  der  Sommel-»  Filtvir-  und  Tertheilungabassina, 
sowie  der  8ammelbnmxien  und  -Kanäle.   Beinigung  des 

Wassers* 

Das  oberflächlich  abfiiessende  Wasser  fttr  Sammelbassins  wird 

dnrcli  Mauern  und  Erddäuimo  abgoschlosscn,  welche,  wenn  thunlich,  an 
den  engsten  Stollen  der  Thriler  anznle^^on  sind.  Sie  erhalten  Grundab- 
lässe  und  Uebertalle,  welche  am  zwuckmassigsteu  in  den  gewachsenen 
Grand  gelegt  werden.  Die  Kfone  der  Absehlnssmauern  und  Bcddftmflb» 


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67 

ist  mindestens  Uber  dem  höchsten  Wasserstand  anzulegen.  Die 
Krono  von  P>d(lämmen  soll  der  Höhe  zur  Breite  erhalten,  mindestens 
aber  4'"  breit,  die  Dossirung  dersolUou  mindestens  SfUftsig  sein.  Die 
innere  DosBiruug  ist  mit  einem  Pflaster  su  vereebeo,  unter  welchem  eina 
Kies-  und  eine  Puddleschicht  zur  Befestigung  und  D.chtuuf?  anzubringen 
ist.  T)ic>  Küsten  wachsen  aber  sehr  rasch  mit  der  Dammhöhe  (der  Masse 
des  Erdkörpers);  da  die  Anschüttungou  mit  grosser  Sorgfalt  gemacht 
werden  müssen,  so  ist  es  erfahrnngsgemftss  nie  ein  VorÜxeu)  Dämme  «Of 
Erde  aufzuführen,  sobald  II  >  30™.  Die  Anschüttungen  müssen  mit  »^t 
ausgewählter  Erde,  die  am  besten  aus  etwa  40 •V"  Thon  und  GO"/f)  Sand 
besteht,  hergesteilt  werden.  Jßs  ist  nicht  ratbsam,  ein  Stauwerk  zu  er- 
richten, welches  thellweise  ans  Erde,  theilweise  ans  Mauerwerk  besteht, 
weil  an  allen  Berührungsstellen  der  Zusammenhang  fehlt  uu  l  dem 
Wasser  zum  Aufsuchen  eines  Weges  Gelegenheit  geboten  ist.  Kbenso- 
weuig  und  aus  denselben  Gründen  sind  Lohmkerne  und  ähnliche  geson- 
derte Einlagen  etc.  au  empfehlen. 

Zur  Dammschattnng  darf  nur  SjUkz  gleichartiger  Boden  verwendet 
.  werden,  der  In  Lagen  yon  ca.  0/3"  anfaubrlngen  und  zu  stampfen 

ist*). 

Die  Hauptsammelbassins  sollen  einen  Wasserbedarf  von  vier  Monaten 

fassen  köiineu. 

Die  Lage  der  Böhreufahrten  ist  bestimmt  durch  das  mittlere  Gefäll 
der  Wasserleitung.  Höh«r  als  die  mitttere  OefUUinle  (awiscben  Sammler 
and  Ver wendnngsstelle) soll  kein PnnktderSöhrenfalirt  su  liegen  kommeu. 

Wo  dies  deunoch  nicht  zu  umgehen  ist,  bestimmt  sich  die  wirkliche 
Gefällalinie  aus  den  Verbindungslinien  der  liöchston  Kücken  der  Leitung 
und  ist  demgemass  die  Rohrweite  den  in  den  verschiedenen  Strecken 
wechselnden  Wassergeschwindigkeiten  entsprechend  Yariabel  anzunehmen. 

An  Stellen,  wo  die  Druckhohe  in  den  Leitungen  sich  wesent- 
lich ftndert«  sind  leicht  controlirbare  Manometer  auzubringen. 

Gemauerte  (schlupf- oder  begehbare)  Wa  sserleituugskanäle  er- 
halteu  in  Entfei'nungen  von  je  300"'  Einstcigbchächte,  ca.  0,70  auf  0/JO'"  weit. 

Zu  Wasserleitungen,  welche  keinen  erheblichen  Druck  auszuhalteu 
haben,  werden  ausser  den  eisernen  Bohren  Thon-,  Steingut-,  Beton-  und 
Asphalt'röhxen  yerwendet. 

Bei  der  Entnahme  von  Wasser  aus  Seen  muss  eine  vor 
Verunreinigungen  aller  Art  gesicherte  Stelle  in  möglichster  Tiefe  aus- 
gewählt werden. 

Die  im  Züricher  See  angestellten  Temperaturuntersuchuugen  haben 
ergeben,  dass  die  Temperatur  in  einer  Tiefe  Ton  4"  Ton  S^>^20,d/*  0., 
bei  12'"  Tiefe  von  3,7—14,1«  C.  schwankte,  und  dass  bei  16™  Tiefe  uocli 
um  2^—4,0"  niedrigere  Temperaturen  sich  vorfinden.  Bei  der  Wahl  der 
Bntnahmestelle  darf  man  sich  jedoch  dem  Seegruude  nicht  zu  sehr 
nShern.  Die  W&rmeanfhahme  des  Wassers  in  den  Bohrleituugeu  betrug 
auf  einem  in  8  Stunden  aorttokgelegten  Wege  1^  0. 

Bei  der  Beinigung  von  Wasserleitnn  gswasser  darf  man  sich 

auf  die  Hausfiltration  wegen  der  Unzuverlässigkeit  der  meisten  mit  der 
Bedienung  beauftragten  Personen  nicht  vorlassen.  Am  besten  wirkten 
die  centralen  Anlagen  mit  Sandältratiuu  und  mit  einer  Wassergeschwiu- 
digkait  von  ca.  12^  pro  Tag.  In  den  Filteranlagen  in  Zürich  ergaben 
sich  Gefällsverluste  von  0,11—1,08"',  im  ISIittcl  von  0,33"^,  am  grössten 
sind  diese  Verluste,  wenn  die  Seeoberflächeu  mit  lilütheu,  Häuten  von 
Crustacoeu  u.  dergl.  bedeckt  sind,  welche  die  Filter  verstopfen.  In 
Ztlrich  fand  man,  dass  durch  die  Sandfllter  die  organischen  Stoffe  um 
15"/o,  die  Pilzcolonien  um  82^/0  und  die  Amm<.niakvorbindnngen  um  SO'/o 
abnahmen,  und  dass  eine  bestimmte  Anzahl  I>accillen  die  Filter  passirte, 
ob  nun  rasch  oder  langsam  filtrirt  wurde  oder  ob  das  Wasser  mehr  oder 
weniger  releh  hieran  war. 

Die  Beiuigung  des  Wassers  insbesondere  zum  Trinken  kann 
sowohl  durch  mechanische  wie  chemische  Fällung  (Clark's 
Yorfahreu  mit  Kalk,  s.  Dingler's  Journal  von  1884,  S.  2ö3  u»  s.  w.) 
bewerkstelligt  werden^  Bei  der  chemischen  Fällung  werden  die  Mikro- 


*)  Ueber  die  Ausführuugsweise  der  Erdarbeiten  siehe  die  Capitel 
„Anlage  von  SohifffahrtSrKanäien**  und  „JÜeichbauien", 


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Organismen  am  besten  entfernt.  Bezflglioli  der  mechanischen  ÜE^Ünng  sind 

folgende  Stoffe,  welche  ihrer  Güte  nach  aufgnführt  sind,  zu  erwähneu: 
Kokos,  Hammerschlag,  Grünsand  und  Knochenkohle  von  der  üblichen 
Haudkorngrösse.  Diese  Stoffe  halten  auch  die  Mikroorganismen  zurück, 
wenn  die  Filterstofto  von  Zeit  zu  Zeit  erneuert  werden.  Meht  als  einen 
Monat  sind  diese  Filtormaterialien,  namentlich  das  letztgenannte,  nicht 
zu  benützen,  \yenigor  günstig  ist  das  Verhalten  von  Silbersand,  Glas- 
pulTer  und  Ziegelmehl  befunden  worden. 

Als  das  beste  Filtermatorial  hat  sich  dasjenige  bewährt,  welches 
in  kürzester  Zeit  am  meisten  ozydirt,  8.  Dingler's  Journal  von  1880, 
S.  178.  Diese  Oxydation  kann  schon  durch  Verwendung  einfacher  Filter, 
noch  besser  aber  durch  solche  aus  chemisch  verschiedenen  Verbindungen 
entstehen,  von  welchen  das  eine  oxydirend  und  das  andere  reduoirend 
wirkt.  Biese  Processe  gehen  bei  Verbindungen  mit  galvanischen  Batte- 
rleen  rascher  vorwärts.  Nach  Frank  I  and  sollen  besonders  Kokcs  die 
Mikroorganismen  aus  dem  Wasser  entierncn,  wobei  ein  gewisser  Eisen- 

S ehalt  auf  die  Beinigungsfähigkeit  von  grosser  Wirksamkeit  ist.  Durch 
'iltration  wird  auch  die  Härte  des  Wassers  veriniildert.  ' 

Friedrich  Breyer  in  Wien  hat  neuerdings  einen  sogen.  Mikro*' 
membranf il ter  aus  feinen  Mossiugdrahtgcwoben  mit  Asbestlamellen 
oonstrairt,  welcher  nicht  nur  alle  Unreinigkoiten,  sondern  auch  die  Farb- 
stoffe znrttckhält  tind  daher  sn  hygienlseneh  und  industriellen  Zwecken 
sich  sehr  gut  eignet.  Ein  Hausfllterapparat  von  5  Membraudoppelelomeuten 
und  0,26  qm  Filterfliicho  liefert  20 — 30  1  pro  Stunde  und  kostet  ca.  50  Mk., 
desgl.  mit  10  Elementen  40— üO  1  Leistungsfähigkeit  ca.  110  Mk.;  femer 
bei  200 1  Ijeistnng  ca.  820  Mk.  Bnmnexmlter  erhalten  noch  besondere 
Sohutzplatten  und  kosten  alsdann  ca.  40 "/o  mehr..  Die  erforderliche 
Druckhöhe  darf  nicht  unter  30^"^  sinkeiu  Die  Iieistungsfähiglceit 
dieser  Filter  ist  jedoch  eine  beschrankte. 

Auch  bei  den  Pief ke'sohen  ächnellültern  habea  sich  ABbestsohoibeik 
gai  bewiChrt. 

Filtrirbassins.  Mosswasser,  überhaupt  «nreiiies  Wasser.  muU 

vor  der  Verwendung  filtrirt  werden ;  unter  Umständen  wird  dasseloe,  ehe 
es  über  die  Filterhotton  geleitet  wird,  in  IGiirbassins  durch  einfachen 
mederschlag  und  durch  Vorültor  aus  grobem  Kies  \ind  dergl.  Materia*  ' 
Uen  von  den  gröberen  in  ihm  saspen«lirten  Sinks.toifeu  befreit.  In  der 
Begel  begütigt  man  sich  mit  einer  24— 80 stündigen  Ablagerungszeit,  da 
-eine  weiter  gehende  Fällung  der  im  Wasser  enthaltenen  Sinkstoffe  sich 
meistens  als  nicht  lohnend  herausgestellt  hat.  Zu  bemerken  ist,  dass  der  I 
das  ^Insswasser  so  bftiillff  trübende  Thonsohlamm  imviBKliaifcniBSjmftssig 
lange  Zeit  zum  Niederschlagen  braucht 

Durch  Anlage  von  KlärbaBsins  wird  keine  Yerapindetiuig  der  er- 
forderlichen Filtorn.icho  erzielt. 

Bei  natürlichen  Filtern  in  den  Geschiebablagerungen  der  Thäler 
rechnet  mau  pro  qm  Sickerfläohe  der  Sifcmmelbrunnen  und  Sammelkanäle 
anfeinen  Wasserzuflu  SS  von  ca.  0,6  cbm  pro  Stunde;  nach  den  in  Toulouse, 
Lyon,  Angers  gemachten  Erfahrungen  betrug  die  Minimalergiebigkeit 
6-^12  cbm  pro  Tag.  Die  Filtergäuge  werden  gewöhnlich  massiv  her- 
gestellt und  unten  offen  gelassen,  ihre  Sohle  soll  unter  die  Flnsssohle  .1 
reichen,  jedoch  nie  so  tief,  dass  duroh  den  Auftrieb  des  Wassers  Sand 
mitgerissen  wird.  Wenn  d  die  KomgrOsse  des  Sands,  beseiehnet«  ao 

mnss  die  Eintrittsgeschwiudigkeit  des  Wassers  ▼  <  4.6        sein«  Die 

Klärung  des  Wassers  erfolgt  nur  durch  den  Filtersand,  wesshalb,  um 
öftere  Kciuigungen  zu  vermeiden  u.  s.  w.,  letzterer  oft  in  einer  Stärke 
bis  zu  uu'^'"  eingebracht  wird.  Der  Filtersand  muss  ein  gleichmässiges 
scharfes  Korn  haben,  zu  feiner  Sand  verschlammt  an  leiobt|  wfUurend 
zu  grober  Sand  zu  rasch,  also  ungenügend  flltrirt.  Es  empnehlt  sich 
daher,  den  Sand  durch  Siebe  von  entsprechender  Maschenweite  (zwischen 
i/a — imm  Durchmesser)  vor  der  Einbringung  zu  prüfen  und  solchen,  der 
Über  15  "/o  gröberes  Material  enthftlt,  aurch  Sieben  su  Terbessern,  deo 
feinkörnigen  Sand  von  i/o™'^^  Korngrösso  und  darunter  aber  durch  Schlem- 
men zu  entfernen.  Der  Preis  des  Filtersandes  sollte  immer  nach  Sieb- 
proben bestimmt  werden.  •  '  " 

In  die  Filtrirbassins  tritt  das  Wasser  in  der  Begel  von  der 
Seite  ein,  um  dnroh  eine  1,6—9/)™  hohe  Filterschicht  durohzusi^keXD. 
Für  letstere  kann  folgende  Zvsammensetsnng  empfohlen  werdest 


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59 

•  •        •       •  *  •      '  * 

'     Scharfer  Quarzsand  •  .  •  .    ca.  0,4—0,6"  hoclL 

grober  Sand  von    .  •  0».     4™"*  Stärke   .   .  «         0,15'"  * 

Kies  Ton   «      1«°»      «       •  •  • «        Q/15"»  « 

Kies  von   «  2— 3^™      «        •   ,  « .    .    0,20™  « 

Kies  von   «       G^'"       «        .   .  «  0,20™  « 

Wacken  von   ....  *      12^™      «        .  .  «         0,20™  « 

'  *  Statt  des  Kieses  kann  auch  gewaschener  Kokesgrus  von  verschio- 
flenem  Korn  Tervreudet  werden. 

Die  neuen  Tegeler  Wasserwerke  in  Berlin  haben  eine  Stärke 
der  Sandschichto  von  0,ü^",  darunter  eine  Kies-  und  I'eldsteinschichte 
von  0,G™.  Der  Wasserstand  über  der  Filteroberfläche  beträgt  im  Max. 
1,2™.  Die  Maximalleistung  beträgt  hierbei  pro  24  Stunden  3  cbm  pro  qm. 
Die  Filter  sind  überwölbt,  die  Decke  ruht  auf  in  Entfernungen  von 
3,5"*  aufgeführten,  0,5™  starken  Pfeilern,  zwischen  welchen  Gurtbögen 

gespannt  sind,  welche  wieder  böhmische  Kappengewölbe  mit  einer  im 
cheitel  der  Kappen  0,5™  starken  Erdüberschflttiuig  tragen.  Ii^uerw6rk 
und  Sohle  erhielten  eine  Tlionschlagdichtung. 

Das  filtrirte  Wasser  iiiesst  nach  der  Mitte  des  Bassins  nach  einer 
Im  tiefsten  Punkt  desselben  angelegten  Sammeldoble  ab,  welche  es  dem 
Beinwasserbassin  zuführt.  Zu  diesem  Behnfe  wird  in  die  unterste,  gröbste 
Kiesschichte  eine  Beihe  von  Drainröhren  oder  von  kleinen  Backstein- 
kanälen mit  offenen  Pugen  in  Entfernungen  von  ca.  2™  eingelegt,  welche 
in  die  Sammeldohle  einmünden. 

Am  höchsten  Ende  der  letsteren  werden  In  der  Begel  yertioale  Luft» 
(Ventilations-)Röhren  angebracht. 

Die  Sohlen  dieser  Bassins  bestehen  gewöhnlich  aus  Beton,  auf  welchen 
mohrero  Lagen  in  Portlandcementmörtel  versetzte  Backsteine  anfgebraoht 
werden. 

Die  Höhe  dos  Wasserstandes  über  dem  Filterbett  ist  zu  ca.  0,6™— 1,0™ 
anzunehmen.  Bei  grösserer  Druckhöhe  wir4  das  filtrirte  Wasser  leicht 
unrein,  auch  Torstopfen  sieli  die  TOter  lelir  rafluli«  Durch  Zuföhrang 
Ton  "Wasser  unter  hohem  Druck  werden  ttberdiea  die  Filter  zu  sehr 
angestrengt  und  daher  durch  Durchbrechen  der  verschlammten  Sand- 
decke bald  verdorben.  Das  Maximum  der  Wasserhöhe  sollte  aber  nur 
i^lmälig,  nftmlich  dann  erst  erreicht  werden«  wenn  die  yenoblaintnung 
des  Filterbetts  am  weitesten  Torgesohritten.  ist^  also  yor  Bntfemiuig  der 
Filterdeck  schichte. 

Um  die  Depressionshöhe  (Abstand  des  Wasserspiegels  im  Filter  und 
im  Beinwasserkanal)  dem  Grad  der  Yersohlammnng  der  Sanddeoke  und 
einem  gl cichmässi gen  Wasserabflnss  entsprechend  reguliren  zu  können, 
empfiehlt  sich  die  Ausführung  verstellbarer  üeberfälle  in  Schieberform. 
.'  Da  wo  Flusswasser  ohne  Yorfiltration  in  die  Filtrirbassins  eintritt, 
werden  die  gröberen  Stoffe  durch  eine  vertical  gestellte  Schichte  Ton 
Üebariig  durchlöcherten  I^ltrirsteinen  zurückgehalten. 

Bei  der  neuen  Secwasser-Filteranlage  in  Zürich  wurde  die  Kammer- 
sohle 0,Zü^  stark  und  mit  2,6^iQ  Gefäll  nach  den  Sammelröhren  herr 
gestellt.  Auf  der  Sohle  liegt  elai  aus  swei  Lagen  Backsteinen  bestehender 
Rost,  welcher  die  ans  0,1™  grobem  und  0,1™  feinem  Kies,  ferner  aus 
0,15™  grobem  und  0,8™  feinem  Sand  bestehende  Filterschichte  trägt.  Auf 
letzterer. steht  das  Wasser  1,0°*  hoch.  Die  Kammern  werden  von  1,5™ 
weiten  Kreuzgewölben  Yon  1|26™  Pfeilhöbe  und  0,2™  Soheitelstftrke  über«, 
deckt.  Die  Pfeiler  sind  8,6™  hoch.  Jedes  Gewölbe  hat  einen  O^^™  weiten 
liUftschacht. 

'  Die  Filtrirfähigkeit  pro  qm  Filterbett  und  pro  Tag  beträgt 
Je  nach  der  Höhe  der  Sand-  und  Wassersohiohte,  der  Beinheit  des  Wassers 

und  der  Frische  der  Saftdsebicht  zwischen  3,0  bis  5,5  cbm,  der  Aufwand 
auf  die  Filtration  pro  cbm  ca.  Pf.  Unter  60*^"  Höhe  sollte  die  Stärke 
der  Sandschichte  nicht  heruntergehen.  ^ 

'  Bemerknng.  Wegen  der  schmutzigen  Beschaüenhelt  des  Elbe- 
Wassers  in  Hamburg  ist  daselbst  die  FiltrirfiUügkeit  von  1  qm  nnr  zu 
1,5  cbm  pro  Tag  angenommen  worden;  in  Altona  beläuft  sich  dieselbe 

durchschnittlich  auf  2,3  cbm. 

Baurath  Gramer  hat  bei  dem  Wasserwerk  in  Brieg  eine  neue 
Filteranlage  zur  Anwendung  gebracht,  um  die  Filterfläche  bei  thun- 
lichster Ansnützung  des  Baumes  möglichst  zu  vergrössern  (s.  Centralbl. 
d.  Bauverw,  von  188G,  S.  42).  Hierbei  wurden  Sfacli  übercinandergolegte 
rostartig  durchbrochene,  je  1,12  qm  grosse  Holztafeln  üboroinaudcrj^elegt, 
welche  Tafeln  mit  l,a<^^  starken  Brettchen  au/  2«5^">  starke«  Leisten* 


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▼erbunden  werden.   Die  Brettchen  jeder  Tafel  Bind  von  Mitte  zur  Mitto 

9cm  entfernt,  w.lTirend  ihr  Abstand  in  dcj  oberen  Tafel  14™'",  iu  der 
Tinterou  21,3"^'",  34'""'  und  40"»'"  beträgt.  Ks  wird  nun  so  lange  Saud  durch 
die  Schlitze  von  oben  zugofllUt,  bis  uichtä  mehr  durchfällt  und  die  oberste 
Holstafel.  2*^"*  hoch  mit  Sand  Überdeckt  ist.  Mit  einem  Aufwand  von 
750  Mk.  wurde  die  FilterHäche  um  380  qm  vergrössert.  Der  Saudverbrauoh 
i&t  nm  ca.  20%^  geringer,  ala  nach  dem  sonst  üblichen  Verfahren. 

Wenn  der  Schmutz  in  die  Sandschichte  des  Filterbetts  etwa  4'^"'  tief 
eingedrungen  ist,  so  ist  die  oberste  Lage  derselben  von  ca.  5— 8<^"^  Höhe 
abznnebnipn  und  durch  gereinigten  Rand  zu  ersotzon,  sofern  bei  stärkeren 
Saudschichten  nicht  vorgezogen  wird,  die  Abnützung  lagenweise  bis  auf 
eine  Stärke  von  Oßb^  fortzusetzen  und  dann  erst  die  Ergänzung  des 
Filterbqtts  wieder  vorzunehmen. 

Die  Geschwindigkeit  des  WriRsors  beim  Durchgang  durcbi  die  Filter* 
lässt  sich  zu  ca.,  0,1™'"  pro  Socundo  annehmen. 

Filter-  und  Rein wasserbassins,  sowie  die  Terth eilungs* 
(Hoch-)jfe8er  V  o  i  re  sind  womöglich  zu  überwölben  u[id  sodann  noch 
mit  einer  ca.  1,2"*  hohen  Krdschichtc  zu  Uberdecken.  Diese  Bauton  wer- 
den gewöhnlich  auf  natürlichen  Anhöhen  in  gewachsenem  Grund  und 
mit  wasserdichtem  Mauerwerk  (das  mit  senkrechtem  Anlauf  herzu- 
stellen ist  und  zwockm-issig  noch  einen  glatten  Portlandcementrerputx 
von  ca.  1,5'^"'  Stärke  im  Innern  erhält)  hergestellt. 

Wo  Hochreservoire  z.B.  in  Ebenen  nur  mit  grossen  Kosten  her* 
gestellt  werden  könneU}  greift  man,  um  ^e  erforderliche  Druckhöhe  zu 
erhalten»  häufig  zur  Anlage  von  ummauerten,  eisernen  Standröhren  mit 
grossem  DnrchiTief'i^or,  welche  oft  bis  zu  300  cbm  zu  fassen  vermögen, 
um  Feuerlöschz wecken  zu  genügen.  J3ei  derartigen  Anlageu  müssen 
jedoch  an  die  Pumpen  und  Maschinen  höhere  Anforderungen  bezüglich 
der  Solidit&t,  Leistungsfähigkeit  etc.  gestellt  werden,  als  bei  Druckwerken 
mit  Hochreservoirs.  Audi  empfiehlt  sich  alsdann  die  Aufstellung  meh- 
rerer  von  einaiider  unabhängig  arbeitender  .51aschinen,  welche  entweder 
als  OoinwalPscIie,  als  Wo  off*  sehe  oder  als  horizontale  Maschinen  mit 
Condensation  und  mit  Expansion  construirt  werden.  Die  beiden  erstoren 
empfehlen  sich  bei  hohen  Kohlonpreisen  und  bei  sehr  grossen  Anlagen^ 
da  sie  einen  geringen  Kohleuverbrauch  haben. 

Den  Abmessungen  von    Beinwasserbassins   und  Verthei* 
Inngsreservoirs  wird  bei  mittelgrosseu  und  kleinen  Anlagen  ge« 
.   wohnlich  der  "Wasserbedarf  eines  Tages  zu  Grunde  gelegt. 

Der  Boden  solcher  Bassins  wird  gewöhnlich  aus  zwei  iu  Portland- 
cementmörtel  versetsteu,  flachen  Baoksteinschiehten,  welche  auf  eine 
Beton-  oder  KoUschicIite  gelogt  werden  und  einen  25""°  Starken  ge- 
glätteten Portlandcomeiitverputz  erhalten,  hergestellt. 

Bei  der  neuen  Augsburger  Wasserversorgung  wurden  4  Druckwind* 
kessel  von  10^  Höhe  und  1,76^  Durchmesser  in  den  DrnckrOhrenstrang 
eingeschaltet,  um  bei  grösseren  Bränden  dem  im  Röhrennetz  enthaltonca, 
mit  4  Atmosphären  gepresstcii  Wasser  einen  um  1^2  Atmosphären 
höheren  Druck  geben  zu  können.  • 

Ueber  Pumpen  und  Windkessel,  8.  Maschinenbau« 

Hydraulisehe  Widder«  Sohmid'aoho  und  Kröber'sdhe^ 

Motoren. 

Zur  Wasservorsorgu  u  g  von  kleinereu  Ortschaf  ton,  Höf  en 
u.  dergl.  eignen  sieh  h&ung  die  nachstehenden  hydraulischen  Motoren: 
1)  bei  grösseren  Gefällen 

die   Hydromotoren  von  Schmid    und  Kröber»   F.  Iiohr^ 
Baveusburg. 

Die  Wassermotoren  von  K  r  Ob  er  in  Stuttgart  sind  K(^benmaschinan 

mit  durch  den  osciUirenden  Gylinder  bewirkter  Steuerung.  £s  bestehen 

zwei  Gonstructionen :  1)  die  doppeltwirkende  wassorkraft- 
masohiue  zur  Verwendung  für  beliebigen  Bedarf^  2)  die  pat. 
Wassersäule  np  umpe.  Der  Wirkungsgrad  der  Kröber'schenMotoren 
ist  auch  bei  kleineren  Gefällen  bis  zu  6*"  eiu  sehr  hoher  und  betr.lgt 
mind.  80'Vo.  Die  Einfachheit  der  Constniction  2  macht  letztere  als  Förder- 
maschine, z.  B.  zur  Wasserversorgung  hochgelogeuor  Gemeinden  cto., 
sehr  geeignet.  Die  Wassersäulenpumpe  ist  Motor  und  Pumpe  in  einem 
Stficko  und  besitzt  nur  einen  Kolben,  welcher  den  auf  seiner  hinteren 
Seite  im  vollen  t^uersohnitt  eiApfaiigenen  Wasserdruck  unmittelbar  auf 


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61 

dM  im  TOTderenr'Banme  In  der  Biagflftelie  switchen  Oylinderwand  und 

verdickter  Kolbeustange  (Plnnger)  befindliche  Wasser  überträgt  und 
letzteres  als  Körderwasser  in  das  Steigrohr  presst.  Pumpenventiln  sind 
nicbt  vorhanden.  Kin  Triebwasser-  und  ein  Förder wasaer- Windkessel 
■ind  mit  der  Anlage  TerbondeD.  Das  Terbranchto  Triebwaster  fliesBt 
durch  ein  Kohr  ab.  Der  Gang  ist  stossfrei  und  regelmässig;  die  Anlage 
bedarf  selbst  bei  ununterbrocheutnn  Gang  der  Mabcliinc  keiner  Aufsicht. 

Bei  der  Wasseryersorgungßanlage  in  Dennach  betrug  der  effectivo 
TriebwaBBordmck  28***,  der  effecttve  FOrderdnick  Über  Maechiuenmittel 
201"^',  wobei  die  Maschine  bei  50  Touren  pro  Minute  1251  Triebwasser  ver- 
brauchte und  I6V2I  au{  obige  Höhe  förderte.  Der  Gesa  mint  Wirkungsgrad 

bezifferte  sich  demnach  auf  den  hohen  Betrag  von    -      -~-  •  -  ^  -  =  0<84. 

Der  Masohinenranm  ist,  |m  Lichten  4/4"*  laug  und  3,7***  breit.  Die  Kosten 

der  ganzen  Pumpstation  betrugen  nur  6200  Mk.,  wovon  2870  Mk.  atif  das 
Pumpwerk  selbst  entfallen.  Das  Werk  ist  für  eine  Einwnhner/alil  von 
340  Seelen  berechnet  und  vermag  bis  zu  30^000  l  Wasser  täglich  zu  lördern. 

Diese  Maschinen  werden  für  jede  Förderhöhe  bis  su  300<"  und  von 
den  kleinsten  Trinbwas?erniengen  an  bis  zu  30  Sek. -Liter  durcli  nel)rnder 
Sulzer  in  Winterthur  (Filiale  in  Ludwigshafen  a.  }<h.)  geliefert.  ]ici 
grösseren  Triebwassermengeu  kommen  zwei  udar  mehr  Maschinen  zur 
AiKwendnng,  welche  Je  eiaseln  oder  auch  gekuppelt  lanfen  können. 

S)  Die  by  d  rauliachenWiddersindsohon  bei  cinerDruckhölio  des 
Wassers  im  Triebrohr  von  0,5*"  anzuwenden.  Der  Nutzeffect  beträgt 
40— BO'^/o.  Bezeichnet  h  die  vorliandeno  Gefäll liölie,  ]\  die  Steighöhe 
Tom  Wasserspiegel  im  ISpeisereservoir  bis  zur  Ausmunduug  in  Metern, 
Q  die  Terlorene,  4  die  geförderte  Wasscrmengd  in  Litern  pro  Minute«  so 
ist  der.  maschinelle  Wirkangsgrad  1/ 

q.H 


Nach  Eytelwein  ist  1^  =  1,12—0,2  y^^- 


Der  Durehmesser  di  des  Zuflussrohres  in  "*"'*  soll  sein  di=9,9  V^Q+Q» 
seine  Länge  ]|  in     1,  =  H  4-  0,3  — ,  der  Durchmesser  d,  des  Steigrohrs 

da    ^  dl,  der  Inhalt  des  Windkessels  soll  gleich  dem  des  Steigrohrs  sein. 

Wird  hei  Widderaulagen  das  YerhältnisB  zwischen  h  und  H  grösser 
als  das  9  bis  1 1  fache,  so  wird  der  INutzeffect  geringer,  z.  B.  beträgt 
derselbe  nur  etwa  20^io,  wenn  H  s=  dO.h  ist,  dagegen  steigt  er  bis  auf 

7b^!oj  wenn  II      2  bis  8  h  ist. 

Im  Allgemeinen  kann  man  mit  den  Widdern  das  Wasser  etwa  30  Mal 
höher  treiben  als  die  Gef&llshöhe  des  Betriebswassers  beträgt;  die 
Druckhöhe  richtet  sich  selbstverständlich  auch  nach  der  ISlcnge  des  zu 
fördernden  Wassers.  Der  Wicdkessel  mit  dem  Absperrventil  wird  der 
Kopf,  das  Zuflussrohr  der  Körper  des  Widders  genannt. 

Widder  liefern  W.  Gar  Yens,  Ilaunovor,  die  deutsche  Wasserwerks- 
Gesellschafl,  Höchst  a.  M.,  das.  Gas-  und  Wasserleitungsgeschäfti  Stutt- 
gart, Bopp  und  Hcutter,  Mannheim,  F.  Lohr,  Bavcnsburg,  u.  A* 

Bei  hydraulischen  Widdern  ist  die  I^rtriebswasscrlcituug  so  anzulegen, 
dass  die  in  ±  oigo  ächliessens  des  Stossventüs  rückläufige  Bewegung  des 
Wassers  schon  beendet  ist,  bevor  neues  Wasser  dem  Stossventil  zufliessL. 
Die  Länge  der  Triebleitung  ist  somit  abhängig  vom  Durchmesser  der- 
selben. Längere  Triel>leitniigen  müssen  auch  weiter  sein  oder  man 
schaltet  einen  besonderen  Zwischenschacht  ein.  Die  dem  Widder  zunächst 
liegendeuBöhren  der  Trieb! eitung  werden  durch  Flanschenund  Schrauben 
verbunden,  da  die  Bleiverpacknngen  der  Muffen  durch  die  Stösse  des 
Widders  gerne  hinausgeschoben  werden.  Gute  Stossvcntilc  aus  Hart- 
bronce  sind  unumgänglich  nothwendig.  Bei  sehr  variabler  Betriebs- 
Wassormenge  thut  man  gut,  zwei  Widder  von  verschiedener  Grösse  und 
verschiedenem  Wasserbedarf  auizustelleji.  W^echselt  das  Betriebwasscr 
innerhalb  engerer  Grenzen,  so  genügt  es,  für  einen  Widrler  zweierlei 
StOBSYcntile  mit  verschieden  grossen  AusÜussötfnungen  zu  iiabon.  Auch 
durch  Acnderung  am  Ventilhub  und  durch  Beschweren  des  Ventils  kann 
eine  Begulirung  stattfinden« 


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()2  , 

Bei  einor  von  H.  Bheinhard  im  Jahro  1886  auf  der  Staatsdomäne 
Bronnhaupten  in  Württemberg  ausgeführten  Widdoranlage  wurden  zui; 
Vermeidung  von  Betriebsstörungen  zwei  Widder  nebeneinander  auf- 
gesteUt.  BioBelben  hatten  die  No,  6  der  Höchster  WasserwerlcBgeeell* 
aohikft  und  zwei  S.to8SveiiMle  mit  verschieden  grossen  AusflussOffnungen.  . 

.     Das  TriehwassergeföUe  betrag  6,B™,  die  Länge  der  Triehwasserleitung 

25"^  und  ihre  Lichtweitc  50"*°^,  die  Stri  /ii  V!ir  ih-;  Drnckwassers  46°",  die 
Lange  der  Druckwassorleitung  335"^  und  deren  Weite  50"'*".  *  . 

Von  einer  von  den  Quellen*  gelieferten  Gesammtwassermenge  von 
1031  pro  Minute  wurde  durch  beide  Widder  gefördert  bei  70~7ö  Schlägen 
X)ro  Minute  9,1 1  oder  pro  Tag  13,1  cbiii.  .  .  , 

Ein  Widder  förderte  bei  einer  Wassermenge 

von  55,21  pro  Minute  51,  pro  Tag  7,2  cbm, 
«  4ii,21  «  *  41,  *.  *  5,8  cbm, 
«  25,01    «        «     2,251,    «      «   3,2  cbm. 

Die  gesammto  Anlage  kostete  sammt  dem  lOcbm  Wasser  haltenden 
Beservoir  und  der  270"^  langen,  50™  weiten  Zuleitnng  zum  Hofe  nebst 
den  Hausleitungen  2800  Mark. 

*  *  • 

Bei  einer  vom  Civilingenicur  F.  Lohr  in  Ravensburg  (Bayern)  aus<% 
geführten  FTochilruckwidderanInge  in  Beinhardsweiler  beträgt  das  Druck- 
gefällc  19,5'",  die  Steighöhe  59,Ö,  das  Betriebswasser,  im  Sammler  ge- 
messen, 731  f.  d.  Minute,  das  Förderwasser  18,7 1  desgl.,  Wirkungsgrad. 
0,782.  Stossventlle  nach  2 jähriger  Arbeit  noch  tadellos.  f 


Vertlieiliing  des  Wassers. 

Es  ist  in  der  Begel  gleichgiltig,  ob  die  YertheÜung  des  Wassers 

durch  einen  einzigen  Böhrenstrang  oder  durch  mehrere  geschieht,  stet' 
ist  aber  darauf  zu  achten,  dass  die  Geschwindigkeit  im  Rohre  den  Werth 
Von  3"'  nicht  übersteigt,  weil  bei  diesem  Werthe  der  Asphaltüber- 
2Ug  der  Rohren  abgerissen  wird.  Ist  also  Q  das  au  vertheilende  Wasser- 
quantum, d  die  Lichtweite  des  Bohres,  so  xnuss  die  Ungleichung  erfüllt 

sein:  d  >  0,G5  V^Q.  Die  Zuleitung  eines  bestimmton  Wassorquantiims  Q; 
nach  irgend  einer  Stolle  kostet  am  Avenigsten,  ^voun  sie  in  einem  einzigen 
Bohre  erfolgt.   Leitet  man  dasselbe  Quantum  in  2  1'öhren,  ulso  iu  jcdeia 
Q 

-rt  80  betragen  die  Kosten  etwa  das  anderthalbfache  etc.  Bei  der  Wasser- 
»  •        '  . 

vertheilung  innerhalb  eines  grösseren  Versorgungs-Objectes  bildet  jede 
Hauptleitung  mit  ihren  Abzweigungen  einen,  von  einem  Punkte  aus 
gespeisten,  abgeschlossenen  Theil  des  Köhrennetzes  und  ist  die  Berech- 
nung der  liichtwoiten  für  diese  Bob  ist  ränge  so  zu  behandeln,  als  ob  das 
sogen.  Verästelunpfssystem  aug'e^vendet  würde.  Die  Hauptstriinj^e  sind 
jedoch  unter  sich  zu  verbinden  und  mit  ihnen  ein  Rohruetz  ersten 
Banges  über  das  Versorgungsobject  zu  logen,  wobei  dessen  Leistungu- 
fähigkeit  so  bemessen  werden  muss,  dass  jederzeit  eine  Bohrstrecke 
unterbrochen  sein  darf,  ohne  dass  die  übrige  VerBorgung  leidet.  An  die 
Hauptstrange  scliliessen  sich  die  Stränge  zweiter  Onlnuug  un.  dic^  inner- 
halb der  vor  den  Hauptsträngen  umschlossenen  Kayons  in  ganz  gleicher 
.Weise  zu  behandeln  sind,  wie  die  ersteren  in  Bezug  auf  die  ganse  Ver- 
sorgung. Bei  Festsetzung  der  Minimal-Dinicusion  im  Kohrnetze  ist  zu 
beachten,  dass,  falls  dasselbe  benützt  werden  soll,  um  direct  aus  den 
Hydranten  gegen  Peuersgefahr  einzugreifen,  kein  öffentlicher  Kohrstrang 
unter  100"""  Lichtweite  haben  darf,  wenn  die  Geschwindigkeit  des 
Wassers  in  demselben  nicht  mehr  als  1^  (das  übliche  Maass)  betragen  soll. 

An  den  Kaupttheilpunkten  eines  Köhrennetses  worden  in  der  Begel 
Theil  kästen  mit  Luftschraube  und  Entleerungshahn  in  gemauerten 
Schachten  angebracht;  an  diese  schliessen  sich  die  Vcrthciluugssehiebor. 
an.  Bei  secundären  Strängen  werden  dieVortheilungsschieber  in  den  Buden 
.  eingegraben  und  der  Kopf  der  Spindel  von  oben  durch  eine  Schlüsselstauge, 
welche  mit  Schutzrobr  und  Strassenkappe  versclieu  ist,  zugänglich  ge- 
macht. Jeder  oiu^eine  btrang  soll  für  sich  entleert  werden  können  unc^ 


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63 

*  • 

erhält  deelialb,  wenn  er  nicht  gegen  einen  Thoilkasicu  abfllH,  beBondereu 
Leorlaitf  (Spülschlicssf*).  Wo  eiti  Abfuhren  dos  WaBserB  aus  den  Leer- 
läuteu  und  Spüläcliliesscn  nach  Kanälen  uuthunliuh  ist,  pflegt  man 
sogen.  Senkseliftcfate  (YerBitzgruben)  znr  Wasserattf nähme  8ti  benutzen. 

J>a8  Yerästelungssystem  wird  heutzutage  nur  noch  ausnahmsweise 
(bei  langgecTehnten,  flchmalen  Versorgiingsobjecten  etc.)  angewendet, 
weil  die  Wasserqualität  gegen  die  Enden  der  Rohrstränge  achlecht' 
wird  und  ftberhanpt  je  nach  Lage  der  Entnahmestelle  varürt. 

In  Städten,  in  welchen  die  Hebung  des  Wassers  yiel^  Kosten  ver- 
ursacht, t^nipfiehlt  es  sich  häufig,  die  Ve r  t he  i  1  ii  n  c?  s r  p  s c  r  v  o  i r  s  in 
verschiedenen  Höhen  anzulegen,  d.  h.  eine  Eintheiluug  nach  Druckzouen 
TOTzunehmen,  Ton  welchen  aus  das  Wasser  in  die  einzelnen  Stadtthelle 
mit  dem  der  Höhenlage  derselben  entsprechenden  Brack  geleitet  wird. 
Auch  hier  ist  eine  Verbindung  der  Leitungen,  namentlich  etwaiger  Feuers- 
brünste halber,  wünschenswerth.  Da  bei  15'euersbrünsten  oft  ein  höherer 
als  der  normale  Dmok  erforderlich  wird,  so  bringt  man  amveilen  bei 
Pumpwerken  neben  einem  kleinen,  den  Bedarf  für  1  Stunde  fassenden 
Hochreservoir  noch  ein  Stundrohr  in  einem  Wasserthurm  an,  um 
Uber  die  Dauer  des  Brandes  einen  höhereu  Druck  bewerkstelligen 
SU  kflimen. 


Bestimmung  der  Bohrweiteu. 

a)  BeiZuströmnng  dos  Wassers  unter  natürlichem  Druck 
8.  auch  den  Aufsatz  Forchüeimer's  in  der  Zeitächr.  d.  Yer.  deutscher 

Ingenieure,  Koft  ic  von  1889. 

Das  Eohrnetz  ist  stets  so  anzulegen,  da^F?  cinestheils  die  Driickhöho 
unter  ein  bestimmtes  Maass  nicht  herabsinkt,  audcrutheils  die  Jvosteu 
möglichst  gering  werden. 

Sind  in  der  Entfernung  x  vom  Sammelbehälter  u  Leitungen 
vorhanden  und  bezeichn.  1  in  m  dessen  Entfernung  von  dem  mit 

Wasser  -zu  versorgenden  Punkt,  q  die  fj[rö«ste  sekundlich  zufliesseude 
Wassermenge  in  cbm,  so  ist  der  Druckhöheuverlust  bis  zum  End*> 

punkt  h  zrz  I  0,00243  dx,  welcher  Ausdruck  also  eine  bestimmte 
Grenzzahl  nicht  überschreiten  soll.  Hieraus  u,  a.  a.  E.  ist  die  weitere 

Formel  d  =  — ^ —  abzuleiten,  worin  c  eine  Constante  bezeichne!  Es 

n  e 

geht  hieraus  hervor,  dass  man  die  Durchmesser  proportional  der  dritten 
\Viirzel  von  q  und  umgekehrt  proportional  der  sechsteu  Wurzel  der 
Zahl  der  in  Betracht  kommenden  Leitungen  anzunehmen  hat. 

Die  Durchflußsgeschwindigkeit  v  wird  alsdann  =  Cjn  '  d~c^q  ^  n  ^  , 
worin  c^  und  c.2  neue  Constauton  l)edcuten,  worin  die  der  Einheit  sich 
näheruaen  Werthc  von  c,  c,  und  C2  durch  Probiren  zu  ermitteln  sind 
8.  die  in  obiger  Quelle  durchgeführten  Zahlenbeispiole. 

b)  Bei  künstlicher  Xlebuug  dos  Wassers,  wobei  die  Wider- 

q2 

Standshöhe  h  =  0/00243  1  ist,  zu  deren  Ueberwindung  eine  tägliche 
Arbeit  von  h .  Q  erforderlich.  Die  Anlagekosten  sind  am  geringstun,  wenn 

d«  =  1060  und 


T  =  0^26  \/  i  wird. 


Für  westdeutsche  Verhältnisse  ist  der  Werth  der  Oonstanten  K  au 
60  Mk.,  desgl.  von  k  su  1,3  Mk.-  anzunehmen,  woraus  sich  v  =  (^46<" 


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4ß 

aU  die  durchflchnittliehe  JahreBgescIiwiudigkeit  ergibt,  welclia  sich  im 
Sommer  bis  auf  das  l'/^-fache  und  darttber  erhöhen  kann. 

FttrK:k=    40  50  c>0 

wird  V  =  0,43"»      0,46™  0,49»'. 

Dio  vorthcilhaftcste  Goschwindigkeit  in  Druckleitungen  ist  von 
deren  Länge  uahczn  unabhängig. 

Dissolhoff  wählte  f.  cL  KomgcheiUcr  Druckrobr  v  =  0,36*°,  8  m  r  e  k  e  r 
desgl.  für  die  Mannheimer  Wasserrersorguug  v  =  0,491  und  für  die  jeuige 
in  Laibaeh  =.  0,502. 

Fink  andet,  dass  die  vortheilhafteste  Geschwindigkeit  nicht  Tiel 

TOn  0,63"*  abweiche. 

Wenn  ein  Druckstrang  sieb  in  mehrere  nach  verschiedeu  hocb 
gelegenen  Behältern  führende  Stränge  theilt,  so  ist  die  Widerstands- 
hohe  womöglich  gleich  ansunehmen,  da  die  Pumpe  nur  einen  gleichen 
Druck  ausübt.  Wenn  ein  Hauptdruckstrang  sich  in  mehrere  verzweigt, 
so  ist  für  alle  eine  und  dieselbe,  ohcn  für  Westdeutschland  zu  0,46*° 
gefundene  Geschwindigkeit  anzunehmen. 

Ueber  die  Wahl  der  Bohrweiten  bei  solchen  Druck* 
leitungen,  durch  welche  das  Wasser  unmittelbar  au  dem 
Vor branchso rt  getrieben  wird,  femer  hei  wachsendem  Ver- 
brauch sowohl  bei  unter  natürlichem  Druck  stehenden 
Leitungen  als  auch  bei  liCitungen  mit  küustlicher  liebung 
des  Wassers  s.  den  oben  erwähnten  Aufsatz  Forohheimer's. 

Der  Werth  des  Anlagekapitals  von  WasserTCrsorgungs- 

anlagen  mit  Pumpwerken,  welcher  zur  Bestimmung  der  Werthe 
von  K  und  k,  &,  oben,  gedient  hat,  wurde  von  Thiem  für  die  Stadt 
Pürth  zu  12  Mk.  für  1  mkg  wirklich  geleistete  sekundliche  Arbeit,  und 
das  zugehörige  Betriebskapital  zu  152  Mk.  berechnet,  ferner  der  Aufwand 

pro  7^lnt«M  Rohrleitung  von  1"*  Durchmesser  zu  75  Mk.;  hieiiach  wftre 
K       75  Mk.,  k       ],Ö9  Mk.  und  v  =  0,43»". 

Wegen  des  ungleichraässigen  Betriebs  wird  eine  Metcrtonno  durch- 
schnittliche tägliche  Keibungsarbeit  etwa  500  Metertonnen  wirkliche 
Jahresarbeit  (statt  365)  erfordern  und  zur  Verrichtung  dieser  Arbeit  ein 
£ohleaverbrauch  von  4  kg  stattfinden. 

Aus  Disselhoff's  Berechnung  der  Steigrohrweite  für  die  Bem- 
schoider  Wasserversorgung  ergab  sich  K=  65  Mk.  und  k=s  1  Mk.2L  Ff. 

bei  einem  Zins  Tu  ss  von  l^lo. 

Bei  gleichbleibender  Durchflussmenge  lassen  sich  hienach  bei  ver- 
schiedenen G-esohwindigkeiten  die  Bohrweiten  und  Bohrkosten,  sowie 
die  Kosten  des  Pumpwerks  und  der  kapitulisirten  Betriebsauslagen 
berechnen,  wonach  die  Wahl  zu  treffen,  namentlich  die  Geschwindigkeit 

zu  bestimmen  ist. 

Wird  der  Berechnung  der  Lichtweiten  Ton  Wasserleitungsrohren 
die  Kutter*Kohe  Formel  (s.  Hydraulik)  und  mit  Bttcksioht  auf  die 
unvermeidlichen  Inkrustationen  der  Innenwände  der  BOhten  die  lY. 
Kntf^L^orie  mit  dem  Bauhigkeitscoöfficienten  m  r=:  0,26  zu  Grunde  gelegt, 

so  wird 

K  =  — ^ ^  ^  >  woraus  für  D  in  Metern 

0,6  -fVD 


D  = 

i  0,04^  0,05 

0,0öj  0,07!  0,08j  0,09|  0,10|  0,125^  0,15|  0,175, 

0,20 1  0,225 

K  =  | 

28,6  1  80,9  1 32,9  | 

34,6  [  86,1  1 

37,5  ].38,7  |4I,4  [ 

43,7  |46,6  1 

1 

48,7 

D  =  Ii  0,25|  0,275 

1  0,30 

0,825)  0,86 

0,875    040\  0,45 

0,60 

0,55 

1  0,60 

0,66 

K  = 

|50,0  |51,2 

52,3 

j63,3    j  54,2  |55,1    |  65,9  |  57,3 

[58,G 

59,7 

j60,8 

1  Cl,7 

Aus  der  J;'ormel  y  =:  0,707  K  ^ i,  worin  i  das  Qefäll,  pro  Meter 

Länge  und  v  die  Geschwindigkeit  des  Wassers  in  den  Bohrleitungen 

bezeichnet,  ergibt  sicli  die  pro  Sekunde  aus  volllaufeudeu  Leitungen 
in  Litern  abfliessonde  Wassermenge  <4  aus  nachstehenden  Tabellen: 


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I 


6b 


Darchm. 

in  Mtrn. 

0,04 

0,06 

0,06 

'  0,07 

0,06 

0,09 

0,10 

Gefäll. 

u 

Q 

u 

Q 

1  ^ 

1 
1 

Q 

u 

Q 

— — 

u 

Q 

— 

a 



Q 

1 

u 



Q 

— 

1: 

10 

 1 

0,90 

lA 

 ; 

1,09 

2,1 

1  AI 

1,21 

3,6 

■\  AtL 

1,45 

5,6  i 

t 

1,61 

8,1 

1  »ja 

11,3 

t    A  J 

1,94 

1  R  O 

15,2 

1: 

15  1 

0,74 

0,9 

t\   O  A 

0,89 

1,8 

^    A  1 

1,04 

2,9 

1,18 

4,5 

1,32 

6,6 

1  AT. 

l,4o 

A  O 

9,2 

1,58 

1  A  ^ 

12,4 

1: 

20 

0,64 

0,8 

0,77 

1,6 

0,90 

2,6 

1,03 

3,9 

1,14 

5,7 

1,26 

8,0 

1,37 

10,8 

1: 

25 

0,57 

o;7 

0,69 

1,4 

0,81 

2,3 

0,92' 

3,5 

1,02 

5,1 

1,13 

7,2 

1,22 

9,6 

IJ 

30  1 

0,62 

0,7 

0,00 

1,2 

Oflk 

2,1 

0,84 

6,2 

A  na 
0,93 

1  A9 

6,5 

1,12 

a  o 
ö,o 

1: 

35  1 

\0fi8 

0,6 

A  CA 

0,59 

l/l 

A 

0,68 

1/9 

A  ffft 

0,77 

3,0 ' 

A  QA 

4,3 

A  0£ 

0,90 

6,1 

1,05 

O  1 

8,1 

1 : 

40  ' 

0,45 

0,6 

0,55 

1  A 

1,0 

0,64 

1   O  I 

1,8! 

A  A 

0,72 

2,8 

A  Q 1 

0,81 

4,1 

C\  QA 

R  T 

A  AT 

0,97 

7,6 

1: 

45  ' 

|0,43 

0,5 

0,52 

1,0 

0,60 

1,7 

0,68 

2,6 

0,76 

3,8 

,0,84 

5,3 

0,91 

7,2 

1: 

60  1 

0,40 

0,5 

0,49 

0,9  i 

0,57 

1,6 

0,65 

2,5 

0,72 

3,6 

10,80 

6,0 

[0,87 

6,8 

•ir 

60 

0,37 

A  K 

0,5 

A  J  K 

0,4o 

{\  A  i 

ü,9 

A  CO 

0,52 

1,5 1 

A  R.A 

0,59 

2,3  i 

1  A  Att 

U,oO 

3,3 

A  IQ. 
\},IO 

4,6 

A  tn 

10,79 

6,2 

1: 

70 

0,34 

A   J  ' 

0,4 

A  J  1 

0,41 

A  O 

0,8 

A   J  O 

0,48 

1,4 

A  HC 

0,55 

2,1 

'  A  fit 

,0,01 

3,1  t 

1  A  fiT 
U,0  / 

A  O 

4,3 

0,7  o 

R  Q 

5,0 

1: 

80 

i\  Oft 

0,32 

i\  Ä  ' 

0,4 

A  9n 
0,39 

A  O 

0,8 

A  J  IC 

0,45 

1,3 

A  K.1 
0,01 

2,0 

U.O/ 

2,9 

0,0o 

>l  A 

4,0 

A  i'Q 

0,0o 

R 

5,4 

1: 

90 

0,30 

0,4 

0,37 

0,7 

0,43 

1,2 

0,48; 

1,9 

o;64 

2,7 

0,59 

3,8 

0,65 

5,1 

1: 

100 

0,29 

0,4 

1  0,35 

0,7 

i',40 

1,1 

0,46 

1,8; 

0,51 

2,6 

0,56 

3,6 

0,61 

4,8 

1: 

125 

0,26 

0,3 

A  Q  1 

0,31 

0,6 

0,3u 

1    A  ' 

1,0  , 

A  ^1 

0,41 

1,6 

1  A  AlX 

1  U,40 

2,3 

A  l%A 

0,00 

o,2 

A  RR 
0,00 

A  Q 

4,3 

1: 

150 

0,23 

0,3 

A  na 
0,2? 

0,6 

A  OQ 

A  A 

0,9 

A  OV 

'  0,37 

;o,4j 

2,1 

A  Ali 

U,4u 

O  A 

2,o 

A  RA 
U,0U 

3,9 

1: 

175 

0,21 

0,3 

A  no 
0,26 

A  tL 

0,5 

0,ol 

A  A 

0,9 

ü,o4 

1,3 

1,9  1 

A  1  9 
U,4£> 

2,7 

A  A(l 

Q  ß 

1 : 

200 

0,20 

0,3 

0,24 

0,5 

0,29 

0,8  1 

0,32 

1,2 

0,36 

1,8  t 

0,40 

2,5 

0,43 

3,4 

1: 

225 

0,19 

0,2 

0,23 

0,6 

0,27 

0,8; 

0,31 

1,2 

0,34 

1,71 

0,37 

2,4 

0,41 

3,2 

1: 

250 

0,18 

A  O 

0,2 

A  on 
0,22 

0,4 

0,2o 

A  <7 

0,7 

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1/1 

A  QO 

1,6  j 

2,3 

A  QO 

Q  A 

1 ; 

275 

0,17 

0,2 

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;  0,21 

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0,4 

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0,24 

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0,7 

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0,2o 

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1,1 

1  A  Q1 

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0,0  4 

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2,2 

2,U 

1: 

300 

0,17 

0,2 

1  A  AA 

0,20 

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0,4 

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0,23 

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0,7 

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0,30 

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0,0  O 

2,1 

1  f  1  Q  R 

O  Q 

2,o 

1: 

825 

0,16 

0,2 

0,19 

0,4 

0,22 

0,6 

0,26 

1/0 

10,28 

1,4 

0,31 

2,0 

0,34 

2,7 

1 : 

350 

0,15 

0,2 

0,19 

0,4 

0,22 

0,6 

i  0,25 

0,9 

0,27 

1,4  1 

0,30 

1,9 

0,33 

2,6 

1: 

875  ' 

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82i> 

1 : 

125 

1,79 

317 

1,86 

364 

j  1/^3 

470 

A   4  ^ 

2,11 

69o 

2,22 

738 

1: 

150 

1,63 

289 

1,60 

332 

,  1,81 

429 

1,92 

544 

2,03 

674 

1 : 

176 

1,61 

208 

1,57 

o  A  n 

307 

'  1,67 

A  A  A 

398  J 

1,78 

oOo 

4  QQ 

l,OÖ 

A  A  A 

624 

1: 

200 

1,41 

250 

1,47 

238 

1,57 

372  « 

■4     A  PV 

1,67 

471 

584 

1: 

226 

1,88 

AAa 

236 

1,38 

AT* 

271 

aQ 

:  1,48 

851 

1,67 

j  j  j 
444 

1,66 

Sie  A 

650 

1 : 

260 

1,26 

224 

1,81 

Atf  PV 

267 

1        41     4  A 

1  1/40 

Unit» 

8oS 

1,49 

481 

1,67 

622 

1: 

275 

1,21 

214 

1,25 

245 

1/34 

317 

1,42 

401 

3,50 

498 

1 : 

800 

1,15 

A  A  M 

204 

1,20 

2^5 

!  1,28 

A  A  A 

304 

4    A  A 

1,86 

884 

1,44 

476 

1 : 

325 

1,11 

196 

1,15 

22b 

'  1,23 

aac^ 

292  ! 

1,31 

369 

J  £  A 

458 

1: 

350 

1,07 

189 

1,11 

217 

'  1,18 

281 

4     A  A 

1,26 

ODO 

1,38 

J  J  4 

441 

1: 

S75 

1,03 

153 

1,07 

210 

j  1/U 

A  IVA 

272  1 

1,22 

344 

420 

1 : 

400 

1,00 

177 

1,0-1 

205 

1,11 

263 

1,18 

333 

1,24 

413 

1 1 

425  j 

0,97 

172 

1,01 

197 

'  1,07 

A  ^  ^ 

255  , 

1,14 

323 

1,21 

J  A  A 

400 

1 : 

450  ' 

0,94 

167 

0,08 

192 

1,04 

248  i 

1,11 

■3  4  4 

314 

1    4  T 

1,17 

O  A  A 

389 

1 : 

Alb 

0,92 

4  AA 

163 

0,95 

187 

i  1/92 

241  ) 

AQ 

1,08 

306 

1,14 

879 

1 : 

600  1 

A   k_  A 

0,t9 

166 

1       A  AO 

0,9S 

A  A 

182 

A  AA 

1  0,90 

286 

1,06 

298 

1,11 

OA  A 

869 

1: 

550  j 

0,85 

151 

0,88 

173 

0,94 

224 

1,00 

284 

1,06 

352 

1 : 

600 

0,82 

146 

A  Off 

0,B6 

4  AA 

166 

A  AA 

0,90 

215 

A  AA 

0,96 

272 

1,02 

837 

1 : 

050  . 

0,78 

139 

0,81 

'  0,87 

206 

A  A  A 

0,92 

0£*4 

261 

A  AO 

0,98 

324 

1 : 

700 

1  0,76 

134  1 

0,78 

1      A  QA 

1  0,84 

^  AA 

199 

'      A   Q  A 

'  o,8y 

0£  A 

252 

A  A  i 

0,04 

1 : 

750  i 

0,73 

129 

0,76 

149 

A  Ol 

1  0,81 

^  A  A 

192 

i  \  A  A 

0,86 

243 

0,91 

301 

1 : 

1 

800 

0,71 

125 

0,73 

144 

0,78 

186 

0,83 

235 

0,88 

292 

1 : 

8r>o 

i  0,00 

n  k^  1 

121 

0,71 

140  1 

A 

'  0,76 

^  OA 

J  HO 

0,81 

O  AO 

A  OH 

0,85 

AO  A 

283 

1 : 

90  J 

i  0,67 

118 

0,C9 

lo6 

f      A  T  J 

-  0,74 

1/5 

0,/9 

222 

A  Q  O 

0,o3 

»ITC 

2^5 

1 : 

060  : 

0,05 

llD 

0,67 

192 

A 

!  0,72 

171 

0,70 

216 

0/81 

268 

1 : 

1000  1 

0,63 

112 

0,06 

Oft 

129 

0,70 

166 

0,75 

211 

A  ftA 

0,79 

A  A 

261 

1; 

1100  i 

i  0,60 

107 

0,63 

123  ■ 

0,67 

159 

0,71 

201 

0,75 

249 

1 : 

1200  ,1  0,58 

102 

0,60 

117  1 

!  0,64 

162 

0,68 

192 

0,72 

238 

1 : 

1300  1 

i  0,55 

98 

0,57 

113  1 

:  0,61 

146 

0,65 

185 

0,69 

1  : 

1400 

1  0,53 

96 

0,55 

109 

0,59 

141 

0,03 

178  ' 

0,67 

221 

1: 

1500  1 

0,52 

91 

0,54 

105 

0,57 

136 

0,61 

172  , 

,  0/t>4 

213 

1  : 

lÜOO  ' 

0,50 

89 

0,52 

102  1 

0,55 

132 

0,59 

166  1 

'  0,62 

206 

1  : 

1700 

0,40 

60 

0,50 

99 

0,54 

12S 

!  0,57 

161  ' 

0,60 

200 

1 : 

1800 

0,47 

84  1 

i  0,40 

96 

0,52 

12-t 

1  0,56 

157 

0,59 

195 

1: 

1900  1 

0,46 

81 

1  0,48 

93  1 

1  0/51 

121 

1  0,54 

153  1 

'  0,57 

189 

1: 

2000  1 

0,45 

79  • 

!  0,46 

91 

i  0,60 

118  1 

0,63 

149  I 

1  0,66 

186 

! 

Ii 

.1 

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DieMinlmAl-BAhrenweite  beiStrasson-Leituugen  soll 
nieht  weniger  als  76^>n  (3''  engl.),  in  der  Begel  aber  100™  (4^'  engl.)  be- 
tragen,  e.  ferner  bier&ber  Hrdranlik* 

Wondst&rke  der  MetallrAhren. 

Bio  grössto  Inaiispruchualiiue  der  Röhreu  findet  sowohl  bei  luuertim 
als  bei  äusserem  Ueberdruck  an  der  Intieiifläehe  statt. 

Die  zur  Ec Stimmung  der  Wandstärke  giiSBeiBenier  Röhren  seit- 
her gewöhnlich  angewandte  formel  lautet: 


worin  die  Wandstärke  und  d  den  lichten  Bohrdurchuiesser  in 
n  den  SleberheitsooSfftcieuten  (=  10),  f  den  £*estigkeitBco6ffloienten  für 
Gnssoison  (ca.  13  t  pro  q™™),  Po  den  inneren,  den  äusseren  Druck, 
auf  die  Böhrenwand  bezeichnet  (Atmosphärendruck  =  0,01033  k  pro  q™"*). 
Diese  Formel  gibt  für  kleinere  Durchmesser  nicht  ausfahrbare  Wand- 
stärken und  es  mnss  daher  die  Ansführbarkeits  «Wandstärke  substituirt 
werden. 

Nach  Bach  wird  diese  Formel  bei  der  Berechnung  dickwandiger 
cyliudrischer  Oefässe  (mit  Einschluss  der  Fresscyliudeij  durch  nach- 
stehende einfaohere  Formel   

X>  =  dV|  +  ^ 
"  K  —  1 .8  p 

ersetzt,  worin  D  den  äusseren  Rohrdurchmesser,  p  den  inneren  Tlebor- 
druck,  K  die  zulässige  Inanspruchnahme  des  Cylindermaterials  he« 
zeichnet.  Bei  einem  ftueseren  Ueberdruck  po  wird 

J>=r  d\/~^  ^. 

V  K  — 1.7  Po 

Die   Fabriken    pflegen    die   Wandstärken    nach    der  empir.  Formel 

(F  =  a  b .  d  zu  berechnen,  wobei  selbstyerständUch  die  Cogificienten  a 
nnd  b  je  nach  Beschaffenheit  des  Hateriales  verschiedene  Werthe  an- 
nehmen und  a  die  dem  einzelnen  Materiale  angepasste  minimale  Stärke 
bedeutet.  Diese  minimale  Stärke  ist: 

Für  Böhren  aus  Gusseisen   5—8™™ 

«       «        l(  Eisenblech   3—4  « 

«      «       «  Blei,  Zinn  und  Zink   .  .  .  2—3  « 

«      «       «  Kupfer  und  Messing  •  .  .  1—2  « 

Für  gutes  Gusseisen  kann,  unter  p  den  inneren  Ueberdruck  in 

Atmosphären,  d  die  Lichtweite  und  iT  die  Wandstärke  in  Centimetern 
▼erstanden,  gesetst  werden: 

cf  SS  0,70  +  0,008. p.d. 

J  =  0/)0388  ,  n  .  B  -f  0,7  bei  mehr  — > 

und  J  ==  0,020  D  4-  0,7  bei  weniger  als  6  Atmosphärenüberdruck  (=  n)« 

Die  Dicke  einer  Flantsche  =  13"""  -f-  0,003  D. 

Die  von  dem  Verein  deutscher  Ingenieure  und  von  dem 
Terein  der  Q-as-  und  Wasserfachmttnner  Deutschlands  auf- 

Sestellte  Normaltabelle  für  gusseiserue  Flantschen-  und 
Lnffcnrohre,  sowie  für  Fa^onstiieke  ist  auf  den  Seiten  40 — 42 

des  geb.  Theils  enthalten. 

Anstrioli  der  gusseisernen  Böhren.  Verlegen  der  gussi* 
eisernen  und  der  Thonröhren*  Beinigung  der  Bohrleitungen« 

Anstrich  der  Gusseisenrohre.  Die  Böhren  sollen  unmittelbar 
nach  dem  tiiessen  und  nach  dor  uothwendigon  Erkaltung  sauber  ge- 
reinigt und  probirt  werden,  worauf  sie  auf  beiden  Seiten  zum  Schutz 
gegen  Bosten  entweder  heiss  zu  machen  und  zuerst  mit  einer  Netz- 
flütfsigkeit  (Alkohol,  Erdöl,  leicht  siedende  Destillate  von  Boherdöl 
u.  dergl.),  sodann  aber  mit  Tbeer  oder  mit  einer  Mischung  von  1  Tbeil 
Qoudrou,  2Va  Theilen  Asphalt  und  4  Theilen  Gastheer  zu  überziehen 


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70 


sind.  Es  können  die  Böhren  auch  in  ein  heisses  aus  diesen  BtofTen  ge- 
bildetes Bad  eingetaucht  werden,  auf  welches  die  leichteie  Netzflüssigkeit 
ca.  4*^>°  hoch  aufgegossen 'idrd.  Unter  allen  Umständen  ist  das  ITeher- 
ßtroiolion  oder  Ueborziehen  an.  gerosteten  Stellen  und  die  Bildung  von 
Theerblätteru  oder  Bläschen  auf  den  Böhren  zu  vermeiden,  da  diese 
Theerblftschen  zerreisBen,  wodurch  das  Wasser  in  unmittelbare  Bortthrung 
mit  dem  Eisen  tritt  und  letzteres  zum  Boston  bringt. 

Die  Bildung  der  so  schädlichen  Pcostknolleii  rührt  theils 
von  der  mangelhatteu  Beinigung  der  Böhren,  theils  wie  eben  erwähnt, 
Ton  dem  senleohten  Theerüberzug;  nameatUeh  aber  auch  Ton  pflanz- 
lichen Yom  Wasser  mitgefahrten  Stoffen  (Aigen)  her.  Je  reicher  ein 
Wasser  an  den  letzteren  ist^  um  so  grösser  ist  die  Gefahr  des  raschen 
Zuwachsend  der  Böhren  durch  KnoUenbildongen. 

Verlegen  von  gusseisernen  Muff enriVhren.  Zum  Bchnts 
gegen  die  Einflüsse  der  Temperaturwechsel  müssen  die  Wasserleitnngs« 
Böliren  mindestons  1,5"^  tief  in  den  Boden  eingelegt  werden. 

Die  Dichtung  der  Muflenröhren  geschieht  mittelst  Einstemmen  von 
geöltem  Werg  oder  vou  getheerten  Hanfschnttren  etwa  auf  die  halbe 
Länge  der  Muffe  und  durch  Ausgiessen  des  übrigen  Theils  derselben 
mit  Elci,  welches  nach  dem  Erkalten  gleichfalls  verstemmt  wird.  Die 
Länge  der  Bleidichtung  vergl.  S.  74  B.  Das  Gewicht  der  Bleidichtung 
ist  ca.  lOmal  grosser  als  das  des  Theerstrlcks,  s,  anoh  unten  S.  74. 

Bei  Leitungen  mit  geringem  Druck  wird  statt  Blei  auch  eine  l>icb- 
tttiig  mit  Keilen  von  Eorchonholz  angewciidet. 

Flautscheurohrcn  worden  mit  Kautschuk-  oder  Ledcrringeu  (zuweilen 
auch  mit  Oelpappe)  und  Schrauben  verbunden,  bezw.  gedichtet. 

Lufthähne  werden  an  allen  nach  aufwärts  gekehrten  Biegungen 
der  Ilöhrcnstränge  angebracht,  um  die  in  letzteren  sich  ansammelnde 
.Luft  eutweichon  zu  lassen. 

Thonrohrleituugen  werden  am  zweckmässigsten  aus  glasirteu 
Thonr&hren  hergestellt;  Steiugutröhren  oignon  sich  wegen  ihrer  Brttchig- 
koit  Inerzu  weniger.  Die  Röhren  sind  vor  der  Verwendung  in's  Wasser 
zu  le(:ron,  theils  um  kalkhaltige  Böhren  ausschiessen  zu  können,  theils 
um  die  liohr müsse  Wasser  ansaugen  und  sich  entsprechend  ausdehnen 
zu  lassen.  Um  Dehnungen  im  liofaarstrang  unschädlich  zu  machen^  sind 
in  Entfernungen  von  ca.  25"^  Compensationsvorrichtungen  anzul^nngen, 
indem  Kork-  oder  Ivautechiikringe  eingelegt  und  die  Zwischenräume 
zwischen  Köhren  und  Muffen  mit  einer  zähen,  aber  dehnbaren  Masse 
ans^fcfüllt  werden,  oder  man  bringt  Stttcke  von  Asphaltröhron  von 
gleichem  Eöhren-Kaliber  ein.  Die  Dichtung  der  übrigen  Böhren  go- 
scliieht  mit  getheerten  Hanfkordein  und  Cementmörtel  aus  1  Th.  Port- 
landcement  und  2  Th.  feinsten  Sandes.  Ein  treibender  Gement  darf 
hi(!rbt  i  nicht  verwendet  worden.  Das  Verlegen  sollte  womöglich  bei 
n.iodriger,  der  mittleren  Wärme  des  durohfliessenden  Wasserz  ent* 
aprecJiender  Temperatur  stattlindon. 

Die  Beinigung  von  Wasser leitungsröhren  geschieht  theils 
auf  chemischem,  theils  auf  mechanischem  Wege.  Im  ersteren  Falle 
müssen  die  Inkrustationen  zuvor  untersucht  werden,  um  die  richtigen 
Lösungsmittel  (Salzsäure  hei  kolilensaurem  Kalk,  verdünnte  Schwefel- 
säure hei  Eisenoxyd  und  EiseuoiLydul  etc.)  zu  flnden^  im  zweiten  werden 
zuweilen  die  Böhren  aus  dem  Boden  genommen,  auseinandergelugt  und 
durch  Erhitzung  und  üachheriges  Abklopfen  und  Auskratzen  der  durch 
die  Hitze  spröde  und  pulverig  gcwordonon  Massen  gereiingt.  Die 
Kosten  des  Beinigens  auf  chemischem  Woge  sind  sehr  verschieden;  bei 
der  erw&hnten  zweiten  Methode  dürfen  die  Kosten  de«  Herausnehmens, 
der  Beinigung  und  Wiederverlegung  durchschnittlich  zu  ca.  dO^h  der 
Kosten  einer  neuen  Leitung  angenommen  werden. 

Am  hüTifigsten  wird  das  Streifen  der  Röliron  da  ano^ewendet,  wo 
die  ^Niederschläge  in  den  Böhren  haupttiächUch  organischer  Natur 
sind  und  aus  Schlamm  bestehen,  wie  z.  B.  bei  VIuss*  und  Seewaeser- 
Versorgungsanlagen.  Die  Beinigung  erfolgt  hierbei  mittelst  Kratzen 
und  Bürsten.  Hierbei  wird  in  der  zu  reinigenden  Fahrstrecke  von 
den  sog.  Spunt-  oder  btreitkästen  aus  eine  Schnur  mittelst  durch 
Wasserdruck  vorwärts  geschobener  Holz-  oder  Gummikugeln,  welche 
2cni  kleiner  sils  die  Bohrweiten  sein  müssen,  durchgezogen,  und  mittelst 
dieser  Sclmur  wieder  die  Streifkette  oder  das  Streifseil,  auf  welchem  sich 
der  Krutzer  bezw.  die  Bürste  befindet.   Damit  diese  Art  der  Beinigung 


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Dleht  durch  Bfldung  etarker  Krtuteu  erschwert  wird,  muss  dleaelbe 
ttflm  Torgenomxnen  werden.  Fehlen  die  Stielfkästen,  to  mflseen  ent- 

Bprocbendo  Rohrstücke  heraustfehanpii  und  erstere  uachträgllch  hier 
eiusesetzt  werden     Zum  Abwickeln  der  Schnüre  werden  in  Büirelti 

SeBiellte  Seilrollen  auf  den  geöffneten  Streifkästeu  aufgeäeUt.  Beim 
ablassen  der  Kngeln  iet  grosse  Yorsicht  zu  beohaohten,  me  Lftnge  der 
Schnüre  if3t  genau  zu  megaen  etc.,  damit  jede  zu  sehr  vorongte  Stelle 
oder  eia  sonstigeB  Hindermss  leicht  erkannt  wird  und  die  KukcI  aammt 
der  (dvrch  den  Stoee  dee  Wassers  sich  oft  um  die  Kugel  aufrollende) 
Sohnnr  nicht  stecken  bleibt.  Beim  Streifen  werden  die  Kratzer  nnter 
Wasser^^tiflusB  hin-  und  hergezogen,  woliei  die  Ketten  oder  Seile  durch 
Uber  den  btreitkästen  aufgestellte  Bockwinden  hin-  und  hergezogen 
werden.  In  Karlsruhe  genügte  durchschnittlich  om  dieünaligea  Hin« 
nnd  Hersiehen.  Dio  Btkrsten  bestehen  hier  theila  aus  geraden  Hols- 
walzen  von  18— 25«™ Länge,  auf  welchen  In  Schraubenlinien  Borgte  nbür  che  1 
aufgesetzt  sind,  oder  (zur  Bewegung  in  Curven)  aus  mit  Gummischeiben 
verbundenen  Blirstensohelben.  Die  Drahtseile  erhalten  ca.  id"^^  Stärke. 
Nach  Merz  (s.  Deutsche  Bauzeitong  18B3,  S.  287)  kostete  das  Streifen 
▼oa  !■*  Bohr  von  90™™  Durchm.  ca.  10  Pf.,  bei  120—160™"  Dnrchm.  ca. 
8  Pf^  bei  180—240™™  Durchm.  ca.  7  Pf.,  bei  Süü'"'"  Durchm  13  Pf,  bei 
330™™  Durehm.  S6  P£,  hieran  kommen  noch  ünterhaltunga-  und  Zu- 
richtungskosten mit  ca.  0,8  Pf,  pro  Meter,  im  Mittel  der  Meter  auf 
10,5  Pf.,  nach  erfolgter  Verbesserung.'  der  Bookwinden  tt<ill  sich  der  Anf* 
wand  künftig  um  oa.  20%  ermutiäigeu. 

Die  mcchauischc  Reinigung  gusseiserner  Wasserleituugaröhreu  kostet 
in  Berlin  bei  75—100™™  Rohrweite  pro  lfd.  Meter  Rohr  einschliesslich 
aller  Arbeiten,  aber  ausschliesslich  der  Fflasternrbcit  85  Pf.  nnt  allen 
sonstigen  Kosten  (neue  Kohrstücko,  Diclitnnc^en)  70  Pf.  bis  1  Mk.  pro  Motor. 

Der  Claysou'sche  Apparat  zum  Heinigen  von  Röhren  mittelst  durch 
den  Wusserdruck  selbstthätig  vorwärts  getriebenen  Kratzern  und  Bürsten 
ist  beschriobeu  im  Gesundh.-Ing.  von  1887,  S.  170. 

Besondere  Vorsicht  i=!t  darauf  zu  vorwenden,  dass  der  ThooviXhor/.ruf 
beim  Streifen  nicht  verletzt  wird,  da  dio  Bildung  von  KisenrostknoUen 
die  unvermeidliche  IPolge  hiervon  wäre.  Ueberhanpt  muss  ein  gewalt- 
sames Durchstreifen  .auch  bei  mit  Kalkinkrustationi  n  l)ehafteten  Böbren 
vermieden  wer  lon,  da  die  hierl>ei  entstehenden  Unebenheiten  zu  rasch 
wachsenden  Kalkknollenbilduugen  und  damit  zu  einer  nachtheiligen 
Verengerung  der  Licbtweiten  Veranlassung  geben  wttrden. 

Bück  schlage  in  Koiirleitungen» 
BUckschlftge  finden  in  Rohrleitungen  beim  raschen  Abschluss  bis 

auf  eine  Länge  von  ",2  Vh  Metern  von  der  Abschlussstelle  statt,  wobei 
h  den  Drack  des  Wassers  im  liuheätuud  in  k  pro  qm  bezeichnet. 

Stesse  sind  bei  Wasserleitungen  thunlichst  zu  vermeiden;  es  muss 
daher  namentlich  bei  der  Füllung  von  Druckleitungen  sehr  langsam 
vorgegangen  werden,  damit  die  Luft  entweichen  kann  und  dass  das 
Wasser,  wenn  es  am  Ende  der  Leitung  zur  Ruhe  kommt,  nicht  in  Folge 
zu  rascher  Füllung  noch  eine  Stosswirkung  ausübt.  An  den  Scheitel- 
punkten der  Leitungen  muss  für  regelmässigen  Luftaustritt  durch  Luft* 
Ständer  oder  Entliiftmtgsventile  Sorge  getra^ron  werden.  Bei  Schiebern 
und  bei  der  Steuerung  von  Wassersäuieumaschiuen  ist  der  hier  bei  der 
Handhabung  auftretende  Wasserstoss  durch  Windkessel  zu  paralyslren, 
welche  vor  den  Ventilen  den  Vorzag  haben,  dass  kein  Wasser  und  keine 
Arbeit  verloren  geht. 

Hydranten.   Streifkasten.   Wasaermesser«  Wasserverlust* 

anseiger.  Hausleitungen. 

Die  Drnokhöhe  des  Wassers  in  den  Hydranten  soll  ca. 

40™,  raiudesten^^  aber  30"^,  über  der  Strassenoberililcbe  gemessen,  botrauron. 
Der  Verlust  an  Drucklifthe,  den  das  Wasser  beim  Pussireji  von  Mydran- 
teuschläucheu  von  eo*^"^  Durchmesser  (von  iTUinmi  mit  DrahtBpiralen) 
erleidet,  beträgt  ca.  0,1"^  pro  Dänffsmeter.  Bei  normalem  Strahlrohr  von 
15—18™'"  Weite  soll  der  Strahl  noch  eine  effective  Höhe  von  ca.  20'" 
erreichen.  Wo  das  Wasser  den  LeitniiLr^n  untor  hohem  Dnu'k  zutiiesst, 
und  wo  dasselbe  zugleich  als  Motor  iür  Kleingewerbe  billige  Ver- 
wendung finden  kann,  soUte  eine  Verringerung  der  Druckhohe,  otwa  um 
nn  der  FloisclißtUrko  der  RT^hren  etc.  zu  sparen,  nicht  eintreten,  SO  lange 
die  Druckh<>he  nicht  melur  als  50"*  beträgt« 


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.72 

Uno  die  verschiedenen  TTahnon  In  den  nauswassorlelttingen  unä 
ßonstigo  Bestaudtheilo  der  letzteren  nicht  zu  bald  abzunützen,  sind 
diese  Leitungen  durch  entsprechende  Wühl  der  Höhenlage  der  Hoch- 
reservoirs,  durch  EinBohaltung  von  DraokregvlaloTeii  und  dergleiolieii 
Maassregeln  soweit  thunlich  nur  unter  den  zu  l'euerlöschsweckon  er- 
forderlichen Druck  von  etwa  4—5  Atmosphären  zu  stellen. 

Da  wo  ein  stärkerer  Druck  nicht  zu  umgehen  ist,  pflegt  mau  hei  der 
Anwendung  galvanisirter  schmiedeiserner  Böhren  sogen.  doppelBtarka 
Bühren  von  mindestens  4™"^  Wandstärke  sa  verwenden. 

Hydranton  zu  Feuerlöschzwecken  und  zum  Strasseuhesprengeu 
sind  in  Entfernungen  von  ca.  40^^  höchstens  von  50*",  ansulegeii.  Die 
8ftandr0hren  derselben  erhalten  gewöhnlich  65"*^  und  BO^^,  die  Abzweig- 
Stutzen  für  die  Hydranten  ca.  80™™  Durchmesser. 

Die  Abzweigstutzen  für  öffentliche  Brunnen  und  Ilansleitungen  er- 
halten Durchmesser  nach  Bedarf,  fttr  letzteren  Zweck  gewöhnlich  25""" 
Durchmesser 

Für  die  Spülsohliosson  und  Bntleerungeu  sollen  Ab- 
»weigstutzeu  von  60°^™  Lichtweite  nach  abwärts  gelegt  werden. 
Sftmmtliche  Stutzen  müssen  mindestens  wagrecht,  wenn  thuulich  aber 
mit  Steigung  gegen  die  fitrassenoberfl&ohe  eingelegt  werden;  stehen  die 
Stutzen  vertical  aufwärts,  80  ist  dies  die  beste  Anordnung  fttr  die  Entp 
Ittftuug  des  Böhrenuetzes. 

Str ei fk ästen  oder,  wenn  mit  Luftschraube  versehen,  Spuntkäston 
werden  zuweilen  hei  Zuleitungen,  welche  nicht  angebohrt  sind  bezw.  der 
Wssservertheilung  nicht  dienen,  angebracht,  hauptsät^ich  aber  in  solehen 
Bohrleitungen,  welche  nicht  immer  vollständig  oder  zeitweise  mit  stag- 
nirendem  Wasser  gefüllt  sind,  je  nach  der  Rohrweite  in  Entfernungen 
von  50—100™.  Bei  Böhren  von  weniger  als  6^™  Lichtweite  lässt  sich 
das  Streifen  nur  noch  schwer  bewerkstelligen  und  es  werden  daher 
die  Streifkästen  hier  weggelassen  oder  nur  nnd  swar  in  geringerer 
Zahl  zur  Revision  benutzt. 

'^Wassermesser  dienen  zur  Controle  des  Wasserverbrauches  und 
werden  in  Dnrchgangsweiten  Ton  7™"  ab  Us  m  jeder  gewOnsohten 
Dimension  heute  hergestellt.  Je  geringer  das  zu  messende  Qaantum, 
um  so  kleiner  muss  der  Wassermosser  sein,  weil  derselbe  sonst  unrichtig 
anzeigt;  es  gibt  Kolbonmesser  und  Turbineumosser,  von  welchen  aber 
die  letzteren  meist  verbreitet  sind.  Sind  die  zu  messenden  Mengen  bald 
gross,  bald  gering,  so  wird  ein  kleiner  Wassermesser  mit  einem  grossen 
combiuirt.  Die  Instrumente  werden  geaicht  und  müssen  bei  passender 
Verwendung  den  Verbrauch  bis  zu  3 Wo  genau  anzeigen;  sie  sind  daher 
sehr  solid  zu  versetzen  und  zu  montireo«  In  nicht  ganz  firostf^eien 
Lokalitäten  sind  sie  mit  einem  schlechten  Wärmeleiter  und  einem  Holz-  ! 
>aantel  zu  umhüllen.  i 

Die  gegenwärtig^'  am  ineiBteu  gobriiiichlichon  Wassermesser  werden  j 
von  Droyor,  lloseukrauvs  «3c  Droop  in  Hannover,  Julius  Stoll  in 
DQBseldorf  u.  a.  m.,  sowie  von  Siemens  A  Halske  in  Berlin  an- 
gefertigt.   Friedr.  Lux  in  Ludwigshafen  a.  Bh.  fertigt  guterprobte 
Hartgunjmimeaser  Pat.  Schinssel-Lux. 

Ein  Wasaormessor  lässt  durchschnittlich  bei  36"*  Druckhöhe  und 
pro  Stunde  hei  7'""»  Weite  16  cbm,  bei  40°*™  20  cbm,  bei  10«"^"*  68  obm 
und  hei  200'"'"  275  cbm  passiren.  Die  Fehlergrenze  beträgt  hei  den 
besten  Apparaten  4^9<*/o  j-,  ^doch  nur  beim  Messen  Kleinerer  WMser^ 
mengen  als  zuvor  angegeben  wurde. 

Wassermesser  werden  gewöhnlich  nur  zur  Controle  des  Wasser- 
verbrauchs grösserer  Consumenten  angebraoht. 

Distriktswassermesser  werden  zum  Zweck  der  Beschrftnkung 

der  AVasservergeudung  und  der  leichteren  Entdetdning  von  Wasser* 
Verlusten  in  Folge  Undichtheit  der  Leitungen  angewendet,  sie  dienen 
gleichzeitig  also  auch  zur  Controle  der  Hauswassermesser.  Früher 
wurde  gewöhnlich  der  Bistriktswassermesser  Ton  Deacon  in  Liverpool 
augewendet  und  hierzu  ein  Umleitnngsrohr  in  einen  Schacht  angeordnet 
TjH  müssen  hiebei  drei  Schieber  zum  Abschluss  der  Haupt-  und  der 
Umleitung  eingesetzt  werden.  Durchschnittlich  wurde  ein  Distrikts- 
wassermesser ^r  einen  von  9000—8000  Menschen  bewohnten  Gomplex 
angenommen.  Die  Untersuchung  der  durch  Lecke  verursachten  Verluste 
geschieht  hiebei  in  den  ruhigsten  Nachtstunden,  nachdem  zuvor  alle 
laufenden  Brunneu  u.  dorgl.  abg<»stelit  worden  sind.  (ö.  a.  d.  Aufsats 
Ton  LIndley  im  Journal  fUr  GasbeL  «nd  WMservm  ron  1886»)  i 


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79 


T<ni  Uoineoktt  wurden,  t.  d.  Zeittehrlft  d.  Teretnt  deaftob.  Xng* 

Ton  18S9,  S.  273,  neuerdings  WaBBerverlnstanzeiger  zu  dem 
Viweck  construirt,  den  in  einer  Wasserloittingsstrecko  bezw.  in  einem 
Versorgungsbezirk  während  einer  bestimutou  Zeit  stattfindenden  Wasser- 
Verlust  anziueigen.  Da  die  D  e  a  c  o  n  'tchen  DistriktswMsermesBer  sehr 
theuer  und  umständlich  in  der  Bedienung  sind,  wurden  von  Mei  u  ecke 
elektrische  Begistrirvorriclitungen  an  den  Wassormessern  angebracht, 
wobei  der  Zeiger  des  Zählerwerks  des  Waasermessers  durch  Berührung 
mit  Koutaktstiften  des  Zifferblatts  der  Vorrichtung  Stromtehlnst  erseugt 
nnd  mittelst  Schreibstift  auf  einer  durch  Uhrwerk  in  Bewegung  gesetzten 
Papierscheibe  die  während  einer  bestimmten  Zeit  durch  den  Wasser- 
messer geflossene  Wassermenge  anzeigt.  Dies  geschieht  also  auch  dann, 
wenn  kein  Wasser  aus  der  Leitiiiig  entnommen  wird,  iolches  vielmehr 
durch  einen  Leck  entweicht. 

Diese  Wasserverlustanzeiger  erfordern  keinen  Schacht,  sondern 
können  an  den  Gobrauchsort  getragen  und  hier  sofort  durch  Schlauch- 
yerschraubungen  mit  der  zu  untersuchenden  Leitung  in  Verbindung 
gesetzt  werden.  ^Man  hört  hiebei  nicht  nur  sofort,  ob  eine  Undichtigkeit 
in  der  Leitung  vorhanden  ist,  sondern  kann  auch  den  wirklichen 
Wasserverbrauch  messen.  Es  genügen  1~2  solcher  Verlustanzeiger  für 
einen  Stadtbezirk.  Es  gibt  auch  kleinere  Apparate  für  Hauswassor- 
leitnngen,  in  welche  man  sie  beliebig  einschalten  kann.  Durch  jede  Vor- 
oder BUckwärtsbewegung  des  Zeigers  erkennt  man,  in  welcher  Biohtuug 
der  Leck  bq  tnchea  ist. 

Hau  s  1  ei  tu  n  g  e  n  werden  vom  Hauptleiiungsrohr  in  der  Begel  durch 
Einsetzung  besonderer  Fa^onsttlcke,  seltener  durch  Anbohrung  dessalben 
behufs  Kiusetzung  von  „Saugern**  oder  Kähnen,  weiche  in  sogenannten 
Bohrbügeln  mittelst  Yersohrauhnng  ihre  Ftthrung  finden  und  an  welche 
die  Hausleitungsrohren  befestigt  werden,  abgezweigt,  sie  mttssen  oon- 
tinuirlich  gegen  das  zu  versorgende  Grundstück  ansteigen.  Der  Ver- 
schluss der  Uausleitungen  geschieht  am  zweckmässigsten  mittelst 
Kiederechraubhfthnen.  An  dem  tieftten  Punkte  der  im  Winter 
gegen  das  Einfrieren  wohl  zu  verwahrenden  Leitungen  ist  ausserdem 
ein  Ablasshahn  anzubringen.  Die  Lichtweiten  der  Zuloitungsröhren 
betragen  26  seltener  60"»™,  für  Küchen  und  Waschbecken  13*""»,  für 
Waterolosete  20™™,  fQr  Zapfbrunnen  10™™  für  SohlauchTerschranbungen 
und  B&der  23"";  die  der  Abflussröhren  für  Küchen  und  Bäder  je  50™'" 
nnd  die  von  Waschbecken  SS'"™.  Zu  Hausleituugen  werden  in  Nord- 
deutschland gewöhnlich  Bleiröhren  verwendet,  während  in  büddeutsch- 
land  fast  allgemein  versinkte,  flohmiedeeiBerne  BOhren  sur  Anwendung 
kommen;  in  Frankfurt  werden  unter  der  Strasse  gusseiserne  Haus- 
zuleitungsröhren von  5^™  Lichtweite  angewendet.  Die  Bleiröhren  haben 
den  Vorzug  der  Billigkeit,  da  bei  ihrer  Verwendung  keine  f'agon stücke 
ei^oxderlioh  und  eie  leicht  einaulegen  sind. 

Bleirohrleitunfiren. 

Dieselben  dürfen  überall  da  unbedenklich  angewendet  werden,  wo 
die  Iieitungen  nicht  unter  einem  sehr  starken  Druck  (6  Atm.  und  darttber) 

stehen,  welcher  zu  Ausbauchungen  und  Verziehungon  Anlass  geben 
könnte,  ferner  nach  Knorre  da,  wo  die  Röhren  nicht  mit  fettem  Kalk 
(in  Mauerwerk),  mit  durch  organische  Stoffe  stark  verunreinigtem  Boden 
n.  drgl.  in  Berührung  kommen,  indem  sie  durch  Aetzkalk,  Ammoniak 
u.  drgl.,  jedoch  nur  bei  Luftzutritt,  corrodirt  werden  Kleine  Mengen 
Kohlensäure  und  Bicarbonate  verhindern  die  Bildung  von  Bleioxyd, 
während  Chloride  und  Nitrate  im  Wasser  die  Löslichkeit  des  Bleis  er- 
höhen. Ganz  besonders  ist  sauerstoffhaltiges  Wasser  geeignet,  die  Bildung 
von  Bleioxyd  herbeizuführen.  Wo  also  diese  ungünstigen  Umstände 
nicht  anzutreffen  und  wo  die  Leitungen  stets  mit  Wasser  gefüllt  sind, 
sind  nach  den  in  Paris,  Berlin  und  a.  a.  O.  gemachten  Erfahrungen 
BleirOhren  auwendbas,  s.  Ges.-Ing.  von  1887,  S.  162;  selbstverständlich 
aber  Überall  da,  wo,  wie  z.  B.  bei  Bade-  und  Wasch-An stalten,  Pi88oir.^ 
nnd  dergl.,  keine  Gefahren  bezüglich  einer  Bleivergiftung  zu  befürchten 
sind.  Bleirohrleitungen  bis  zu  60""  empfehlen  sich  besonders  in 
Wohnungen  und  an  solchen  Orten,  wo  der  Kaum  beschränkt  ist,  wo 
viele  Winkel  u.  dergl.  anauhringen  wären  nnd  scharfe  Biegungen  ver- 
miede n  werden  sollen« 

BleirOhrenleitungen  Ton  mehr  als  60™™  Weite  sind  nur  ausnähme* 
weise  »n  empfehlen.  Überdies  auoh  Toa  40™™  an  aufwärts  viel  theurer 
eis  üe  Oossrohrleitungeo* 


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18  Mk.  20  tf. 


74 

r  Angaben  für  Kostenvoranseliläge  über  Wasserleitungs- 

Anlagen* 

Mittlorer  Proia  pro  100  kg  Muifenröhren  loco  Werk: 

Bei  Iiiditweiten  von  40"»"»    .  . 
«  *        €  «    60""  . 

€         t  «  eo"''" 

«  «  <    70—80'°™  . 

€  «  «    100-160"«  .'lCMk.bi8l6Mk.50Pf. 

«  «  «    200"»"  u.  mehr  löMk.50Pf.bift  leMk* 

Mittlerer  Preis  pro  lOO       Fa<^onr5hren  mit  Muffen  loco  Werk 

von  40—100"^'",  uubearbeitet  26  Mk. 

über  100"™™  24  « 

Bearbeitete  Fa^onröhreu  küsten  pro  iOü  kg  10  Mk.  mehr. 

Nach  ftuderweitigeu  Mittheilungen  werdeu  iu  Süddeutsclilaud  die 
Preise  der  BOhreu  von  300"*^  Weite  und  mehr  nach  einem  von  den 

joweiligf^ii  Handclscoujuncturcii  ahhängigcu  Gruudpreia  bestimmt,  die 
Preisp  fnv  die  schwäclieron  Kaliber  aber  diircli  Zuschlage  l>pstinimt, 
welche  jpro  100  kg  betragen  bei  Böhren  von  250—290»""'  Weit©  ÖO  Pf., 
desgl.  von  200-240»™  1  Mk.,  desgl.  von  100—190»»"»  1  Mk.  60  Pf,,  desgL 
von  70—95"""  2  Mk„  desgl.  bei  GO"'™  2  Mk.  50  Pf,  bei  60""  8  Mk,,  bei 
30—40""  3  Mk.  60  Pf.  und  bei  25""  4  Mk. 

Die  Kosten  des  Bohrens  der  Löcher  etc.  richten  sich 
nach  den  Dimensionen  und  den  Vorschriften.  Die  be- 
treffenden Arbeiten  müsBen  exira  bezahlt  werden. 

Streifkästen,  Sohachteinfassungen,  Sehlammkästeu,  Syphons  ii.  dergL 
werden  wie  MasohinengusB  besalilt,  und  kosten  looo  Werk: 

Bei  Stücken  Uber      150  kg  .  .  •  pro  100  kg  ca.  34  Mark. 

«        «  «   50— 150  kg  ...    «   100  kg  «26  * 

«        «  25—50  kg  .   .   .     «    100  kg  «  30  « 

«       «  «   12—25  kg  .   .   .     «100  kg  «  32  k 

«       «         4t    5—12  kg  .  .  .     «  100kg  «86  « 

Schlammkästen  mit  metalleneu  Luft-  und  Ablasshahnen  und  je 
2  durchgehenden  Muffenstutzen: 

Grdsate  Sorte  ca.  126  Mark,  mittlere  Sorte  ca.  50  Mark,  kleinste  Sorte 
ca.  25  Mark.  Wenn  mit  2  Flantsohen,  m statt  mit  2  Muffenstutzen,  je 
5 — ^10  Mark  höher,  für  je  einen  Abzweigätutzeu  je  5 — 8  Mark  mehr. 

Wassermesser  kosten  pro  Stück  ab  Werk  durchschnittlich  bei 
12^»«  Bohrweite  36  Mark,  dto.  für  20'""^  40  Mark,  für  25""  56  Mark,  für 
80""  73  Mark,  für  40""  86  Mark,  für  60""  110  Mark,  für  66""  160  Mark, 
für  70"»"  lyo  Mark,  für  80""  310  Mark  und  für  100"""  300  Mark,  für 
Fnndation,  Verpackung  u.  s.  w.  sind  durchschnittlich  30  Mark,  für 
Sohmutzkasten  15Mk.  zuzusclslagen.  Die  Apparate  von H.  Meinecke  jr. 
in  Breslau  kosten  durchschnittlich  bei  '^U  Zoll  Weite  40  Mk.,  desgl. 
bei  -'A  Zoll  72  Mk.,  ferner  diejenigen  von  Leopolder  40  Mk.  bezw, 
72  Mk.  bei       bezw.  V4  Zoll  Weite.  S.  auch  Fr.  L  u  x  -  Ludwigshafen  Rh. 

Die     zölligen  Waase  rnjess er  von  Spanner  (Pat.  Faller)  kosten 

ca.  40  Mk.,  desgl.  die  •V4züIIigen  ca.  72  Mk. 

Luftsciirauben  für  Öteifkästeu  oa  •   .   1  Mk.  —  Pf. 

iiuf thalmen,  kleinste  2  Mk.  50  Pf.,  grösste  .......  6   «   —  « 

Hydranten  f  von  40»"  Iiichtweite  82  Mk.,  \          .  r  34  Mk.  1 

mit           *    50""        «         46    «    I           .i^  'IS 

Bajonnct-  ]    <^    05""         «         60    «    f  ^.tX-l  1  C2  « 

verschluss  I    «   80""        «         75    «    j    8™*«"  [  78  « 

Die  Preise  der  Krümmer  betragen  hiebe!  6  Mk.  bezw.  7  Mk.,SMk.  u.  10  Mk. 
Desgl.  der  Strassenkappcn  10  Mk.  bezw.  11  Mk.,  18  Mk.  und  15  Mk. 

f  Abschlnssventilen  von  50—66""  Weite  kostet  120  Mk.  \ 

«  «    RO"'"i  «         «     140  «    I  ab 

m"u""'  ]  VersohluBskappen    «  öo— 65""    «        «      75  «    f  Werk, 
l  «  «  8ü""         «        «     100  «  J 

StandiObren  mit  einer  Aus- 
strömung von  .  .  .  . '  38""   40""   60""   66""  u.  80""  Bohrweite 

35  Mk.  4üMk.        m  Mk.        86  Mk. 


ab  Werk 


Ein 
Standrohr  l 


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75 

StrahlröhrenfUr  Hydranten 

ohne  Venohraubnng  .  UMk.  20  Mk.  25 Mk.  30  Hk.  80  Mk. 

u.die  Verschraubaiigshälft«    4«      5«      6«      7«  7« 
Soh  lau  ch  V  p  r  c  hr&ubang 

uro  Stuck  5  «      7  «    12  «    16  «     20  « 

Strahlrohr  mit  Spritsblech  mtd  Hahn  pro  Stück  von  20"^'"  Weite  10  Mk., 

desgl.  von  25'"™  16  Mk.,  desgl.  von  30'"'"  20  Mk. 
Sohieber-Strasseiik  ippoit  von  24  k;^  Gewicht  kosten  pro  Stttck  8 Mk«  26 f  f. 

desgi  von  34  kg  a  Mk.  20  Vi. 
Die  zugehörigen  Schutsröhren  pro  Meier  von  20  kg  (gewicht  4  Mk. 
Sohittzglockeu  von  8  kg  Gewicht  kosten  2  Mk.,  desgl.  Ton  80  kg  7  Mk. 

50  rf.  ab  Werk. 
Uydrauteustange  pro  ätück  durchscimittlich    .    .  oa. 
Stangenschlttssel  pro  Btftck  l,?*^*  lg :  •  l2Mk.,  pro  kg 
Blei  zum  Yerdichten  der  Muffen  pro  k.  •  *  .  • 
£infaclie   gusseiseme  Schaohtplatten  Ton  62*^*^ 

Durclimesser   

Gerippte  gusaeiserne  Schaehtkästeui  Stheilig«  oa. 


10  Mark  —  Pf. 


•  •  • 

•  •  • 


*  . 


Ohtio  Verschluss  

Desgleichen  135  kg  schwer  4  .  . 
Desgleichen  mit  Verschluss  und  Dornechlttssel 

10  Mark  mehr. 
DeagloicVicn  3thcilig,  ca.  160  k  schwer,  pro  Stück 


und  der  Stheilige  gusseiseme  Schachtkasten  hinau 
1  einfacher  gusseiseruer  Stock  für laufendeBranneu 

DcBg^l eichen  mit  SelbstverachluBS  

und  der  Brunnenschacht  hierzu  incl.  äteiuerner 

Schaohtplattc  ,  , 

1  Meter  8«"  weit  gebohrter  Forchenteiohei  . 


•  > 

•  * 


80 

4t 

45 

4r 

«  18 

«  30 

41 

«  22 

50 

«  27 

« 

«  85 

« 

«  50—70 

«  36 

41 

«  70 

« 

m  120—200 

« 

4( 

«  100—120  « 

« 

«  1 

60 

41 

4t  — 

70 

4( 

Gussei<^erim  E 1  n I a n fk  1  n ppenTorriohtong  mit  Tenümtem  Kupferseiher 
sammt  Zugkette  uud  Gewicht: 

^         2W         3"         3V2"         4"         engl,  weit 

60  Mark  pro  Stück. 


46 


48 


51  55 
Klappenve  utile*)« 


Licht-  1 
weite  1 
in  mm  J 

40 

50 

60 

70 

80 

90 

100 

125 

160 

175 

200 

225 

250 

275 

300 

In  mm  ) 

180 

200 

220 

240 

200 

280 

300 

350 

400 

450 

500 

550 

600 

650 

700 

Preis  \ 

. .  *  <    -  <  . 

20 

24 

32 

36 

40 

60 

80 

100  1 120 

140  1  160  j  185 

200 

Selbstthfttiges  LuftTentil*). 

3au<  1 

jMt^ge 

^1^0 

250 

260 

270 

280 

290 

1 

300 

825 

360 

875 

400 

425 

1 

450 

475 

500 

Preis 
ia.Mk^ 


32  j  36  I  40  1  60  l  80 


100   120  140  160  185 


200 


Anbohrsohelle  mit  gusaeisernem  Bügel  uud  seitlichem  Auachluss 

loGO  Werk»). 


Gewicht  1 
in  kg  J 

II  3,0 

3,5 

4,0 

6,6 

7,3  j 

8  1 

8,6 

0^1 

11 

12 

13^ 

1" 

19 

Preis  ) 
in  Mk.  i 

2,ö 

2,7 

2,9 

3,4 

3,8' 
1 

3/9  j 

4,3 

4^1 

5,0 

|m| 

5fi 

6,8 

*)  S.  auch  den  von  Bud.  Böcking  &  Cie.  auf  HalbergerhUtte  bei 
Saarbrücken  herausgegebenen  Taschenkatalog. 


Digitized  by  Google 


76 


1 


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iu  Millim. 

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PI 

a> 

da 

Bo 
CD 


B.  Die  zum  Dichten  erforderlichen  Bleivinge- erhalten 


bei  40—50»"'»  Weite  35»»  Tiefe 
«  7fr— 120"*°*     «     40»""»  « 
«  160—200"»™     «     46"»™  « 


bei  220—450«»  Weite  60»»  Tiefe 
«  500—600»»     «     56»?*  « 


Gummiringe  zum  Verdichten  kosten  pro  kg  G  Hk.  50  Pfg. 
0.  Der  y«rbranch  an  Blei  bezv.  an  TheerstHcken  betrügt 


bei  40'""»  Weite  0,6  kg 
«  6ü  «  «  0,7  « 
<c  76  «  *  1,0  « 
«  100  «  «  1,3  « 
«  150  «  «  2,1  4C 
200  «       4C     8/0  « 


i  an  Theer- 
^^^l^i  stricken 

0,05  kg 
0,07  « 
0,0a  « 
0,14  « 
0,20  « 
0,32  « 


an  Blei 

bei  250"^"»  Weite  4,3  kg 

"«  300  «       «      5,2  « 

«  360  «        m      5,6  •r 

«  400  4C       «     7,5  « 

«  460  «       «     8^4  « 

«  600  «       «    10,2  « 


an  Theer- 
etricken 

0,39  kg 

0,48  « 

0,65  « 

0,80  « 
0,90  4t 
1,00 


Digitiztxi  by  Google 


77 

Theil-,  Entlüftnngs-  und  Schlammkasten.  '* 

Dieselben  werden  von  der  Halbergerhatte  in  5  Grössen  gefertigt: 
a)  für  liichtweiten  von  40—100"^,  b)  desgl.  von  186—200«"»,  oX  Ton 

225—300'"'",  d)  von  395-400'"'",  o)  von  425  -^00""". 


Theil-  n. 

EntlÜftnngskasten. 

1 

Schlammkasten. 

W 

«  tii 

*  . 

Preis. 

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ser. 

Preis. 

• 

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6 

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Mit  2 

Mit  2 

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Muf- 
fen. 

Flau- 
schen. 

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Muf- 
fen. 

1  Flan- 
schen. 

Jede 
Flar 

mm 

mm 

kg 

Mk. 

Mk. 

'mm 

mm 

Kg. 

Mk. 

Mk. 

Mk. 

Mk. 

a 

250 

300 

97 

29.50 

30.50 

250 

400 

lOG 

31.50 

32.50  1 

2.76 

3.15 

b 

300 

400 

144 

41.00 

43.50 

,300 

500 

155 

43.50 

46.00  1 

6.50 

6.66 

e 

400 

500 

290 

79.60 

88.00 

|400 

600 

308 

88.00 

87.00  1 

7.90 

9.86 

d 

500 

600 

497 

131.50 

137.00 

600 

700 

518 

136.00 

141.50,  , 

12.50 

14.86 

e 

tfOO 

700 

679 

180.00 

188.00 

jOOO 

800 

707 

186.00 

194.50  1 

22.60 

21.86 

Die  Preise  verstehen  sich  ohne  Luftschranbe. 

Mit  Luftach  raube  erhöht  sich  der  Preis  um  Mk.  6.— \  ttoo»««! 
Mit  Lufthahu  erhöht  sich  der  Preis  um  Mk.  3.—      |  P*'  Ä-Mwn. 
Die  angegebenen  Gewichte  yerstehen  sich  für  Kasten  mit  2  Stutzen 
der  grösstznlftssigen  Dimension. 

Windkessel  mit  AbsperrTorriehtung  snm  Absperren  ron 

üeitnngsstrecken  zu  Druckproben: 

a)  für  Bohre  von  50—  90  mm  Weite  ä  Gl  Mk.,  Gew.  116  kg 

b)  «        4e        «  100—150    «        «      &  86    «        «     164  « 

Preise  TOtt  schmiedeeisernen  Röhren  nnd  Zabehdrden  in  mittel- 

gros.sen  Städten. 

(Alles  fertig  verlegt  und  vcrdichtot,  auf  12  Atuiospliiiren  Druck  geprüft, 

Hahnen  in  die  Leitung  eingesetzt.) 

Beträgt  die  Oesammtsumme  der  Arbeit  weniger  als  100  Mark,  sind 
oa.  10<^/o  anzuschlagen.  An  Orton,  wo  keine  Installationsgeschäfte  vor- 
^upnden  sind,  sind  die  Preise  durchscluiittlicli  um  weitere  20",u  zu  orliölien. 

Bei  YcrwenduAg  von  sogen,  dop  p  c  l  s  tarken,  d.  h.  mind.  4'"™ 
starken  Söhren  sind  den  Preisen  der  Köhren  von  19*"™  an  aufwärts  20% 
xnznschlagea^  •desgl.  bei  den  Bogen-,  Tee-  nnd  Winkelstücken. 


Lichte 
Weite  - 

engl.  Zollen  .  .  . 

s/h 

3/4 

1 

*/4 

1V2 

2 

2Va 

i.iMüUnietem  .  .  . 

10 

13 

19 

25 

32 

38 

51 

«6 

Gerade  Böhren,  (  »chwarz  . 

*  \  ]rr:ilvanisirt  . 

Teestücke,    Winkel- r  schwarz, 
stücke,  Bogenstücke  l  galvanis. 

Bednnctiosmuffen,Langgewinde, 
galvanisirt  

Gerade  Muften,  Nippel,  galvan. 

Plantschen  mit  Verpackung 
pro  Paar  •   .  . 

Stöpsel  und  Kapseln.'  .  •.  .  . 

Kohrschellou  .   ,   •  ,   l       .  . 

Bohrhaken        .  '  

Messingdeckscheiben  zum  Be- 
festigen der  Hahnen  .... 

Anschlusshahnen  sammt  Ver- 
packnng(BQi1;»erhalinen)  einer- 
seits Mnlfe,  andererseits 
IMantsclie  

Abstellniederschraubhahueu 

AnslanfnlStlSiNjilMinbhabnen  . 

Entlcerungshalu^eiL      «   •  .  . 

^chlanohludme^»/,,.  ,.  .  .  .  . 


C,80  1,0011,25 
0,9«!  1,2(J  1,G0 
0,35jü,40  0,5ü 
0,60  0,60  0,80 

!  I 

0,30  0,:]5'  0,40, 
0,30 1  0,30  0,35 


1,60 

2,00 
0,G5 
1,00 

0,45 
0,40 


0,90 
0,20 
0,30 
0,08 

MO 


i,io'i,30|  i,f;o 

0,25  0/1-)  0,10 

0,40  0,45  0,50 

0,15!  0,15  0,20 


3,00 
2,75 
2,75 
3^0 


1,50  2,00 


—  8,00 
3,80  0,00 
3,50  G,50 
3,00  5,50 
5,00  7,50 


2,70 


11,50 
7,60 
8,00 

10,00 


2,00 
2,40 
0,95 
1,35 

0,55 
0,50 

2,00 
0  50 
0,0 
0,25 


^5,00 
13,50 
12,50 

15,00 


2,50 
3,00 
1,30 
1,90 

0,70 
Ü,ü0 

2,40 

0,00 
0,75 
0,30 


3,40 
4,20 
1,90 
2,80 

0,95 
0,80 

3,00 
0,80 
1,00 
0,35 


1G,50  22,00 

lb,00  20,00 
18,00 

24,00 


8,00 

7,60 

3,50 
3,00 

5,50 
;5,00 
2,00 


Digitized  by  Googl( 


78 

.starke  sohmiedeeiaerne  Bohrbügel  tVüc  ▲nbohraagen  bei  ■ 

Liohtweiten  TOn  2— ZW*  engl.  .  .  6  Mk.  \  incl.  Anbohren  und  Be- 

«  *   4—6"       «     .   .   8   «     j  festigen  dor  achmiede-, 

«  «:  6V2 — 8"    «     ,  ,  11   «     J  eisernen  Bohrleitung. 

Gartenschlttuche  von  Gummi  mit  2-~Bf acher  Tjßinwrindeinlage 

*/9"  =  1 6™°*          =  22"> ™      »'»/s"  =  32™"*  weit 
Wandstärke  3>6"°"»  6™  6"° 

1^0—3,20  3,40—7,60         6,80— 12,60  MkTpro  Mtr. 

llanfsohläuche  von 

Va"  W  1"  Weite 

1^0         1^20      ~140  Mk.  pro  äleterT" 

Feuemormalschlftache  (auf  12  Atm.  Druck  geprüfte)  Ton  Hanf  1,60  Mk. 
pro  Meter. 

1  Paar  SoblaacbTerscbraubungen  7  Mk. 

1  Strahlrohr  mit  Mundstück  9—18  Mk. 

Pouerhahnen  mit  Hoch  r^nickventUfTeraohlusskapsel  und  Kette  26  Mk. 
(Wttrtt.  Normalgewiiulo). 

Eine  Auschlussleitung  an  Privathäuseri  3^"^  weit  incl.  der  beiden 
AbBchluBsbabneu  am  Hauptrobx  und  innerbalb  des  Geb&udea,  sowie*  inoL 

der  Nebenkosten  für  die  Wiederherstellung  dor  Strasse^  kostet  ca.  160 
Markf  excl.  der  erwähnten  Nebenkosten  ca.  130  Mark. 

1  Streifapparat  incl.  80™  langem  Drahtseil  kostet  ca.  120  Mark. 

Kupfcruc  verzinnte  Halbkugelseiher  für  2-^''  engL  weit«  Böbrea 

kosten  5 — 15  Mark. 

Bleirohrleitnngeu  kosten  bei  Zuflussrdhreu  incl.  Verlegen  etc. 

bei  18          20  26         30  40         50™"»  Weite.  - 

1,90       2,80         4^0       MO  ~  6,60      8,00  Mark  pro  Mtr. 

Bei  Abflussröhren  ncl.  Yerlegen  und  .Dichten 

 von     40    60  60  76  lopinm  Weite. 

^SöÖ        8^80        4,60       6,0Ö      8,60  Mark~pro  Mtr. 

Kosten  j^ewöbnliclier  eiserner  Pnmpbmnnen. 

Bis  zu  einer  Tiefe  von  7™  sind  schmiedeeiserne,  galvanisirte  Sang- 
röhren  von  38™™  ~  011?!.  Tiiohtwoite  nnd  für  die  weiteren  Tiefen 

guaseiaerne,  heifis  gotlicorte  und  beiderseits  abgedrehte  Plautscheu-Steig- 
röhren  80™™  weit  oder  galv.  schmiedeeiserne  Köhren  von  2"  engl.  Weite 
ausuwenden.  Die  Fumpenstiefel  sind  86  resp.  100"'^'^  weit  und  mit  einer 
starken  Messincbüchse  zu  v^rsrlion. 

Zum  Schutze  gegen  daa  ülulrieren  des  Stocks  soll  jeder  Brunnen 
einen  Eisbahnen  erhalten. 

Die  Leistungsfähigkeit  der  Brunnen  bewegt  sich  swisoben  25  und 
40  Liter  pro  Minute. 

Beispiel. 

Brunncutiefo  7™.  Länge  des  Pumpenstiefels  sammt  Abstand  vom 
Boden  l™.  Somit  bleibt  eine  Kohrläuge  von  6". 

6™  öaugröhren  k  4  Mk.  24  Mk,  —  Pf. 

1  Brunuenstock*)  100    «    —  « 

Transport  und  Aufstellungskosten  bis  auf 

60  km  Bahn-Entfernung  nachweislich  .  50   «    —  « 

Suniinä~ .  T 174  Mk.  — "  Pf. 

1  kleine  Brnnncnschaale   25  Mk.  —  Pf. 

1  Kiuhteigplatte  (ca.  38  kg  4  40  Ff.)  ...  15  *  —  « 
1™  Steigröhre  80™™  weit  von  Gussei.sen  .11  «  « 
1"*  Bchmiodeei8.galv.  Steigrohr  2"  engl,  weit 

incl.  Qestftng  und  Befestlgungseisen  .     7   «    50  « 


^)  Der  Preis  der  Brunuenstöcke  varlirt  ca.  «wischen  100  nnd  200  Mk.  j 
dieselben  müssen  mit  innerem  Aufsteigrobr  verseben  sein. 


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79 


Kosten  der  Berliner  BohrbnumeB  (ans  Eisen) 
8,  Baugawerksseitmig  von  1881,  S.  466. 


Tiefe 
in  m 


HF' 


lollO— 20120— 80160— 40,40— 60 


T 


60— 60;60— 70 


70-«o|80— eo|oO— 100 


o  f 

**  I 
'S 


^  l  16«™ 
2  l26«°» 


Kosten  der  Bohrung  in  Mark  pro  Meter. 


4,5 

5,26 

6,25 

7,25 

8,6 

9,5 
IS^ 

10,5 

12,0 

13,5 

15,0 

G,0 
8,0 
12/) 

7,5 

9,0 

10,5 

12,0 
16^ 

15,0 

17,0 

19,0 

21,0 

10,0 
1*^ 

12,0 
17/) 

14,0 
20^ 

19,0 

22,0 

Die  Kotsten  der  Bohrung  der  lO'^"™  weiten  Brunnen  wachsen  bei  Tiefen 
▼on  über  100"*  für  je  10^  Mehr-Länge  um  Je  2  Mark  pro  Meter.  Hlf  rl)ei 

sind  norniulo  EodenvorhiiltniFsn  vor;in8f?esetzt.  Bei  grösseren  Tiefen 
werden  mehrere  Bohrsätze  teleskopartig  in  einander  gesteckt. 

Ein  Meter  eisernes  Brunnenrohr  wieder  heraussnziehen  wird  ohne 
Bücksicht  auf  die  Tiefe  für  Bohxröhren  von 

ca.   10*^"         15«"*         20«™         26«™  Weite  mit 
1,0  Mk.     1,2  Mk.     1,5  Mk.     2,0  Mk.  bezahlt. 

* 

Ein  Sauger  aus  Messinggaze  anznliefern  und  einzubrini?cn  kostet 
pro  kg  des  Gesammtgewichts  des  Saugers  3,7  Mk.,  Zul.if^e  pro  qm  ein- 
fache Gaze  30  Mk.,  bezw.  60  Mk.  und  70  Mk.  bei  doppelter  und  drei- 
facher G-aae. 

Ein  knpfernes  Sangrohr  fertig  montirt  und  verbunden  pro  kg  =:  2,9  Mk. 

Ein  Tollständiges  Pumpwerk  nebst  allem  Zubehör  incl.  Brunnen- 

pfosten,  Herstellung  der  Brunnengrube  etc.,  jedoch  excl.  Bohrlcitung 
und  Bohrung  kostet  bei  Flachbrunnen  (bei  welchen  der  niedrigste  Grund- 
wasserstand nicht  unter  10™  Tiefe  unter  der  Erdoberfläche  sinkt)  mit 
ÄnflchlnssTorrichtung  fttr  die  Eeuerspritzenschlftucbe  =  1000  Mk.,  ohne 
letztere  Vorrichtung  =  900  Mk.  Bei  Tiefbrunnen  kommen  noch  hinzu 
die  Kosten  für  die  Mantelrohre,  für  Steigrohr  und  Gestänge.  Ein  Flach- 
bxunnen  von  70'"  Tiefe  der  Sauger uuterkaute  mit  Feuerspritzenanschluss- 
▼orriobtnng  kommt  im  G-ajuen  durohschnittUofa  auf  2700  Jtk.,  ein  ebenso 
tiefer  Tiefbrunnen  im  Ganzen  auf  3300  Mk.  au  stehen. 

i 

Bei  den  Flachbrunnen  sind  Sauger  und  Sauj^erohr  für  Spritzen  und 
Pumpe  gemeinsam,  bei  den  Tiefbrunnen  niclit.  Hei  7(i— 110™  Tiefe  tritt 
in  der  Begel  reines  Wasser  auf.  Die  Sauger  für  die  Feuerspritzen  er* 
halten  2—3  qm  Oberfläche. 


Kosten  der  Widderanlage  in  Bronnhaupten  (s.S.60).  Die  Preise 
▼erstehen  sich  fertig  verlegt  an  der  sehr  entlegenen  Baustelle. 


5omiD  weite  Flantschenröbren  pro  Meter  6  Mk.  —  Pf. 

50min     «    Muffeuröhren  pro  Meter  2  «20« 

Fa^onstflöke  mit  gebohrten  und  gedrehten  Flantschen 

pro  100  kg  40    «    —  4' 

Desgl.  für  Muffenröhren  pro  100  kp  30    «    ~  « 

Kautschukverpackungen  hierzu  pro  Stück  —    «    50  « 

Mutterschrauben  liierzu  pro  Stück  —    «    25  « 

Absperrschieber  mit  Handrad  für  5ü"""  weite  Röliren  mit 

beiderseitigen  Fiantschen,  Messinggamitur  pro  Btttck  82  «  —  « 
Kleinerer  Schieber  in  die  Verbindungsleitung  aus  Both- 

metall  .  12    «    50  « 

Schmiedeisornc  abgedrehte  Gegenflantsche  n»itRohrgewiud 

und  Ansatzstück  für  die  Verbindung  von  Schieber 

nnd  Widder   —  « 

Widder  No.  5  der  Hüclister  Was8erwerk8-(iesell8chaft 

mit  2  starken  Stossventilen,  Spindeln  aus  Bronce, 

Entleerungshahn  etc  160    «   —  « 

1  Sammclwindkessel  mit  Entleorungshabn  70    «    —  « 

1  Torbindnngsrohr  zwischen  Windkessel  und  Widder .  .    10    «  — 


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80 

Kotten  der  Wldderaiiiage  In  BaTeneburg  (t.  B.  62). 

1  einfacher  Widder  No.  3  )  der  Höchster  Wasser-  f   .  .  42  Mk.  Pt 

1        «            «      No.  4  \    werks-Gesellschaf^    {    .  .  50  «  —  « 

1  äammelwiudkessel  No.  5  f         fertig  verlegt         l   .   .  46  «  —  % 

1  AbschlQsssehieber  mit  Handrad  fflr  82>"">  weite  BAhren  15   «  60  <■ 

1  «  «  4(  «  OS™"  *  «  18  «  50  4 
Treibleitung  aus  gusseisernen  Muffenröhren  von  32'""" 

Weite  pro  Meter   2«  —  • 

Treibleitvng  ans  gusseisernen  HuffenrOhnn  Ton  25®*" 

Weite  pro  Meter   l4t50« 

Galvanisirte  20'"'"  weite  Steigeröhren   1  «  20  -« 

1  Paar  Flantscheu   1  «  60  « 

(2)  Beeerrestoesyentile  pro  8tttok   14  «  2S  « 

BcBerveklappen  pro  Stück   «  60  « 

Kupferfcdoru  pro  Stück   ^  «  60« 

(2)  Joukiugsschieber  für  12'"'"  Weite  zwisoheu  den  beiden 

Widdern  pro  Stttok   q«^« 

Desgl.  in  der  Steigleitung  für  Ifl«™  Lichtweito   9  «  _  « 

(3)  Abstellhahnen  an  den  Windkesseln  pro  Stück  ...  8  «  >  « 
(2)  gewöhnliche  Sclüeber  im  Keservoir  tür  2ü"""  Köhren 

mit  Handrad  pro  Stflck  •  .  •                             .  •  15  «  60  « 

1  Streifkasten,  am  tiefsten  Funkt  mit  Ablasshahn   ...  15  «  ~  « 

100  kg  Fa(;onrr)liren   40  «  —  « 

Abzweigstutzen  mit  2  Ansätzen  von  30"^*"  Weite  pro  Stück  5"6  «  —  « 

1  Regnlirschieber  am  Yentilbnumen  (80"^>  ......  15  «  60  « 

1  Yontilbrunnen  mit  Umgangsleitung   160  «  —  « 

Schiel)erschlÜ88el  mit  Führung  im  Keservoir  pro  Stück  .  3  «  50  « 

Bruuneustöcke  für  die  laufenden  Brunneu   50—90  Mk. 

Die  Koaten  von 

eleotri  sehen  Wasserstandsanzeigern 

betragen  bei  den  Fein 'sehen  Apparaten  1)  fttr  das  Oontaktwerk  mit 

Gegengewicht  und  Schwimmer  196  Mk.,  2)  für  das  Zeigerwerk  mit  Ziffer- 
blatt exol.  Aliarm  Vorrichtung  220  Mk.,  für  das  letztere  mii  liäut- 
werk  75  Mk.,  zusammen  also  4U0  Mk. 

fiel  den  Siemene'sehen  Wasserstandtseigern  kostet  der  Indnotor 
360  Mk.,  die  Ausgleichkette  46  Mk.,  der  kupferne  Schwimmer  120  Mk., 
der  Zeigerapparat  100  Mk.,  die  Coutaktvorriclitung  hierzu  mit  Weckcr- 
signal  für  Maximal-  und  Miniuial-Wasserstand  60  Mk.,  ein  Wecker  30  Mk., 
snsammen  mnd  800  Mk.;  ein  telegraphisoher  Waeserstand sregistrator 
nach  dem  System  Ha  s  1er  in  Bern  ca.  890  Mk.;  die  Tolcgraphenleitung 
bei  Vorwendung  von  3'"'"  ntarkom  Eisendraht  pro  km  ca.  160  Mk.,  jeder 
weitere  Draht  pro  km  60  Mk.,  lUO  kg  3'"™  starker  verzinkter  Eisendraht 
ca.  56  Mk.,  2,1—2,7"^  dioke  Guttaperchadrfthte  pro  100>"  ea.  8—9  Mk. 

Abzugskanäle  in  Städten. 

Der  Dimcnsionirung  der  Strassenkanüle  sind  die  für  jeden 
einzelnen  Ort  aus  Kiederschlagsbeobachtuugen  besonders  ermittelten 
grössten,  aber  öfters  eintretenden  Begonhdhen,  nicht  aber  die  möglicher* 
weise  in  mehr  als  50jährigen  Zwischenräumen  etwa  vorkommenden 
abnormen  Nieders^chläge  zu  Grunde  zu  lej^en,  ferner  eine  Zntlnssmonge 
von  0,00üi)02  cbm  pro  Secunde  und  pro  Kopf  der  Bevölkerung,  Auf 
einen  Sinwohnor  entfallen  durchschnittlich  25  qm  G-mndfläehe.  Jfttr  die 
Kanalisation  in  Hannover  wurde  pro  Kopf  und  Tag  die  Ahflnssmenge  su 
83  1,  wovon  die  Hälfte  innerhalb  9  Stunden  abzuleiten  ist,  angenommen. 
In  München  können  die  Kanäle  3,47  1  pro  ha  und  Secunde,  mit  Hilfe 
der  Nothaiislässe  aher  15,68  1  abführen.  An  Haaswasser  gehen  hier 
0^1  1  pro  ha  und  Secunde  ah. 

Die  111  die  Kanäle  crelaiicrende  Uepenmenpe  ist  je  nach  der  "Repchaffen- 
heit  des  überbauten  Terrains  sehr  verschieden.  In  Stadttheilen,  in 
welchen  das  Wasser  ansschliesslloh  Ton  Dächern,  Strassen  «nd  ge- 
pflasterten Hof  räumen  abfliesst,  werden  ca.  üO"/n  des  gesammten  Nieder- 
schlags abf^ofiilirt,  von  horizontalgelegenen  (üirtcn,  iiaumgütcrn  u.  dergl. 
ohne  Cirrubeuanlagen  aber  mit  ziemlich  undurchlässigem  Untergrund  nur 
ca.  35 "/o.  Wenn  der  Boden  sehr  durchlässig  und  trocken  ist,  so  werden 
Niederschläge  ron  90"**^  und  weniger  Höhe  Tollständig  aufgesaugt 


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Die  seoundlich  abfliessende  Maximal •Wassermenge  wächst  mit  dem 
Terraingefäll,  in  steilem  Gelände  mit  dorn  letzteren  auch  die  Masse  dos 
abgefiöästen  Bodens  bezw.  GerüUos.  Es  ist  daher  hier  vor  dem  Eiulauf 
der  mit  Bchlamm  boschworten  Oewft8B6Y  in  die  Kanäle  snf  die  Anlage 
genOgehd  grosser  Schlammfiinge  Bedacht  zu  nehmen.  Die  Sammelkauälo, 
nach  welchen  das  Wasser  von  grösseren  mehr  oder  weniger  überbauten 
iTläohen  zuflicsst,  erhalten  gewöhnlich  (Querschnitte,  wSohe  einer  zu- 
fliesienden  Begenmeuge  von  oa.  0^2^0^020  cbm  pro  Seounde  und  ha  ent» 
sprechen.  Da,  wo  Regenniislässc  (mit  ca.  3— 4™  breiten  Ueborfälllen)  ange* 
bracht  werden  können,  die  das  Wasser  nach  tiofor  gelogeiien  WasserlttnnMi 
abfuhren,  werden  die  Quersclmitte  entsprechend  verringert. 

Bei  der  Berliner  Kanalisation  wurde  die  Annahme  gemacht,  daas  von 
den  Hauptkanäle n  eine  Wassermenpe  von  22,341  pro  ha  und  Secunde 
abzuführen  sei,  wovon  1,151  auf  das  Haus-  etc.  Wasser  und  21,19  auf 
das  Eegenwaaser  entfallen.  Hierbei  ist  angenommen,  dass  gleichzeitig 
nnr  Vs  des  zu  26"""  pro  Stunde  berechneten  Niederschlags  abzuführen 
sei.  Diese  Annahme  hat  sich  bei  sehr  starken  Wolkcnbrüchcn  als  zu 
nieder  gegriffen  erwiesen.  Von  obiger  Wassermeugo  sollen  nur  31  pro 
Secunde  den  Bieselfeldern  duroh  Pumpen  zugeführt  werden,  der  Best 
wird  den  öffentlichen  WasserlAufen  mittelst  der  Begenauelttsse  Überwiesen. 

Der  Minimaldurchmesser  von  Strassoudrains  ist  zu 
0,21°*  =  8''  englisch  anzunehmen.  Zweckmässig  ist  es,  diesen  Kanälen 
mindestene  45^™  Welte  in  geben,  so  dass  solche  noch  schlupfbar  sind. 

Bia  ma  46^™  Daiohmeeier  werden  in  der  Begel  glatirte  Steingut-  oder 
ThonrOhren  (mit  gansen  odev  Halbmufien)  oder  anoh  OementrOhren 
*  verwendet. 

Die  kieiBfOffmigen  Quereehnltte  der  kleinen  Thonröbren- 
kanftla  in  Berlin  haben  2ic>»,  24«™,  27— 48«">  thirchraosser.  OrOsiere 
Thon-  bezw.  Steingutröhren  wurden  hier  bis  zu  0,ö3*^™  Durchmesser, 
jedoch  nur  ganz  ausnahmsweise  angewendet,  da  sie  einem  grösseren 
Brddraek  und  den  dureh  den  Verkehr  herrorgemfenen  Stösaen  nicht 
widerstehen.  Wenn  hier  ein  48<^">-Rohr  nichi  mehjr  aatreichte,  wurden 
eUTörmigo  Profile  von  0,9—1,0'"  Höhe  angewendet. 

Die  Minimaldimensionen  der  lichten  Weite  und  Höhe  von 
•ehlnpf  baren  XanAlen  sind  an  0/55"*  beaw.  o^Tö"^  und  von  solchen,  In 
welchen  auch  Arbeiten  sollen  vorgenommen  werden  können,  au  0,82>" 
bezw.  1/25'"  anzunehmen. 

In  der  Begol  soll  jeder  Hauskanal  mindestens  löO'"'"  Lichtwoite 
erhalten,  die  Weite  des  letateren  kann  bis  auf  800"""  eteigen,  nOthigen- 
falls  sind  mehrere  Yerbindangskanftle  awiiohen  Hans-  nnd  Straasen- 
kanal  herzustellen. 

Olosetstränge,  welche  gespült  werden,  erhalten  mindestens  16^"^, 
andemfella  mindestene  20^  Iiiehtweita*  Zu  enge  HausIcanUe  sind  zu 
▼ermeiden,  da  in  ihnen  leichter  ein  hoher  Oasdmck  auftritt  als  bei 
weiten  Bohrleituugou. 

Alkalische  oder  saure,  wenn  auch  sehr  verdünnte  Flüssigkeiten 
dürfen  nnr  dann  iu  stftdtische  KanSle  eingeleitet  werden,  wenn  auvor 
die  Widerstandsfähigkeit  der  hierzu  verwendeten  Materialien  gegen  die 
Wirksamkeit  der  gedachten  Stoffe  constatirt  ist.  Cement-  und  Betou- 
röliren,  sowie  der  Comentmörtel  der  Backsteinkanäle  etc.  sind  gegen 
Sfturen  nicht  widerstandsfähig.  Sehr  gut  halten  sich  glasirte  Thon- 
röhren, sowie  manche  Ziegelsteinsorten.  Cementröhren  können  durch 
Goudronaustrich,  welcher  heiss  aufzubringen  ist,  gegen  die  Wirkungen 
der  gedachten  chemischen  Stoffe  geschlitzt  werden. 

Die  Dichtung  der  Thouröhren  mit  Muffen  erfolgt  am  besten 
dadurch,  dass  ein  Wergzopf,  der  mit  Theor  getränkt  ist,  in  die  Muffen 
leicht  eingestemmt  und  darüber  blauer,  fetter  Thon  aufgebracht  wird. 
Hi^utig  wird  die  Muffe  noch  mit  einem  Lettenschiag  umgeben,  bezw.  iu 
solchen  eingebettet.  Kinn  Dichtung  mit  Cementmörtel  ist  nicht  au  em- 
pfehlen, da  letzterer  leicht  zu  Muffeusprüiigeu  Veranlassung  gibt. 

Hauakanale  sind  überall  da,  wo  sie  im  Innern  der  Hauser  frei  Uber 
die  Erde  zu  liegen  kommen,  von  gusteisernen  B5hren  herzustellen. 

Der  Haup  t  Ii  auskanal  ist  bis  in  ^en  Hofraum  zu  verlängern, 
woselbst  das  Meteor-  und  Brauchwasser  in  einem  bedeckten  Scblanim- 
kasten  aufgefangen  und  sudauu  nach  Passiruug  eines  iSyphou  dem 
Strasse nkanal  zugeleitet  wird.  Die  in  ersteren  Kanal  einmündenden 
Seitenkanäle  von  geringerer  Weite  als  der  Haupthauskanal  müssen  in 
letstcren  miltelet  eiaoa  ifa^onrohrs  im  üefail  unter  einem  «pUseu  Winkel 
einmünden. 

(  XXV.  Bheinhard*a  Kai.  1806^  Gehefteter  Theil  L  b 


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82 


Wo,  wio  bei  Kellcrcntwiisüorungeii,  die  Kanäle  vorhältnissniässiff  tief 
anzulegen  sind  und  ciue  Verbindung  der  letzteren  mit  den  übrigen  Haus» 
kanttlen  dadurch  erschwert  wird,  empfiehlt  8ic)i  gewöhnlich  die  directo 
Kiuleitung  der  Kellcrkanälo  in  den  Strassoukanal. 

Scitcnlcitunj^eu,  wclclio  das  Wasser  von  JJrunnen-  und  Ilegonröhren 
und  Xüchen  autzunrhnieu  liaben,  erhalten  von  8 — 15*^™  Weite. 

Die  Abfall  röhren,  welche  in  obige  Röhren  eingeleitet  werden, 
können  unter  dr^r  Erde  aus  Thonröhren,  Über  derselben  aus  gusseisemen 
oder  bloieriiGD  Köhren,  die  K o genr Öhren  aus  Zinkblech  bestehen.  Am 
AuschluBS  beider  wird  gleichfalls  ein  Fa<;;on8tück  nebst  einem  Byphou- 
verachliiBS  angebracht.  Ein  einzelnes  Abfallrohr  gell  in  der  Begel  nicht 
mehr  als  10^"^  Durchmesser  haben.  Einlattbecken  mtttten  einen  eng« 
maschigeu  Gittorvorschluss  erhalten. 

Das  Minimalgcfäll  von  Hausdrains  darf  nicht  geringer  sein  als 
21^0/0,  dat  Ton  tchlupfbaren  Kanälen  soll  nicht  unter  0,5<>/a,  das  von  be- 
gehbaren Kanälen  nicht  unter  0,25o/n  sinken.  Unter  gewöhnlichen  Ver- 
bflltniasen  empfehlen  sich  hierführ  Gefälle  von  2"/o  bezw.  von  l^h,  in 
Kebenstrasscukanälon  und  in  Ilauptkanälen  mit  reichlicher  und  stetiger 
Wasserepcisung  0,6 — 0,3S^lo.  Wo  letzteres  Gefäll  nicht  erreicht  werden 
kann,  ist  Spülung  zweckmässig,  bei  den  (geringer  dimcnsionirten)  Röhren- 
kanälen  dagegen  solche  durchaus  erforderlich.  Hierbei  ist  für  möglichst 
gleichmässige  Ycrtheilung  des  Gefälle  Sorge  zu  tragen.  Ausnahmsweise 
kann  für  Hauskanäle  noch  ein  Gefäll  von  0,6'Vo  zugelassen  werden,  wo- 
bei jedoch  eine  Spülung  nicht  entbehrt  werden  kann.  Anderseits  sind 
Kanalisationsröhrenlcitungeu  mit  grösserem  als  2^/o  Gefäll  da,  wo  nicht 
reichliclie  Spülung  vorhanden  ist,  der  Gefahr  des  Trockenlaufens  und 
dadurcli  der  Versandnng  antgeaetzt. 

In  München  wurde  das  geringste  Gefäll  der  eiförmigen  Kanäle 
=  1  :  l&OO,  das  der  Thonrohrkanäle  zu  1  :  UüO,  endlich  daa  Maximal- 
gefäll  der  letzteren  zu  10%  angenommen. 

Bei  sehr  grossen  Abzngakanälon  (Sielen),  welche  constant  mit 
Wasser  gefüllt  sind,  ist  ein  zweckmässiges  Gefüll  1  :  1000.  (Bei  wenig 
Wasser  und  1%  Fall  bilden  sich  in  grösseren  Kanälen  schon  leicht  ^Nieder- 
tohläge.)  Das  Mlnimalgeftll  toloher  Kanäle  beträgt  1:8000.  Geht  ein 
Kanal  von  oinem  flacheren  in  ein  steileres  GefäU  tlber,  oder  umgekehrt, 
so  ist  an  der  Uebergangsstelle  ein  Luftrohr  anzubringen,  im  zweiten  Fall 
ein  Schlammfaug  mit  Bciniguugschacht.  In  Kanälen,  in  welchen  zeitweise 
wenig  Watter  meatt,  tind  ttarke  Gefälle  unTortheilhaft,  weil  durch  das 
Vorauseilen  det  Wassers  die  in  letzterem  enthaltenen  Slnkttoffe  sich 
leicht  ablagern.  GefäU  und  Riclituncr  der  Kanäle  sollen  namentlich 
zwischen  2  Einste igschächten  möglichst  geradlinig  seiU)  Curven  sind  in 
tchlanken  Uebergängen  oder  durch  FagonrOhren  nerzattellen. 

Die  Strassenkanäle  worden  gewöhnlich  in  die  Mitte  der 
Strassen  verlegt;  wo  jedoch  letztere  eine  grössere  Breite  haben,  wird 
neben  dem  Bürgcrsteig  je  ein  Kanal  hergestellt,  wodurch  der  Yerkelir 
während  der  Ausfühmng  und  bei  Ausbetterungen  weniger  gestört  wird 
and  die  Hausleitungen  eine  erheblich  geringere  Länge  erhalten. 

Bei  der  Anlage  von  Hanskan  älen  ist  darauf  Bodacht  zunehmen, 
dass  die  Hauptleitung  sowohl  hinsichtlich  des  Visirs  als  der  horizontalen 
Lage  in  möglichst  gerader  Bichtung  gefQhrt  wird  und  starke  Krilm- 
mungen  und  Visirbrüche  thunlichst  vermieden  werden.  Der  Hauptstrang 
sollte  nicht  quer  durch  das  Gebäude,  tondom  in  die  jeweilige  £in£ahrt 
gelegt  werden. 

Bei  der  Einmündung  eines   grötteren  Seitenkanala  in 

e i II ou  Hauptkanal  itt  dagegen  eine  auf  eine  längere  Strecke  sich 
ausileliTiendo  Erbreiterung  derSolile  an  der  Einmündungsstelle  thunlichst 
zu  vermeiden,  indem  sich  hier  leicht  grössere  Schlammablagorungen 
bilden.  Es  empfiehlt  sich  daher;  den  Seitenkanal  mittelst  einet  kurzen, 
etwa  unter  45^',,  einmündenden  Bogent  anzatchliessen. 

In  Comciitmörtcl  gemauerte  eiförmige  Kanäle  kommen  hei 
grösseren  Lichtwoiten  als  von  iü*^'"  vor,  wobei  zu  beachten  ist,  dass  das 
Wasser  in  der  Bogel  nicht  ttber  den  Kämpfer  des  oberen  Halbkreit- 
gcwölbes  roiclien  soll.  Solche  Kanäle  erhalten  gewöhnlich  Sohlstücke 
:m«  glasirteni  Steingut  (mit  Lippen);  namentlich  bei  starken  Gefällen  ist 
letzteres  3latcrial  zu  verwenden.  Ueber  die  Construction  der  Eiform 
siehe  nebenstehende  Figur. 

In  Hamburg  haben  gemauerte  Hausdrains  sowie  Ab  fall  Schächte  eine 
Starke  von  Vh  Stein  erhalten.  Die  Kanäle  daselbst  erhielten  naohttehende 
biuieuaioiicu: 


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83 


Klaasa 

I 

n 

III 

IV 

V 

VI 

Dimensionen 
in  Metern 

Bei  Klasse  I— III  war  das  Gewölbe  nuten  l^/s,  oben  1  Stein,  bei  IV^-V 
1  Stein,  bei  VI  oben  V«,  nnten  1  Stein  stark.  Die  GewOlbe  wurden  in 

Bingen  gerauuert. 

Die  Kämpf  erstarke  von  eiförmigen  Kanalgewölbon  aus  Beton  und 
dergl.  kann  bei  3,7™  Durchmesser  (D)  zu  0,65%  ron  8,0^  —  3,5^^  D  su 

0,5^,  bi  i  2,4»»  —2,1"^  zu  0,4"^,  bei  2,0'"  — 1,6'»  zu  0,30"»,  bei  1,4"»-  1,0™  zu 
0,2"\  die  Stärke  von  kreisförmigen  Cementgewölben  bei  2™  D  zu  22^"», 
bei  1,7»»  D  zu  20^»»»,  bei  1,0»"  D  zu  lö«»»»  und  bei  0,ö»"  D  zu  12^»»  ange- 
nommen werden. 

In  München  wurden  kreisrunde  Kanäle  von  1,2»»*,  1,0"»,  0,8"»  und  0,7»" 
und  gerauuerte  Aiislasssiele  von  2,2"»  Durchmesser  jo  mit  nur  12"" 
Wandstärke  aus  Klinkern  und  einer  Kliukersohle  hergestellt,  ausserdem 
aber  noch  mit  einem  Betonunterbau  und  einer  Betonumhüllung  versehen. 

Die  eiförmigen  Kanäle  erhielten  cum  Tfaeil  gedrückte  Profile  von 

^^%6,  ^^^/aio  ^^*^W"  ^öhe  und  Weite  und  26-^36«»  Wandstärke, 
ferner  ebenfalls  einen  Betonunterbau  oder  Klinkcrsohlen. 

Die    eiförmigen  Hauptkanäle    erhielten    glacirte    Sohlsteino  und 

'%S0,  "^luo,  %86  »»d  8»/uo""  die  NebentonUe  ^O/joe  »ad  '^IwT 
Weite  und  Höhe. 

Die  30,  38  und  45^"»  weiten  Thourohrkauälo  erhielten  sämmtlich  eine 
starke  Betonummantelung. 

Der  Mörtel  für  die  Klinkcrsohlen  besteht  aus  1  Theil  Portlandcoment 
und  4  Theilen  Band,  der  Beton  wurde  aus  1  T.  Cement,  2  T.  Sand  und 
4  T.  Kies  hergestellt. 

Bei  sehr  breiten  Strassen  wird  h&ufig  auf  jeder  Seite  derselben  ausser- 
halb der  Fahrbahn  ein  Sammeldrain  eingelegt,  um  die  kostspieligen 
^Zweigleitungen  nach  den  Hrtnsern  abzukürzen, 
auch  wird  der  ötrassenvorkehr  hierdurch 
weniger  unterbrochen,  als  wenn  der  Saramel- 
drain  in  der  Mitte  der  Fahrbahn  liegen  würde. 

Die  Berechnung  der  Dimensionen  ei- 
förmiger oder  kreisrunder  Kanäle  sollte  ma 
stets  so  ausführen,  dass  beim  Volllaufen  de 
Kanalprofiles  die  Maximal- VVassormonge  a»>- 
geführt  worden  kann.  Da  thatsächlich  ein 
TolUaufendes  Kaiialprofil  woniger  Wasser 
transportirt,  als  wenn  das  Profil  noch  ein 
kleines  wasserfreies  Segment  hat,  so  ist  damit 
dem  Wellenschläge  noch  ein  kleiner  Spielraum 
gegeben  (s.  auch  das  Capitel  Hydraulik).  Fig.  9. 

Für  das  volllaufeudo  eiförmige  l'rofil  nach  Fi*2fur  9  ist: 

der  Wasserquerschnitt  F  •=  4,59413 .  r-  ^  u  =  a  49«  K  Vr^  J 
der  benetzte  Umfang   p  .=  7,92989. r  l         /_  ,  — V' 

der  l'rofilradius  B  =  0,5793  .r  )  ^  =  0,701.  K.Vr.J 

Ist  dieses  Profil  nur  bis  mir  Kämpferhöhe  mit  Wasser  angefüllt^ 

so  wird: 


^  


F  "  3,02333 
p  =  4,78B30 


Das  Gefälle  J  := 


Bss  —  =s  0,6314 
P 


I  Ci  =  2,400.  K.  v'r^ 


der  Wasserqiierschnitt 
der  benetzte  Umfang 

der  Profilradius 

'   v  =  0,795  .  K .  V  r  •  J 

Für  eine  Füllung,  welche  die  Kämpferhöhe  nicht  erreicht,  sondern 
in  einem  Abstände  y  unter  derselben  sich  befindet,  wird: 


Fy=ar». 


[ 


3,02333  —  9 .  arc 


}jsix,  1^4,78830  —  6  .  arc  ^sin  =  37)  J 


6' 


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81 

PUr  das  volllaufendo  kreisförmige  Proül  ist:     v  =  0,707  .  K .  /  r  .  J 

F  =  3,14159  .  r«  ,    p  =  6,28318 .  r  ,    R  =  0,5.  r,    Q  =  2,221  .  K  .  Vt^J 

ftir  K  ist  der  Werth  aus  der  vereiuf achten  Kutter' scheu  Jform^I 
SU  nehmen* 

Nach  Wiloke,  b.  Iiandkalturztg.  1886,  B.  197,  fliesst  durch  ein  Tolles 
kreisförmiges  Profil  die  gleiche  Was&ermeuge  wie  bei  einem  minder 
benetzten  iTmfang,  dessen  sagehöriger  Winkel  308^  10'  betrftgt. 

Hieraus  wird  die  Formel  tssO/685  o  .    d  y/      abgeleitet»  worin  ffir  c 

der  Eytelwein*80he  Coöffioient  60^  su  Grande  gelegt  wird  nnd  d  den 
Böhrendurchmesser  ^  2r  bezeiobnet. 


Bs  wird  ferner  Q  =  2,333  r» ,  c  y^r.  J. 


Statt  des  Co^Mcienten  o  ist  bei  genaueren  Rechnungen  0i= 0,014:30 

0,0094711 


SU  setsen»  nachdem  suror  ▼  aus  obiger  Formel  n&herungs» 

Es  bestimmt  sich  ferner  die  Grösse  von 


weise  berechnet  worden  ist. 


d  =  1,088 


Durch  Wiederholung  dieser  Rechnung  erhält  man  noch  genauere 
für  die  yorliegenden  Zwecke  genügende  Resultate. 

In  Berlin  wurde  zur  Berechnung  der  Dimensionen  noch  die  bekannte 
Eytcl  wein'Bcho  Formel  augewendet,  welche  grössere  Dimensionen  als 
die  Vüu  Kutter  und  von  Bazin  gibt. 

Ueber  die  Bewegung  des  Wassers  in  Rohrleitungen  s.  auch  Hydraulik. 

Für  gemauerte  voll  und  nicht  voUlaufende  Abzugskanäle  hat  Knauff 
folgende  Formel  entwickelt: 


V  SS 


103,7  .  R  J 

"7 


'B  +  0,8 

und  für  eiserne  DruckrohrleituLgeii  nach  Rieselfeldern: 

für  d  <  U,5  d>  0,5  

55  .  d  y/  J 


V  =: 


und  V  =  — =:r 


51,6  X  d  y'  J 


y^  d  +  0,580 


V/  d  +  0,54 

S.  CuUiiriug.-Ztg.  188G,  S.  192. 

Mank  in  Dresden  legt  die  Bazin' sehe  Formel  zu  Gründe  (siehe 
Hydrauiiic).  Derselbe  nimmt  bei  den  Berechnungen  der  abüieösendtiii 
Regenmengen  geschlossene  Häuserreihen  mit  gepflasterten  Hofrftumen 

als  wasserdicht  an  hjj<1  bestimmt  für  andere  Quartiere  schätzungsweise 
die  gleicher  Weise  zu  bcliandelude  Mäche.  Nach  ia  Dresden  gemachten 
Beobachtungen  über  die  liegtnihöho  und  Abflussmengen,  sowie  über  die 
Abflusseogfticienten  bei  verschieden  grossen  gesclilossenen  Quartieren 

\:-f  Villi  <]'']]]  < ;  fri:i  ruilr-ii  fr  d 'j:en<l  f-  'rnJir-l  1p  n.  ir-'L'omittelt  worden: 


Entwässern  II  gsfläche  F 
in  qm 

Abzuführende 
Regenhöhe  in  mm. 

Abzuführende 
Wassermenge  in  obm 
pro  Secqnde. 

0—25000 

58,0 

0,000016  F 

25—50000 

48,3 

0,000013  « 

50—100000 

41,0 

0,000012  « 

100—200000 

81,9 

0,0000081  « 

200—800000 

25,2 

0,0000070  « 

300— 400ÜÜ0 

20,5 

0,0000057  « 

400—500000 

17,5 

0,0000049  « 
0,000004S  « 

500—600000 

15,8 

14,7 

0,0000041  « 

700— bOUOOO 

14,2 

0,ÜUU0030  « 

800000  und  darüber 

14,0 

0,U00UÜü9  « 

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85 


Yen  tilationsohftohte  Bind  In  Entferntin  ff  en  rnn  50—60"  anzu- 
legen. Die  Absorptian,  besw.  Zerstörung  der  aUBBtrOmenden  schlechten 
Oase  kann  dnreli  Kohlenfilter  oder  durch  Zuleitung  der  Gase  in  vorhan- 
dene Feaoressen  bewirkt  werden. 

Jn  München  wurden  neben  den  mit  ventilironden  Mannlochdeck- 
kAsten  Tersehenen  Einsteigsch&ohten  alle  60™  besondere  aus  23®*^  weiten 
ThoorObren  beetehende  ventQaliontsohftohte  ausgeführt.  Ausserdem 
worden  hier  die  Dachrinnen  zur  Ventilation  herangezogen. 

Die  Mannlöcher  erhalten  hier  wie  atlch  bei  den  Sevisionssohftohten 
gewöhnlich  84^"*  Durchmesser. 

Am  meisten  empfiehlt  sieh  die  Tentilatton  durch  beeondere 
Iinftröhren  (verzinkte  Eisenblechröhren)  von  mindestens  4*^™  Licht- 
weite, welche  bis  über  Dach  geführt  werden,  da  die  manchmal  hierzu 
Terwendeten  Abfallröhren  durch  Undichtheit  oder  bei  Regenwetter  den 
Bienst  Tersagen  und  dadurch  ein  Aufsteigen  der  ICanalgase,  namentlich 
bei  starkem  Winddrucke,  heftigen  Niederschlägen,  bei  Tcmperatur- 
wechseln  etc.  ermöglichen.  In  letzteren  Fällen  werden  uümlich  die 
Wa&serverschlüBse  durchbrochen,  zuweilen  »auch  heberartig  entleert, 
manche  ▼erdimsten  auch.  In  der  Begel  soUml  eftnimtliolie  AbfallrOhren 
in  voller  Weite  über  das  Dach  hinaus  verlängert  werden.  Es  empfiehlt 
sich  ferner,  an  jedes  Ventilationsrohr  ein  Zuleitungsrohr  für  frische  Lnft 
anzuschliessen  und  zwischen  Strassen-  und  liauäkaiial  einen  sog.  unter- 
brechenden, d.  h.  aus  2  Syphons  bestehenden  Waeserrorschluss  anzu- 
bringen und  zwischen  beiden  Syphons  ein  nach  anssen  führendes  Snt- 
ittftungsrohr  einzuschalten. 

lu  Berlin  geschieht  die  Ventilation  durch  die  direkt  in  die  Kanäle 
geführten  Regenfallröhren^  durch  die  in  Entfernungen  von  80—100*^  an- 
gebrachten Einsteigsch^lchte  und  durch  die  iu  GO^  Eutfernung  angelegten 
gemauerten,  2 — 2,3'"  hohen,  0,65  qm  weiten  llinasteinoiüläufc  (gullios). 

Der  unterste  Theil  der  Begenabfallröhren  (unmittelbar  über  dem 
Trottoir)  besteht  aus  einem  2theiligen  gusseisernen  Fa^onstück,  O^*" 
hoch,  GAB™  weit  und  0,1—0,13™  breit,  mit  emem  inneren,  schief  gestellten 
durchbro(  hcneu  Kost  und  mit  einem  oberen  Und  onteren  Mnffenansati 

cur  die  anschliessenden  Köhren. 

Die  Qullles  erhalten  hier  eine  obere  Schachtweite  von  0,1—0^^, 
eine  nntm  tob  0/>2— 0,66"*.  Die  Manetvtftrke  beträgt  ebeneo  wie  bei 
den  Einttelgscbächten  0,26*^.  Die  Strasseneiuläufe  werden  in 
Münclien  aui  Steingutkttaten  hergestellt  und  mit  lohmledeisetnen  Slmorn 

versehen. 

Die  W^s^^ielotets  dürfen  nnr  mit  höchstens  7®"*  weiten  Mund- 
ttllcken  In  die  bU  Ober  Dach  an  Terlttngernden  AbfallrGhren  einmflnden« 

Seitcnkauäle  sollen  unter  einem  flachen  Bogen  von  mindestens 
.  1,0—1,8"*  Kadins  in  die  Hauptkanäle  eingeführt  werden  (bei  Hausdrains 
ist  dies  nicht  erforderlich),  wenn  nicht  vorgezogen  wird,  die  Nebeu- 
MinDgen  im  den  Kreuanngspunkten  der  Strassen  In  die  Hauptleitung 
ausmünden  zu  lassen  und  hier  sog.  BeviBionsbrunuen  anzulegen 
Letztere  ßchliessen  mittelst  besonders  geformter  Abzweiguugsrohro  unter 
einem  spitzen  Winkel  an  den  ^trassenkaual  an.  Dieses  Fa^onrohr  muss 
thft  seiner  Mündung  Uber  der  gewöhnlich  höchsten  Fttllnng  des  Strassen- 
kanals,  bei  Hauptkanälen  mindestens  0,4—0,6™  über  deren  Solile  liegen. 
Spätere  Anschlüsse  müssen  durch  Kinloguug  von  provisorisch  mit 
Thoustöpselu  zu  schliesscnden  i^'a^onröhreu  in  die  Strassenkanüle  be> 
rflcksichtigt  werden. 

Die  Anbringung  von  Wasserver Schlüssen  in  </*form  empfiehlt 
sich  zur  Vermeidung  des  Eindringens  Ubier  Gase  in  die  Qebäude  au  den 
Ausmüudungen  der  Hausdrains,  ferner  in  Verbindung  mit  festen  Gittern 
(Sieben)  auch  am  Beginn  derselben  sur  Yerhatung  von  Verstopfungen 
der  Drains.  Die  Anbringung  mehrerer  Syphons  an  einem  Bohrstränge, 
um  eine  grössere  Sicherheit  gegen  das  Eindringen  der  Gase  /u  erlangen, 
bat  sich  in  solchen  Fällen  nicht  bewährt,  in  welchen  in  den  Bohrstreckeu 
oberhalb  des  höher  gelegenen  Syphons  zeitweise  ein  geringerer  Luftdruck 
auftritt, als  in  denunteren  Strecken,  wie  dies  bei  Küchenahwas^^rrlcitungen, 
in  welche  heisses  Wasser  eingeschüttet  wird,  zuweilen  vorkommt. 

Die  gehrSlichlichsten  Syphonstücke  sind  die  nach  oben  einen  sog. 
Bllenbogen  darstellenden  Syphonverschlüsse,  welche  durchschnittlicli 
ca.  67*^"  Höhe  erhalten.  Dieselben  sind  meist  so  constrnirt,  dass  sie  sich 
lu  25*^™  starke  Schach twände  leicht  einfügen  lasseui  auch  die  sog.  Tutz- 
S/phoM  1r«rdili  «bnlleh  angewendet. 


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86 

Die  Aubriuguug  solbstthäiiger  Klappenverschlüsse,  welche 
etwa  von  dhu  Kellern  aas  leieht  sugänglich  sein  aoUien/  empflelilt  sich 
bei  der  Anlage  der  Haupthaaskanftie. 

S ch  lam  m  k  ä  s  t  0  II  mit  SypIiDiis  worden  zwnckmüssig  an  eleu  Ein- 
mündungen der  llinnsteino  von  Strassen  und  llötVii  iu  die  Kanäle  ange- 
bracht und  gew(>Uiilich  gemauert.  Das  iu  Strat^scuriuueu  sich  sammelnde 
Wasser  soll  alle  60^70"*  in  die  Kanäle  eingeführt  werden i  in  München 
wurden  dieselben  in  Etitferaangen  von  SO***  angeordnet.  Die  Bohrwelie 
betrug  hier  nur  20*^™. 

Eiiisteigschächto  boUcu  seitlich  von  den  Kanälen  an  allen  Haupt- 
abzweigungeui  namentlich  an  Strassenkreuzungcu  angelegt  werden. 
Dieselben  wurden  in  Berlin  in  Entfernungen  von  80^100™,  in  MtLnohen 
bei  den  grossen  Sammelkauälen  alle  200 — 220°^,  bei  den  Uauptkauälen 
alle  150->l7a%  in  den  Nebenkanälen  in  Entfernungen  von  120—140*^ 
augelegt. 

Die  obere  Weite  der  Einstoigschächte  beträgt  in  Berlin  0/56"°,  wo 
dieselben  unmittelbar  auf  die  eifiirmigen  Kan&le  aufgesetst  werden, 

erweitern  sie  sich  nach  unten  auf  die  lichte  Weite  des  Kanalprofils  in 
Kämpferhöho;  in  anderen  l^'allen  auf  0,95'°  in  einer  Distana  Ton  rund 
1,1™  unter  dem  gusseisernen  Schachtdeokel. 

Die  Deckel  der  Einst eigschäc Ii te  und  Einlaufe  sind  in  ver- 
kehrsreichen Strassen  nicht  in  der  Fahrbahn,  sondern  in  den  Trottoirs 

anzubringen;  die  Einläufe  stets  unter  der  Kante  der  erhöhten  Trottoirs, 
welche  hier  17^*"  über  der  Strasseniiuno  anzulegen  sind. 

Iiamp e  n  1  ö  c h  e  r  genügen  an  weniger  bedeutenden  Kanalstrecken. 

In  Berlin  worden  innerhalb  der  einzelnen  b »^bauten  Grundstücke, 
iu  der  Hegel  in  unmittelbarer  Nähe  der  Trottoirs,  noch  sogenannte 
Inspectionsgruben,  1,0"^  lang  und  0,6">  breit  angelegt  In  dorn  hier 

durchführenden  Hauptrohrstrang  ist  ein  gusseisernes  Fa^onstück  mit 
durch  einen  aufgeschraubten  Bügel  gehnltcnom  Deckel  eingeschaltet, 
welch'  letzterer  leicht  abgehoben  werden  kann. 

Die  Tiefe  der  Kanäle  unter  der  Oberfläche  beträgt  gewöhnlich 
ca.  3,0*^,  jedenfalls  sollen  die  KoUor  duroh  sie  traoken  gelegt  werden, 
weshalb  in  Hünohen  2«  B.  die  durehschnitUiohe  Tiefe  b/^f^  betr&gt. 

Behufs  Drainirung  des  Untergrunds  sind  die  unterirdischen Hauf- 
kanalröliren  in  durchlässiges  Material  (Kies)  fest  einzubetten. 

Kölirtui,  welche  über  die  Krde  zu  liegen  konimen,  dürfen  in  Hatis- 
manern  nicht  fest  eingemauert  werden.  Alle  Kanalstreckeu  sollen  eine 
frostfreie  Iiage  erhalten. 

Zur  Spülung  dienen  Schützenvorrichtungen  (in  ca.  800°*  Distanz  von 

einander),  welche  an  den  EinstcigFclwichtcu  angebracht  werden  oder 
die  Hydranten  der  städtischen  Wasserleitungen.  Zuweilen  werden  auch 
besondere  Spülbchälter  angelegt,  wie  z.  B.  in  i«'raixkiurt,  wüselbst  die 
Kohrleitungen  und  Kanäle  des  sog.  Bergsystems  mit  dem  ans  diesen 
Behältern  entnonmienen  Wasser  und  die  Leitungen  des  tiefer  liegenden 
Thalsystems  wiederum  mit  dem  Abwasser  des  Jicrgaystems  gespült  wer- 
den. Die  Höhe  der  Stauung  ist  abhängig  von  den  Kellersuhienhöhen. 
Auch  zur  Spülung  der  Hausdrains  werden  manchmal  besondere  Ein- 
lässe  angelegt^  welche  von  den  städtischen  Wasserleitungen  ans  geepetst 
werden.  . 

Gasleitungen  dürfen  nicht  in  die  Ötraesenkauäle  eingelegt  werden. 

Preise  einiger  Eanalisationsarbeiten  und  Bestand'theile. 

G lasir te  Thon-  oder  Stein gutröh reu  kosten  durchschnittlich 
ab  Werk  pro  Meter  Banlänge: 


Mark. 

bei  50"""  liichtw.  10  kg  0,60—0,60 

*  75 


Mark. 

bei  260«"»  Iiichtw.  60  kg  3,40—  3,80 
«        «       14  «     0,70—0,85       *   300  «       «        05  «    6,20—.  5,60 

«  350  «  «  75  «  6,80—  7,20 
«  400  «  «  90  «  8,60—  9,00 
«  450  «  «  100  «  11,30—12,00 
«  5O0  «  «  115  «  14,00— I.-jüO 
«  600  «       «      1S6  «  21,00~22|00 


*  101)  «  «  18  «  0,85—1,00 
«  125  ■«  «  23  «  1,36—1,50 
«  160  «  «  28  «  1,75—1,90 
«  175  «  «  3a  «  $,10—2,25 

*  200  «  «  3ü  «  2,35— 2  r.O 
«  226  «  «  48  «  2,80— 3,iü 


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87 

Bogenstüoke  bis  incl.  100^^  Iii<ditweite  worden  mit  ^/i,  fOr  griSa- 
aere  Lichtweiten  znm  Metorpreise  goredniot.  Kinfacho  rochtwiuklige 
oder  schräge  Ausätze  zu  1 — l'i3  des  Meterprtiigea ;  doppelte  Ansätze  des- 
gleichen zum  doppelten  Meterpreia  des  geraden  Kohrs. 

Bei  grösseren  Galibem  empfiehlt  sich  die  Verwendung  tou  C erneu t- 
röhren. 

Znm  Schutz  der  letzteren  gegen  etwa  in  ihnen  abzuleitende  schwache 
Säuren  empfiehlt  sich  die  Anbringung  eines  Goiidrouanstricha  auf  dor 
Sohle,  bezw.  auf  der  von  den  Hausabwasseru  benetzten  Fläche.  Zum 
Anstrich  von  1  qm  sind  ca.  kg  Goudron  erforderlich,  welcher  pro 
100  kg  auf  oa.  38  Mk.  zu  stehen  kommt. 

Im  Mittel  kosten  die  mit  Falz  versehenen  Cementröhxen  ab  Fabri- 
kationsBtelle  pro  Meter  Banlftnge: 


bei  10*"»  liiohtw.  19  kg  Mk.  i.  —      bei  45«"*  Iiiohtw.  220  kg  Mk.  0.  00 

«  60 «  «  266  «  «  0.  80 
«    60  «        «        370    «     «    8.  40 


«    36/54'^"'    «        240  4f    ß.  80 

«    48/72  «    «        440  U.  80 


«   16 «  «  84  «  «  1.  40 

«20«  «  64  «  «  1.  90 

«f    25 «  «  75  «  «  tl.  50 

«30«  «  110  «  «  20 

«   86 «  «  140  «  «  4.  20   j     «   60/90  «    «        700   «     «  14.  00 

«   40«  «  100  «  «  6,  10  I    «  72/108«   «       070  «     «  20. 

MulTeuröhren  sind  um  oa.  7%  höher  anzusetzen. 


1  Syphonauslassst.  16**»  weit  Mk.  9.—  j  iSyphonrohr  U^'^wei 
1  rutzsyphon        16«     «     «   6.—  |  ltJeberlaufrohrl6«  « 


16*1°  weit  Mk.  2. 60 
«  1.S0 


Bogenstücke  erhalten  gu wohnlich  80''™,  50*^'"  und  30*"»  Kadius  und 
46*™  Sofarlftnge,  und  kosten  pro  Stück:  bei  lö«^™  Weite  ca.  1  Mk.  66  Pf., 
bei  20*>"  Weite  oa.  2  Mk.  6  Pf.,  bei  26*"^  Weite  oa.  S  Mk. 


Unter    gcwnlmlichen  Verhältnissen 
werden  von  einem  Kohrleger  und  einem 
Handlanger  incl.  Dichtung  der  Maffen 
mit  Letten  und  Wergzöpfen  täglich 
satt  vorlegt 
85—40  Stück  10«"*  weite  Bühren 
26—30     «     16  4(     «  « 
20—25      «      SO«      «  « 
18—20      «      26  ^      «  « 
10—12      «      45«      «  « 


und    kosten    die  jSTutorialicn 
(Letten,  Wergzöpfe,  Steine  zum 
Unterlegen)  i>r()  Bohrstüok  von 
60«"'  Lunge: 
dnrchschnlttUch  25  Tf. 
«  35  « 

«  45  « 

«  50  « 

«  80   «  ■ 


Der  Mörtelverbratich  bei  Eanal-  nnd  Schaehtgemäuer  be* 
trägt  durchsobnittlioh  25*/o  des  Cubikgehalts  des  Mauerwerks. 

Zu  1  cbm  Kanalgewölbe  aus  Steinen,  welche  6,5^'"  Stärke  nirgf^nds 
übersclirpiitei),  und  unter  der  Annahme  von  Bruch  sind  430  Stück, 

zu  Schachtmaueruugen  42u  Stück,  zu  Kanaiwändon  410  Stück  Normal- 
aiegel  erforderlich. 

Sin  tüchtiger  Kanalmaurer  fertigt  mit  einem  Handlanger  pro  Tag 

incl.  Ausfugen  und  aller  Arbeit  (bis  zu  5"^  Kaualtiofe)  1,1—1,3  cbm  Kaual- 
gemäuer  von  eiiiPin,  oder  1,3—1,6  cbm  von  zwei  Ring  Stiirke;  bei  Schacht- 
gemäuer 1,1— l,2cbmi  bei  6—7*"  Kanaltiefo  sind  0^2  Haudiaugertugo  zu- 
•Bueoblagen« 

Eine  geübte  aus  4  Maurern  und  4  Handlangern  bestehende  Arbeiter- 

colonne  ißt  bei  10  stündiger  Arbeitszeit  im  Stande,  4—0»"  eines  1,1G'"/1,7G'" 
weiten  eii'orznitiGn  BacksteijikaiKils  oinschliej^slieh  des  T;e'j;ens  der  Sohl- 
steine  und  der  zur  iiiutwäaöeruug  eriiuderiicheu  Drainröbreu  herzustellen, 
desgh  6—8«  von  1,0/1^™  Weite,  9— 12'*^  von  0^/1,26™  und  12—16™  von 
0,7/1,06™  Weite. 

Für  AiifsiclitJ-  lind  Messkostcn  sind  S^^/o,  für  sonstige  Uukoston  5®/o, 
für  Unternehmergewinn  und   Eisiko  lO^/g  in  Bechnung  zu  nehmen. 

Bei  der  Anlage  der  Robrgriiben  für  Röhren  von  8—25=^"'  Lichtweite 
und  bei  geringer  Tiefe  ist  die  Ürabenbreite  zu  üO^"^,  bei  grösseren  Tiefen 
zu  TU— «O""!^!  bei  Bobrweiten  von  30-^46®'^  au  86—100^™  ansunehmen.  Wo 
Yersolialung  erforderliob  ist,  sind  auBBerdem  noeh  10^*^  «axuseiilageDtf 


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88 

Bei  dem  AoBbtib  der  Kanaltjatrglfii'beii  tn  mit  der ttsue  itnd  mit 

dem  Pickel  zu  gewinn.  Bodcin  ainti  2  Arbeiter  täglich  im  Stande,  bei  ca. 
gm  Tjpfo  noch  7—8  cbm  Boden  auszuheben  nnd  seitlich  zu  werfen.  Zu 
derselben  Licibtung  sind  bei  4 — 5"^  tiefen  Kanälen  3  t  und  bei  6 — 7"*  Tiefe 
4~6t  erforderlich  (exel.  Einachaalen  nnd  Waseerpumpen). 

Zwei  tüclitige  Arbeiter  sind  duroheelmittlich  täglieh  im  Stande, 

40  Stück  jo  4'"  lauge,  r>^'"  starke  Dielen  mit  60  Stück  10—20*"  stärkten  Spriess- 
hölzern  und  den  dazu  L:oh«)rigon  120  HolzlasclieiL  von  60'^™  liänge,  16*™ 

Jiroito  und  6^'"  bturko  einzubringen. 

Für  daa  Hülzwerk  ist  bei  jeder  Benützung  20*^/0  des  Werths  in  Abzug 
SU  bringen»  dasselbe  kann  also  etwa  fOnfmal  verwendet  werden. 

Bei  einer  Tieflage  von  5—6"^'  nnd  einer  Länge  bis  sn  10"^  ist  der 

Tunnolbrui  mittolst  eiserner  Bogengestolle  nnd  im  Uebrigen  vollständi- 
ger  Holzt'inschalung  dem  Betrieb  im  offenen  Einschnitt,  namentlich 
in  engen  Strassen,  vorzuziehen.  Bei  geringerer  Tiefe  ist  der  Tunnelbau 
tbenrer;  bei  grösserer  dagegen  billiger.    Dagegen  hat  der  Tunnelbau 

don  Prossen  Nacbtheil  d<T  erschwerten  Controle  der  Arboitnn,  auch  ist 
deraelbe  bei  Andrang  v<jn  vielem  Grundwasser  schwierig  durchzuführen. 

llin  tüchtiger  Minonr  fiihrt  mit  4  Handlangern  einen  Stolleuluiii  von 
o'^^  Liäuge  für  einen  ca.  1,25"'  weiten  Kanal  in  mit  der  Haue  zu  gewinnen* 
dem  Boden  inöL  Verschalung  in  einem  Tage  aus. 

Unter  gewöhnlichen  Yerhältniesen  darf  der  Preis  eines  Meters  mit 

Steingutsohle  yersehenen  HaTj'^-  und  Strassonkanals  aus  Backsteinen 
incl.  Zubehörden  (Keviaionaschiichte,  äyphons  etc)  bei  ö™  Tergl.  Tiefe 
ungeschlagen  werden  bei  einem  Kanal 


von  r>o  "Weite  und  OO^'"  Il.^he  zu 

•«(    70  «  «        «  1,05 «  4c  « 

«  84  «  «       «  1^26«  «  4t 

«    1,0    «  41           «   1^    4(  4e  41 

4(    1,24  41  4t           4(  1,76  4t  4t  4( 


50—60  Mk. 
65-70  4t 
70—90  4t 
85—106  « 
95^116  41 


1  cbm  Portlandcementbeton  Ton  der  Mischung  1  Theil  Cement  und 

0  Tlioile  Sand  uud  Kies  kommt  in  trockenem  Briden  bei  ca.  5 — ti"'  tiefen 
Grüudniijjten  durchschnittlich  aut  20  Mk,  zu  stehen,  desgl.  das  Verlegen 
von  0,5^"  breiten  und  iuuyen  Steiugutriuhlsteinen  pro  Meter  auf  2  Mk«, 

1  cbm  in  Portlaudcementmörtel  versetztes  Kanalgem&uer  aus  Backsteinen 
excl.  Steinlieferung  auf  ca.  2G  Mk,,  l  cbm  Pfeilcrjremäner  aus  Backsteinen, 
in  Schwarzkalkmörtel  versetzt  ohne  Steinlieferung  auf  ca.  12  Mk.  . 

In  Freiburg  im  Breisgau  wurden  die  Kosten  vo!i  Strassenkanäleix 
excl.  der  zu  lO^/o  geschätzten  Kosten  für  Jiauaufsicht  für  die  Wieder- 
instandsetzung der  Strassenbelenchtnng,  Spül  Vorrichtungen,  Aenderungen 
an  Gas-  und  Wasserleitungen  ete.  ineinander  geredhnet  angeschlagen 
pro  Meter  Länge 

bei    0,-r.™    Weite  zu  16  Mk^  bei    0,co™    Weite  su  SO  Mk^ 

«      0,40"»         4t      «   16  ■«      «      1,20'"         «      «  39  4t 

«        0,46"  4t        4t    17      4C        «        1,50"»  4t        «    58  4t 

desgL   4t    0,4/0,6"      41     4t  10    41     4t  0,7/1,06»  %  «  28  4t 

41  0,6/0,75"»      41      «  21     41      «  0,8/1,20™  m  *  88  « 

4t  0/6/0^90"»      4t      4(  24    41      «  1,0/1,5"»  4t  4t  S9  4( 

«  1,0/1,65™  4f  4f  48  4e 

ferner  ein  Bovisionsschacht  zu  200  Mk.  und  ein  doppelter  Strasseneinlanf 

zu  200  31k. 

Die  Kanäle  bestehen  hier  aus  Beton. 


Betriebskosten  der  Kanalisation  in  München. 

Die  Kosten  der  Handarbeit  (Beinigung  n.  Spülung)  betr.  jährl.  0,32  Mk.  , 
pro  Meter  Kanall&nge. 

Die  Heioigung  eines  Strasseneinlaufs  kostet  Jährlich  pro  Stüek  6^  « 

*         «        der  Mannlöcher  u.  TentilrOhren  «       4t      4i  0,97  « 

Die  GesammtreinigungskoBten  belaufen  sich  pro  Meter  Kftnal  auf  0|68  « 

FerB»r  die  Kosten  der  bauliehen  Unterhaltung  nUetn  auf  «  .  04«  « 


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8» 


Kläränlagen. 

Kur  bei  genügender  Wassermcnge  des  Flusses  und  starkem  Gefälle 
ist  auf  did  Selbstreinigung  der  PlQste  für  die  Leitnngsabwässer  sn 

rechuen;  z.B.  MClnchcu,  wo  auf  P  ettcnkof  or^s  Kath  dirccte  Ein* 
leitiing  in  die  Isar  erfolgt.  Zur  Vcrnifhtnug  d<*r  .schädlichen  Abwfisser- 
stoffe  werden  vielfach  Kläraulugeu  angelegt,  die  jedoch  nur  bei  klciuem 
Umfange  genügen,  schon  für  mftssfge  Fabrikanlagen  nur  unter  sehr 
günstigen  Verhältnissen  nicht  versagen.  Prinzip :  Duroh  Beimengen 
von  Chemikalien  sollen  Bazillen  etc.  gotötet  werden,  ohne  das»  das 
Scblammproduct  an  Werth  für  Düugätollo  verliert.  Die  Schlamiutheile 
werden  abgefahren,  das  Klärwasser  geht  in  die  Vlttsse.  Erfolg  entweder 
fClr  die  Bemigung  oder  für  die  Landwirthschaft  bis  jetzt  durchgehends 
mangelhaft!  Chemikalien:  am  billigsten  Kalk,  schwefeis.  Thonerde,  auch 
ii^isens.ilz  s.  B.  Eisenchlorid.  bchluutm  ist  nur  hei  ganz  geringen  Kut- 
fernangen  noch  ▼erkftuflioh,  daher  Versuehe  sur  Industriellen  Ver- 
werthuugf  z.  B  Bruch  (Wiesbaden):  übermässigen  Kalkzusatz,  das 
abgestochene  Product  zu  Cemeut  verarbeitet;  Friedrich  (Lcip^ig- 
Plagwitz):  Klärung  mit  gesohweelt.  Braunkohle,  Verfeuern  der  Kohle. 

Ausführungen:  a.  Klärbecken.    Schmutswasser  fliesst  in  einen 
Vertheilungsgraben,  aus  diesem  in  (ausschaltbare)  Klärbecken  und  aus  • 
letzteren  durch  Uebcrfall  in  Klärwasserabtluss.    Becken  30—80'"  lang, 
0—12"^  breit,  geneigte  Sohle,  tieiötcr  Punkt  äcblammabzug.  Becken  offen 
oder  fiherwOlbt  (Frankfurt  a.  Main).  Wassergeschwiudigkeit  8 — 6""". 

b.  Klftrbrunnen.  Aussen  grosser  Bninnou  mit  kugelförmiger 
Vertiefung  in  der  Solilo  für  Schlammabzug;  hineiuragt  innen  kleiner 
Brunnen,  in  weichen  die  Abwässer  von  unten  aus  dem  äussern  Bi  uuuen 
aufsteigen  und  oben  geklärt  abgeffthrt  werden.  Wassergeschwindigkeit 

c.  System  R  ö  c k  n  e  r-Ro  t  ho  vermeidet  die  tiefen  Brunnen  dadurch, 
dass  es  in  einem  rings  geschlossenen,  halb  über  der  Erde  stehcndou 
Kessel  durch  LuftverdOnnnng  oben  das  Wasser  ansaugt  bis  sum  Klär- 
wasserahflnss;  unten  Sohlanimahsug,  Im  unteren  Drittel  Sohmutzwasser* 

SUflUBB. 

Ausgeführte  Kläranlagen  z.  B.  in  Wiesbaden,  Dortmund  (Klär- 
brunnen),  in  Frankfurt  a.  Main  (sehr  theure  Anlage  und  hohe  Betriebs- 
kosten bei  mässigem  Srfolgt  Klärbassins),  Böckner«Bothe  fissen,  früher 
Braunsohweig» 

Bieselanlagen 

sind  8.  Z,  die  ToUkommensten  Einrichtungen  für  Pesinfection  und  Yer- 

worthnng  der  Abwässer.  Erforderniss :  dm clilässiger  Boden,  ebenes 
(Toiäudo  in  Nähe  der  Stadt  bei  nicht  zu  tlieuien  Erwerbskosteu.  Daun 
billiger  aut  die  Dauer  wie  Kläranlagen.  Bedarf  an  Gelände:  auf  1  ha 
Bieselfeld  in  Berlin  300,  Danzig  450,  Breslau  400,  Freiburg  250  Personen. 
Breslau  treibt  vorwiegend  Weidenkulturon,  die  Bieselanlagen  sind  trotz- 
dem zu  klein,  VergrOeserung  geplant,  300  Personen  pro  ha  dürfte  äusserste 
Qrenae  sein. 

Mauern  gegen  Wasserdruck. 

Bei  Quai-  und  dergl.  Mauern  wird  das  Erdreich  als  mit  Wasser  durch- 
sogen angenommen,  wesshalb  der  Reibuugswinkel  if>  =  20*^  zu  setzen  ist. 

Die  Mauern  sind  mit  und  ohne  Wasserdruck  auf  der  äussern  Seite 
SU  berechnen.  Weiteres  siehe  den  Abschnitt  über  Stüta*  und  Fntter- 
ttanern. 

Die  Thalsperren  sind  auch  auf  ihre  Stabilität  fUr  den  ^all  zu  unter- 
suclien^  daei  das  Reservoir  leer  ist. 

Bei  der  Berechnung  ist  maassgcbcnd,  dass  im  Mauerwerk  keine  Zug- 
spannungen auftreten  dürfen,  dass  die  t;iiig.  des  Winkels,  den  die  Verti- 
cale  mit  der  Resultanten  einschliesst,  ^  0,5  ist  und  dass  der  Maximal- 
äruck  an  den  Kanten  der  Mauer  8  kg  pro  qcra  nicht  flbersteigt.  FQr 
den  Untergrund  wird  eine  Belastung  bis  zu  5  kg  zugelassen.  Die  Figur  10 
leigt  ein  für  Thalsperreu  öfters  angewandtes  I'rofil. 

Die  Drucktiäche  ergibt  sich  durch  Auftragen  der  Wassertiefeu  an  ver- 
fohiedenen  ^Punkten  der  gedrOckten  WandÜ&che  in  der  Richtung  der 
Noniialea  aar  Wandflftche.  Durch  DiTision  dieser  fiilngen  mit  dem  speo» 

Gewicht  der  Mauer  s=  y  wird  das  Druckprofll  gteiohwerthig  mit  dem 
MaiMtproAl. 


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90 


A  B 


Pig.  10. 

,  Theili  maa  iiua  das  Mauerprofil  durch  Horizontale  und  das  Druck- 
{»ofll  duroh  die  anschlieseenden  Normalen  sur  Wandfläohe  in  einselne 

Flächen,  so  kann  durch  Zusammensetzung  der  Gewichte  der  Mauorwork?;- 
flächon  mit  den  eutspn  (  hcuden  FlÄchen  des  Druckprofils  eine  Kräfte- 
polygon und  eine  (in  Fig.  lü  gestrichelte)  Drucklinie  für  das  Mauer- 
^rofll  constralrt  werden.  Die'  einzelnen  WaaBerdrftcke  greifen  in  den 

Schwerpunkten  dor  rntapre- 
chenden  Flfichcu  an  mi<l  ist 
ihre  Biohtuiig  normal  zur 
Wandflftohe. 

Enthält  der  Untergrund  in 
nicht  allün^rrofiser  Tiefe  eine, 
für  die  Fuudation  einer  Mauer 
geeignete  Basis,  so  ist  die 
Mauer  das  beste  Stauwerk. 
Da  eine  ans  Quadern  lierge- 
stellte  Mauel  in  der  Begel 
drei-  bis  vionnal  so  viel  kostet, 
als  eine  solche  ans  Bruch- 
steinen in  liydiaulischem 
Mörtel,  dabei  aber  höchstens 
die  doppelte  Pressnng  pro 
Flächeneinheit  erträgt,  so  ist 
es  rationell,  die  Staumauern 
.  aus  Bruchsteinen  in  hydraul. 
Mörtel  rersetzt  herzustellen. 
Mauern  mit  Hintnrwasser  von 
5  bis  zu  35  Meter  Höhe  ge- 
nügen allen,  in  statischer  Be- 
ziehung an  dieselben  gestellten 
Anforde rung(?n,  wenn  die  fol- 
genden Dimensionen  einge* 
halten  werden: 


Fig.  11. 


AB  =  1^  +  0,1  .  H,      BC  r=  0,1 .  H,      ED  =  0,2  .H, 

ÜF  =  0,15  .  H  4-  0,01 .  H?; 

alle  Maaase  in  Meter.    Die  Punkte  V  und  D  bezw.  J  und  G  werden 
durch  Kreisbogen  yerbunden,  welohie  in  J  b  und  C  angiren,  deren  Badien 
also  dadurch  präcisirt  sind.  Bei  Mauern  mit  Hinterwasser  Ton  mehr  als 
flöhe  ist  die  Kronenbreite  oonstant  und  zu  6°^  anzunehmen;  bis  zur 


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91 

Tiefe  von  35™  gilt  das  ohon  angeprebene  Profil.  Des  Weiteren  pflegt  man 
sodann  in  der  Tiefe  you  35™  sowohl  an  der  WasBereeite  wie  au  der  Thal- 
seiie  je  eine  Bernte  yon  1*"  Breite  snsnbringen  nnd  die  Maner  an  der 
Thiüseite  mit  einfacher,  an  der  Wasserscite  mit  ^Isfacher  Anlage  absu* 
böschen.  Bei  Anwendung  dieser  Dimensionen  und  dem  Gewichte  eines 
Cubikmeters  Mauerwerk  von  2ü00  bis  23U0  l^ilo  erreicht  die  maximale 
Pressung  die  Ort^sse  yon  6  Kilo  pro  Qnadratoentlmeter,  Toransgesetzt, 
dass  die  Cnbikeinheit  des  hinterlagemden  Wassers  nicht  mehr  als 
1000  Kilo  wiegt.  Eine  stärkere  I'ressnng  im  Mauerwerk  ist  bei  der 
ungeheuren  Verantwortung,  welche  mit  dem  Bau  solcher  Stauwerke 
verknüpft  ist,  nicht  rathsam. 


I«ängdn-  und  Q^uerproül  der  Flüsse. 

Aus  der  Betrachtung  der  GrOsse  der  Geschiebe  in  den  I'lüssen,  der 

Arbeit,  welche  zu  deren  Fortbewegung  erforderlich  Ist  (s.  oben  Hydraulik), 
hat  Sternberg  in  der  Zeitschrift  für  Bauwesen  vom  Jahr  1875,  S.  483 
sehr  wertiivolle  Folgerungen  gezogen.  Da  nämlich  die  Abschieifung 
der  GeröUe  proportional  mrem  Gewichte  im  Wasser  und  dem  zurtlck- 
gelegten  Weg  vor  sich  geht,  so  darf  zum  Zweck  der  Portbewegung 
derselben  das  Gofiill  der  Flüsse  von  obon  nach  unten  abnehmen;  jeder 
Flussstrecke  kommt  somit  ein  bestimmtes,  von  der  Wassermenge,  der 
Beschaffenheit  seiner  Geschiebe  u.  s.  w.  entsprechendes,  nach  oben 
coucaves  Längenprofil  zu,  welches  nur  etwa  durch  natürliche  oder  künst- 
liche Schwellen  unterbrochen  werden  kann,  unterhalb  derselben  sich  aber 
wieder  regelmässig  auszubilden  strebt.  Dieses  richtige  Längenprofil  schon 
▼OT  Inangriffnahme  von  Flusscorreotionsbauten  zu  ermitteln,  ist  eine 
-Hauptaufgabe  des  Ilydrotecten.  Bezeichnet  man  einen  Punkt  des  Fluss- 
luufs  mit  X,  so  ist  die  Ab?('hlpifuncr  eines,  als  Fmdrchungsellipsoid  ge- 
dachten Steins  beim  Weiterrollen,  wenn  2b  das  Maasd  der  kleinen  Aze 
desselben  und  7  das  speeiflsche  Gewicht  des  Wassers,  das  des  Steins 
aiisdrückt  =  b^  (yi  —  y)  dx.  Hierbei  ist  vorausgesetzt,  dasa  die  Gestalt 
des  Steins  beim  Rollen  sich  gleichbleibt.  Bezeichnet  ferner  ^  eine  von 
der  Natur  des  Steins  abhängige  Constante  und  e  =  2,71828,  wird  ferner 

l  s  f. — —  gesetzt  nnd  sind  "b^  nnd  xq  zwei  znsammBngehOiig« 

l^erthA,  so  ist  A  s  — i —  In  ~  oder  ä  — - —  In  —  •  Bezeichnet 

ferner  u  und  Uf,  die  mittlere  Geschwindigkeit  des  Wassers  in  den  Profilen 
bei  z  undzo,  p  4en  benetzten  Umi'ang  eines  Profils,  k  die  Constante  der 
Geschwindigkeitflformeln  für  die  Wasserbewegung,  Q  die  Wassermenge, 
F  den  Flussquerschnitt,  ((  das  relative  Gefälle  der  FlnssObCrfiächei  so 
ergibt  sich,  wenn  in  der  Geschwindigkeitsformel 

4 

n  bestimmt,  z.  B.  nach  Stt^^wein,  I^aroy^  .Gangutliet  nnd  Andern 

dy 

=  2  angenommen  wird»  da  C^e  s:  j^'^t» 

sn 

die  Formel  ftlr  das  Xjängenprofil  der  Flüsse 

Sind  die  Flussbreiten  p  gegeben,  ebenso  die  Wassermengen  Q, 
jedoch  mit  der  Einschränkung,  dass  zwischen  den  Einmündungen  zweier 
Kebeitfllsse  jeder  Flnssstrecke  ein  gleiches  p  und  Q^ukommt,  und  setzt  man 


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92 


Ä  w  and  A 

4 


i  =  o. 


so  ist  y  s  w .  o  * 


e     4*  Const» 


•(••--) 


—  6 


Es  ist  somit  die  Curre  eine  logarithmischo  Linie. 

Die  Bestimmnng  von  A  ans  der  Grösse  der  Geschiebe  ist  wegen  der 
wechselnden  Gestalt  und  Grösse  derselben  nur  angenähert  zu  erreichen; 

es  erübrigt  daher  nur  die  Möglichkeit  der  Ernirung  von  A  ans  den 
Ijängenprofllen  Toninr  Bnhelage  gekomm«n6n,  regelmftsBig  »asgeblldol«!! 


Flnssstrecken  ans  der  Gleichung  y  7t 


1  —  6 


1  — e 

V{\r  cinon  Stromlauf,  dessen  Längenprofil  den  Oleichgowichtszustand 
erreicht  hat,  ist  auch  ein  entsprechend  ge?t;?ltctes  Qucrprofil  und 
zwar  für  die  verschiedeneu,  bukauuten  AVasbermon t;cu  Q  uuszubildeu. 

P 

Das  gesuchte  Querprofll  ist  dasjexdge,  wobei  —  =:  r  constant  ist. 

Anmerkung  deB  Herausgebers.  Es  ergibt  sich  hieraus  auch 
die  Zweckmässigkeit  der  praktischen  Eegel  bei  weniger  belangreichen 
Oorrectiouen  kleinerer  Flüsse  unter  sonst  gleichartigen  Yerhaltuiäseu 
für  Jeden  FI1188  zwischen  swei  Nebenflnsselnmündongen  wo  immer  mög» 
lieh  diejenige  Strecke  zu  ermitteln,  in  welcher  sich  das  Bett  normal 
ausgebildet  zeigt  und  die  Sohle  gleichförmige  Geschiebe  unter  Aus- 
schluss von  Kiesbänken  oder  sonötigen  Unregelmässigkeiten,  Untiefen 
oder  Anekolknugen  auftreist,  worauf  dann  die  hier  gefondeniMii  Lin^eii- 
und  Qnerproflle  als  Typen  der  Correction  aufgestellt  werden. 

Anlage  von  Werkakanälen  und  von  festen  Wehren. 

Das  vortheilhaitoHto  Qucrprofil  eines  Kanals  ist  das- 
jenige, dessen  mit  Wasser  benetzter  Umiang  bei  bestimmtem  Inbalt  ein 
Minimam  wird.  Bezeichnet  man  mit  r<  den  BOsohnngswinkeL  mit  t  die 
Wassert! pfo,  mit  b  die  Wasserepiegel- und  mit  b|  die  Sohtenbrelte,  ferner 
mit  a  den  (^nersohnitt,  so  ist 


cotg. 


0. 


b,  =  —  t  cotg.  a. 

t 

Für  a  =  1  Bind  die  vortheilhaftesten  Werthe  Ton  t,  e.  Tab. 

T  a  T)  c  1  1  ('  (1  n  r  v  o  r  t  h  c  i  1  h  a  f  t  e  s  t  g  ti  T)  i  m  e  n  s  i  o  n  c  n  von  Kanäle  n. 


Böschungs- 
Winkel. 

1  Kelatire 
1  BttBchnng* 

1  Tiefe 

I  t- 

1  Untere 
!    Breite  b|. 

Benetzter 

Umfang. 

90" 

0 

0,707 

1,414 

2,828" 

000 

0,677 

0,760 

0,877 

2,632 

45^ 

1,000 

0,740 

0,613 

2,704 

400 

1,192 

0,722 

0,625 

2,771 

36Ö52' 

1,333 

0,707 

0,471 

2,828 

350 

1,402 

0,697 

0,439 

2,870 

80» 

1,78a 

0,664 

0,356 

3,012 

26034' 

2,000 

0,0  ■iO 

0,800 

3,144 

HalbkreiB 

o,7oa 

MOf 

Digittzed  by  GoO; 


jle 


93 


Bei  grössr>ron  AofsoblagswiMMroiftiigeii  in  FabriHkunälett  bqU  naob 

üe dtonbacher 


^  =  2,7  +  0,9 


9k  werden. 


Dnrohstiehe.  Werden  mit  t  besw.  t|  die  Waeaeriiefen  in  der  zu 

eorrigirenden  Stromstreeke,  bezw.  im  Borchstiohe  und  mit  1  besw.  1|  die 
L&nge  der  ereteren,  besw.  dea  Darchsiiobs  beseiobnet,  ao  ist  angenähert 


Ueber  den  fiinfiaas  Ton  Flnsskrümmnngen  gibi  nacbsiehende  Formel 
AulscUnfta,  worin  (>  den  Halbmeiaer  der  betr.  Krfinunnng  beaeiohnet: 

Ab        ^  /b^ 

—  *-T  '  ~T7^  =  0/H)040ai  +  0^2881  V—  ^  Metermaaaa. 

p     1      V  V  V  o 

Bei  Fabrikkanälen  ist  die  Gösch  windigkeit  zwischen  0,4*"— 0,8™ 
anzunehmen.  Den  ZnleitnngBkauäleu  wird  ein  Qefäll  yon  ^Ivm~^l2smt 
den  TTnterkanlilen  yon  i/soo^Vtam  gegeben.  Vm  Soblammablagernngcn 
zu  verhinderm,  muss  die  Geschwindigkeit  an  der  Sohle  mindestens  0,25"' 
betragen,  gegen  Sandablagernngeu  achutzt  eine  Qeacbwindigkeit  an  der 
Öohle  von  0,5™. 

Die  Dammkrone  soll  bei  gemauerten  Kanälen  0,3™,  bei  ±^rdkauälen 
mindeatena  0^«  Uber  dem  Waeaerapiegel  liegen  und  bei  letzterem  nioht 

unter  1,5™  breit  sein.  Tührt  das  Wubser  Grundeis  mit  sieb,  so  ist  die 
Krone  höher  zu  legen.  Wo  der  Kanal  im  Einöchnitt  Hegt,  musa  in  Bamm« 
kronenhöhe  eine  Berme  von  mindestens  Breite  zum  Eiaen  etc.  duroh- 
gefübrt  werden. 

Lange  Dammacbttttnngen  aind,  weil  aehwer  dtebt  an  erhalten,  bei 

Oberkanälen  thunlichst  zu  vermeiden;  lange  Unterkanäle  haben  denYor» 
theil«  dasB  der  BUokatau  bei  Hoobwaaser  weniger  fühlbar  iat. 

Tabelle  über  die  Geschwindigkeiten!  weiche  das  Wasa?? 
in  Kanälen,  ohne  die  Sohle  anangreifen,  nioht  Uber*« 

schreiten  darf. 


Bescbafifeuheit 
der  Sohle. 

OeMhwInditkeit 

Bescha£[enheit 
der  Sohle. 

OeMhwIndJgkelt 

fm  Wasaer- 
•piefal. 

am 
Boden. 

im  Wasser- 
•pitgel. 

1  am 

Töpferth.,  schlam- 
mige Erde  .   .  . 

Feiner  8and.  .  . 

Abgelager  tor  Thon 

Lehm  und  fester 
Fiusssand  .  .  . 

Kiesiger  Boden  . 

0,16^ 
0,20« 
0^0« 

0,60™ 
1,20« 

0,08"» 
0,10™ 
046*" 

0,30™ 
0,«6« 

Ecki^^e  Ötoine  von 

Hühnereigrösse  . 
Gonglomerat  nnd 

Schiefer  .... 
Lagerhafte  Gebirgs* 

arten  .  .  .  . 
Harte  nngeaohich- 

tete  X'elaen  •  •  • 

1,60™ 
MO« 
2,76™ 
4,2» 

1,0™ 
1,6« 
1,8« 
8/»« 

Nach  ümpfenbach  enthält  das  Bett  kleinerer  Flttaae  bei  einer 

Oesohwindigkcit  v^  im  Wasserspiegel 


Kiea  von  0,02C™  Durobm.  wenn 
«       «    0,052™       «  «  V« 

Steine  «  0,00516  cbm  « 
4c  «  0/081  «  « 
«      m    0A>618     «  «  yo 


0.  942™ 

1,  Ö6Ö™ 
2,107™ 
3,14™ 
4,71™ 


Nach  Vnnk  iat  fttr  Granitgeachiebe  Ton  0,048—0,08«  Bioke  s 
1,74™.  Bei  den  diesbezügUohen  Yerattchen  wnrde  die  Bodengeachwindig- 

keit  =  0/6  y"  angnnoniTuen. 

Beim  Eintritt  des  Wassers  aus  Stauanlagen,  Sammelweihern  in  die 
Kanäle  entsteht  ein  Bruckhöheverlust,  welcher  angenähert  =  0,0510 

^  ist,  worin  v  die  Geachwindigkeit  im  Kanal,     aber  einen  Goöfficien- 

ton  bezeichnet,  welcher  je  nach  der  Gonstruotion  des  Kanaleinlanfa  nnd 
der  Grösse  dea  Kanals  zwischen  0,86  nnd  0,86  differixt. 


/ 


i>. 


t  • 


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Wehre,  uameutlick  die  beweglichen  A^Tehre,  werden  in  der  Begol 
normal  zur  Flnssriohtnng  angelegt.  Zweckmftmig  ist  die  Anlage  von 
Schütsen  (Schleusen)  in  den  festen  Wehren,  sowohl  zur  leichteren  Ab- 
führung (\f^T  Hooiiwasser  etc..  aif?  auch  xttni  Zweck  der  SelbstrAumang 

des  Flusabetta  oberlialb  des  Welira. 

SchUtaen,  welche  zum  fassiron  von  LanghoU-ITIössen  von  i'" 
Breite  und  ca.  800*^  Länge  angelegt  werden,  erhalten  in  der  Begol  4,2 — 4,6™ 
Breite.  FlossgassonscliUtzon  werden  aus  8 — lO^*"  starken  nicht  gefederten, 

ga!)z  ausgetrockneten  Bohlen  Iiergestrllt.  Dor  Führungsfalz  in  den 
beiderseits  vorhandenen  Schützon  (Fallea)-Piosten  ist  mit  Eisen  zu  be- 
schlagen. 

Für  Eliein-  und  HainflöMe  rnftssan  Auslftese  Toa  13/^  Breite  bei 
OefKDen  Ton  bdehetens  1 ;  100  angelegt  weiden. 

Wa ssermotoren,  s.  Maschinenbau. 


Flussbauten. 

Im  Allgemeinen  werden  bei  Flusskorrektionen  nachstehende 

Grundsätze  zu  befolgen  sein: 

Die  Korrektionen  sollen  allmälig  abtheilungsweise  flussabwärts  fort- 
schreiten.   Die  Normalnferltnie   soll  mit  Benutzung  von  Concaven, 
Untiefen  und  Inseln  ausgewiihlt  und  hierbei  —  wo  keine  Kutsumpfung. 
bezweckt  werden  soll,  jede  Senkung  des  Flnss    bezw.  Grundwasser- 
spiegels durch  Einlegen  von  Serpentinen  vermieden  werden. 

Um  bei  G^ebirgsbächen  Yertiefnngen  zu  vermeiden,  sind  hdlzerne 
Grundschwelloji  vor  Spundwanden  einzulegen. 

Wenn  ein  l'luss  oder  Bach  längs  Gehängen  sich  hinzielit,  welche 
zum  ButscUen  geneigt  sind,  wird  die  Korrektiousiinie  thunlichst  vom 
Hang  abgerfickt.  Die  von  den  Gehängen  znfliessenden  Wasser  sollen 
die  zwisclienliegenden  Auflandnngen  bewttesern. 

Stromtheihmgen  sinri  thnnlichst  zu  vermeiden,  die  Mündungen  kleiner 
Bäche  sind  an  concave  (Jfcr  des  Hauptgerinus  zu  verlegen. 

Der  richtigen  Frofilbestimmung  für  den  Kiederwasserstand  Ist  na« 
mcntlich  bei  Gebirgsflüsseu  die  grösete  Sorgfalt  anzuwenden,  da  die 
Uferbauwerlvo  dem  Abbruch  ausgesetzt  sind,  wenn  die  Tipfe  zu  gross 
nnd  die  Breite  zii  klein  ist,  im  umgekehrten  Palle  aber  der  Verlust 
an  St089kraft  zu  gross  ist,  woraus  Verkiesungen  nnd  alle  sonstigen 
hieraus    sicli  ableitenden  Flusskrankheiten  entstehen. 

Wenn  Gefilll,  Wassermenge  und  Geschwindigkeitscoefficient  bekannt 
sind,  so  wird  zunächst  bei  NW  ein  Proül  aufgenommen  und  solches  in 
ein  ktinstlichcs  mit  wagrechter  Sohle  verwandelt,  das  aber  gleiche 
Wasserspiegelbreite  und  gleiche  Fhiche  mit  dem  aufgenommenen  (natür- 
lichen) i'rofil  hat.  T^ozeichuet  n  das  Verhältniss  der  mittleren  Breite 
zur  mittleren  Tiefe,  so  wird 

_  _   F  


(  h4-yb»~4/g  .  fV 
\  2ß  ) 


worin  F  die  ProfilfliUshe,  b  die  obere  Breite  und  ß  =  ctg  ß  das  um- 
gekehrte BöschttngsverhMtniss  bedeutet.  Es  wird  nun  n  aus  ver- 
schiedenen aufgenommenen  Profilen  berechnet.  Da 


so  ist 


V  ^  K  V  r .  7i  iöt,  =^  ^  und  r  =  ^, 

_         bj'n         _  b.n 

F  =   "  und  r  =  -  — —   —        _  - 

(n  -f  ßr  (n  4-  ß)  (II  -     4-  2      1  4-  ß^) 


worin  b|  die  Kormalwasserspiegelbreato  beseichnet;  es  ist  femer  die 

^1 

mittlere  Wassertiefe  t,  =  — ^• 

Werden  nun  für  bj  und  u  versuchsweise  Wertho  angenommen  und 
wird  hieraus  v  bestimmt,  bis  die  Bedingung  F  .  v  =  zutrifft,  so  ist  das 
Profil  gefunden. 

GobirgRbäche,  welclie  in  Seeen  ansmttnden,  erhalten  im  Stattgebiet 

allmälig  sich  vorengende  Mündungen. 


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95 

Beider  FeBtstellung  der  Kormalprofile  an  der  Elbe  bat 

Bich  gezeigt,  dass  der  Coöfficient  n  der  Kutter' scheu  Formel  in  den 
unteren  Stroms  trecken  zunahm,  obwohl  das  Geschiebe  hier  feiner  ist, 
woraus  geschloaaen  werden  mveSy  dass  die  Widerstftiide  durch  die  Sand« 

bäuke  und  Buhnen  hier  von  grösserem  Einfiuüso  sind,  als  der  Umfang 

des  Geachiobckorus.  Auch  zeigte  sich,  dass  n  für  einen  und  den- 
selben (Querschnitt  veränderlich  ist^  und  unter  sonst 
gleichen  Umetftnden  mit  wachsender  mittlerer  Tiefe  annimmt,  sowie 

wesentlich  vom  Gofäll  in  den  einzelnen  Flussatreoken  abhängig  ist, 
S.  d.  Hannov.  Ing.-Zeituug  1885,  S.  621,  wo  dem  Factor  u  überhaupt  eine 
andero  Bedeutung  als  die  eines  reinen  Eauhigkeitscocfficionten  zuge- 
echriehen  wird;  s.  femer  noch  die  Zeiteohrift  fttr  Banwesen  1886,  £Mft 

10^12  und  Wochenbl.  f.  Baukunde,  1886,  No.  87  und  89. 

Parallelwerke  werden  bei  geringen  Wassertiefen  und  an  viel 
grobes  Geschiebe  führenden  Flüssen,  Buhnen  besonders  bei  grossen. 
Wassertiefen  und  an  grösseren  Strömen  mit  sehr  schwachem  Oeful  aus- 
geführt. Letztere  erschweren  bei  unriclitiger  Anlage  die  Schifffahrt, 
sind  aber  in  der  Hegel  billif?cr  in  dor  Unterhaltung  als  die  Parallel- 
werke. Ausserdem  haben  dio  Buhucubuuton  den  grossen  Vortheil,  dass 
bei  Ihnen  die  Normaluferlinien  nicht  von  Anfang  an,  sondern  erst  nach 
erfolgter  Ausbildung  des  Flusssclilanchs  fcotgosetzt  werden  müssen. 
Bei  einem  Buhuensystem  niüBSun  dio  Köpfe  in  die  Correctiunalinie 
fallen.  Die  Bichtuug  der  Buhnen  ist  gewölinlich  inclinant,  nur  bei 
Flnss*  oder  Kanalausmündungcn  declinant,  derart,  dass  der  Winkel 
zwischen  Crrrectionsliuio  und  XUihne  ca.  7')''  beträgt.  Die  Fntfcrnung 
der  Buhnen  unter  »ich  nimmt  mit  der  Breite  des  Flusaca  und  der  Länge 
der  Buhnen  zu  und  ist  an  coucaven  Ufern  geringer  als  in  convexen, 
im  Mittel  =  der  IV? — 2V2facl»f^n  Bnhncnlflnfro. 

Der  Buhnenkopf  erfordert  besondere  Sorgfalt  in  der  TTorstcllnng; 
Sicherung  des  Fusses  gegen  UnterHxiülung  durch  Sinkstücke,  Senk- 
faschinen, ausgedehnte  Steinschüttuugeu.  Am  besten  Steinbeschüttung 
—  auch  bei  Packwerksbnhnen  —  meistens  bis  in  Höhe  des  gew.  Sommer- 
niedrigwassers,  dürübor  Pflaster. 

Böschungen  im  Stroniprolil  recht  flach  1:3  bis  1 :  B;  stromabwärts 
1 : 21/2  bis  1 :  4,  stromaufwärts  steile  1:2  bis  1:1,  auch  darunter  bei  reinen 
Steinbanten. 

Höhenlage  der  Buhnenköpfe  20— cm  über  Sommerniedrigwapser, 
vom  Kopf  bis  zur  "Wurzel  steigt  Bulino  1:50  bis  1:200  an,  so  dass 
Wurzelanschluss  thunlichst  niclit  viel  (40-60  cm)  über  M.-W.  zu  liegen 
kommt,  wegen  Weidenanwachsen  und  Profilverrengungen. 

G  r  u  n  d  s  chwolle  n  bilden  Fortsetzung  der  Buhnen  unter  N.-W., 
müssen  sehr  flach  (1  :  liO)  in  da»  Bett  Inneiufallen,  (Anschluss  an 
Parabeiprofil )  Sic  sichern  die  Sohlenlage,  werden  anfangs  meistens 
0,6 — ^1,0  m  unter  der  anzustrebenden  Tiefe  in  der  8chifffahrtsrinne  ge- 
:halten  und  event.  später  erhöht.  Anwendung  derselben,  sclieint  in  letzterer 

IZeit  sich  auf  mittelgrobe  (JescJiiebe  zu  bescliviinken,  hängt  von  Proül- 
gestaltuug  ab.  Nie  einzehi,  stets  gruppenweise  —  mehrere  hintereinander— 
anzuwenden,  ausser  bei  Ausfüllung  plötzlicher  Schlanchvertiefungen. 

Mit  der  Aufhöhung  der  l^'lusssohle  w^erden  dann  auch  die  Grund- 
Bchwcllcn  erhöht,  woiiuioh  die  Kosten  der  eigentlichen  Buhnenanlage 
wesentlich  verringert  werden.  An  der  mittleren  und  unteren  Elbe 
werden  die  C^undschwollen  bis  auf  1,5"^  unter  Niedrigwasser  herauf- 
geführt. Ihre  Krone  erhält  nacli  der  Flussmitte  zu  ein  (iefäll  von 
1:25  bis  1:12.  Die  Wurzel  der  Buhnen  (am  Lande)  wird  hier  gewöhn- 
lich 0,6'"  über  Mittelwasdcr  (woiclies  2™  über  Niederwasser  liegt)  an- 
gelegt, der  Buhnenkopf  kommt  dagegen  in  Mittelwasserhöhe  zu  liegen. 
Am  Rhein  werden  die  grossen  Tiefen  mit  Grundschwellen  vorbaut, 
deren  Krone  anfänglich  0,5— 1,0'"^  unter  der  Normalsohlenhöhe  liegt. 

Hierdurch  werden  die  vorhandenen  Bänke,  welche  durch  rinnen- 
förmige  Baggerungen  zum  Abtreiben  vorgerichtet  werden,  durch  die 
ihnen  alsdann  zugerichtete  Strömung  angegriffen.  Bei  Braubach  beträgt 
z«  B.  die  Entfernung  solcher  Grundsclnvellcu  ca.  125™. 

Ein  weiterer  Vortheil  der  Grundschwellen  ist  die  Ablenkung  der 
Fahrrinne  von  den  Ufern  nach  der  JSlitto  des  Stromes  und  die  Aus« 
bÜdung  einer  gleichmässigen  Tiefe  der  Fahrrinne. 

Bei  der  Gorrection  der  Weser  oberhalb  Minden  wurden  dio 
Traversen  in  Entfernungen  von  je  ca.  60™  eingelegt  und  erhielten  die* 
selben  in  der  Krone  1 : 25  Gefäll.  Dio  Breite  der  Krone  betrug  2™,  dio 
Seitendossirung  Iii.  Die  Neigung  der  Buhneuköpfe  und  der  Strom« 


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96  * 

6chwellv^n  vor  den  Dock-  und  Parallclworken,  welche  einander  gegenüber 
angeordnet  wurden,  betrag  1:10.  Die  Traversen  schliessen  hier  an  die 
Kronen  der  Parallelwerke  an.  Die  abgepflaeterten  Buhnen,  welche  auf 

Grundschwellen  ruhen,  erhielten  hier  an  der  Vorderseite  eine  einfache 
Böschung,  1™  Kronenbreito  und  wurden  wie  die  Grundschwellen  unter 
IQf^  iucliuant  angelegt.  Die  Köpfe  der  letzteren  gehen  mit  1:10  Neigung 
herab. 

Die  Buhnensysteme  wurden  hier  an  den  convexen  TT  fern  bis  auf 
eine  Länge  =  der  Nornialflussbreite,  in  den  Concaven  bis  zur  Hälfte 
dieser  Breite  von  einander  angelegt.  Die  Entfernung  zwischen  den 
Omndschwellen  betrug  ca.  SO"*.  Um  schädliche  Strömungen  sa  ver- 
hUten,  wurden  mindestens  drei  Grundschwellen  hintereinander  angelegt 

Stein  bauten  erhalten  bei  grösserer  Stärke  im  Innern  häufig  der 
Kosteuersparniss  halber  einen  Kern  von  grobem  Kies.  Jo  mehr  die 
Schfittung  der  Aussenfläche  des  Baues  sich  nähert,  desto  grösser  mtissen 
die  eingebrachten  Steine  sein.  Die  'BBsohnngen  sollten  womOglicli, 
namentlich,  wo  solcho  starken  Strömungen  ausgesetzt  sind,  eine  2fache 
Anlage  erhalten.  Der  Bücken  von  Buhnen  soll  abgerundet  und  nach 
erfolgter  Setzüng  der  Stelnschattung  bli  sum  niedrigsten  Wasserstand 
abgepfiastert  werden,  In  welcher  HOhe  dae  Pflaster  sioh  an  ein  sohmalei 
Bankett  anlehnt. 

In  Holland  erhalten  die  Büschungspflasteruugeu,  welche  anf  eine 
ca.  20^">  starke  Lage  Klinkerschotter  gesetst  werden,  an  exponirten. 
Stellen  30<^™  Stärke,  in  der  Begol  wird  an  den  so  geschätzten  Dftnuuen 

anter  dem  Schotter  noch  eine  1,0"^  starke  Lettenlago  angebracht. 

Faschinen  werden  am  besten  von  Weiden  entnommen  und 
liierzu  möglichst  gerade  btämmchen  und  Zweige,  deren  unteres  £ndo 
höchstens  5"°  stark  sein  darf,  genommen;  ihre  Verwendung  empfiehlt 

sich  hauptsächlich  im  Spätherbst  und  vor  dem  zweiten  Trieb  (Juli). 
Bei  Bauten  unter  Wasser  ist  auch  die  Verwendung  von  Nadel holz- 
laschluen,  welche  ihres  Harzgehalts  und  des  dichteren  Schlusses  halber 
solchen  Ton  Eschen*,  Erlen-  etc.  Hols  Torsnaiehen  sind,  angezeigt. 

Packwerk  wird  in  der  Begel  aus  2 — 3 fach  geneigten,  0,6 — 1,0"* 
dicken  Lagen  Faschinen  und  Wip})en,  hergestellt,  welche  schwimmend 
zusainineiigosützt  und  sodann  n)it  Kies  oder  Erde  beschwert  werden. 

Die  Ausschuss-,  und  Ilückschusslage  des  Packwerks  wird 
durch  nicht  über  von  einander  entfernte  on.  16^"^  starke  Wippen 
oder  Plechtbänder  gehalten,  durch  welch  letztere  1,25—1,5"*  lange,  ca. 
6<^'"  starke  Buhueupfähle  in  Entfernungen  von  ca.  0,65"*  geschlagen 
werden.  Der  äussere  Band  des  Werks  erhält  eine  doppelte  Wippe. 
Sobald  das  Belastungsmaterial  aufgebracht  und  gestampft  und  dadnroh 
die  Packwerksanlage,  welche  bei  niederstem  Wasserstand  einzubringen 
ist,  unter  Wasser  kommt,  boginut  sofort  die  Herstellung  der  nächsten 
Lage  u.  s.  w.  Die  Ausdehnung  derselben  richtet  sioh  nach  der  Breite 
und  den  Böschungen  des  Baues  (Buhne  event.  auch  PanUlrtwork)»  sowie 
nach  der  Wassertii^fo. 

Die  Kopflage  erhält  Steine  als  BesohweruDgsmaterial  und  f  lecht* 
säune  statt  Wippen.  Buhnenköpfe  werden  am  basten  abgepflastert  (nach* 
dem  sich  der  ganze  Buhneukörper  etwas  consolidirt  hat)  oder  mit 
Spreutlagen  bezw.  einer  Rauhwehr  versehen. 

Spreutlageu  werden  aus  einer  oder  aus  mehreren  zusammen 
10— 'lü*'*^  starken  Lagen  von  Fasohinenreis,  welche  mit  10^  slarken 
Wippen  gehalten  werden,  hergestellt.  Die  Wippen  werden  in  Abstän- 
den von  0,G— 0,7"*  aufgebracht  und  durch  in  Entfernungen  von  0,5 — 0,ö^" 
eingeschlagene  ca.  ü,b'"  lange,  ca.  6^"*  starke  Pfähle  gehalten.  Soll  die 
Sproutlage  ausschlagen,  so  wird  sie  aus  Weiden  hergestellt  und  im 
Trocknen  noch  mit  etwas  gutem  Boden  ca.  15*^"  hoch  bedeckt.  Am  Fuss 
der  Böschung  bezw.  am  Wasserspiegel  wird  eine  doppelte  Wippe  ein« 
gelegt. 

Statt  der  Wippen  werden  neuerdings  yersinkte  Eisendrfthte,  welehe 

um  die  gekerbten  Pfähle  geschlungen  und  mit  diesen  eingeschlagen 
werden,  verwendet,  da  mit  diesen  JDriihten  die  Pack-  bezw.  Spreutllkgen 
sehr  dicht  auf  die  Böschungen  aufgedrückt  werden  können. 

Bauhwehreu  werden  ähnlich  aber  in  mehreren  Lagen  rou  Vtk* 
schineu  von  zusammen  15^'"  Stärke  hergestellt,  wobei  die  einselneii 

Lagen  mit  Erde  bedeckt  werden. 

Die  Elechtzuune  werden  namentlich  zum  Schutz  gegen  Wellen- 
schlag angewendet.  Hiebei  werden  in  Entfernungen  Ton  90—80*°^  Spreizt» 


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l55S?^if?"Vr^^'i**'"*'*'*lLl^  eingeschlagen,  deren  Köpfe  dürfen 
mcnt  Uber  Mittelwasserhöho  liioauBragen.  Hierauf  werden  diese  Pfähle 
mit  2— 3^"»  ßtarken  Ruthen  umflochten.  Am  Ufer  wird  die  anterste  Läse 
in  den  Boden  unmittelbar  eingetrieben,  sind  die  Reiben  aber  vom  Wasser 
aus  einratreiben,  so  «cht  man  die  Pfähle  10«™  hoch  ein  und  »töset  sie 
auf  eme  mögUchst  grosse  Strecke  möglichst  gleiclimässig  mit  Holzcrabeln 
limunter.  Unter  Wasser  wird  bei  diesen  Zäunen  sem  noch  ein  8t«in 
▼orwurf  angebracht.  *" 

Stotzenfiecht werke  werden  bei  kleineren  Flüssen  häufic  ansro- 
wendet,  und  je  nach  der  Wassertiefe  aus  PIfthlen  von  7-12«™  Stärke  und  aus 
möglichst  langen  biegsamen,  versolirAnkt  geflochtenen  Weiden-  Sal« 
weiden-,  Erlenzweigen  u.  dergl.  von  ca.  2—3'=™  Durchmesser  hfergeVtellt. 
Diese  5;jechtwerke  sollen  ia  der  Regel  in  der  Richtung  der  Böschuniz 
angelegt,  die  Pf&hle  also  schief  eingeschlagen  worden,  woz»  man  sich 
grosser  eiserner  oder  auch  hölzerner  Schlegel  bedient  Die  Entfernnnff 
der  Pfähle  richtet  sich  nach  der  Beschaffenheit  und  8t&rke  der  Zweifle 
und  wechselt  zwischen  40  und  G0<^".  " 

Senkfaschinen  erhalten  gewöhnlich  eine  Länge  von  3  5—6™  bei 
einem  DurchmeBser  von  60-120«»  femer  einen  Kern  von  Kies  oder 
Steinen  und  Eisendrahtbänder;  dieselben  werden  schräg  zur  Stfomrioh* 
tung  versenkt.  Die  Senkfaschinen  werden  mittelst  Würgeketten  zusammen- 
geschnürt und  sodann  mit  3""™  starkem  Draht  oder  mindestona  16»« 
starken  langen  Weidenmthen  gebunden. 

Senk  stücke  werden  da,  wo  Ebbe  und  Pluth  auftritt»  gewöhnlich 

TUT  Herstellung  von  Buhnen  verwendet.  Dieselben  beatehen  aus  1— 2" 
dicken,  im  ÄUjdmum  20"  langen  und  10^  breiten  Lagen  von  Faschinen, 
welche  durch  Sterne  beschwert  werden.  Die  Senkstücke  worden  auf 
der  unteren  und  oberen  Seite  doreh  krenawelse^  in  Entfernungen  von 
ca.  0,8—0,9™  gelegte  Wippen  zusammengehalten,  indem  Wippenpfähle 
diuroh  die  Kreu^ungspunkte  und  die  ganze  Faschiuenlago  durchge- 
•ehlagen  und  mit  Eisendraht  oder  Leinen  daselbst  befestigt  werden. 
Ausserdem  finden  sie  Anwendung  aur  Ausfüllung  tiefer  Kolke  oder  als 
unterste  Lage  bei  Buhnenköpfen  und  Coupirimgen.  Ihre  Versenkung 
geschieht  vom  XJfer  oder  von  Gerüsten  aus,  von  welchen  sie  mittelst 
«ntergebraohter  Walsen  ablaufen. 

Bei  der  von  Wolf  an  der  Isar  erstmals  angewendeten  Bauweise 
aur  Regelung  der  Bewegung  und  Ablagerung  der  Siukstoffo  werden 
schwimmende,  aua  einer  Anzahl  Faschinen  zus ammeugcsotzte  Baukörper 
(Gehänge)  an  in  den  FIuss  eingerammten  Pfählen  derart  befestigt,  dass 
sie  je  nach  der  Strömung  mehr  oder  weniger  geneigt  über  der  Sohle 
des  Flusses  schweben  (s.  Zeitschr.  f.  Banw.  1886,  S.  616  u.  f.).  Die 
Faschinen  werden  mittelst  Draht  an  Stangen  befestigt  und  hierdurch 
SV  einem  BaukOrper  verbunden,  über  und  unter  sowie  zwischen  welchen 
das  Wasser  noch  abfliessen  kann.  Je  nach  Bedarf  werden  sie  2—5  und 
mehr  Meter  lang  und  —  einer  Faschinenlängo  breit.  An  in  dem  Fhias 
eingerammte  Pfähle  werden  diese  Gehänge  mittelst  Stangen  und  Draht 
gewöhnlich  in  HiedrigWasserhöhe  im  Wasse«  schwebend  festgehalten. 
Dadurch  entstehen  örtliche  Stauungen  vor  den  Gehängen  und  vör  den- 
selben Vertiefungen  und  Querschnittserweiterungon,  hinter  denselben 
aber  Geschwindigkeitsverminderungen  und  Sinkstoffablagorungen.  Je 
nach  ihrer  Stellung  aur  Baulinie  unterscheidet  mau  Eüngs-,  Schräg- 
und  Quergeh ängo.  Die  deklinant  gerichteten  Schräggehänge  wirken 
am  kräftigsten  auf  eine  Kiesablagerung  hinter  sich  und  eine  Vertiefung 
des  Flussschlauches  vor  sich,  können  also  als  deklinante  Buhoon 
betrachtet  werden.  Solche  Gehänge  gewähren  also  auch,  und  *War  mit 
geringen  Mitteln  Schutz  gegen  Uferabbrüchft. 

Die  mit  ca.  1  kg  schweren  Eisenschuhen  versehenen  Pfähl»  werden 
mittelst  eines  mind.  135  kg  schweren  Bammklotzes  3—4™  tief  iu  die 
Sohle  eingetrieben  und  S™  vor  die  Baulinie  gesotat.  Der  Abstand 
der  Pfähle  in  der  Längsrichtung  beträgt  gew.  2,5™.  Die  Gehänge  werden 
anfänglich  so  eingebraclit,  dass  je  5™  lange  Geliängo  und  ebenso  weite 
i)effuungen  wechseln.  Mit  der  fortschreitenden  Verlandung  hinter  den 
Gehäugen  werden  die  Oeffnungen  nach  und  nach  ebenfiills  Terhängt, 
derart,  dass  z.  B.  auf  je  15'»  Gchcänpe  ö»"  Oeffnung  kommen.  Die  Her« 
Stellung  der  Gehäuge  auf  etwa  5,5"»  langen,  6~]2C"i  dicken  Stangen- 
abschnttten  erfolgt  von  SchifiFon  aus,  wobei  die  am  Kopf  und  in  der 
Uitte  mit  Draht  No.  m  festgebundenen  Faschinen  auf  die  Stange 
aufgeschoben  und  siUt«A»i  Draht  auf  letsterer  festgebunden  Verden 

ZZY.  Bheinhard's  Kai.  1898j  Gehefteter  TheU  I.  7 


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S8  .  •     •  . 

Die  FeBtlialtung  der  Gehänge  In  bestimmter  Höhe  ftbor  dem  Boden 

^'ogchiebt  durch  in  die  Pfähle  geschlagene  Holz-  oder  Eisennägel  nnd 
dreimal  geseilte  Drähte  No.  16.  JBei  aimähernd  mit  der  Baulinie  gleich- 
laufender  StrOmung  genügt  eine  Pfahlreihe,  bei  (^nerstrOmnngen  wird 
in  einer  Kntforaung  von  2"^  eine  zweite  gegen  die  vordere  versteifte 
l'fahlreihe  angebracht.  Zur  Verstärkung  äcr  Wirkung  der  Gehänge 
wird  auf  die  Gehäuge  ihrer  gau^eu  Länge  nach  eine  0^3'^  dicke  Faschine 
oder  mit  Faecliinennols  umwickelte  Btange  aufgelegt. 

Wo  Beschädigungen  durch  Kisgänge  zu  hefürchten  sind,  müssen  die 
Gehänge  imtei  Is.-W.-Spiegel  gelegt  und  auch  die  Pfähle  auf  dieses 
Maass  abgeschnitten  werden.  Wenn  Yerlanduugcu  unter  den  Gehängen 
eingetreten  sind,  so  senkt  man  die  Gehänge  düreb  Beschwerung  mit 
Steinen  auf  die  Kiesbcischung  herab.  Im  Anschluss  hieran  wird  auch 
ein  benachbarter  Streifen  der  Kiesbunk  noch  durch  eine  Weidcn- 
faschinenlage  mit   darauf  geuagelten  Wippen   gegen   ein  Abtreiben 

geschützt.  Die  Yersenkung  der  eohwebenden  Gebttuge  erfolgt  liierboi 
i  Längen  von  S-^lO"*. 

Die  Holl ändischen  „Zinkstu ck o",  welche  in  einer  Breite  von 
ca.  0,0"  angefertigt  wordpTi,  bestehen  aus  zwei  Lagen  eines  Wippennotzes 
(wobei  die  12°™  starken  Wippen  sich  alle  0,9"'  überkreuzeu),  zwischen 
welche  8  Lagen  Faschinen  von  zusammen  45^"*  Stärke  eingebracht 
werden.  Die  Wippenkreuzungspunkto  beider  Notzc  werden  mitgothec^rten 
Stricken  verbunden.  In  die  Kreuzungspunkto  des  oberen  Netzes  werden 
sodann  ca.  6*^™  starke  Pfähle  eingeschlagen,  solche  durch  Flechtwerk 
verbunden,  wodurch  das  Zinkstnck  versteift  und  zugleich  die  Fftohor 
zur  Aufnahme  der  Steinschtlttuug  gebildet  werden.  Die  Beschwerung 
der  von  Schiffen  aus  versenkten  Zinkstuoke  beträgt  bis  zu  130  k  pro  qm. 
Die  ganze  Stärke  des  Stucks  beträgt  ca.  76^"*  und  betragen  die  KosteA 
daselbst  pro  qm  ca.  2  Mk.  20  Pf.  (der  Arbeitslohn  ca.  80  Pf.),  inoL  Stein- 
ballast ca.  4  Mk.  25  Pf.  20  geübte  Männer  können  in  einem  Tag  1  Zink- 
stuck von  60"^  Länge  und  18^  Breite  herstellen  und  in  der  Zeit  von 
oa.  2  Stunden  versenken. 

SenkwAlI^n  werden  kreisrund  ans  Faschinen  und  Kies  ange- 
fertigt und  mit  BisendrahtbAndern  in  Entfernungen  von  ea.  nach 
Znsammenpressung  der  Wurst  durch  einen  Würgel  zuRnmmengehalten. 
Bei  einer  Stärke  von  mehr  als  0,8"^  erhalten  die  Wellen  noch  ein  bis 
swoi  Beisigzwisohenlagen.  Die  Wellen  werden  ohne  Ende  dargestellt 
und  vom  Ufer  oder  von  Gerüsten  aus  versenkt;  auf  dem  oberen  Ende 
11IU88  die  Welle  in  das  Ufer  hereingezogen  oder  durch  Pfähle  festge- 
halten werden,  um  ein  Hinausreissen  der  ganzen  Welle  durch  die 
Strömung  tv.  verhüten. 

Bie  Sibherung  der  Ufer  von  sehr  langsam  fUestenden 

und  an  den  Ufern  nicht  über  0/1^  tiefen  Flüssen  kaun  auch  durch 
Anpflanzung  von  Schilfrohr  bewerkstelligt  werden,  welches  sich  bei 
Hochwasser  umlegt  und  dadurch  den  lioden  gegen  das  Wegspülen  schützt. 
Zu  diesem  Behufe  werden  reife  Bohrsamenbttschel  im  Kovembeir  aerhackt, 
in  Lehm  getreten  und  sodann  lotzterer  in  Ballen  zcrtheilt,  welche  den 
Winter  Uber  au  einem  trockenen  Ort  aufzubewahren  sind.  Im  Frühjahr 
werden  Uanu  diese  Ballen  au  die  zu  schützenden  Stellen  iu's  Wasser 
gobracht.  Anf  diese  Weise  werden  auch  Bchilfonlturen  in  abgestocbenen 
Üooren  ausgeführt. 

Vau  Hiuleros  Mittel  besteht  darin,  die  Schilfrohre  in  Ballen  auszu- 
heben, lutztore  mit  starken  Basen  zu  umhüllen  und  zusammenzubinden, 
worauf  erst  das  Versenken  stattfindet. 


UfersoliutBbauten  (Deokwerke). 

Uferhösch  ungen  an  Flüssen  sind  thuulichst  flach  zu  halteui 

in  Mergel  und  dergleichen  Buden  mindestens  l*/4fac]i,  in  lehmigem  Boden 
ca.  l'/2lach,  in  sandigem  Boden  2 — 3fach.  Die  Sicherung  der  Böschun- 
gen geschieht  in  Kiederwasserhöhe  gewöhnlich  mit  einigen  Lagen 
Kopfrasüi)  cvoiit.  auch  mit  einer  Weiden spreuUage,  Über  Mittclwasser- 
höhe  iiüL  l'luehrasen;  unter  Wasser  werden  Faschinon,  Sojikwellen  oder 
6  einwürfe  von  (namentlich  auf  der  Anaaeuseito)  grossen  Steinen  au- 
gebracht. Soweit  die  Ufer  durch  Flösse  oder  Eisgänge  beschädigt  wer- 
den können,  ferner  an  Plüssen  mit  starker  Strömung  sowio  gegen  Welleu- 
Bchlag  sind  rflasterungen  als  TJlorschiit/  zu  empfehh'ii.  Das  Pflaster  erhält 
hierbei  eine  Unterlage  von  Steiuscliuit  oder  grobem  Kies  und  als  Fuss 


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Ö9 


entweder  eine  Steinschüttnnj?  (oft  mit  1  "nermo  in  Kioderwaaserhöhc) 
oder  eine  Holzacbwelle  von  ca  '"?.'»"  Stärke  odor  in  die  Flusssohlo 
eiogegrabene  grosse  Ptlasteruasatzstciue.  In  maucheu  Fällen  empfiehlt 
es  tiofa,  *  das  Pflaster  gegen  eioe  (bis  unter  NiederwraBser  getriebene) 
Spuntwand  oder  gegen  eine  Wand  von  HalbliÖIzern,  vor  welche  Pfähle 
gerammt  werden,  zu  lehnen.  Gegen  starke  Strömungen  mit  Eisgang  em- 
pfiehlt sich  eine  1— 2fache,  gegen  Wellenschlag  eine  4 — ifacho,  bei  Kanälen 
und  Flneebftfen  eine  ca.  1  fache  Anlage  der  Pflasterung.  Bei  Hafen» 
bauten  kommen  vorzugsweise  Pflasterungen,  Statsmauern  und  Bohl- 
werke in  Anwendung. 

ÜCiftterialbedarf  und  Preise  Ton  Flassbauten. 

Die  Anfertigung  von  Faschinen,  je  8,0"*  lang  und  0,8™  stark,  er- 
fordert je  nach  der  Beschaffenheit  des  Reisigs  unu  der  Zugänglichkeit 
der  Gewinnungsstellc  o,oi— o,ü2  t  pro  Stück.  Zwei  Pferde  sind  zur  Ab- 
fulir  von  70—80  Faschinen  erforderlich. 

3>a8  Hundert  Faschinen  entspricht  ca.  15—20  cbm  und  'kostet  bei 
einer  Entfernung  von  ca.  6—7  km  zwischen  Gewianungs-  nnd  Baustelle 
durchschnittlich  14—18  Mk. 

1  cbm  Packwerk  erfordert  ca.  9  Faschinen  mit  zus.  1,26  cbni, 
'Wippen  inol.  Draht  &  10  Pf,  7  Pf&hle  0,86>"  lang  und  0,06»  stark  k  3  Pf. 
und  0,35  cbm  Erde  oder  Kies  bezw«  0,23  obm  Steine.  Die  Handarbeit  er- 
fordert ca.  0,4  t.  Das  Beschwerungsmaterial  nimmt  etwa  V  i  des  kubischen 
üehalts  der  Faschine  ein.  (Von  den  Faschinen  wird  auch  das  Material 
n  den  Wippen  genommen.^ 

Ueber  Baggerarbeiten,  s.  Capitel  „(Gründungen''. 

T  cbm  Senkfaschinen  erfordert  1,0-1,25  cbm  Faschinen  (incl 
Biudeweiden),  ca.  0,6  k  Draht,  0,25 — 0,4  cbm  FuUmaterial. 

1  Gbm  Seukstück  erfordert  ca.  1,15— 1,35  cbm  Faschinen  (incl. 
Wippen,  wovon  ungefähr  0,2  cbm  bezw,  6 — 7*"  erforderlich  werden),  ca. 
4  Pfähle,  4—5™  lieinen  bezw.  4—5"*  Eisendraht,  0,2  cbm  Steine  und 
20—25  Stück  Bindweiden.  Arbeitslohn  incl.  Versenkung  pro  cbm  ca. 
50  FL,  Zuschlag  für  Geschirr  etc.  50  Pf.,  zusammen  also  1  Mark. 

Der  zur  Verwendung  konnneudc  Draht  muss  geglüht  werden.  Zum 
Binden  von  Faschinert  wird  Draht  von  1—2"*"'  Stiirko,  zur  Herstellung 
von  Senkwelleu  und  täenkfaschincu  Draht  von  .3"**"  Stärke  verwendet. 

Der  Preis  von  3"*>u  Draht  beträgt  bei  grdsseren  Lieferungen  durch- 
schnittlich 15  Mk.  loco  Werk;  durchschnittUch  kommt  dieser  Draht  loco 
Arbeitsstelle  auf  20—25  Mk.  zu  stehen. 


IST  a  t  e  r  i  a  1  b  0  fl  ri  r  f  il  e  r  S 

0  n  k  \v  0  1  1  0  n   ]>  r 

o   10^"  Län'-re. 

Stärke 

in 
Metern. 

Fascliaicn-  Kies- 
bedarf in  cbm. 

Gewicht  des  ver- 
wendeten Drahts 
in  Kgr. 

Arbeitsaufwand 
in  t. 

0,4—0,5 

0,6 — 0,6 

0,6-^,7 
0,7—0,8 

0,8—0,9 
1,0 

'  J: 

fi,2    2.  o 

0,0  cy 
*P  o 
7,5  5* 
8,2 

3/2 
1,6 

1.9 

2,6 

2,8 
2,9 

2,25—2,5 
3,25 

5,25 
C,5 

)  ca.l,S  t 

CO        O  P  &9 

}  M  t             §  s 

Die  beiden  letzteren  Wellen  erlialton  noch  Zwischeniagen  von  Fa- 
schinen. Bei  Verwendung  von  Weidenfaschiaen  erhöht  sich  der  Fa« 
sehinenbedarf  um  16o/q,  während  der  Kiesbedarf  um  einen  gleichen  Be- 
trag sinkt. 

Werden  die  Wellen  auf  Gerüsten  angefertigt,  bo  erhöht  sich  der  Ar- 
beitsaufwand um  0,8  t.  Das  Einlegen  von  0,8">  starken  Wellen  in  den 
Fluss  erfordert  ca.  0,8  t. 

Spreutlago  pro  qni  bedarf  iVs  bezw.  0,05—0,1  cbm  grüne  Faschinen 
S  Hakenpfähle,  1,8—2,8"'  Wippen  nnd  0,15  cbm  Deekerde:  1  qm  Bauh- 
w ehr  ca.  2  Faschinen.  4  Pfähle,  4  Hakenpfähle  und  Bindeweiden*). 

Der  Materialbedarf  der  Flechtzäune  wechselt  mit  ihrer  HOhe.  Bei 
0,85°*  Höbe  sind  0,1  cbm  Faschinen  und  8,5  Stück  Pfähle  erforderlich.  Der 
Arbeitslohn  beträgt  0,09  t  pro  Meter. 

*)  Statt  der  Hakenpfähle  werden  besser  schräg  gestellte  Pfähle 
Terwendet. 

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100 

Die  Anfertigung  tou  1  qm  Spreutlac^e  erfordert  oa.   •  •  «  .  0,06  t, 

«            «            «    1   «   Bauhwehr        «         «      .....  0,06  t, 
«           «          IC    1  «  pflasterartige   Versteinung  Von 

Dammkronen  erfordert  oa.  .  .  <i,l7  t} 

«          «       <   4t  10  «  Wippen  erfordert    0,06  t. 

1  qm  Stotzenf  lechtwerk  erfordert  zum  Schlagen  der  Pfuhle  und 
zum  Flechten  des  Zauns  mit  2—3"^'"  starken  Zweigen  ca.  t. 

Kosten  der  Wol  fachen  ü  eh  äug  hauten  nach  deu  an  der  Isar  ge- 
machten Erfahrungen:  1  Pfahl  TOn  Fichtenholz,  6"*  lg.,  18/26*^"  st.,  1,5—2  Mk. 
pro  Meter;  1  Glockenschuh,  1  kg  schwer,  0,4 — oj,  Mk.;  Einrammen  des  Pfahls 
1,8—2  Mk.;  Fichtenstangp,  8— IC^'"  st.,  5—0  Pf.  pro  Meter;  1"^  Geh&npe 
erfordert  4 — 6  Faschinen  zum  l'reihö  von  0,8 — 1,0  Mk.  im  Ganzen,  die 
Herstellung  pro  Meter  kostet  0,4—0,5  Mk.  Der  Meter  Bau  kostet,  .je 
nachdem  man  i  oder  2  Pfafalrelhen  anordnet,  8—6  Mk.,  bei  sehr  etaixem 
Stromaugri£f  8  i\lk. 

Zur  Herstellung  von  1  chm  Bteinschüttung  sind  ca.  1,25  ohm  Bruch» 
steine  erforderlich. 

1  (|m  polygonales  B  ö  s  c  h  u n  g  s p f  1  a 8 ter  ans  möglichst  grossen, 
20 — 25'""'  starken  Sand-  oder  Kalkhruch-Steincn,  wplclie  mit  dem  Hammer 
noch  etwas  nachgearbeitet  werden  müssen,  erfordert  bei  den  Bauten  am 
Oberrhein  0,30  ohm  Bruchsteine,  0,2  cbm  Kies  zur  Unterlage,  043  Pfl&sterers- 
und  0,05  Handlangerstagschichten.  Für  Geschirr  una  Aufsiehtskosten. 
sind  10^',,  zuzuschlagen.  SoHen  die  Pflustorsteine  dagegen  in  regelmäs- 
sigen, auf  die  schmale  Xante  gestellten  Schichten  von  15—20^°*  Breite 
20—30'"'^  stark,  mit  dem  Hammer  zugerichtet,  versetzt  werden,  so  sind 
ca.  0,4  cbm  Bruchsteine,  0,3  4*045  =  0,45  (Kichten  -}-  Versetzen)  Pflasterer»- 
tagschicbtoii  nnd  0,1  Tfandlangerstagschichtt^n  erforderlich.  Bei  Pfiasterong 
auf  Faschiuaden  sind  ausserdem  noch  pro  qm  ca  ö  Pfähle  erforderlich. 

Bei  der  Entnahme  von  Xies  aus  Kiesbänken  oder  aus  seitliohen 
Kiesgewinnungsplätzen  müssen  die  gewöhnlichen  Transportpreise  um 
ca.  20'^;o  da  erhöht  werden,  wo  der  S  c  Iii  f  f  t  r  an  spo  r  t  mittelst  Nachen 
vo'n  2—2,25  cbm  Fassuugsraum  an  die  Stelle  der  sonst  üblichen  Trans- 
portweisen tritt.  Die  Bewegung  der  Nachen  erfolgt  meistens  durch 
Menschenhand,  da  die  Verwendung  von  Pferden  durch  lokale  Verhält- 
nisse und  durch  die  geringere  Geschwindigkeit  des  Transports  bei  Thal- 
fahrten  beschränkt  wird. 

Deichbauten. 

Die  sog.  VV  iuterd  eiche  werden  zum  Schutz  gegen  die  vor- 
kommenden   f^ssten  Hochwasser,    die    sog.    Sommerdeiche  nur 

zur  Abhaltung  mittlerer,  fast  alljährlich  wiederkehrender  Hochwasser 
errichtet.  Die  AVi jitr i  It  icbo  verhindern  das  Verlanden  und  die  Er- 
höhung des  Inundatiuusgobiets  durch  die  vom  Hochwasser  mitgeführten 
Sinkstoffe  nnd  bewirken  an  manchen  Orten  durch  Abhaltung  des  Was- 
sers selbst  (  ino  Senkung  des  Terrains.  Die  Entwässerung  des  durch  die 
Winterdcicho  abgcsclilossenen  Landes  wird  sehr  kostspielig,  da  hierbei 
das  Wasser  in  der  Üegel  gohobeu  werden  muss,  ausserdem  verujcßacht 
die  fortwährende  Erhöhung  nnd  Verstärkung  der  Deiche  und  der  Deich- 
schütz  sehr  bedeutende  Kosten. 

Die  Doicbc  sind  auf  festem  Boden  zu  errichten  und  in  flüssigen 
Linien  ohne  schroffe  V^erengungen  oder  Erweiterungen  anzulegen.  Bei 
Flüssen  sollen  die  grössten  Hochwasser  ohne  schädliche  Stauung  zMmhen 
ihnen  abgeführt  werden»  Durch  ein  genügend  breites  Vorland  sind  die 
Deicbe  gegen  Unterspülungon  zu  sichern. 

Gräben  dürfen  nicht  unmittelbar  neben  dem  Deichfuss  angelegt' 
werden,  sondern  sind  je  nach  der  Festigkeit  des  Bodens  2--3"*  yon 
letzterem  entfernt  zu  halteu.  Die  Höhe  der  Winterdeiche  an  Flüssen 
i?t  mit  Rfleksieht  auf  etwaige,  durch  Eisstopfungon  bedingte  Wasseran- 
echwellungen  zu  bestiuimeu.  In  der  Kegel  reicht  die  Deichkrone  0,6 — 0,8™ 
über  den  höchsten  Hochwasserstand,  bei  Sommer  deichen  nur  ca.  0,3*" 
über  den  festgesetzten  Wasserstand,  in  dessen  Höhe  an  geeignetea 
Stellen  breite  Ueberfälle  aus  Stein  oder  Holx  augebracht  worden. 

Dio  K  r  on  e  n  - 1?  r 0  i  te  der  Deiche  betrügt  bei  Winterdeichen  ca. 
2—3'",  bei  Sommcrdeichon  1,0 — 1,5'".  Soll  die  Deichkrone  auch  zum 
Fahren  benutzt  werden,  so  erhält  dieselbe  mindestens  5,0™  Breite. 

Bankette  werden  auf  der  inneren  Seite  sugleioh  als  Fahrwege 
angelegt 


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101 


IM«  BOiehaagen  werden  bei  Winterdalohen  an  Flüssen  auf  der 

Anssenscite  je  nach  der  Beachafifenheit  des  angeschütteten  iSIaterials, 
der  Stärke  der  StrOmung  und  dos  Wellenschlags  2~4fach  (au  der  Seo 
noch  flacher),  aaf  der  iuneren  Seite  dageRen  nar  l>/^Sfach  angelegt. 
Sommerdeiche  erhalten  beiderseitig  2— Sfache  Bödchtukgon.  Ueberfahrten 
über  die  Dämme  erhalten  2,6—3,0™  Jhcitc.  Werden  an  deren  Stellen 
Durchfahrten  augeordnet,  so  sind  solche  aus  Mauerwerk  herzustellen 
und  dnrefa  doppelte  Banunbalken  oder  Drehthllreii  sti  sohliesson.  Die 
Böschungen  werden  in  der  Begel  mit  Basen  verkleidet  oder  wie  bei 
*  den  übrigen  Uferbauten  mit  Stcinvnirf  und  rtlasterungcn,  bei  intoriniisti- 
echeu  Ausbesserungen  auch  durch  sog.  Strohstickuug  (von  ca.  10*^*^ 
Stftrke),  femer  durch  Vorwerfen  Ton  SanoeHoken«  durch  Faschinen  u.  s.  w. 
geschützt. 

Zu  Deichbauten  dürfen  torflialtigo  Erden  oder  reiner  Sand  nicht  vcr- 
*wendet  werden.  Sandige  Erden  sind  dann  hierzu  uutauglich,  wenn  nia  dem 
Wellenschlag  oder  abspülenden  Strömungen  anmittelbar  ausgesetzt  sind. 

Die  Winter-  (Bann-)  und  Soinmerdeiclic  am  Niederrhoin 
werden  meist  aus  in  der  Begel  aus  dem  Vorland  cutnuinmcncn  Lehm- 
imd  fettem  KXaiboden  hergestellt.  Mu.ss  der  Uodou  aus  dein  Binnenland 
entnommen  werden,  so  ist  die  Erde  so  weit  als  thunlich  vom  Deich  cnt« 
fernt  zu  gewinnen,  mindestens  aber  in  eiuer  Entfernung  von  12*"  vom 
inneren  Deichfuss,  zur  Vermeidung  von  Quollbildungen  darf  die  Aus- 
schachtuug  alsdaun  nur  eine  geringe  Tiefe  erhalten.  Bei  Ilorstclluug 
der  Dftmme  ist  in  Lagen  Ton  25—30*^™  Höhe  derart  su  schütten,  dass  die 
Lagen  nach  der  Stromseite  eine  l:4facho  Neigung  erhalten.  Durch 
Befahren  und  Stampfen  mit  hölzernen  Handrauimon,  durcli  öfteres  Ver- 
legen der  Dielbahnen,  namentlich  aber  durch  Hinübertreibon  von  Pfer- 
den whrd  die  Comprimirung  (im  letztereu  Fall  auch  eine  gute  Verbin- 
dung der  Lagen  unter  sich)  bewerkstelligt.  Bei  Schüttungen  auf  san- 
digem Untergrund  wird  zur  Verhütung  von  Quellungon  ein  2,b^  breiter 
Graben  bis  zum  Klaiboden  herab  ausgehoben  nncT  mit  solchem  (ge- 
stampftem) Boden  wieder  aufgefüllt,  worauf  erst  die  eigentliche  Damm- 
schüttung beginnt.  Bei  Dammveratärkungon  ist  der  Boden  cbenialls 
in  Itagen  von  unten  herauf  und  auf  die  ganze  Breite  anzuschütten  und 
wie'  oben  angegeben  sn  comprlmiren. 

Alle  Hecken,  StrAnehe,  Bäume  sind  mit  den  Wurzeln  aus  dem  Damra* 
körper  zu  entfernen,  weil  sie  die  Beraaung  verhindern,  das  Austrocknen 
erschweren,  Höhlungen  verursachen,  die  Mäuse  heranziehen  u.  s.  w.^ 
dagegen  sind  dieSOsehungcn  mit  einem  dichten,  kräftigen  Basen  sa  be- 
kleiden^ welcher  üeberfluthungen  am  besten  widersteht.  Es  sollen  dalier 
auch  die  Dammkronen  nicht  als  Wege  verwendet  werden,  da  durch 
Gleisebildungen  und  durch  den  Wandel  der  Menschen  und  Thiere  Be- 
schädigungen der  Dammkörper  unvermeidlich  sind. 

Die  Dämme  erhalten  in  der  Regel  aussen  eine  4fachc,  innen  eine 
Sfache  Anlage,  bei  Verwendung  von  sandigem  Boden  wird  die  Ausson- 
böschung  6 fach  angelegt;  wo  DammüberÜnthungon  zu  gewärtigen  sind 
ode¥  wann  auch  auf  der  Innenseite  bei  Binneuwasser  ein  starker  Wellen- 
schlag  zu  befürchten  ist,  werden  auch  die  Innonböschnngen  mindestens 
6fach  dossirt.  Die  Krone  der  Wintordeiche  soll  3,8'"  breit  sein  und  an 
der  inneren  Kaute  um  0,3"^  höher  als  die  Aussenkanto  liegen.  Dieselbe 
mnss  mit  dem  besten  vorhandenen  Boden  bedeckt  werden.  Die  HOhe 
dieser  Deiche  soll  die  höchste  eisfreie  Flu  Mi  um  0,3"^  ültcrragen.  Ccgeu 
Eisstopfungen  ist  durch  Aufkadung  (Aufwurf  kleiner  ^rddämme  auf 
den  Kronen)  Vorkehrung  zu  treffen. 

Das  Längengefftll  der  Baundeichkronen  bestimmt  sie  Ii  aus  den  Wassor- 
spiegelstäudcn  an  den  Gefällswechseln  bei  hohen  Wasserständen  und 
aus  den  Projectionen  der  ersteren  auf  die  Deichlinio. 

Wo  Strassen  die  Deiche  kreuzen,  werden  zuweilen  behufs  Vermeidung 
▼on.  Kampenanlagen  und  Contresteigungon  Durchfahrten  ( Wasserthore) 
angebracht,  welche  bei  Hochwasser  durch  'JRoilic!»  Dammbal];.  n,  /  wfsdicn 
welche  Dtlnger  oder  Klaiboden  eingestampft  wird,  gesuhloi^seu  worden. 

Winter-(Bann-)Deiche  sind  Überall  da  su  Yermelden,  wo  die  Sohle  der 
Flüsse  sich  stetig  erhöht  und  dadurch  das  nieder  gelegene  Binnonland 
seine  natürliche  Entwässerung  verliert.  In  solchen  Fällen  sind  daher 
nur  Sommerdeiche  anzulegen,  welche  eine  Erhöhung  des  im  Inundutions- 

gehiet  gelegenen  Landes  durch  den  Tom  Hochwasser  mitgeführten 
ohlick  ermöglichen. 

Die  Sommerdeiche  werden  am  Niederrhein  wie  die  Bann- 
deiche hergestellt.  Die  Aussenböschung  wird  4fach,  die  Inneuböschung 


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102 


we^on  der  grösseren  Sicliorhell  beim  Ueberfluthen  6facli  angelofrt-  Auf 
httlior  geiogeiiem  Torrain,  wo  das  Uoborfluthen  keinen  öchadcu 
anrichten  kann,  werden  dann  die  Ueberläufo  zum  Einlassen  des  HocU- 
wassefB  und  »or  rafleberen  Ausgleichanff  der  beiderseitigen  Waaserstftnd« 
angelegt  und  wird  dio  rückseitige  Bösciiung  hier  noch  flacher  gemacht. 
Die  Kroneiibrcito  beträgt  gewölinlich  (je  nacli  flcr  Höhoi  1,25'" — 2,5'". 
Die  Ilühe  der  Deiche  hangt  von  dem  Abfiuss  deä  Hochwassers  ab,  welcher 
möglichst  wenig  behindert  werden  soll. 

In  den  Banndeichen  sind  Eutwässeriings-,  iu  den  Sommerdeichen  "Re 
WÄsseruiigsschleuscn  (um  auch  bei  niedrigen,  die  Deichkrone  nicht  über- 
ragenden Waöäerständen  die  Sommerpoider  mit  Bheiiischlick  düngen  zu 
könueft)  anzulegen.  Dia  ersieren  Bollen  sich  bei  sinkondem  Aussen- 
wasserstand  selbstthätig  öffnen  kOnuen.  Die  Drempel  sind  0,3"'  tiefer 
als  die  Sohle  der  zugehörigen  Hauptentwitsserungsgraben  zu  legen j 
diese  Schleusen  sind  mit  Stemmtliuron  und  Dammbalkennuten  zu  ver« 
sehen.  Wo  ein  höherer  Wasserstand  sowohl  im  Unter- als  auch  im  Ober* 
kanal  auftreten  kann,  sind  4  Tliorpaare  erforderlich.  Bei  kleineren 
Sommerdeichschlcuscn  wird,  da  eine  Uutorspülung  hier  nicht  zu  be- 
fürchten ist,  in  der  Kegel  von  einer  künstlichen  Fundirung  abgesehen. 

Die  Bewässerung  der  Sommerpoider  dauert  vom  November 
bis  März.  In  der  übrigen  Zeit  werden  dio  Schleusen  durch  doppelte 
Dammbalken  und  dazwischen  eingestampfte  Erde  geschlosßen,  eventuell 
werden  mehrere  mit  Zahnrad  und  Zahnstange  bewegte  Schützen  zum 
Bchliessen  verwendet. 

Zum  Zweck  der  Deiohbowachung  müssen  Faschinen,  Stroh, 
Draht  und  Pfähle  vorräthig  sein,  um  die  Wirkungen  des  WeUenschlaga 
von  Durohquellungen  und  von  Senkungen  rechtzeitig  abwenden  su 
können.  Gegen  Abspülungcn  durch  Wellenschlag  dien^  mit 
Pfählen  befestigte  Stroh-  und  Fuschiuenwippen.  Quellungen  werden 
durch  K achgrab ungon,  durch  Verstopfung  mit  Stroh  und  Sxde  und 
mittelst  Besehwemng  durch  erdige  Materialien  beseitigt.  Senkungen 
sollen  durch  Aufbringen  von  Erde,  Faschinen  und  Stroh  möglichst 
unschädlich  gemacht  werden.  Bei  abnorm  hohen  Wasserständen  werden 
endlich  die  Dämme  durch  niedrige  Dämmcheu,  sogen.  Kaden,  welche 
aof  die  Kronen  aufgesetzt  werden,  geschützt. 


Fisohwego 

erhalten  rencirfedene  Constmctionen,  je  nachdem  sie  zum  Aufstieg  dev 
Salmoniden  (Lachse,  Forellen,  Aescheu  u.  dorgl.)  oder  der  Aale  zu  dienen 
haben.  Als  Stelle  des  Aufstiegs  der  Salmoniden  darf  in  der  Begel  nur 
diejenige  Stelle  gewählt  werden,  woselbst  sich  im  Flussbett  die  tiefste 
Auskolkung  und  wo  sich  zugleich  eine  kräftige,  von  den  Tisohen  ohne 
Beschwerde  zu  überwindende  Strömung  befindet,  also  gewöhnlich  neben 
den  Schleusen,  Flossgassen  u.  dergl.;  bei  solchen  schiefen  Wehren, 
welchen  letztere  Anlagen  fehlen,  meistens  an  der  Stelle,  woselbst  Wehr- 
fuss und  Ufer  einen  spitzen  Winkel  bilden.  Sonst  mitd  in  der  Begel 
der  Stromstrich  zu  der  richtigen  Stelle  des  Aufstiegs  hinführen,  zuweilen 
kann  es  sich  auch  cmpfelilrii,  besondere  Einbauten  (Zeilen  u.  dergl.)  zu 
diesem  Zw^ecke  anzulegen*).  Fischwege  für  Salmoniden  sollten  schon 
bei  Höhenunterschieden  zwischen  Ober«  und  tTnterwasser  von  OJBP^ 
angelegt  werden.  An  den  Stollen,  wo  Fischwege  über  höhere  Wehre 
oder  Abstürze  zu  führen  sind,  empfiehlt  sich  entweder  deren  Zerlegung 
in  mehrere  kleinere  von  nicht  über  0,4'"  Höhenunterschied  (Fisch- 
treppen) oder  die  Anlage  geneigter  Ebenen  im  Fluss,  worin  jedooh 
die  Strömung  nicht  zu  heftig  sein  darf  (Fischp ä s s c).  Die  früher 
üblichen^  nach  dem  sog.  Bunniug-System  angelegten  Fischwege 
haben  sich  nicht  bewährt,  lici  diesem  System  treten  aus  den  meist 
gemauerten  Seitenwandungen  auf  beiden  Seiten  steinerne  Sprossen  derart 
hervor,  dass  sich  einzelne  Kammern  l  IMon,  welche  das  Wasser  in 
Serpentinen  durchmesst.  Die  Steigung  der  Treppe  in  der  serpentinirenden 
Mittellinie  der  Kammern  beträgt  1:6  —  1:8,  dio  Länge  der  letzteren 
1,2">-1,5"^,  ihre  Breite  ca.  1,3™-1,5'°.  Da  die  Strömung  hierbei  meistent 
eine  zu  starke  ist,  dio  Fische  also  durch  Springen  von  Kammer  zu 
Kammer  zu  gelangen  suchen,  hier  aber  nicht  überall  eine  genügende 
Wassertiefe  Torfinden  und  sich  daher  aufschlagen,  so  ist  man  neuerdings 

*)  S.  auch  H.  Keiles:  JDi»  A^g9  von jr^iphwegpkn".  BwUlu  VM]«g 
^n  Ernst  A  Korn. 


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iC6 


itngemeip  lO  dem  sog.  CaBcadensystom  t^bergQgoAg^,  bei 
welchem  mehrere  mit  Wasser  gefüllte  Behälter  dermrt  fit>erei]iAnder 

•  angelegt  werden,  dfiss  dio  Fische  heim  Ueberspriiigen  der  —  des 
leicbtoreQ  Aufstiegs  kleinerer  Fische  halber  —  nur  ca.  25^"^  hohen  Absätze 
nirgends  anstossen  können  und  überall  eine  Wassertiofo  von  oa.  0,6"^ 
nodi  vorfinden.  Die  Sperrbretter  oder  Sproseen  erhalt cu  bohufs  Ersielung 
einer  genügenden  Spülung  meist  kreissegraeutförmlge  Aussohnitte.  Dio 
liachswego  erhalten  gewöhnlich  eine  Steigung  von  1:10  —  1:8,  dio 
Breite  der  Bassins  soll  nicht  Txnter  0,8"*  betragen,  die  Länge  2,6—3™,  dio 
Tiefe  ca.  0/0°^— 0^"*  bei  0,3»"  hohen  Abs&tzeu.  Hei  Lachswegen,  woselbst 
der  Fisch  wegen  wechselnder  Lage  der  Schlupflöcher  im  Zickzack  auf- 
steigen muss,  darf  die  Breite  nicht  unter  1,G'°  heruntergehen.  Der 
Boden  der  Bassins  kann  eben  oder  geneigt  sein,  in  letzterem  Fall  ist  der 
Fischweg  leichter  zu  reinigen.  Der  oberste  Behälter  enthält  einen  oa.  0,6!^ 
breiten  nnd  hohen  Schützen  für  die  Regulirung  des  Wasserzuflusses. 

Bei  dem  Müller 'sehen  Fischweg  erhalten  die  Sperrbretter  ab- 
waofafolnd  SohlupflOcber  auf  der  unteren  und  Ausseliiritte  au^T  der  oberen 
fielt«  derart,  daes  die  Fische  in  Folge  der  hiedurch  herbeigeführten 
geringeren  Abflussgeschwindigkeit  den  ganzen  Fischweg  durchschwimmen 
können.  Der  Wasserverbrauch  wächst  jedoch  hlebei  bis  zu  8— 10  1  in 
Afer  Bekunde. 

Die  Sohle  der  Ein-  nnd  Ausmündung  darf  nicht  hOher  als  0^"^  unter 
den  nicflrigsten  Wasserständen  während  der  Wanderzeit  liegen. 

Da  wo  aus  den  Sperrbrettern  Lücken  ausgeschnitten  werden«  um 
den  Gsellen  das  Durraschlüpfen  zu  gestatten^  macÜit  man  die  littcken 
mind.  0,3™  breit.  Die  Stärke  der  Uber  die  Oberkante  der  Bretter 
strömenden  Wasserschichte  soll  bei  Dachsleitem  irömOglleh  nkiht  unter 
0^^  betragen. 

Bei  Forellenwegen  muss  dieliAnge  der  «inaeinen BehAUernlnd« 

0,9",  die  Breite  0,6",  ihre  Tiefe  mind.  0,3"  und  darf  die  Steigung  nicht 
mehr  als  1 : 4,  die  Höhendifferenz  derselben  nicht  über  0,25"  betragen. 

Die  Salmoniden  sollen  ohne  au  springen  in  die  unterste  Kammer 
dlrect  eiuBclilttpfen  und  ebenso  toa  der  obersten  m  direel  in  das  Ober- 
wasser gelangen  können. 

Die  Aale  lieben  meistens  längst  dem  Ufer  hin  und  entlang  den 
seichten  Stellen  zu  wandern  und  vermeiden  ^ede  starke  Strömung.  Die- 
jenigen A.alwege,  in  welchen  sich  eine  mit  1:6—1:8  ansteigende 
feuchte,  mit  Moos  überzogene,  zwischen  Holzleisten  eingestellte  Kiet« 
schichte,  welche  auch  in  Cementmörtel  versetzt  werden  kann,  als  Sohle 
befindet,  werden  gerne  angenommen,  hauptsächlich  von  der  sog.  Aal- 
bm^  '  Iiae  untere  Bnde  der  meist  nur  16-^90^  breiten,  10<^"  hohen  Aal« 
wege  wird  auf  ca.  0,6"  verbreitert  und  worden  dio  Aale  durch  ein- 
gelegte Dielen  dem  Aufstieg  zugeführt.  Das  obere  Endo  dca  Wegs  wird 
am  besten  aus  Holz  gemacht  und  mit  einem  Gharnier  versehen  nur  so 
weit  in's  Oberwasser  eingetaucht,  dass  ein  durch  ein  Torgelegtes  Fils* 
stück  oder  durch  eine  mit  schmalen  Kerhen  versehene  Holzleiste  noch 
weiter  gemässigter  schwacher  Eintritt  des  Waasers  statttiudet  und  dio 
,Aale  noch  bequem  iu's  Oberwasser  gelungen  können.  Auch  uiittelst 
diner  Art  FissoirspülrOhre  kann  die  erforderliche  schwache  Anfeuchtung 
der  Sohle  der  Aalleiter  bewirkt  worden.  Hierbei  muss  die  Böhre  durch 
rückwärts  gekehrte  Seiher  gegen  Verätopfungen  verwahrt  worden.  Die 
Aalwegrinne  erhält  so  viele  einige  cm  hohe  Abblitze  oder  Wülste,  dass 
fn  ihr  nur  eine  schwache  Strömung  noch  stattfinden  kann.'  Die  obere 
und  dio  untere  in's  Wasser  tauchende  Mündi^ilg  vixd  dnprCib  .hinterlegte 
luftleere  Blechgefässo  schwimmond  erhalten. 

Wo  überflCUsigos  Wasser  zur  Verfügung  steht,  werden  in  die  "J^ebr- 
toblen  ausserdem  nocIiBöhren  yon  15-20^"  Lichtweite  angelegt,  welche 
Ton  den  von  oben  naoh  nnten  wendenden  Pisolien  du^ohaphwommen 
werden  kOnuen. 

Kaualisirun«;  von  JB^lüsseji  uud  Anlage  von  SoJUifi'ltiJUxta* 

kan&len. 

Durch  die  KauAlisirung  von  Flüssen  oder  durch  die  Anlage  yon 
Schifffabl^Uikanftlen  soll  dem  Bedürfniss,  Massengüter  zu  befOrdera, 
Rechnung  getragen  werden.  Die  der  Anlage  der  Kanäle  und  Schloiiaen 
zu  Grunde  zu  legenden  Dimensionen  richten  sich  nach  der  Beschaffenheit 
und  nac^  dem  Umfang  des  zu  erwartenden  Terkohrs,  bezyr.  nach  den 
MdttrftiiiQen  des  BDändels  nnd  naoh  der'  0rOMe  def  JP/^u-  qn^L  0,njt^- 


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101 


liibltiiiigskoifdii.  BiefTön  liängt  denn  auoli  die  GrGsie  der  Soliiffdgefftses 

mid  ihr  Tiefgang  ab. 

Schmalo  Kanäle  für  Schiffe  mit  grösserem  Tiefgang  sind  billiger 
herzustellen  als  breite  und  seichte.  Die  Kaualschiffe  haben  daher  in 
der  Besel  einen  grosseren  Tiefgang  als  die  anf'  den  BfainenflltMen  '▼er- 
icehrenden Schiffe,  welche  wegen  der  in  trockenen  Zeiten  oft  geringen 
Wassertiefe  in  den  Flüssen  und  wegen  der  in  letzteren  vorhandenen 
Kiesbänke  meistens  für  eine  geringere  Eintauchung  construirt  werden 
müBsen. 

Wo  Schiffe  von  einem  kanalisirten  PIuss  auf  einen  Kanal  übergehen 
sollen,  sind  die  Dimensionen  der  Bauwerke  den  Dimensionen  der  Fluss- 
schiffe  anzupassen,  während  umgekehrt  die  tiefer  eintauchenden  Kanal- 
sehilTe  hei  genügend  tiefem  Waeseritand  die  kanalisirten  Fiasse  befahren 
können. 

* 

'    WennKanäle,  welche  dem  dnrehgehenden Verkehr  zwischen 

^zwei  Hauptverkehrapuiikten  dienen,  nur  schwierig  oder  mit  grossen 
'Umwegen,  welche  nicht  ohnehin  behufs  Vermeidung  von  Schleusen- 
anlagen  erforderlich  wireu,  an  grösseren  Orten  vorbeigefohrt  werden 
können,  so  sind  Seitenkanäle  nach  diesen  Orten  anzulegen. 

Da  wo  Dampfmaschinen  zur  Fortbewegung  der  Schiffe  bezw.  ganzer 
Schiffszü^e  verwendet  werden  sollen,  ist  auf  Hersteilung  möglichst 
langer  Haltungen  und  anf  thunliohste  Verringerung  der  Sohlensen  Be- 
dacht <bu  nehmen.  . 

Kanalhaltungen  müssen  zu  ihrer  E n tl  a  s t  ung  an  geeigneten  Stellen 
mit  breiten  Uebereichen  (deren  Krone  in  der  Normal  wasserspiegelhöhe 
liegen  soll),  sowie  mit  Qrundablässen  yersehen  werden. 

Wasserlftnfe,  welche  einen  Kanal  krausen,  dürfen  nicht  dnrch 
tetsteren,  sondern  müssen  über  oder  unter  dem  Kanal  dnrch  (eyentuell 

einen  mit  Schlammfang  versehenen)  Düker  geführt  werden.  Solche 
Wasserleitungen  müssen  die  grössten  ihnen  zufliessenden  Wassermengen 
Ohne  Aufenthalt  abanleiten  Im  Stande  lein. 

.  Da  die  Durchs  Ohle  nenn  g  mit  erheblichem  Zeit*  nnd  Wasser- 
▼erlnst  verknüpft  ist,  so  wird  oft  behufs  Umgehnng  einer  Schiensen- 
anlage der  Kanal  bis  zu  3  km  verlängert. 

Das  Füllen  und  Entleeren  einer  Schleuse  soll  je  nicht  über  6  Minuten 
in  Anspruch  nehmen. 

Winterhäfen  sind  nach  Bedarf  anzulegen,  bei  Strombanten  ist 
hierauf  Bedacht  an  nehmen. 

Silo*8  und  Lagerhäuser  sollen  an  den  XTmschlagOXtetl  mit  thna- 
liebst  geringen  Kosten  hergestellt  werden  können. 

Die  erforderliche  Zngkraft  anf  Schiiffahrtskanilen  ist  s=    ^  der 

1500 

-  Bmttolast  anzunehmen.  Bei  Verwendung  von  Tferden  wird  anf  offener 
Strecke  pro  Stunde  durchschnittlich  ein  Weg  von  8— 8,2ft  km  snrück« 
gelegt,  bei  Dampfschleppern  ca.  G— 7  km. 

Bei  grösserer  Geschwindigkeit  als  von  2'"  pro  Secunde  lassen  sich 
Schiffe  in  Kanftlen  nicht  mehr  mit  der  nOthigen  Sicherheit  Stenern. 

Bei  einer  Stromgeschwindigkeit  von  1,0^  kann  Schilßfahrtsbetrieb 
mit  Leinenzug  (Treidolschifffahrt)  noch  lohnend  betriehen  werden. 

Die  Dampfschifffahrt  lässt  sich  bis  zu  3,0™  Wassergeschwindigkeit 
noch  betreiben. 

Die  stärksten  für  Schiffe  noch  passirbaren  Gefälle  sind  1 : 600— 1 : 500. 
Bei  der  Begulirung  und   Correction  der  Weser  zwischen  Minden 
und  Uarlshafeu  wurde  1 :  lOOU  noch  als  zulässiges  (Maximal-)GefttU  zu- 

Selassen  nnd  das  Normalprofil  für  gewöhnliches  kleines  Sommerwasser, 
as  25^™  über  Niederwasser  liegt,  festgestellt.  Die  Vahrrinne  wurde  in 
den  Geraden  18"',  in  den  Curven  20"'  breit  angenommen. 

Das  Sohlengefäll  des  projectirton  Bhein-£a  n^ils  zwischen 
Strassbnrg  nnd  Lndwigahafen  wurde  an  2^  pro  km  nnd  die  Oeschwin- 
digkeit  des  Wassers  im  Canal      0,35"^  angenommen. 

Der  kleinste  K  r  ü  m  m  u  n  g  a  Ii  a  1  b  m  e  s  se  r  wird  gewöhnlich  r=  120"^ 
angenummen;  es  empüehlt  sich  jjsdoch,  nicht  unter  200"^  Badius  herab- 
angehen. 

In  Curven  ron  mehr  als  600""  Badlns  kann  die  normale  Kanalbreite 

belassen  werden. 

Eine  Profilerweiterung  wird  in  der  Begel  auf  der  oonvexen 
Seite  vorgenommen« 


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■106 


Baa  trefft  11  der  SchleuBen  beträgt  gewöhnlich  2—3™,  das  Oe* 
f  ft  11  der  Kanalhaltangen  O^/o  ausser  da,  wo  dieselben  zum  Boiuigen 
abgelaaien  werden  oder  sngleioh  als  Entwftsserungskanftle  dienen  besw. 
Wasser  su  Bewässerungsanlagen  oder  an  niedriger  gelegene  Haltungen 
absageben  haben  und  dann  ein  —  jedoch  schwaches  Gefäll  von  ca.  0^004  *'/q. 
erhalten.  Die  Kanalsoheitelhaltung  ist,  namentlich  wegen  der  in  der 
Begcl  schwierigen  Zubrin^nng  Ton  genflgendem  Wasser  naoh  der 
Wasserscheidei  tbonlichst  nieder  zu  legen. 

Der  Wasserbedarf  der  Schiff fahrtskanäle  hängt  von  der 
Terdonstung,  dem  Verlust  durch  Versickerung  und  von  dem  Verbrauch 
beim  Durchschleusen  ab.  Die  Grösse  der  Verdunstung  richtet  sich 
nach  localen  Verhältnissen.  Für  di«  Sommermonate  betrftgi  dieselbe 
durchschnittlich        pro  Monat. 

Ueber  die  Wasserrerluste  durch  Verdunstung  s.  auch  „meteo- 
rologische und  hydrologische  Notizen'*  S.  63  ff.  dieses  Theils. 

Nach  Beobachtungen  an  französischen  Kanälen  beträgt  der  Wasser« 
TOrlnst  dvroh  Filtration  nnd  Verdunstung  durchschnittlich  5,15^  pro  S9- 
ennde  und  Kilometer  in  der  heissen  Jahresielt,  dagegen  im  Winter 
nnr  ca.  2,6K  Die  Verdunstungshöhe  ist  an  den  norddeutschen  zu  KmsulI» 
Speisungen  dienenden  Seen  zu  60<^"^  jährlich  ermittelt  worden. 

Der  Terlvst  durch  Versickenmg  hingt  yon  der  Bodenbeschaffenheit 
ab  und  itl  m»  B.=o  da,  wo  der  Kttnal  im  Grundwasser  liegt,  dagegen  be- 
sonders gross  (bis  zu  60"/u  Wasserverlust)  in  klüftigem  Boden.  Für  die 
Darchscbleusung  and  für  zwei  sich  begegnende  Schiffe  darf  ein  Consam 
Ton  Je  einer  BoUöusenfailang,  auf  der  Scheitelstrecke  für  elnSohüT 
Ton  je  Füllungen  angenommen  werden.  Hierbei  ist  die  in  der  Bogel 
antreffende  Annahme  gemacht  worden,  dass  die  Hälfte  aller  Schiffe  sich 
in  den  Schleaseoi  die  andere  Hälfte  aber  in  den  Haltungen  sich  kreuzeiu 
Zum  Speiseii  tos  lEkiheitelhaltungen  sitid  öfters  Besenroirs  nothwendlgi 
Ueber  deren  Oonstruction  s.  8  •  68  ff,  '  Solohe  Beserroirs  sind  zur  Nieder« 
schlagung  von  Sinkstoffen  anch  da  nothwendig,  wo  andernfalls  von 
Schlamm  und  Sand  verunreinigtes  Wasser  in  die  Kanaihaltungen  ein- 
golawen  werden  mUsste. 

Bei  dem  geplanten  Bheinkanal  swlsohen  Strassburg  and  Ludwigs- 
hafen wurde  das  Maass  der  Versickerung  und  Verdunstung  zu  0,14  cbm 
'  pro  Seounde  und  km.  im  Sommer  dagegen  sn  0,18  cbm  angenommen.  . 

Um  Wa«serTerluste  durch Ye-rsiokerungauTermeideiitWlrdder 
KaiialyWO  immer  thunlich,  unter  den  Grundwasserspiegel  gelegt.  Kanal- 

*  dammschüttungen  mit  durchlässigem  Material  oder  an  steileren  Hängen 
sind  wegen  etwaiger  Dammdurchbrüche  bezw.  Abrutschangen  zu  ver- 
meiden,  Steine,  Baumwuraeln  und  dergleichen  dürfen  in  schmale  Dftmme 
nicht  eingebracht  werden.  Kanal-Dämme  sind,  wo  immer  möglich,  durch 
Anschüttung  von  schwerer,  gleichförmiger  Erde  herzustellen,  welche  in 
Schichten  von  ca.  15*^  Höhe  zu  stampfen  ist.  In  Mooren  ist  unter  dem 
I^unm  ein  entsprechend  tiefer  Graben  ansauheben,  und  letaterer  mit 
dem  gleichen  Schüttmaterial  auszufüllen,  wie  der  eigentliche  Damm, 
welcher  genügend  zu  überhöhen  ist.   Ueber  die  Ausführung  wasser- 

'  dichter  Dämme  gelten  auch  die  unten  unter  .Deichbautea"  aufgeführten 
Begeln. 

Zur  Kanalisirang  von  Flüssen  werden  zur  Erzeugung  der 
erforderlichen  Wassortiefe  bewegliche  Stauvorrichtungen  zur  Ausiührung 
gebrachL  welche  bei  Hochwasser  und  bei  Eisgängen  umgelegt  werden, 
In  der  Bogel  werden  hiebe!  die  Systeme  von  Foirö  (l^'adelwehre) 

•  und  von  Onanoine  (Klappenwehrc)  angewendet;  neuerdings  kommen 
ausser  an  den  Schiffsdurchlässen  auch  solcho  Konstruktionf  u  zur  Geltung, 
wobei  von  einer  festen  hochwasserfreien  Brücke  aus,  au  welche  sich 
umlegbare  8tftnder  anlehnen,  die  Ton  letzteren  geführten  Schützen- 
tafeln aufgezogen  werden.   Die  Nadelwehre  werden  von  Hand  entfernt, 
bei   den    Chanoin ersehen   Klappenwehren  erfolgt  das  UnilcK'pn  der 
um  eine  horizontale  einige  Centimeter  übe^  einem  Drittel  ihrer  Höhe 
befin^iohen  Aze  drehbaren  Klappen  schon  bei  einem  die  letzteren 
um  ca.  16*"  übersteigenden  Wasserstand  in  Folge  des  Ueherdrucks. 
Wegen  der   schwierigen   Handhabung    der  Klappcmvcliro  werden  sie 
selten  noch  angewandt.    Auf  der  kanalisirten  Maas  und  ähnlich  an 
der  jkanalisirten  oberen  Oder  schliesst  sich   an  die  Schiense  der 
SchiffsdurchlasB  und  an  letzteren  das  TJeberfallwchr  an.   Das  Durch- 
flussprofil    des    letzteren    muss    so  gross   sein,   dass  beim  Schliessen 
kein  Hindemies  im  Aufrichten  der  Ständer  und  Klappen  eintritt ;  er  darf 


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im 


ferner  bei  vollständig  niedergelegtem  Wehr  einschliesslicli  d^s  Schiffs- 
durchlasses der  Stau  in  letzterem  den  passirenden  Fahrzeugen  da9  Isfort- 
kommeu  nicht  erächwereu. 

An  der  Einmttndnng  von  Kanftlen  in  Flllflse  sind  in  derBeg^l  Schleusen 
erforderlich,  welche  beliufs  Verhütung  von  Versaudungen  an  die  Fluss- 
concaven  gelegt  werden.  Jo  nach  der  Höhenlage  des  Wassers^Megels  in 
der  austosseudeu  Kaualhaltung  gegenüber  dem  Wasöerstaud  des  Flusses 
bei  Niedrig-  bezw.  Hochwasser  sind  Kuppolsehlenfen  nnd  Flnththttren 
anzulegen.  Bei  einem  Verkehr  von  nicht  über  "SO  Schiffen  pro  Tag 
erhalten  die  Schleusen  gewöhnlich  nur  eine  Kammer  für  ein  Schiff,  bei 
stärkerem  Verkehr  eine  zweischiffige  Kammer.  Bei  minder  bedeutenden 
Kanälen  werden  die  Schlensen  manchmal  durch  eine  schiefe  Ebene 
ersetzt,  Uber  welche  die  Schiffe  gezogen  werden. 

Derartige,  namentlich  in  Amerika  mehrfach  zur  Ausführung  gebrachte 
Schleusen  erhalten  gewöhnlich  horizontale  Drehthore  (Tumble  gates). 

Hohe'Pämme  sind  wegen  der  BohwierigMt  der  DiohthaUung  ete^ 
thunliolizt  zu  vermeiden;  wo  solche  dennoch  vorkommen,  sind  in  Ent- 
fernungen von  höchstens  3  km  sog.  SichorheitsthÜren  anzulegen. 

Die  Dichtung  der  Kanäle  erfolgt  in  klüftigem  Boden  durch  Auf- 
bringung von  Beton  oder  von  Tlionschlag,  welcher  zur  besseren  Bindung 
eine  genügende  Menge  scharfen  Sand  enthalten  muss.  Der  Thonschlag 
muss  in  dünnen  Schichten  mindestens  30 — iO*^'"  hoch  aufgebracht  werden. 
Wenn  die  Seitendämme  Wasser  durchschwitzen  lassen,  so  werden  Beton» 
oder  Puddiekerne,  welche  unter  dio  Kaualsohle  greifen,  in  die  Kanal* 
bösohungen  eingelegt.  Abflöasbarer  Boden,  wie  z.  B.  Letten,  wird  durch 
eingestampften  Kies  vor  dem  Wegspülen  geschützt.  Durchlässiger  Bo- 
den wird  durch  mechanisch  im  Wasser  fein  verthoilten  Letten,  welcher 
bei  ruhigem  Wassor  sich  als  Schlamm  niederschlägL  gedichtet. 

Mauilöoher,  O^iränoh  und  Baumwuiohs,  sowie  Unkraut  dftrfen  nir- 
gends an  Dämmen  geduldet  werden,  welche  undun^Ussend  sein  aollen, 

Vergleichung  der  Frachtkosten  auf  Strassen,  Sisenbahnen 

und  Kanälen. 

Die  Fra.chtkudteu  auf  Strassen  und  Eisenbahnen  und 
Kanälen  ergeben  sich  im' Allgemeinen  aus  der  Eormel: 

•worin  K  die  Frachtkosten  pro  Tonne,  T  den  Taglohn  für  die  Zugkraft 
sammt  dem  hiemit  verbundenen  ^Fuhrwerk,  a  die  tügliche  Arbeitszeit  in 
Stunden,  1  die  Iiadungsffthigkeit  des  Fuhrwerks  in  Tonnen,  x  die  Ter- 
führungsweite  in  km,  v  die  Geschwindigkeit  in  km  pzo  Stunde  und  a 
die  Zeit  zum  Auf-  und  Abladen  pro  Tonne  in  Stunden  bezeichnet. 
Hiebei  sind  ferner  die  ^Frachtkosten  für  eine  Nutzfahrt  ohne  BtLokfracht 
entwickelt,  so  dass  also  die  Zahl  ü  innerhalb  der  Xlammer  bei  ToUer 
Rückfracht  ant  l  herabsinken  wttrde,  alatt  a  dagegen  2s  zu  flcdhien 
wäre,  also 

T    /  X  \ 
E  =  -     (   -  4.  2a  I  werden  wtürde. 
a  .  1  \  V    '  / 

In  diesen  Formeln  sind  jedoch  die  ei  gentlichen  Verladungskosten  nieht 

inhefjrriffcn.  TTionach  würden  kleinere  Frachtbeträgo  bei  kurzen  Eni« 
feruungcn  am  stärkstoii  belastet  werden.  In  letzterem  Fall  sind  daher 
Wasserstrassen  nur  dann  einträglich,  wenn  Schifte  mit  verhäUnissmäasig 
kleiner  Tjadungsfähigkeit  Verwendung  finden. 

l\o\  Eisoiihalinon  kann  das  zweite  (llied  durch  Trennung  der  Zug-- 
kraft  vom  Wagen  während  des  Ladens  verkleinert  werden,  das  erstere 
dagegen  durch  Vergrösserung  der  Geschwindigkeit  v  und  der  Arbeits- 
sett  a,  was  beim  Schiff  wenigst  bezw.  nicht  sumfft. 

7?ci  den  Wusscrstrussen  wachsen  die  Zugkraftkosten  T  annähernd 
mit  der  zweiten  Potenz  der  £intauchung  t 

T  =  f<t2, 

während  die  Ladung&fähigkeit  1  mit  der  dritten  Potenz  aunimmt      ß .  t^. 

(( 

es  ist  somit,  wenn  ^ —  gesetst  wird, 

Die  Vermehrung  der  Eiutauchungstiefc  ist  somit  hier  auf  die  Ver* 
minderung  der  Transportkosten  vom  grössten  Eiuliusse. 


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107 

Widerstände  bei  der  Bewegung  von  Sehiffen. 

Der  S  chif  f  8wi  d  erstand  f  ergibt  »ich  aonähoind  aas  der  Formel: 

*  IC    j'  A  (V  -l-  v)^ 
P  =  — '—'  ~        worin  A  den  grtaten  eingetauchten  Quer* 

schnitt,  Y  die  Gosohwindigkeit  des  Schiffes  und  v  die  des  Wassers, 
X  aber  einen  Cu6fficicntcu  bezeichnet,  welcher  bei  sehr  gut  gebauten 
Schiffen  ca.  0,24,  bei  eleu  ffcwöhnlicheu  KlbschifiFen  ca.  0,38  (nach 
Bei  I  iugrath),  desgl.  bei  .dioselbchifien  0,33  betrug  Und  bei  Zillen 
u.  dergl.  bis  auf  0,5  wachsen  kann. 

Bcdtenhacher  fand,  dass  die  Bcibuugswiderstäii  li  .iw  den  Schiifs- 
Seiten fläihnn  die  andern  bedeutend  übertreffen  und  will  K  =  0,00606 

X       ^-  +  ^3  ^^^^"^  worin  L  die  Lftnge  des  Schiffs  in  der  Schwimm- 

ebene  gemessen,  B  die  Breite  seiner  Hauptspanten,  T  die  Tauchung 
bezeichnet. 

Für  gut  gebaute  I'Unssdampfor  ist  K  —  0,16—0,18, 
«  «  «  tieedampfer  *  =  0,11—0,07, 
«    Kanalsefailfe  «  «  s;  0,31-^,27, 

Für  Wellenschlag  (wobei  P  am  Meer  mit  29000  kg  pro  qm  schon 

beobachtet  wurde)  =  1,8(35. 

Als  Maximnlgesclns'indigkpit  der  MeereswoUen  wurden  schon  17%  als 
Maiimulwelleulioho  15"^  beobachtet. 

Die  Schiffsgeschwindigkeit  y  in  fliessendem  Wasser  ist,  wenn 

\gu  daa  relative  Gefäll  bezeichnet,  nach  Bnttmanujbei  der  Thalfahrt 


TS.  \  * 

V  k .  A~" 


worin  X  eiueu  gewöhnlich  zwischeu  15  und  25  liegenden  Kriuhrungs« 

LV 

cofifflcienten  ~      Y  die  Wassergeschwindigkeit,  A  den  grOssten  ein- 

Setauchten  Schiffsquerschnitt,  q  das  Bruttogewicht  des  Schifft  nnd  / 
as  Gewicht  von  1  cbm  "Wußser  bezeichnet. 

Die  grüssto  (Toschwindigkeit  auf  deu  Kanälen  beträgt  etwa  16  km 
pro  Stunde  (Walchereu)  und  zwar  für  Schitie  von  2*"  Tiefgang,  det^gl. 
Ifi  km  bei  3,75<^  und  mehr  Tiefgang,  desgl.  IS  resp.  6/7  km  bei  %^  besw. 
2,7ö™  tief  gehenden  Schiflfeu  im  Kanal  Gent-Terueuzen.  Bei  diesen 
Kanälen  beträgt  aber  die  Wasserspiegel  breite  bei  NWS  mind.  dau  8-facbe 
der  Tauchtiefe  der  Schiffe.  Die  Wassertiefe  soll  hier  grösser  als  bei 
den  Sehleusendlrempeln  sein,  die  Sohlenbreite  mindestens  das  4«faohe  des 
zulässigen  Tiefgang»  betragen  und  die  miudeBtcn»  1'"  breit  anzulegende 
Berme  0,2*"  unter  dorn  niedrigstou  Wapsnrspiegel  liegen. 

Nach  Sonne  dart  für  deu  Widerstund  einzelner  Flusa-  und  Kanai- 
kfthne  bei  Geschwindigkeiten  von  0,26*^|ö^  unter  thellwetser  Zugrunde- 
legung der  obigen  Bezeichnungen  P~  ^KA       ni  ^^^^V  gesetzt  werden, 

worin  die  Coöfflcieuten  m  angeiiii)iert  :  -  o,08,  r^  1,75  nnd  K  als  zwischen 
2ü  und  25  liegend  ermittelt  wurden,  nnd  D  die  Verdrängung  in  cbm 

bezeichnet.        komm   dem  Urundftchxuit  des  Xabns  in  der  Höhe  der 

halben  Tauchung  n&herungswoise  gleich.  Der  Widerstand  fttr  Kttbne 
in  kg  fttx  jo  1 1  Verdritttgung  wird  gef uudoxi  aus  der  "Botmfil 


wobei  die  von  Belli  ngrath  empfohlenen  Xorjualkälino  von  1,-15"'  voller 
Taiichnug,  0,75"^  Breite  und  54'"  Tjfln<ifo  oder  die  fmii^fisiaclien  Normal- 
kahue  von  1,6™  Tauchung,  ö'"  üreite  und  38,5"'  i^ange  hauptäächlich 
berücksichtigt  wurden.  Sonne  fand  ferner,  dass  bei  einer  Geschwindig- 
keit von  1,1"*  der  Widerstand  der  Eisnnliahnwagen  4nKi1  ^  grona  ii^t, 
als  der  von  Schiflen,  dass  aber  schon  bei  l,b'"  Geschwindigkeit  beide 
Widerstäude  gleich  worden. 

Der  Schiffswiderstand  bei  der  Fortbewegung  soll  ein  gewisses  Maasa 
nicht  Tlhnratoigon,  wenn  durch  Wollcnächlug  die  Oo.scb windigkeit  und 
Lenkbarkeit  des  Schiffes  iiiclit  sehr  be«'i!!tr;ichtigt  uud  eine  Beschädigung 
,der  Ufer  vexmiedtm  werden  aulii  es  dari  auch  daher  das  VerhäUuisft  4e8 


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108  .  . 

gneiBOlmittB  des  SobiffiiktfTpen  zum  EanalqueMolmiit  eine  bestimmte 
iKsse  niGht  ftbeTBohreiten.  Diese?  Verliältuisa 

Waaserqucrschnitt 

^       eingetaüchter  Schiäsquerschnitt 
soll  nach  üntorsucliungen  von  Belliugiatii  etwa  =  ö  auiu. 
Derselbe  etelUe  für  den  Schififswiderstand  W  die  S^ormel  auf 


2.g 


worin  iL  einen  von  der  Scliiffsform  und  von  n  abhängigen  Faktor,  F 
den  grOsBten  Schiffaqaeraehnitt,  7  die  Geschwindigkeit  des  Schiffs  (nioht 
>  «'■^  in  der  Sekunde),  /  das  Gewicht  der  Kubikeinheit  Wasser  bezeichnet 

.DeT  internationale  Binnenschififahrtscongresi  in  Wien  von  1886  hat 

das  Verhältniss  n  des  1,76™  tief  eingetauchten  grösston  St  hiffsqncrsclmittes 

2UU1  benetzten  Kaual(j[uerschnitte  mindoateuH  ~  1  :  4  angenommen. 

Von  Deutsch  in  Wien  wird  die  Bichtigkeit  des  obigen  Verhält- 
nisses ^t^t-  -  Querschnitt  =s  4  für  das  hierbei  au  0xund  gelegte  Normal-. 

schiir  von  460  t  bekämpft  (s.  Wochenschr.  d.  österr.  Ing.-  u.  Arch.-Ver.  1887, 

S.  76  u.  102),  da  hierdurch  die  Dimensionen  der  Schleiiscn  zu  gross  werden, 
bezw.  beim  Durchschleusen  manch or  Flussfahrzeuge  ein  unnöthiger 
Wasserverbrauch  entstehe.  Deutsch  stellt  daselbst  noch  weitere  ver- 
gleiohende  Berechnungen  Über  das  Verhältniss  der  Geschwindigkeiten 
zu  dem  eingetauchten  Querschnitt  u.  s.  w.  an,  welclin  an  der  angeg. 
Stelle  näher  erörtert,  aber  im  Auszug  nicht  zu  gel  f  u  siudj  er  erwähnt 
hierbei  noch  die  von  dem  Ing.  Sweet  aus  Messungen  am  Eriekanal 
ermittelte  Formel 

n--0,697  * 

worin  P  ilen  Widerstand  in  kg,  v  die  Fahrgescliwindic^keit  des  Kahns 
in  Metern  und  ()'  dessen  getauchte  Oberfläche  in  q.m,  u  aber  die  obige 
Verhältnisszahi  bezeichnet. 

Waldorp  verlangt  für  grosse  Bheinschilfe  von  80™  Länge,  10« Breite, 
2,4™  Tiefgang  und  24  qm  Querschnitt  eine  Wase^erspiegelbreita  von  82"*, 
3,1°^  Tiefe  und  ISQ  qm  benetzten  Kanalquerschnitt. 

Ladevermögen  der  Schiffe,  Kanal-  u.  Schleusendimensionen. 

Ueber  die  Zunahme  von  Tragfähigkeit  und  Zugkraft,  mit  welcher  in 
nahezu  gleichem  Verhältnisa  auch  die  Zugkraftkoaten  wachsen,  hat 
Sympher  (s.  Centralblatt  der  Bauverw.  1885,  S.  180)  folgende  Tabelle 
für  tö*)^  lange  Schiffe  aufgestellt,  worin  a  das  gewöhnliche  von  Pferden  ge- 
zogene Kanaibootyb  das  Dampf  b.  nach  Jacqu  el'schem  System  bezeichnet. 


Ver- 
hält- 
niss- 

zahl 
n. 

3,0:1 
3,6:1 

*  4,0 : 1 

4,5  : 1 
5,0 ;  1 


Querschnitt. 


Breite  Tiefe 


in  m. 


Flttohe 

in  qm. 


Tragfähig- 
keit von 

a    '  b 

in  Tonnen. 


Verhältnisszahlen 

der  für  das  der  Trag- 
ganze Sohiff  ffthlgkeit 

erforderlichen  von 

Zugkraft.  a    1  b 


I 


8 

6,9 

5,4 
5,0 


1,75 
1,76 
1,76 

1,75 
1,75 


1 


18,3 
IM 

10,0 
8,9 

8,0 


608 
525 
464 

411 
360 


1 


525 
463 
414 

347 


2,40 

1,60 
1,88 

1,52 
1,33 

1,79 

1,43 

1,22 

1,19 

1,18 

1,08 

1,07 

1,00 

1,00 

1,00 

Nach  den  ebendaselbst  enthaltenen  Untersuchungen  wäre  für  den 
Ems-Dortmunder  Kanal,  welclter  für  Schiffe  von  1,75™  Tiefgang  und 
6^  Breite  gebaut  werden  und  einen  benetzten  Querschnitt  von  40  qm 
erhalten  soll,  das  günstigste  Verhältniss  von  n  ss  4V|,  wobei  Sehiffe  von 
400  t  bei  Fferdebetrieb  und  Jacquel'sche  Schiffe  mit  850  t  Iiadever« 
mögen  noch  gut  verkehren  können. 

Nach  Mocquery  soll  die  Kanalbreite  b  (in  der  Unterkante  der 
I  ahrzeuge  gemessen)  in  Curven  unter  der  Voraussetzuug,  dass  von  zwei 
sich  begegnenden  SeUffen  das  eine  sich  am  conoaven  Ufer  festlegt, 


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m 

während  das  andexo  sieh  auf  d^r  oonreiten  Seite  Torbeibewegt»  ermittelt 
.werden  durch  die  Formel 

r 

worin  r  den  Radius  des  convexen  UferH  ))i^zeichiiet.  • 

Für  Schiffe  von  38,0»  Länge  nnd  D'"  Breite  wird 

für  r  =  0  75™        100»"      150^"     200'"     HOO"'     600»  uud 

*    b  =  32,26™    15,25"'    U,38"'    13,3"'    12,8"*    12,2'"    11,6"  11"». 

Die  Minimaibreite  des  Leinpfads  soll  für  Menschen;  1/25"',  für 
ein  Pferd :  2,0%  für  zwei  Pferde :  3,0"',  die  Höiie  deaselbeu  über  dem  Mittel- 
Wasserspiegel  mindestens  0,8"^,  in  der  Begel  1,6—9^  betragen. 

Die  lichte  Höhe  unter  den  Brfioken  soll  mind.  Z/!'^  betragen. 
Uferböschungen  erhalten  Im  Einschnitt  eine  It/»— 2ihfache  (unten 

8teil**r  als  ohon),  hoi  Diimmen  eine  2 — 3facho  Anlage.  T^nter  Wasser, 
ausser  der  (ireuze  des  WoUensoMags,  dürfen  die  Böscliungen  steiler 
gehalten  werden. 

Iii  der  Wasser spiegellinie  mnss  die  t  nnubreite  mindestens  2,0**  be- 
tragen. In  Einschnittr-ii  wird  in  ca.  1ü<^"'  Tiefe  unter  dem  Normalwasscr- 
stand  ein  1,0»  breitos,  gewöhnlich  mit  Weiden  oder  Schilf  angepflanztos 
Bankett  ausgeführt. 

Für  Schiffe,  welche  sieh  selbst  vorwärts  bewegen,  soll  der  ICanal- 
qnorschnitt  mindestens  =  dem  8fachen  des  SchifEsquorschnitts  sein. 

"Fichlinrn  hnt  nntrr  (Irr  AriTinhinr,  rla  =  s,  wenn  h  den  Tiefgang  des 
SchiÜes  bezeichnet,  die  Breite  des^äeibeu  =  4  h  uud  dessen  Länge  =^  30  h, 
die  Trag^igkeit  =r  75  h8  und  der  Sehiffeqnerschnitt  =  4  h>,  der  Weg 
des  Schiffes  in  der  Schiense  =  3G  h  und  die  Schleusenbreite  =  0,3 -j- 4  h 
f^ei.  folgende  Tabellen  berechnet,  a)  für  den  Fall,  dass  die  Geschwindig- 
keit im  Kanal  =  2  km  in  der  Stunde  beträgt  und  b)  dass  diese 
Oesohwindigkeit  mit  zunehmender  Ladefähigkeit  etwa  ss  (3,25— h)  km  in 
der  Stunde  abnehme  und  dass  die  Zugkraft  in  der  Schleuse  um  das 
l,8fache  gegenüber  der  auf  offener  Strecke  gesteigert  werden  könne. 

Tragfähigkeit  des  Schiffes   75  t        150  t       250  t       400  t, 

Tiefgang  des  Schiffes   1,0»       1,26»      1,6»  1,76» 

Breite  des  Schiffes   ........  4,o«>       6,0»       6,0»  7,0» 

eingetauchter  Querschnitt  des  Schiffes  4,0  qm    6,25  qm   9,0  qm  12,25  qm  . 

a)  2  km  i.  d.  St.  =  0,66  m.  pro  See, 

b)  =  2,26    =  2,0   =  1,76     =  1,6  km 

a)  32  kg    60   kg    72    kg     98  kg 

b)  36,6  «     60     «     65     «      55  « 


Fahrgeschwindigkeit  des  Schiffes 
Im  Kanal  erfordert  Zagkraft  . 
In  der  Schien  seTerfttgbare  « 


II)  53 

90  « 

130  « 

176  ¥ 

b)  65,7  4f 
a)    4,7  qm 

00 

9»  « 

99  « 

7,7  qm 

11,4  qm 

16,2  qm 

b)  4,7  « 

8,0  « 

12,7  « 

10,0  « 

a)    1,18  « 

1,23  « 

1,27  ^ 

1,32  « 

b)    1,1B  « 

1,28  m- 

1,41  M 

1,56  « 

a)  4,3"' 

5,3» 
5,3» 

6,3» 

7,3"» 

b)  4,3» 

6,3» 

7,3». 

a)  1,09» 

J,46» 

1,81» 

2,22» 
2,6» 

b)  1,09» 

1,61» 

2,02» 

Schleusenquerschnitt  ..... 
Seil  Iniisenquerschnitt 
Schiffsquerschnitt 
Sohleusenbreite  ••«.«.. 

Wassertiefe  in  der  Schleuse  .  . 

Der  im  Jalire  188G  inWien  ahgohalteno  internationale  Binnen- 
schiff fahrtscongress  hat  für  Hauptkanäle  folgende  geringste 
Kormal-Dimensionen  vorgeschlagen: 

1)  Yerhältniss  n  des  1,75»  tief  eingetauchten  grössten 

Schi iTöq u er ä Clin itt9  zum  benetzten  Kanal querschnitt  .  .  ss  1:4 

2)  Nor  mal  wassertiefe; 

a.  in  freier  Strecke  ==  2,0» 

b.  unter  Brücken,  in  Aquäducten  und  Tunnels  ...  s  2,6« 
8)  Nor  m  albreite: 

a.  Sohlenbreite  in  freier  gerader  Strecke  =s  16,0« 

b.  Vermehrung  der  Sohleubrcito  in  Curven  um  die 

sweifache  Höhe  des  Bogens,  dessen  Sehne  die 
grösste  Schiffslänge  bildet; 

c.  untor  Brücken  ,   =  1G,0* 

d.  in  Aquäducten  und  Tunnels   .   .   ,  =   7.5  * 

4)  Normalhöhe  unter  Brücken   ^  4,6« 


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110 

* 

6)  B»scbuDgsverhältnis8  in  teier  Stxeeke  1:8 

6)  Kormalgchlcuse: 

Drempeltiefe  imter  dem  Normalwasserspiegel  .   .   .  =  2,6°* 

b  Lichte  Weite  in  den  Thoren   =  7^« 

c.  Läugc  der  Kummer  Yon  Drempelepitie  luBrempel- 

Bi>itze   ~  75,5« 

Die  Dimensionen  sub  b  nnd  c  &ind|  falls  breitere  und  längere  FIubs- 
frachtscbiffe  auf  dem  Kanal  verkehren  sollen,  entsprechend  zu  yergr^tosem. 
Für  kanalisirte  Flfiese  sind  die  obigen  Minimaldimenaionen 

ebenfalls  zu  Grunde  zu  legen. 

Die  beim  Entwurf  des  linksuterigen  Bheinkauals  angestellteu  Ver- 
suche  haben  gezeigt,  dase  auch  das  oben  angegebene  YerhältniBS  des 
eingetauchten  Schiffsquerschnitts  zu  dem  benetzten  Xanalqnerschnitt 
nicht  finsrclchend  ist,  weshalb  für  ein  Schiff  11 — 13"'  i^ohlcnbreitc,  mit 
Bück  sieht  auf  das  Ausweichen  bei  zwei  sich  begegneudeu  grossen 
Bheinkähnen  und  des  hier  zu  erwartenden  statken  Verkehrs  aber  eine 
Sohlenbreite  von  24?^  anzunehmen  sei. 

Ausgetührte  Kanalisinmgen  und  Kanalbauten.  Bewegrliche 
Wehranlagen  und  Schleuaenbauten.  Durclisciileusung 
▼on  Sohiffen.  Bimentiionen  von  FlussscMffeix.  Kanal« 
baukosten. 

Bei  der  oben  erwähnten  Kanalieirung  der  MaaB  beträgt  die 
nutzbare  Länge  der  Schleusen  100"",  ihre  lichte  Weite  12,0*".  Die  T^öcke 
des  Nadelwehrs  sind  hier  bei  einer  Stauhöhe  von  3,1*"  Entfernungen 
von  1^™  angeordnet,  die  LaufbrUcke  liegt  50®">  Über  dem  gestauten 
Oberwasser;  das  Gesammteisengewicht  pro  Bock  beträgt  503  kg.  Das 
Aufriohten  der  Böcke  geschieht  mittelst  einer  tragbaren  Windevorrich- 
tnng.  .Die  Nadeln  haben  bei  3,76«»  Länge  10*^*"  Breite,  9^="*  obere,  12«"> 
mittlere  und  30<^">  untere  Stfttke«). 

Durch  die' Kanalieirung  des  Mainv  zwieoben  Frankfort  und 

Mainz  wird  eine  WaBsorticfe  von  2,0'"  in  den  Schleusen  von  2,5"*  über 
den  Drerapeln  herbeigeführt:  auch  hier  kommen  Nadelwehre  mit  je  einem 
Schiffsdurchlass  zur  Ausführung.  Die  Soitenkanäle  zur  Umgehung  der 
Wehre  erhalten  20"^  Sohlenbreite  und  Schiffsschleusen  von  86*°  nutzbarer 
Iiänge»  11^"  lichter  Weite.  Neben  jedem  AVehre  befindet  sich  noch  eine 
Plossrinne  von  12"^  Sohlerihreite  und  l,ßo/n  Gciiill.  Die  SchllTe  haben  bis 
zu  1000  t  Nutzladung.  Ein  Main«Kottendampfer  kubtet  etwa  bOOOO  Mk, 
hat  45,21*»  Länge,  7<»  Breite  und  0,62"^  Tiefgang.  Die  Maschine  hat  180  ind. 
Pferdekräfte.  Das  Schiff  kann  mit  Anbang  G  km  stündlich  zurücklegen. 

Die  Abmessungen  flo?  kanalisirten  Mains  haben  sich  jetzt  schon  als 
nicht  hinreichend  erwieüen,  weshalb  die  Schleusen  zum  Passiren  von 
SchiffzOgen  360°^  Ii&nge  und  12™  Breite  erhalten  sollen,  t»le  dids  an  der 
kanaliairten  Seine  und  Maas  der  FaU  ist. 

Der  projcctirte  links  ufer  i  ^^o  Kbeinkanal  zwischen  Strasfl* 
bürg  und  Ludwigshafen  soll  1000 — lioo  t  haltende  Kheiiischiffe  von 
80"»  Länge,  10»»»  Breite  und  2,2—2,4"»  Tauchtiefe  und  in  den  Schleusen 
ausserdem  noch  einen  20***  langen  Schraubendampfer  aufnehmen,  wez- 
halb, die  Schleusen  110™  Länge,  12°*  Breite  und  3—3,5"  Tiofe,  der  Kanal 
selbst  aber  mit  Bücksicht  auf  die  unvermeidlichen  Sclilammablagenmg-en 
eine  Tiefe  von  3,0»»»  erhalten  sollen.  Die  Geschwindigkeit  der  durch 
Schraubendampfer  vorwärts  bewegten  Schiffe  soll  zu  Berg  5,4  km,  zu 
Thal  7,1  km  nicht  übersteigen. 

Bei  der  Kanalisirinig  der  Seine  von  Paris  })U  Bönen  wurde  die 
geringrste  Tiefe  zu  3,2'",  die  M ininialliingo  der  Schleusen  zu  161'",  die 
Breite  derbelbeu  zu  17»»»  bestiiuiut,  um  ganze  Schleppztige  kleinerer 
Seeschiffe  passiren  lassen  zu  kOnnen.  Die  Schleusen  bei  Bougival  und 
Suresnes  haben  200***  bezw.  180***  Länge  erhalten. 

Kanal  von  Dortmund  nach  den  Emshäfen.  Neueste  Profile 
in  EinHchuitten  20'»»  S{»blenweite,  2"»  Wassertiefe  ;  im  Auftrug  Sohle  bis  14"» 
zusammengezogen;  grösste  Tiefe  3,5»»»  -j-  0,50»»»  Üeborstau.  Normal-Wasser- 
spiegelbreite  SO***.  VoUes  Profil  unter  den  Brücken.  Lichte  HOhe  4^*". 
Sclileusnn  8,00***  weit,  67»»»  Kutzlänge.  Drempeltiefe  oben  8,0***|  unten  3|5. 
Gefälle  2,5—4^«*.   Ualtungslänge  1,5— km. 


**)  8.  die  „Eanalisirung  der  HCaas"  von  Martial  Hans,  Übersetzt 
von  Düfling»  Verlag  von  J.  F.  Bergmann  in  Wiesbaden. 


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III 


Beim  Otf0r-8pr66-KaiiAl  bat  «Im  Qnerprofll  in  der  Kanaletreoke 

14™  Sohlen-  und  23,2"^  Wasserspiepolbreite  bei  2"  Tiefe  erhalten.  Die 
Schleusen  sind  8,6"'  in  den  Thoren  bez.  9,6'"  in  der  Kammer  breit,  bei  65'° 
Nutzlänge  und  2,5"^  Drempcltiefe.  Tragfähigkeit  der  Schiffe  400  t.  Kanal- 
proill  kann  auf  Spiegel-,  16"*  Sohlenbreite  nnd  2^  Drempeltlefe 
erweitert  werden  für  grosse  Klbkfthne  von  500  t. 

Kine  der  grösaten  Si-hiffsuchleuBen  bei  St.  Mary  (verbindet  Horonsee 
mit  oberem  See)  243'"  lang,  30»"  breit;  Gefälle  d.  ö,*"». 

Kanalisirang  der  oberen  Oder.  Schienten  9,6™  breit,  66^ 
Nutaslänge,  Drempellage  2,0'"  unter  normalem  Stau.  Gefälle  2,0"'.  Klapp- 
schütze in  den  Thoren,  DrohscbÜtze  in  den  Umläufen.  Füllkanäle  mit 
o\}ercm  Schlitz  in  der  ICammersohlo  (wie  beim  Oder-Spree-Kanal).  h'iXlU 
kanäle  .einfacher  dnrch  Sehlitze  im  Mauerwerk  der  Schleneenkammer 
sa  ersetzen,  z.  B.  Harburger  Schleuse,  Schleuse  St.  Denis,  neue  Ober* 
schleuse  zu  Breslau.    Trafffähigkeit  der  SthiftV  40U  t 

Ans  den  neuen  Kaualprojecten  sind  folgende  Begelu  herzuleiten: 

QnerBchnitt.  Sohlenbreite  etwa  2™  mehr  wie  das  Doppelte  der 
grössten  Breite  der  verkehrenden  Schiffe.  Waisertiefe  =:  Tauchtief©  des 
Schiffes  -[-  Böschungen  unter  Wasser  au  der  Sohle  1  : 2'/2,  nach 

oben  bis  1 : 8  auslaufend,  über  Wasser  1 :  Vl2  bis  1 :  2.  Berme  von  1,0  bis 
0/60™  in  Kormal-Wasserspi egelbreite  bes.  h()her,  je  nach  Wasserstand»; 
Wechsel  häufig  in  Einschnitten  mit  Weiden  otlbr  Schilf  bepflanzt.  Damm- 
breite  in  N.-W.-Linie  mindest.  2,0'".  Leini>fad:  für  Menschen  1,25,  für  1 
Pferd  2,0,  für  2  Pferde  3,0»"  brei^  liegt  0,80  bis  2,0»"  über  N.-W.  Kleinster 
Badins  thunliohst  400"^,  wobei  schon  Sohlenerweiterung  erwünscht,  selten 
nur  200™.    Lichte  Durclifahrtshöhe  unter  Brücken  mindest.  3,7"«. 

Im  Allgemeinen  beträgt  die  Länge  der  Schleusenhäupter  von  der 
Thorkammerniscbe  (ausschl.)  ab,  für  das  Uberhaupt  ca.  6,0™,  für  das 
Unterhaupt  ca.  7,5™. 

*I>er  D  r  e  m  p  e  1  anschlag  beträgt  zwischen  10— 20  der  Spiel- 
raum unter  dem  Schleusenthor  15—30'^'".  Der  Drerapelvorsprung  ist  ge- 
wöhnlich =  1/6  der  Lichtweitc.  Die  Höhe  der  Thore  >vird  nach  dem 
höchsten  Wasserstand,  der  noch  von  der  Schleuse  abgehalten  werden 
soll,  bemesson.  Die  Seitenmauern  überragen  die  Thore  in  derBegel  um 
ca.  0,5'°.  Ilolzthore,  welche  ca.  20  Jahre  halten,  werden  bis  zu  13™ 
Schleusenweite  angewendet.  Bei  eisernen  Thoren  erhalten  die  Bleche 
nicht  unter  0">^  Stftrke. 

Die  Schleusen  thore  sollen  sich  unter  einem  Winkel  von  ca. 
140 — 145"  gegeneinander  stemmen.  Klappschütze  und  Drehschütze  ver- 
ursachen viel  Wasserverlust,  bei  starkem  Gefälle  schwierige  Bedienung. 
In  neuester  Zeit  durch  Bollschütze  (Kaiser  Wilhelmskanal)  oder  ffTr 
Umläufe  durch  die  durchaus  bewährten  Cramer'schen  Oylinderschütze 
(auerst  bei  Bürgerwerder  Schleuse  /n  Breslau  1878  anfrcwaTHlt)  ersetzt. 
Die  französische  Umänderung  in  Yentilöchütze  ist  keine  Verbesserung 
des  Cylindcrschützesi  Mehrarbeit,  Aufmerksamkeit  bei  Frost  erforder- 
lich. Schleusen  von  5,2'"  Liohtweite,  42'"  Nutzlänge  und  1,8'"  Tauchung 
gestatten  noch  den  Durchgang  von  Schiffen  mit  "00  t  Trugkraft,  desgl. 
solche  von  65«"  Nutzlänge^  und  8'"  Breite  und  2'"  Tiefgang  von  Schiffen 
mit  600  t  Nutzladung. 

Schleusen  sind  so  anzulegen,  dass  die  anstossende  obere  Kanal- 
haltung höchstens  um  die  halbe  Wasserhöhe  des  Kanals  Uber  das 
Terrain  zu  liegen  kommen. 

Bezeichnet  a  die  Fläche  der  Schleusenkammer,  h  die  anfängliche 

Druckhöhe  (vor  Oeffnung  des  Schützens),  f  den  Ausflusscoöfücienten, 
so  ist  die  Zeit,  in  welcher  eine  Sohlense  durch  den  Sohfttsen  Tom  Quer« 
schnitt  f  gefallt  beaw.  entleert  wird: 

^  _   2.  a^h  

Mittelwerth  /n  —  0,60.  Siehe  Seite  8  ff. 

Das  Tttllen  und  Entleeren  einer  Schleuse  soll  je  nicht  über  5  Mi- 
nuten in  Anspruch  nehmen*  Nach  den  Erfahrungen,  die  an  den  elsässisch- 
lothringischen  Kanälen  gemacht  wurden,  beträgt  hier  der  Zeitaufwand 
für  das  Einfahren,  Schliessen  der  Thore  u.  s.  w.  bei  einer  Schleusen- 
fällung  ron  880  cbm  und  bei  einem  leer  au  Berg  oder  au  Thal  fahranden 
Schiff  10  Minuten;  für  «in  geladenes  Schiff  von  im  Mittel  150 1  Ladung 
nach  beiden  Richtungen  dagegen  14—15  Minuten.  Für  die  Kanalisirung 
der  oberen  Oder  werden  mindestens  3  Schleusungen  in  einer  Staude 
angenommen,  die  sieh  ohne  Anstrengung  auf  4  yermeluren  Üssen. 


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112 

Beraolmiiiig  des  Mauerwerks  in  Sobleusen* 

Betonbett.  Wasserdruole  H  wirkt  nicht  mit  der  vollen  theore- 
tischen Höhe  h.  Dafür  ist  anzusetzen:  bei  groboni  Kies  £[  =  0/6— 0,7 h, 
Sand  H  =  0^4— 0/6  h,  lehmigem  öand  H=:  02,— 0,4  h.  ►  . 

Das  Selileasaiibett  ist  zu  bereehnen:  a)  ffrr  Auftrieb  beim,  ersten 
Auspumpen;  dann  h  bis  Oberkante  Spundwand  höchstens.  Unter  Uro- 
ständen  künstliches  Belasten  mit  den  i^teinmatorialien  etc.  b)  Als  ein- 
gespannter Balken  zwischen  den.  Kammerwäuden  bei  Beparaturen  bezW. 
Auspumpen  bei  hohem  Aussenwasser;  dann  h  bis  Oberkante  Kammer- 
wand. 

Schleusenmauer.  Kammer  leer«  Erddruck  aus  durohnässter  Erde 

mit  Höbe  Ii  der  Kammerwand  —  E  =  1,0  tgs  ^45  oder  für 

i)-ss),9t42.1i'.  (1/9  SS  spe^  Oewicbt.)  Weitere  Berechnung  nach  den 
Orundal^tzen  für  Standsicherheit. 

Mauer  mit  TJmlaufttffnung.  S.  Ab- 
bildung. Me  =  Moment  aus  Erddruck, 
G  =  Growicht  der  Mauer  einschl.  der 
darauf  ruhenden  Erdlast,  welche  zur 

Vereinfachung  dem  Mauergewicht 
gleich  gesetzt  ist.  x  =  Abstand  des 
Durchgangspunktes    der  Besultante 

Me 

▼on  der  Mittellinie  Q-B.  1.  x  =  -^ 

Berechne  zunächst  Höhe  der  punkibr» 
teu  rechteckigen  Druckflgur  fOr  cen- 
trale Last:  2.  p  = .   Der  ausaer* 

2 .  a 

centrale  Angriffspunkt  der  Besultante 
Ändert  die  Druckflgur  in  das  Trapez 
JKLm  um,  für  welches  der  Inhalt 
gleich  dem  des  Rechtecks  und  das 
stat.  Moment  der  Einzelfiächen  gleich  G.x  sein  muaa.  Ziehe  KjEj  II  Km, 
sodass  J  K  =  J.  K,.  Dann  sind  die  doppeltschrafflrten  Flächen  gleich, 
ihr  stat.  Moment  hebt  sich.  Wenn  FO  =  PiO,  und  Oim  =  y  gesetzt, 

dann  (y  +     0,)  a  (*  ~-^)  =        oder  weil  FjOi  =  PO  = 

V        2  a  +  b , 

bezw.  p  --  y.  (Ü.  A.  bei  dou  Schleusen  der  KanaHsirung  der  oberen  Oder 
angewandt)  Lässt  sich  unschwer  auch  für  unsymmetrische  Lage  von 
O  anwenden.  EventL  Seilpolygon  konstruiren. 


ist 


\  M  ^  •   ■ 

A  !L±^  =a.x  daraus  y  und  die  Beanspruchung  p  +  j 

»/       2  _  _  


ATjmessungen  der  Schiffe. 

Durchschnittliches  Verhältniss  zwischen  Tiefe,  Breite  und  Iiftnge 
der  Kanalsohiffe  =  1:4:30.  Bin  Holzschiff  von  125-176  t  Ladung  hat 
leer  0,3",  voll  1,2™  Tiefgang,  wozu  noch  0/2'"  Bordhöhe  zu  rechnen  sind, 
somit  beträgt  die  Gesammthöhe  1,4'";  eiserne  Schiffe  gleicher  Categorie 
haben  leer  nur  ca.  18*^™  Tiefgang,  bei  gleicher  Wandhöhe  etc.  also  eine 
um  26— 3&  t  grossere  Ladefähigkeit. 

Lftnge 
m 


Eiuuwkanalkahn   40,20 

Gew.  Blbkahn   62/5 

Grosser  Elbkahn   62,5 

Elbe-Odermodellkahn  ....  56 

Grüastcr  Eheinschlcppkahn   .  7i 


Breite  Tiefgang  Tragftkhigkeit 

mm  t 

4,60  1,26  160 

7,0  1,75  400 

7^—8  1,76  500 

8  1,75  .  400 

'  9,8  2,2  ca.  1000 


Geneigte  Ebenen.  Hydranlisohe  Hebewerke. 

Bei  der  Dodgeschleuse  am  Cheasepeak-Ohio-Kanal,  welche 
für  27,4"'  lange,  4,4™  breite  Schiffe  mit  1,62™  Tiefgang  und  110—135  Tonnen 
Tragfilhipkeit  eingerichtet  ist,  beträgt  die  Niveau differenz  zwischen  den 
Wasserspiegeln  11,6*^.  Auf  einer  geneigten  Ebene  von  8,6*^/0  BteiffVBg 
wird  <  in  mit  Wasser  gefüllter  Caissou,'" welcher  die  Schiffe  aufzunehmen 
hat,  und  durch  zwei  Contregewichtswagou,  welche  auf  schiefen  Kbonen 
von  6 Wo  und  lOWo  Steigung  (im  unteren  Theil)  laufen,  nahezu  abbalanoixt 
Wird,  henraf^eiogen,  besw.  abgelassen.  Die  K:<ksten  eines  sollen.  Oaia« 


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118 

« 

tons  Inol.  der  Contregewichtswagen  beliefen  sich  anf  oa.  70000  Mk.;  die 
Schienen,  Schrauben  und  soTisti«en  Eisentheilc  kamen  im  Ganzen  auf 
oa.  26500  Mk.,  die  Maschinenanlage  (Turbine  etc.)  zum  Aufziehen  und 
Ablassen  des  Caissons  auf  ca.  82600  Mk.  zu  stehen.  Der  Zettrerlnst  beim 
Durchschleusen  incl.  Fahrt  im  CaisHon  bctrftgt  oa.  6-^  Minuten. 
(S.  auch  Zeitschrift  für  Bauwesen  1879,  S.  49.) 

Bei  dem  Elbing-Oberländischen  Kanal  werden  99^"^  Höhe 
dnreh  fttnf  schiefe  Ebenen  Überwunden.  Der  Kanal  hat  7^"*  Sohle  und 
16,3"*  Wasserspiegel-Breite,  dreifache  BOsohungsanlage,  1,26°*  Minimal- 
wassertiefe.  Eine  schiefe  Ebene  kam  durchschnittlich  auf  486000  Mk.  zu 
stehen.  Die  Unterhaltungskosten  betragen  pro  km  ca.  1500  Mk.,  pro 
Bbena  allein  5880  Mk.  jährlich.  Die  Sohme  tragen  60—70  t,  dürfen  abmr 
anf  den  geneigten  Ebenen  nur  mit  60  t  belastet  werden. 

Neuerdings  kommen,  z.B.  bei  der  SchletiBe  zuAnderton,  auch 
senkrechte  Hebungen  in  Aufnahme,  wobei  nach  dem  System 
01a  rk  zwei  bewegliche  Schiensenk ammem  nebeneinander  angeordnet 
werden,  derart,  dass  beim  Niedergang  der  einen,  das  Schiff  aufnehmenden 
Kammer  die  andere  gehoben  wird.  Die  Hebung  geschieht  durcli  Wasser- 
fiberdruck und  durch  Accumulatoren,  welche  auf  die  die  Bewegung 
Terraittelnden  Stempel  drücken.  Die  obere  Kammer  schliesst  sich  an  die 
gefüllte  obere  Kanalhaltung  gewöhnlich  mittelst  eines  Klappthores  an. 
Die  Dichtung  wird  gewöhnlich  durch  ein  mit  Wasser  gefttlites  Kant- 
schukrohr  bewerkstelligt. 

Bei  Fontinettes  am  Kanal  Ton  NeuffossA,  in  der  Ktthe  von  6.  Omer 
(s.  Deutsche  Bauzeitung  von  1888,  S.  591),  sowie  bei  La  Louviöre  an 
dem  belgischen  Kanal  du  Centre  (s.  ebendas.  S.  625)  sind  hydrau- 
lische Schiffshebewerke  nach  demselben  System  Clark  erbaut 
worden,  von  welchen  das  erster«  SchUTe  bis  an  88^™  Länge,  5"^  Breite 
ond  1^™  Tiefgang  in  Schleusenicammern  von  40,5™  Länge  und  2,1"* 
Wassertiefe  aufnimmt.  Diese  Kanunern  steigen  ebenfalls  auf  Kolben 
abwechselnd,  auf  und  ab. 

Die  Kolben  bestehen  in  Voutinettes  aus  gusseisernen  Trommeln  von. 
2,8"  Höhe,  2™  Durchmesser  und  6*^"  Stärke,  welche  zusammen  eine  Höhe 
von  17,2™  haben.  Die  wirkliche  Hubhölie  beträgt  hier  13,1'^'».  Die  die 
Kolben  umgebenden  Cylinder  aus  gewalztem  Stahl  von  6,b*^'^  Wandstärke 
haben  16«8">  Hohe  und  %,09>^  Durchmesser.  Die  Kolben  werden  mit  96  Atm. 
Druck  (mittelst  einer  50  pferdigen  Turbine)  getrieben.  Das  zu  hebende 
(resammtgewicht  beträgt  hier  800  t.  Um  zwei  Schiffe  der  grössten  Art 
gleichzeitig  passiren  zu  lassen,  sind  in  Fontinettes  42  Min.  erforderlich. 
Die  Kosten  der  gansen  Anlage  hätten  bei  einem  Neubau  ca.  1,050,000  Mk. 
betragen. 

Das  Hebewerk  von  La  Louviöre  ist  für  15,11™  Hub  und  für  Schiffe 
von  360  t  Ladefähigkeit  eingerichtet.  Die  Schleusenkammern  haben 
48»  Länge,  5,8°*  Breite  und  9,r^  Wassertiefe.  Das  Gewicht  der  Schleas«n<* 

kammern  betrügt  hier  292  t,  dasjenige  der  WasserfüUung  G76  t,  das  Oa« 
wicht  des  19,45'"  langen  tragenden  Kolbens  von  75'""^  Wandstärke  80  t.  Die 
Baukosten  sind  zu  rd,  1,010/000  Mk.  veranschlagt  worden.  Kine  Schleusung 
beansprucht  hier  16  Minuten,  der  WasserTerbrauoh  beträgt  femer  nur 
etwa  70/„  der  Menge,  welche  bei  gewöhnliehen  Schleusungen  erforderlich 
Wftre.   Ucber  die  Betriebsimkosten  fehlen  noch  nähere  Anhaltspunkte. 

Von  einer  Eintaucliuug  der  niedergehenden  Schleusenkammer  in  die 
tmtere  Kanalhaltung  muss  hiebe!  wegen  des  hiedurch  bedingten  Kraft» 
verlusts  abgesehen  und  daher  die  Kummer  zuerst  auf  oin  Trockendock 
aufgesetzt  werden,  bevor  das  Schiff  ausf?oschloust  wird.  Um  die  bei 
etwaigen  Cylinderbrüchen  entstehenden  Goiahreu  zu  beseitigen,  werden 
die  Kammern  durch  sogen.  Compensationsapparate  untereinander  in  Ver- 
bindung gesetat,  welche  Wasser  von  den  Schli  us« nkammern  in  die 
Cylinder  und  umgekehrt  austreten  lassen,  wodurch  für  jede  Stellung 
beim  Auf«  und  Niedergehen  ein  Gleichgewichtszustand  geschaffen  wird. 
Ausserdem  erhalten  die  Kammern  3  Führungen. 

Nach  Oberingenieur  Gerdau  wird  das  bei  Henrichenburg  am  Dort- 
xnund-Kmekanal  erbaute  Schiffshebewerk  oine  Schwimm er-Tragschlcuso 
mit  Zwangsführung  durch  4  Jeben'sche  Schraubenapindeln;  Sicherung 
gsgen  Zog  bei  leerem  Trog-  und  gegen  voUeu  Trogdruck  bei  Hchad- 
haften  Schwimmern.  5  Schwimmer  je  in  30"*  tiefen,  9,«"*weiten  Brunnen. 
Spindeln  in  der  Regel  ciline  wesentliche  Beanspruchung  durch  Elek- 
tricität  angetriebene  wie  alle  Bewegungsvorrichtungen  von  einer  220  P.K. 
starken  Dampfmaschine.  Centralbl.  1695.  T  o  i  k ni  i  tt  schlägt  für  grössere 
Kanäle  zweireihig  nebeneinander  gelegte  Kuppel Bobleusen  vor  gegenüber 
.den  Hebewerken.   S.  Zeitschrift  f.  Binnenschiff  fahrt  1896,  Heft  4. 

KKY.  Bheinhard*8  Kai.  1898,  Gehefteter  TheU  I.  8 


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114 

Eine  Yergleicbung  der  TerBOhiedenen  SchleuseiLsysteme  geben  die 
NouYelles  Annal.  de  la  constr.  Ton  1881,  S.  169,  in  nachstehender  Tabelle: 


Geneigte  Ebene. 


Hub  im 
Trocknen. 


I      -  ' — • 


Hub  in 
beweglichen 
Kammern. 


Hydraul. 
Schloiisen  mit 
zwei  äqail. 
Kammern. 


3^ 


0 


l-i  o 


I 


Ii 


»— < 
d 


*s5 

Ol  g 


Hubhöbe  

Max. -Ladung  .  .  .  . 
Zeit  einer  Operation  . 
Gleichzeitig  passirbare 

Fahrzeuge  .... 
Mittl.  Zeit  ppr  Schiff 

und  m  Hubhöhe  .  • 


30,6" 

70  t 

15' 


13 


24,5»" 
70  t 
15' 


IS 


29,6'" 
10' 


10 


11,6" 
135  t 
16' 

1 

82" 


14,0« 
8  t 

7" 


164" 
100  t 
19* 


37" 


170  t 
30' 

1— a 

40Q" 


Tloi  (lor  "Wehr-  und  Schlousenanlage  in  Dinaut  und  Anseremme 
an  der  Maa^  kamen  die  Schleusen  von  100™  Nutzläuge  und  12"^  Licht- 
weito  im  Mittel  auf  285  000  Mk.,  der  feste  Theil  des  Öchiffsdurchiasses 
(Poirö)  bei  B,l^  Stauhöhe  auf  ISSa  Hk.,  der  bewegliche  >uf  556  Mk., 
zus.  also  auf  197,9,  Mk.  pro  Meter,  deBgloichon  heim  Ücberfallwehr 
fChauoine)  der  iesto  Theil  auf  979  Mk.,  die  Klappen  nebst  Zubehör 
auf  685  Mk.,  die  Lauil» nicke  nobst  Böckeu  auf  837  Mk.,  zus.  also  auf 
2001  Mk.  pro  Meter  zu  stehen.  Die  Gesammtkostea  der  kanalisirten 
Maas  auf  der  Strecke  La  Plante-Namur  betrugen  140800  Mk,,  auf  der 
Strecke  zwischen  Visö  und  Namur  166  512  Mk.  pro  Kilometer. 

Bei  Stauhöhen  von  ca.  4"^  werden  die  Wehrabsclilüsse  mittelst 
Jalousien  hergestellt,  welche  mittelst  fahrbarer  Krahnen  aafgesogen 
werden. 

Dns  von  Mohr  in  der  Spree  bri  Charlottcnburg  erbaute  beweg- 
liche Wehr  hat  50'"  Länge  1^8™  fetauhohe  und  2,8"^  Höhe  vom  Wehr- 
rftoken  bis  Oberwasser,  wird  von  vier  Strompfeilern  in  fünf  Abtheilnngen 
zerlegt,  von  welchen  vier  als  Schützenwohre  und  ciiLe  als  Trommelwehr 
construirt  wurden.  Bei  scliwieriger  Gründung  kam  diese  Anlage  auf 
180000  Mk.  bezw.  auf  3600  Mk.  pro  Meter  zu  stehen. 

Die  GirardonoKtaeinhard 'sehen  beweglichen  Wehre  werden  hei 
Stauhöhen  von  3"  und  weniger  angewendet.  Dieselben  kosten  hei  einer 
Tiefe  der  Gründung  von  ca.  1,2-1,5"»  unter  NWSp.  und  bei  1,8—2,4™ 
Stauhöhe  einschliesslich  Fisch  weg  pro  m  ca.  320—425  Mk.  (s.  Contraibl. 
d.  Baurerw.  1880,  S.  227).  Klett-Wlirsburg  beansprucht  die  Priorität 
hierfür. 

Die  Kosten  der  Kanalisirnng  dPB  Mains  zwischen  Mainz  und 
Frankfurt  werden  ausschliesslich  der  IXaicnaulagen  iu  diesen  Städten 
110000  Mk.  pro  Kilometer  betragen. 

Die  Kosten  eines  fflr  2  Schiffe  bomesaonen  Kanals  von  2'"  Tiefe 
und  ]o,Hiw  Sohlenbreite  betragen  einschlieaslicli  des  Aufwands  für  Ein- 
richtung der  Tauerei  pro  Kilometer  durcbschuittlioh  löOOOO  Mk.  Kraut  z 
rechnet  als  Durchsohnlttsansats  bei  fransOsischen  Kanftien  144000  Hark, 
als  Maximalsatz  —  >  200000  Mark.  Die  Kilometer-Kosten  der  kanali- 
sirten Flttsse  belaufen  sich  in  Frankreich  auf  oa.  60000  Mark. 

F1U88-  und  KanalsobifffAhrtsb&trieb«  XJnterlialtungakoBteii 

der  Kanäle  und  Schiffe* 

Die  Maschinenkraft  sur  Ueherwindang  aller  Widerstftnde  setst  sich 
snsammen 

Kur  Ueberwiiiduug 


2)  des  Widerstandes  durch  die  Wirkung  des 
Propellers  

3)  der  Keibnng  des  Propellers  im  Wasser 


4)  anr  Brsielung    des  Slip  -  Bttcklauf  des 
Wassers,  nm  den  Vorschub  zu  erzielen  . 
6)  zur  üeberwindung  der  Seihang  der  Ma- 


zur  See 

im  Flusse 

ca.  36,6  "io 

ca.  30 

«   14,6  « 

c   13  « 

«    3,8  « 

«    3  « 

«    16  « 

«   26  « 

«     30  « 

«   30  « 

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115 

Bei  flaoligttbMiten  Sohiffea  iat  dM  Yerhlliiiiit  dev  Bveite  mx 
Iiinge  Ton  Vt  oder  liöolittdiii  V»  das  beste. 

Die  groisen  Pereonendampfer  auf  dem  Bhein  haben  auf  dev  Streoke 

Bin^'en-MaiTi/,  15  km,  nnd  zwischen  Bingen  nnd  Cöln  15^  km  pro  Stuilde 

Il'ahrzeit,  unterli.-ilb  Cöln  bis  16  km  (8,6  Knoten). 

Die  Zugkosten  bereciineu  sich  bei  grösseren  Ladungen  durch- 
schnittlich auf  0,008—0,01  Mark  pro  Kilometertonne.  Hiervon  entfallen 
in  Deutschland  auf  die  Kosten  des  Schiffs  und  Inventars  0,25—0,5  Pf., 
auf  die  Beförderungskosten  bei  Menachenzug  0, 4u— 0,(  3  I'f.,  bei  Pferdezug 
0,38—0,5  Pf.,  bei  Verwendung  der  Dampfkralt  und  bei  Schiffen  ohne 
Kette  0,85—0,6  Pf.,  do.  mit  Kette  0,3—0,4  Pf.,  uad  desgleiohen  mit  SeU 
oa.'0,27-o;86  PI 

Eine  von  Wasser-Bauinspector  Bympfer  angestellte  Vergleichung 
der  Frachtkosten  auf  Bisenbahsen  and  Kanftien  ist  in  nachstehender 


Für  1  Nutztonnen- 
"  "kilometer  in  PI 

Wasserweg. 

Bisenbahn. 

Haupt- '  Nohen- 
Kosten. 

Zus. 

Haupt- 1  Treben- 
Kosten. 

Zus. 

Betriebskosten    .  .  . 
KapitalYerainsnog .  . 

1  0,938 
1  0,876 

0,231    !    1,169  1   1,089    !    0,089    '  1,178 
0,062  1   0,927  1  1,430   |  0/>67   |  1^7 

Zusammen  .  .  |  1,813 

0,288   1  2,096  |  S^619   |  0,146 

1  2,665 

Die  Dauer  eiserner  Fahrzeuge  ist  zu  40,  für  eiclioiiG  Kähne  zu  16, 
f&r  kieferne  zu  11  und  iur  Zilien  zu  ü  bezw.  4  Juhren  anzuuehmeu. 

Tragfähigkeit 
^  ^      .1  ■■ 


400—450  t 

20000  Mk. 
18000  « 
11000  « 

  ü 


250—300 1 

15000  .Mk. 
lOfiOO  « 
8600  « 

•   4< 

  « 


150  t 


10000  Mk. 
7500  « 
6600  « 

2800  ♦ 
1800  « 


1)  Eiscubordige  gedeckte  Kähne  kosten 

2)  Hölzerne  ged.  Kähne  ans  Biohenhola 

3)  «         «        4c      «  Kiefernhola 

4)  Kieferne  Zillen  

Tanne  ne  «   

Der  Verkauf swerth  des  alten  Bumpfes  ist  bei  1)  =s  Bfi^lo^  bei  2)  and 
3)  =  7,6"/o,  bei  4)  ca.  18— 15<»/n. 

Die  Amortisationskosten  des  SchUTsrampfes  bereohnen  sieb  nach 
Byte  1  wein  ans  der  Poimel: 


m.8 


\    ^        200  / 


worin  B  die  Jährliche  Bente,  k  das  Anlagekapital,  m  die  Anzalil  der 
Jahre  und  s  den  Zinsftiss  beseiohnet.  Ffir  a = fPh  ist  also  B  =  ~  , 

Die  Dauer  der  8egel  ist  m  12—15}  die  der  Ketten  und  Anker  zu.  20—25, 

des  TauzeugB  zu  3 — 6  Jahren  höchstens  anzuschlagen;  da  das  Tauzeag 
ein  Drittel  des  ganzen  Inventarwcrthes  repräsentirt,  so  ist  im  Mittel  für 
das  ganze  Inyentar  eine  Dauer  yon  8  Jahren  anzuuehmen.  Das  Takel- 
werk  koBtet  beiBohÜfen  von  400— 450  1  4600 Mark,  bei  solohen  Ton  250  bis 
800  1  4000  JCark,  bei  150  Tonnensohiffen  8000  Mark,  bei  den  Zillen  1600  Mark. 

Auf  dem  Khein-Mamekanal  in  Elsass- Lothringen  betrugen  die 
TranspoTtpreisc  durchschnittlich  pro  Kilometer  and  pro  mittlere  Schiffs- 
ladung von  100  Tonnen: 


ftlr  Steinkohlen  .  . 
4e  Coaks    •  .  .  . 
«  Eisen  and  Brse 
«   Steine     .    .    .  . 


1,53  Mark, 
2,00  « 

1,11  « 

2,Ö4  « 


für  Getreide  .... 
«  Hola   in  Schiffs- 
ladungen .   .   .  . 

«   Holz  in  riösson  . 


1,05  Mark. 


1,45 

1,42 


« 


In  Frankreich  wird,  wie  im  Elsass,  eino  inässige  Abgabe  von  den 
KauaischiÜen  erhoben,  welche  fiU:  den  Tonnenkilometer  bei  Oüteru 
I.  Klasse  0,4  Pf.,  bei  GUtern  n.  Klasse  0,16  Pf.,  fttr  Hosshola  pro  Onbik* 

meter  0,1  C  Pf.  beträgt. 

Der  auf  dem  libein-Marjie-  und  dem  Rhoin-Bhonekaual  den  Schiffern 
für  QebtLhren,  Arbeitslohn  etc.  zu  yergUtende  Aufwand,  welcher  nach 

8* 


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116 


Zonen  yoA  Je  SOO  km  Iiinge  «bgeiUift  wird,  beirftgt  bei  Sohiffen'  bit  sn 

14  Tiefgang 

pro  kraUttr  die  LZone  von  0— 200km— :•  l,8Pf.  f  Digefen  betragt  2,7  Vt, 

und  l  «    «   II.    «     «20a--400  «  — :.  1,5  «       ?*««P*'-Tw"L'^  — 2.5  « 
T«me/  *    .  III.    *     «400-600  .         1,3  .  1^^«".™  E.s"!:;         2,3  * 

Ausserdem  wird  noch  bei  den  Bahnen  pro  Tonne  für  die  orsto  Zone 
(Bin©  feste  Expeditionsgebühr  von  1  Mk.,  für  die  IL  und  III.  Zone  von 
1^  Mk.  20  Pf.  berechnet. 

Wenn  die  projectirte  Vertiefung  der  Kanäle  durchgeführt  sein  wird, 
80  dass  ScliifPo  von  1,8"^  Tiefgang  noch  passiren  können,  so  ermässigen 
sich  die  Kanal-Transportkostou  noch  um  0,16  Pf.  pro  Kilometertonne. 

Beim  Vergleich  beider  Transporten  sind  noch  in  jedem  einzelnen 
Fall  die  Ein-  und  Ausladungskosteu  zuzuschlagen.  Als  Mittelsata  fllr 
Kanalfraoht  gilt  0,96  Pf.  fttx  ikm  ohne  KanalzöUe. 

UjqJ> ersieht  der  Frachtkosten  für  den  tkm  (nach  Belliugrath). 


a)  (lewinii  des  Schiffsliomi.  b)  Tjuufeudo  Anst^aboii  für  Scliiff  uu<l  T>o- 
mannung.  c)  Kosten  des  Fortkommens,  d)  Summe  sämmtlicher  Kosten* 


Art  des 
Betriebs. 

1  einer 
Jahres- 
leistung 
von  km. 

Für  Fahrs 
112,5  t 

seuge,  deren  Ladunj 
220  t 

jsfähigkeit 
860  t 

a 

b 

c 

d 

a 

b 

c 

'  d' 

s 

b 

0 

d 

Pferde- 
sug.  . 

Schralibo 

Tanerei- 
betrieb 

(  4600 

{  (5750 
y  9000 
f  6750 
{  9000 
l  11250 
/  6750 
J  9000 
l  11250 

0,200 

0,133 
0,101 

0,941 

0,(;27 
0,409 

0,885 

0,85(5 
0,835 

2,026 

l,*Jlti 
1,405 

0,187 
0,125 
0,093 
0,336 
0,261 
0,200 
0,125 
0,093 
0,075 

0,576 
0,384 
U,288 
0,366 
0,276 
0,221 
0,384 
0,288 
0,229 

0,600 

0,584 
0,573 
0,576 
0,486 
0,419 
0,491 
0,483 
0,472 

1368 

1,093 
0,951 
1,277 
1,011 
0,S40 
1,000 
0^64 
0,776 

0,162 

0,101 
0,077 
0,275 
0,208 
0,1  G5 
0,104 
0,077 
0,0611 

0,406  0,466  1A)1S 

0,270  [0,448 10319 
0,208  0,440  0,726 
0,253 1 0,405 1 0,933 
0490K>34lj0,789 
0,152  (),299  0  616 
0,209  0,403! 0,776 
0,203, 0,397  j  0,677 
0,168  0389  0,618 

Die  Unterhaltung  der  schiffbaren  Kanäle  kostet  in  Preussen  ca. 
1800  Mark-jftbrlioh  pro  Kilometer.  Für  Untertaaltong  und  Yerwaltung 
sind  ca.  lV4%  der  Baukosten  in  Bechnung  zu  ziehen. 

Die  gewöhnlichen  Unterhaltungskosten  belaufen  sich  beim  Bhein- 
Bhone-  und  beim  Bhein-Marnukanal,  soweit  dieselben  innerhalb  Elsass* 
Lothringen  liegen,  auf  ca.  966  Hark,  beim  Saarkohlenkanal  ebendaselbst 
auf  ca.  1000  Mark  pro  Kilometer-,  dagegen  bei  Nebenkanälen,  s.  B.  beim 
Breuschkanal  auf  ca.  600  Hark,  beim  Hüninger  Zweigkanal  anf  oa. 
660  Mark. 

Die  durchschnittlichen  Unterhaltungskosten  der  fraaxOsisdhen  Kanäle 
betragen  1145  Mark,  nach  andern  Quellen  nur  1050  Hark,  im  Haximum 
HOO  Mark  pro  km. 

i>ort1>ewegiuig  der  BliiHeiiscfUlfe« 

Yen  Bttttwfttbtf. 

Schifffahrt  bei  Geschwindigkeiten  über  83*^  unmflglicdi. 

Ar)  Staaken  und  Iieiasug  (Treideln)  durch  Menschen  ist  snif  den 
deutschen  Flüssen  und  Kanälen  am  Meisten  in  Anwendung. 
Geschwindigkeit  0,4—0,5"^  bei  etwa  2  Mann  für  je  100  t  Ladung. 
Wird  zu  theuer,  vielfach  durch  Segeln  nachgeholfen.  Auf  franz. 
Kanälen  Kosten  0,004—0,0046  Fr.  für  tkm. 

b)  Pferd.ezug;  im  stauen  Wasser  sieht  1  Pferd  200  t  Ladung  bei 

0,00—0,70*"  Geschwindigkeit;  die  SclileppkuBtcn  berechnen  sich 
dabei  zu  0,2—0,25  Pf.  für  tkm  im  Fiuowkanal,  bis  durchschnittlich 
0,04  Pf.  auf  französischen  Kanälen. 

c)  Treiber.  (Propeller.)  Zwischen  MUhlhauseu  und  Saarbrücken. 
System  Jaequel:  Treiber  7,1^  lang,  43"^  breit»  2,4"^  hoch  mit  80  HP. 
greift  in  besonders  geformtes  Hintertheil  des  KanalschiHes  von 
150  t  LadefUhigkeit,  Geschwindigkeit  4  km  in  der  t^tunde.  Auf  der 
unteren  Seine  5—10  km  Geschwindigkeit  55— üO  HP.  für  430— 640t 
.  Irikdeiähigkai«.  Ki^seffeefc  40»M 


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117 

Fraehtseliiff  mit  eigenem  Dampftnoior.  Oesohwindigkeit  für 

Kanäle  je  nach  Zulässigkeit  (6  km)  im  Flusa  9 — Ii  km  in  der 
Stunde.  Tragfähigkeit  von  200  t;  lohnend,  wo  nur  einigormiissen 
Aussicht  auf  Begelmässigkoit  in  l^'rachtbewegung.  Loiiueud  für 
IBUgtit.  Wird  sehr  berorzngt,  da  es  auoli  als  Schlepper  allein 
dient  und  für  diese  Nehenleistuug  ausserordentlich  niedrige  I'roiso 
ansetzen  kann.  Frachtkosten  nach  Ladung  und  Aufenthalt 
wechselnd,  höchstens  0,4  Pf.  für  tkm.  (Baxterboote,  Frickboote, 
TergL  Oentralblalt  für  Bauwesen  1885.) 

e)  Frei-fahvendee  SohleppsohiA  Betrieb  rentirt  sich  überall,  wo 

genügender  Verkehr  vorhanden  und  Gefälle  des  Flusses  nicht  zu 
gross.  (Siehe  aber  auch  unter  d.)  Belliuj?rath  giobt  im  Pariser 
Schiff-Oongress  an,  dass  freifahrende  Schlcppraddumpier  bei 
GeflUle  Aber  0,0008  TOn  Tanerei  Überflügelt  werden.  Baddampfer 
bei  mäasiger  Fahrtiefe  und  starkem  Gefälle,  Schraubendami) for 
bei  grösserer  Tiefe  (und  weniger  starkom  Gefälle)  augozcigt^ 
Hiuterraddampfer  neuerdings  bevorzugt,  namentlich  bei  kauali- 
eirten  Flüssen  und  engen  Schlenssen  oder  nicht  yoUstäudig 
regulirten  Nebenflüssen.  Auf  der  unteren  Seine  8 — 10  km  in  der 
Stunde  Geschwindigkeit.  In  neuerer  Zeit  tritt  der  freifahrendo 
Schleppzug  energisch  und  fast  überall  mit  Erfolg  der  Ketteu- 
Bchleppfahrt  gegenüber.  Die  jetsigen  Schleppicosten  sind  nicht 
massgebend,  da  dieselben  oft  unter  Selbstkostenpreis  stehen  und 
für  beide  Theile  nur  durch  anderweitigen  Khederoigcwinn  wett 

gemacht  werden.  Allem  Anschein  nach  ist  die  Kotteuschleppfahrt 
er  fireien  Schleppfahrt  gegenüber  im  Nachtbeil,  sobald  Beguliiiing 
der  Ströme  rationell  betrieben  wird.  Die  grössten  Schlepper  auf 
der  unteren  Seine  sind  40°^  lang,  6,10™  breit,  0,98™  tief  bis  200  HPj 
auf  Strecke  Berlin  Elbe  66  :  8,2  : 1,3,  dest^l.  Berlin  Oder  55  :  8,2  : 1,5. 

f)  TauereL    Nur  noch  bei  Massengütern  und  starkem  Gefälle 
lohnend. 

«)  Seilschiitfahrt  bei  grossen  Flusstiefen,  da  Seil  yerb&ltniss- 

mässig  viel  Baum  vor  dem  Schiff  beausprncht.  Es  ist  bis 
jetzt  kaum  gelungen,  die  starke  Seilabnutzung  verursachende 
Fowler'sche  Seilscheibe  zu  ersetzen,  hierin  dürfte  wesentliche 
Yerbesserting  lohnend  sein.  Seil  nicht  unter  OfiW^  stark. 

ß)  Kettensohifffahrt.  Die  angegebene  maschinelle  Ausnutsung 

mit  85 "/o  wird  in  Wirklichkeit  sehr  selten  erreicht,  obwohl 
sie  möglich  seiu  kann,  schon  60 "/o  wirkliche  Ausnutzung  als 
Durchschnitt  ist  hoch  gerechnet  und  bei  den  unverhältniss- 
mftssig  hohen  Anlagekosten  rentirt  das  Unternehmen  allein 
aus  dem  Transporterlöse  fast  nirgends  mehr  I  Die  Ver- 
öffentlichungen des  Pariser  Binueuschlff-Congressos  1892 
dürfton  kaum  weitere  Anhänger  dieser  Transportart  gewonnen 
haben,  so  äusserst  nützlich  dieselbe  früher  wirkte.  Kette  im 
Strom  15-25™»"  stark;  Elbokette  22-25"*™  bei  11--15  kg/m. 
Die  Kette  ist  stets  in  Jjünge  von  3  Trommelurafängen  (und 
1,12™  Durchm.)  um  die  beiden  Kettentrommeln  geschlungen. 
Auf  Elbe  für  80  km  Flusslftnge  ein  Kettenschiff;  Anhang 
geht  hier  wie  an  der  Saale  und  Seine  auf  den  zu  Thal 
fahrenden  Dampfer  über,  der  nun  mit  domseihen  zu  Borg 
fährt.  Am  JS'eckar  bleibt  der  Anhang  an  demselben  Dampfer 
auf  der  ganzen  118  km  langen  Strecke.  Kettenschlepper 
.  auf  Elbe  60—80  HP.;  48™  lang,  7,1™  breit  und  0,5™  Tiefgang; 
Kosten  90  000  Mk.;  auf  der  unteren  Seine  100—120  HP.;  40™ 
lang,  6,3™  breit  und  0^5™  Tiefgang.  Auf  Spree  und  Havel 
(Kette  28™  stark,  9  kg/m  schwer,  alle  km  ein  Schloss)  75  HP.; 
23™  lang,  4^™  breit  und  1,0™  Tiefgang.  Geschwindigkeit  mit 
Last  höchstens  6  km  zu  Berg.  Im  Kanal  bei  St.  f^ucntin 
haben  Schlepper  nur  26—30  HP.:  ziehen  5000—6000  t  mit  5  km 
(iteschwindigkeit  in  der  Stnnde,  Schlopplohn  0,3  Ff.  für  tkm. 
Bas  KettenschifT  soll  noch  Badien  von  180™  durchfahren 
können  (?).  Schlepppreise  allermindestens  0,15  Pf.  für  tkm 
nach  Casmolles,  für  die  obere  Seine  1  Pf.  Der  Umstand, 
dass  Schlepper  auch  bei  Thalfahrt  —  namentlich  in  Gurren 
—  am  Seil  fahren  und  dasselbe  wieder  dadurch  einrichten 
muss,  wirkt  auf  rationollen  Betrieb  stark  ein;  Versuche  bei 
Thalfahrt  mit  Schraube  allein  zu  fahren  (nach  de  Bovets 


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118 


Ansicht  fttr  die  untere  Seine  eine  nnerlftMliche  Fordernng) 

haben  Rohwierigkeiten  ergeben;  Yers-ucheachiff  daselbst 
statt  Trummelwindungen  elektromagnetisch  hervorgerufeiie 
Reibung  (vergl.  Veröfifeutl.  des  l'unser  Coogresses). 

g)  Elektrischer  oder  Petroleummotor  auf  die  Kulino  ieihöweiae  gestellt 
zum  FoTtzug  an  festliegender  Kette  oder  Tau.  Durch  Hols- 
Spediteur  Büsser- Oderberg  bereits  18S9  vorj^eschlagen,  (wohl 
unabhängig  davon)  1892  durch  Molinos  und  de  J^nvet  (vergl.  "Frage 
6  des  Pariser  Biuneuschifffahrt-Cougresses).  "V  ersuche,  die  wolil 
lohnend  sein  dürften,  liegen  nicht  vor.  Schon  1861  durch  Bouqiii 
ähnlich  vorgesehlAgea  fttr  Strecke  Belgien-Paris,  jedooh  erfolglos 
ooncessionirt. 

h)  Zug  am  Wandertan.  In  den  unteren  Marnekanälon  St.  Maurice 
und  St.  Maur  von  1889  bis  Juli  1891  und  im  Oderspreekaual  1891 
auf  5  Monate  versuchsweise  angewaudt.  Idee  von  Bigoni-Brescia 
und  Levy,  der  iu  den  bez.  Kanälen  alle  24  km  eine  Maschine 
60  HP.  setist,  welche  Seil  ohne  Ende  auf  Bollen  von  70—80™  Stütz- 
weite u.  s.  w.  an  den  Kanalufern  bewegt.  Seil  19™°*  im  Oderapree- 
kanal.  Geschwindigkeit  0,7—0/8™.  Zu  theuer.  Brell  des  Tanes 
bewirkt  Störungen,  die  trotz  aller  „Greifer^-Oonstmotioen  nicht 
geliehen  sind.   Dürfte  eher  Zukunft  haben  wie 

i)  Lokomotivzug  am  Ufer.  Kanal  von  Neufossß  (1885/8t>)  auf 
77  km  Länge,  Yereuchsstrecke  lb90  Oderspreekanal.  Wird  zu 
theuer,  Schwierigkeiten  in  der  SchifffUhrung  bei  grosser  Ge- 
schwindigkeit. 

k)  Tauerei,  Schlepper  mit  Kette  ohne  Ende.  Durch  Depuy  de 
liömo  und  Z6d6  vorgeschlagen  und  auf  Kh6ne  probirt  (vergl. 
AVochenbl.  f.  Baukunde  1884).  Kette  taucht  am  Vordertheil  ein, 
Adhäsion  am  Boden  zur  Bewegung  hinreichend,  wird  am  Hintei- 
theil  aufgenommen.  Scheint  für  Kanftle  mit  gleicher  Tiefe  an- 
wendbar. 

1)  Eloktrischer  Betrieb.  Auf  dem  Kanäle  St.  Denis  wird  Motor 
der  Kettenschlepper  durch  Strom  von  100  Volt  getrieben.  Auf 
dem  Kanal  von  Burgund  wird  Turbinenanlage  an  beiden  Enden 
der  Scheitelhaltung  zum  olektriBcheu  Betrieb  mit  oberirdischer 
isolirter  Leitung  nach  Art  der  Strassenbahnen  mittelst  Inductor- 
Stange  benutzt.  Hier  viel  Wasserkraft  yorbanden.  Auf  dem  £rie- 
kanal  will  man  hängende  Motorwagen  einfahren  (9). 

Üeber  Wornigh'sche  Wasserlokomotive  und  andere  Betriebsarten, 
sowie  Ein:  oiheiten  der  obigen  Tergl.  Stahl,  brennende  Fragen,  Wiesbaden 
J.  F.  Bergmann. 

Kotisen  über  Seesoliifffalirtskan&le. 

Bei  der  im  Bau  begriffenen  Erweiterung  des  Suezkaual»  ist  nach 
Mittheüung  des  Hrn.  Oderstrombaudirectors  Fescheck  die  Mindest- 
tiefe unter  gewöhnlicher  Springebbe  von  auf  8,5™  gebracht  worden. 
Seit  dem  15.  April  1890  werden  Schiffe  bis  zu  7,8™  Tiefgang  im  Kanal 
zugelassen.    Vorher  war  nur  7,5°*  Tiefgang  gohtattet. 

Der  in  8™  Tiefe  unter  gewöhnlicher  Springebbe  mindestens  22™ 
breite  Kanal  wird  in  dieser  Tiefe  auf  37"*  Miudestbreite  gehracht.  Bis 
EihIp  war  die^e  Verhreiteruns?  vom  Nor^Tende  auf  3i  km  vom  Süd- 

ende auf  11,5  km  auageiührt,  wobei  zu  bemerken,  duss  die  nicht  seeartigen 
Strecken  des  im  Gänsen  160  km  langen  Kanals  120  km  betragen« 

In  den  erbreiterten  Strecken  des  Kanals  sind  die  Ausweichestellen 

verscInvTmden  und  kroiizori  sieh  die  Schiffe  überall.  Zu  dem  Endo  sind 
an  ht  iilen  Kanalufcrii  \n  Abständen  von  je  Vso  Seemeile Haltepffthle  zum 

i'^eöllegen  des  einf  u  Sclaiis, 

In  den  Cuiven  treten  allmälige  Verbreiterungen  ein  bis  auf  10"^  im 
Scheitel  bei  Badien  Ton  mehr  als  2600  Meter  und  bis  auf  15*"*  bei  Badien 
von  2500™  und  darunter.   Das  Krensen  der  Schiffe- findet  auch  in  den 

verbrritoTten  Ctu  veii  nicht  statt. 

Die  Ver  breiteriiiig  den  Kanals  in  oben  genannten  Tiefen  auf  fi6"'  von 
Port  Said  bis  zu  den  Bittcrseou  und  auf  75'"  von  den  Bitterseen  bis 
Snes  mit  Znschlagsbrelten  für  die  Gurren  ist  in  unbestimmte  Feme 
gerttckty  und  wohl  ebenso  die  Vertiefung  bis  auf  ifl*. 


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Die  Gesohwiadigkeit  der  Fahrt  beträgt  zur  Zeit  8,2  km  und  sollte 
aaoh  der  Erweitflmng  sich  auf  15  km  pro  Stunde  steigern. 

Für  den  neuen  Kanal  nach  Manchester  ist  eine  Wassertiefe 
von  7,925'°  Yorgesehen,  die  Sohleubreite  soll  auf  S,3  km  Längu  vor 
Mftnoliester  61,%^^  im  Uebrlgeu  nur  86,6™  betragen.  Es  ist  hier  auch  mit 
Büoksieht  auf  die  Yermeidimg  Ton  Strdmoiigen  in  Folge  der  Ebbe  und 

Flnth  die  Anlage  von  ScTileusen  vorgesehen,  und  zwar  sind  ?,  von  v-jo 
scbiedener,  den  passirenden  Schiffen  entsprechender  Grösse  nebeneinander 
angeordnet  worden,  welche  unter  sich  verbunden  werden  sollen,  theils 
um  den  WasserTerbranoh  an  verringern,  theils  um  keine  Zeit  für  das 
Warton  verlieren  zn  müssen.  Die  Schleussen  erhaltf^n  152"*  besw.  01,5"' 
bezw.  38"^  Länge  bei  18,3'"  bezw.  12,2"  bezw.  7,63"^  Breite. 

Nach  Williams  hat  sich  der  Tonnengehalt  der  englischen  Handeis- 
schiffe im  Mittel  von  871  t  im  Jahre  1868  auf  400  t  im  Jahre  1837  erhöht, 
wAhxend  die  Dampfer  durchsohnittlioh  1600 ^S5D0  t  Gehalt  haben. 

Nach  Rotterdam  kommen  noch  Schiffe  bis  7°*  Tiefgang;  die 
Altonaer  neuen  Kaianlagen  }iaben  5"*  Tiefe,  der  Hamburger  Segelhafeu 
soll  rd.  7,0™  Tiefe  erhalten  j  die  Hamburg-Amerikanische  Schnelldampfer 
von  7 — Tiefe  fahren  bis  Bmnsbattel,  Nord-Loyd  bis  Bremerhafen. 

Der  Kordostseekanal  hat  22™  Sohlenbreite,  66™  Wasserspiegel- 
breite und  9,0™  Tiefe,  gestattet  also  ein  Begegnen  der  Handelsschiffe, 

welchn  bei  der  Ostsoeiahrt  6"'  Tiefgang  und  12^"  IJn  ite  nicht  tiber- 
schreiten. Bei  6™  Wassertiete  betragt  die  Kanalbreite  noch  iO^^.  Die 
Böschungen  sind  bis  zur  Höhe  von  3™  tlber  der  Sohle  dreifach,  von 
da  ab  zweifach  angelegt.  Der  grösste  eingetauchte  Querschnitt  eines 
Handelschiffes  beträgt  liier  W  qm,  der  wasserhalteudo  (Querschnitt 
366,5  qm,  somit  beträgt  das  Verhältniss  n  rd.  1 :6.  Hierbei  ist  eine  Fahr- 
geschwindigkeit von  10  km  =  6,3  Knoten  noch  zulässig.  Die  grössere 
Tiefe  von  HiO™  wurde  wegen  der  den  Kanal  passirenden  Panzerschiffe 
gewählt.  Das  Tjängonprofil  ist  auf  flor  Ostseite  liori/ontal  und  Vie^t  in 
Mittelwasserhöhe  der  Ostsee.  An  den  beiden  Kanaleudeu  beüudeu  sich 
Schleusen,  um  den  Kanal  von  dem  Wechsel  der  Ebbe  und  Pluth  in  der 
Kordsee  und  Ton  Sturmfluthen  unabhängig  zu  machen. 

Zum  Zweck  von  Eniwttssemngen  zur  Ebbozeit  hat  der  Kanal  nach 
Westen  bezw.  der  Elbe  au  ein  Yom  1:200000  auf  1:26000  zunehmendes 
Sohlengemil. 

Da  der  Wasserspiegel  der  Ostsee  fast  11  Monate  lang  nur  um  0,5'" 

i Mittelwasserstand  schwankt,  so  will  mau  die  Ostsee^chleuscn  bis  zu 
esen  Abweichungen  offen  stehen  lassen. 

Abmessungen  der  Seckaualc  (nach  Engeneeriiig). 

Länge      Sohlenbreite      Spiegelbreite  Tiefe 

Suezkanal   180  km           22™                 57™  7,8  ™ 

Mancliortterkanal  ...  55  «               36«                    52«  7,8  « 

Seekanal  n.  Amsterdam  30  «               24«                    57«  h,-40« 

Nurdostseekauai  ...  110  «              22«                   60«  ü.OO« 

Panamakanal   ....  74  «             22«                 90«  ^,40« 

Ohicago-Illiuoiskanal  .  67  «  48-60™  00—90™  7—7.5^0* 

Die  Höhe  der  Meereswogen  im  atlantisclion  Oceun  bt'tr:i;zt  T)ei 
Sturm  14—16™,  ihre  Länge  150—200"',  ihre  Zeitdauer  durchschuiltlich 
11—12  Min. 


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VbULAG  von  J.  F.  ßERailANK  IK'  WXSSBAD&H. 


Biß 


der 

zzi  Saale.  =r 

Mit  besonderer  Beräcksiehtigung 

der 

Häufigkeit  der  Wasserstäude. 

Bearbeitet  von 

R.  SCHECK, 

KOnigHchdr  Wssser-Bauinapeeior  in  Brestim* 


Mit  T  Xat^ela.      l?x*eto  MajrU  e.— ^ 


INHALT: 

J.  Die  Niedersolilllse.  1.  ümrabmiiiig  des  NiederselUAgagobietea. 
2.  Oestaltang  der  Gtebirge  im  Niederaehlagsgebietfl*  8.  Bodenbesclialrenhoii. 
4.  Oortliclie  Einflüsse  auf  die  Kiederschlagsbewegtmg.  5,  Das  Flnaanetz 
Im  Niederscblagsgebiete.  6.  Das  Niederscblagsgebiet  und  dessen  Ein- 
wirkung auf  den  Zu-  und  Abflusa*  der  Niederseblftge..  7.  Die  ErmiUlung 
der  KicderseblSge.  II.  Die  Abllnssmengcii.  1.  Die  Hessungen.  2.  Die 
Wasscrmengenkurvo.  8.  Die  Ermittlung  der  Wassermengen.  4.  Be- 
ziehungen zwischen  Niederschlags-  und  Abflussmengen. 

Gerade  jetzt,  wo  die  Regulierung  der  kleinen  Nebenflüsse 
in  vielen  Fällen  eine  zuverlässige  Unterlage  über  Niederschlags- 
uud  AV>ßnssmen<,^en  noch  entbehren  lässt,  wo  ferner  die  Fest- 
stellung der  AVassera1)fuhr  unserer  deutschen  Ströme  in  land- 
wiithschaftlicheni  und  Schifffahrtsinteresse  immer  dringender 
wird,  bieten  die  vorliegenden  Untersuchungen,  deren  Resultate 
ohne  Zweifei  für  einen  grossen  Theii  Mitteldeutschlands,  ent- 
sprechende Anwendung  finden  ktfnnen,  einen  wiUlcomnienen  Beitrag 
zur  Lfisung  der  brennenden  Frage  Ober  rationelle  Wasser* 
verwerUiung. 


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Kalender 

far 

Strassen-  &  Wasserbau-  und 
Cttltur-Ingenieure. 

Begründet  Ton 

A.  Bheinharcl. 

Neu  bearbeitet  unter  Mitwirkung  von  Fachgonossen 

von 

R.  Scheck^ 

Königl,  Prevsft.  WaBserban-IiiBpector  in  Breslaii. 


Gehefteter  The  iL 

II»  Abtheiliuig« 


Fünfündswaneigster  Jahrgang  1898« 

INHALT: 

Seite 

IV,  Mech an ik.   A.  Schwerpunkte  einiger  Flächen  und  Körper. 

B.  Keibuug.  C.  Elasticität  und  Festigkeit.  I.  Elasticitäts-  und 
Festigkeitf^Zahlen  fttr  versohledene  Materialien,  auf  l  qcm 
bezogen.  II.  Zug*  und  Druckfestigkeit.  III.  Knickfestigkeit. 
IV.  Excentriselie  DruckbelaBtung.   V.  Biegung  gerader  Stäbe 

u.  8.  w.    Trügheitsmomeute  u.  s.  w.  (S.  9)  1 

V.  VeTmetenngswesen.  I. Horixontalmesenngen.  A. Metsangs- 
elemente.  B.  (Kreuzsolleiben-)  Aufnahme  kleiner  Gebiete; 
Flächenberechnung  aus  den  Mossnn^szahlen;  Coord.-Transform. 

C.  FlächenberecUnung  aus  Piuucn  und  Zeichnungen.  J),  Aus- 
führung und  Berechnung  der  Theod  •Horisontalmess.  E.  Ab- 
steckungen. II.  llOheninossungen.  F.  Geometrisches  Nivelle- 
ment, (r.  Trigonometrische  Höhenbestimmung.  H,  Baro- 
metrische Hohenmessung.  III.  Tachymetrie  und  Aufnahme 
von  Höhencurveukarten.  I.  Theodolit-  und  Messsttch-Tachy- 
Tuetrie.  K.  Bussolontacliymetrie.  L.  Umfassendere  Aufnahmen 
von  Höhencurveukarten  grossen  Maassstabs;  Kosten    ....  14 

•VI.  Tafeln.  1.  Verwandlung  proceutisch  oder  in  Bruchform 
gegebener  Steigungsverhältnisse  in  Neiguugswinkel  (alte 
Thcilnng,  auf  10"  abgerundet)  und  umgekehrt.  2.  Kcduction 
schief  gemessener  Längen  mit  gegebenen  Neigungswinkeln 
auf  den  Horizont.  3.  Kreisbogentafeln  zum  Abstecken  nach 
Coordinaten  mit  gleichen  Abscissenabschnitten  von  der 
Tangente  auB.  4.  Kreisbogentafel  zum  Abstecken  mit  Hilfe 
von  Theodolit  und  20  m-Messband.   6.  Tafel  zur  genäherten 

Fortsetgnng  ttes  iHhaltS'Yerzeichnisaea  siehe  HL  Untschlagaeite/ 


WIESBADEN 
Verlag  von  J.  F.  Bergmann. 

IHt  vetaefteten  Theile  allein  können  nicht  absegeben  wtodeo» 


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ForUetZHng  des  Inhalts »  Verzeichnisses, 

Seite 

Bestlmmuiig  det  Halbmesaers  eines  Kreisbogens  yon  10  m 
Schneulänge  (oder  Bogen  lauge)  und  der  Ffoilhöhe  h  (in  om). 
6.  Ueberffaugscurven.  7.  Verinittolung  des  Gef ällwechsels  auf 
Eiseubahuea.  8.  Barometrische  Hölioubestimmuug.  9.  Trigono- 
metrische HOhenbestimmong.  10.  TachymetertafelnffirFaden- 
distauzmesser.  XI.  Taobsrmctertafel  für  Messbandbassolenzttge. 
12.  Tafel  der  normalen  Declluation  der  Magnetnadel  (in 
Graden  W.)  in  Deutscblaud  und  Oesterreich- Ungarn  für  die 
Zeit  1888|0.  13.  Tafel  -der  Heridianoonyergenx  (in  Miattten)    .  88 

VU,  Tafel  sum  Uebergang  Ton  der  alten  Krelsthellnng 
in  die  neue  46 

Vni.  Tafel  zum  Uebergang  Ton  der  nenen  Kreisthellnng 

in  die  alte  47 

IX.  Culturtechuik.  Entwässerung  von  Läudereicn  Drainage. 
Bestimmung  der  Draiurohrweiteu.  Die  Pete  rse  u'sclie 
Draiuirungsmethode.  Die  Bewässerung  der  Ländereieu.  Die 
Berieselung  mit  städtischem  Kanalwasser.  Moorcultur.  Aus- 
schachtungen im  Moorboden.  AViesenwässcrung  und  Wieseu- 
wartung.   Die  Berasung  tou  Wässerungswieseu  48 

X.  Höhenlage  der  Meere  66 

XI.  Geographische  Coordinateu  .   .  .  «67 

XII.  Technische  Vorarbeiten  bei  Landesmellorationen 

in  Prenssen  •  .  •  60 

Xin.  St.rassenban*  Maasse  u.  Gewichte  der  Strasseufuhrwerke. 
Unterhaltung  von  Fuhrwerken  und  Pferden.  Beweguugs- 
Widerstände.  Leistung  der  Zugthiere.  Grundsätze  u.  Kegeln 
für  die  Iiinienfflhrting  der  Landstrassen.  Anlage,  Grand-  n. 
Aufiriss,  Querschnitt  städtischer  Strassen.  Aufsuchung  einer 
Strassenlinie.  Berechnung  der  Auf-  und  Abträge  (Massen- 
berechnung). Verthoiluug  der  Massen,  Bestimmung  der  Be- 
fOrdernngsweiten.  Kosten  der  BrdmassenbefOrdemog.  Unter- 
bau der  Strassen  (Dämme  und  Einschnitte).  Kunstbauten: 
Brucken,  Durchlässe,  Stütz-  und  Futtermauern.  Oberbau  der 
Strassen.  Herstellung  d.  bteingeschUges.  Steiubrechmaschiuen. 
Katnrstein-Pflaster.  Kunststein-Pflaster.  Nebenanlagen  der 
Strassen.  Unterhaltung  der  Strassen.  Wioderersatz  der  ab- 
genützten Fahrbahntheile.  Angaben  über  Arbeitsaufwand  u. 
Kosten.  Auszug  a.  cL  Verfüg,  d.  preuss.  Handelsuünist.  von  1871, 
betr.  d*  Aufstell,  d.  Projecte  u.  Kostenansehlftge  f.  d.  Bau  Ton 
Kunststrassen  •  •  •  •  •  72 

 C.  W.  KHEiDEii'8  Verlag  im  Wiesbaden.  

Untersuchungen  j 

über  die 

ämm  &  Ualske'seheu  ßloekwerke ; 

und  darau.sfolgende  i 

Verbesserungen  und  Vereinfachungen 

iei  deren  Verwendung  zur  Sicherung  des  Zugverkehrs.  ' 

Von  Martin  Boda« 

Mit  Abbildungen  Preis  2  Mk.  { 

=  Preisgekrönt  vom  Verein  Deutsclier  Eisenbahn-Verwaltungen.  =  • 


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C.  W.  Kreidel's  Veklag  in  Wiesbaden. 


Strassenbaukunde. 

Von 

Ferdinand  Loewe. 

Ord.  Professor  der  Ingenieur -Wissenschaften  an  der  Königl.  Bayer. 

Technischen  Hochschule  zu  München. 

Mit  124  Abbildungen  im  Texte* 


Preis  12  M.  60  Pfg.,  gebunden  14  M. 

Das  vorliegende  Werk  soll  in  erster  Linie  einLebrVneh  fUrStndirende 
sein,  doch  such  den  in  der  Praxis  thfttigenHftnnem  neben  den  bestehenden 

Handbüchern  als  NaclischlagebTidi  dienen. 

In  demselben  wird  Entwurf,  Bau  und  Unterhaltung  von  Wegen  und 
Strassen,  mit  Eiuschluss  der  wichtigsten  Abschnitte  aus  der  Boden- 
Fuhrwerks-  und  Brttckenbsttkunde  behAndelt. 

Der  Stoff  ist  ein  vielseitiger  und  schwer  zu  bewältigender.  Einerseits 
verlangt  das  umfangreiche,  zerstreut  veröffentlichte  oder  in  Akten  ver- 
grabene Erfahrungsmaterial  zur  gründlichen  Durcharbeitung  einen  sehr 
beträchtlichen  Zeitaufwand;  andererseits  aber  kommen  Materion  vor, 
welche  sich  überhaupt  wenig  zur  Aufnahme  in  ein  Lehrbuch  eignen, 
weil  die  Ansiclitun  über  sie  noch  nicht  genügend  gekliirfc  sind,  bei  welchen 
es  sich  deshalb  um  eino  besonders  sorgfältige  Prüfung  der  schwankenden 
Meinungen  handelt. 


Inhalts -Verzeiehniss. 

I.  Bodenkunde.  AcusscreCcsialiMigd.  \  Strassen).  Steinpflasterstrassen. 
Erdbodens.  Innere  (eco^nostische)  a)  Naturstein-Pflaster,  b)  Kuust« 
Beschaffenhäil  dfs  Eräooäcns*      \  stein*Pllaster.  Strassenbesondercr 

.                                   I  Art.    Cementstrassen.  Asphalt- 

II.  Fuhrwerkskunde,     Strasse  it/uhr-  1  Strassen.  Asplialtbeton-Strassen, 
werke.  Bew^m^swtäerstänäe.  Pechsehotterstrasscn.  Holz- 
Leistung  der  Zugthtere.              |  pfiastcrstrassen.  Vergleich  zwi- 

III.  Entwurf  (Projectlrung)  der  Strassen.  1  Asphalt  u.  Holz.  Strassen 

Grundsätze  und  liegein  für  die  mit  Eisenconstruction.  B.  Sommer- 

Linienfiihrung  (das  Traciren)  der  \  »•  Fuss.(Geh.  wcge    C.  fetrassen- 

Strassrij.      Lmienführnnir    nach  [  f/^"^"»?^?'  Seitenfahrten  u.  dgl. 

Verkehrögesichtspunkteii    (Com-  ;  n.   Gütebestimmung  der 

mercielle    Tmcirimg).     Linien-  '^.^  f  ^ '     "       ^  '  A'^ '  "i 


führung  nach  technischen  Gesichts- 
punkten (Technisclie  Tracirung). 


a)  Untersuchung  der  Materialien 
in  Prüluiigsanstaltcn.    b)  Güte- 


ötras&en  ausserhalb  d.  Städte!  '  bestinunung  d.  Materialien  durch 

b)  Ausarbeitung  d.  Bau-Entwurfs.  ^.'"Pj;^^""^  .J."^ 

I  c)  Werthzifforn  (Qualität skoof- 

iV.  Bau  der  Strassen.   A.  Unterbau  fizienten)    für  Schotterstrasseu. 

der  Strassen  (Dämme  und  Ein-  ^     D.  jXebenanlagen  der  Strassen. 

srlniitte),    a)  Construction  der 

Böschunijeu.  b)  Construction  der   V.  Unterhaltung  d.  Strassen.  A.  Stras- 

(TrUhen  u.  Kiniivu-  R  Kunstbauten.  \  senreiniguiiff.  B,  Wiederersatz  d. 
Brücken.  Durdiiubäu.  Stütz-  und  .       abgenützten  Falirbahntheile. 

Futtermauem.    C,  Oberbau  der  \  C  Unterhaltung  der  Sommerwege, 

Strassen.     I.   Bauweise    der!  Bermen,  Böschungen,  der  Knnst- 

Strassen.  A ,  Fa}irl)alinen.  Schot-  [  bauten  und  J^ebenanlagen. 
terstrasbcn  iSt^jinschlag  u.  Kies-  ' 


Druck  von  Carl  Bitter  in  Wiesbaden. 


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IV.  Mechanik. 

BeulMitet  foni  ProfcMor  K«ek  sn  Bumovar. 


Am  fteliwerpunlKte  elnigrer  l^lKcHeit  uiidllllrper« 


Fig.  1. 


1)  Paralleltrapes.  B^rBohwerpnnkt 
S  liegt  auf  der  HalbirongsUnie  AB  der 
parallelen  Selten  In  einem  reehtwinkligen 

h  a4-2h 

Abstände  von  der  Seite  a  gleich-—  • — J — -* 

Zwt  geometriechen  Conetructlon  maolie 
man  CD  ss  BP  s  5;  wo  DF  die  AB 
solmeidet,  liegt  der  Schwerpunkt  Ji, 

2)  Viereck  ABCJO,  Man  liehe  AC 
nnd  3D,  trage  BF=J>E  ab»  halblre  jIC 
in  siehe  JY?  und  mache  Vs^C?,  so 
et  i9  der  Schwerpunkt. 

3)  Kreisaasschnitt.  Bezeichnet  r  den 

Halbmesser,  fc  den  Ccntriwinkel,  0  den 
Mittelpunkt  des  Kreises,  N  den  Schwer- 
punkt des  AusBChnittB,  so  i&t 

.  4 

OÄ  =  —  r   • 

4)  Kreisabsohnitt.  Beseiohnet  den  Fiioheninhalt  des  Kreis* 
ahsehnitts,  s  die  Sehne,  tt  den  Oentriwinkel,  so  ist  die  Entfernung 
des  Schwerpunkts  rom  Mittelpunkte: 


Fig.  2 


08  = 


a 

3  rSiinS^ 


5)  Ringstück  mit  den  Halbmessern  Ii  und  r  und  dem  Centri- 
winkel  «;  die  Entfernuug  des  Schwerpunktes  Ä  des  lüngstücks  voui  go- 
meinschaftUohen  Kreismittelpunkte  0  ist 


«)  Parabel-Fläclie; 


=  y  «; 


« 
T 


3  , 


7)  Pjrramide  und  Kegel.  Schwerpunkt  liegt  im  reohtwinkUgen 
AbStande  =:  ~  von  der  Basis. 

XXV.  Bheinhard's  Kalender  18Ö8,  öehefteter  Theil  II.  1 


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2 

8)  Kuselabsclinitt.  Beaoiohnet  h  die  HOhe  dea  Abselmiite,  »o 
Ut  die  Sntfexirang  des  Schweipmikts  S  Yom  Mittelpunkte  0  der 


Kugel: 


05  = 


3  (2r  — ;i)2 


4    3r  —  Ä 

9)  Beliebige  ebene  Fläche  (^'ig.  3).  (Siiflp8on»8che  Regel.) 


b  = 


—  1    y«^4-  ^yi*+  gya'  4-  ^y?  -fj^  4-_  y^n^. 


2    yo  +  4yi  4-  .2«a  +       +  •  •  •  -f.  y2n 


Fig.  3. 


Der  Auadruck  für  a  Iftsst  sich  auch 
auf  die  Bestimmung  dea  Abstp.r.ds  des 
Schwerpunkts  eines  Körpers  von  einer 
Ebene  verwendeUi  venu  man  den  KOrper 
durch  Schnitte  parallel  der  Ebene  in 
gleicher  Entfernung  (^x)  in  Elemente 
zerlegt  und  für  die  Werthe  y  die  Inhalte 
dieser  Schnittflächen  setzt. 


1)  Bei  fortschreitender  Bewegung  ist  der  Reibungswiderstand 
=  Bolbungsziffer  X  Normaldruck. 

Die  ReibuTigsziffern  fOr  verschiedene  Körper  in  verschiedenen 

Zuständen  sind  folgende: 


Reibende  Körper. 


Lage 

der 
Fasern. 


Zustand 
der 

Oberflächen. 


Keibungs- 

ziffer 


«'S 


©  ^  d 

m 


U  u  sseisen 
auf  Ousseisen  oder  Bronae 

=  auf  Siehe  .... 

ßohweilseisen 
auf  Sohweifseisen   •  .  •  . 
=  auf  Gusseisen  oder  Bronae 

=  auf  Biohe  

Bronze  auf  Bronze    •  .  . 

=s  auf  Gusseisen  

SS  auf  BchweiTseisen  .  .  . 

Hessing  auf  Biche  .... 


Kiohe  auf  Biohe 


Klchenhiruholx  auf  Biohen- 

langholz   

Walzeisen  auf  Eies    .  .  •  , 

Holz  auf  Kioa  

Sandstein  -Mauerwerk  auf 
Sandstein-Mauerwerk  .  • 


parallel 
d.  Beweg. 


parallel 
d.  Beweg. 


parallel 
d.  Beweg. 

parallel 
der  Be- 
wegung. 

gekreuzt 
parallel 


wenig  fettig 
mit  Wasser 

trocken 
mit  Wasser 
trockene  Seife 

trocken 

trocken 
mit  Wasser 
mit  Talg 
trocken 

trocken 
etwas  fettig 

trocken 

mit  Wasser 
trocken 
trockene  Seife 
trocken 

mit  Wasser 

trocken 


0,16 


0,65 


0,19 
0,65 
0,11 


0,02 
0,65 

0,44 
0,54 
0,71 

0,43 
0,42—0,49 

0/7 


0,15 
0,81 

0,49 
0,22 
0,19 

0,44 
0,18 
0,26 
0,08 
0,20 
0,21 
0,16 


0,22 
0,49 
0,10 
0,34 
0,26 

019 


2)  Zapfenreibung.  Für  einen  Tragzapfen  (liegenden  Zapfen)  ist 
das  Reibungsmoment  =  Zapfondruck  X  Halbmesser  X  Boibungsziffer 
für  einen  StUtzzapfen  (uteb enden  Zapfen)  halb  so  gross. 


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8 


Für  die  Zapfeureibungs-Ziflfern  gilt  folgende 

Tabelle: 

Beibende  KOrper. 

Zustand 
der 
OherflftRtiATi 

lloibungsziffer, 
wenn  d.  Schmiere 

erneuert  wird: 
auf     j  ununtor- 
gew.  Art.]  brochen. 

GnsBeisen  auf  Gusseisen .  .   »  | 

geschmiert 
fettig 

0,08 
0,14 

0,064 

=  anf  Broziae  | 

geschmiert 
fettig 

0,08 
0,16 

0,054 

g 

geschmiert 
fettig 

0,10 

0,09 

Dcnweisseiseu  auf  Gusseisen 

geschmiert 

0,08 

0,064 

geschmiert 
wenig  fettig 

0,08 
0,25 

0,054 

:=  auf  Pockholx  | 

geschmiert 
fettig 

0,11 
0,19 

C.  Elasticitfii  und  iPestis^keit. 

I.  Elasticitäts-  und  F es tigkeits  -  Zahlen  für  ver- 
schiedene Materialien,  auf  1  bezogen. 

a)  Tabelle. 


1 

Elasti- 

09 

Festigkeit. 

citiitö- 

Zulässige  Inanspruch- 

grenze. 

nahme  bei 

Material. 

CO 

• 

• 

00 

o 

Bau-Constructioncn. 

Z\xa. 

Druck. 

Zug. 

Druck. 

N 

kl 
P 

Schub. 

t 

kg 

kg 

1  kg 

kg 

kg 

kg 

1  kg 

kg  - 

Schweisseisen 

2000 

I  3500 

3500 

2800 

1600 

1600 

700-1000 

700-1000 

500—800 

Eisendraht .  . 

2000 

1  0500 

2400 

11—1200 

Gew.  Stahl .  . 

2200 

öOüO 

6000 

4000 

3000 

3000 

15—1800 

15-18Ö0 

8—1200 

GussBtahl    .  . 

2200 

i  7000 

8000 

4500 

4600 

4500 

2—3000 

2—3000 

15—2200 

Gusseisen    .  . 

1000 

1800 

7000 

lOOü 

600 

1600 

250-  350 

5-800 

190-220 

Kupfer,  gchäm. 

IIGO 

2500 

5000 

400 

400 

200 

Messing  .   .  . 

1000 

1200 

4000 

450 

220 

Blei,  gewalzt  . 

50 

150 

500 

100 

30 

100 

Hartes  Holz: 

in   der  Faser- 

richtung .  . 

120 

800 

500 

80 

250 

170 

90—120 

65—90 

22—27 

senkrecht  zu 

den  Fasern  . 

19 

120 

270 

125 

22—27 

Weiches  Holz: 

in  der  Faser- 

richtung .  . 

100 

700 

450 

60 

200 

160 

60-  90 

50—05 

7—10 

senkrecht  zu 

« 

den  Fasern  . 

9,6 

120 

270 

125 

10—19 

Basalt .... 

1200 

60—80 

Granit.   .   .  . 

300 

40 

1000 

90 

•  - 

5—6 

50-70 

Sandstein    .  . 

200 

20 

350 

40 

2—3 

25—35 

Kalkstein    .  . 

350 

30 

700 

60 

3 

25—35 

Ziegel,  gute  . 

15 

150 

12 

1—2 

10—15 

»      gew.  . 

6 

60 

6  —  10 

Cement    .   .  . 

10 

400 

2 

20—30 

Cement-Mörtel 

(iCem  ,4Sand 

bis   1  Cem., 

1  Sand)    .  . 

157 

10-14 

100—200 

26 

1—2 

11—15 

Kalkmörtel  . 

3 

60 

0—0,9 

7  1 

Beton  .... 

5 

60 

1,8—2 

8—10  1 

Glas   .    .   .  .  1 

800 1 

300 

1500 

70—100  1 

70—100, 

V. 


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4 


b.  Die  zulässige  Inanspraclinahme  s  von  Schweisseisen 

boi  Coüßtructionsthnilen,  deren  Spannting  zwischen  Smin  ttnd  Smax 
wiederholt  sohwankti  kann  naoh  der  Laun har dt- Wey r au o haschen 
Formel  bareolmot  werden: 

l.  «  =  700  ^1  +  Y  fttr  Sohweisseisen, 

Haben  die  GrenxBpannongen  5 min  und  8aM  angleiche  YoneioheD 
so  wird  der  iweiie  Summand  der  rechten  Seite  negatir. 


n.  Zug:«-  und  DruokfestigrKeit« 
a.  Klastische  Fonuändenuig. 

Die  elaBÜBcho  LüDgeuändorun^  eines  prismat.  Stabe« 
Ton  der  Lftnge  l  nnd  dem  (^nereohn.  F  dnreh  cUe  Krall  F  betrftgt: 

i  P  PI 
=  «  ^-         «       ißt  «lio  Üiasticitäts-Ziffer 

Ja  Jf  ^  Jp 

0>  =  ~  die  Spannung. 

{SS      =  ~  heisst  die  Dehnung. 

»  Ja 

Die  Qaerdehnung  in  jeder  an  P  senkreobten  Biehtnng  beträgt 

—  —I   ist   also   bei  positiver  Längsdehnnng   eine  Verkürzung.  Die 
m 

Ziffer  m  liegt  bei  isotropen  Körpern  s wischen  3  und  i  und  wird  für 
Sohweisseisen  —  4  angenommen. 

b.  Znlässigo  Belastung  i'kg  von  Seilen  nnd  Ketten. 

(S.  S.  39  des  Hanptkalenders.)  Ea  sei  d  die  Stärke  des  Seiles  besw. 
des  Ketteneisens  in  om,  dann  ist  fOr 

HanÜBeile.        Sisendrahtseile.   Gnsastahl-Drahtseile.  Ketten. 

d  =     0,12  V'P  0,08  VP  0,06  Vf  0,03  VP 

P=     70d>  160<P  SOOd»  lOOOdS 

c.  Wandstärke  <)  cm  von  Köhren  mit  innerem  Ueber druck  p 

iu  at  oder  kg  f.  d.  gem. 

Bezeichnet  d  den  iun.  Durchm.  in  cm,  s  die  zul.  Inanspruchnahme 
auf  Zug  in  kg  f.  d.  qcm,  e  ciiio  Constante,  welche  für  Eisenbleoh  0,8« 
GuBseisen  0,6—1,  Messing  0,4,  Kupfer  0,4,  Blei  0,2,  Zink  {ijb^^  beträgt,  so  ist 

F&r  Gas*  und  WasserleitungsrOhren  ist  p  nicht  unter  10  an  nehmen. 
Für  sehr  starken  inneren  Ueberdruck,  wo  ^  >  0,1,  gilt 


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HI.  Knickfestigkeit. 

a.  Nach  der  £nler*solieu  Formel. 

Wird  ein.  an  beiden  Enden  frei  beweglicher  Stab  von  der 
liäuge  l  durch  eine  Kraft  F  centriBch  belastet  (Fig.  4),  80  hat 
die  den  Stab  zerknickende  Last  den  Werth 


F  = 


EJn^ 


Barin  bedeutet  J  dae  kleinste  Trägheitsmoment  des  Quer- 
sobnitts  (für  ringförmige  i^uerschnitte  auf  S.  43  des  Haupt- 
kalenders angegeben);  kann  ann&hemd  —  10  gesetzt  werden. 
Als  zulässige  Belastung  für  Bauconstructionen  darf  bei 
Schweisa-  u.  Flusseisen  Vi,  bei  Gnsseisen  V«,  bei  Holz  Vto  der  z  cr- 
knickeuden  Kraft  angenommen  werden ;  ausserdem  darf  aber 
die  Belastung  selbst^erständlloh  den  Werth  der  anlässigen 
einfachen  D  r  u  o  kbelastung  nicht  überschreiten. 

Ist  der  Stab  von  der  Iiänge  l,  an  einem  Ende  eingespannt,  am 
anderen  ftei  beweglich  (IHg.  b),  so  ist  I  =  fli.  In  obige  Pormel  ein- 
sofübren. 

Ist  der  Stab  von  der  Länge  l,  an  einem  Ende  eingespannt,  am 
anderen  £nde  drehbar,  aber  in  der  ursprünglichen 
Axe  geftthrt  (Fig.  6),  so  ist  l  ■=  0,7  l,  zu  setsen. 

Ist  der  Stab  Ton  der  Iiängo  i,  an  beiden  Enden 
eingespannt,  so  ist  I  =:  0^  l,  an  setzen. 


b.  Nach  der  Schwarz 'sehen  Formel. 

Wird  ein  an  beiden  Enden  frei  bewegl.  gerader 
Stab  von  der  Länge  l  durch  eine  Kraft  P  ceutrisch 
belastet  (Fig.  4),  so  ist  der  erforderl.  Querschnitt 


^  ["  (!)'+ 


darin  bezeichnen     die  zul.  Inanspruchn.  auf  Druck    Fig.  6.  Fig. 
(vergl.  8.  3),  t  den  kleinsten  Trägheitshalbmesser 
(also  Ft^  =  J  das  kleinste  Trägheitsmoment)  des 
Querschnitts  (Tergh  8.  Oj,  a  einen  Ooeffielent,  der 

^r  Schweißseisen  =  0^0001,  für  Gusseisen  und  Holz  =  0/0002  zu 
nehmen  ist.  (Für  liegend  gegossene  Säulen  ringförmigen  Quer- 
schnitts hat  man  nach  Bausohiuger  wegen  meist  ungleicher  Wandstärke 

«  =  0,0006  zu  setzen.) 

Ist  der  Stab  von  der  Länge  l,  an  einem  Ende  eingespannt,  am 
anderen  frei  bewegl.  (Fig.  &),  so  ist  ^  =  2/^  in  obige  Formel  einzuführen. 

Ist  der  Stab  von  der  Lauge  1,  am  einen  Ende  eingespannt,  am  anderen 
drehbar  aber  in  der  ursprüngi.  Axe  geführt  (Fig.  ü),  so  ist  l  —  0,7  1,  zu 
setzen. 

iJlt  der  Stab  von  der  Länge  1,  an  beiden  Ead,eu  eingespannt,  so  ist 
s      zu  setzen. 

Bei  ßuBseisen  ist,  wenn  '^^y^  ^  ^  wird  (also  bei  sehr  ungün« 

stiger  Läiige),  der  Werth  ff ^y^*  +  1  mit  2«^^^— 

1 

wenn  man  den  snl.  Zng  =  —  y  annimmt.  In  naehf.  Tabelle  Ist  dies 
berücksichtigt,  sowie  u  =  0^)002  (für  Gnsseisen)  gewählt 


zu  vertauschen 


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Srrorderliclie  QaMchiiitto-lrergröflseiteiig  wegen  der  Kniek« 

p 

festigkeit.  Wenbe  von 


d  ~~ 

10 

20 

80 

40 

60 

60 

8  c  h  w  e  i  8  8  e  i  8  e  n. 

Rechteck-Querschnitt,  kleinste  Seite  ff  . 
Rln^-.Quer8chuitt,  Dnrchin. 
-Querschnitt,  Breite  d  

1,12 
1  ifi 

1,06 
1/22 

1>48 

1  RA. 

1,34 
l,2ti 
1,80 

2,08 

1,77 
1,68 
2,99 

2,92 

2,37 

2,08 
4,64 

4,00 

i#,Vv 

3,14 

2,60 
6,63 

6,82 

4,08 

3,31 
8,97 

G'aflteiooti. 

Ring-Qner schnitt,  Durchm.  d  •  .  •  i  « 
-f-'Qnecschnitti 'Breite  d  ...««.  . 

1,32 
147 
1,U 

2>28 
2,77 

3,88 
2,54 
6,97 

8,24 
3,74 

IM 

14,0 
6,54 
20,1 

21,0 
10,3 
29,8 

Rechteck,  kleinste  Seite  d  ,  ,  *  ,   .  , 
KreiflhQueraoli&itt,  Darehm.  d,  *  , 

1,24 
1^ 

1,96 
MB 

3,16 
8y88 

4,84 
9,12 

7^ 
9fiO 

9,64 

IV*  £2xcentrisclie  Druokbelastuuc« 

R.  Angriffspunkt  r  der  Drackkiaft  P  anf  einer  Sehwerpmikts* 

Uauptaxe  iz.  B.  Symmetrie-Axe). 


Fig.  7. 

■ 

Kernes  liegt. 


Liegt  der  Angriffapuukt  I\  der  sog.  Bpan- 
nnngs-Mittelptinkt,  auf  der  ersten  Haupi- 
aze  6'i/j  In  dem  Abstände  c  vom  Schwerpunkt  S, 
ist  i^'dor  Querschn.,  =  Fb"^  das  Trägheitsmom. 
f.  d«  zweite  Uauptaxe,  so  ist  die  stärkste 
Btuokspannnng: 

die  stärkste  Zugspannung; 

Zugsp.  tritt  nur  ein,  wenn  die  Exoentrioitlt 
e  >  die  Kernweite  *^  =  ^  =  wenn 
also  der  Spannungs>Alittelpunkt  ausserhalb  des 


Bie  Nalllinie  ist  rem  Sohwerpnnkt  entfernt  nm  i»  ss  ^ 


=L  ^  ,  was  bei  gegeb.Trägheits-Halbm,  6  leicht  sn  eonstrniren  ist  (Fig.  7). 
Für  die  Kreisflftohe  ist  die  Kernwoite  ^  ^  ^9  alao 


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VtUr  die  Bingfläche  mit  den  Durchm.  D  und  d  ist 

« 

Fttr  das  Beohteok  Ton  der  Breite  d  ist     =s  alio 

6 ' 

.r=i(.--H-.>.^-;(.j-o- 


b.  Beliebige  Lage  des  Angriffspanktee  (SpanattJigi.Mittei« 

Punktes) 

Constrnction  der  Nallliaie.  Sind  Süx  und  SlI^  dio  Schwerpnnkt- 
fiauptaxen,  a  und  h  die  zugoh.  Trftah.«Halbm^  x  =  FR  und  ^  =  jPQ  die 
Coordinateo   dos  Spannungs-Mittelp.  i*, 
sind  N\  und  iSTj  die  Schnittpunkte  der  zugeh. 
^ulllinie  mit  den  Hauptaxen,  so  ist 
der  Abstand 


=      =  | 


•        1t  ff 


Zur  Oonstr.  trage  man  auf  jeder  Haupt- 
axe  den  zugeh.  Trägh.-Halbm.  ab  (nicht 
etwa  X  dazu),  mache  also  SA  =  a,  5^  = 
ziehe  QB  und  dazu  iB^u  ziehe  ebenso 
Und  dasn  i  AN^.  —  Umgekehrt  kann  man 
zur  neutr.  Axe  A^jiV,  die  Coordin;tton  ;v  und 
y  von  P,  also  den  Spannungs-Mittelponkt 
selbst  bestimmen. 

Kern  des  Qaerschnitts.  Während 
die  KulUinie  den  Querschnitt  umhullti 

beschreiTit  der  zngeh.  Spannungs-Mittelp. 
P  den  Umfang  des  Kernes,  äo  lange  P 
innerhalb  des  Kernes  bleibt,  liegt  die 
Nnlllinie  ansterfaalb  des  Querschn.,  so  8* 

dnss  nur  Druckspaiiii.  auftreten;  lic^t  P 
ausserhalb  des  Kernes ^  so  schneidet 

die  Nulllinie  den  Querschn.  und  es  kommen  auch  Zngspann.  vor. 

Zur  Constrnction  des  Kernes  legt  man  Tangenten  an  denQuerachu., 
betrachtet  sie  als  Nulllinien  und  ermittelt  nach 
obigem  Verfahren  die  zugeh.  Spanuungs-Mittelpnnkte, 
so  sind  dies  Kernpimkto  K.  Während  aber  die  Null- 
linie Bich  um  einen  Punkt  (z.  B.  den  Bckpunkt  J>) 
dreht,  beschreibt  der  Spannungs-Mittelp.  eine  Gerede 
so  dass  man  oft  nur  wenige  Kernpunkte  eu 
bestimmen  hat. 

BelmBechteek  sind  nur  die  Haupt-Kemweiten 

5Ki=:  5iC2=p  Ä^=  y 

au  bestimmen;  der  Kern  bildet  ein  Bhombus:  auf  den 
Hanptsxen  nimmt  er  das  mittl.  Drittel  ein. 

Für   symmetrische  I-Qucrschn.  Ton  der 
äusseren  Breite       der  Höhe  7?   ist  (Irr  Korn  e^enf. 
ein  Bhombus.   i^eunt  man  die  XXaupt-Trägheitsmom. 
=  Fa\  Ji  =  PZr',  so  sind  die  Haupt-Kemweiten 


Fig.  9. 


2a» 


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ÖIÄrkste  Spannnng.  /»Angnfifsp  der  Kraft  ^ 

schneidet  PS  =  c  den  Kernumfang  m  K'  und  K 
und  ist  SJT  =  k',  SÄ"  =  k'\  so  wird  allgem.  die 
atärkaie  Uruoksp. 

die  stftxkste  Zugsp. 

-  £  r  _  A  -  ^  ™\ 

Vig.  10. 

o  Bniekkraft    ausserhalb  des  Kernes  bei  Haaerwerk  ohne 

Zagfestigkeit. 

Recbteck-Querschn. ;  P  Hege  auf  der  ersten 
Hauptaxe  im  Abstände  t  von  der  nächsten  Kante 
dann  bekommt  die  Breite  z  ^  St  Druck,  und  au 
der  Kante  ist 

"  Sht' 

Tür  Kreisquersclmitt  vom  Halbm.  r  ist 
9  SS  8>/a<  bie  S^l^t  und  annähernd 

Für  beliebige  Querschnitte  constr.  man  nach  Mohr,  wenn  P  auf 
•  einer  Symmetrieaxe  liegt,  die  Seilcurve  BQC 

fttr  die  gesammte  Quereobnittsfl.  JF*  mit  einem 

Polabstande  =  — i  zieht  zu  AP  eine  Normale 

durch  P,  vrelche  die  Endtangente  BE  in  G 
schneidet.  Nun  legt  man  eine  Gerade  OD 
derartig  durch  <?,  dass  £\  BGD  ss  Flftohe 
BQDf  oder  dase  die  schraffirten  Flächen  gleich 
werden;  dtauk  gebt  die  Nulllinie  durch  D. 

Macht  man  dann  noch  BJTs  2      zieht  durch 

K  eine  Parallele  KM  zu  BD,  so  iet  der  recht- 
winklige Abstand  des  Punktes  M  Ton  JB, 

n&mlich  JUX  = 


Fig.  12. 


V,  Biegiing  gerader  Stäbe  durch 
Kräfte  rechtwinkl.  zur  Axe. 

Schneidet  die  Kräfteebene  sämmtl.  Quer- 
schnitte in  Hauptaxen.  so  bat  man  eine 
gerade  Belast.;  sonst  eine  schiefe. 

a.  Gerade  Belastung. 

1)  Spannun«:.  Ist  M  das  Biegungs- 
moment für  einen  Querschn.,  J  das  Träg- 
heitsm.  des  Querschn.  in  Bezug  auf  die  durch 
den  Schwerpunkt  gehende  NuUlinle,  sind  e' 
und  e"  die  Abstftnde  der  am  stärksten  ge- 
zogenen bezw.  gedrückten  Kanten  Ton  der 

Nulllinie,  a'unda"die  entspr.Spannnngen 

80  ist 


J  • 


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S)  Crkgli^tsraomeiit  J  mä  Wlderstaudsmomeiit  ffir 

verschiedene  (^iierschiiitte. 


• 

Quertehnitttfonn. 

J 

y  (wo  «  Bich  auf  die 
Unter  kante  beaieht) 

Pig.  13. 

1 

'  M 

1 

12 

6 

s  0,167  bh» 

] 

Fig.  14. 

64 

1 

m 

—s-  =  — ,  annähernd. 
82  10 

i 

— — — JTf  »nnfthenid: 

2^    — ,  aniiJUiemd: 
4D  \     8  / 

54» 


BS*  —  W 
18 


6if 


,  annfthernd: 


v 

ff 


12  I  — 


Pig.  17, 


] 


Bll  —  bh 
annähernd : 

4n  4- 1 
"12  «4-1 

wenn  n  =     und  r 

die  mittlere  Höhe. 


annähernd : 

OV«    4»  -f- 1 


j 


6      2m +  1 
B 

wenn  n  s=  -7  nnd  r  die 

mittlere  Höhe. 


Annähernd  ist: 

J—  F^'Vl  4-  3,3«) 
Jmax  =  U,1445i'//'5(1  4- 
Jnin  s  0i0881i^^(l     0/26  a 

esi/4AH- 0,868  d, 

wenn 

««0,148-- 
geietat  wird. 


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Fig.  19. 


3)  Maximalmomente  nndBlegungen  für  verschiedene Stütznngs- 
und  Bclastungs-Fälle.   Trägorlänge  l,  gleichm.  verth.  Belaßt.  j>  f:  d, 

Läugeneinh.,  F^Biniellast  ^  „  „ 

®  '  XragerameinenEndee  in  gespannt, 

am  anderen  freien  Ende  mit  PbeXastet: 
MaaoL  =  JPl;  BnrohWegnng  f  = 

^     Jl  ^  i,  Neigung  der  Biegnngdlinie  am  Ende 

^         _  1  o  l 
^  2EJ  ~~   i  E  e  ' 
Träger  wie  vorstehend,  aber  stetig  mit 
p  bei.: 

.  ^  pl*      f       \  a  l 

f  Mtm  =•  \i  Durohbieg.  f  =  T  ~  T]B  T 

1  ff  l 

Neigung  d,  BlegungBlinie  a.  Jfinde  :  tg«  =  ^  _ 

Tt&ger  auf  2  Endsttitzen,  in  der 
isritte  mit  P,  ausserdem  stetig  mit  jp  beLj 
(Fig.  21) 

JITmsx  =  f  +  T5  ^  -    884jE7  ' 


Fig«  20. 


Fig.  21, 


4T 


Träger  auf  2  Endstützen,  mit  2 
Einzellasten  P,  und  in  dem  (unver- 
ftuderliclien)  Abstände  a  von  einander 
belastet;   ni^ter.  P|    ist    das  Homent 

Jtfi  =  ~|(Pi  +  P2)  {l  -  u)  -  P^aj.  Es  sei  Pj  >  P,. 
Jlfi  wird  dann  das  grösste  Moment  für  den 
Trftgdr,  wenn  y  2  pT+P^*  '»•'wenn 
die  Mitte  des  Trägerp  mitten  zwiechon  P|  und 
der  Mittelkraft  der  beiden  Lasten  Pi  und 

liegt.  Bs  ist  dann  M,^^^  =  ^  jp»  +  P,  -  Pj  y  ^2  -  j  F^^^^  1' 

Bei  gleichen  liasten  Pj  «  P,     -P  wird  1»  s=  i^^l  —  nnd 


Fig  22. 


I..  1-.„— ^ 


Nil« 


Fig.  28. 


Trttger  Ton  der  Länge     an  jedttt  Seite 

um  a  überstehend;  Stützen  im  Abstände 
2»  =s  2  —  2aj  stetige  Belastung  (Eig.  23): 


Sttttzenmomente:  Üfi  s;  — 


2  t 


Moment  in  der 


Mitte: 


-  i^l  ^1-4  j^.    £s  wird  —  Jlfi  =  -Mb  für  a  =  0^07  i 


oder  2»  =  0^86  l,  oder  I  =s  1,707  5, 


4)  Träger  auf  mehreren 

Stützen,  Trägprauf  3Stützen 
in  gleiclier  Höhe;  die  i'elder  und 
I2  »"it  i>i  L>e2w.  i>2  gleiclunässig  be- 
lastet; dann  sind  die  Auflager- 
drüdce: 

8/^      +  '  • 

^  


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11 


c 


cUs  Moment  über  det  Mlttelstatee  üTi  =:  — Für  /,  =  7,  »  | 


wird  A  s= 


3  5 

Für  j>i  =  ^  wird  noch  A  ss  Bsz  —  pl\  C  =:  —  pl;  M 


8 


8 


Träger  atif  4 
S  t  ü  t  a  e  n  in  gleieher 

Höhe ;  völlig  aym- 
metrischo  Anordnung; 
Sndfelder  von  der 
Weite  l  mit  der  gleich- 
mässigen  Einheits-Be- 
lastung i?«;  Mittelfeld 
▼on  der  weite  ml  mit 
der  Belastung  ^'^^ 
Attflagerdrttoke  Bindi 


2 


A=^  (l  l  )  ^ 

2    V    ^  2  (2  4-  3  m)  J  ^     2  \ 


Fig.  26; 
P2I  w' 


2  (2  4-  3 

Die  Momente  an  den  Mittelstützen: 


2(2  +  81»}* 
^      2  (2  4- 3  m 


^»  =  -2  +  3..  4-        i».         =i'  Wird  ^  =1  (1  -  ,(2^3,-,J; 

2  V    ^      ^2  (2  + 3  m)'        •         2+  3m  4 

Für  gleiche  Folderweiteu  (w  =  1)  wird  noch  A  =  ^  pl\ 
11 


*  10 


Träger  auf  beliebig 
vielen  Stützen  in  glei- 
cher Höhe.  Sind  das  n^*  und 

n  +  1^^  Feld  des  Trägers 
von  den  Spannweiten  und 

/fi  _j_  1     gleichmässig  mit 

p^    bezw.  j},^  _^  I   für  die 

Längeneinheit  belastet,  so 
hat  man  für  die  Stütsen- 
momente  M„_i,  und 

+  1  Besiehnng: 


Fig.  26. 


+  y  j»ff  + 1  V  + 1. 

Beiinden  sich  in  den  beiden  Feldern  die  Einzollasten  JP^  bezw. 
welche  von  der  nächsten  linksseitigen  Stütze  um  a„  bezw.  «n  +  i,  TOD 
der  nächsten  rechtsseitigen  Stütze  um       =  /„  —  «^^  bezw.  um      _|_  j 
=  ^»  +  1  ~-  <*»+  1  abstehen,  90  wird  die  rechte  Seite  der  letaten  Gleich- 


ung:  Pnr  ^ 
•ft 


«»  +  1 


/A*  +  ««)  4-  ^«  +  1  rx;  ^»  +  ^  ^^»+1  +  ^n+i>- 

Ä  ■+  1 


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Sind  beide  Belastnngsarten  gleichzeitig  vorhanden,  ao  besteht  die 
rechte  Seite  der  Gleichung  aus  der  Summe  der  Beiträge  der  ver- 
schiedenen BeUitnngsarten.  —  Der  Auflagerdruck  der  nt«n  StUtsen  ist 

Cn^Cn-  ----  +  ^  (f  +  ril)  -  f^T- 

wenn       denjenigen  Auflagerdruck  bedeutet,  welcher  durch  dieselbe 

Belastnngaart  bei  einfachon  (über  den  Stützen  nicht  durchgehenden) 
Trägern  entstehen  würde.  —  JDas  Biegungsmoment  im  nten  iFelde 
in  einem  Abstände  x  von  der  Sifitee  n  —  t  i»t 

^  —  1^^  ^ 

wenn  ebenfalls  dasjenige  Moment  bedeutet,  welches  durch  dieselbe 
Belastungsart  bei  einfachen  Trägem  entstehen  würde.  Zur  zeichne- 
rischen Bestimmung  von  üf^  stellt  man  zunächst  Af^  durch  die  sogen 

einfache  Momenteuflgur  dar,  trägt  in  den  Auflager-Senkrechten  die 
Stutzenmomeute  M]/  ^  und        von  der  Axe  aus  nach  derselben  Seite 

hin  auf,  nach  welcher  aufgetragen  wurde,  und  verbindet  die  End- 
punkte der  Stutzenmomente  durch  eine  Gerade,  so  ist  letztere  die  zum 
Abmessen  von  Jf.  xa  benutzende,  neue  Aze. 


b.  Schiefe  Belastung. 

1)  Nallliuie.     Bildet    die  zweite 

Hauptaxe  SFf2  mit  der  Kräfte-Ebene  SP 
den  ^  ((f  mit  der  entspr.  NulUinie  SN 
den  ^  —  ß  (nach  der  anderen  Seite),  so  ist 

(wenn  a  der  erste,  b  der  zweite  Haupt- 
Trägh.-Halbm.).  Man  trage  a  =  SG  und 
5  =  &L  hintereinander  auf  der  «weiten 
Hauptaxe  ab  und  ziehe  durch  G  eine  Nor- 
male dazu.  Schneidet  diese  die  ICratte- 
Ebene  in  P,  so  ziehe  man  FL  und  daz.u 
A        so  ist  82f  die  NuUlinie. 

2)  Stärkste  SpaBnang.  ist  M  das 
Biegungsmom.  für  einen  Qnerschn^ 
F  und  schneidet  die  Kräfte -Ebene  den 
Kernrand  in  K'  bezw.  A"'',  so  dnss  =  SK' 
die  untere,  =  SK''  die  obere  Kern- 
weite, so  ist  (paoh  Handerls)  die 
stärkste  Spannung  'oberhalb  der 

Kmilini«  ff'  =  ebenso  o"  =  ~  dl. 

Stärkste  Spannung  unterhalb.  In  der  Richtung  des 
Ideinst.  Kernradius  ist  der  Biegungs-Widerstand 
am  kleinsten.  (Hat  man  den  Kern  nicht,  so  zerlegt 
man  M  iix  2  Momente,  deren  Ebenen  durch  die  Haupt- 
azen  gehen,  berechnet  iur  die  am  weitesten  von  der 
IsuUIinie  SN  entfernten  Punkte  die  Spannungen 
für  jede  dieser  beiden  geraden  Belastungen  und 
summirt  beide  Spann.) 

c.  Trägheitsmomente  ebener  Querschn.-Figurcn. 
Sind  i9JCu.  6'!^  zwei  rechtwinkl.  Pchwerp.-A^ll, 

J  ^y~S '^^••*^di«>>«ftgl»TrÄg- 

heitsmom.,  so  ist  für  eine  belieb*  Sehwerp.«>Aze 
welche  mit  SX  den  <  a  einsohUesst,  das  Trägheitsmom.: 


Fig.  27. 


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13 

1)   J  =      00»*«  4"       ^in^f^  —  6  Bin  2«,  worin  Csb 

das  Centrifugal-Mom, 

Für  die  beiden  Hauptaxen  ist  C  =  oj  für  die  erste  Hauptaxe 
8&\  wird  «T  snm  Uax.  J|,  ffir  die  sweito  Hanptaxa        sum  Min. 
Mit  ddn'Hauptaacen  als  Ooordin.*AxeiL  wird 

1)  Richtaiig  der  Haaptaxen.  Fflr  den  den  eine  Hanptaace 

mit  einer  belief.  8X  bildet,  gilt  d.  Gl.: 

2  C 

8)  tg  Sffi  =  -=  =  

.  Bine  Symmetrie -Axe  ist  stets  eine  Hauptaxe.  Ist  eretere  nlobt 
Torhanden,  so  benntst  man  vorst.  Gl.  und  berechnet  den  darin  vorkom. 

Werth  C  häufig  dadurch,  dass  man  in  Gl.  1)  f<  =:  ifiM  setstt  den  entspr. 
Werth  Ton      direct  bestimmt  und  die  GL  nach 


C  =  y        4-      ^  —  auflöst. 


Zuweilen  ist  es  einfaeher,  C  direot  zu  berechnen,  namenflieh  dann« 
wenn  die  Figur  sich  aus  Theilen  zusammeusetztf  deren  Hauptaxen 
parallel  den  gewählten  Axeu  SX  und  SY  sind  (z.  E.  bei  einem  ungleich- 
schenkl.  Wiukel eisen.  £a  ist  nämlich  für  eine  l^lache  F  in  Bezug  auf 
Axen,  welche  gegen  die  Sohwerp.-Hauptaxen  um  Äx  besw.  4%  parallel 
rersohoben  sind, 

C  SS  it'.<i|.<2t 

Hiernach  kann  man  für  die  einzelnen  Theile  die  Gentrifugal-Mom. 
(mit  Bücksicht  auf  die  Vorzeichen  Yon     und     bestimmen  und  summiren« 

Hat  man  nach  Gl.  3  den  Neigungswinkel  der  ersten  Hauptaxe  ge< 
fuudeu,  80  wird  aus  GL  2 

für  n        «t:  Jy  cos'^t  +  J%  sin'c«! 

for  cc  =  90  — fV|:         s  J*!  sin^l«!  -(-  coBV<t; 

daraus  erhält  man  ^  ^ 

/,  +      =  Ji,  +  Jy;       -  Jsi  =  ^, 

^  cos  2«, 

woraus  die  ^aupt-Trägh.-Mom.      und  «^2         ergeben,  nämlich 

S>  Trä^lieits-Hoineiite  für  Parallei-Axen.  Ist     das  Trägh.-Moro. 

in  Bez.  auf  eine  S ch we rp.- Axo,   bo  ist  das  Tiägh.^Mom.  in  Bes 
auf  eine  f  aralleKAxe  im  Abstände  dx 

Z.  B.  ist  das  Trägheitsmoment  eines  Bechtecks  in  Bezug  auf  die 
Kante  h\J^  ^  -fftA.—  =s— • 

3)  Trägh.-Halbmegser.  ^ptzt  man  j;  =  ia^\  J.^  =  J  =  ifV«, 
so  sind  a  u.  2>  Haupt- T rägh. -Halb m.,  t  irgend  ein  Trägh.*Halbm. 
(Trägt  man  a  und  h  TOm  Senwerp.  ans  senkr.  xur  ersten  bexw.  zweiten 
Hauptaxe  auf  und  eonstr.  mit  ihnen  als  Halbaxen  eine  Ellipse,  so  ist 
dies  die  C.entral-Ellipse.) 


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14 


V.  Verniessuiigswesen. 

Bearbeitet  Ton  Prof.  Hammer  in  Stuttgart. 


K«  Horizontal  mesfluiig^eii« 

A.  Messungselemente. 
i.  Längenmessung,  Unter  den  einfachen  Werkzeugen  liefert  grOsst« 
Genauigkeit:  Lattenmessung  längs  gespannter  Sehntir,  die  Latteii 
(X  Querschnitt)  dabal  mit  stählernen  Endechueiden  versohcn,  Zwischen- 
räume zwischen  je  zwei  Latten  mit  Messkeil  bestimmt.  Sonst  gebr. 
Werkzeuge  nach  Genauigkeit:  6  m-Latten,  8  m-Latten,  20  m-(Stahl-) 
Band,  Messrad;  aassusobl.  Messkeite.  v 

^  Die  regelmifttigen  Fehler  pflanzen  sioli  fort  prop.  der  gemeisenen 
Länge,  die  unregelm«  pxop.  der  Qnftdxaiwiixaei  ftttt  der  Länge  also 

Fehler  der  Strecke  »   

M  =  k,  s  +  ka  V^s. 

Für  Lattenmessg.  (gerade  abgeschn.  Enden)  längs  Schnnr  k|  ver- 
■chwlndend,  kj  je  naeh  Bodenbesohaft  und  Sorgfalt  der  MetMiiij^ete. 


0.  0006  bis  0,002.  Far  8  in  Metern  iii  ferner  (riehtige  Länge  der 
Werkzeuge  voransgesetzt) : 

für  Latten  ohne  Schnur  j  ^  n  e  >»i-     n jt       l .  1^  =  4: 1  bis  o  mm 

«  SO  M-Stahlband       |  «i  =  -0*^  bis  -O^mm  | .  j^^^  ^  g  ^  ^ 

Messrad  sowohl  in  Bez.  auf  ki  als  k^j  sehr  von  Bodenbesch,  ab- 
hängig, daSB  jeweils  besondere  Versuche  erforderlich.    Bei  Latten  also 

1.  B.  bei  100  m  abgelesener  Länge  wirkl.  Länge  100  m  —  (100.0,2)  mrj 
SS  09^  m  mit  der  lu  befürchtenden  nnregelm*.  UnslcherheU  Ton  s.  B. 

±  sVlOÖ  mm  a:  f-  8  m.  Die  regelmäss. Fehler  gewöhn!.  Längenmesinng 

oft  dadurch  im  Weseutl.  beseitigt,  dass  man  dem  Messwerkzeug  ab- 
sichtlich eine  wonig  au  grosse  Länge  gibt,  s.  B.  6  m- Latten  6^001  m  lang 
macht. 

Sehlef  gemeti.  Längen.  Die  Strecke  L  unter  Neigungsw.  a 
gemessen  gibt  auf  Horiz.  reduz.  I  =  L  cos  ;  Unterschied  zwischen  L 
und  1  gleich  2  L  sin^^^/o  (vgl.  Taf.  2).  Bei  genaueren  Längenmess. 
unregelmässiger  Linien  Nggsw.  jeder  Latte  (mit  Pendel*  oder  besser 
Libellen-Oradbogen,  geprüft  durch  Umsetzen),  bezw.  jedes  Bandes  (mit 
einem  der  in  K.  2.  erwähnten  kleinen  Instr.)  bestimmt,  so  lange  «  nicht 
>  15";  sonst  Staffel  messen:  horizontale  Latten  mit  Abscukelu.  Bei  gleich- 
mässig  geneigten  Strecken  Abzug  an  der  ganzen  schiefen  Länge  (ebenfalls 
aus  2),  oder  der  aus  Tafel  2  zu  entnehmende  Zwischenraum  d^Zngabe'O 
swischen  je  zwei  Latten-  oder  Baudlageu  Lfiim  Messen. 

//.  Winkelmessung.  Horiz.  Winkel  bei  angestrebter  gleicher  linearer 
Genauigkeit  um  so  genauer  zu  messen,  je  grösser  die  Dimens.  der  betreff. 
Figur  (jo  länger  die  Winkelschenkol). 

1)  Constante  Winkel  (90",  180";  ausnahmsweise  4Xfi)  erhält  man 
mit  Kreuzscheibe  und  den  Spiegel-  und  Prismeninstmmentohen  je  nach 
Sorgfalt  der  Arbeit  und  äusseren  Umständen  mit  einem  mittleren  Fehler 
von  2*  bis  8';  Lothe  mit  diesen  Instr.  deshalb  je  nach  Anforderg.  an 
Genauigkeit  5  bis  40  m  lang;  bei  genauen  Kreisabsteckgn.  nach  reohtw. 
Coord.  die  Ord.  nicht  über  10  m  lang. 

2)  Für  Wiukelmess.  untergeord.  Genauigkeit:  Or»dseheIbe  (Winkel- 
trommel, Polymeter  n.  s.  1)»  femer  Tielfaon  die  Bussolen  Ton  Kntsen 
(vgl.  I.  und  K.). 

8)  Theodolit.  Nicht  zu  schwere  Instrumente  mit  V  bis  10''  1(  o  n  i  e  n- 
lesung  (Theilkreisdurchmessor  10  bis  18  cm),  cur  Bepetttloa  eingerichtet, 
mit  centr.  Fernrohr  zu  unmittelb.  Durchschlagen,  sind  für  Ing.-Zwecke 
die  wichtigsten.  Zur  Horiz.-Stellung  dient  am  bequemsten  eine  mit  der 
Alhid.  fest  verbundene  Losen-  oder  Böhrenlibellei  letztere  (am  einen 
Fernrohrträger)  nicht  an  entbehren,  wenn  HOhenkreis  Torhanden. 

Untersuchung:  l)  Umdr.  Axe  der  Alhid.  (mit  welcher  die  des 
Limbus  zusammenfallen  muss)  J.  zur  Axe,  bezw,  Spielpunkts-Tangenten- 
ebene  der  Alhid.-Libelle,  bei  einspielender  Lib.  also  dann  vertical:  Lib. 
in  einer  Lage  der  Alli.  eingespielt  und  letatere  nm  1800  gedreht.  Ans- 
schlag  zur  Hälfte  an  Lih.-Oorr.,  zur  Hälfte  an  Stell-Schrb.  2)  Visir-Axe 
des  Femrohrs  Jl  an  Xippaxe  des  letiteren;  beste  Untersnch.:  im  Staadp.  0 


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15 

wird  Bichtung  OA  ftb^r  0  hlnans  durch  Darchschla^en  des  Ternrobri 
Terlängert,  wodurch  sich  Bichtun g  OBj  als  VerlÄnfferung  ergibt,  in  doi 
Jetsigen  (zweiten)  Lage  des  Fernrohrs  wird  A  wieder  anvisirt  und  das 
Verfahren  wiederholt;  die  nun  all  Verläng.  sich  ergebende  Bichtung  OB^ 
schliesst  mit  OB,  den  4  fachen  Golliin.  Fohler  ein:  entsprcbde.  VcrBchiebg 
des  Diaphragmas.  8)  Kippaxe  JL  Vert.-Axe,  d.  h.  die  tou  der  Visiraxo 
beim  Kippen  beschriebene  Ebene  [nach  Erfüllung  von  2)]  muss  bei  eiusp 
Alhid.  Iiib.  eine  Vertical-Ebene  sein  [Bed.  bette  Untenaeh.:  alt 
Projection  des  hochgelegenen  Punkts  A  auf  etwa  den  Horizont  des 
ßtandp.  O  ergibt  sich  in  der  Fernrohrlage  I  eine  Richtung  Oai.  in  der 
F.-R-L.  II  die  Richtung  Oa^,  die  richtige  Proj.  Richtung  Oa  haibirt 
den  Winkel  a|Oa,;  Fernrohr  auf  a  gerichtet,  nach  dem  Brheben  deeaelben 
bis  A  Wegschafifen  der  ganzen  Abweichung  durch  Heben  oder  Senken 
des  einen  Ferurohrlagers ;  a|  und  a^  am  bequemsten  als  Ablesungen  aui 
horiz.  gelegter  NivelL-Latte. 

Elim,  einer  etwa  TOrhand.  Exoentxio.  zwischen  Alhidade  und  Limbut 
durch  Ablesen  zweier,  etwa  180°  von  einander  absteh.  Nouien;  übrigens 
Jedenfalls  beide  Nonien  benützen,  da  Ablesunj^sfehler  bei  den  hier  voraus«, 
gesetzten  Feldinstr.  mit  Non.-Ablesg.  gross  gegen  den  Fehler  beim  Ein- 
■tellen  eines  Zielpunkt!. 

Pflr  Messung  der  Horizontalwinkel  genügt  die  Unter- 
tuohung  1),  <ia  Fehler,  welche  von  Visiraxe  und  Kippaxe  herrühren, 
eliminirt  werden  durch  Wiederholung  jeder  Messung  mit  durch* 
geschlagmiem  Femrohr  und  Mittelbildung.  Wird  der  Theod.  in  Ab* 
tteckitng«!!  benutst^  so  ist  er  yoUttftndig  ra  reotiflciren. 

B>  (Kreuzsoheiben-)  Aufnahme  kleiner  Gebiete;  Flächen- 
berechnimg  aus  den  Messungszahlen;  Coord.-Transform. 

1)  Abscissen  am  besten  durchlaufend  gemessen  (mit  Controle);  zu- 
lisaiffe  Länge  der  Ord.  mit  Kreuzschb.  und  Winkelsp.  s.  A.  II,  1.  Wenn 
auf  dert^ben  Seite  der  Aufnahmtlinie  nahe  heieinandor  eine  grOttere 
Zahl  l&ngeror  Ordinaten  su  metten^  itt  Paxallele  aar  urtprüngL  Abio.« 
AJte  als  Hilfs-Aufnahmslinie  angezeigt. 

^  Berechnung  polygonal  begrenzter  Flächen  aus  Coord.-Aufnahme 
der  Bokpnnkte  durch  Zerlegung  in  die  Dreiecke  und  Trapeze,  welche 
durch  die  Goord.  angedeutet;  pYersohränkte**  Trapeze  (Aufnahmslinie 
ichneidet  die  betreff.  Polygonseite)  ebenso  berechnen  wie  gewöhnliche, 
nur  die  beiden  Farallelseiten  (Ordin.)  mit  Tersclüedenem  Vorzeichen 
nehmen«  Allgemein  giltig  itt  L*Hnilier>t  Flftchenformel:  Sind 
(>i7iX  (sVi)  •  •  -  (^Vn)  die  reehtwinkl.  Coord.  der  Eckpunkte  eines  n-Eokt 
mit  aus-  oder  einspringenden  Winkeln,  dessen  Seiton  sich  nicht  über* 
•chneiden,  so  ist  der  doppelte  Fläclieniuhalt  des  Vielecks: 

-f  2  F  =  X|  (y,  —  yn)  -}-  ^2  (y^  —  Vi)  +  -  -  -  +       (7i  —  yn-i), 
-f  2  F  =  yi  (xj  —  Xn)  H-  ya  (X3  —  x,)  -|-  .  .  .  +  yn  (Xi  —  Xu-i) 

(iede  Abto.  mult  mit  Differenz  der  folg.  minus  Yorherg.  Ord.;  entspr.  für 
Ord.)*  Drehungttinn  von  z  nach  4-  y  hier  gleichgiltig,  nur  die  Vor- 
«eichen  der  Ord.  zu  beiden  Seiten  der  Absc.-Axe  cousequent  unter- 
scheiden. Die  beiden  Formeln  geben  die  Fläche  mit  verscliiedeneu 
Vorz.;  Doppelrechnung  zur  Controle  nicht  unterlassen.  Bildung  der 
Produote:  bei  kleinen  Flftchen  direct,  tonst  Rechentafeln  (besondert 
Bieter,  Tafel  der  Yiertelquad rate)  oder  BcchenmaBchino. 

8)  Bei  Theilungs-Aufg.  u.  s.  f.  kommt  vor  Anfg.  der  Coord  - 
Transf.,  wenn  Funkte  derselben  Figur  auf  verschiedene  Aufn.-Linieu 
besogentlnd.  Allgemeine  I'ormeln:  Das  Ooord.-Syttem  (x'y')  liegt  gegen 

Bjitem  (x  y)  so,  dass  -f  z  im  ührseigertinn  (gegen  -f-  y)  um  Winkel 
gedreht  werden  muss,  um  die  Bichtung  -f  ^'       erhalten,  der  Ursprung 
des  Systems  (x'yO  hat  im  System  (zy)  die  Goord.  (a,  b).  £s  bestehen 
die  Beziehuugen: 


1 


1 


X  =  a  4-  x'  cos  «  —  y'  sin  « 
7  =s  b  H-  x'  sin  a  -I-  y'  cos  c< 


x'  =  (x  —  a)  cos  «  4-  (y  —  ^)  " 
y '  =  —  (x  —  a)  sin  «  +  (y  —  b)  cos  u 


C.  Flächenberechnung  aus  Plänen  und  Zeichnungen. 


1)  Abstechen:  Polygon  zerlegt  in  Dreiecke  oder  Vierecke  (letztere: 
Diagonale  mal  entspreoh.  Höhensumme);  u.  U.  „Verwandlung""  (Quer* 
Profile),  bldw  Pinn  .dmeheehnitillcli  linear  nm  p<»/o  eingegangen» 


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16 

•u  Bind  die  mit  den  aDmittelbaren  Abstichen  berechneten  f  iftohsn  SQ 
▼orgrOasejm  am  %  pO/o  (diese  Üorr.  suoh  bei  folg.  2)  n.  8)  in  beaehleii);  bei 
gedruckten  Plänen  meist  zwei  su  einander  ±  Blohtangen  Torhanden 
(Kichtuug,  in  der  sie  durch  die  Walze  der  Presse  gingen  nnd  ±  dazn), 
in  welchen  der  lineare  Eingang  ein  Max.  und  ein  Min.,  xeigt.  let  der 
erstere  p"/o,  der  sw^te  q>  (a.  B.  und  l^/b),  to  iit*  eine  BtMok«  1, 
deren  Projeotion  auf  die  erste  Biolittmg  m,  auf  die  aweite  n  lan|f  iet^ 

11t  TergrOssern  um  AI  —  krummliniger,  aber 

einiger massoa  regelm&ss.  Begrenzung  der  au  berechn.  Pläche  kann 
Dienste  leisten  die  Simpson* sehe  EegeL 

S)  Qnadratnetz(„Schätzquadrat<*)oderParallelen]iela(«HaTfe*) 

auf  durchsieht.  Papier,  Horu,  Gelatine  für  FUchenberechuung  geringer 
üeuaui^'keit  vielfach  brauchbar;  „Parallelonnctz"  insbesondere  boi 
Berocbauog  grösserer  (^uerproülüächen,  wenn  die  Prof.  in  best.  Mass- 
stab, am  bequemsten  1:100  auf  iwm- Papier  gezeichnet  alnd:  xneoba- 

niecno  Zirkel-  oder  PapierstreifoD-Addition  der  MittcllinieÄ  der  Trapeae 
▼on  je  1  cm  Brcito  in  cm  gibt  uumittolbar  Fläche  iii  qm. 

S)  Plauimeter.  Polar  plan  im.  wogen  Einfachheit  und  Billigkeit 
meist  allen  anderen  vorzuziehen.  Fahrarzn  und  Stange  durch  Scharnier 
▼orbuudon;  der  erstere  endigt  in  Entfernung  a  (die  verändert  werden 
kann)  vom  Sch  im  Vahrstift,  der  letztere  in  der  Eutf.  b  vom  Sch.  in  dem 
während  einer  Flächcnbeatiiumung  festzuHctzenden  i'oh  Hinter  dem 
Sch.  ist  am  Fahrarm  befestigt  das  Bad  vom  Umfaug  u  (Entfernung  des 
Badrands  vom  8cb.  ss  o)  vnd  das  Zählwerk  fttr  die  Umdrehungen  det 
letzteren.  Ablösung  der  ganzen  adnmdrehungen  auf  der  Zählscheibe, 
bis  ü,OÜl  Uindr.  auf  dem  JioUenrand;  n  ist  im  folg.  die  Anzahl  der 
Badumdrehungen  beim  Umfahren  einer  bestimmten  Pigui  (Zählwerks- 
ablesuug  am  Ende  der  Umfahrung  minns  Ablesung  am  Beginn)^  f  die 
SU  bestimmende  Fläche  des  l'lans. 

Fttr  Pol  ausserhalbFigurisifsii.au, 

»  »  innerhalb  *  »  f  =  n.au  +  C, wo C  =  TT  (a' -f  b'-f-2ac). 
Für  Pol  ausserhalb  also  die  Constanto,  mit  welcher  die  Radum- 
drehungszahl zu  malt.,  um  f  zu  habeu,  nur  abhäugig  von  a  und  u;  mau 
macht  hier  am  bequemsten  au  =  100  qem  =  1  qdm  und  swar  durch  Ver- 
suche mittelst  einer  Probefignr  von  genau  bekanntem  Inhalt,  z.  B. 
Quadrat  von  100  qrm.  Die  Figuren  sind  bei  Pol  ausserhalb  im  Uhr- 
zeigersinn zu  umfahreu,  um  positive  Veränderung  des  Zählwerksstands 
zu  bekommen.  Beisp.:  Bei  3  mal.  Umfahrung  der  Fläche  100  qcm 
haben  Eich  die  Ablesg.  ergeben  7,538  (Anfang),  8,635,  9,530,  (l)0,52Gj 
Mittel  der  Diff.  (Radumdr.  für  1  Umfahruug)  =  0,996;  damit  au  =  100 qcm 
wird,  muss  also  a  verkleinert  werden  (n  zu  klein)  um  0,4%;  neue 
Versuche  u.  8.  f.  Bei  Bestimmung  von  Flächen  geben  dann  die  Zahlen  der 
Radumdrolunigon  unmittelbar  qfim.  Die  Lage  des  Pols  bo  wählen,  dass, 
wenn  der  l'uiirätift  etwa  in  den  Schwerpunkt  der  zu  bestimm.  Fig. 
gesetzt  wird,  Arm  und  Stange  ungefähr  X  aufeinander.  Grosse  Fig. 
entweder  aerlegt  oder  auch  berechnet  mit  Hilfe  der  Stellung: 

Pol  innerhalb.  Durch  Abmessen  von  a.  b,  o  ist  0  gen&hert  zu 

bestimmen,  genauer  mit  Hilfe  einer  Probefig.  Als  solche  empfiehlt  sich 
hier  ein  Xreis  von  genau  10  oder  15  cm  Halbmesser:  in  eine  dtinne 
HetaUsobiene  sind  in  dieser  Entfernung  2  Löcher  eingestooben,  Ton 
denen  durch  das  eine  die  Polnadel  gesteckt  wird,  während  das  zweite 
(Vertiefung)  den  Fahrstift  aufnimmt.  "Hei  Toi  innerhalb  (etwa  im  Schwer- 
punkt) umfährt  man  die  l^'ig.  entgegeugesetzt  dem  Uhrzeiger- 
sinn, da  sich  hier  bei  dieser  Drehrlchtung  die  Ablesungen  des  Zftbl* 
Werks  vergrössern,  hat  aber  dann  in  der  obigen  Gleichung  n 
negativ  zu  nehmen,  d.h.  es  ist  n.an  von  0  abzuziehen.  Beisp  : 
es  ist  a  n  genau  —  lOü  qcm  gemacht  worden  (s.  ob.);  mit  Schiene  10  em 
(also  bei  Umfahmug  der  FUiohe  814,16  qem)  erhält  man  >ei  negatiTem 
Drehsinn  die  Ablesgn.:  1,348,  (1)8,930,  (3)6,510,  (6)4,096  (beachte,  ob 
18,..  oder  28.  !);  Mittel  der  Difif.  17,583,  demnach  da  au  =  100,  0  = 
314^  4-  I76ö,i  qcm  —  2ü72,ö  gew.  Die  C  beträgt  für  die  gebräuchUcbste 
Coustr.  der  Poiarplan.  (Amsler)  bei  derjenigen  Länge  von  a,  welebe 
au  —  100  qcm  ma  lit,  1900  bis  2200  qcm\  Bestimmung  von  C  selbst  aus- 
fuhren (mit  Normalmaassen  der  Probeüguren)  da  die  angegebenen  Werths 
oft  nicht  zuverlässig. 

Genauigkeit  der  Fliohenbest.  mit  dem  gewOhnL  Folaaplaa. 
grösser  bei  Pol  ausserhalb  als  innerh.  der  Fig.;  im  eiiteieB  IW  bei 


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17 

Flächen  von  50  bis  300  qcm  der  mittlere  zufällige  Fehler  einer  ümfalirung 
(bei  Wiederholung  d.  Umfabrung  von  gleicher  Polstellung  an?)  ^twa 
2  Nonieu-Einheiien  (wenn  die  Kou.-Einheit  wie  es  für  au  =  lüO  q^ctn  der 
Fall  ist,  10  qmm  yorsiellt),  aUo  t^ei  Flächen  Ton  100,  200,  800  qem  beaw. 
0,2  "A>,  0,1  "/o,  0,05  o/o  der  Fläche,  dazu  regelmässige  Fehler  wegen  Pol- 
etellung.  Der  Unterschied  der  Uen.  jedoch  bei  sorgfältiger  Bestimmung 
von  C  und  für  den  Fall,  dass  a  und  b  nahezu  gleich  läng,  was  bei 
au  =  100  qem  etwa  sntrint,  nicht  so  gross,  als  meist  angegeben,  so  dass 
die  Innenstellung  des  Pols  nicht  so  ängstlich  zu  vermeiden  ist.  Auch 
Irrthümer  („berüchtigte  Constante")  sind  bei  Festhaltung  der  obiger 
Torsichtsmassregeln  ausgeschlossen.  Gewöhnlich  wird  jede  Figur 
awefmal  umfahren ;  gewisse  Fehlereinfl.  elim.,  wenn  das  erste  mal  das 
Eweite  mal  gefahren  wird  (die  erste  Umfahrung  jedenfalls  in  dem 
oben  angegebenen  Drebsinn).  Am  bequemsten  (bes.  bei  häufig  wechselnden 
Massstäbeu)  rechnet  man  stets,  wie  im  vorstehenden,  die  Fläche  f  in 
natOrl.  Maass  {qcm)  des  Plans  und  bestimmt  efst  nachher  die  entsprechende 
wirklielie  FlAohe  aus  (1 :  M  Hassstab  der  Zeiohnang  oder  des  Plans) 

F  =  f  .  M2. 

Bei  anderen  Einstellungen  von  a  derar^  dass  in  bestimmten  Maass- 
stftben  die  Non.-iBinbeit  einer  bestimmten  Flacheneinheit  entspricht,  darf 
a  nicht  ^n  klein  weiden,  da  sonst  StabiUtftt  Noth  leidet. 

"Von  neueren  Plan  -ToaBtr.  wegen  vorzüglicher  1?osnltr\te  und  der. 
Möglichkeit,  sehr  grosse  Flächen  (besonders  beliebig  lang  gestreckte) 
auf  einmal  nmfahren  zn  können,  besonders  erw&hneuswerth  Rollplani- 
meter  von  Coradi  (Zürich):  spec.  Fall  des  Polarplan,  mit  Pol  in 
OD  Entfg.  (b  =00,  also  Pol  stets  ausserhalb);  flas  Scharnier  wird  mit  Hilfe 
zweier  geriffelter  Bollen  so  geführt,  dass  es  sich  nur  in  einer  (Geraden 
1ifn-  nnd  herbewegt. 

D.  Ausführung  mxd  Berechnung  der  Theod.-Horizontalmess. 

1)  Berechnung  ebener  Dreiecke  s.  b.  Mathematik      2  d.  geb.  Thoilcs, 

2)  Potheuot's  Vierecksau  fg.  in  dem  Viereck  P1P2P3P  sind  ge- 
geben P,Pi  =  a,  P^j  =  b,  <  r,P,P,  =  ;',  unddie^PiPr^^^^PiVI^^/^, 
unter  welcnon  in  P  die  Streckou  a  und  b  erscheinen.  Gtiäuciit  die  Ent- 
fernungen PPt,  PP2,  PP3  und  die  Winkel  in  P|  und  P».  ^  Mit  den  Bes. 
der  Fig.  ist 

^  +  V  =  SM»-  («  -f     +  y)i 

Hilfsw.  X  ans  tg  ;i  =  — ^  ;  gibt 


sin  ti 

womit      t/'  bekannt;  femer 


sin  ß 

ctg  (4Ö'>  4-  k), 


PP,= 


'  =  ^  Sin     +  r,);  PP3  =  ^  ^  «i,  4. 

b 


PP,= 


sin  fp  nnds: 


sin  1//  (Probe). 


Fig.  S9. 


sin  «         '  Bin  ß 

S)  Hanson's  Vierecksauf gäbe:  unzugängliche  Distanz. 

Im  Viereck  BCAiA  ist  gegeben  lM^=a,  die  Winkel/^,  y ;  ,  (vgl. 
Fig.  30)  gesucht  AAi  =  e  (oder  gogoben  AA,,  gesucht  ilC).  Die  zwei  Fälle 
zu  unterscheiden,  wenn  A  und  A|  auf  dert»elL>eu  oder  aul'  verschied.  Seiten 
Yon  BG  liegen;  im  ersteren  heisst  es  mit  nebenst.  Beseichn.  Ilberall 

ßi\  im  zweiten  (f?+A),  im  Uebrlgen  die  Auflös.  dieselbe 


Fig.  30 


Fig.  31. 


XXV.  Jii>einh^ra'9  üal.  1898,  Oel^efteter  Thoil  II. 


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^    2       Bin  y    sin  ;'i        ,  . 

ctg  A  Ä  :  ^-  woboi 

«in  IC  sin  fc/ 

«  =  180"  —     4-        «1  =  180O—  ißi  4-  /t),  gibt 
tg  y      ^  SS  tg  ^      ^  ctg  (45»  +  womit 

bekannt;  endl.  ist  mit  q  =  ^^-^  .  — —  nnd  =  -i^:^'  .   (Pr.  1) 

Bin  fe  Bin  (f>  sin  rc,  Bin 

e  =  a  q  Bin  (/^  -f-  /^i),  woraus  e,  bezw.  a. 

4)  Grandformeln  fftr  trig.  Beclin.  im  rechfw.  Oo0rd.-87it 
VorauBsetznng:  +  x  muss  nm  -f-  gedreht  werden  (Beziff.  der  Theilung 
am  Theod.-Horiz.-Kreis),  um  in  die  Bichtang  4-  7  2U  kommen.  Bichtungs- 
winlcel  (z,  PfPs),  kflrser  (PjPa)  der  Verbtndttngestreoke  der  Punkte  P|  nnd  P, 
ist  Winkel,  um  welchen  die  durch  den  Anfangspunkt  P«  gezogene 
Parallele  zu  -f-  x  im  4-  Brebsinn  gedreht  werden  muBS  bl^som  Zusaismen- 
fallen  mit  Bichtnng  P^P^.   Es  ist 

(1)  (P,P,)  =  (PjP,)  4-  180«;  ist  allgemeia  in  Pj  der  Winkel  zwischen 

P,  links  und  P3  lechts  gleich      so  ist 

(2)  (P,p3)=(P,Pa) 

(ß  also  abziehen,  wenn  es  den  Winkel  von  Pj  gegen  P2  hin  gezählt 
bezeichnet). 

Alle  ff.  Aufg.  führen  aaaser  auf  die  Def.  Olohg.  (1),  (2)  auf  die  zwei 
Qrondanfg.  snrttck: 

a.  Gegeben  «wei  Pnnkte  P„  Pj  durch  ihre  Coord.  (x,y,),  (xjVj), 
geenoht  die  Streek e  PjP,  =  a  und  ihr  Bich tnngs winke!  (PfPi). 

tg  (PjP,)  =  ^^Ä— — J&  (Eudpuukt  voran  I;  oiudeutig,  Bin  Yorz.  acs 


(») 


X3  - 


Zählers,  cos  ^orz.  des  Neunera). 

a  »  ■^«"•^^    und  =      ~  . 

Bin  (P,Pj)  cos  (PjPa) 

b.  Vom  Punkt  (x^yj)  geht  die  Strecke  a  unter  Bioht.-W.  a 
ane;  die  Ooord.  des  Bndp.  werden  nach  (S): 

(4)  x,  =:  X,  4-  a  •  CO8  « ;  Jj  =  yi  +  a  .  sin  «  ,J 

5)  Stationirung  (Zugmessung). 

(n  4-  1)  Punkte  0,  1,  2,  ....  n  werden  nach  Bcihenf  ihrer  Num- 
merirung  geradlinig  verbunden.  Die  gemessenen  Seiten  längen  seien  mit 
a  beseiebnet  und  swar  bat  jede  Seite  als  Index  die  Nummer  ihres  End- 
punktes im  Sinn  der  Zugnnmmerirung,  so  dass  a^  die  Strecke  xwisckea 

den  Punkten  (r  —  1)  und  r.  Die  Bicbt.>W.  der  Selten  seien  mit  (t  bes. 

und  zwar  ist      der  Biobt.-W.  Ton  a^.  Die  in  1, 2 ....  (n  ->  1)  gemessenen 

Polygonwiakel  sind  Aj,     .  • .  A,^     1  und  zwar  Ist  A,  der  Winkel»  nm 

don  in  r  dir  TJichtuug  nrich  (r  —  1)  im  4"  Drohsiun  zu  drehen  ist,  um 
sie  in  die  Kichtuiig  nach  (r  4-  1)  zu  bringen.  Aus  den  gegeb.  od.  beliebig 
.^ugenomm.  Coord.  einer  Ecke  und  dem  geg.  od.  bei,  ang.  llicht.-W. 
einer  Seite  sind  die  Coord.  der  n  Übrigen  jSdcen  au  bestimmen. 

Sind  gegeben:  (ZfOTo)  ^Ib  Coord.  der  Ecke  0  und  nti  als  Bicht.«-W.  der 

ersten  Seito  a.  (0  —  1),  so  finden  sich  [gemäss  (1),  (S)  nnd (4)3  dieBieht.- 
W.  und  Cooro.  recurrircud  aus  Ol.  (ö)  und  (6): 


(B) 


«,  =  (C^  4-  A,  4-  1800. 

A,  i  im 

~  "n-^l  +  Att-J  ±  1800, 


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19 

X,  SS  *o  +  •!  Ä>t  Wi     •    y'i  =  To  +  »I  tin  «, 

s  X|  +        «t      n  =  yi  +    «itt  «t 


Addit»  TOn  (6)  und  (6)  gibt  iheilwelse  Goutrole  der  Rochnung. 

Attsrechnting  von  (6)  nnd  (6)  Rcliematisoh  fütifstellig  oder  (meist 
genttgend)  yiersteUigi  auoh  Coord.-lafoia  zu  verwendeiii  die  wichtigeten 
Bind:  Liebenftm,  Tafeln  der  Tielfechen  sin  nnd  cob,  nlteT.;  Defert, 
Tsfeln  zur  Bcr.  rochtw.  Coord.  (Berlin),  Winkel  in  alter  Theiluiipr  nnd 
in  neuer  T.;  Clouth,  Taf.  z.  Ber.  gon.  (^oord.,  Wickel  iu  neuer 
Theilong  und  alter  T.;  Steilbogen,  Tab.  roobtw.  Coord.  (iierim  lö85) 
B.  Lloyd  Gut  den,  TvATerse  Tablee  (London),  Interrell  Vm,  Coord. 
mat  4  Deoinuilen,  eeltr  beinern  (nnoh  fdr  6.  T«)* 

Mit  Transp.  und  Massstab  sollten  Züge  nur  anfgetrapon  werden  im 
Fall  sehr  ungenauer  Messung  der  A  (Gradbcbcibc,  liussole),  sogar 
in  diesem  Fall  übrigens  oft  der  verschwindende  Zeitaufwaud  fUr  Bech- 
Qung  durch  ratcheree  und  Bioheres  Auftragen  (mit  Proben)  eingebracht. 

Messung:  Seiten  iweimal,  das  einemal  abgesetati  auf  dem  ttftdc« 
weir  darohlaufend ;  Winkel  bei  gröss.  Stat  mit  30"  Theod.  Je  einmal  in 

jeder  F.  K.  h  ,  bei  kurzen  oder  uutergeord.  Polyg,  entspr.  ungenanor. 
Zug  möglichst  strecken  (die  A  möglichst  bei  180*');  Seiten  mögl.  gleich 
laugi  zwischen  60  und  SOÖ  m,  keineefalla  unter  80  w\  je  kftraer  Seiten 
deeto  sohltdrere  Oenirirung  ron  Standpunkten  und  Zielpunkten. 

Oeeohloee<>n6T  und  angesohl.  Zug.  Fillt  Beke  n  auf  0 
10  tanlniaa  (geachl.  Polyg»)  die  Messnngsprohen  ^A  =  k.lSO^;  Xn  = 

ST  yo.  Sind  die  beiden  Endp.  des  Zugs  durch  ihre  Coord.  gegeben 
(trigon.  Signalpnnkte),  so  liegt  wesentlich  derselbe  Fall Tor  (angeschloss. 

Zug):  Gegeben  (Xo  Vq),  (x»  y,,),  ausser  den  oben  angegeb.  rolyg.-W. 
noch  gemeBsen  in  0  der  Winkel  An  zwischeu  einem  weiteren  gogeb. 
Festp.  I  [Coord.  (Xj  y^)]  und  der  Ecke  1,  in  n  der  Winkel  zwischen 

(n— 1)  und  Featp.  II  (x„  y,i).  Aus  (x,  y,),  (xo  yo),  Ao,  bezw.  aus  (x^  y„), 

(Xtt  y„),  An  folgt  gemäss  (3)  nnd  (2)  der  Richt.-W.        bezw.  «n»  also 
—  rf,)  vorgeschrieboii.  Aus  (ö)  ist  2,A  =  «n  —       +  ^  .  180*^.  —  Im 
Fall  dos  angeschloss.  wie  des  geschl.  Polyg.  demnach  zunaclist  die  A  bo 

zu  verbessern,  dass  ^A  mit  ihrem  Sollwertb  stimmt.  Wenn  die  Zug> 
Seiten  ziemlioh  gleich  lang,  gleichmäss.  Vertheilg.  des  WtnkelwtUer^ 
Spruchs,  sonst  grösser«  Verbes«.  fttr.  die  W.  mit  kttrseren  Sehenkeln 

(prop.  ^  der  recipr.  Worthe  je  zweier  Seiten.)  Der  Zug  mit  den  Yer- 
heas.  A  berechnet,  gibt  noch  einen  Widerspruch  Ton  (zn  —  z^)  beaw. 

(j0  —  yo)  gegen  ihre  Sollverthe;  Verbess.  der  einzelnen  a .  cos«  und 

h  •  fllnfe  prop.  ihren  absol.  Werthen  oder  prop*  den  Seilenltogen. 

Oenauigk.:  ^A  darf_Jn  wichtigen  angescht  Zügen  von  ihrem 

Sollwerth  um  höchstens  l'l^n  abweichen,  die  SohlussfeUerstreoke  (nach 
Verbess.  der  A)^  d.  h.,  wenn  (Xf/  j^'}  die  Ooord.  des  Punkte  n*  sind,  In 

welchen  der  Zug  statt  nach  (Xß  yn)  führt,  der  Betrag  V  Un'— xn)*  +  (yn'  -yn) 

darf  keinesfalls  Über  0,04  bctrngGii.    Gescbl.  Polyg.  nur  für  kleine 

oder  untergeord.  Polygon.,  genaue  Beachtung  der  Lattenlänge  („Staugen- 
correction"). 

Zeigt  sich  beim  Schluss  des  geschl.  oder  augcschi.  Poiyg.  in  Folge 
eines  groben  Versehens  beim  Messen  eine  grobe  Abweichung  in.  (x,^'  —  x^) 

und'Cy^'  ^  'j^  so  lässt  sich  der  Fehler  erkennen,  wenn  nur  K in  solcher 

Yorliegt:  bei  einem  groben  Seitenfehler  liegt  die  Fehlerstrecke  n'n  (nahezu) 
parallel  au  d^  fehlerhaften  Seite  und  ihre  Ltvnge  entspricht  dem  groben 

Fehler;  bei  cinom  groben  Winkolfnbler  (in  2.  A  unmittelbar  sich  zeigend) 
Keht  Mittelloth  tou  n'n  durch  die  Fehlere^o.  Graphische  Unter- 
suchung genügt 

2* 


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20 

6)   (Kleiii-)Triangulijung8  - Aufgaben.         '  - 

a.  Aufgabe  der  eiufachen  Triaugulirung:  Einschaltung 
eines  Neupunktes  ins  Xriang.-Ket£  durch .  Vorwärtsein- 
■chneiden.^  Gegeben  die  Coord.  (x^  y^^,  {x^^      der  Feslponkte  A,B, 

gemessen  die  Winkel  f<)     y  des  Dreiecks  ABO«    Gesneht  die  Ooord 

Bezcichnnug,  um  Zweideut,  von  C  zu  vermeiden:  auf  der  gegeb. 
Strecke  AB  stehcud  und  gegen  0  Behend,  soll  der  zur  Linken  liegende 
Puükt  A  öcin.  Abweichung  in  («  + +  )')  ^'O*^  16ö0  bei  gleich  gen 
Messung  der  Winkel  gleichm.  vertbeilt.  Winkelmessnng  meist  durch 
einige  Bepet  ,  ftuss.  znläss.  Fehler  der  Winkolsumme  je  nach  geford.  Gen. 
und  nach  Länpe  der  Dreieckseiten  10"  bis  1'.  Als  Coutr.,  wenn  der 
dritte  Winkel  ohne  umständl.  Gentrlrung  nicht  gemessen  werden  kann, 
u.  U.  Messung  der  £rgzg.  der  beiden  zugängl.  W.  anf  360^  oder  Wieder- 
holung der  Bepet  von  rechts  nach  links.  Gemftit  (3),  (3)  und  (4)  wird 

tang  (AB)  =  —  — — ;  AB  =  — r-rur  = 


X 


b 


—      '         ~"  sin  (AB)    *      cos  (AB)  ' 


(AC)  =  (AB)  —  «  ;  (BC)  =  (AB)  +  ß±  ISO», 
(links  Subtrahiren,  rechts  Addireu). 

sin  y  sin  y 

=      +  A  C  cos  (A  C)  und  =      +  B  C  cos  (B  C)  ) 

=      4-  AC  sin  (AC)  und  =      -f-  B  0  sin  (B  C)  j 

h.  Bflckwärtseinschneiden  Uber  drei  gegebene  Fest- 
punkte (Pothenot*sche  Best.)  Winkclmessung  auf  dem  Nea- 
punkt  allein  auszuführen.  —  Gegeben  die  Coord.  (x,yj),  (X2y2),  (x^yg)  der 
Festpunkte  Pi,  Pj,  p3-,  in  P  gemessen  die  Winkel  nr  zwischen  und  Pj, 
^  zwischen  P2  und  P3  [(vergl.  2)  nebat  Fig.].  Gesucht  Coord.  von  P. 
Aus  den    ge^eb.  Coord.  nach  (3)  zu  rechnen  (P2p|)i  ^2^1»  (^'2^3)  ^7^3] 

damit  /  =  {l\Vt)  —  (PjPa)  bekannt,  Viereck  nach  2)  aufzulösen,  womit 
liängo  und  Bichtungswinkel  der  Strecken  PP|^  PP«,  PP»  endlieh  die 
Oooxd.  von  P  nach  (4).* 

c.  II  ü  c  k  %v  :i  r  t  s  e  i  n  s  c  h  n  e  i  G  n  über  zwei  g  e  g  e  b.  P  e  s  tp.,  A  u  f - 
gäbe  der  zwosi  Punkte  paare  (Hansen'scheBest.):  Einschal- 
tung von  zwei  iSeupuukten  zugleich  durch  Winkelmessung  auf  den  Neu- 
pulikten.  —  Gegeben  die  Coord.  (zy),  (X|yi)  der  Punkte  A,  At;  in  B 

und  C  gemessen  die  W.  yi  [(vergl.  S)  nebst  Fig.].  Gesucht 

Coord.  von  B  und  C.  Analog  der  rorigcii  ÄTifg.  die  Aufl.  mittelst  (3)  zn 
reduc.  auf  3),  wonach  mit  Hilfe  von  (2)  und  (4)  die  ges.  Coord.  zu  berechnen* 

Bei  den  Aufg.  b.  und  c.  die  Winkel  meist  in  einigen  Sätzen  gemessen. 
Ist  Ncup.  C  in  a.  durch  den  Schuitt  von  melir  als  2  Strahlen  (von 
niehr  als  zwei  Standp.  aus  oder  von  swei  Standp.  ans  durch  Messung 
der  Winkel  zwischen  den  Richtungen  nach  mehreren  weiteren  Fest- 
punkten und  der  Kichtung  nachC)  vorwärts,  oder  der  K'eupunkt  P  in  b. 
durch  mehr  als  3  Strahlen  (nach  mehr  als  3  leatpunkten)  rückwärts 
eingeschnitten,  so  liegt  Ansgleichnngsaufgabe  tot,  die  graph.  behandelt 
werden  kann. 

U.  U.  wird  zur  Punktbest.  Combination  ron  Vor»  und  Rflokwirti« 

schnitten  augewandt. 

7)  Geodät,  liest,  der  Kordriohtnng  im  orientirten  Coord.- 
System  (Merid.-Convergenz).  Die  Richtung  der  x-Axe  eines 
(Landesvermess.-)  Systems  falle  mit  dem  Merid.  des  KuUp.  zusammeni 
(4-x  nach  K;  also  +7  "ach  E),  im  Punkt  (x,y,)  soll  die  Biohtung  der 
N.-S.-Linio  augegeben  werden.  Die  ges.  Kichtung  (Merid.  von  P,)  macht, 

wenn  (f'  die  geogr.  Br.  von  Pj  und  r  der  entsprechende  ICrUmraungs- 
halbmeseer  der  BrdoberA.  ist,  mit  der  Richtung  -f  x  den  Winkel  (in 
Secunden) 


tg*  y  •  ^* 


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2t 

derart,  dass  der  Merid,  nach  der  x-Ax©  hin  ron  der  Parall. -f-x  abweicht 
(Vorzeicheu  von  y,).  Au  der  Richtung  nach  eiuem  bekannten  Zielpunkt 

(x^j)  hat  man  also  den  Winkel  (PiPo)-}-^!«  von  rechts  nach  linke  an- 
•ulegen. 

Die  Werths  von        auf  0^'  genau  liefert  Taf.  13. 

SS,  AbsteokangexL. 

/.  Gerade  AB  mit  Hindernissen:  Parallelabweicl.en;  oder  durch  A  die 
Oerade  AD  beliebig,  ist  dann  0  dar  Fusapunkt  des  Loths  von  B  auf 
AD  lind  AC  =  a.  CB  =  b,  so  erhält  man  für  belieb,  Punkt  der  vcr* 
langten  Geraden  die  zur  Absc.  x  (von  A  aus  auf  AD  gemessen)  gehörige 

Ord.  aus  y  ss  z  •      (fttr  kleines  b  Kechenschiebe^. 

27.  Durch  O  Gerade  OB  absnstoeken,  welche  mit  gegeb.  Ger.  OA 
den  vorgeschriob.  Wink«!  it  einachlietst.  Absteckung  eines  Punkts  B. 
in  der  Nähe  der  verlangten  Richtung  dnrch  Benutzung  Eines  Non.  am 
Theod.;  Winkel  B|OA  genau  gemessen  (repet.  mit  Compens),  ist  dessen 

Unterschied  gegen  ic  gleich  ^re^,  so  ist  Bi  zu  Tcrsetsen  um  d 

wenn,  d  die  (ungef&hre)  Entfernung  OB,.  ^ 

///.  Kreinhögen  für  Bahn-  und  Strassenaxen, 

1)  Hauptpunkte  (und  H  a  ii  p  1 1  a  n  ge  n  t  e  u  )  für  pinfacho 
F'^w^^^^®"*,^*®  >'üldb  gegeb.  üichtungen  AB,  AU  siud  durch 

den  beide  berührenden  Kreisbogen  yom  Halbmesser  B  zu  verbindeu.  — 

Gemessen  wird  Winkel  BAO  -  tf,  woraus  «  =  IflOO-  j  j  Berührungspunkte 
Yon  A  ans  eingemessen  mit 


AB  Ä  AO  =  B  tg 


Bogenmltte  Mn  durch 

HaTbiren  des  Winkels 
in  A  und  Abmessen  Ton 

AUg  S    —  B. 

cos  —  a 
% 

^HMo     B  —  B  cos 
(Probe). 

Tangeute  in  JM,,  durch 

AD  =  AB-«Btg  —  = 
AD,. 

Probe :  D,  Mq,  Dj  in  Ger., 


DD.  =  21i.  tg  IL  in 

4 

halbirt.  B,  Mo,  C  ge- 
nügen meist  als  Haupt- 

punkte;  "wonn  anrh  die 
Bogenviertel  als  solche 
noch  erforderlich  (vgl. 

Bern,  am  Schluss  von  A.  II,  l),  so  erhält  man  Mj  und  nebst  den  Tangenten 
dAselbstgana  ebenso  wie  Mo  mit  flL  an  Stelle  von  5?-  u.  s.  f.  —  Bogen- 

Iftnge  BJi;,G  = 

Directe  Rechnung  der  obigen  Gleich,  fast  ebenso  rasch  als  Benfitsung 
der  m  den  Taschenbüchern  som  Gurren-Abstecken  enthalteneu  Tabellen 


Mr 


4f 

Fig.  32. 


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(YgL  KU.) 


22 

unter,  den  letzteren  besonders  ansfahrlich:-  TraclrangeluuLdbacli  ron 
H  an  hart  und  Waldner  (Berlin  1874),  auoh  fftr  8)  b.,  8)  c. 

Ist,  was  meist  der  Fall,  der  Tangenteneohnitt  A  nicht  zugänglich 

oder  (bei  kleinem  Schuittwiukel  odor  au  einem  BerguLliang)  zngäuglioh 
aber  werthlos,  so  kann  mau  meiiit  die  Hilfälinie       beiillt2eU|  die  Winkel 

ß  I  y  und  die  Strecke  PQ  =  a  messen,  dann  ist 

AP  =t       -  sin  y,  AQ  =  — ^  sin 

Bin  a  sin  cc 

also  B,  1)  von  P  aus,  C,  D,  von  Q  aus  einztimessen. 

Beicht  PQ  nicht  aus,  so  kann  man  eine  Statiouirung  von  einigen 
Seiten,  z.  B.  PPi,  P|P2,  PaQ  zwischen  P  und  Q  benützen,  aus  welcher  stob 

AP,  AQ  und  tc  bestimmen  lassen.   Sorgfältigste  Messung! 

Oft  ist  man  genOthigt  (gekrAmmte  Stollen,  Gleislagen  auf  hohen 
Dämmen  oder  in  tiefen  Einschnitten  oder  bei  andr-ron  Messungehinder^ 
nis^on)  sich  auch  dio  Hauptpunkte  des  Bogens  auf  eine  der  in  3)  c.  an- 
gegebenen analoge  Art,  nur  mit  längeren  Sehnen,  zu  Terschaffen.  Die 
mögliche  Länge  der  Sehne  BB|  =  B1B3  =:  . .  hängt  ab  Ton  Halbmesser 
nnd  Terfdgbarer  Breite;  ist  diese  Iiänge,  die  sich  einfach  aus  einer  Zeich- 
nung ergibt,     1  gewählt,  so  ist 

iln  ABB]  =      femer  BBiB^s 

. s:  180"  4- 2  ABB|.  Absteeknng 

der  Punkte  B,,  B«.. .  durch  die 
berechneten  Winkel  ( 
und  1. 

Sorgfältige  Mestung  erfor- 
derlich (Wiederholung  der 
Sehnenmessung).     Um  1  ver- 

S rösaern  2su  können,  ist  in  der 
;egel  statt  der  Aze  selbst  ein 
Bogen  von  grosserem  Halb- 
meßserabzuRteckön  (vgl.  Fig.  33). 
Zwisohenpunkte  von  denSehnen 
ans  na«h  8)  Bern,  naeh  b* 

S)  Hanptp.  fAr  Korbbögen  ans  zwei  Kreisbögen.  Die  swei 
Hauptfftlle  sind: 

a.  Oegeben  Berfthrangspunkt  B  (durch  AB),  B  nnd  B|,  gemeeeen, 

BAC  =  et,  gesucht  C,  K  nnd  Tangente  daselbst.  Es  ist  BG  =  B  ctg  ^ 

AG  r=  BG  —  AB; 
AH  =  AO  sin  CK;       *  , 
a  AH 

COS  P  =  1  —  B  _  j^» 
womit 

^  nnd  A  s=  160P  —  (o  +  ß) 
bekannt,  alBO  die  Tangenten- 

längen 

BD  s=  DK  s  B  ig  2.  nnd 

KD,  =  D,0  =  B|  tg  ^ 

zu  berechnen.   (Probe  I) 

b.  Gegeben  AB,  AG  und  K. 

gemessen  u ;  gesucht  Bj  und  K. 
Aus   der   AnÜös.   des  durch 

5  Stttok(>  tropcbenen  Vierecks 
ABOC  (zerlällt  durch  AO  in 
reohtw.  Dr.  ABO  nnd  das  Dr. 

AOO)  ergeben  sich  00  und  der  Winkel  EGO  =  y;  sodann  ist  in  0,CU 

(B  —  B,)»  SS  rJ  4-  0(J«  —  2B,  .  00  .  cos  y  (In  B,  linear), 

damit  leioht      ßt  und  die  Taugeutenabschnitte.  (Proben!) 


Fig.  88. 


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28 


8)  2wifoheii|»iinki«. 


s.  Bechtw.  CoorcL  mit  runden  Absc,  'taug,  als  Absc. -Axe^ 
Berührnngsp.  [naeh  1)  bezw.  2)  bostimmtl  ist  Ursprung.  Dicr 
Ord.  sttr  AbsQ.  z  bestimmt  sich  aus  dtt  01eiohiiiig: 

Das  dritte  Glied  der  Beihe  fast  stets  %n  TemaoUftss.;  so  lange  ^  klein 

genügt  das  erste  ülied,  nämlich:  2)  y  ==  —  w-  (Ord.  der  Parabel,  für 

welclie  der  abzuateck.  Krei^  Scheitolkrtimmungßkreis).  Berechnung 
nach  1)  oder  2)  auch  für  nicht  runde  K  unnöthig  durch  die  Taschen- 
bttoher  (Kreisbogentafeln)  von:  Knoll,  Taschenbuch  [auch  Tangentenlg. 
für  1),  Periph.  W.  für  3)  c  und  Uebergangsourren  VI,  Jordan,  Kreis- 
eoord.  [nar  für  3}  a)  u.  s.  f.  Vergl.  die  Taf.  8.  Im  Haupttheil  des 

Kalenders;  für  alle  Maasse  braaohbar,  da  nur  TerlL  ^  in  Betxaeht 

kommt. 

b.  Bechtw.  Coord.  mit  gleich  weit  abstehenden  Bogen.» 
punkten.  Die  nach  a.  abge8t.Bogenp.  sind  nur  so  lange  y  klein,  praktisch 

fenau  gleich  weit  von  einander  entfernt, 
oll  überall  zwischen  je  zwei  anfeiuanderf. 
Punkten  das  Bug  o  n  stück  b  enthalten  sein, 
so  ist  (VgL  Fig.  86) 

X  =  B  sin  n(/ ,  y  =  R  (1  —  cos      ),  wo 
(/>  =  ^  .  C,    n  =  1,  2,  3  .  .  .  . 

Tab.  für  Meth.  b.:  Krtthnko,  Handbach 
[auch  für  1)],  Win  ekel,  Handbnch  [auch 
Kür  1)  undY]  u.  s.  f.  Bei  b.  etwas  weniger 
rasche  Arbeit  als  bei  a.  wegen  nicht 
rander  Ahse.  Bemerkpc-  a.  und  b. 
Oft  ist  statt  der  Tang,  als  Absc.-Axe  eine 

Bahne  zu  benützen  [vgl.  z.  B.  1)  Schluss],  die  y  der  Tafel  dann  um 
Const.  Terilndert. 

c.  Theodolit  nnd  Hessband. 

(Bectif.)  Theod.  in  B  aufgestellt ;  an 

EA  der  Beihe  nach  die  Wiukcl  ff,  .. 
angetragen,  während  cias  Messband 
Ton  B  nach  D,  von  D  nach  .  .  . 
gespannt  wird  (vord.  Stab  des  Bandes 
eingewiesen).  Ist  s  die  Jjänge  des 
Bandes,  so  ist  dabei 


Fig.  3& 


•in  <K  SS 


s 

2B 


Fig.  36. 


Meth.  0.  hat  im  Vergleich  mit  a.  und 
b.  den  Naohtheil  ungünstiger  Fehler- 

fortpflanzuni^,  den  Vorzug  rascher  Ar- 
beit und  geringen  KaninbedarfB.  Bei 
genaueren  Bogeuabsteckuugen  Hauptp. 
so,  dass  nnr  je  etwa  8  Zwisehenp.  nach 
e.  abzust. 

Vgl.  die  Poripheriewinkel-Tafeln  4. 
für  20  m-Band;  wie  dort  bemerkt, 
Übrigens  die  Tafeln  auch  für  andere 

8  an  gebrauchen.  Ausführliche  Periph. -Tafeln  in  KnoU  a  ],  ferner 

in  Gysin  [aasschlieBslich  für  3)  c. ;  für  alte  und  aeue  Winkeitheiiuug], 
Hanhart  und  Waldnor  [vgl.  1)]. 

d.  „Arcograph".  Für  kleine  Bögen  (Strassoubahnen  u.  s.  w.)  mit 
Vortheil  ein  äpiegelkrenz  oder  Prismenkreuz,  dessen  beide  Spiegel- 
flächen yerstellbar  sind  (Prismentrommel  von  De  eher)  zu  verwenden. 
Nach  BRBtimmung  von  B,  C,  (Fig.  32)  stellt  man  den  Stnb  do-  Tnstr. 
in       auf  nnd  ,»nimmt  den  Periph.- Winkel  in  den  Spiegel  (bpiegel- 


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24 


Winkel  =  halh.  Vovlph.-W.y.  jeder  Punkt,  auf  dem  die  Bilder  der  SÜLbe 

B,  C  sich  dockfii,  liegt  auf  dem  Bogen. 

4)  E  i  n  r  ü  c  k  III  e  t  h  o  d  6  n  u  n d  X  äh  e  T  u  Ii  g  s  in  c  t  h.  ;i.  Berfthrungspkt. 
B  eiiigemosseu  (gv.  ii;ich  Abstechen  auf  i'lciu) ;  zu  best,  x  duö  cutöp.  y  der 

Kreisbogeutafel  eutuouuuen  (od.  nach  y  ^  2r  S^'^^^'^®^)  8^^^  ^  i  CC|  =  y 

und  BCi  =  X  gibt  Ci,  BC,  nm  x 
verläijgert  gibt  D  u.  a.  f.  {jg! 
rig.  37). 

b.  Man  steckt  swei  Punkte 

C,  D  für  die  Absc.  X  nnd  2x  aus 
(Ord.  y  und  4y,  vrolche  leicht  aus- 
wendig zu  morkeu  Bind);  die  Gerade 
▼om  Absc.  Punkt  x  nach  D  gibt  fpe* 

nähert  die  Tangente  in  D,  von  hier 
aus  mit  den  genannten  Maasaen 
zwei  neue  Punkte  u,  s.  f. 

c.  Einrücken  von  der  Sehne  aus:  Sehne  BC  um  CF  =  BC  ver- 
längert, in  F  Ord,  VD  =s  2y  gibt  D,  CD  um  DO  =  DO  yerUngert,  in  G 
Ord.  GE  =  2y  u.  8.  f. 

Dies  geht  namentlich  mit  dem  Mesaband  sehr  rasch  von  statten 
(Sehne  BC  genügend  =  BB,). 

Wegen  «ehr  reaoher  Arbeit  ist  b.  od.  c.  aur  vorläufigen  Abeteeknng 
eines  Bog^ns  ^>mpfohlnnswerth,  wenn  z.  B.  auf  dem  Feld  rasch  erprobt 
werdeo  soll,  ob  ein  angonommenoa  R  einem  bestimmten  Zweck  ents]jricht. 

d.  S.  g.  y ier telsmc tho d e;  brauchbar,  wenn  Kreisbogen  so  flach, 
daas  an  seine  Stelle  Farabelbogen  gesetzt  werden  kann. 

BB|  BerührungsiJUTikte  nnd  C  SchTiittimnkt  der  Tangenten,  dessen 
Abstand  von  der  Sehne  BB|  halbirt,  gibt  E  als  Scheitelpunkt  der  Curve. 


Fig.  87. 


Fig.  36. 


Weitere  Punkte  ergeben  sich  nach  dem  Satz,  dass  dem  halben  Bogen 
Vi  Pfeilhöhe  entspricht,  wenn  der  ganze  Bogen  die  Pfeilhöhe  1  hat. 

IV.  Korhhöyen  (freie  Curven)  für  Strasfienaxen  ;  Entscheidung,  oh  Krilm- 
mung  zulässig.  Bei  Strassen  vielfach  Korbbögen  vortheilhaft:  ungleiche 
Tangentenlängc,  vgl.  fHg.  34  bei  III,  2).  Wenn  diese  Bögen,  was  keineswegs 
nothwendig,  im  Plan  aus  Kreisbögen  zusammengesetzt  sind,  würde  ihre 
Absteckung  nach  III.  2)  zumal  bei  mehr  als  2  Radien,  zu  umständlich. 
Man  kann  durch  Aufzeichnung  des  Bogens  in  grossem  Massstab  (etwa 
1:250)  sich  unmittelbar  die  Coord.  der  Carrenpunkte  aus  dem  Plan  rer« 
schaffen.  Oder  man  verlfisst  die  Kreisbögen  nnd  wendet  im  Plan  nnd 
auf  dem  Felde  Lincarconstr.  an:  AB  und  AC  (vergl.  die  Fig.  84)  je  in 
n  gleiche  Theile  gcthoilt,  die  Theilpunkte  auf  AB  von  B  gegen  A  (mit 
B  ala  1  anfangend),  auf  AC  von  A  gegen  C  (mit  A  ala  0  anfangend) 
bczifFert,  Cu-Pkte.  als  Srliiiitt]).  der  Verbin dungsl.  1—1  uud  2-^2,  9—2 
und  3—3  .  .  .  .;  oder  BezjÜcrüiig  der  Theilpunkte  von  B  gegen  A  (mit 
B  als  0  anfangend),  von  A  gegen  C  (mit  A  ebenfalls  als  0  anfangend), 
Cn-Pkte.  als  Schnittp.  der  Geraden  B  I,  0 1 ;  B 9,  OS;  .  .  .  . 

TJm  sich  bei  diesen  Kegelschnitten  oder  anderen  „freien"  Curven  zu 
Uberzeugen,  dass  der  Krümmungslmlbm.  nirgends  unter  dem  für  den 
betr.  Fall  znläsa.  Min.  bleibt,  dieut  Tut.  i>.  (aus  3  mit  halber  Sehne 
als  Absc.  abzulesen,  bequemer  aber  wie  hier  für  sich  zusammengestellt) 
ein  (flac}u  r)  Kreisbogen  von  Sehne  8  und  Pfeilhöhe  h  hat  genähert  den 
HalbmeBäer  _  s' 


Beiep.:  s  s=  10  m  (Tafel),  h  =  82  cm  gibt  B  =  15,5  m.  Beachte; 
Bern,  unter  Tal.  6. 


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26 


y,  Ueberganffscurpen  für  ßUenbahnen.  Zwischen  den  Geraden  and 
KjEeisbÖgen  der  Eiaenbahnen  weiden  nenerdlnffs  Corren  eiugesobaltet 

welche  von  der  Oeraden  mit  der  Krümmung  Null  ausgehend,  mit  stets 
wachsender  KrUmmuug,  beim  Uebergang  in  die  Kreisbögen  die  Krüm- 
mung der  letzteren  erreichou.  In  diese  „Uebergangscurven*'  werden 
Schienenllberböhnng  und  Spiiierweitercing  In  der  Weise  gelegt,  dass 
dieselben  im  BerUhrungspuuKt  an  der  Geraden  mit  Null  beginnead,  im 
JCreisbogeu  das  für  diesen  vorgeschriebene  Maass  erreicht  haben. 

In  Bezieiiuug  auf  die  Gerade  F  als  Abscissenaxe  mit  dem  Ursprung 
A  (Fig.  S9)y  heisst  die  Gleicbong  der  Uebergangsourre : 

as3 


worin  die  Oonstante  e 


8^H 

9  * 


6e 


welche  von  der  Spurweite  der  Fahr- 
geschwindigkeit ;r,  doni  con^^tanten  Gefälle  des  äusseren  Schienenstranges 
1:»  und  der  Beschleunigung  der  Schwere  ff  -  f),8l  m  abhängig  ist,  die 
Länge  nnd  Krümmung  der  Curve  bedingt.  Fttr  e  haben  die  einzelnen 
Verwaltungen  verschiednno  Werthe,  gewöhnlich  c  12000  für  Haupt- 
bahnen und  c  —  6000  für  Nebenbahnen,  eingeführt. 


mg.  89. 

Ist  B  der  Berdhrnngspunkt  zwischen  Uebergangscurve  und  Kreis» 
bogen  Yom  Badius  r,  so  hat  man  zur  Absteckung  folgende  Lttngen  an 
rechnen 

c 

Curvenlänge  AB  -  Abscisäe  AF  ^  a  =  —  • 

Ordinate  von  H  =    -  .    „  • 

Abstand  der  Geraden  AF  von  der  Kreistangente  O^jy: 

AA*  ^  TT  —  1,  =--fl-=z--. 

24  r>  4 

 l    .  „  a 

Subtangeute  E  F  t=:z  —  A  JJ^  -— 

S  8 

T  T'  wird  durch  die  Curve  halbirt  und  der  Berührungspunkt  T*  liegt 
in  der  Mitte  der  Gurvenlänge  AB, 

Die  Absteckung  eino^  Kreisbogens  vom  Badius  r  mit  Uebergangscunre 
hat  demnach  wie  folgt  /u  geschehen: 

Bestimmung  von  a  und  b  für  eine  bestimmte  Gonstante  c.  Abstecken 
der  Berflhrungspnnkte  T  nnd  (Fig.  39)  unter  Annahme  des  Halb- 
messers (r  -4-  ?tntt  r,  d.  h.  man  berechnet  aS  T  S  '!\  (r  -f-  ^0  ^''""'^  V 
Abstecken  der  Punkte  ^1,  K,  F  und  B  mit  den  berechneten  liiingeu.  Ab- 
stecken der  Curvenpuokte  mit  den  gerechneten  Ordinateu  uud  endlich 
4'bstecken  des  Kreisbogens  Ton  der  Tangente  mit  Abscissen  von  T  an  auf 

rJ^  gezählt  und  Ürdinaten,  welche  siimiiitlich  um  v  —  grösser  sind 
ale  die  Kreisbogen-Ordinaten  für  den  Halbmesser  r. 


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Die  Taf.  6.  beziehen  sich  auf  c  =  12000,  sind  übrigens,  wie  die  dortige 
Bemerk*  andeutet,  leiobt  für  andere  Werthe  der  Gonst.  abzuändern. 

Weiteres  t\ber  Uebergangscurven  s.  bei  Helmort,  die  UebergangS" 
curven  u.  s.  f.;  vgl.  aucl!  Tlse,  Organ  Fortschr.  Eis.  1865,  8.  13.  Ueber- 
gangscurven  als  ICorbbögou  aus  Kreitjbogeuätückou  mit  sich  succ.  ver- 
doppelnden Badien  statt  der  oubischen  PiCrabel  werden  nach  dem  Vor* 
gang  voD  Thomm  eil  ati  der  "Brennerbahn  auch  jetzt  noch  angewendet 
(z,  B.  Schweiz),  vgl.  darüber  Tliommen  in  Schweiz.  Polyt.  Zeitschr.  1864, 
S.  129,  ferner  Org.  Fortschr.  Eis.  1866,  S.  168.  Diese  Uebergangscurven 
natttrliob  mit  den  ffewOhnL  Exelsbogentafeln  absuBteeken. 

VL  VermHMvng  d€8  GefäUvw^aeU  auf  Eisenbahnen.  Beim  Uebergaiig 

einer  horizontalen  Bahnstrecke  in  eine  geneigte,  oder  zwischen  zwei 
geneigten  Bahnstrecken  empfiehlt  es  sich,  den  Gefllllwechsel  durch  Ein- 
legung  eines  Kreisbogens  von  grossem  Badius  zu  vermitteln. 

Zur  Beätimmung  der  Ausruudungscurve  ist  zunächst  die  Tangenten« 
Ittnge  l  EU  bereehnen  (Fig.  iO),  hierbei  sind  8  F&lle  zu  unterscheiden: 

1)  Die  Bahn  geht 

aus  der  Horizonta- 
len in  eine  Neigung 
1 :  m  Uber,  dann  ist: 


m 


2)  Die  Baiiu  geht 
aus  einer  Keigung 

1 :  m  in  eine  andere 
Neigung  von  glei- 
chem Sinne  i :  n 
Über,  daoin  ist: 

^g.  40.  8)  Bie  Bahn  geibt 

ans  einer  Neigung 

Im  in  eine  andereNeigung  von  entgegengesetztem  Sinne  1  :m  Uber, dann. 4at: 


2  V  ;t  ^  m  J 


Die  aiiB  Taf.  7.  zu  entnehmenden  Bctrütrc  •H^fTtion  zn  rlcn  ans  den 
StoigungtiYorlialtmsäeu  berechneten  liülienurdinatcu  der  Bahuaxe  addirt 
besw.  Ton  denselben  subtrahirt. 


U.  H^lieniiieflsius^en* 

F.  Geometrisolies  Nivellement. 

Ni  V.  -  In  Str. :  Für  Langen-Niv.  des  Ing.  nicht  zu  schwere  Instrumente 
mit  10"  bis  15"  Lib.  Empf.  (auf  die  Par.  Din.)  und  etwa  2&facher  Femrohr- 
Yergr.  die  besten.  Neuerdings  mehrfach  Instrumente  mit  fester  Idb. 
und  umlegbarem  Fernrohr  empfohlen.  Kleine  DoscnlibpHe  auf  der 
Alhidade,  besonders  aber  Elovat.-bchraubo  zur  Kein-Einstellung  befördert 
die  Arbeit.  Für  Flächen-Nivellements  u.  U.  nur  in  dm  getheilte  Latte 
(6  m  lang),  dasselbe  Instr.  um  sehr  lange  Yisuren  (bis  150  m  und  mehr) 
zu  ermöglichen,  ohne  scharf  einspielen  zu  lassen.  Fttr  Querprofi! c  u.  s.  f. 
'kleines  und  leichtes  Instr.  mit  30"  bis  V  Lib.  Empf.  Bei  Nivell.  auf 
nicht  festem  Grund  (Moorboden  u.  s.  f.)  ist  Niv.-iuatr.  von  Werth,  welches 
gestattet  gleichzeitig  mit  Beobachtung  des  Libolleneinsp.  die  I«atte  ab- 
zulesen, so  dass  nur  für  festen  Lattenstand  zu  sorgen  (Pfahl)  (mit  Hilfe 
einos  kleinen  Spiegels  entsteht  ein  Bild  der  Lib.  I*lase  im  Gesichtsfeld, 
solche  Instr.  besonders  von  Tesdorpf  in  Stuttgart  zu  beziehen);  kleine 
Instr.  dieser  Art  eignen  sich  auch  (als  GefUlmesser)  cum  Fraihand- 
gehrauch  (Instr.  Ton  Wagner,  Butenschön  u.  s«  f.). 

Genauigkeit:  Bei  durchaus  gleichrr  Zirl-'.vnito  wflclist  dor  mittlere 
(zufäll.)  J'ohlcr  eines  Nivell.  prop.  der  Quatiralwurzel  aus  der  niveil. 
Länge;  ist  also  m  der  mittl.  F.  pro  kni,  so  ist  der  mittl.  F.  für  k  Lin 

M  =  ui  V  k. 


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KiT.  I.  Cl.  B\jit{  d!e  „TrAcfs -TTtTeTlementt*,  deren  Höbeiksftlilea 
in  DeuttehUud  jetsi  durchaus  auf  N ormal-Nvl  1  bezogen  sind 
(37,000  m  nnter  dem  an  der  Berliner  Sternwarto  gesetzten  f,Norroal* 
höhenpunkt",  übereinstimmend  mit  0  des  Amsterdamer  Pegels),  ^flr 
die  Prtto.-Niy.  ist  m  etwa  S~8  tnm.  Die  genauesten  Nir.,  deren  der  Ing. 
bedarf,  sind  solche  II.  GL  mit  etwa  m  =  6—10  mm%  fttr  solche  ist  bei 
nicht  ganz  kleinen  Höhenunterschieden  eine  genane  und  oft  wiederholte 
Untersuchung  der  Lattenlänge  mit  Uilfe  eines  Normalmeters  noch  er- 
forderlich. Zielweite  nicht  über  60  m;  dnrehechnlttl.  Tagesleistang 
auf  Bahnen  oder  Strassen  mit  kleinen  Gefällen  etwa  6  iMM»  Längere 
Kiv.  sind  so  oft  als  möglich  an  dio  Marken  der  Präc.-Nly.  anzubinden. 

Für  Niv.  uutergoordnetor  Bedeutung  entspr.  grössere  Fehler  zulässig; 
bei  Flächcn-Niv.  goui^gt  es  in  der  Regel  (uicht  immer,  s.  B.  Meliorat.- 
Arb.  auf  Flächen  von  sehr  geringen  Neigungen),  die  „Bodenpunkte"  auf 
\  dm  zu  erhalten.  —  Nivellirband  kann  in  Tasche  ^Elltgefll]urt  und  am 
Ort  des  Gebrauchs  auf  belieb.  Latte  befestigt  werden. 

Für  Längcn-Niv.  unterg.  Bedeutung  das  Nivell.  mit  horiz.  Ziellinie 
vielfach  zweckmässig  zu  ersetzen  durch  „Schräg-NiveU.*^  (trig.  HOhenbett», 
vgl.  den  Schluss  von  G.).  Vorlüufige  Absteckung  von  Linien  mit  ge- 
gebenem Gefäll  oder  Aufsuchung  des  Gefälls  zwischen  der  Lage  nach 
gegebenen  Punkten  mit  Hilfe  der  „Oofiillmesser''  (Theilung  meist  am  besten 
dinct  nach  Procenten,  nicht  nach  Graden);  ram  Freihand-Gebraueh 
besonders  empfehlenswert]!  der  Lib.-Gefällmosser  von  Tesdorpli  and« 
Constr.:  Sickler  Bohne,  Mayer  u.  s.  f.;  TgL  anob  £•  SOl 


Q.  Trigonometrische  Höhenbestimmung. 

Höhenwinkelmessg.  mit  Hilfe  des  Höhenkreises  am  Theodolit  oder 
bei  kleinen  Höhenwinkeln  der  Mikrometerschraube  an  einem  Niv.-Instr. 
.  VL  9,  f.  Im  ersten  Falle  bequemste  BesilL  des  HOlienkrefseB,  der  auf 

der  Kippaxe  festgekeilt  ist,  durchlaufend  ron  0^  bis  360O.  Bei  der 
Messung  ist  nur  zu  beachten,  dass  die  Böhrenlibelle  am  Fernrohrträger 
[▼gl.  A.  IL  3)],  justirt  ist  und  genau  einspielt  bei  Einstellung  des  Ziel- 
punkts anf  den  Horisontalfaden;  mit  durehgescblagenem  Fernrohr  ist 
die  Messung  zu  wiederholen.  Die  Dif  f.  der  Ablesungen  an  Jedem  Nonius 
gibt  einen  Werth  für  die  doppelte  Zenitdistanz,  wirkliche  Zenit- 
distans  z  gleich  dem   halben  Mittel  der  beiden  DlfT.,  Höhenwinkel 

a^9(fi — z  (rc  erhält  damit  sein  richtiges  Zeichen).  Messungspr.:  Bei 
verschiedenen  gemessenen  Höhenwinkeln  mnss  sich  die  Summe  der* 

Ables.  an  Jedem  der  beiden  Nonien  constant  ergeben. 

Wird  bei  Instr.  Höhe  i  über  Punkt  A  nach  einem  t  vertical  über 
Punkt  B  sich  befindenden  Signal  der  Höhenwinkel  «  gemessen,  ist  ferner 

die  Horizontaldistanz  von  A  und  B  (im  Meeres-Niveau)  gleich  a,  sind 
endlich  JS^  und  Hb  die  MeereshOhen  von  A  und  B,  so  ist 

1)  Hb  =  H.  +  a  tg  «  +  i-^  a»  +     ^  +1-1 

Das  die  Meeresh.  enthalt.  Gorr.-Glied  fast  stets  sehr  klein,  so  dass 

^)  Hb  «  H.  +  a  tg  «  +  a»  +  i  -  t. 

Xrdhalbm.  r  ist  abhäng,  von  der  geogr.  Br.  und  von  dem  Azimut  der 
^naitr,  es  genügt  aber,  fftr  sehr  grosse  Gebiete,  z.  B.  gana  Deutschland, 
•inMü  Mittelwerth  anzunehmen,  ün  letzten  Fall  log  r  =  6^049  (m)  (für 

(f  =  600);  die  Grösse  k  ist  der  sog.Ref  ractionscoBf  ficient[Verhält- 
niss  des  Winkels  zwischen  der  Tangente  an  den  (nach  Annahme  kreis- 
förmig) gekrümmten  Lichtstrahl  AB  in  A  und  der  Sehne  AB  zu  dem 
Brd-Centriwinkel,  welcher  der  Entfernung  a  entspricht],  deren  Betrag 
meist  zwischen  4-^7  und  -J-'/s  liegt.  Die  Form  der  Lichtcurve  AB  und 
damit  der  Werth  von  k  ist  aber  sehr  veränderlich,  besonders  mit  der 
Terftndemng  der  Temporaturvertheilnng  in  den  durchschnittenen  Iiult-  * 
schichten:  k  kann  in  ausscrgcwöhnlichen  Fällen  sehr  klein,  selbst 
0  oder  negativ  werden  (Lichtcurve  kehrt  convexe  Seite  der  Erde  zu). 
Im  Mittel  ist  k  =  0,13  (Gauss  ü,1306).  Taf.  9.  für  das  Corr.-Glied  ' 
1— k 

— sr—  ^  bei  yertohiedenen  Werthen  ron  k  l&sst  den  Binflnss  des  letsteren 
«rkmuMii.  YoUstindig  elimin.  läset  sich  die  ans  der  Unkenntoiss  von  Ii 


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28 

outspriugeLdo  Uat^oherheU  der  trigon.  HAhonmess.  ntir  «ftiroli  gegön- 
«eitige  Beob.:  wAhrendin-A  derllOheiiwiiikel  nach  B  gemeM«ti  wMt 

miBst  gleichzeitig  ein  zweiter  Beobachter  den  von  B  nach  A.  Vorringern 
läset  sich  die  Unsichorheit,  indem  man  die  Entfernung  a  nicht  zu  gross 
nimmt,  für  gewöhnlich  nicht  >  6  ürm;  Höhennnterschied  AB  bei 
grttoaerea  Btttferuungen  ron  einem  Punkt  O,  der  von  beiden  etw» 

,  gleich  weit  entfernt  ist,  als  DifF.  der  Höh.-Üntersoh.  CA,  CB  bestimmt. 
Bei  kleinen  Jlntfernungen  (je  iiaoh  Genauipfkeit  big  600  oder 
1000  m)  kommen  Erdkrttmmung  und  Bcfi  action  nicht  in  Betracht  und  es  ist 

(3)    IIb  =  Ha  +  »  tg  a  +  1  —  t- 

Bestimmung  von  a.  Je  kleiner  um  so  weniger  genau  braucht 
a  bekannt  zu  sein;  a  entweder  aus  dem  Triangulirungsnets  gegeben 
oder  es  genügt  Abstechen  der  iüoord.  von  A  und  B  oder  der  Entfernung 
a  selbst  (falls  A  und  B  auf  Einem  Blatt)  aus  Karten  und  Plänen  von 
entsprechendem  Massstab  (bosouders  Flurplänen).  Directes  Abstochon 
von  a  besonders  wichtig  ftlr  trigonometr.  iiöhenm.  auf  kleine  Entfer- 
nungen bei  Höhenaufnahmen  auf  Grund  einer  ausführlichen  Horiz.-  - 
Aufn.  grossen  Massstabs  (vgl.  bei  L.);  directes  Messen  von  a  n.  U.  bei 
Querprofil  -  Aufn.  mit  „schiefen  Visnrcn"  (s.  pr.  „Schräg- 
Nivellement")«  Dieses  auch  vielfach  brauchbar  bei  Iiäugen-NiTell.  unterg. 
Bedeutung  (vgl.  Schluss  von  ¥),  selbst  für  den  Fall,  daas  die  Entf.  direct 
gemessen  werden  müssen;  bei  eebr  gleiolunftsB.  Steigung  der  an  nlvell. 
Linie  (Strasse)  schiefe  >~^ntfernungen  mesaen. 

Bequeme  Tungeuteutaf.  cur  Berechnung  trig.Höhenbest.  bei  kleinem  a: 
Faul,  Levelliug  by  vert.  augles,  New-Tork  lä86. 

H.  Sarometri8ohe  Hölienmessuniip» 

Zn  umfassenden  barometrisohen  HOhenaufnahmen  eignen  sieh  allein 

gute  AueroYde.  Quecksilberbarometer  finden  für  Ingenieurzwecke  nur 
Anwendung  zu  vorläuiigea  IiängennlveUements,  als  Staudbarometer  und 
alt  n^^ormal'^Barometer  aum  Vergleichen  der  Aneroide. 

Beduotion  der  Aneroldablesungen  auf  0^  und  das  Queck- 
silberbarometer. AneroTde  sind  so  lange  nahezu  werthlos,  als  ihre 
••Qonstanten*'  nicht  bekannt  sind,  mindestens  die  Wärmeconstante.  Für 
Naudet'aohe  und  neuere  Gholdichmid'sche  (Hottinger*aoh«> 
AneroTde,  bei  denen  die  Theile  der  Scala  nahezu  1  mm  des  Queekailbai^ 
barometen  entsprechen,  Beduotion  am  besten  in  der  Form: 
(1)  b  =  a+o4"P(C  —  a),woa  =  A  —  wt. 
Bs  beaeiolinet  hierbei  b  dia  gesuchte  vOllig  reducirte  Ablesung  am 
Anerolfd,  A  die  unmittelbar  gemachte  Ablesung,  w  die  „Wärme- 
constante", t  den  Stand  des  innerhalb  des  Anerolfdgehflusos  ange- 
brachten Thermometers  („innere*'  Temperatur),  o  die  ^absolute  Con* 
■taute**  und  p  die  „Thellungieon staute**,  endlich  0  elna  will* 
kttrlich  angenommene  Zahl  (s.  unten). 

Bestimmung  von  w  durch  VergleicJiung  des  Aneroida  mit  dem 
(Quecksilberbarometer  bei  mögiiciist  cuustaixtem  liuftdruck  in  möglichst 
Tersobiedenen  Temperaturen;  mindestens  1  Stunde  warten,  bis  Anerold 
(aus  Etui  zu  nehmen,  aber  vor  strahlender  Wärme  zu  schützen)  die  je- 
weilige, constant  zu  erhaltende  Tomp.  angenoraiucn  hat.  Die  Beduotion 
der  (^uecksilberbar.-Abies.  auf  0"  (vgl.  I>em.  bei  Tuf.  ö,  2)  und  die  An- 
nahme, dasB  den  kleinen  Schwankungen  des  Qu.-Bar.  Uber  die  Zeit  der 
Beob.  die  gleiche  Zahl  von  Aneroi'dtheilen  entspreche,  gibt  Einflnss  der 
Temp.  auf  Aneroid  zu  erkennen;  grfipliiscbo  Behaudlung,  Temp.  als 
Ahse.  —  Temp.  Eiutiuss  (wie  oben  angenommen,  wt)  last  immer  linear 
nach  t;  dagegen  w  abhängrig  von  A  bei  sehr  grossen  Veränderungen  dea 
letzteren,  fn r  Ycrwondnng  desselben  An.  in  aehr  verschiedenen  Höhen 
also  verschiedene  w  für  gewisse  Intervalle  von  A  (durchschnittlich  etwa 
für  40  mm,  entsprechend  gegen  600  tn  Hoh.-Ünt.,  jedentalla  conätautes 
w  brauchbar). 

f Herauf  Bestimmung  von  c  nnd  p  gleichzeitig  durch  "Ver- 
gleiciiungon  von  Au.  und  Qu.-Bar.  bei  möglichst  versch.  JLuftdr. :  Vcr- 
gleichungen  in  verschiedenen  Höhen  (dem  Anfnahmegebiet  entsprechend) 
Bind  Versuchen  mit  künstlicher  Yermind.  des  Luftdrucks  vorzuziehen* 
Kaclidom  alle  Ablesungen  auf  0"  reducirt  sind  (An.  mit  Hilfe  der  er- 
mittelten Tab.  für  wt)  sind  aus  den  gemäss  (1)  anzuschreibenden  Gleich- 
ungen c  und  p  wieder  am  besten  graphisch  au  bestimmen.  Fttr  C  ist 

runzle  ?'abl  su  w&l)len|  irelobe  nicht  sehr  weientlich  vom  mittleten  Iinfl« 

.  .  * 


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29 

dniol;  fm  Avfaaliioegebfet  sieli  ontfornt,  aUo's.  B.  0'=  700  »im  fQr  Auf- 

nahmen  in  einem  Gc!)ict  vnn  500  bis  900  m  HeoresliOhe,  C  =  (S6ff  für 
Aufn.  in  1000  hin  1500  tn  Hiiho  u.  s.  f. 

Tomp.-Couat.  w  für  Naud.  und  Go  1  d  s  c  U  m. -Ho  tt.  Anerolfile  ge- 
wöhnlich an  eich  positiT«  w  =  0  („compensirt**,  diese  Bezeichnung^  durch 
deo  Mechaniker  nie  /.uvcrlässip^,  vgl.  t^brigens  die  Abh?lngigkcit  der 
„Const."  w  von  A)  bis  w  =  0,2;  unter  sonst  gleichen  Umst.  Instr.  mit 
kleinerem  w  yorznziehen  (l  ehler  in  t  klein.  Einfl.)-  P  jedenfalls  sehr 
klein,  c  bei  Kaud.  darch  die  Scliraube  am  Gcbliuscboden  zu  yoräiidcru; 
Alle  3  Coust.  verändern  sich  im  Lauf  flcr  /ei^  h  ic  lit  voräuderlicli  ist'c. 
deshalb  w  und  p  von  Zeit  zu  Zeit,  c  nach  jeder  starken  Erschütterung 
oder  rasch  erfolgten  bedeutenden  Standänderuug  neu  zu  vergleichen. 

Die  Anerol'de  sind  äusserst  sorgfältig  wn  behandeln,  vor  Stösson  und 
gegen  Tomperaturändorungen  möglichst  zu  schützen,  also  im  Etui  zu 
belassen,  mit  möglichst  schlechtem  Wärmeleiter  umgeben  (Ausnaltmo 
B.  ob.  Best,  von  w).  Die  Instr.  sollen  bei  grösseren  Luftdnick-Diff.  erst 
einige  Min.  nach  Ankunft,  nach  zuvorigem  leichtem  Beklopfen  abge- 
lesen werden.  Naudet'sche  AneroYclo  eind  horizontal  zu  haiton,  bei 
G^oldschmi  d^achen  ist  nach  jeder  Ablesung  der  üehäusokopf  genil» 
gend  ^eift  lurtkckzuschranben. 

'Barometerformel.  Wenn  an  zwei  —  innftohst  senkreelit  über- 
einander liegend  gedachten —  Punkten  von  der  geographischen  Breite  7 
zu  gleicher  Zeit  die  aufO^  reducirten  Normal qnecksilberbarometerstände 
(in  mm)  b|  (am  unteren),  bezw.  bj  (am  oberen  Punkt)  und  die  Luft- 
lemperainren  in  C^^ Jh.  bezw.  t2  sind,  wenn  ferner  r  den  Erdhalbniesser 
bezeichnet,  H|  und  H3  die  Meereshöhen  in  m  der  beiden  Punkte  bedeuten 
und  Ii  «•  die  LiUige  der  Iiofleftale,  d*  Ii.  den  Höheniintereobied        —  Hf» 

endlich     das  Terhftltniss  des  mittl.  Dmeks  des  Wasserdampfti  in  der 

SAnle  h.  mnm  mittl*  Luftdruck  in  derselben  bezeichnet^  also 

iL^lfi  +  ^^A  .eist 

b       2  Vb,  ^  bj* 

(9)  Ii  es  s=  18405  ^1  -f  0,003606  ^4^)        ^rOOm  cos  2y)      +  l"  |-)  * 

/     .  2H,4.h\    ,  hl 
.  \l  +  _>^)  .  log  ^. 

Die  LiifttemperatiirGn  t,  und  die  .,?tn5i;orcn"  Temperatnren,  sind 
am  raschesten  mittelst  eines  sog.  Schieuderthermometers  zu  bestimmen, 
d.  h.  eines  rasch  im  Kreis  geschwungenen  Thermometers. 

Die  Formel  (2)  f  Ur  ein  bestimmtes  Anfnahmegebiet  vereinfacht  durch 
Vereinigung  der  Klammem  rechts,  soweit  möglich,  mit  der  Constanten: 

Einffthrong  einer  mittleren  Breite  (f,  Annahme  für     ;(am  einfachsten 

coitötant,  bei  gewöhnl.  Bar.-Mess.  wird  die  Feuchtigkeit  nicht  beob.), 
Annahme  für  mittL  Meereehöhe  der  aufg.  Punkte.  Man  bringt  so  Qt.  (2X 
auf  die  Form 


(8) 


h  =  Kaog  b,-logb,)  (l  +  k.-'"^^). 


wobei  k  =  0,0036G6  =  Ausdelmungscoöff.  der  Luft  für  1«  Temp.-Zunahmo 
Für  Deutschland  kann  man  (mit  Jordan)  annehmen  (f=öQ^f  Mittelhöhe 

600»..l=.0/>l.wo»>ttwi»l; 
o 

}  (4)  h  =  18408  (log  b|  —  log       ^1  +  0,00367  Ai-^L^ 

Aifts  (2)  leicht  eu  entnehmen,  wie  weit  bei  gegeb.  Oenauigkeitsgrcnzen 
d'e  (4)  zu  Grund  liegenden  Annahmen  zulässig  sind  (vergl.  auch  Born,  bei 
Taf.  8,  2).  Dnnstdruck  oft  auch  dadurch  berücksichtigt,  dass  in  (2)  der 

Coßir.  Ton  auf  0,004  =       erhüht  wird. 

Das  „Temp.  Qlied"  zeigt,  das»  Felüer  in  den  Werth  von  h 

pm  0,370/0  für  je  1«  entstellen.  Da«  Mitte)  der  in  der  NMhe  der 'Brdober« 


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90 

fläche  gewesB.  Lnfttemp.  tind  tj  stellt  im  Allgem.  nur  nnpenfin  5fe 
Mittel temperatUT  der  Luftsäule  h  vor,  zur  Zeit  des  Tagesmax.  der  Temp. 
im  SToromcr  werden  z.  B.  t|  und  t2  und  damit  h  zu  gross  u.  s.  f.:  n^^S' 
Hobe  Periode**  barometr.  gemcss.  Tlöhcn;  beste  Messungszeiten  im 
AUgem.:  Febr.  und  Octbr.  um  10  V.-M.,  4  N.-M.;  Mrz.  unfl  Sptbr.  9  und  5; 
Ap.  und  Aug.  8  und  6~7;  JMai  bis  Juli  6 — 8  "jiud  7—0.  Am  besten  eignen 
sich  in  der  Begel  windstille  Tage  mit  bedecktem  Himmel,  windige  Tage 
geben  häufig  unzuTerl&ssige,  stfltmische  unbranohbere  Besultale. 

Zur  Berechnung  vieler  barom.  Höhen  sind  Zahlentafelu  oder 
gräphisch-inccbaniBcho  ITilfsmitto!  unentbehrlich.*  MaiL  kann  aUB  (4)  aul 

zwoi  vcrschiedoneii  ^Ve^^^nn  dazu  konimcn: 

1)  Moth.  von  Ii  abinet,  barouiotr.  Höhen  stufe.    Setzt  man 

A  =  fi  +  lLri^\;/l_|Lll^'|  und  nimmt  von  der  Keihe  ftU 
bi 

log  -=-=-  das  erste  Glied,  eo  wird  aus  (4) 
ba« 


(5) 


h  =  10042  ^^^^  ( 1  +  0,00367  ^^^\ 
bi-f  b,  V  2  / 


Aus  (5)  congtniirt  man  Tafeln,  welche  den  Werth  m  von  h,  der  einer 
Bar.-Diff.  bi  —  bj  =  1  mm  entspricht  (bar.  Höhenstn  f  e)  fttr  die  Argumente 
(b,  4-  N)  und  (t)  -f- 12)  oder  b  (Mittel)  und  t  (Mittel)  liefern;  es  wird  dann 
h  ~  m  (b,  — bj).  Taf.  8,  l.  pibt  mit  den  Annahracn  bei  (4)  die  Wertbe 
der  bar.  Höheust.  für  die  Arg.  (b]  4- b2)  und  t,  ersteres  von  I2ü0  — 1550, 
letzteres  von  ~  loo  bis  -f  80^,  reicht  also  fttr  das  ausseralpine  Deutsch- 
land aus. 

Moth.  der  bar.  Hölimst.  nur  bequem,  wenn  h  mit  "Reclinn Schieber 
zu  bestimmen.  B  abinet  lelbht  hat  die  mit  (5)  nahezu  stimmende  formel 

b  b 

(0)   h  =  MOOO . (1  +  0,004  t)i 

bi  Ü2 

drr  Ausdruck  für  m  in  der  Form  16  (600  -f  tj  -f  tj)  :  Aii»  gestattet  ohne 

Tafoln  mhr  riisdic  Borochnung  von  h  mit  dem  gewöhnlichen,  mit  Länfer 
versehenen  liecbeuschiebor,  wenn  an  der  Seitenüächo  deseelb.en  Theilong 

far  y  (bi  -f  b})  angebracht  wird. 

Tafeln:   Beb  od  er,  Hfllfet  s.  bar.  Höhenbest.  (Stuttgart  1874)  für 

SUddeutschland  (7  =  48"  800,  geben  wegen  Kichtbeaditung  des  Danst- 
dracks  etwas  zu  kloine  Wertho  (Const.  1&982);  Jordan  e.  bei  2). 

2)  Meth.  von  Biot,  „rohe  Meereshohen".  Durch  Einführung 
der  „rohen  M."  (besser  Höhen  üb.  gemeinsamem  Horizont)  kann  man 
h  durch  einfache  Subtr.  [statt  Malt,  wie  In  1)]  erhalten.  Fflr  die  Ter* 

sohiedenen  Baromoterstände  kann  man  diese  Höhen  entweder  nnr  fttr 
eine  bestiiumto  Normal-Luftterap.  oder  für  alle  in  Betracht  kommenden 
Lufttemp.  berechnen;  im  ersten  Fall  ist  das  durch  Subtr.  sich  ergebende 
h  wegen  Abwelebender  Lnfttemp.  mit  einer  Oorr.  an  Tersehen,  im  swelien 
Fall  ergibt  die  Subtr.  direct  den  Höhenunterschied. 

.  a.  Man  kuun  urimlich  entweder  z.  B.  setzen  (16"  als  Normaltexilp» 
nm  die  bei  h  uothweudigo  Temp.  Corr.  klein  zu  machen). 

(7)  h  =  19484  (logbi^logbz)  |l  4.  0,00347  —  16»^}  und. 

Tafeln  berechnen  fttr 

(8)  Hr  =  19484  (logB  —  logb),  WO  B  eine  bei  Oonst.  bedeatat,  dem 

I?aromcterstand  eutsprochend,  von  dessen  Niveau  ans  die  „rohen  Meeres» 
höhen"  gerechnet  werden  sollen  (also  z.  B.  B  =  7«)2,  aber  ebenso  gut 
B  =  7tiu,  7Ö0,  bei  letzterer  Annahme  negative  Werthe  von  Hr  auch  in 
der  Niederung  vermieden)  und  b  die  in  Betracht  kommenden  Barometer 
stftnde,  etwa  von  0,1  zu  0,1  mm,  Entnimmt  man  dieser  Tafel  die  dea 
Bar.-&tänden  bj  und  bj  eut'^]<rech.  Werthe,  H^'  und  Hr",  so  wird 
(9)  h  =  H,"  —  lir'  +  (Hr"  —  HrO  (t  —  15«)  .  0,00347. 
Nach  (7)  bis  (9)  sind  sehr  viele  Tafoln  eingerichtet  worden,  z.B. 


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81 


b.  Oder  man  kann,  wie  ange4entet.  die  Anwendung  der  f,rohen  M.^ 
noch  wet<Sntli(A 'bequemer  machen  dorcn  dlrecte  Becbnong  einer  Tafel  für 

(10)   Hr  =s  18468  (log  B      lc>gb)  (l  -f-  0,00307  t)  [vergl.  (4)] 
mit  den  Eingängen  b  und  t  Cletataret  etwa  Ton  1^  an  1%  b  Ton  0^1  aa  0,1  mlm)i 
m  wird  danut 

(11)  h  =  H,"  —  h;. 

I 

Tafeln:  Jordan,  Bar.  HOhent  (Stiittg.  1886),  da«  bequemste 
Hilfsmittel  für  barom.  Höheuberechnnug  (B  =  762),  bis  sur  Höhe  von 
etwa  IGOO  m  ausreichend;  graphische  Tafeln  dieser  Art:  Batb-Sohön, 
Beat,  von  Seehöhen  etc.  (Wion  1871),  bequemer:  Vogler,  graph.  Bar.- 
Tafeln  (Braunschweig  1880). 

Beisp.  sur  Hechnung  mit  Tat  8:  bt  =  693,4,  ti  =  4-18;  b,  ^  081,7, 
U  =i  +16.  Nach  8, 1.  wird  h  ^  11,7.  12,87  (m  durch  Interpol.)  =  145  m 
Unit  Rechenschieber),  genauer  144,7  mi  nach  8,2.  (mit  Benützung  der 
P.pr.)  hf  =  042,4  —708,3  =  144^1,  Ooir,  aui  8  b  (bei  100  +  44  in  lej^ 
SS  -j-0,7  oder  h  =  144,8  m. 

Yortheilhafte  Anwendung  desAneroids  zu  generellen 
liftngen-Niv.  (Tracks tudien)  nnd  Flächen.-Kiv.  (Höhen -Aufn.)  bei  grös- 
eeren Höhennnftersoh. ;  für  die  letzteren  nur  in  dem  Fall,  aaiiindem 
der  Aufnahme  zu  Grunde  liegenden  Plan  u.  s.  f.  eine  genftgende  Zahl 
von  Punkten  nach  ihrer  horizontalen  Lage  gegeben  ist. 

Messungs-Methoden.  1.  Gleichzeit.  Beobacht.  (Staffel- 
Methode):  Zwei  Beobachter  lesen  nach  zuvoriger  Festsetzung  der  auf- 
sunehmenden  Punkte  stete  glelchaeitig  die  Instrumente  ab;  it.  U.  bei 
generell.  Lftngenprofllen. 

2)  Staudbarometer -Methode.  Mittelst  des  Standbarometers 
werden  die  in  dem  aufzunehmenden  Gebiet  während  der  Arbeit  statt- 
findenden Luftdruckschwankungen  berttcksLchtigt,  indem  ein  Beobachter 
dasselbe  alle  10  bis  16  Minuten  abliest»  Bbenao  ist  von  diesem  Be- 
obachter von  Zeit  zu  Zeit  die  Lufttemperatur  zu  messen.  Die  Höhen- 
lage des  Staudbarometers  braucht  nicht  bekannt  zu  sein,  soll  Übrigens 
vom  Ausgangspunkt  der  Feldbarometer  nicht  zu  sehr  verschieden  sein 
und  etwa  der  mittleren  Höhe  der  aufznuehmendcn  Punkte  entsprechen. 
Auch  selbstregistrirende  Instrumente  sind  als  Standbarom.,  in  Baum 
von  geringen  Temp.-Schwankg.  autgestellt,  anwendbar.  Die  zulässige 
Entfernung  der  Feldbarometer  rom  Standbarometer  hängt  von  der  ge- 
fordertui  Genauigkeit  der  Höheubestimraung  nnd  den  raeteorologischon 
and  orogr aphischen  Umstäudeu  ab;  bei  genaueren  Arbeiten  darf  sie 
Jedenfalls  nur  wenige  km  betragen.  [Bei  ungenaueren  Arbeiten  (vor- 
läufige Ermittelungen,  grOeeere  £ntfg..Tom  Standbarometer  zuläseig) 
kann  man  oft  die  Ablesung  eines  besond.  Standbarom.  ersetsen  durch 
die  Angaben  der  nächstgclegenen  mcteorolog.  Stationen.] 

Bei  Beginn  und  am  Schluss  der  Arbeit  sind  die  Feldbarometer  mit 
dem  Staudbarometer  zu  vergleichen,  ebenso  die  Uhren  der  Beobachter. 
Abweiehnngen  sind  proportional  der  Zeit  an  TertheUen,  grössere  von 
Stössen  herrührende  ganz  in  Rechnung  zu  stellou.  An  jedem  Punkt, 
Euerst  am  Ausgangspunkt,  dessen  Höhe  bekannt  sein  niuss,  sind  Zeit, 
Aneroidablcsung,  innere  Temperatur  zu  notiren,  forner  ist  von  Zeit  zu 
Zeit  die  Lufttemperatur  au  messen.  Alle  Aneroldablesungen  werden 
sorgfältigst  auf  0"  und  das  Quecksilberbarometer  reducirt;  die  mit  dem- 
selben Feldauerold  gemachten  Beobachtungen  werden  auf  die  Qu.-liar.- 
Ablesg.  des  Ausgangspunktes  bezogen,  ferner  wird  für  jede  einzelne 
Ablesung  die  Xinftdrucksänderung  berücksichtigt,  die  aus  dem  Stand- 
barometormanual  zu  entuchmen  ist.  Womöglich  ist  für  mehrere  Feld- 
barometer dasselbe  Siandbaromotcr  zu  benutzen. 

Jedes  Feldbarom.-Heft  enthält:  Nr.  des  Punkts,  Zeit,  Luft-Temp. 
(gelegentlich);  Temp.  des  An.,  Ablesung  am  An.;  dies  sind  die  Feld- 
notisen,  au  Hanta  wird  eingefügt:  I^ed.  anf  0*^  und  Qu.-Bar.,  Luftdruck- 
Oorr.  (aus  Standbarom.-Heft),  Bercclinnnf?  der  Höhen.  Das  Staudbar.- 
Heft  enthalt:  Zeit,  Luft-Temp.,  Stand  des  An.  (od.  Qu.-Bar.},  Hed.  auf  0« 
eT*  QiL-BarA,  Aeadenrngen  dei  Luf idmcks  für  die  Abiesnngszeiten 

Feld^AneroXde.  ^ 

Die  Standbarom.-Meth.  eignet  sich  besonders  für  selbstständ.  barom. 
Messungen,  bei  welchen  die  Meerosliöhon  von  nur  einem  oder  sehr 
wenigen  Punkten  im  Aufn.-Gebiet  bekannt,  oder  durch  welche  nur  die 
ireli^tiTe  HOhei^lege  der  »afg*  PfUikte  festgesteUl  werden  «qU.  Wann  * 


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32 


Piinkto  iu  leicht  erreichbarer  NSTie,  deren  Höhe  bekannt  (trig.  od.  geom.)» 
diese  mit  aufiiohmea  („Anschlüsse**)  zur  Contr. 

S)  Interpolations-Methoden,  a.  Wenn  die  Höhen  von  swei 
Tunkten  A,  6  in  nleht  sti  grosser  Horiz.-Entf.  bekannt,  zwischen  welolieD 
din  zu  messenden  Punkte  liegen,  so  liefert  die  „Gi Ibert'sche'*  Intorp.* 
Mcth  ausgezeichnete  Kesultate:  in  jenen  beiden  Pkt.  je  ein  Standbar. 
boub.,  Feldbarom.  (mehrere)  auf  den  aufzun.  funkten  abzuleaenj  be- 
kannte HOhen-Unteraeh.  AB  entspricht  der  Di0.  der  'Standbar^AbZeagn. 
tt.  8.  f.  Onte  Vergleich,  der  Barom.  erforderlich. 

b.  Wenn  so  viele  Punkte  von  bereits  bekannter  Höhenlage  im  Aufn  - 
Geb.  vorhanden,  dasB  man  sehr  häiifi;^  anschliessen  kann  (alle  Stunde 
etwa),  so  sind  Standüaronieter  entbehrlich;  die  Barometermessg.  können 
dann  Von  'Einem  Beobachter  ansget  werden.  Man  rechnet  nach  der 
BaroiTj  -Formol  (Bar.-Tafeln),  braucht  aber  an  den  An.  Ablesg.  meist 
nur  die  Temp,  Corr.  (Red.  auf  dieselbe  Temp )  anzubringen;  die  aus 
den  berechneten  Barom.^Höhen  der  Anschlusspuukte  gegen  die 
bekannten  Höhen  derselben  eich  ergeh.  Widerspruche  werden  anf  die 
einaeln.  Zwischonp.  geeignet  tertheilt 

c.  Violfach  dabei  sogar  niclit  einmal  die  barom.  Höhontaf.  erfor- 
derlich; einfache  IntGi  pol,  zw  iscben  gegeb.  Höhenp.  durch  Einen  Beob. 
Man  geht  vom  Punkt  A  bekannter  Höhe  aus,  nimmt  Zwiachenp.  auf 
nnd  sncht  nach  mOgl.  knrzcr  Zeit  (}\4  bis  i|t  Stunde  bei  gew.  Arbeiten) 
einen  Anschlugsp.  B  derart  7n  crroichcn,  dasB  alle  Zwi'schenp.-Höhen 
thatsttc}»!ich  zwischen  doii  HöhPLi  von  A  und  ß  ctithalton  sind.  Der 
bekannte  GööamnU-Höh.-ünt.  AB  prop.  den  BifF.  der  auf  die  gleiche 
Temp.  reduc.  AneroTd-Ables*  su  vertheilen;  in  jedem  Punkt  also  nur 
wieih3r  Stand  und  inn.  Tomp.  des  An.  zu  notiron.  Es  empfiehlt  sich,  als 
Anbiadozablon  woniö^^licli  die  Mittclhöho,  bezw.  Mi  t  te  1  ab  lesnng 
mehrerer  Festpunkte  zu  nehmen.  —  iiochonschiober. 

Bei  dieser  einfachen  Interpolationsmethode  wird  vorausgesetzt,  dass 
der  TiUftdruck  zwischen  Abgangs-  nnd  Ankunftszeit  sich  nicht  oder 
doch  nur  proportional  der  durchmossoncu  Höbe  geändert  hat.  Eih 
Nachtlieil  ist  die  Unsicherheit,  wie  weit  zu  einer  bestimmten  Zeit  die 
Meth.  anwendbar  ist:  bei  längeren  Zwischenzeiten  und  nnmhigem 
Barometer  Besultate  unzuverlässig. 

Genauigkeit  der  bar.  Höhenroeas.  Bei  keiner  Art  von  Hess, 
die  Besultate  so  abhängig  von  zweckmäss.  Dispos.,  für  welche  sich  keine 
allg.  gilt.  Vorschr.  geben  lassen.  Kenntniss  der  wichtigsten  meteorolog. 
Thatsachen  für  Bar.  Mess.  unentbehrlich.  Den  niittl.  F.  eines  mit  den 
gewöhnl.  Nand  et  »sehen  und  Goldsch  mid  -  Hottinger'scben  An. 
anfg.  Punkts  kann  man  bei  Höhen-Untersch.  bis  zu  200  m  bei  richtigem 
Verfaliren  an  etwa  l  bis  1,5  m  annehmen;  bei  kleineren  Höhennnter^ 
schieden  nnd  knrz  dänernden  Interp.-Messg.  etwa  OA      ^  "** 

III«  VaefiynteMe  und  AafnaUmcf  von 
Htflienciurvenlcarteii« 

Tachym.  =  Verbindung  von  Horiz.-  und  Höben- Aufuahiue,  bei 
welcher  es  weniger  anf  Genauigkeit  als  rasche  Arbeit  ankommt. 

I.  Tiieodolit-  und  Messtisch-Tachymetrie. 

1)  Distanzmesser  bei  horiz.  Ziellinie.  Fernrohr  eines  Tbeod., 
einer  Kippregel  oder  eines  Niv.-Instr.  wird  zum  Bis  tanz  messe  r  durcli 
Beifügung  der  zwei  horizontalen  nDistansfftden**  im  Fadenkreus.  Für 
diesen  .Oculai  fadeu-Distanzmesser"  mit  festen  Fäden  gilt  bei  horiz. 
Ziellinie  die  Gl. 

(1)    D  =  c  I  k  .  1, 

wo  D  Entfernung  dos  Lattenstaudp.  vom  Mittolp.  des  Instrumcuts,  1  der 
Lattenabschnitt  zwischen  den  Bistanzfftden,  o  und  k  Gonstante  tob 

Constr.  des  Fernrohrs  abhängig;  Für  PorroUches  Fernrohr  („analla- 
tisch")  ist  c  —  0;  für  R  a ra  s  d  e  n' sclies  F.  c  —  Entfernung  zwischen 
Instrumentonmitte  und  vord.  lironnp.  des  Obj.  =  e  4-  fi  wo  f  Brenn- 
weite der  Obj.-Linse;  fflr  Hny ge ns^sches  F.  ebenfalls  o  =  e  4*  ^ 

f  u.  damit  c  ist  direct  zu  messen,  für  die  gowöhnl.  F.  c  =  0,3  bis  0,7  m 
Die  Hauptconst.  k  im  Alltr  am  beqii.  genau  (oder  nahe7:u)  100  (D  wesent- 
iich  SU  viele  m,  als  1  cm);  für  Ing.-Zwccke  genügt  z.  Th.  selbst  k  =  200 


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Bestimmang  von  k  (für  alle  Fernr.  ohne  weitere  Linse  zw.  ObJ.  und 
piaphr.  ist  k  =  f  :p,  wo  p  Abstand  der  Bistaiizfäden  von  einander;  für 

Hiiyg6nBk  =  -^  fO'         ^  ~       ''^  ^  ^'  I^"tf,  y 

zw.  Obj.  u.  Coli.  ü.  Br.  f  des  letzteren,  desh.  hier  Diaph.  nic}it  vcr- 
echieboii)  durch  genaues  Messen  von  Entf.  (D  —  c)  mit  Latt.  (4ü,  CO...  200  «i). 

üenaiiigkeit  voii  D  :  bei  k  =  100,  gewulmiicher  (cm),  von  freier  Hand 
gehaltener  Latte  (mit  Senkel)  mittl.  F.  bei  grosser  Sorgfalt  etwa  V4W0. 

Beim  Tachym.  -  T  he  od.  zur  Rechnung  von  D  =  c  +  kl  Tahcllc,  wenn 
k  nicht  genau  =  100  (1  von  zu  cw),  bei  T  achy m.- ICi  p  ji  r  0  g  c  1  Tiaus- 
versalmassstab  (nach  1  beziüert),  welcher  (c  -{-  kl)  Boglüich  iu  dem  ge- 
wQascbten  Massstab  1 :  M  des  Plans  liefert  (c  zwischen  dem  durch  Trans- 
versalen getheilten  Absebnitt  des  Massstabs  und  dem  folgenden  Theil 

als  kleine  Strecke  —  eingescbaltet). 

2)  Distauzmes 661  bei  geneigter  Ziellinie,  liöhenwinkel  der 
Visur  (Mittelfaden)  a,  Latte  am  besten  vertical  (nicht  ±  Yisur).  Der 
dem  Lattenstück  1  zwischen  den  Distanzfrldoii  entsprechende  Latten- 
abschnitt an  einer  normal  zur  Visur  gedachten  Latte  wäre  l.cos  r^,  also 
nach  1)  Entfernung  zwischen  Instr.  Staudp.  A  und  dem  Lattenpuukt, 
Welcher  dextf  lUUttelfaden  enispriebt 

(2)  D  si  c  +  k .  1  cos  dt; 

die  boriaoBtale  Diatana  d  swiscben  A  nnd  Lattenstandp.  B  demnach 

(3)  d  =  B  cos  iv  s  o  OOS    +  kl  co»*(i. 

Da'  c  klein,  auch  tt  meist  nicht  gross,  kann  man  in  (8)  im  ersten 
XJlied  0  008^»  setzen,  somit 

(4)  d  =  D'  cos'^/c,  wo  D'  SS  0  +  kl,  wie  in.  1)  erw&hnt, 

der  Tabelle  oder  dem  Massstab  für  D  zu  cntuehmcn. 

Ist  ferner  die  gegebene  Meereshöhe  von  A,  i  die  luatrumonten- 
höhe  (Kippaxe)  in  A,  Hj,  die  Höhe  von  B,  m  die  Lattenablesung  am 
Mittelfaden,  so  ist  , 

(5)  Hb  +  b  +  i  —  m  (vgl.  (8)  in  G.)t  wo 


(6) 


h  =  d  .  tg  «  ^=  i-  D'  -sin  2«^ 


Berechnung  von  d  nnd  h:  a.  direct  mit  4stcll.  Loer.  nur  in  dem 
Fall,  dass  die  Tachymeter-Aufuahmo  die  grössto  e^reichb.  Genauigkeit 
liefern  soll; 

b,  sonst  für  Tachym.  T  Ii  cod.  Hon-titznnp  von  Tabellen  (z.  B. 
Jordan,  Hill  fst.if.  für  Tachy  inetrie,  Stuttgart  I88u)  oder  besser  Bechon- 
schiebor;  let/.tcr©  für  Ingcnieur-Zwecko  fast  stets  ausreichend  und 
rascher  als  Tab.;  Tacbymeterscbiebe  r  von  Moinot,  Teischinger, 
De  ob  er  n.  s.  f.,  am  bequemsten  der  von  Wild,  welcher  nach  (4)  und  (6) 
(Klammer)  rechnet  (auf  dem  Lfiufer,  mittelst  dcRSfn  1og  sec'ff  von  dem 
log  D'  abgezogon  värd,  um  log  d  zu  erhalten,  bedeutet  der  erste  Strich 
nach  0  Pür  nicht  sehr  viele  Punkte  leistet  für  h  dasselbe  wie 
die  Tacbjm.-Sch.  der  gewöhn].  Becbenschleber,  nachdem  d  durob  directeu 
Abzug  all  D'  gpinfiss  Tafel  10,  1.  gerechnet  mit  Hilfe  von  10,  2.; 
jenen  Abzug  kann  man,  da  d  meist  nicht  genau  gebraucht  wird  (1  bis  2"/o) 
nnd  c<  meist  nicht  t^ross,  bei  einiger  Uebung  genügend  schätzen,  womit 
dann  die  Bechnung  von  h  in  der  augedeut.  Weise  ebenso  bequem  wie 
mit  den  anderen  Hilfsmitteln. 

Beisp.:  D'  =  114,7;  cc  =      9"  15';  Abzug  2,8,  also  d  =  111,9;  b  = 
.111,9  .0,103  rP.  pr.)  =18,2;  4stelL  Log.  geben  d  — 111/7,  b  =  18,20. 

c.  Für  Tachym. -Kippregel:  Diagramme,  wenn  der  in  1)  ange- 
gebene Massstab  benützt;  für  d  Diagramm,  in  welchem  der  Strahl  mit 

der  liezoichnunc^  f(  die  Neigung  /"^  flogen  den  ISuilstrahl  hat,  wo  cos  ß 
---  cos'fc;  für  h  Diagramm  der  nutürl,  tung.  lOfach  überhöht;  am  besten 
Ha  4-  i  auf  eiuf.  Ilöhenscula  «/»»-Tap.)  festgelegt,  mit  einem  Zirkel 
d .  tg  (i  addirt,  mit  zweitem  m  subtr.  gibt  IIb  *  .     '  • 

3)  Taobymeter  tss  Theod.  oder  Kippregel  mit  Distanzfäden  in 
gutem  Fernrohr,  im  ersten  Fall  grobe,  leicht  Ic^^baro  Tlicilting  am  Iloriz.- 
Kreis  (1');  der  llölienkreis  (Ht^honbogen)  beider  Instr.  ebenfalls  1'  ohne 
Lupe,  boi  starker  Fcrnrolirvergrüsa.  (grosse  d)  W;  auf  dem 'Fernrohr 

XXY.  Bheinhard's  Kai.  1898,  Gehefteter  Theü  IL       '  8 

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KiTelUv>Ijib.  (Axe  payallol  yittfaze,  bei  einsp.  m^.-Xilb.  an  äitm  benutsUa 
Höhenkreis-Non.  die  Ablesung  0);  am  Horizontalkreis  Ein  Noa.  benützt. 

Latte:  PUr  die  meisten  Arbeiten  genügt  eine  in  halbe  dm  gctbeilta 
Latte,  auf  der  die  m  gross  beziffert;  mit  äOl'aoher  Ycrgr.  de»  J^erorohri 
bi8  Über  800  m  bsanofabar. 

Arbeit:  Von  einem  bestimmten  Standp.  aus  (schon  in  Karte  ge« 
geben  oder  pothenotisch  bt^stimmt  ii.  b.  f.;  Fernrohr  zunächst  nach  einem 
entfernten  Punkt  von  bekannter  Lage  gericlitct  und  am  Hoxix.-Rreis 
abgelesen,  beün  Messtisch  Visur  gezogen:  Instr.  damit  orientirt;  Orien* 
tirung  ev.  auch  mit  Bussole  [vgl.  K.  8)]:  Bussole  fest  oder  abnehmbar 
(Aufsatzbuss.)  .am  Thood.,  als  Tischbuss.  auf  dem  Messtisch.  Aufnahme 
eines  Lattenstaudpuuktes;  £instol\  des  Pernrohri  auf  Latte,  unterer 
Faden  n  auf  runde  Zahl,  Ables.  o  am  ob.  Faden;  Jetzt  am  beqnemstea 
Mittelfaden  (m)  auf  nächsten  runden  Lattenträger  abgerufen;  in  der 
Zwischenzeit  bis  zur  nächsten  Aufstellung  Ablesung  von  Horizontal- 
kreis (bezw.  Ziehen  der  Yisur)  und  Höhenwinkel  a»  Bei  längerem  Stand 
auf  einem  Punkt  von  Zeit  zu  Zeit  (fUr  bestimmte  Asim.-Unt.)  die  Corr. 
des  Höhcnwiiikels  ^c.  zu  bestimmen,  d.  h.  Ablesung  am  Höhenkreis  für 
einspielende  Nivell.-Lib.  (hoxiz.  Yisur).  besonders  wichtig  füjr  Me0Stl9cl^ 
Zwei  Ing.  aneummen  arbeiten:  der  eine  besorgt  riahüge  DIreotiye  «Icf 
Lattenträgers,  derxweite  die  Ablesungen;  ev.  bei  zwei  oder  drei  Lattai^ 
(bei  mühsamen  Wegen  fOr  die  Lattentrf^per)  beide  Ing«  .am  {nstr.«  def 
eine  diktirt. 

Beim  Auftragen  Benntzune  eines  aweckmftssigen  Transporteurs, 
dessen  KttUlitüe  zugleich  Theilung  fQr  d  (KaHeneingang  bai  gedr. 

£arten  berücksichtigen). 

Vergleichung  von  })  Tachym.-Th.  und  2)  Tachym -ICippr. 
2)  vergrOssert  die  theurere  Feldarbeit  etwas,  Ist  nur  bei  ganz  gutem  Wiettef 
brauchbar  und  nur  dort  rationell,  wo  weüigo  Anfstellinigcn  notliwendig 
siTid,  also  Tisch  lange  stehen  bleiben  kann,  da  Aufstellung  umständlich, 
überhaupt  2)  Bchvverfülligor  als  1'):  dagegen  gestattet  2)  besser  (weuA 
keine  8it.-Karte  vorhanden  ist)  bei  sehr  complicirten  Teiyaiaformen 
das  unmittelbare  Notireo  wichtiger  Einzelliciton,  welche  für  die  nach- 
folgende Curvenconstr.  und  Traciruug  von  üelang  sind.  In  Beziehung 
aulGenauigk.  der  Situation  beim  Yergleich  von  l)  und  2)  nicht  zu  ver- 
gessen, dasB  bei  1)  die  Bichtungen  beim  Auftragen  mit  gewOhnL  Trans- 
porteur ungenauer  als  die  Yisureu  bei  2). 

Neuere  Tachyiaeter.  Lassen  auch  die  Keohnung  für  d  und  h 
(einige  sogar  für  Hj^)  durch  das  Instrument  ausfahren.  Die  wich- 
tigsten dieser  Instr.  sind:  „Yielmessev*  Ton  Jfthns,  nUniverealtachy- 
meter**  Ton  Tichy  und  Starke,  s&cbnellkotirinstr.**  von  Kreuter, 
„Taehygraphometer"  von  Wagner.  Tm  Ganzen  sind  diese  Instr. 
nicht  im  ätaude,  den  einfachen  Tachym.-Theod.  zu  verdrängen:  zu 
theuer,  a*  Th.  nickt  einfach  genug,  für  viele  Zwecke  zu  schwer  gegen- 
ftber  einem  kleinen  Tachym.-Theod.  Am  ehesten  kommt  in  Beträcht 
das  Instr.  von  Wagner  (Latte  X  Visur;  zu  beziehen  von  Fonnel  in 
Cassel,  Tesdorpf  in  Stuttgart;  vgl.  T  int  er,  Tachygr.  von  Wagner 
in  ZeitBcbr.  des  öeterr.  Ing.  u.  Arch.  1877;  auoh  sep.),  da  es  nach  Bedacf 
als  Messtischaufsatz  oder  als  Theodolit  verwendet  werden  kann,  Kartiv» 
appara^t  (Pikirnadcl  an  Grundscbiene)  gestattet  im  eraiMi  Fall  raaohflt 
Auftragen  der  Aufnahme. 

Züge  mit  Tachym.-Theod.  BtaÜonirung  tob  F^elp.  an  Festp 
(nach  Situation  und  Hohe  gegeben)  mit  optischer  Distanzmessung  der 
Seiten.  Hauptanwendung  bei  Höhenaufnahmon,  besonders  im  Wald; 
übrigens  auch  für  genauere  Arbeiten,  wenn  die  directo  Seitenmessiing 
schwierig,  im  letzteren  Fall  entsprechend  sorgfältigere  Messung :  Ableag. 
beider  Kon.  am  IIoriz.-Kreis,  Lurchschlagon  des  Fernrohrs,  bei  Yor- 
und  Kdckblick  auf  jeder  Station  vollständige  Ablesung,  so  dass  jede 
Seite  2  Mal  (oder  wenn  erforderlich  öfter)  bestimmt.  Im  ersten, 
wichtigsten  FaUe  (flüchtige  Stationirnng  im  Wald,  untergecrdneteOmmnlg- 
keit)  Messungsvorgang  wie  in  3)  oben,  z.  B.  Standp.  B,  zwei  Messgehilfen: 
Latteuträger  in  C,  zweiter  Moss^ehilfe  mit  Stab  im  vorhergehenden 
Btandp.  A,  bei  Yisur  A  Horiz.-Kreis  abgel.  ^cliätzg.  ohne  Kon.  auf  6' 
genügt),  Mesdgeh.  II  abgerufen  nach  B,  Instr.  nach  C,  Iiatte  nach 
D  u.  8.  f.  Niclit  ver'jesFCTi,  die  Instr. -Höhe  i  jedes  Mal  zu  messen  (odrr 
constant,  z.  B.  1^  m  anzunehmen).  Bei  zufällig  angetroffenen  günstigen 
Ausblicken  Strahlen  seitwärts.  Bnichsohnittl.  Tagesleistung  in  nicht  au 
dichtem  Wald  etwa  6  Am,  Höhenfehler  der  Anschlüsse  bei  600 — 700  m 
Länge  der  Züge  durchschnittl.  0,2  m,  wobei  sehr  kleines,  leichtes 
iustr.  verwendet.  >iuAra^^  .d^i^/  '^üf^o  au/i>u«|>«^icr  .9)it  JraptiMJtrttar 


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86 

K.  BuBBolentaohymetrid. 

1)  Der  eben  erwähnte  MessgeU.  U  iässt  %ioh  ersparen  durcli  Be- 
Mtsniiff  elaev  (Brelthaiipt'tohen)  Bussole  mit  dlstenftmesBendem 

(Pemrohr  tind  Höhenbogen  oder  Bentttenncr  einer  Aufsatz-  (Beit-)  Buss. 
«nf  der  Kippaxe  des  Tachym.-Theod. :  darcn  Eine  Ablesung  der  Magnet- 
nadel erhält  man  bereits  den  Bichtungs  winke  1  der  betr.  Visur  gegen 
•den  [Uber  die  Zeit  der  Hessmipr  »Is  constant  ansiinelimeiideii,  Tgl.  8)1 
■magnetischen  Meridian,  kann  also  in  „Springstunden"  arbeiten: 
Standp.  A,  Latte  in  C;  Latte  bleibt  in  G,  Instr.  nach  D,  KUcklilick 
•  nach  0,  Latte  nach  E  u.  s.  f.  Zwischenzeit  u.  U.  zur  Bechnnng  der 
«Punkte.  Sehr  empflndL  Magnetnadel  niebt  angeeelgt,  sber  »neb 
iteine  zu  grossen  Distanzen  (dichter  Wald). 

2)  Meseband-BusBolenzüge  [den  Zügen  der  (älteren)  Mark- 
«•eheideknnst  entsprechend,  naoh  Jordan].  Bei  HOhenan^nähmen  in 
•dlelitem  Wald  an  Stelle  der  Züge  am  Soblnet  Ton  I.  S)  oder  K.  1)  auch 
:Züge  mit  gleichen  (schiefen)  Seitenlängen  von  1  Messbandlage  zu  20 
•oder  26  m  Länge  anzuwenden.  Der  hintere  Stab  trägt  Diopter-Stock» 
tassolei  BfnsteuiiBff  smf  doa  vorderen  gibt  magnet.  As.  der  Bäudlage 

<aiif  etwa  Keigungswinkel  a  d«f  Bandes  fauf  etwa  0,V*  bis  0,2") 
-durch  kleinen  Ge^lmessor,  der  am  hinteren  Stab  befestigt  und  mit 
•welchem  Marke  in  gleicher  Höhe  am  vorderen  anvisirt  oder  freihändig 
vor  und  rückwärts.  Gefällmesser  von  Matthe«  ^Zugniaior  (Sickler 
in  Kfarlsmhe),  Mayer  u.  t.  a.  f stellen  die  Verticale  durch  Gewicht  her), 
Tesdorpf  u.  v.  a.  (stellen  die  Hciriz.  durcli  kleine  Libolle  her)  vgl.  auch 
"F.  Schluss.  Der  ganze  für  2)  in  l'ntracht  kommende  Appar.it  von  Tos» 
l^orpf  (iu  Stuttgart)  in  guter  Zusammenstellung  zu  beziehen. 

Bei  20  i»-Band  ist  Horiaoataldiafcana  der  Bandstöcke  JH).ooi*c(t  der 
Htth.  Vntearseli.  der  Bodeaeobeiben  beider  StOdke  90 .  sin  cvf  die  Tat  9 
liefert  diese  Weilbe.  Betan  Avflnbien  (iranftobst  wieder  auf  Pauspap.) 

Ideines  Diagramm  für  die  Werthe  20  cos  ((  \  wenn  die  Bussole  eine„Zu- 
legeplatto"  hat,  so  kann  man  sie  selbst  statt  dos  Transporteurs  zum 
Ziehen  der  Kichtungen  verwenden.  —  Mittlerer  Hohenfehler  pro  Band* 
läge  je  nach  Neignngswinlcel  und  Bodenbeschaffenheit  etwa  6^10  cm, 

3)  Declinationder  Magnetnadel.  Bei  Benützung  der  Bussole 
(TL  3),  K.  1)  2)]  in  manchen  Fällen  Kenntniss  der  magnet.  Declin.  er- 
forderlich (vergl.  auch  D.  7  nebst  Taf.  -13).  Die  kleine  Taf.  12  im  Haupt- 
tbeil  gibt  genftherte normale  DecllnationenCWest)  in  Graden  InDeutsch» 
land  und  Oesterreich-Ungarn  für  die  Zeit  1888,0. 

Bern.:  a.  Die  W.  Declination  nimmt  auf  dem  in  Betracht  kommenden 
Gebiete  gegenwärtig  noch  ziemlich  regelmässig  ab  und  zwar  jährlich 
iü  W.^Deut8ohla]id  tun  etwa  6',  in  B.^Dentsc^and  und  Oesterreich- 
Ungarn  um  3'. 

Ausser  dieser  zieml.  regelmässigen  nSäcnlaroAbnahme"  der  Declination 
sind  Schwankungen  derselben  vorhanden: 

bu  periodische;  die  für  Buss.-Mess.  allein  etwa  in  Betracht 
kommende  (von  der  aber  gewöhnlich  ebenfalls  abzusehen)  ist  die  tägl. 
Periode;  in  Europa  etwa  V.-M.  W.-Decl.  am  kleinsten,  gegen  10  h 
ir.-M.  Hittelwerth,  1«  TSt.-M.  Max.,  um  6— 6  h  K.-M.  wieder  MUtelwerth. 
ÖBtersehied  zwischen  Min.  und  Max.  der  W.-Decl.  heisst  tägl.  Variation 
•derselben.  Dieee  beträgt  für  Sommermon.  Ap.  bis  Septb.  ziemlich  con- 
•etaut  10'  bis  12',  im  Dec.  nur  5',  im  Jahresmittel  9'  bis  10'.  Die  Yar.  hat 
aijähr.  Periode;  die  angeg.  Zahlen  sind  Mlttelwerthe,  Min.  :Hax. 
s  1 : 1,8,  letztes  Min.  1870,  letztos  Max.  1884; 

c.  nnregolm  äflsige  („Störungen"),  ganz  unrogelmftssip  auftretend. 
*nnd  oft  bedeutende  Beträge  (einige  Orade^  erreichend  (Zusammenhang* 
mit  Kordliöht  n.  s.  f.)*  Diese  weder  nach  Zeit  noch  OrOsse  vorherzusagcn-^ 
4en  Störungen  find  der  grOeste  Uebelstand  bei  Buss.-Mess. 

iL.  ünrfassendere  Auriuihmen  von  Höhencuivenkarten 

grossen  Massstabs;  Kosten. 

(Den  Traoirgn.  des  Ing.  liegen  jetzt  fast  stets  HOhencurveukarten  zu 
Ornnde,  je  nach  Bedarf  vorsclüedenen  Maesstabs.  Die  genauesten  im 
Allg.  erforderlich  bei  Melior.-Arbeiten;  für  Bahnen  und  Strassen  M. 
<etwa  1 : 1000  bis  1  :  10000,  selbst  noch  kleiner,  jo  nachdem  die  Tmce  des 
Plans  (genähert)  die  definitive  Axe  oder  nur  Anhaltspunkte  fQr  das  ' 
Defea^project  liefern  soll;  ROheucurrenkartea  kleineren  MaMSiabs  am 
teetea  -duMli  tteduotioii  ane  Pi&aea:  jgroeeeoa  Maesstabe  a«  gewinn«»« 


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36 


m  letzteren  die  HorisoutalcarT.en  zu  conBtruiren  aas  zerstreuten  Hohaxak- 
terisilsehen*  Utfhenpaiikieii,  deren  Zahl  je  naeh  Zweck  (geford.  OilnMigk. 
der  Anfn.,  MassstabX  femer,  Je  nachdem  grdeetfve  oder  kleinere  Höhen« 
nntorschiede  vorhanden  nnd  insbesondere  je  nachdem  die  Oberfläche  dei 
aufzunehm.  Gebietes  einfache  oder  oomplioirte  Pormen  (yiele  Unter* 
brechuugen  der  regelmässigen  Formen  und  Neigungen  duroli  Wasser» 
risse,  Terrassen  u.  s.  f.)  zeigt,  eine  geringere  oder  grössere  Zahl  erforderlich. 
Bei  riänen  zu  den  zuletzt  genannten  Tracirungsarbeiten  des  Ing. 
braucht  mau  im  Allg.  lOU— 1000  Punkte  pro  gA»!,  um  die  Oberfiiäcbenformen 
mit  genügender  Genauigkeit  darstellen  Bti  können.  —  ICassstab  und  • 
Zweck  der  Aufnahme,  relative  Höhen,  Formen  der  darzustellenden  Fläche 
bestimmen  auch  deu  Vert.-Abstand  der  zu  zeichnenden  Höhencurven; 
doigeibe  beträgt  bei  Vorarbeiten  zu  Melior.  u.  U.  nur  0,2  m,  sonst  bei 
Plänen  in  den  M.  1 : 1000  bis  1  :  10000  je  nach  Bedarf  2^,  6  oder  10  m, 
bei  topogr.  Karten  in  1  :  25000  im  Hügelland  und  Mittelgebirge  meist 
(ö  and)  10  m.  Bei  Aufnahme  von  Köhencurvenplänen  grossen  Massstabi 
sind  die  Fftlle  su  nnterechoiden:  ».  Sitnationsplftne  (Katasterpläne)  als 
Omndlage  sind  vorhanden;  b.  die  Situation  ist  vollständig  mit  aufzu- 
nehmen. In  Ciilturländern  ist  a.  jetzt  die  Begei  und  nur  z.  T.  liegt  b. 
vor  (zusammeuhäugende,  nicht  parzellirte  Waldääohen  u.  s.  f.).  Wenn 
in  nnerseliloasenen  Ländern  b.  Tollständig  durobsuführen  ist,  sb  reiebt 
Läufig  für  Ing.-Zwecke  Stationirung  längs  der  zuvor  erkundeten 
(Barometer)  ungefähren  Richtung  de«  zu  projectirenden  Verkehrsweges 
itir  die  Herstellung  der  äituatiousgrundlage  aus;  jedenfalls  ein  gutes 
Längen-Kivell.  der  Btatiouirungsaxe  nach  führen,  selbst  wenn  dleUngen- 
messung  der  Seiten  mit  dem  Distanzmesser  ausgeführt  wird.  ^ 

Im  Folgenden  ist  vorausgesetzt,  daas  Katasteraufnahme 
vorhanden,  welche  nur  in  bestimmten  Tljcilcn  des  aufzunohmendea 
Gebiets  (grosse,  nicht  parzellirte  Acker-  und  Weideflächen,  insbesondere 
aber  Wald)  nicht  die  nöthigen  Anhaltspunkte  (Marksteine  u.  e.  f.)  als 
Grundlage  der  Höhenaufuahmo  bietet;  es  ist  ferner  angenommen,  dass 
die  auszuführende  Höhenaufnahme  die  abschliessende  dos  betr.  Gebiets  sei. 

Als  Grundlage  der  Höhenaufnahme  Imben  dann  jedenfalls  geoui. 
Nivell.  längs  der  wichtigsten  Stragsen,  Wege  (erforderlichen  Falls 
durch  Verpüocken  einzutUoilen).  Grenzen,  Wasserläufe  zu  dienen.  An- 
binden der  Nivell.  IL  KL  ttzi  die  Höhenp.  der  Präe.-17ivell.  (vgl.  F.); 
es  ist  wichtig,  bei  diesen  KivelLII.  Kl.  Festpunkte  mit  aufzunehmeu^ 
welche  längere  Dauer  verepreclien  (an  Gebinden,  Brückenbrüstungen, 
Strassendohlon,  Signalstoinon  u.  s.  f.);  dieselben  sind  mit  genauer  Bezeich- 
nung in  die  Karten  einzntragen  nnd  hervoranheben.  Die  KivelL  U.  KI« 
Sellien  Je  nach  Umst.  Musdiou  von  eiuigen  bis  1  km  Seite  bilden^  sie 
werden  durch  Nivell.  III  Kl.  derart  verbunden,  dass  das  Gesammt- 
Netz  dieser  Vor-Kivell.  dos  aufzunehm.  Gebiets  je  nach  Massgabe  der 
vorhandenen  8ii.-Gnxndlage  und  nach  Bedarf  fUr  die  folgende  AnsfUIlnng 
der  Maschen  100  V);s  1000  m  JSntfemiuig  der  mit  Längen*KiTe1l.  ▼ez» 
seheuen  Linien  zeigt. 

Für  untergeordnete,  eingebundene  Linien  dieser  Vor^KivolL  n.  U. 
„Schräg-I^i Vellern.'*,  vgl.  Sohlttss  von  G. 

Für  die  Einschaltung  der  Zwischen- Höhenpunkte  nach 
Ausführung  der  Vor^Nivell.  sind  im  Folgendon  an  einigen  Bei  spielen 
.Anhaltspunkte  gegeben  nebst  Notizen  über  die  Kosten  (vgl.  atich  Haas. 
Ueber  Höhenaufnahmen,  Stuttg.  1878;  die  dort  angegebenen  Kosten  Bind 
rti  liocli);  A  bezeichnet  die  G  e  8  a  m  m  t  k  o  s  t  e  n  für  1  qkm  für  Feld-, 
Ii  für  I>  uroau- Arbeiten  einschl.  Material.  Ks  ist  vorausgesetzt, 
dass  Kopien  der  Katasterpläne  (in  WttrHemberg  lithograph.  „Flur* 
'  karten"  in  1 :  2500)  zu  Grunde  liegen,  dass  die  Tagegelder  der  Ingenleiure 
im  Mittel  8  INIk.,  der  Taglobn  eines  Messgehülfeu  2,Ö  Mk.  betragen  nnd 
die  Curvcupläue  iu  2  Exempl.  (Feld-  und  Beiukacte)  auagefertigt  werden. 
In  B  ist  die  Amortisation  für  die  Instr.  im  Fall  sehr  ans^edehnter,  u.  XJ. 
Jahrelang  dauernder  Aufnahmen  mit  enthalten,  die  Kosten  der  Vor* 
Nivellomenta  sind  in  A  eingerechnet.  Die  Sätze  sind  etwa  von 
einer  i-'lächo  von  3 — 4  qkm  an  massgebend,  für  kleinere  (insbesondere 
sehr  abgelegene  oder  ungünstig  gestaltete)  Flächen  etwas  an  erhöhen. 

T)  Flachland,  koia  Wahl,  starke  Parzellirung,  sb  dass  Sit.  völlig 
ausreicht,  höchstens  gelegentlich  Einschreiten  einiger  Puukte  durch  den 
Lattenträgor:  Flächon-Nivell.  mit  Niv.-Instr.  (möglichst  oft  Anbinden 
an  Vor.-Nivoll.)  A  =  15  M,  B  ~  15  M. 

2)  Hügelland  wellig,  kloine  Höhen-Untersch.,  Formen  siemlich 
einfach,  Sit.  reicht  fast  g^x^  aus  (wenig  Wald):  s.  gr.  1h.  Flächen- 
IflvelL  wie  oben  (lange  Latte)»  s  Th.  Mesanag  dec  HOhenwinkel  (ThaodO 


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87 


mit  naohtragl.  Abstechen  der  Kntf^.  ans  Karte  anf  Brtroatt  (vgl. 
O.  SohlusB,  Sorgfalt.  Kumerirnng  der  Staud-  nnd  Zielp.)  A  =  20,  B  =  16. 

3)  Hügelland  mit  gröss.  Höh^  nicht  so  regelm.  Pormeu,  Sit 
ivlelit  jddm  ühmU  aus:  aunerhalb  Wald,  soweit  Sit.  genügt,  wie  oben 
■onsi  Taelmn,-Theod.9  im  Wald  Zttge  mit  Tach7ni.-Tb.  od.  Bn«t.;  A  =  30 
B  20. 

4)  Steilhalden  mit  gröss.  Höh.,  aber  durchaus  genüg.  Sit. 
(besonders  Weinberge,  auch  parcellirter  Wald):  hier  allein  bei 
diesen  genaueren  UObenanmabmen  leistet  Barom.*Interpol.  aus- 
gezeichnete Dienste,  während  sonst  Barom.  fast  immer  za  verwerfen, 
wenn  die  Sit.  der  aufzunehmenden  Punkte  erst  zu  bestimmen  ist  (also 
Barom.  nicht  für  5.  bis  7.)i  A  =  30  (keine  Messgehilfon,  nur  Ein  Ingen.), 
B 

5)  Stark  hügeliges  Gebiet  (Höh.-XJut.  bis  200  m  anf  einigen 
km  Entfg.),  unregelmässige  Formen,  wenig  Sit.  vorhanden,  aber  ohne 
Wald  (oder  nur  sehr  licJUer  Wald);  Tachym.-Theod.  (Umkreis  etwa 
iOO  m  jDnrohmesser  beherrschend),  eyenl  bei  sehr  complic.  Formen 
Tmoli7m.-Kippregel;  Standpunkte  In  Karte  gegeben  oder  rüokwftrts 
eingeschnitten;  einige  Standpunkte  auch  taehym.  znsammonhängen,  dann 
aber  Vor-  nnd  Bückbliok  und  gnt  auschliessen;  beim  Thood.  A  =  30, 
B  SS  25;  beim  Messtisch  A  ss  45,  B  s=  16. 

6}  Dasselbe,  mit  Wald  bedeckt,  sehr  waaig  Situation:  Züge  mit 
leichtem  Tachym.*Theod.  oder  Tachym^Bns«.  oder  Messband-Bnss.; 

A  =  60,  B  =  25. 

7)  Mittelgebirge  mit  Wald  bedeckt,  sehr  wenig  Sit.:  ebenso; 
A  =  50  bis  100  Je  nach  Unregelmässigkeit  der  Formen,  weniger  nach 
Hfthen*Untersc1ueden,  B  as  95. 

Die  vorstehend  angegeb.  Kosten  können  übrigens  je  nach  den  ob- 
waltenden Nebennmatänden  beträchtliche  Modificationen  erleiden.  Zweck- 
m&ssig  gebaute  Instrumente  (die  insbesondere  für  Aufnahmen  im  Berg- 
itald  nicht  su  schwer  sein  dürfen)  und  Uebung  des  aufnehmenden  In- 
genieurs lassen  Tielfsch  bedeutende  Deduktion  der  angegebenen  Zahlen  su« 


Bei  Tracenermittelungenin  HÖhencurvenplänen,  besonders  f  Ur  Strassen 
und  Wege,  braucht  man  die  horlaontate  fitrecke,  die  für  bestimmte 

.Steigung  p  0/0  zwischen  zwei  aufeinander  ff.  6  m  oder  10  m  Cu.  des 
Pinna  einzulegen  ist  [für  10  m  Cu.  gleich  n000:p)  m].  Man  entnimmt 
diese  Strecke  bequem  der  Rccinrokontafel  Taf.  1.;  z.  B.  liefert  dieselbe 
für  5,6  0/0  Steignng  (=  2fi  0'  für  GofilUmosser,  der  nur  Gradtheilg.  hat,  bei 
Aufsuchung  der  Nnlllinio  auf  dem  Feld  u.  s.  f.)  das  Verhältniss  1 :  1B,2, 
d«  Ii.  swischen  10  m  Gu  182     zwischen  6  m  Cu.  dl  m  horiz.  Länge  u.  s.  f. 


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Tl.  Tafeln  zain  Termesätttigsweseii; 


1.  Verwandlung  procentiseli  oder  in  Bruchform  gegebeneif 
Steiglingsverhältnisse  in  Neigungswinkel  (alte  Tkeilung, 

.   auf  10"  abgerundet)  und  umgekehrt. 

Zugleich  Beciprokentafel,  besonders  horizontale  Strecken  zwischen  be- 
nachbarten 10  m  od«r  6  m  Cnrven  beim  Traciren  Yon  Strassen  in  Cnrven- 

knrtoii ;  Tafel  für  kleine  Winkel. 


Steigung. 


O/i) 


Verh.l: 


Nggsw. 


II 


Steigung.  Nggsw, 


o/o 


Verh.  1 :  j  0  / 


u 


Steigung, 
f/o    I  Verh.l: 


Nggsw. 

0    /  w 


_0,00 

00 

0    0  0 

4,0 

25,0 

2  17  30 

8,0 

12,5 

4  34  30 

0,01 

0,05 

0,1 
0,6 

10^0^ 
2000 
1000 

200 

0    0  20 
0    1  40 
0    8  80 
0  17  10 

4,2 
4,4 
4,6 
4,8 

23,8 
22,7 
21,7 
20,8 

2  24  20 
2  31  10 
2  38  0 
2  44  50 

8/2 
b,4 
8,6 
8,8 

12,2 
11,9 
11,6 
11,4 

4  41  20 
4  48  10 
4  65  0 

6    1  40 

ho 

100 

0  34  20 

5,0  (  20,0 

2  61  40 

9,0 

11,1 

5    8  30 

1,4 
1,6 
1,8 

83,3 
71,4 
62,5 
66,6 

^Trfo 

0  48  10 

0  Ö5  0 

1  1  60 

6,2 
5,4 
5,6 
6,8 

19,2 
18,6 
17,9 
17,2 

2  58  40 

3  5  30 
3  12  20 
3  19  10 

9,2 
9,4 
9,6 
9,8 

10,9 
10,6 
10,4 
10,2 

6  15  20 
6  22  10 
6  29  0 
6  85  60 

2r0   1  60,0 

1   8  40 

6,0 

16,7 

3  26  0 

10,0 

10,0 

6  42  40 

2,2 
2,4 
2,6 
2,8 

45,6 

41,7 
38,5 
35,7 

1  16  40 

1  22  30 
1  20  20 
1  36  10 

6,2 

6,4 

6,6 
C,8 

16,1 

15,6 
15,2 
14,7 

8  88  50 

3  39  40 
3  46  30 
3  03  20 

10,2 

10,4 
10,6 
10,8 

9,8 

9,6 

9,4 
9,3 

6  49  80 

5  56  10 

6  3  0 
6    9  60 

8,0 

38,3 

1  43  10 

14,3 

4    0  20 

11,0  i 

9.1  1 

6  16  40 

3,2 
8,4 

3,6 
3,8 

31,3 
29,4 

27,8 
26,3 

1  ÖO  0 

1  66  60 

2  3  40 

2  10  30 

'  7,2 
7,4 
7,6 

7,8 

13,9 
13,6 
13,2 
12,8 

4  7  10 
4  14  0 

4  20  50 
4  27  40 

2  taclio  Bö.  =  26"  34'  Nggsw . 
11^2  4t    «  =99*41'  « 

VU  <(     «  —38^40'  « 
3/4  «     «  —63"  8'  « 

4,0  1 

26,0     i  2  17  30 

8,0  ] 

12,6     j  4  34  30 

»/2  « 

«  =63"  26'  « 

3«  Beduotion  achief  gr^messener  Xtängen  mit  gegebenen 
XTeigungswinköln  (alte  Thellntig;  t^gl.Tab.1)  auf  den  Horisönt. 
Die  Keduotionen  sind  in  mm  angegeljon. 


Nggsw. 

3  m 

5  m 

90  m 

0  / 

1 

!  B  m 

1 

1 

.20  in 

0  0 

1      0     1  0 

0 

10  0 

1  46 

76 

804 

30 

1  0 
30 

2  0 
30 

3  0 
30 

4  0 

30  1 

:  0 

0 

1 

2 
3 
4 
6 

:  7 

0 

1 
2 

3 
6 
7 
9 

12 
15 

1 

3 
7 
12 
19 
27 
37 
49 
62 

30 

11  0 
80 

12  0 

30 

13  0 
30 

14  0 

30 

f  T5b"~ 

55 
60 

66 
71 
77 
88 

89 
97 

84  ~ 

92 
100 
109 
119 
128 
198 
140 
1B9 

:-6 
367 
402 
437 
474 
513 
553 
694 
C37 

5  0 

1  11 

19 

76 

15  0 

102 

170 

681 

30 

6  0 
80 

7  0 
30 

8  0 
80 

9  0 

14 
16 
19 

22 
i  26 
;  29 
33 
37 
1  41 

23 
27 
82 
37 
43 
49 
65 
02 
69 

92 
110 
129 

149 
171 
195 
220 
240 
274 

30 

16  0 
80 

17  0 

30 

18  0 
80 

19  0 

30 

109 
116 
124 
131 
139 
147 
166 
163 
172 

182 
194 
906 
219 
231 
246 
868 
272 
287 

727 
776 
824 
874 
026 
979 
1084 
1090 
1147 

10    0  i 

1  J 

76 

~  804~ 

2Ö~  0  1 

181  i 

802  j 

1206 

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S. Kreisbogentafeln  zum  Abstecken  nach  Coordinaten  mit 
gleichen  Abscissenabschnitten  von  der  Tangente  aus. 


Ordinalen  für  einen.  Halbmeaser  TOn: 

10 

16 

20 

26 

80 

86 

40 

46 

60 

56 

6 

10  1 

0,317 

3,:^86 
)10,ÜÜ0 

0,209 

2,010 
3,820 

0,167 

U.OoO 

1,456 
2,679 

0,125 

u,ouo 
1,150 

2,087, 

0,105 

0,952 
1,710 

0,090' 

0,813 
1,459 

0,078 

U,0  14 

0,709 
1,270 

0,069 

0,629 
1,125 

0,068 

U,/OJ 

0,666 
1,010 1 

0,057 

0,614 
0,917 

12/6 

16 

SO 

^  - 

G,7ü9 
16,000 

1 

4,387 1 
6,771 

20,000; 

1 

3'36Ü| 
6,000| 

1 0,000 ' 
26,000 

2,727. 
4,019 

7,039 
13,417 

2,303 
8,877 

0,277 

10,505 

2,002 
2,910 

6,859 

8,775' 

1,770 
3,574 
4,680 

7,583 

1,688 

4,174 

6,699 

1,430 
9,086 

3,766 

6,010 

.  30 
3Ö 
40 
45 

30,000 

10,972 
36,000 

13,542 
20,636 
40,000 

ii,4r)<j 

16,710 
24,386 
45,000 

10,000 
14,293 
20,000 
28,206 

8,1M»2 
12,674 
17,261 
23,877 

c 

'  Abaciascu. 

60  1 

65 

70 

75 

80 

85 

90 

95 

100 

110 

6 
10 

0,062, 
0,200 1 

0,889| 

0,048 
0,1931 

0,774 

i 

0,045 
0,179 

0,718 

'  \ 
0A)42 
0,167 
0,376 
0,670 

0,039 
0,156 
0,353 
0,627 

0,037 
0,147 

0,590 

0,035 
0,139 

VfOlö 

0,557 

0,033 
0,132 

0,628 

0,031 
0,125 

0,601 

0,028 

0,114 

n  9RA 

0,455 

12,5 

15 
20 

25 

1,317 

3,431 
6,450 

1,213 

l,/i>4 

3,153 
5,000 

1,125 

1  ,DZO 

2,918 
4,617 

1,040' 
1,0  IT) 
2,710 
4,289 

0,983 
1,419 
2,540 
4,007 

^  0,924' 

2,386 
3,700 

0,872 

2,250 
3,542 

'"6,827 

1  1  (lO 

2,129 
3,349 

0,784 
lim 

2,020 
3,176 

0,713 

1,833 
2,879 

...  1  30 
35 

46 

60 

8,038 

16,279 
20,314 

7,337 
10,228 
13,765 
18,096 

23,4«i7 

0',754 
9,378 
12,554 
16,381 

21,010 

6,2011  6,838 

8,008  8,063 
11,557|  10,718 
16,000}  13,856 

10,098  17,5o0 

M70 

7,540 
10,000 
12,889 

10,261 

5,147 
7,084 
9,377 
12,068 
16,107 

4,801 
6,682 
8,832 
11,334 
14,223 

4,006 
0,325 
8,348 
10,697 
13,398 

4,170 
5,717 
7,531 
9,626 
12,020 

.  60 

24,010 

30,00 

37,58 

21,905 

27,08 

33,36 

20,193 
24,792 
30,23 

18,701 
22,918 
27,75 

17,540 
21,345 
25,72 

10,484 
20,000 
24,01 

14,737 
17,805 
21,259 

'AbBofBSBD. 

1"»-,':  1 

120 

130 

140 

150 

160 

170 

180 

190 

200 

260 

6 

10 

15 
20 

0,104 

0,417 
0,941 
1,678 
2,633 

0,096 
0,385 
0,868 
i  1,648 
2,427 

0,089 
0,358 
0,800 
1,436 
1  2,260 

0,083 
0,334 

0,752 
1  1,339 
1  2,098 

0,078 

0,313 
0,705 
1,256 
1,966 

0,074 

0,294 
0,003 
i  1/181 

0,069 

0,278 
0,020 
1  1/115 

0,066 

0,203 
0,593 
,  1,066 

0,068 
0,250 

0,563 
1,003 

1,000 

0,060 

0,200 
0,450 
1  0,801 

80 
35 
40 
46 

3,8101  ifiM 
5,218'  4,800 
0,863  6,307 
8,767 1  8,037 
l0^18|l0/)00 

8^2 
4,446 

6,836 
7,429 
M88 

3,031 
4,140 

'  5,432 
1  6,909 
1  8,579 

21,838 
8,875 
5,081 
6,468 
8,018 

2,668 

3,642 
4,773 
1  6,064 

\  2,518 

3,430 
4,501 
,  6,716 

2,888 

3,252 
4,268 
,  6,406 
1  o,ov/ 

2,268 

3,086 
4,041 
5,128 

1,807 

2,402 
3,221 
1  4,083 
I  0,v01 

66 
«0 
6& 
70 
76 

118,846  1^^208 

lir.,077  14,674 
19,129  17,417 
22,532 1 20,465 
26^8  S8>82 

[11,266110,447 

'13,509' 12,523 
16,004  14,815 
18,766117,335 
21,784|20,096 

1  9,760 

'11,670 
13,798 
1 16,126 
{18,667 

{  9,148 

'lO,940 
112,917 
15,081 
17,439 

1  8,609 
10,294 
12,146 
14,169 
16,869 

1  8,135 

'  9,722 
11,404 
13,305 
15,429 

1  7,711 

9,212 
10,857 
12,050 
1 14,696 

1  6,125 

'  7,307 

10,010 
11,616 

80 

85 
90 

e  96 

100 

26,11 
32,76 
42,02 

23,11 
30,00 
38,20 

21,436 

27,71 

86,10 

20,000 

25,78 

82,62 

18,766 

21,334 
24,12 

30,38 

17,663 

20,074 
22,67 

28/46 

16,697 
18,961 
21,394 

26,79 

113,146 
'14,894 
l(),7fi2 
18,763 
1 20,871 

Digitized  by  Google 


40 


AbscissGU. 

Ordiuatcn  für  einen  Halbmesser  TOn: 

300 

400 

i 

600  ,  600 
1 

700  800 

900 

1000 

1100 

1200 

10 
20 
30 
40 
50 

0,167 
0,667 

!  2,079 
i  4,190 

0,126 

0,500 

1197 

2,005 
3,137 

1 

!  0,100 

'  0,400 
1  0,901 
1,603 
1  2,506 

0,083 
0,333 
0,750 
1,335 
1  2,087 

0,072 
0,286 
0,643 
1,144 
1  1,788 

0,062 
0,260 
0,563 
1,001 
1,564 

0,066 
0,222 

1  0,889 
1  1,390 

1 

!  0,060 
0,200 

'  0,800 
i  1,251 

0,045 
0,182 

0,728 
1,137 

0,042 
0,167 

V/O  1  il 

0,667 
1,042 

60 
70 
80 
90 
100 

i  6,001 
8,281 

13,818 
17,157 

4,526 
6,173 

10,266 
12,702 

)  y,Ö13 
4,924 
6,442 
8,107 

10,102 

1  3,008 
1  4,097 
5,357 
6,789 
8,392 

72,576 
3,509 
4,580 
5,810 

;  7,180 

2,253 

3,068 
4,010 
5,079 
6,276 

1  2,002 
,  2,726 

1  4,511 
1  6,573 

1,802 
2,463 

1  4,068 
1  6,013 

1  1,638 
1  2,230 
2  913 
j  3,688 
1  4,655 

1,501 
2,043 
2  670 
3,380 
4,174 

110 
120 
130 
140 
150 

,20,894 
25,05 

,34,67 
.40,19 

115,422 
18,424 
91  71 

25,30 
29,19 

12,250 

14,614 
17  1  or, 

1  /,  J :M) 

20,000 
23,03 

10,170 
12,123 
14,253 
10,502 
,19,053 

"8,697 
10,362 
12,177 
14,143 
10,200 

~775"99 
9,051 

12,345 
14,188 

6,747 
1  8,036 

10,966 
i  12,588 

i  6,068 
7,226 
8,486 
9,848 

11,314 

!  5,514 
6,565 
7,709 
8,946 

j  10,276 

5,052 
6,015 
7,062 
8,195 
9,412 

160 
170 
180 
190 

200 

26,29 
29,79 
33,52 
37,51 
41,74 

2l772^ 
24,59 
27,64 
30,88 
134,31 

18,5¥l 

20,957 

23,54 

26,28 

29,18 

16,163 
18,271 
20,513 
22,89 
l25,40 

14,3^6 
16,201 
18,184 
20,284 
22,50 

12,883  t  n, 699 1 10,715 
14,656  13,216;  12,103 
10,333  14,827  13,577 
18,2101 16,633!l6,137 
20,204  18,335 1 16,784 

210 

220 

132,24 

35,47 

28,06 
30,84 

24,8"4^ 
27,30 

22,298  20,231 
24,500' 22.224 

\  18,518 
20,339 

Abscissen. 

1300 

t 

1400  j  1500 

1600 

1700 

1800 

1900 

2000 

2600 

3000 

10 
20 
30 
40 

50  1 

0,038 
1  0,154 
0,340 
0,616 
0,902 

0,036 
0,143 
0,321 
0,572 
0,893 

0,033 
0,133 
0,300 
0,533 
0,834 

0,031 
0,125 
0,281 
0,500 
0,781 

0,029 
0,118 
0,205 
0,471 
0,735 

0,028 
0,111 
0,250 
0,444 
0,695 

0,026 
0,105 
0  2S7 
0,421 
0,658 

0,025 
0,100 
0,225 
0,400 
0,625 

0,020 
0,080 
0,180 
0,320 
0,500 

0,017 
0,067 
0,150 
0,207 
0,417 

fiO  i 

UV  1 

70 
80 

90 
100 

1,385  1,286 
1,886.  1,751 
'  2,464  2,288 
!  3,1 19 1  2,896 
3,852,  3,576 

1,200 
1,034 
2,135 
2,702 
3,337 

1,125 
1,532 
2,001 
2,533 
3,128, 

1,059 
1,442 
1,883 
2,384 
2,944 

1,000 
1,302 
1,779 
2,251 
2,780 

0,948 
1,290 
1  085 
2,133 
2,633 

0,900 
1,225 
1,601 
2,026 
2,502 

0,720 
0,980 
1,280 
1,621 
2,001 

0,600 
0,817 
1,067 
1,350 
1,667 

nO  ; 
X  A.\J  1 

120 

130  1 

140 

150 

4,602 
5,55U 
6,616 
7,560 
8,083 

4,328 
5,152 
0,049 
7,018 
8,059 

4,039 
4,808 
5,644 
6,548 
7,519 

3,786 
4,506 
5,290 
6,137 
7,047 

3,563 
4,242 
4,978 
5,775 
6,631 

3,304 
4,004 
4,701 
5,453 
6,261 

3,187 
3,793 
4  453 
5,166 
5,930 

3,^y 

3,603 
4,229 
4,900 
6,633 

2,421 

2,882' 
3,382 
3,923 
4,504 

2,017 
2,401 
2,818 
3,268 
3,752 

1  no 
170 
180 
190 
200 

9,8841  9,173  j  8,558 
11,103  10,360i  9,604 
12,522ill,G20!  10,839 
13,960;  12,953|12,082 
15,4771 14,369 113,393 

8,020 
9,057 
10,1571 
11,321 
12,549, 

7,546!  7,125 
8,521}  8,046 
9,556  9,023 
10,651110,050 
1 1,800  i  11,140 

6,749 
7,621 
8.545 
9,524 
10,556 

6,410  6,125  i 
7,238  j  6,787 
8,1161  6,488 
9,046'  7,230 
10,026 1  8,013 

4,270 
4,821 
5,405 
6,023 
6,674 

910  ' 

220 

230 

240 

250 

17,074 
18,751 
20,508 

: 
1 

15,840' 
17,394, 
19,022 
20,725! 

i 

14,773  13,841113,020 
10,221  15,197  14,295 
17,738  16,618115,631 
19,324  18,102  17,026 
20,980  19,652  Ii  8,483, 

12,292 1 
13,495 
14,755 
16,072 
1 7,445 1 

ll,64r 
12,780' 
13,972, 
15,219l 
10,519j 

11,0661 
12,137' 
13,269 
14,452 
15,680 1 

8,836 
9,699 
10,603 
11,547 
12,531 

7,369 
8,078 
8,829 
9,615 
10,435 

270 

280 

290  1 

*J  \J  1 

300  1 

1 

! 

21,266 

20,000 

18,8771 
20,365' 

17,874  16,972 
19,282  18,309 
20,745  i  19,697 
21,137 

1 

13,557 
14,623 
16,729 
16,877 
18,065 

11,288 
12,175 
13,095 
14,049 
15,038 

310 

320 

19,294 
20,565 

,1 

16,059 

17,115 

r 

)ogIe 


4.  Kreisbogentafel  zum  Abstecken  mit  Hilfe  von  Theodplit 

,  tind  20  m-Messband* 
Peripherie winJiel  fftr  yerBohiedeii«  Halbmesser  und 


& 

(C 

1  n 
\ 

a 

B 

a 

B 

0 

i  4 

\ 

0 

1  s 

0 

1 

i 

1 

0 

1 

200 

2 

Öl 

1  58 

460 

1 

16 

'  24 

700 

0 

49 

7 

950 

0 

36 

11 

220 

2 

36 

19 

460 

1 

14 

44 

720 

0 

47 

45 

960 

0 

35 

49 

240 

2 

23 

17 

480 

1 

11 

37 

740 

0 

46 

27 

980 

0 

35 

6 

250 

2 

17 

33 

500 

1 

8 

46 

750 

0 

45 

50 

1000 

0 

34 

23 

260 

2 

^? 

620 

1 

6 

7 

760 

0 

45 

14 

1100 

0 

31 

15 

280 

2 

2 

48 

540 

1 

3 

40 

780 

0 

44 

4 

1200 

0 

28 

39 

300 

J 

54 

3* 

550 

1 

2 

30 

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0 

42 

58 

1300 

0 

26 

27 

820 

JL 

47 

27 

560 

1 

1 

23 

820 

0 

41 

56 

1400 

0 

24 

33 

340 

41 

7 

580 

0 

59 

16 

840 

0 

40 

55 

1500 

0 

22 

55 

350 

38 

14 

COO 

57 

18 

850 

0 

40 

27 

IGOO 

0 

21 

29 

300 

35 

30 

620 

55 

27 

660 

0 

39 

50 

1700 

0 

20 

13 

880 

30 

20 

640 

l 

53 

43 

880 

0 

30 

4 

1800 

0 

19 

6 

400 

25 

57 

Ü5ü 

u 

52 

53 

90Ü 

0 

12 

1900 

0 

18 

C 

420 

21 

52 

660 

0 

52 

5 

920 

0 

37 

22  ' 

2ono 

0 

17 

11 

440 

18 

8 

680 

0 

50 

33 

940 

0  1 

36 

34 

3ÜU0 

0 

11  i 

27 

für  eine  10  m  lange 
f  tlT  ein  26 


Sehne  sind  oben  eiu 
m-Mesabftnd  mit  ^4 


fach  die  Badieu  au  halbiren, 
zu  multiplioiren. 


5,  Tafel  zur  genäherten  Bestimmung  des  Halbmessers 
eines  Kreisbogens  von  10  m  Sebuenlänge  (oder  Bogenlänge) 

und  der  Pfeilhöhe  h  (in  cm). 


in  cm 

B  I 
in  m  1 

in  cm 

K 
iu  m 

h 

in  cm 

in  m 

h 

in  cm 

R 
in  m 

h 

in  cm 

B 
in  m 

00 

10 

125 

40^" 

70 

18 

100 

13 

0,5 

2500 

16 

83 

45 

28 

75 

17 

105 

12 

1,0 

1250 

20 

62 

50 

25 

80 

16 

110 

11 

2,0 

625 

25 

50 

55 

23 

85 

15 

115 

11 

2,6 

500 

30 

42 

60 

21 

i)0 

14 

120 

10 

5,0   1  260 

86     1  86 

65 

19 

95 

18 

für  eine  6  m  lange  Sehne  sine 


oben  einfaoh  die  Bedien  mit  4  zu  dividiren 


fflr  eine  SOm  lange  Sehne  mit  4  eu  mnltlpliciren. 

6.  trebergangseorren, 
I.  l*afel  zum  Abstecken  der  tJeberga'ngscurven 

für  Meteriuaasö:  c  =  12000,  y  =  — 

6c 


I    X  i 


I    X  I 


T 


2 
4 

6 
8 
10 
12 


0,000 
0,001 
0,003 
0,007 
0,014 
0,024 


2.  Tafel  für 


14  '  0,038 

16  0,057 

18  0,081 

20  0,111 

22  0,148 

24  0,192 

die  Coordinaten 

BI 

T 


0,762 
0,889 
1,029 
1,183 
1,352 
1,536 

des 


X 

50' 
52 
54 
50 
58 
60 


1,736 
1,953 
2,187 

2,439 
2,710 

3,000 

Berührungs- 


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pnnktes  zwischen  üebergangscurve  nnd  Kreisbogen. 
B    I     a      I     b     I  B 


T 


150 
155 
160 
165 
170 
175 
180 
190 
200 
225 


80,000 
77,419 
75,000 
72,727 
70,689 
68,571 
66,666 
63,168 
60,000 
68,888 


7,111 
6,445 
5,864 
5,343 
4,886 
4,478 
4,115 
3,484 
3,000 
2,107 


250 
275 
300 
350 
860 
380 
400 
420 
440 
450 


48,000 
43,636 
40,000 
34,286 
33,333 
31,579 
30,000 
28,571 
27,273 
26,667 


1,536 
1,153 
0,889 
0,500 
0,514 
0,437 
0,375 
0,324 
0,282 
0,263 


500 
550 
600 
650 
700 
750 
800 
850 
900 
1000 


24,000 
21,818 
20,000 
18,462 
17,143 
10,000 
16,000 
14,118 
13,883 
12,000 


0,192 

0,1-4  5 
0,111 
0,087 
0,070 
0,057 
0,047 
0,039 
0,083 
0,024 


 1—"—  —7     >--■        \         ~J   w-^^   ,  

Für  c  =  6000  Bind  die  in  der  ersten  Tabelle  angegeben^^n  M'ertho  für 
y  zu  verdoppeln,  die  in  der  zweiton  Tabelle  für  a  angegebenen  Werthe 
zu  halbiren  und  diejenigen  für  b  durch  i  zu  dividiren. 


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7.  Vermittelung  des  G-efällwechsels  auf  SisenbAlmen« 
OrdinateD  für  einen  Halbmesser  von: 


Al>8Ci8- 

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25 

0,063 

0,042 

0,031 

0,021 

85 

0,722 

0,481 
0,540 

0,361 

0,240 

80 

0,090 

0,060 

0,045 

0,030 

ÜO 

0,810 

0,405 

0,270 

86 

0,122 

0,082 

0,061 

0,041 

95 

0,902 

0,601 

0,451 

0,800 

40 

0,160 

0,107 

0,080 

0,053 

100 

1,000 

0,667 

0,500 

0,333 

45 

0,202 

0,135 

0,101 

0,0G7 

105 

1,102 

0,735 

0,551 

0,367 
0,403 
0,441 

50 

0,250 

0,167 
0,312 

0,125 

0,083 
0,106 

110 

1,210 
1,322 

0,807 

0,605 

55 

0,902 
0^60 

0,151 
0^180 

115 

0,888 

0,661 

00 

0^0 

0,120 

120 

1,440 

0^960 

0,720 

0,480 

8.  Barometrische  Höhenbestiinmung. 

1.  Werthe  m  der  barometrischen  Höheii  stufe  (m  Höhendiff. 
für  1  mm  Burometerdiff.)  für  Deutschland  nach  Jordan. 

(/   -  600,  Mittelhöhe  600  m.  Dunstdruck  —  lo/o  von  b. 


1200 


10 
5 
0 
5 
10 
15 
20 
25 
30 


12,88 
13,12 
18,37 
13,61 
13,85 
14,10 
14,34 
14,59 
14,82 


1210 

12,77 
13,01 
13,26 
13,50 
13,74 
13,98 
14,23 
14,47 
14,70 


1220 1 1280 


112,67!  12,57 
,12,91 1 12,81 
il8,16|l3,04 
13,39  13,28 
13,63  13,52 
13,87,13,76 
14,11  14,00 
14,35  t  14,23 
14,58 114,47 


1240 

12,47 
12,70 
12,94 
13,18 
13,41 
13,ü5 
13,88 
14,12 
14,36 


12j0 

12,37 
12,60 
12,84 
13,07 
13,30 
13,54 
13,77 
14,01 
14,24 


1260 


1270 


1280  '  1290  I  1300 !  1310 


12,27  12,17 
12,60  12,40 
12,78 1 12,68 
12,96  12,86 
13,20  13,09 
13,43  13,32 
13,66 1 13,55 
13,89  13,79 
14,13  jl4,02 


12,08  11,98 
12,31 ,12,21 
12,54112,44 
12,76  12,66 
12,99  12,89 
13,22  13,12 
13,46  {13,35 
13,68  13,67 
13,91  |l3,80 


!  11,88 
il2,ll 
112,34 
!  12,56 
12,79 
i  13,01 
13,24 
13,47 
13,69 


11,79 
12,02 
12,26 
12,47 
12,69 
12,92 
1844 
13,36 
13,59 


b,  +  l>,= 


1320 


1880 


1840 


1350 


10 
5 
0 

5 
10 
15 
20 
25 
30 


11,70 
11,93 
12,15 

12,37 
12,60 
12,82 
18,04 
13,26 
13,49 


11,02  11,53  11,44 
11,84  11,75  11,Ü6 
12,06 '11,97  11,88 
12,28  12,19  12,10 
12,50  12,41  1 12,32 
12,72  112,63  12,53 
12,04  |l2,85  12,75 
13,10  13,07  12,97 
13,88 113,29|  13,19 


1860 

11,3G 
11,68 
11,79 
12,01 
12,23 
12,44 
12,66 
12,87 
13,09 


1870 

11,28 
11,49 
11,71 
11,02 
12,14 
12,35 
12,56 
12,78 
12,99 


1880 


1390 


1400 


1410 


1420  1480 


!  11,20 
111/41 
11,62 
11,83 
12,05 
112,26 
<1247 
12,69 
1 12,00 


11,12 
11,33 
11,54 

11,76 

11,96 

12,17  \ 

12,881 

12,60' 

12,81 


11,04 
11,25 
11,46 

11,67 
11,87 
12,08 
12,30 
12,60 
12^72 


10,96 
11,17 
11,38 
11,68 
11,79 
12,00 
12,21 
12,42 
12,62 


10,88 
11,09 
11,30 
11,50 
|11,71 
'  11,91 
|12,12 
'12,33 
12,54 


10,81 
11,01 
11,33 
11,42 
11,03 
11,83 
19,04 
12,24 
12,45 


1450  1460  1470  1480 


1490  1600  1510 


1620  1530  1540 


—  10 

—  6 
0 

6 

--10 
15 
--20 
--2B 
--30 


'10,73110,60  10,59 
10,94  110,86110,79 
11,14  11,06  10,99 

'11,341 11,26 '11,19 
11,55  11,47  11,39 
11,76  11,67 'll,69 

'11,95  11,87  ill,79 
12,16  12,07  11,99 

|12,36 1 12,28 1 12,1 9 


'10,51  10,44 
10,71 ,10,64 
110,91 1 10,84 
!ll,ll  11,04 

II,  81  11,23 

III,  61  kl,43 
'11,71111,63 

11,91  i  11,83 
1 12,11 1 12,03 


10,37 
10,57 
10,77 
10,96 
11,10 
11,36 
11,55 
11,76 
11,95 


10,30 
10,60 
10,69 
10,89 
11,08 
11,28 
11,48 
11,67 
11,87 


10,24 
10,43 
{10,62 

!  10,82 
11,01 

II,  20 

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III,  69 
11,79 


10,17 
10,36 
10,55 
10,74 
10,94 
11,13 
11,82 
11,52 
11,71 


10,10 
10,29 
10,48 
10,67 
10,87 
11,06 
11,25 
11,44 
11,63 


10/)4 
10,22 
10,41 

10,60 
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11,18 

11,36; 

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1660 

9,97 
10,16 
10,86 

10,54 
10,73 
10,92 

11,11 

11,29 

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Digitized  by  Google 


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.   ^9.  TrigonometrisoheHöhenbestiminiiiig« 

1— k  • 

Hanptcoirectfon  —  a«  (Erdkrümmung  andBefraoiion)  an  a.t^A; 

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27,3 

27,0 

2ü,7 

10.  Tachymetertafeln  für  Fadendistanzmesser. 


1.  Abzug  au  D' 


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Bechensollieb  or  xu  reennen.  t 


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17 

17 

Digitizcü  by  Google 


11.  Tachymetertafel  für  Messbandbussolenzüge. 

Horizoiitaldist^nz  und  Höhenunterschied  der  Endpunkte  des  unter,  a 
gegen  den  Horisont  geiK^igton  20  m-Bandes  nach  Jordan* 
Die  Fnnkie  bedeuten  die  Erhöhung  der  vorge«eisten  Ziffera  tun 

eine  Einheit. 


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12.  Tafel  der  normalen  Declination  der  Magnetnadel  (in 
Graden  W.)  in  Deutsohland  und  Oesterreich-Ungarn 

für  die  Zeit  1888,0. 


Geogr. 
Breite. 

lilinge  B,  axeenw.  (Gr.  1704O'  E.  Ferro.) 

j  60 

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4,7 
4,1 

13.  Tafel  der  Meridianconvergenz  (in  Minuten). 


Geogr. 

1 

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Breite. 

Ii. 

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19 

23 

27 

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34 

.  38 

42 

46. 

I 

Jährliche  Abnahme  der  normalen  W.  Declination  im  W.  des  ange- 
gobenen  Gebiets  gegenw&rtig  noch  etwa  6',  im  B.  etwa  8'. 


Digitized  by  Google 


46 


YIL  Tafel  zum  Uebergang  von  der^  ^Iten 
Kreistheiluiig  in  die  neue. 

♦ 

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47 


Till.  Tafel  zum  Uebergang  von  der  neuen 
Kreistheiiung  in  die  alte« 


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20 

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21 

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22 

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70 

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33 

* 


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4ä 

IX,  Cttlturtechnik. 


Bntwäsaening  von  Iiändereien. 

Der  Versumpf uDg  TO.n  L&nderdlen  wird  entweder  durch  Ab- 
haltung des  zufliessendenWassers  und  durch  Ab  füll  rung  der 
atmosphärischen  Niederschläge  oder  durch  künstliche  oder 
natürliche  (mittelat  Sinkstoffen)  BrhOhung  deg  Oelftndas  begegnet. 

Bas  yon  Aussen  bu fliessende  Wasser  wird  duveli  Gräben  oder 
durch  Kanäle,  durch  Tieferlegung  der  Wasserläufe  vermittelst  Anlage 
von  Durchstichen  und  dergl.  oder  durch  Wasserhebungsmaschinen  ent- 
fernt. Da,  wo  durch  Stauung  von  Wasscrwcrksanlagen  Versumpfung 
verursacht  wird,  ist  der  Entw&sserungskaDal  in  der  Bogel  in  den  Unter- 
kanal  einzuführen* 

Die  Entwässerung  von  landwirth schaftlich  benutztem 
Boden  b^zw.  die  Senkung  des  Grundwasserstandes  darf 
nur  soweit  vorgenommen  werden,  als  dies  den  Pflansen 
suträglich  ist,  s.  auch- unten. 

Die  atmosphärisohen  Niederschläge,  welche  in  festen  Boden 
eindringen,  werden  am  sweckmässigsten  durch  Drains  abgeführt. 

Durch  die  Entwässerung,  insbesondere  durch  die  Drainage,  werden 
glicht  nur  die  zu  schweren  Dödon  von  überschüssigem  Wasser  befreit, 
Bondem  auch  in  Folge  des  Dnrchstreiehens  der  Luft  durch  den  Boden 
in  sehr  hohem  Maasse  gelockert  und  krümlig  gemacht.  Die  Ursache  der 
Unfruchtbarkeit  nasser  Böden  ist  nicht  allein  in  der  durchschnitt- 
clich  nfu  2^8^  niedrigeren  Temperatur  und  in  dem  Abschluss  der  Luft, 
.sondern  hauptsächlich  darin  su  suchen,  dass  der  Boden  ohemische 
Aenderungen  erleidet,  indem  sich  saiiror  Humus,  ferner  durch  Reduction 
die  l'.öchst  schädlichen  Eisenoxydulsalze  l)iMeu.  Ausserdem  vermehren 
sicli  bei  warmer  Witterung  in  zu  nassem  Boden  Fäuluissbacterien  in 
ungeheurer  Menge^  welche  aum  Faulen  der  Wuraeln  Anlass  geben. 

Wo  Grund-  oder  Druckwasser  dem  Gelände  zuflieest,  ist 
durch  Probegruben  bezw.  durch  Bohrungen  zu  erheben,  in  welcher 
Bichtung  und  Höhenlage  das  Wasser  zufliesst.  Hiebe!  ist  darauf 
Bedacht  zu  nehnien,  dass  die  waaserftthrenden  Schichten  häufig  wellen* 
f5rmig  gelagert  und  demgemäss  die  Sohlen  der  senkrecht  zur  Bichtung 
des  zufliessenden  Wassers  anzulegenden  Entwässerungsgräben  bezw. 
'Kopfdrains  entsprechend  tief,  nämlich  mind.  lö^"^  unter  die  tiefste 
vorhandene  Wellensohle  zu  liegen  kommen.  Je  nach  der  Menge  des 
abzuführenden  Wassers  müssen  offene  Gräben  oder  Drains  ausgeführt 
werden;  erstere  haben  übrigens  den  Nachtheil,  dass  an  nutzbarer  Fläche 
verloren  geht,  sowie  dass  die  erste  Anlage  und  die  Unterhaltung  eine 
kostspieligere  ist  als  bei  den  bei  geringerem  Wasserznfluss  an  ihre 
SteUe  tretenden  JCopfdrains. 

Bei  den  Grunduntersuchungen  ist  die  häufig  vorkommende  That- 
•  Sache  nicht  ausser  Acht  zu  lassen,  dass  wasserführende  Schichten  in 
verschiedenen  Tiefen  vorkommen  können,  dass  also  der  Versumpfung 
eines  tiefer  gelegenen  Terrains  unter  Umständen  nicht  gesteuert  wird^ 
wenn  nur  das  Druckwasscr  der  oberen  Schichten-  abgefangen  wird. 

In  Fcliwinimendcm  Boden,  in  welchem  —  wenigstens  am  Beginn  der 
•Entwässerungsarbeiton  —  weder  oiTono  Graben,  nocli  Drains  angewendet 
werden  könneo,  worden  sperrige  Faschinen-  (Busch-)  wftrste  von  Lanb* 
holz  von  entsprechender  HGhe  und  Breite  eingelegt. 

;  Da,  wo  schwächere  Triobsaiidschichton  vorkommen,  ist  besondere 
Vorsicht    geboten,    da    der    auslaufende   Triebsand    alsbald   jede  Art 

.  bickerun^  verstQpt'en  oder  die  Gräben  ausfüllen  und  zu  Senkungen  des 
nnstossenden  Terrains  Veranlassung  geben  wttrde.  Hier,  ist  die  Aus- 
schachtung je  auf  kurze  Strecken  entlang  den  Trlebsandschichton  mittel >t 
Dielen  Verkleidung  zu  ])ewerk8telligen,  derart,  dass  letztere  gut  verbölzt 
werden  und  ein  Ausflie^sen  des  Triebsandes  verhütet  wird,  es  müssen 
also  die  Dielen  Uber  die  SandscMchten  beiderseits  hinausreichen.  Drain- 
rühren  müssen  gnuz  in  Kies  eingebettet  worden.  Ausserdem  empfiehlt 
sich  die  Einbringung  von  Nadclrcisig  zur  Auskleidung  der  Wände  und 
Sohle  der  im  l'riebsand  liegenden  Draiugraben. 


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48 


Ent wässerangen  dOrfon  nicht  so  ausgeführt  werden,  dass  hiox- 
dnreh  schftdliehe  UeCerBcliweiiimTiugon,  Yerktesangen  oder  Grandwasser- 

8tandserh5hnngen  in  dem  unterhalb  gelegenen  Gelände  entstehen.  Der 
Wasserabflußs  muss  also  unter  Umständen  durch  mit  entsprechend  g^ 
wählten  Auslässen  versehenen  Einbauten  in  den  Hauptentwässerungs- 
grftben  derart  geregelt  werden,  dass  er  sich  auf  einen  längeren  ZeitrauiC 
vertheilt.  Die  Gräben  dürfen  ferner  kein  zu  starkes  Oefäll  erhalten,  um 
Abbruche  der  Böschungen  und  Vertiefungen  der  Sohle  zu  vermeiden.  Die 
letztere  ist  erforderlichen  Falls  zu  befestigen,  was  bei  lockerem  Buden 
doroh  Einstampfen  Ton  Kies  oder  Schotter  sioli  am  billigsten  bewerk- 
stelligen läsat;  zu  starke  Gefälle  sind  durch  niedere  sogen.  Bach- 
sch  wellen  aus  mit  Draht  gebundenen  Sonkwüraten  u.  Jergl.  oder  durch 
förmliche  Bachverbauungcn  zu  mildern.  Die  Böschungen  der 
G  räben,  Eluss-  und  Bachcorreotionen  eind  s«  beraten  und 
mit  thnnliohst  flacher  Neigung  anzulegen. 

Von  noch  nicht  genügend  gewürdigtem  Einfluss  ist  die  zeitweise 
Zurückhaltung  des  Wassers  in  drainirtem  Boden  und  somit 
der  EinfluBS  der  Drainage  auf  die  Vorminderung  von  kleineren  örtlichen 
Hochwassern,  da  der  gelockerte  Boden  ausser  bei  starkem  Frost  im 
Staude  ist,  nahezu  bis  auf  die  Tiefe  der  Drains  atmosphärische  Nieder- 
sohläge  und  zwar  im  Mittel  ca.  ö"io  dos  betreffenden  Boden volumens  auf- 
snnebmen  und  aus  den  Drains  erst  in  einem  längeren  Zeitraum  abzugeben. 
Schon  aus  diesem  Grunde  ist  die  Tiefdrainage,  bei  welcher  die  Drains 
mindestens  1,4""  tief  eingelegt  werden,  der  Anlage  seichterer  Drains  vor- 
zuziehen, indem  bei  ihr  die  Wasserauf  nähme  eine  erheblich  grössere  ist; 
erstere  empfleUt  sich  aber  auoh  wegen  des  besseren  Bohntses  der  Drain- 
stränge  gegen  die  Wirkungen  des  Frostes  und  gegen  das  Verzopfen 
(bei  Gräsern  und  anderen  tiefwurzelnden  Culturpflanzen).  Ausserdem 
können  hierbei  aufgebrachte  Dungstoffe  weniger  leicht  in  die  Drains 
gelangen.  Bei  tieferer  Lage  der  Drains  kAnnen  letztere  auoh  weiter 
auseinander  gelegt  werden,  so  dass  die  Tiefdrainage  in  der  Ecgel  auch 
billiger  au  stehen  kommty  als  die  Drainage  mit  nur  0^^—1,0'"  tiefen 
Gräben.  ^: 

In  Mooren  hat  die  Entwässerung  durch  Grüben  und  Kauäle 
an  geschehen.  Hierbei  hat  man  hauptsftohlich  das  Quoll' u  und  das  Auf« 
treiben  des  Moorsclilamnis  zu  verhüten,  um  auch  die  St.mdfestigkoit  und 
den  Zusammenhang  der  Moormasse  nicht  zu  beeinträchtigen.  In  selir 
nassen  Mooren  hebt  mau  daher  zuerst  einen  ca.  0^5™  breiten  und  hohen 
Graben  in  derHichtuug  des  auszuschachtenden  Kanals  aus  und  lagert  das 
Material  mindostena  1'"  vom  Rand  entfernt  ab.  Ist  sodann  eino  oiitgprc- 
chende  Abtrocknung  erfolgt,  so  vertieft  man  den  Graben  um  weitere  0^5™ 
(iu  6^  tiefen  Mooren  kann  mit  dieser  Arbeit  oft  erst  im  folgenden  Jabro 
vorgegangen  werden)»  und  legt  sodann  senkrecht  aum  Hauptgraben  und  . 
in  Entfernungen  von  ca.  10'"  sof?.  Kopfgräbon  von  ca.  0,G^  Breite  und 
angenähert  der  Tiefe  des  liauptgrabens  an,  welche  soweit  vorgetrieben 
werdeiL  als  es  die  Standfähigkeit  dbs  Moors  gestattet.  Nachdem  das  in 
Angriff  genommene  Feld  sich  weiter  abgetrocknet  hat,  werden  in  einer 
Entfernung  von  ca.  50 — 00°^  vom  Hauptgraben  beiderseits  1"*  tiefe  und 
breite  Parallelgräben  mit  Ausmiindungen  nach  dorn  Hauptgraben  ge- 
sogen und  sodann  die  s&mmtlioben  Grftben  Je  nach  dem  Portsohritt  der 
Abtrocknung  immer  welter  vertieft. 

Entwässerungsgräben  im  Moor  müssen  bei  80°™  monatlicher  Begon- 
höhe  pro  Tag  ca.  0,b'^'^^  oder  pro  Secunde  und  qkm  ca.  0,058  cbm  Wasser 
abznfflhren  im  Stande  sein.  Unter  gttnstigen  Verbttltnissen  ist  die  Hftlfte 
dieser  Menge  in  Rechnung  zu  meben.  Kurz  andauernde  Stauungen 
selbst  bis  zu  0,1""  unter  Torrain  sind  "den  Moorculturen  nicht  schädlich. 

In  Holland  rechnet  man,  dass  pro  100  ha  und  1™  Hubhöhe  eine  nutz- 
bare Pferdestärke  erforderlich  sei.  Bei  kleineren  Anlagen,  insbesondere 
bei  Ackerland,  das  im  Frflbjabr  rasch  trocken  zu  legen  ist,  wird  eine 
Pferdekraft  für  5  ha  angenommen.  Bei  dor  Entwässerung  des  Torrains 
des  Neuenbrocker  Schleusenverbauds  wurde  unter  Berücksiclitigung  dor 
Verdunstung  und  Bodeneinsaugung  bei  grössten  Nicderschlägcu  eine  zu 
Ärdemde  Wassermenge  von  0,09  cbm  pro  qkm  und  Seenudo  in  Bechnung 

Bezogen.  Bei  der  Entwilssoruni:  des  Ovor-Bullcnh:iuser  Siel  Verbands  kam 
ie  gesammto  öchöpfanlage  incl.  Grunderwerb,  Erdarbeiten  in  Moorbodetv 
Dampfmaschinenanlage  für  87  Pferdekräfte  auf  125000  Mk.  au  stehen^ 
die  jährlichen  Betriebskosten  auf  10000  Mk.  und  somit  bei  1088  bft  Grund  • 
lllkcke  auf      Mk,  pro  lia.  und  J.^ir. 

XXY.  Bheinhard's  Kai.  1896,  Gehefteter  TheU  U.  * 


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50 

t 

Zum  Heben  des  Wassers  werden  ausser  den  Pnmpon  (meiBteufl 
Centrifugalpumpcn)  auch  Wassersebnecken  und  Schöpfräder  ver* 
wendet.  l)ie  letzteren  geben  guten  Nutzeffect  und  sind  leicht  zu  rcpariren, 
bcdingott  dagegen  grössere  Ptmdlruugskoöten.  Die  Schnecken  dürfen 
uiclit  Über  40—50  Umdrelitingen  pro  Minute  liabon.  IVInn  iintorscbeidet 
Mantelächneckeu  und  oflene  Schnecken;  erstere  sind  ihres  grossen  Ge« 
wlohta  halber  nur  an  bestimmten  Standorten  sn  verwenden.  Ble  POrder* 
höbe  beträgt  in  der  Regel  höchstens  3,0^.  Die  Schnecken  sind  selbst 
bei  starken  Verunreinigungen  des  Wassers  noch  leistnngsfähip,  bei  ver» 
iluderlichen  Wasseratünden  ergeben  sich  Effektverluste,  ebenso  bei  sn 
raschen  Umdrehungen  der  Welle.  Beseichnet  s  die  Schsnfellänge  und 
w  die  Welleustärke  in  cm,  L  die  Leistung  in  cbm  pro  Minute  bei  4o  Um» 
drehnngen  und      HubhObe,  p  die  Zahl  der  eff.  Pferdestärken,  so  ist: 

a)  Bei  einer  Mantelschnecke: 


s 

P 

13 

24-26 

2,8 

4 

16 

26—28 

3,9 

ü 

17 

34—36 

5,0 

6 

Bemerkung.   Genaue  Ermittlungen  haben  bei 
einer  Sohnecire  von  1,6"*  Durchmesser,  6°^  Länge, 

welche  bei  2G  Pfcrdokraften  40—43  Umdrehungen 
machte  und  1,75"^  Förderhöhe  hatte,  einen  minut- 
lichen  Ausfiuss  von  13,8  cbm  erj;teben. 

Preis  einer  hölzernen  Mantelschnccke  ohne  Motor  ca.  2G0— 450  Mark 
bei  Hubhöhe. 

b)  Bei  offenen  Schnecken: 


8  = 

13  1 

16 

18  1 

21  1 

24     1     26  1 

29  1 

82 

W  = 

22—26  f 

30 

'  30—31  1 

31—39 

L  =  1 

4/0  1 

7,0 

13,0 

16,0    1  19,0 

22,0  1 

25,0 

P  = 

*  1 

a 

1      8  1 

10  1 

12     1     U  1 

16  l 

18 

Zur  Bestimmung  der  Welte  von  Entwässcrungs-Sclileusen 
wird  die  nächst,  von  Storm-Buysing  aufgestellte  Formel  angewendet : 

^.b./^H  —  ")  J 

M  =  }^  r 

ygS_^2b2^H-^) 

liier  bez.  M  die  gesuchte  mittlere  Wassermonge,  welche  die  Schleuse 
pro  Secunde  während  der  ganzen  Dauer  der  ÜefTuuug  abführt,  b  die 
Uchte  Bchleusenwcito,  H  die  Höhe  des  Binuenwasserspiegels  über  der 
Schbigschwclle,  h  die  halbe  Differenz  zwischen  dem  Stand  des  Hinnen- 
niid  des  Aiis-^enwnsacrs,  wenn  letzteres  auf  niedrige  Ebbe  abgelaufen 
ist,  J  den  Inhalt  dea  liinneukanalproflls  unmittelbar  hinter  der  Schleuse, 
g  =:  9^1  und  (l  den  lContraotiousco@fiicienten  der  für  die  Verhältnisse 
an  der  Elbe  etwa  zu  0,0,  an  der  Zuydersee,  wo  Storm-Buysing  ope- 
rirteu,  zu  0,9  anzunehmen  ist,  da  hier  der  Ebbefall  weniger  gross  als 
an  der  Elbe  ist. 

r 

iDrainage« 

Von  Beg.-  u.  Baurath  G-erhardtin  Königsberg  i.  P. 

Die  Drainage  ist  anwendbar  auf  allen  Böden  mit  stauender  >iässe, 
sofern  die  erforderliche  Vorilut  vorhanden  ist  oder  beschafft  werden 
kann. 

Die  Vorflutpräbeu  sind  so  zu  regnlireu,  dass  geringe  Hoch- 
wasser oder  hohe  Mittelwasser  möglichst  10^"^  unter  Ausmüudungshöhe 
abfliessen  können.  Danach  Berechnung  der  Quersohnitte  anter  Annahme 

vcn  uu;^>Mahr  HO  1  Wasserführung  pro  Sek.  und  qkm  bei  grossen»  66  bti 
mittleren  und  120  1  boi  kleinen  Vorllutern  T>ie  \5icbtit?kcit  der  Vor- 
tiutrogulirung  nach  il(.)lienl:iij;e  der  Ausmundun<^  und  Wiiaaeröpiegel* 
linic  ist  durch  Längenprofil  nachzuweisen.  Sie  darf  auf  die  erforder- 
liche Str.  (  ke  unterhalb  der  Ausniündnng  beschränkt  w^erden^  Fünf 
Meter  oberhalb  derselben  kann  der  Graben  mit  steileren  Abstürzen 
unter  Befestigung  von  Sohle  und  Böschung  in  die  alte  Grabentiefe  übei- 
gehen« 


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51 


Die  AuBmUuduugeu  werden  am  bosteu  aus  gusseiaeriieu  Uühren 
von  1  bis  1,S5»  Länge,  7  bis  8™»  Wandstftrke  hergestellt  mit  Muffen 

zum  Anschluss  der  DmiriH.  Tjapornncr  fpst  auf  grossen  Stoinnn  und 
Sicherung  der  bpnac!ibartt?u  (TrubeiiböschuB^en  durch  Steine  oder  Kaseit. 
Cementröhreii  müssen  mindestens  r>*^"'  Wundüturke,  Thonröiiren  ^ura 
8ohnt2  gepTOn  Zersoblagen  einen  steinernen  Vorbau  erhalten.  Hölzerne 
•  AnsinündTxngBkasten  werden  ans  Kichen-  oder  Kiefernholz  l  bis  1,5"* 
ausnahmsweise  bis  ö'"  lang  hergestellt  nnd  vor  dem  ZuaammenHctzen 
2  Mal  mit  heissem  Carboliueum  getränkt.  Die  Ausmündung  darf  weder 
dem  Verlanden  noch  dem  Wasscran  griff  ttUBgesetst  sein,  alAO  keinem 
Seitengraben  oder  einer  zweiten  Ausmündung  gegenüber  liegen.  Klappen 
zum  AbschlusB  von  Thieren  müssen  leicht  beweglich  sein,  ihr  Schlagraud 
muss  gegen  Sandablagernng  und  Graswuchs^  die  Klappe  selbst  gegen 
Verziehen  geschützt  werden,  daher  bei  Kluppen  stets  ein  Vorbau  uöttiig 
mit  stark  geneipter  Sohle,  (ritter  (Hlrfon  nicht  mehr  als  4"»™  Mascben- 
weite  haben  und  den  nutzbaren  WasseK^ueraobnitt  ^uicbt  beschränken. 
Feste  Gitter  innerbalb  des  Bobres  sind  nnzuläseig*  besser  Drehgitter 
mit  horizontaler  oberer  Achse;  noch  besser  Bohlen-  oder  Seitengitter 
dicht  an  der  Mündung,  mit  Abschlnssthür  vor  dem  Hanptrohr  und 
kurzen  offenen  Seiteurobreu  neben  dem  Gitter.  Die  beste  öicherung 
erfolgt  obne  Klappen  oder  Gitter  durch  möglichst  hohe  Lage  der  Aus- 
mündung über  dem  Wasserspiegel  des  Vorfluters,  durch  ein  20^"^  weites 
Hervortreten  doraelbon  vor  der  Böschung  und  durch  Abschrägung  dos 
Mündungseudes  in  einer  der  Böschungsueigung  entgegengesetzten 
Bichtnng. 

jSin  Drainsystom  besteht  aus  Saugedrains  (Drains  mit  kleinem 
Durchmesser,  Sauger)  und  Rammeldrains  (Drains  mit  grösserem  Durch- 
messer, Sammler).  Die  Draiusysteme  sind  möglichst  gross  zu  nehmen,  um 
die  Zahl  der  Ausmündnngen  thnnliohst  sn  verringern;  die  Grenze  ist 

da,  wo  zu  lange  urid  woitc  Drains  die  Anlage  vertlieucrn  würden. 

Die  Sam  n>  e  1  d  r  a  i  11  ö  sind  in  der  Kegel  ins  stärkste  CTefällo  zu  l»'gen 
und  nach  Gefälle  und  Kutwässeruugsüäche  zn  berechnen  unter  Aanaiane 
▼on  65  1  auf  ha  nnd  Sek.  Anf  beigefügter  Tafel  ist  der  über  dem  Krenz- 
pnnkt  der  ha  =:  und  (lefällinie  nächst  höhere  Durchmesser  zu  wäblnn. 
Die  Gesell  windigkeit  des  Wassers,  die  in  der  Tafel  an  der 
Kreuzung  der  Gefällinio  mit  der  gewählten  Durchmesserlinie  gofiiiulcu 
wird,  soll  womdgUeb  nicht  unter  0,20'",  keinesfalls  unter  O/Ki'"  sein.  Hier- 
nach Bestimmung  der  Minimalgefälle  mit  tabellarischem  Nachweis  nach 

folgendem  riuliema: 


Samm- 
ler 

Strecke 

Fläche  in  ha 

• 

einzeln '  gesamt 

Gefälle 

% 

Durch- 
messer 

cm 

Wasscr- 
üesch  windig- 
keit ungefähr 

1  III 

1 

Die  Sangedrains  werden  1,25^  tief  nnd  entweder  in  der  Richtung 

des  stärksten  Gefälles  (L&ngsdrainago)  oder  besser  quer  Hegen  diese 
Richtung  mit  Neiguncj  1:270  (Qufrdr:nnrv?^e'i  vorlegt.  In  diesem  Falle 
ist  grössere  Strangentl'uruuug  zulu^sig,  weil  die  natürliclic  Drainage 
doreh  die  Wasseradern  des  Bodens  besser  ausgenützt  wird,  ferner 
kf  nnen  die  Sammler  geringeren  Durchmesser  rrhalten,  weil  sie  im 
Stärksten  Gefälle  iiegou,  und  endlich  sind  Verstoptungen  weniger  zu  be- 
fürchten, weil  die  Wassergoschwindigkeit  stetig  zunimmt  (vgl.Ger  bar  dt 
»Umgestaltung  der  Drainagebauten.«  Berlin  1891.  Ernst  A  Sohn). 


lüntfernung  der  Sauger  bei  L&ngsdrainage 


bei  Querdrainage 


m 


Thonboden,  streng  über        «   =  10"^ 

„    gewöhnl.  mit  75— fiO^Vn  «    =  10— 12«^ 
Xtehrabod.,  schwer 
^  gewöhnl 
2,  sandig 
Sandbod.,  lehmig 
mild 


50-4ü"/o  S  «  =12— U 
•iO-30'Vo||  =14— 16'" 
-         -  .20«" 


|lO~15 


Strangenentfernung 

zunehmend  mit  der 
12—18""  natürlich.  Druiiiage 
14—21'"  und  der  Neigung  des 
17^25^  Geländes  bis  höch- 
21— 3on^8tens  0,5"^  Höhen- 
25—35"^  abstand. 


80— 200/u2Hs^^l6- 
20— lüü/o|    =  20-24™ 
bis  10  Wo-  =ä4-aü™ 

I 

Die  Weite  der  Sauger  ist  zum  Schutze  gegen  VerstopfungGu  dnrch 
Algen  nicht  unter  4<^"^  au  nehmen,  hei  eisensohttssigem  Moor  nicht  unter 

4* 


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52 

ö  ein.  z  u  l  ä  B  s  i  g  e  L  ä  n  g  e  bei  20»  Strangentfexnimg  160*",  bei  86» = ISO» 

bei  80"^  =  105",  bei  35™  —  90". 

Vorflutcirains  Bind  Verlängerungen  der  Sammler.  Sie  sind 
immittelbar  vor  der  Ausmündung  besonders  dann  zweckmässig,  wenn 
das  Gelände  stark  fällt,  der  Vorflutdirain  mit  dem  Minimalgefiille  ver- 
legt zu  solcher  Erhöhung  der  Auemündung  führt,  dasa  Ersparnisse  an 
Breite,  Tiofo  und  Kogulirungskosten  des  Vorfittters  eintreten.  Die 
frostfreie  Tiefe  muss  eingehalten  werden. 

Doppoldrain«,  cL  h.  Ä  oder  8  Drains  in  Mnem  Graben,  sind  un- 
statthaft, da  in  der  Bogel  nur  ein  Drain  dauernd  wirksam  bleibt;  die 
anderen  verschlammen.  Sie  sind  in  gleichlaufende  Drains  mit  Saugei- 

entfernuug  aufzulösen.  ,  «  , 

Brunnenttnben  an  den  Knotenpunkten  mehrerer  Sammler,  er- 
reichen ihren  Zweok,  die  Verstopfung  eines  oder  dos  anderen  Stranges 

anzuzeigen,  selten;  sie  sammeln  aber  stets  den  Schlamm  und  führen  bei 
schlechter  Wartung  ZU  Verstopfungen.  Ihrer  Anwendung  ist  zu  widerrathen. 

Ausführung  der  Drainage.  Regulirung  der  Vorfluter,  Aus- 
heben der  Draingräben  von  unten  nach  oben,  Werfen  der  Ackererde  auf 
die  eine  des  Untergrundes  auf  die  andere  öcite.  Steine  sind  auszuheben 
oder  zu'umgehen,  niemals  zu  uuteriahren.  Vertheilen  der  Böhren.  Ver- 
legen derselben  mit  dem  Legehaken,  bei  grösseren  Tiefen  mit  der  Hand. 
Verfüllen  der  Gräben  'sofort  nach  dem  Verlegen,  mindestens  in  SO*^''^  Höhe 
mit  Boden  aus  dem  Untergrunde  (von  den  Grabenwänden),  niemals  mit 

Gras,  Streu  und  dergl.  .  „ 

Bäume  und  Sträuoher  müssen  von  Sammeldrams  stets  20  bis  25" 
entfernt  bleiben.  Sauger  dürfen  Bich  ihnen  nur  mit  dem  oberen  Ende 
nähern,  evcnt  sind  lio  Bäume  in  6—8^  Entfernung  zu  iimgehen,  die 
Drains  mit  Aetzkaik  zu  bedecken  oder  besser  die  Fugen  mit  Muffen* 
röhren  und  Cementdichtung  au  sohUesaen. 

Biaius  in  Moor  sind  10—15^"^  tiefer  auszuheben,  und  die  6rAben 
in  dieser  Höhe  zur  Herstellung  eines  festen  Bohrlagers  mit  gesiebtem 
Kies  oder  Sand  zu  verfiUlcu. 

Quollen  sind  entweder  durch  dichtere  Lage  der  Sauger  oder  bei 
Starkem  Zuüuss  durch  strahlenförmige  Drains  abzufangen  und  durch 
besondere  Sammler  ausser  Zusammenhang  mit  dem  übrigen  Brainsystem 
.bis  zur  Ausmündung  gesondert  abzuleiten.  Bei  eisen-  oder  kalkhaltigen 
Quellen  sind  die  Draiugräben  breiter  und  tiefer  auszuheben  nad  die 
Köhren  in  Steinen  zu  verpacken. 

•  Gräben  im  D rainage feld  dürfen  nie  Längsdrains  unter  ihrer  Sohle 
erhalten,  weil  das  Grabenwasser  stetig  Schlamm  und  Sand  in  die  Drains 

spült  und  die  Wurzeln  der  Grabenpflanzen  bald  die  Höhrcn  erreichen. 
Auch  das  Kreuzen  von  Drains  mit  Gräben  ist  ans  p^leichcn  Gründen  zu 
venueidou,  selbst  bei  truckenon  Grüben  sind  VerbLupfuagea  durch  die 
nahen  Pfianzenwurzeln  zu  befürchten.  Die  Sauger  sind  oberhalb  eines 
Quergrahens  durcli  einen  Sammler  abzufangen,  und le^terei  duroh  oeuen- 
tirte  Muh'euröhren  anter  den  Graben  zu  führen. 

Peldwege  dürfen  gleichfalls  durch  die  parallelen  Sauger  nicht 
gekreuzt  werden,  weil  die  Badspur  den  lockeren  Boden  der  Draingräben 
stets  an  derselben  Stelle  triflt  und  zu  Versackungen  des  Drainstranges 
Veranlassung  gibt.  Auch  hier  sind  die  Sauger  oberhalb  des  Weges 
durch  einen  Sammler  abzufangen,  der  Sammler  ist  mit  Muäenröhren 
dnrch  den  Weg  zu  führen,  Jedoch  kann  die  Oementirung  nnterblaibcoL 

Beschaffenheit  der  DrainrOhren:  Gutes  Material  ohne  Steine 

oder  Mcrgelstiicke,  glcichmassig  und  gut  durchgearbeitet;  ferner  gut 
geformt,  gerade,  kreisrund,  innen  glatt  gerollt  ohne  Längsstreifen,  vor 
Allem  senkrecht  und  genau  eben  ohne  vorstehenden  inneren  Band 
(Brahmkante,  Aufetauchkante)  abgeschnitten;  endlich  scharf  gebrannt^ 
heller  Klant;,  ^vclcller  selbst  durch  längeres  Liegen  im  Wasser  nicht 
verloren  geht.  Schlecht  gebrannte,  mürbe  Böhren  sind  unbedingt  zu 
verwerfen. 

Ziua  Jj  r  a  i  11  agc-Entwurf  gehören:  Drainplan;  Längenpruüio  der 
Vorfluter  mit  Bauprofilen  derselben;  Bodennntersuchnngen  (mindestens 

eine  auf  10  ha)  in  grapliisclicr  Dartit*d1ii iig ;  Erlilutrrimgsbericht  mit 
Berechnungen  der  Vorfluter  und  der  Drainrolirweiten;  Kostenanschlnp 
nebst  Massenberechnnn^'cn  aller  Erdarbeiten  und  des  Eöhrenbedarfea. 
Der  Drainplan  in  1 : 2500  muss  alle  Grenzen,  Gräben,  Wege,  Durchlässe, 
B&ume,  Hecken  und  die  Schichtenlinien  in  0,26  n.  U.  0,10  od.  Ofiff^  Sntf. 


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enthalten.  Bio  Drains  sind  mit  blatxen  Linien  einznzeichuen,  Sauger 
Bobwaoh,  Sammler  stark  ausgezogen.  Bezeichnung  der  YorAuter  mit 
groaMn  Bttebataben,  der  Syitenie  mit  laufenden  Nummern,  der  Aue- 

müudungen  mit  Aus  und  der  Systemnummerf  der  Sammler  und  Sauger 
mit  kloinen  Bnchstaben  bezw.  arabischen  Zahlen,  in  jedem  System  von 
der  boch.iteu  btolie  mit  a  bczw.  1  aufaugeud.  Diu  Eutiernuug  der  iäauger, 
■owie  die  Bohrweiten  der  Sammler  sind  einzutragen,  die  Wechaelstefleu 

der  letzteren  durch  kleine  Kreuze  anzugoben.  Die  Soiilhöhoti  der  Aus- 
münduugen  und  Sammeldrains  sind  durch  Ordinalen  besondt  ra  an  den 
Gefäll  wechseln  zu  bezeichnen,  auch  die  Gofallvorhältnisse  ein/utruo'on. 

Kosten  der  Drainage.  Ausheben  der  Draingräbeu  bei  1,25"' 
Tiefe  Iii— 20  Pf  bei  1,50«  =17-24  Pf.,  bei  2,00"»  =  20—30  Pf.  je  nach 
dem  Tagelobn  aer  Arbeiter  und  der  Schwere  des  Bodens.  Verlegen  der 
Eöhren  durchschnittlich  1—2  Pf,  f.  d.  Meter,  Leistung  eines  ArboiterÄ 
stündlich  rund  25*°.  Verfüllen  der  Draingräbeu  ungefähr  Vs  bis  i/to  der 
Aushubkosten. 

Bohrweite  im  Lichten .... 

Wanddicke  

Qewicht  Tou  1000  Böhreu  dschn. 

Kort«!  «  .    «  [^;: 

Gasseiseme  AusmOndnng, 

1^26"»  lang  

Bühren-Bedarf  ungefähr .   .  . 


s 

4 

5 

6,5 

8 

10 

13 

16 

10 

12 

18 

15 

10 

IS 

21 

24  mm 

G(H) 

«j50 

1250 

1750 

12350 

0  4800 

7000  kg 

17,60 

20 

24 

."0 

40 

80 

120  M. 

21 

2(i 

32 

42 

54 

72 

106 

lüO  M. 

2^0 

3,50 

4,50 

0,50 

8,50 

10,50  M. 

2,5"' 


.    .      70'Vo      X  21,5"/o  X(i'V,X  '0 
Die  Bohrlängo  ist  meistens  0,314^,  a.  d.  Meter  Draiustrang  sind  sammt 
Bruch  3,5  Stück  vorzusolicn. 

Gcsammtkosteu  der  Acker- Drainage  lüO  bis  300  M.  f.  d.  )tu« 

Drain ir  te  W  i  esen  nach  Petersen  sind  da  anzulegen,  wo  nasser 
Boden  von  geringer  l)(irchlä8s*igkeit  vorhanden  ist,  und  genügend  Vor- 
lint  für  die  Drainage  beschafft  werden  kann  Die  Wiese  wird  in  Ab- 
teikingen  yon  1  bis  4  ha  Grösse  durch  0,1  bis  0,1 hoho  und  0,5"  breite 
Dämme  zerlegt.  Die  Abtlioilungon  w<'rilen  in  ß  bis  7  Gruppen  zur  Be- 
wässerung im  Umlauf  (Botation)  zusammengofaast.  Das  Wasser  wird 
durch  Zuleiter  nach  einer  Bieselriuue  längs  der  oberen  Begrenzung  jeder 
Abtheiluug  geführt  und  schlägt  hier  über  dou  ßord.  Duterlialb  sorgen 
horizontale  Bieselrinnen,  welche  in  8  bis  15'"  Entfernung  bis  1"'  an  den 
I>amm  reichen,  fUr  gleichmässige  Vurtbeilung.  —  Die  Entwässerung 
geschieht  durch  0,9  bis  1,2*^  tief  nach  der  Qaerdrainage  im  Gefälle  1 : 27Ö 
verlegte  Drains.  Jede  Abtheilung  bildet  ein  System.  Die  Sauger  er- 
halteu  auf  100'"  Länge  4*^"',  deninächst  5*^'"  Weite  und  nähern  sich  bis 

dem  Damm.  Ihre  Entfernung  beträgt  8  bis  20'",  selten  mehr  als  12"^. 
Berechnung  der  Sammler  nach  Wasserfabruug  i,5  Liter  auf  ha  undMc 
mn  empfehlen. 

In  dem  Uauptsammler  jeder  Abtheilung  werden  Ventile  aufgestellt. 
Das  letzte  am  Ende  der  Abtheiluug,  die  iibrigen  aufwärts  in  0,5™  Ent- 
fernung oder  bei  starker  Steigung  des  Greläudes  in  0,5"^  lothrechter 
Steigung.  Bei  Vorfiutdrains  zur  Spülung  ein  besonderes  Ventil  am  Eude 
derselben.  Aufstellung  der  Yeutile  au  den  Kreu/ui^gon  der  Sammler 
und  Sauger  ist  nicht  nöthig;  ihre  Vorbindung  mit  der  llieselrinne  mehr 
sohädlich  als  nützlich.  Dio  Eugen  der  Sammler  sind  1*"  oberhalb  nnd 
4"*  unterhalb  der  Ventile  mit  Muffen  in  Cement  bu  dichten.  Bauart  der 
Ventile:  einfach,  leicht  zt^  bedienen,  aus  widerstandsfähigem  Material, 
vollkommen  dichter  Schluss,  wenn  möglich  ohne  Gefällvorlust,  Sicherung 
gegen  Zerstörung  von  aussen.  Der  V  erschluss  geschieht  am  besten  durch 
gesehliffenen  ThonstOpsel  im  gedruckten  Ventil  nach  Baum  er,  mit 
eisernem  Vontilrohr  nach  Dr.  Schacht.  —  T^ewasserung  im  Umlauf  der- 
artig, dass  jede  Gruppe  1  Tag  lang  voll  bewässert,  demnächst  C  Tage 
lang  entwässert  wird.  Vortiieile  dieser  Wieseubauteu:  Dio  Entwässerung 
und  Bewässerung  kann  nach  Belieben  geregelt  und  besonders  grandlich 
selbst  mit  geringen  Wusscrmcngen  vollzogen  werden;  9  bis  15,  durcli- 
sohnittlich  12  Liter  auf  ha  und  Sek.  genügen;  alle  Duii^stoffe  dos 
Wassers  werden  gewonnen  ;  die  oft  wiederholte  wechselseilige  Einwirkung 
^>0B  Iiuft  und  Wasser  im  Boden  befördert  ausserordentlich  die  Ver« 
wesung  der  Pflaiisenafthrstoffe  im  Boden  und  damit  das  Wachsthum  der 
ICnJiturpfianaeiu 


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Bestimmung  der  Drainrohrweiten,  -  - 

sowie  dor  Geschwindigkeit  des  Wassers  in  den  Drains  nach  dem  Gefälle 
und  der  abzuführenden  Wassormonge,  bezw.  d.  zu  entwässernden  Mäche 

bei  0,65  1  Wasser  auf  ha  u.  Sek. 


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Die  Bew&fltrenmg  der  Iiändereie^ 

ist  nur  dann  am  Platze,  wenn  alles  in  den  Boden  eindringende  Wasser 
demselben  auch  wieder  entzogen  werden  kann.  Die  flieseenden  Gewässer 

enthalten  in  gefingeten  und  grosseren  Mengen  die  znm  Wachste,  am  der 
Pflanzen  nothwendigen  Stoffe,  hauptsächlich  Kali,  Kalk,  Phosphorflftnre, 
Stickstoff  etc.,  welche  durch  die  Bewässerung  nutzbar  gemacUt  werden 
können.  Besonders  releli  an  dfingeudon  BestandUkoilen  sind  die  Seblamm 
führenden  Hochwasser. 

Die  Bewässerung  der  Läudcreicn  im  Sommer  dient  als  Ersatz  für 
die  bei  maugelnden  Niederschlägen  durch  die  Vegetation  und  Ver- 
dunstung entzogene  Feuchtigkeit,  während  durch  die  Prühjabrs-  und 
Herbstbewässerung  eine  directe  l3(lngung,  sowie  die  Auflösung  der  im 
Boden  enthaltenen  NährstofFo  bezweckt  wird.  "Weiter  kommt  in  Betracht 
die  bodenreinigende  und  entsäuernde  Wirkung  des  Bewässerungswassers« 

Dnbrauohbar  sur  Bewässerung  ist  nur.  das  aue  eanien  Mooren  ab- 
fliessende,  sowie  das  durch  giftige  Fabrikabgänge  yerunreinigte  Wasset« 

Die  BewJ\S3orung  läast  sich  in  verschiedener  Weise  ausführen: 

Die  wilde  Ueborrieselung  wird  angewendet  auf  grösseren 
Häehen  mit  gleiobmässigem  Gofäll  von  mindestens  0,7t^h'  Die  Be- 
wässerungsgräben werden  auf  die  höchsten,  die  Entwässerungsgräben 
in  die  tiefsten  Terrainpunkte  gelegt.  Der  Wasserbedarf  ist  ziemlich 
gross  und  der  Erfolg  gering.  Derartige  Anlagen  werden  deshalb  meist 
als  Vorläufer  eines  q^tezen  intensiTesen  Chütor  aus  SparsamkeUhgrUnden 
angelegt. 

Die  Ueberstauung  findet  bei  ebenem,  durchlässigem  Terrain 
Anwendung.  Das  Wasser  wird  hierbei  zwischen  Erddämme  eingestaut, 
tind  abgelassen,  wenn  es  seine  Sinkstoffe  abgesetzt  hat. 

Durch  die  Dämme  wird  die  Fläche  in  Eeviere  bis  zu  60  ha  Grösse 
eingetheilt.  Die  Zuführung  des  Wassers  geschieht  durch  Siele  oder 
Sohleusen.  Die  Wassertiefe  am  unteren  Damm  kaim  bis  su.  Ofi^  be« 
tragen.  Bei  stärkerem  GefäU  werden  je  nach  Bedarf  Mitteklämmc  in 
den  Eeyieren  angelegt.  Die  Vertheilung  des  Wassers  geschieht  durch 
eine  unterhalb  des  oberen  Dammes  angelegte  Mulde.  Zum  Zweck  der 
Entwässerung  wird  oberhalb  des  unteren  Dammes  ein  Graben  her- 
gestellt, In  welchen  die  Entwässerungsgräben  des  Beviers  einmünden. 

Die  Dämme  erhalten  eine  Höhe  yon  30 — iO^^  über  dem  Stauwasser- 
spiegel, 1,0^  Kronenbreite  und  3— 4  fache  Böschung  gegen  die  Wasser- 
seite. Zweckmässig  ist,  die  Einrichtung  so  su  treffen,  dase  jedem  Berier 
frisches  Wasser  zugeführt  werden  kann. 

Der  Wasserverbrauch  und  die  Kosten  dieser  Anlagen  sind  gering. 
Diese  Art  von  Bewässerung  hat  jedoch  den  Nachthoil,  dass  die  Zu* 
führuDg  Ton  Sauerstoff  und  Kohlensäure  zu  den  Pflanzen,  welche  beim 
fliossenden  Wasser  stattfindet,  Terbindert  ist|  es  wird  deshalb  statt 
der8el^en  gewöhnlich 

die  Sfauberleselung  angewenaet,  welche  darin  besteht,  dass  dlO' 
Ein-  und  Auslasssohleusen  derart  regulirt  werden,  dass  der  Znfluss  dem 
Abfluas  gleichkommt,  also  eine  immerwährende  Bewegung  des  Wassers 
stattfindet.  Die  Höhe  des  Wasserstands  auf  der  überrieselten  Fläche 
beträgt  Of 2^0/^ Die  innere  Einrichtung  ist  dieselbe,  wie  bei  der  auvor 
besproohenen  Methode. 

Die  künstlichen  Bewässerungseinrichtungen  als  Hang- 
.und  Bttokenbau  empfehlen  sich  als  sehr  intensive  Culturen  in  der 
Bogel  nuf  da,  wo  gute  Bodenrerhältnisse  und  hlnreiehende  Mengen 
,dungreicben  Wassers  Torhanden,  sowie  genügende  Garantieen  fttr  lichtige 
Ausübung  der  Bewässerung  und  gute  Unterhaltung  der  Anlagen  geboten 
sind.  Die  Kosten  dieser  Aulagen  sind  verhältnissmässig  hohe. 

Die  Hangbauten  sind  in  hügeligem,  die  Bückenbauten  in  ebenem 
Terrain  anwendbar. 

Die  ersteren  erfordern  mindestens  ca.  2 — 2,5%  TcrralngefilU.  Die 
Dänge  der  einzelnen  Hangtafeln  vom  Zubringer  aus  ist  20'".  Die  Be- 
wässerungsgrippen erhalten  O^a— 0,8°^  obere  Breite  und  0^2—0^25™  Tiefe. 
Die  untere  &ante»  fiber  welche  das  Wasser  übertritt,  ist  horizontal  anxti- 
legen. 

Die  Entfernung  zweier  paralleler  Wässergrippen  beti  agt  je  nach  des 
DurolüäSBigkeit  des  Bodens  6—12"^. 

Das  Terrain  zwischen  zwei  Wässergrippen  ist  mit  gleicbmässigcm 
Gefall  zu  planiren.  Die  Zubringer  werden  in  das  stärkste  GefäU  gelegt 
und  erhalten  eine  obere  Breite  von  20— 30«"^  und  15—20«"  Tiefe. 

Das  Seitengefäll  der  Büekentafeln  soll  2— 40/0  betragen.  Die  Länge 
der  einaelnen  Bücken  ist  SO— 60»,  die  Breite  a-^».  Bei  gioseer  Breite 


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ist  noch  eine  Begulirangsrinne  in  der  Mitte  jeder  Seitenfläclie  Unin* 
bringen,  welche  unmittelbar  vom  Znbrinpjer  aus  zu  speisen  ist. 

Das  Nähere  über  derartige  Kunstwiescnbauten  findet  sich  In  Vincenty 
Der  rationelle  Wiesenbau. 

In  neuester  Zeit  werden  derartige  Anlagen  für  grossere  Complexe 
kaum  mehr  ausgeführt,  die  Grilben  werden  vielmehr  nach  dem  Terrain 
tracirt  und  wird  aus  denselben  direct  gewässert,  wobei  die  kleinen  Biesei- 
rinnen gans  feblea.  IMe  GzSben  erlialteit  daher  abtheilungewelee  hoilson- 
iale  Kanten.  Das  abgerieselte  Wasser  wird  in  Abzugsgrilben  gesammelt 

und  abgeführt. 

Derartige  Anlagen  kommen  billig  nnd  sind  leicht  zu  unterhalten,  de 
das  Orabensystem  auf  das  Kotbwendigste  beschränkt  wird. 

Die  beste  Rieso.lzeit  ist  das  Früh-  und  Spätjahr.  Der  Turnua 
in  der  Bewässern  iiiisz<^it  soll  bei  schwerem  Bodou  alle  15  Tage,  bei  seht 
leichtem  alle  5  Tage  wechseln,  im  Mittel  alle  8 — 10  Tage. 

Zulei  tung8-,y  ertheilungs-  und  E  ntwässerungsgrAbener* 
halten  mindestens  0,3™  Tiefe  und  0,3"'  Solilenbroite. 

Wässeruugsgräben  werden  bis  zu  15'"  Länge hori2ontal,  darüber 
'tollt  ca.  Vytn  Ocfäil  nnd  vom  nächsten  Zubringer  nicht  über  200*°  lar.g 
-angelegt,  ihre  Miuimaltiefe  betr&gt  OA,  au  den  Enden  O^S'".  Im  Uebrigcn 
nu'\68en  die  Grabendimensionen  den  fortzuschaffenden  Wassermengea 
entsprechen. 

Bei  Projectiruttg  Ton  Bewässerungsanlagen  sind  zunächst  der 
Wasserbedarf  und  die  W  a  s  s  e  rTer  I  u  s  t  e  In  Betracht  zu 
ziehen.  Dieselben  sind  je  nach  Klima»  Bodenart,  Jahreszeit,  Witterung 
und  Art  der  Benützung  verschieden. 

Bei  einem  Zufluss  Ton  101  pro  See.  nnd  ha  ist  in  Mitteldentschland, 
noch  mehr  aber  in  Süddeutschlaud  eine  Wiesenwässerung  noch  lohnend. 
^  Bei  Projcctirung  der  Syko-Bruchhausener  Moliorationsanlage,  welche 
nach  dem  System  der  StauberieseluDg  ausgeführt  wird,  wurde  zur  dUu- 

?renden  Bewässerung  eine  Wassormenge  von  15  l  pro  ha  und  8eo.  bei 
üufFacher  Benfltznnpr  angennmmou.  Zur  Aufcuclitimg  v.Mirde  eine  Wasser- 
sobicht  von  0,US'"  Höbe  oder  800  cbm  pro  ha  für  genügend  erachtet. 

Zur  ErzicluDg  fortdauernd  guter  Ernten  an  Heu  sind  iu  einem 
iClima^  in  welchem  der  Obstbau,  nicht  aber  der  Weinbau  mehr  gedeiht, 
bei  mittelguten,  Ichmigsandigen  Bodenarten  mind.  50 1  gewöhnliches 
Eluss-  oder  Bachwasser  erforderlich,  bei  mageren  Böden  und  bei  au  Nälir- 
Btoffen  armem  Wasser  steigt  der  Bedarf  bis  auf  100 1  pro  ha  und  Secnude, 
Mit  dem  Abwasser  lassen  sich  jedoch  noch  zwei  weitere  gleich  grosse 
Flächen  berieseln.  Je  wärmer  dns  Klima  ist,  desto  mehr  kann  mit  dem 
Wasser  gespart  werden.  In  Weinbau  treibenden  Gegenden  genügt  schon 
ein  Quantum  von  80  I  guten  Wassers  pro  ha  nnd  Secunde  bei  lehmig 
sandigem  Boden  und  nachfolgender  2maliger  WiederTerwendung  des 
Wassers. 

Je  dungreicher  das  Wasser  ist,  desto  geringer  ist  die  zum  Wässern 
erforderliche  Wassermenge. 

Nach  Heuschmid  ist  In  trockenen  Zeiten  aur  Befeuchtung  der 

Wiesen  pro  Sommer  nöthig: 

bei  strengem  Lehmboden  'eine  zweimalige  Anfeuchtung  mit  zus. 
0,28"  Bieselhöhe; 

bei  mildem  Lehmboden  eine  dreimalige  Anfeuchtuug  mit  aus.  0^™ 

Bieselhöhe; 

bei  sandigem  Lehm  und  lehmigem  Sand  eine  4~-5malig6  Anfeuchtuug 
mit  0,76—1,05'"  Rieselhöhe. 

Für  reine  Bandböden  ist  ein  Wasserquantum  von  mindestens  8 1  per 
ha  nnd  See.  /u  rechneu,  welches  alle  8  Tage  zu  geben  ist. 

Im  Allgemeinen  sind  bei  rationeller  Anlage,  d.  h.  bei  guter  Ent- 
wftsserung,  die  Kaohtheile  fOr  die  Triebwerke  nicht  so  bedeutend,  wie 
häufig  angenommen  wird.  Der  Werthanschlag  dos  Wasscrverlustes 
bei  BewUsserungsanlagen  berechnet  sich  nach  der  Zahl  der  Stunden, 
in  welchen  der  Hctrieb  eingestellt,  bezw.  eingeschränkt  werden  muss. 

Neben  den  Verlusten  auf  den  Wiesen  durch  Terdunstung  und  Durch- 
sickerungon  entstellen  noch  solche  in  längeren  Zuleitungskanälen,  be- 
sonders Vifi  sandigem  Boden  und  hoher  Lage  des  Wasserspiegels  über 
dem  (.iruudvvasser,  diese  Verluste  können  oft  bis  r>0"/o  der  zugeleiteten 
Wassermenge  betragen.  8.  aueh  unten  die  Notiseu  Über  den  Wasserbedarf 
fOn  Schifffahrtskaiiälen. 

Bei  den  Bewässerungsanlagen  dor  Campine  in  Belgien  betrug  der 
Wasserverlust  bei  niedrigem  Gruudwasserstand  16^20%  der  zufiiessenden 


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5? 


Waasexmenge.  Ueber  die  Wasaerverluste  durch  Einsickeruug  nnd  Ver- 
daDBtting  fanvt  Baaratb-  He8s  ein  Beispiel  an,  wonaeb  bei  einer  Wild* 

und  Stauwässerung  auf  durchlassondem  Sandboden,  bei  welchem  der 
Grundwasserstand  0,3—0,4'"  unter  der  Oberfläche  sich  befand,  2'/2— 5  Tage 
erforderlich  waren,  um  im  AbÜusa  einen  Beharniagszustaud  herbeizuführen. 
Hierbei  gingen  anfllnglich  85— 65(>/nv  später  naen  Eintritt  des  geregelten 
Wasserabflusses  23,5— 39^/o  der  zugeflossenen  Wassormengo  verloren.  Diese 
Zahlen  ändern  sich  natürlich  sehr  mit  den  Boden-  und  Witterungsver- 
hältnissen, mit  der  Höhen-  und  Breitenlage  des  Ortes,  mit  den  Grund- 
wasserstftnden  und  mit  der  Menge  des  zugeleiteten  Wassers*  Ans  den 
.  Versuchen  ging  ferner  hervor,  dass  bei  einem  mittleren  Wasserzufluss 
von  15 1  pro  ha  in  der  norddeutschen  Ebene  and  unter  ähnlichen  Ver- 
hältnissen bei  trockener  Witterung  ein  WasserTerlnst  Ton  25°/o  entstehen 
und  letster^r  bei  Tenmindartem  Znflnss  Ton  81  pro  ha  bis  anf  85<>/o 
steigen  kann. 

An  einem  anderen  Orte  fand  Hess,  dass  der  Wasserverlust  bei  der 
Frfthjahrs«  und  Herbstwässerung  bei  12 1  pro  ha  Sandboden  Zufluss  oder 
12%  der  sufliessenilen  Wassennenge  betragen  bat.  bei  der  Söininer- 
wässemng  dagegen  bei  10,5—47 1  Zufluss  22—12%.  Diese  Bestdtate  sind 
als  Maxima  anzusehen,  falls  das  Wasser  nicht  nach  einem  anderen 
Becipienten  abüiesst  oder  der  Grundwasserstand  ein  sehr  niedriger  ist. 
'  Bei  grOlsereli  ndben^lnand^r  liegenden  Comp  lezen  und  bei  Iftna^rer  Bauer 
der  BewKsserong  Tetmindetn  siob  dagegen  die  WatfSdrvarlusle. 

Kacb  Heusebmid  kanli  man  im  Allgemeinisn  ailnebmen,  dass  bei 
lelir  trookenet  Zeit 

bei  sobwerem  Lehmbodrn  etwa  •  . 

bei  müdem  Lelimbodeu  etwa  >/3 

bei  sandigem  Lehm  und  lehmigem  Sand  etwa  .    .   Va — Vi 

bei  leichtem  Sandboden  mehr  als  die  Hälfte  der  gegebenen  BieselhÖhe 
tbeils  von  den  Pflanzen  aufgenommen  wird,  theils  verdunstet  oder  vom 
Boden  kapillar  festgehalten  wird  und  daher  nicht  mehr  in  den  Wasser- 
lauf zurückkehrt.  Das  übrige  Wasserquautum  fliesst  theils  direct 
durch  die  Entwässerungsgräben  in  den  Wasserlauf  eurttck,  tbeilS  Ver* 
sickert  dasselbe,  dient  zur  Erhöhung  des  Grundwasserspiegels  und  ge* 
langt  gleiobfalls  nach  und  nach  wieder  zum  Abiiuss. 

Die  Besamung  der  neu  angelegten  Wiesen  darf  nur  mit 
allerbestem  Samen  ausgeführt  werden.   Von  der  Verwendung  der  sog. 

Heublumen  zur  Ansaat  ist  entschieden  abzurathen. 

Im  Mittel  kostet  die  Herstellung  eines  ha  Wiese  beim  natür- 
lichen Hang-,  bezw.  Bückeuwiesoubau  160—270  Mark,  beim  Kunstwiesen- 
bau  760^1000  Mark*  Die  Kosten  einer  Stauwftssernngsanlage  belaufen 
sich  auf  GO— 150  Mk.  pro  ha.  Bei  der  grossen  Mannigfaltigkeit  der  hier- 
.  bei  in  Frage  kommend cu  Verhältnisse  lassen  siob  allgemein  giltige  Sätze 
hierfür  niclit  aufstolleu. 

Mit  einem  von  2  Manu  bcdieateu,  sogenannten  Wiesenpflug  kann 
man  mit  einem  Gespann  von  2  Ochsen  bei  9  — lOstttndiger  Arbeit  oa. 
80  Ar  Basen  schälen.  Bei  einem  Lohn  von  15  Mark  für  Gespann  sam^t 
den  beiden  Arbeitern  kommt  somit  der  qw  auf  0,5  Pf.,  ebenso  hoch  das 
Beiseitesetzen  zu  stehen. 

Beim  Basenschäleu  mittelst  des  Baseubeils,  wobei  lud.  dum  Aufsetzen 
Im  ((}anz)BU  8  Arbeiter  beschäftigt  sind,  erböbt  eiob  der  pbige  Preis  um 
das  Doppelte.  Die  Kosten  eines  RasenpÜugs  belaufen  siob  auf  ca.  45  JMtk. 

Üas  AbbM)en  von  Rasen  und  das  Planiren  des  gewonnenen  Bödeus 

in  Mulden  kommt  bei  einem  verglichenen  Abhub  von  25^"'  und  einer 
mittleren  Transportwcltc  von  80"'  auf  ca.  3  t  das  Wiederansetsen  der 
Basen  auf  0,5  t  pro  Ar  zu  stehen. 

Die  Kosten  der  LJnterlialtung  von  Stanwiesen  und  wild  bewässerten 
Wiesen  belaufen  sich  auf  ca.  0—10  Mk.  pro  ha,  bei  künstlich  bewässerten 
Wiesen  dagegen  auf  15-*^0  Mk.  pro  ha,  wovon  bei  einem  Taglobu 

.  von  2  Mk.  ca.  12  Mk.  pro  ha  auf  die  eigentliche  Wiesenwartung  bezw. 
atif  die  Belohnung  des  Wieseuwarts  für  die  laufenden  Arbeiten  ent- 

'  fallen;  Über  SO  ha  Wässerwiesen  dürfen  keinem  Wieseuwart  sugewltiSen 
werden,  wenn  derselbe  während  der  Hauptwftssdrseit  ohne  HllfiBatbaiter 
•einen  Veipfllchtungen  soll  pftnktUob  naobkomm^n  können. 


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58 


•  .  >       HooronlioF*     .  v, 

'   tbn  Ulf.«  n.  Bftimitb  Gerhard t  In  KSnigsherg  I.  Pr. 

Grünlandsmoore  entstehen  durch  Verwesen  von  Algen,  Ried- 
gräsern, Schilf,  Binsen  und  dergl.  in  stehendem  Wasser;  EToohmoore 
düroh  Emporfraohsen  iiiid  Yerwesen  von  Moos,  Wollgras,  Heidekraut 
ailf  undurchlässigem,  unfruchtbaren,  kalkarmen  Boden.  Die  Qretiae  iBt 
oft  nicht  genau  bestimmbar  =  üebergang8moore. 

1)  Yeencultur  =  Cultur  der  Holländischen  Hochmoore.  Gutes, 
dar ohgehendes  Oanalnetz ;  dadurch  wird  der  Terkehr  erleichtert,  der 
"Wasserstand  regulirt  Die  obere  Moorschioht,  Bunkorde.  wird  abge- 
stochen, der  Torf  gewonnen  und  verschifft,  nächstdftm  der  IBoden  planirt, 
die  Bunkerde  nnd  demnächst  Sand  aus  den  Gräben  0,10™  hoch  aat- 
gebracl't,  tüchtig  unter  Beigabe  von  vielem  Dung,  Seeichllcl^  Aaebe, 
Keiuicht,  Compost  mit  dem  Moor  dnrchmiBoht^  Geaarntttkosten  unge^ 
fälir  8— yoo  Mk.  f.  d.  ha. 

2)  Die  Brennculttir,  auf  deutsöheii  Hochmooren  angewandt,  iit 
ale  raubbauartige  Wirthschaft  nicht  su  empfehlen. 

3)  Deckcultur  nach  Rlmpau.  Nur  auf  Grünlandsmooren  an- 
wendbar. Entwässerung  durch  Gräben  vou  1"^  Tiefe  bei  flach- 
gründigem,  i.ö'"  hei  tlefgrandigom  und  2°^  bei  lehr  mftohtigeiii  Moor  ia 
20  bis  40™  Entfernung,  nämlich  40™  bei  sehr  flachem  «gilt  Terwesteit 
Moor  auf  sehr  durchlässigem  kalkreichen  Sande,  30—35™  bei  flachf^m 
gut  vei Wösten  Moor  von  0,8—1'^  Mächtigkeit  aaf  durchlässigem  Sande. 
215^-80»  r  bei  gleichem  Uoor  auf  schwer  durehläsflgem  'Boden,  26">  bei 
mittelständigem  oben  verwesten  Moor  und  20™  bei  mächtigem  schlecht 
verwesten  Moor;  grössere  Entfernung  ist  zulässig  bei  Anwendung  von 
Längsdrains  iumiUen  der  Beete  mit  Seitendrains  nach  den  Gräben. 
Vorge wende  sur  Verbindung  der  Dämme  7— 10°^  breit  mit  10-»25^'' 
weiten  Drainröhren.  Auf  Setzen  des  Moores  ist  bei  der  Entwässerung 
zu  rücksichtigen.  Solange  zuveilüssige  Messungen  felilon,  ist  anzu- 
nehmen, dass  Grünlandmoor,  wclclies  1™  tief  entwässert  und  10^™  hoch 
gedeckt  wird,  sich  nach  00-  80  Jahren  setst:  . 


bei  einer  Mächtigkeit 


von    ,   .   .   f  ,  •  • 

1™ 

2™ 

8» 

4« 

5» 

gm 

7HI' 

8» 

dichtes  Moor  .... 

0,16 

0,24 

ziemlich  dicht .... 

0,20 

0,32 

0,42 

0,61 

ziemlich  locker   .  .  . 

0/26 

0,42 

0,56 

0,68 

0,78 

0,87 

locker  ....... 

0,69 

0,75 

0,92 

l/)7 

1,20 

1,80 

fast  schwimmend     .  i 

0,80 

1,04 

1,20 

1,96 

1,66 

1,83 

2,00 

schwimmend    .  .  .  « 

1,65 

2,10 

2,60 

2,86 

3,16 

8,40 

Sorgfältiges  Einebnen  mit  dem  Abraum  der  Gräben.  Sanddooke, 
10—12^  hoch  ohne  Setzmaaes,  hat  den  Zweck,  das  Moor  an  belasten, 

EU  dichten,  die  Einflüsse  der  Temperatur  abzuhalten,  Anstrocknen,  Anf* 

frieren  des  Moores  und  Auswintern  der  Pflanzen  zu  vermeiden,  letzteren 
einen  festen  sicheren  Stand  zu  geben ;  daher  ist  die  Yermischnng  des 
Bandes  mit  dem  Moor  bei  der  kOnftigcn  Bestellnng  nnanläestg..  Am 
besten  geeignet  ist  grober  Sand,  möglichst  kalkreich,  niemals  Schwefel- 
kieshaltig.  Entnahme  entweder  aus  dem  Untergrunde  oder  von  der 
Seite.  Letzteres,  im  Allgemeinen  vorzuziehen,  weil  grössere  Sicherheit 
gegen  Schwefelkies.  Bei  Seitenentoahmen  ist  die  oberste  Schicht  aban- 
decken»  damit  Unkrautsämereien  nicht  auf  den  Mooracker  kommen. 
Huf  schlag  0,50"*  breit  neben  dem  Graben  nicht  mit  Moor  abdeckea 
(schlechter  Wasseraböuss),  besser  dünn  mit  Saud  beschütten  und  mit 
Gras'  ansäen.  Die  Bedeckung  mit  Sand  unterbleibt  bei  sohlecht 
verwestem  Moor  in  den  cr^^ton  .Tahron,  um  die  Durchlüftung  und  Ver- 
wesung zu  begünstigen.  Düugung  ist  nur  mit  Kali  und  Phosphorsäure 
jK'thig,  weil  diese  Nährstoffe  im  Grunlaudsmoor  fehlen.  Menge  der 
Dänguug  nach  chemischer  ZusanuDensetzuDg  des  Moors  zu  besUmmeu, 
in  der  Regel  sind  im  ersten  Jahre  16  bis  24  Ctr.  Kainit  und  8  Ctr. 
Thomassühlacke  uötiiig;  später  genügen  16 -f  4  Ctr.  Bestellung  mit 
beliebigen  Frachten,  Halm>  und  Blattpflausen  abwechselnd.  Qesammt- 
kosten:  1—000  Mk.  f.  d.  ha. 

4)  Moor  wiesen  nach  St.  Paul.  Das  Grilnlandsmoor  wird  durch 
0,75^  tiefe  Gräben  entwässert,  demnäolist  werden  grosse  Mengen  Coirpost, 
genügend  für  mindestens  5'"'"  DeckhOhe,  haufenweise  im  Herbst  auf- 
gebracht, nach  dem  Durchfrieren  and  Aafthanen  im  Frfll^aht  sohneU 


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59 


Tcxthoilt  und  unter  Zusatz  von  Orassaat  so  kräftig  als  mOglich  breiartig 
mit  dem  Moor  durcheggt.  Der  Zeitpunkt  hierzu  muss  genau  abgepasst 
werden,  wenn  das  Moor  6— S*^'"  tief  aufgethau^  iintezi  noch  gefroren  l«t, 
Wiederholung  der  Cultiir  alle  3—4  Jahre. 

6)  Moorwleeen  mit  Sanddecke.  Ausführung  genau  wie  3  mit 
folgenden  Anenahmen:  Entwässerung  nur  0/5—0,75"^  tief;  Vorgewende 
fallen  gaau  oder  zum  Theil  fori;  Planirung  besonders  sorgfältig;  Stau- 
Torrichtungen  in  den  Zuggräben  zweckmässig.  Deckschicht  kann  lehmig, 
selbst  schwerer  Lehm  sein,  auch  geringere  Stärke  6—8'°^  haben  je  nach 
•dar  Sorgfalt^  mit  welolier  da«  Moor  geel»iket' wotdau  war.  Dttugung 
wie  3.   Ansaat  durch  gute  Bauer gräser. 

6)  Moorwiesen  ohne  Sanddocke.  Melioration  mit  geringeren 
Erträgen,  aber  meist  gut  rentabel;  stets  anzuwenden  bei  sohlecht  yer^ 
weatem  Moor  und  geringer  Bntwäasemngstiefe.  Grabennets  wie  6,  doch 
nur  0,4  bis  0,5"*  tief  und  stets  mit  StauvorricLtuugeu  in  den  Zuggräben. 
Einebnen  des  Moores  und  gründliche  Zerstörung  der  alten  Grasnarbe 
uurch  Abhauen  der  Bülten,  Eggen  und  i?ü Ilgen.  Düngung  alljährlich, 
doch  in  geringeren  Mengen  wie  3.  Ansaat  guter  Gräser. 

7)  Neuere  deutsche  Hochmooren  Itur  (nach  Dr.  Sal  feld  und 
Prof.  Fleischer.)  Veencultur  ist  jetzt  ausgeschlossen  wegen  schlechten 
Torfabsatzea  durch  Concurreu^  der  Kohle  und  Unmöglichkeit  der  £e* 
Bchaffang  dea  natttrlichen  Düngers  in  den  erforderlichen  Mengen.  Dack- 
verfahren  kann  wegen  Mangel  an  Sand  zufolge  grosser  Ausdehnung 
der  Hochmoore  nicht  angewandt  werden.  Dazu  kommt,  dass  die  Moore 
arm  sind  an  Kalk,  weniger  Stickstoff  enthalten,  ihre  Pflanzenreste  unvoll- 
kommen zersetzt  und  sperriger  sind  als  diejenigen  im  GrUnlandsmoot. 
Es  unterbleibt  die  Sanddecke,  auch  das  Austorfen  wird  unterlassen, 
weil  die  obere  Schicht  am  nährst oftreichsteu  iöt.  Statt  der  schiffbaren 
Kanäle  der  Yeenkolonien  werden  nur  Entwässerungsgräben  angelegt, 
die  auf  den  10  ha  grossen  Golonaten  an  Grippen  anachliessen,  d.  s.  O^"* 
breite  Gräben,  welche  0,6™  tief  in  7  bis  10™  Entfernung  bei  Benutzung 
als  Acker,  0,4™  tief  und  20™  weit  bei  Benutzung  als  Wiese  angelegt 
werden,  verkehr  Innerhalb  dar  Oolonie  dnroh  Feldbahnen.  Zur  Beför- 
derung der  Zersetzung;  80  Ott,  gebrannter  Kalk  a.  d.  ha  aufbringen  und 
eineggen,  genügt  für  16  Jahre.  Brachbearbeitnng  mit  der  Hacke  erst 
auf  lä«)™.  d&nn  auf  20  bis  25«™  Tiefe.  Die  DUngung  reicher  als  für 
.Qrftiilanaalnocte  und  unter  Zugabe  Ton  Stlokstoff:  88  Ctr.  S^ainit, 
10  Ctr.  Thomasschlaoke  und  8  Ctr.  Ghllisalpetcr  a.  d.  ha.  An  Thomas- 
schlacke kann  durch  Brennen  dos  Moores,  an  Ghilisalpeter  bei  Anbau 
Ton  Papilionaceen  durch  Impierde  gespart  werden*  Stalldung  ist  aber 
auf  die  Dauer  niehl  au  entbehren.  Geiammtkoaten  ungefittur  190— 2S0  Mk. 
ftuf  dae  htu 

AaflijDliachtaiigeii  Im  Moorhoden. 

In  nasaen  Mooren  mit  etwa  lOt^o  Pflansenreeten  nnd  90^^  WaHeer- 

gehalt  muss  bei  Anlage  von  Gräben  und  Kanälen  sehr  vorsichtig  zu 
Werk  gegangen  werden,  um  das  oft  gewaltige  Abmessungen  zeigende 
QneDeu  und  Auftreiben  des  Moorschlamms  zu  verhüten.  Die  hierdurch 
snweilen  entstehenden  Bisse  kOnnen  den  Zusammenhialt  der  Moormasee 
'auf  50™  und  darüber  hinaus  vollständig  zerstören  Und  die  Kulturarbeiten 
dadurch  bedeutend  erschweren  und  vertheuern. 

In  der  Begel  hat  man  zuerst  0,5'"  breite  und  tiefe  Gräben  in  der 
Richtung  des  auszuschachtenden  Kanals  oder  Entwässerungsgrabens  zu 
liehen,  je  grOaser  der  Wassergehalt  des  Moors  ist,  desto  mehr  muss 
letzteres  Maass  verringert  und  hierbei  der  Auswurf  mind.  1™  vom  Graben- 
rand entfernt  gelagert.werden.  IsthieraUf  eine  entsprechende  Austrocknung 
der  nächsten  Umgebung  des  Gräbchens  erfolgt,  was  bei  einem  ü™  tiefen 
Moor  in  der  Begel  im  zweiten  Jahr,  oft  noch  früher,  bei  aeichteren  Mooren 
aber  schon  im  ersten  Jahr  eintritt,  so  vertieft  man  dass  Gräbchcn  um 
üin  weiteres  halbes  Meter  und  legt  sodann  senkrecht  zu  diesem  Graben 
aogeh.  Kopfgräbchen  oder  Grippen  in  Entfernungen  von  10™  unter  sich 
und  ca.  0,6™  breit,  nahezu  TOn  der  gleichen  Tiefe  wie  der  Hauptgraben 
an.  Die  Länge  dieser  Grippen  wird  etwa  3mal  grösser  als  die  Moortiofe 
angenommen.  Bei  6™  tiefen  Mooren  seht  man  sodann  im  dritten  Jahr 
1,5™  tief  und  giebt  dem  Graben  l"'  8ohienbreite.  ]>ie  Kopfgräbtfn  werden 
.  demgem&st  ebenfalls  vertieft.  Ami  Sohluss  dea  dritten  Jahres  legt  man 
auf  jeder  Seite  dea  Hauptiprob^  ijL  einer  Bntfoi^ung  Ton  60-^60™  gleiche 


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06 


laufend  mit  demselben  Gräben  von  1"  Tiefe  nnd  mittlerer  Sreite  an* 
welche  das  Wasser  vom  Arbeitsfeld  fern  halten,  worauf  die  Auschach* 
tnng  des  Kanals  in  Angriff  genommen  werden  kann.  Der  Aushub  (mit 
Ausnahme  der  obersten  Schicht)  wird  zu  Bronn-  und  Strou-Torf  ver- 
arbeitet. Das  Moor  sackt  sich  in  der  Umgebung  des  Kanals  sehr  stark. 

Berieselung  mit  städtischem  Kimalwasser. 

Didselb^  wird  dnreh  Iblgende  Bigeutolialten  der  Xanallatiche  er» 

Schwert: 

1)  Es  besteht  ein  Miesverhaitnisa  zwischen  den  in  ihr  ▼or- 
haudenen  Nährstoffen  und  dem  Nährstoftbedilrfuiss  der  Pflanzen. 
Kin  Liter  Kanalwasser  enth&lt  nach  englischen  Chemikern  0,86  g  orguni- 
sehe  Stoffe,  0,08  g  Stickstoff,  0,02  g  Phosphorsäuro  und  0,02G  g  Kali.  In 
der  Berliner  Spüljauche  kommen  auf  lOOTheile  Stickstoff  20  Th.  Phosphor, 
säure,  45  Kali,  120  Kalk,  25  Magnesia,  30  Schwefelsäure,  125  Chlor. 
Durchschnittlich  ist  anzunehmen,  dass  die  Abfallstoife  Ton  10  Menschen 
genügeil,  um  den  zur  Erzielung  gntor  Mittelernteu  erforderlichen  Stick- 
stOfT,  voii  20  Monsclicu  um  die  hierzu  nfitliigß  Phosphorsäure  una  von 
50  Menschen  um  diu  uöthigeu  Kalimeugen  zu  liefern.  Dies  Mis&verhältuiss 
der  nöthigsten  Fflanzennährstoife  könnte  durch  Zugabe  von  Thonias> 
schlacke  (Pbosphorsäure)  und  Kainit  (Kali)  aus^reglichen  werden.  Es 
geschielit  nicht,  weil  olinehin  (nach  2)  übergrosso  Mengen  selbst  an  Kali 
vorhanden  sind.  Der  sonach  vorhandene  Ueberschuss  besonders  von 
Stickstoff  ffihrt  2u  einseitiger  Entwicklung  mancher  Pflanzen.  Gras 
/..  kann  wogen  des  Keiclithini^s  an  Eiweissstoffen  nicht  gepreset  oder 
z»i  Heu  gemacht  werden,  es  wird  stets  grün  verkauft. 

2)  Grosser  Keichthum  an  Nährstoffen  im  Verhältniss  zu  den 
verfOgbaren  Landflächen.  Nach  1)  wiirdeu  die  Abfallstoffe  von  20  bis 
höchstens  50  Menschen  genügen  für  1  ha.  Dann  würden  ausgedehnte 
und  kostspielige  lUeselfehler  nöthig  sein.  Es  werden  daher  in  Berlin 
250  Personen  auf  1  ha,  in  England  2ö5,  in  Dauzig  440  Personen  gerechnet. 
Hieraus  folgt  die  Kotliwendigkeit  intensiTSt^ir  landwirtschaftlicher 
Oultur,  das  Gras  wird  6^  6  auch  8  Mal  jährlich  gesolmiiten. 

8)  Die  Spüljauche  enthält  zu  Tfel  Kochsale.  Dadaröh  wird  a.B. 

der  Kartoffelbau  auf  Rieselfeldern  unmöglich. 

4)  Sie  enthält  zu  viel  Wasser.  8%  Giosetwasser  und  92%  Tage« 
ttud  Strassenwasser  liefern  In  Berlin  i^»  BieeelwasMvbOlte  J&HrHoli. 

Bazu  0,6™  ReRenhöhe  der  Bicselfeldor  selbst  =r  3,4™  Wassersch  icht, 
welche  alljährlich  in  den  Boden  absickern  oder  verdunsten  muss.  Dem- 
nach ist  nur  durchlässiger  Boden  für  Bieselfelder  geeignet,  und  dieser 
Boden  muss  überdies  drainirt  werden. 

6)  Die  Jauche  enthält  zu  viel  feste  zur  Berieselung  un- 
geoignete  Sinkstoffe  Sand,  Kaffeegrund,  Papier,  Thierleichcn 
u.  dorgl.  werden  nicht  vollständig  iu  den  Sandfäugeu  der  Pumpstationen 
aurück gehalten.  Sie  vorfilsen  den  Boden  und  beeintrftchtigen  das  Wachs- 
thum der  Pflanzen.  Daher  werden  Vorbecken  angelegt  von  3™  Seiten- 
längo  iu  grösserer  Zahl  neben  einander,  welche  von  dem  Wasser  durch- 
flössen werden.  Diese  Yorbeckeu  sind  aber  nur  nöthig  bei  Wiesen- 
be Wässerungen;  bei  Beetbewässerungen  Aetzen  sich  die  Rinkstoffe  in  den 
Furchen  ab. 

6)  Der  im  ^Vinter  gefrorene  Boden  ist  nicht  aufnahmefähig  für 
die  Jauche.  Dana  wird  das  Wasser  iu  drainirte  Staubecken  geleitet 
und  0^  bis  1"*  hoch  angestaut.  Ber  Schlamm  wird  Im  Frühjahr  als 
Dung  verfahren,  oder  die  Becken  werden  als  Aeckor  bestellt. 

Die  Spüljauche  wird  durcii  eiserne  Druckrohre  —  in  Berlin  1" 
Durelini,  —  nach  dem  höchsten  Punkte  des  Kieselfeldes  geleitet.  Von 
hier  ab  werden  Zweigrohre  mit  abnehmendem  Querschnitt  —  70  bis 
20^*"  Durchmesser  —  nach  den  einzelnen  niedrigeren  Kuppen  des  P^eldes 

geführt,  und  von  hier  weiter  offene  Zuleitungsgräben  nach  den 
leeten  und  Feldern.  Absperrschieber  uud  Wasserschieber  in  den  Zweig- 
rolueu.  Am  Endpunkt  des  Druckrohres  ein  Standrohr,  oben  offen 
mit  Schw innner  und  Fahne  für  den  Tages-  und  Laterne  für  den  Nacht- 
dienst; eine  zweite  feste  Laterne  am  oberen  Bande  des  Staodrohres. 
Wenn  die  Fahne  zu  hoch  steigt,  bei  Nacht  die  Laternen  an  Zdohtem 
sich  trennen,  muss  der  Wärter  durch  Ziehen  von  Sobiebetli  Ittt  Betleie" 
lung  und  Kutlastang-  des  Drackrohres  sorgen. 


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61 


Die  Entwässerung  geschieTit  durch  Drains  tinrl  Znggrüben  nach 
dem  Vorflutgrahen.  Die  Drains  auf  den  Feldern  und  Beeten  erhalten 
4— 5<=™  Durchmesser,  8--10™  Entfernung,  möglichst  1,8™  Tiefe;  die  in  den 
Staubecken  8—10*"^  Durchmesser,  4—6™  Entfermmg  nnd  mAgliehtt  8>" 
Tiefe. 

Die  Bicselfelder  werden  zu  Schlägen  mit  8%  Gefälle  in  Absätzen 
umgeformt.  Jedes  Stück  wird  in  quadratische  Felder  weiter  zerlegt  un4 
von  allen  Seiten  mit  einem  "Wall  umgeben.  Am  oberen  Ende  ein  kleiner 
Graben  längs  des  Walles,  in  welchen  durch  ein  Einla^sschütz  die  Jauche 
eingelassen  wird.  Sie  schlägt  Uber  den  Grabenbord  gleicbmässig  auf 
.  das  Feld.  Bin  Graben  am  unteren  Wall  nimmt  das  abgerieselte  Wasser 
auf.  Ist  dieser  gefüllt,  so  wird  das  Wasser  abgestellt,  das  Schütz  ge- 
schlössen  und  ein  anderes  geöffnet.  —  Die  Bestellung  der  A  eck  er  ge- 
schieht 3 — i  Tage  nach  dem  Kieseln.  Pfiügen  mit  Zweiscbar  18<^™  tief, 
dann  walsen,  damit  später  -wieder  berieselt  werden  könne.  Das  «weite 
Biosein  beginnt,  sobald  die  Pflanzen  es  ertragen  können.  Jede  Frucht 
wird  mehrmals,  TTafer  z.  B.  3  Mal  berieselt.  —  Gras  wird  in  jedem 
Schnitt  2  Mal  und  zwar  an  G  Tagen  je  5  Stunden  Nachts  berieselt.  Die 
8aat  besteht  atts  3  Th.  Lolium  italicum  und  1  Tb.  Phleum  pratense. 
Der  Schnitt  erfolgt  bei  0,3  bis  0,6™  Höhe. 

Gemüse  wird  in  Beeten  gezogen  von  l*"  Breite  und  150  bis  180'" 
Xiänge.  Dss  Bieselwasser  wird  in  die  Furchen  geleitet  und  augestaut. 
Der  in  den  Furchen  sich  sammelnde  Schlamm  wird  auf  die  Beete  ge^ 
bracht.  Alljährlich  weohaelt  die  Lage  der  Pärchen. 


WieseuTvässerang  und  Wiesen  Wartung*). 

§.  1.  Durch  die  Bewässerung  der  Wiesen  soll  ein  mOgUchst  höhet 
Ertrag  an  gutem  Heu  und  Oehmd  erzielt  werden. 

Das  Wässerwasser  soll  den  Wiesen  nicht  nur  den  erforderlichen 
Dünger  zuführen,  sondern  auch  die  Gräser  gegen  Frost  und  Dürre 
schützen. 

§.  9.  Die  düngende  Bew&asernng  hat  hauptsächlich 

a)  im  Herbst  gleich  nach  der  Oehmdernte  zu  erfolgen  und  muss 
bis  zum  Eintritt  der  Wintorwittorung  fortgesetzt  werden.  Die  Be- 
wässerung muss  eine  möglichst  anhaltende  und  starke  sein.  So  lange 
dae  Wasser  wärmer  ist  als  die  Luft,  darf  die  Wässerung  nicht  ausgesetzt 
werden,  auch  bei  leichteren  Nachtfrösten  nicht,  sofern  nur  das  Wasser 
in  einer  genügend  starken»  die  Frostbildung  verhindernden  Schichte 
überrieselt. 

Da  int  Herbst  oiue  kräftige  Bewässerung  auch  an  solchen  Orten,  wo 
wenig  Wasser  zu  Gebote  steht,  durchaus  uothwendig  ist,  so  muss  in 

diesem  Falle  ein  öfteres  Umstellen  stattfinden,  damit  entsprechend 
kleinere  Flüchen,  diese  dann  aber  stark,  überrieselt  werden  können; 
auch  muss  das  Abwasser,  wo  immer  thunlich,  durch  Wiederverwendung 
ausgenützt  werden.  —  Im  normalen  Zustand  soll  nach  der  Herbst- 
wässerung die  Wiese  schwarz  und  (durch  den  abgelagerten  Schlamm) 
schlüpfrig  aussehen. 

b)  Die  F  rühj  ah  rs  Wässerung  trägt  ebenfalls  wesentlich  zur  Düngung 
bei,  namentlich  soll  aber  auch  durch  sie  ein  Schutz  der  im  Wachstliuui 
befindlichen  Graspüauzen  gegen  Frost  erreicht  weiden,  also  namentlich 

in  Kächten  mit  hellem  Ilimmel.  Es  muss,  um  das  Ausfrieren  zu  ver- 
hüten, stark  überrieselt  werden,  und  zwar  sind  diejenigen  Stellen, 
an  welchen  der  Oraswucbs  am  weitesten  voran  und  daher  durch  die 
Fröste  am  meisten  gefährdet  ist,  am  stärksten  und  vor  etwaigen  anderen 
mehr  zurückgebliebenen  zu  bowässorn.  So  lanj?n  nuch  Schnee  auf  den 
Wiesen  liegt,  darf  nicht  gewässert  werden.  Der  Beginn  der  Wasterzeit 
hängt  Ton  der  Wärme  des  Wassers  ab;  ist  letztere  hoher  als  die  der  Luft, 
sind  keine  anhaltenden  starken  Fröste  inohr  zu  befürchten  und  kann 
der  Boden  d  irch  das  Wasser  auigetliaiit  erljulteu  werden,  so  ist  die 
Wässerung  am  Platte.  Sobald  aber  die  Tage  wärn>er  wer  Jeu,  so  dUrfeu 
die  Wiesen  nicht  mehr  anhaltend  gewässert  worden.  Das  Wasser  ist 


*)  Yon  Herrn  Bheiohard  im  Jahre  1877  verfasste  Dienstanweisung 
.  Xttr  cue  Wieaenwarte  der  württ  Forst-  und  Domftnendirection. 


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62^ 

dann  öfters  umzustellen  und  siad  .die  Wiesen  zeitweise  gan«  trooken 

«u  legen,  damit  sich  der  Boden  erwärmen  kann.  Bei  anhaltend  warmer, 
aber  nicht  heller  Witterung  darf  don  Tag  ttber  nur  schwach,  bei  starkem 

Sonnen^chem  gar  nicht  gewässert  werden. 

Wenn  Fröste  Schaden  angerichtot  haben,  so  ist  dos  Morgens,  ehe 
die  Sonne  achemt|  das  Wagser  auf  die  Wiesen  zu  richten^  um  den  Boden 

•ufButhaueii. 

Sobald  die  Grftser  sn  blühen  beginnen,  ist  die  Bewftssenmg  sum 

Zweck  der  Düngung  einzustellen  und  Bolche  mir  noch  znm  Schutse 
gegen  Dtlrre  zu  gebrauchen,  und  zwar  nur  bei  bedecktem  Himmel  und 
bei  Nacht.  Es  wird  alsdann  das  Wasser  nur  noch  in  dieser  beschränkten 
Weise,  welehe  ein  öfteres  Umstellen  bedingt,  in  die  Wiesen  eingelassen, 
14  Tage  vor  der  Heuernte  aber,  welche  dann  vorzunehmen  ist,  wenn 
die  Mehrzahl  der  Gräser  in  der  Blüthe  steht,  wird  jegliche  Wässerung 
eingestellt.  Die  Wiesen  nebst  den  zugehörigen  Gräben  und  Wftsser- 

Srippen  milssen  dann  vollständig  trocken  gelegt  sein.   Kur  tum  Zweck 
es  leichteren  Mähens  darf  die  Nacht  zuvor  das  Wasser  schwach  ein- 
gelassen werden. 

c)  Die  Sommer  Wässerung  hat  erst  8 — 10  Tage  nach  derHeueruie 
n  beginnen  und  8  Tage  vor  der  Oehmdernie  anfsohttren. 

Diese  Bewftsserung  soll  sur  Anfenehtung  der  Wiesen  dienen  xmä 

daher  in  dieser  Zeit,  im  Falle  anhaltender  Trockenheit,  jeder  Wiesen- 
al'schuitt  2 — 3  Tage  hintereinander  bis  zur  Sättigimg  doa  Bodens  etark 
ü.bcrxieselt  werden,  jedoch  womöglich  nur  bei  Kacht  oder  an  trüben  Tagen. 

|.  8.  Znr  Erhaltung  einer  Wässerwiese  In  gutem  Stand  muss  dieselbe 
auch  Tollständig  trocken  gelegt  werden  kOnnea.  Es  dClrfen  daher  die 
Hänge  und  Rücken  keine  Unebenheiten  aufweisen,  durch  welche  der 
Ablauf  des  Wassers  gebindert  werden  kann,  die  Wasserfallen  müssen 
überall  dioht  sehliessen,  die  Gräben  müssen  üi  dem  vorsehriftsrnftssigen 
Gefäll  erhalten  worden,  dasa  nach  Abschluss  dos  Wassers  die  Gräben 
sich  vollstfindig  entleeren,  überhaupt  in  den  zur  Trockenlegung 
bestimmten  Wiesenabschnitten  nirgends  stehendes  Wasser 
angetroffen  wird,  da  solohes  Wasser  den  Boden  erkältet  und  ausser* 
dem  EU  dessen  Versumpfung  nach  and  nach  Veranlassung  gibt. 

Bei  der  Unterhaltung  der  Wiesen  ist  daher  dafür  Sorge  zu  tragen, 
dass  das  Abwasser  rasch  und  yollständig  abgeführt  wird,  also  nicht 
in  dem  Wiesboden  zurückbleiben  kann.  Bückstauungen  wegen  Verengung 
des  t^uorprofils  oder  mangelnder  Vorfluth  dürfen,  ausser  bei  Hoohwaaser, 
in  den  Eutw&gserungsgräben  nicht  vorkommen. 

§.  4.  Es  muss  beim  Mähen  darauf  gesehen  werden,  dass  keine  zu 
hohen  Stoppeln  stehen  bleiben,  sondern  dass  das  Gras  kurz  und  gleich« 
mässig  abgemäht  wird:  es  darf  aber  auch  das  Gras  nicht  so  knra  ah« 
gehauen  werden,  dass  dadurch  die  Grasnarbe  verletzt  wird.  Die  Gräheil 
und  von  den  Pächtern  mit  besonderer  Sorgfalt  auszumähen. 

Ferner  ist  darauf  zu  achten,  dass  die  Wagen,  wenn  immer  thunlich, 
sich  nur  auf  den  vorhandenen  Ileuwcgeu  aufstellen  und  dort  wenden« 
also  nioht  Aber  die  Bücken  und  Wässergrippen  fahren  und  durch  die 
hierdurch  cutstchcndeii  Gclcisbildungon  den  regelmässigen  Wasücrablauf 
stören.  Ueberhaupt  sind  die  Hänge  und  Rücken  stets  gut  geebnet  und 
in  vorschriftsmässigem  Gefäll  zu  erhalten. 

§.  5.  Die  eigentlichen  Bcwäpserungsanlagen  bestehen  aus  den  Staugf 
wehren ,  wolciic  das  Wässerwasser  den  Hauptzuleitungsgräben 
zuführen.  Die  in  letzteren  angebrachten  StaufaUen  haben  die  Yertheilnttg 
des  Wassers  auf  die  verschiedenen  Wiesenabschnitte  mittelst  der  Zn- 
1)  r  i  n  g 0  rgr äb  e  n  zu  vermitteln,  von  welchen  aus  sodann  das  Wasser 
ebenfalls  mittelst  Stauung  durch  Fallen  in  die  Vertheilungsgräben 
und  Wässer  grippen  gelangt;  von  diesen  aus  erfolgt  dann  die  Ueber* 
'rieselnng  der  Hänge  und  Bücken  der  Wiesen.  Das  abfliessende 
'Wasser  wird  durch  E  n  t  w  ü  s 55  ern  n  g sg räb en  und  Rinnen  aufgefangen 
und  von  diesen  entweder  wieder  nach  andern  Wiesenabschuitten  zur 
WiederbenOtzung  oder  direkt  in  den  Hntterbaoh  geleitet.  Hanoha  Bnt- 
wiisserungsgräben  haben  daher  anoh  angleich  die  Eigenschaft  von  Be- 
wässerungsgräben. 

Yon  der  ISrhaltung  des  richtigen  Gefälls  und  Profils  dieser  Grihen 
hängt  der  Erfolg  der  Bewässerung  ab;  das  znfliessende  Waeaer  muss 


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69 

von  denselben  vollständig  und  ohne  Hinderniss  wieder  abgeführt  werden; 
bei  den  BewässernDgagrippen  aber  müssen  die  Grabenränder  so  erlialten 
werden,  daes  ein  gleicbfOrmiges  Uc^berrieseln  stattfindet. 

M 

Auf  die  Erbaltuug  der  sonstigen  Anlagen,  wie  der  Heuwege, 
Sehleusen,  Dohlea  u.  s.  w.  ist  seibat verst&iidlicli  ebenfiaUs  alle 
SorgfftU  SU  TerwBiiden* 


Die  Berasung  von  Wässerniisrswieseu. 
Von  Landmesner  und  Kuituriecbuiker  LeUrke  in  Cassel, 

Aassaatfläche  bis  zu  20^  Neigung  gleich  der  Horizontaleboue 
darüber  geneigte  Flächen  sind  gleich  dem  arithmet.  Mittel  der  Bösch- 
ungsfläche  und  ihrer  horizontalen  Lagerebene* zu  setzen. 

Anssaatqnantam.  Bezeichnet  R  die  Beinheit  und  K  die  Keim- 
fähigkeit des  reinen  Saatguts,  so  ist  O^oiR.KssG,  d.  h.  gleich  dem 
Gcbrauclisworthe  des  Samens.  Aus  dem  rechniingsmäasig  eriMittpUnn 
(absoluten)  Aussaatquantum  S  einer  für  sich  pro  ha  auszuüiieuden 
Samenart  von  100%  Oebrauchswerth,  läset  sich  das  wirklich  erforderliche 
Anssaatge wicht  @  fftr  Belnsaaten  (Samensiicht  eto.)  nach  derPormel 

€«■  ^    bei  jedem  Gebrauehswerili  feststellen.  Pflr  Wiesen  an  saaten 

ist  ein  Zuschlag  erforderlich,  welcher  mit  abnehmenden  Gebrauchs- 
werthen  steigt.  Znr  Berechnung  dieser  Saatmengen  dient  Tabelle  I. 

Der  reelle  Preis  des  Saatguts  P  lässt  sich  aus  dessen  Ge- 
branchswexth  and  Handelspreis  !ß  bestimmen.  Es  ist  P  =  Sowohl  G 
als  9        in  den  Katalogen  der  Hftndlev  Ycrmerkt.  (Tab.  II.) 

Bezog  des  Saatgateg.  Jede  Sorte  ist  getrennt  anter  schrift- 
licher Garantie  des  in  geraden  Zahlen  auszudrückenden  Gebrauchs- 
werths »u  beziehen.  Proben  von  je  60  g  sind  von  einer  Samon- 
controlstation  uachuuteröuchen  zu  lassen.  G  duii  höchstens  um  5"/q 
gegen  die  Garantieangaben  abweichen.  Grössere  Differenzen  sind  durch 
kostenfreie  Knchlieferung  auszugloirlmii.  Bio  Garantiezeit  nniss  3  Monate 
betragen;  innerhalb  dieser  l^'rist  wird  die  Untersuchung  vorpeTiommon. 
Im  Angeb  ot 8 verfahren  werden  die  Spalten  1—4  der  Tab. Iii  von  dura 
Techniker  aasgefüUty  die  Handinngen  ergänsen  die  übrigen  Colnmnen. 

Mischnng;  und  UntcrLringunj^.  Nach  erfolgter  Untersuchung  und 

event.  Ergänzung  wird  die  Mischung  zusammengesetzt.  Nur  jinTiähernd 
gleich  schwere  Samen  werden  zusammen  ausgesäet.  In  der  Regel  worden 
8  Misohnngsportionen  hersustellen  sein.  Die  leichten,  stark  bespelzteu 
und  behaarten  Samenarten  sind  mit  trockenem  Sande  zu  mischen.  Die 
Aussaat  erfolgt,  um  Lücken  und  Streifen  zu  vermeiden,  je  in  der  Längen- 
und  Querrichtung  des  Feldes.  Auf  schweren  Rodenarten  wird  der  aus- 
gestreute Samen  direct,  auf  leichteren  nach  vorheriger  Eineggung  mit 
der  Dornegge  angewalzt.  Die  tJeberfrucht  wird  stets  vor  der  Gras- 
ansaat in  gewöhnlicher  Welse  ausgesäet  und  untergebracht.  —  Das 
Saatfeld  muss  gehörig  gelockert  und  von  Unkräutern  sorgfältig 
gereinigt  sein.  Beste  Aussaatzeit  im  Frühjahr,  wenn  die  Vegetation 
der  Umgebung  erwacht,  oder  im  Herbst  (Mitte  x\ngU8t  —  September), 
sobald  die  grössto  Sommerhitze  yortlber  und  der  Boden  durch  Regen 
hlDlänglich  angefeuchtet  ist. 


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64 


Tabelle  I. 

Ermittelung  des  wirthscliaftlicheu 
Bedarfs  »n  Saatgut  fUr  die  Anlage 
von  Wiesen. 


Tabelle  II. 

Ableitung  des  absoluten  Preises 
aus  dem.  Handelspreis. 


Beträgt  das  absolute  Aussaatquan- 
tum  (S)  einer  Waare  mit  dem  Ge- 

brauchßwertli  100  =  1  kg,  so  berech- 
net sich  der  wirihschaftlichc  Bedarf 
(JB)  derselbeui  bezogen  auf  die  bei- 
gesohriebenen  Gtobranchswertbe 


Beträgt  der  Handelsprois  (^)  oinnr 
Samenart  mit  dem  Grebrauchsvvertli 
G  =  1  Pf.,  so  berechnet  sich  der 
reelle  Preis  (P)  derselben,  bezogen 
auf  den  Gebrauchswerth  100 


Ge- 
brauch  8- 

werth 
(G). 


6 


8 


8 


zu  Kilogramm: 


zu  Pfennig: 


Ge- 
branchs- 
werth 
(G). 


10 
20 
30 
40 
50 


17,125 
8,377 
5,468 
4,000 
3,125 


I  ) 
14,20S  12,12510,563  9,348 


7,580 
5,094 
3,792 
2^90 


6,917 
4,772 
3,602 
2^06 


6,35ü  5,875 


4,4ÖC 
3,429 
2,760 


60 
70 
80 
90 
100 


2,542:  2,448 
2,1 25}  2,056 
1,813|  1,759 
1,570  1,527 
M75i  — 


2,359 
1,990 
1,708 
1,487 


4,2  3  U 
3,271 
2,642 

2,277  2,199 
1,928  1,8G9 
l,660ll,614 
1,448  1,411 


d.  h.  bei  BO^Iq  Gebrauchswerih  siud 
statt  1  kg  deren  2,542,  hei  Gi^la  Ge- 
bräu chsw  Orth  statt  1  kg  2,359  als 
wirthschaf  tlicher  Bedarf  erforderlich . 
(Sp.  e  Tab.  m.) 


10,000 
5,000 
3,333 
2,500 
2,000 

1,667 
1,429 
1,250 
1,111 
1,000 


8,3r;n  7,143!g,250'5,556 
4,545  4,16713,840  3,571 


3,125 
2,381 
1,923 

1,613 
1,389 
1,220 
1,087 


2,941  2,77&,2,632 
2,273 12,174|2,083 
1,8521 1,78611,724 


10 
20 
30 
40 
60 


1,563 
1,351 
1,100 
1,064 


1,515!1,471 


1,316 
1,163 
1,042 


1,282 
1,136 
1,200 


60 
70 
80 
«0 
100 


d.  h.  bei  60%  Gebrauchswerth  be- 
trägt der  absolute  Preis  1,667  Pf., 
wenn  der  Handelspreis  1  Pf.  be- 
trägt; bei  64  kg  absolut  1^63  Pf., 
statt  iPf.  im  Handel.  (Sp.  9, Tab. III») 


BcHtandtheile  der  >Tis('linTif?en.  Eine  jede  Misch,  besteht  ans  ioo^'q 
der  liiiizolsaatcn  -j-  einer  Haferschutzfrucht.  Gesammtgewicht  pro  ha 
lüO  kg.  Im  Mittel  beträgt  das  Gewicht  einer  Mischung  ohne  Ueberfrucht 
66  kg.  Misch.,  die  ohne  Ueberfr.  mehr  als  75  kg  wiegen,  enthalten  ent- 
weder zu  grosse  Mengen  fremde  TJRstnndtheile,  zu  niedorn  rrphraTichs- 
werthe,  oder  sind  fehlerhalt  zusammengesetzt.  Ihre  Verwendung  sollte 
unterbleiben.  ~  Da  eine  Bewäss.  neu  angesäeter  Anlagen  erst  nach  zwei 
.Taliron  erfolgen  darf  (inzwischen  ist  nur  mässiges  Anfeuchten  und  öfteres 
Walzen  erforderlich),  so  sind,  um  die  erstjälirigen  Erträge  zu  bilden, 
etwa  20^'o  Gras-  und  10%  Kleoarten,  welche  schnell  wachsen  und  kurz 
ycgetiron,  sowie  bei  regelmässiger  Bewässerung  ausgehen,  in  die  Miechuug 
aufzunehmen.  Ihr  Bestand  gewährt  neben  der  Ueberfirucht  (die,  wenn 
ihre  Höhe  2  dm  beträgt,  abzumähen  ist)  den  ausdauernden  Pflanzen 
Schutz  zur  kräftigen  Entwickelung  und  Bildung  der  Basennarhe,  auch 
nuterdrückt  derselbe  die  Unkräuter.  —  Neben  dem  Samen  der  kurz 
vegetlrendcn  Pflanzen  worden  mit  diesem  zugleich  10 ^  Samen  aus- 
dauernder Kleeartcn  und  00%  glcichmässig  zu  verthcilender  Samen 
pereunireuder  Ober-  und  Untergräser  in  den  Buden  gebracht.  Tbeure 
Sämereien,  wie  sie  in  einzelnen  Jahrgängen  vorkommen,  lässt  man  in 
der  Mischung  zurücktreten.  So  würde  beispielsweise  in  Tab.  III  lfd.  No.  19 
Wi  es  e  u  ach  win  gel  zweckmrissigerweise  mit  10%,  aufzunehmen  sein 
seines  hohen  Preises  wegen  aber  ist  derselbe  zu  Guusten  von  lfd.  No.  17 
und  18  auf  2,5%  beschränkt  worden. 

Die  naobfolgende  NormalmischuDg  (Tab.  III)  gibt  bei  dnrch- 
lasseudem  Untergrund  un<l  gutem,  in  ausreichender  Menge  aufgebrachten 
Rieselwasser  die  höcliston  Erträge.  Die  besten  }<>nteTi  sitkI  jpfloch 
von  dein  rechtzeitigen  Mähen  (bei  beginnender  Biüthe,  also  in  der  ersten 
Junihftlfte)  abhängig.  Nach  Johannl  ist  der  Bestand  ▼erholet  und  wenig 
nahrhaft»  auch  leidet  alsdann  der  Ertrag  des  aweiten  Bchuittea. 


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6ß 


Tabelle  UI:  , 


1. 


3. 


4.  5. 


6. 


7.  8. 


9. 


I 
6 

« 

a 


I  «5 


HormalmischuDg  zur  Ansaat  ^  | 


einer  RiemlwieM  In  urbarem  ,  ^ 

Roden. !  SS"»: 


oder  a»:f?etrap<»nem 
Fläche  (F)       10  ha. 


a 
ei 
<r. 
»} 
3 
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llamMi  der  Pflanxen. 


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Pf. 


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11. 


Pf. 


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CXI 
3 
i-t 

I 
m 


A   EpfttlMhr.  BfistAitd. 

1 

J. 

Tf alipniarlir'^  TxiiifflfftS  . 

10 

40 

QO 

G2,8 

45 

60 

28 

26 

o 

Riesenschwingel.    .  . 

6 

15 

2C, 

95,4 

47,7 

192 

22 

35 

3 

Deutsches  Baigras  .  . 

2,r, 

ÜO 

136,7 

34,2 

60 

91 

20 

52 

4 

Platihalm  -  Bispengras 

2,5 

20  1 

48 

05,4 

16,4 

150 

313 

24 

60 

5 

Gemeiner  Scliötenklee 

2,5 

12 

70 

25,6 

6,4 

600 

857 

38 

40 

6 

Hopfenluzerne    .    .  . 

2,5 

16  1 

1  84 

27,4 

6,9 

60 

71 

4 

14 

7 

Wiesenklee,  deutscher 

15 

74 

29,9 

15,0 

150 

203 

22 

50 ; 

■  . 

B.  Haiiptbett&nit.' 

(tTntergr.) 

»• 

Q 

o 

ficfates  GerncbiirES 

1 

12 

S6 

*J  vr 

5,4 

240 

667 

12 

96 

9 

4 

lö 

■  C8 

35,2 

14,1 

200 

294 

28 

20 

IG 

Härtliclier  Schwingel 

2,5 

15 

40 

60,0 

15,0 

90 

225 

13 

60 

11 

Kugl.  Baigras     .   .  . 

5 

40 

80 

72,5 

36,3 

50 

ti3 

13 

15 

L2 

Goldhafer  

5 

9  1 

30 

49,1 

24,5 

150 

500 

36 

75 

Wip^pn  -  BisnoncfPftS 

5 

*±\J 

18,0 

lOO 

250 

18 

14 

Hpätns  Rispengras  .  . 

2,5 

10 

40 

40,0 

10,0 

80 

200 

8 

15 

vi'ioriiigraa  .    .    .    .  . 

5 

ü 

50 

lö,8 

9,4 

00 

180 

8 

46 

(Obcrgr.) 

16 

Wiesenfuchsschwanz  . 

5 

8  1 

43,7 

21,9 

180 

COO 

39 

42 

17 

Franz.  Baigras   ■    .  . 

4Ö 

88,7 

44,4  ,110 

145 

48;  48 

18 

10 

20 

60,8 

ß0,8  150 

250 

70' 20 

10 

Wiescnschwingel    .  . 

2,5 

50 

00 

127,1  j 

31,8 

180 

300 

57,24 

20 

Tiinnthoium  

.5 

15 

90 

21,7 

10,9 

80 

83 

8  72 

21 

Gemeines  Bisiiougras 

2/'. 

/ 

30 

31,4 

7,9 

200 

550 

15 

80 

.'.    .  60% 

KleeiRrten« 

sa 

Bastarijl^ee  . 

8 

80 

14,5 

10,9 

120 

150 

13 

03 

2a 

2,5 

10 

70 

21,8 

5,3 

180 

257 

9 

54 

Zusammen.  .  . 

100 

-  1 

l-l 

506,0 1 

573 

27 

24 

Haferüberfruoht ... 

120  1 

494,0  i  15 

74 

10 

Snmma  •  . 

-1 

—  iiooo,oi 

-  1 

647 

37 

frei. 


Yordtehend  entwickelte  Methode  bezieht  sich  nur  auf  im  Auftrage 
gelegonef  oder  bereite  urbare  Bodenfläcben.  Im  Abtrag  gelegene 
Fläohrri  worden  zweckmässigerweise  mit  ab^n-hac-ktcn  Hasciistückeii, 
die  jedoch  weder  achlechto  Clruacr  noch  I  nkrilutor  eiith;iltou  dürjyii, 
eingeimpft.  Die  verbleibenden  Zwischeniuutno  sind  mit  fruchtbarer  Ilrde 
auszufüllen  und  ist  dns  Ganze  alsdann  oinzii^.icn.  Nacbber  'wird  die 
pjä(dio  niö^'licbst  eben  gewal/t.  SolhMi  jfdn(di  im  A])tra^'  <_rc]cf^(Mif  Jjodrii- 
tlächen  ausnahmsweise  ohne  vorgan^M^^c  Kaseiiimlta^c  ;i  iigi  .Hiitjt  werden, 
so  ist  etwa  '/i  Saatgut  mehr,  als  das  in  Tab.  1  nachgewiesene  au  ver- 
wenden« 

XZT.  Mei]iAiard'9]C«l.lS9a  Gehefteter  TlieU II.  5 


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t)6 


Vorwiegend  schwere  oder  leichte  Bodenarteü,  mit  mehr  oder  weniger 
durchlässigein  Untergrund,  eriurderu  ein  anderes- Miscbungsverhältmss. 
Ebenso  tindftiioli  Einsaaten  sti  Uebersiaanngs- nnd  Einstannngs- 

aulagcHj  Bowie  Ansaaten  im  Petersen* sehen  Wiesensysteme  ab- 
weicheiul  von  der  Nornialmischnng  der  Tab.  TU  ziisaniinenznsetzea. 
lieber  die  in  dieser  iiiusiciit  gesammelten  i^irfahruiigeu  und  Begeln,  be- 
Eüglich  der  Auswahl  des  Saatguts  für  die  yerschiedetien  Boden-  und 
Höhenlagen  etc.  vergleiclie  mau:  „Deutsche  Bauzeit ung"  1S87, 
S.  345;  .,(Jc  iitralblatt  der  iiauverwaltu  ng"  1888,  S.  108;  \Viener 
„Aligeui.  Bauzeit."  1888,  S.  49,  sowie  das  Handbuch  des  Verfassers 
über  „Mischuug  und  Ansaat  der  Grassämereien",  Breslau  1888. 
Die  laiKhvirthgcbaftliclien  uud  bautechuischen  Gesichtspunkte  sind  in 
dem  Handbuch  vou  D ünkclberg-Fries:  »Der  Laudwirth  als 
Techuiker,  Brauuschweig  1ÖU6/  enthaltei). 


X.  Höhenlage  der  Meere. 

(Nach  KU  in  in  Wien.) 


Sämmtliche  Höhenancraben  sind  auf  den  Normalnullpunkt  NN"  der 
preussischen  Landesaufnahme  und  auf  das  Mittelwasser  von  Swine- 
mftnde  MW.  Sw.  bezogen. 


Mittel- 

Mittel- 

Meer  und  Kosten« 

MW. 

wasser 

Meer  nnd  Ettsten<» 

MW. 

waeeer 

ort^ 

Sw. 

bezogen 

ort 

Sw. 

bessogen 

auf  jSN. 

auf  KN. 

Ostsee. 

Memel  .   .  . 
Piilau  .... 
Neufahrwasser . 

Stolpmünde  .  , 
Kolbergermünde 
Swinemünde .  . 
Wiek  .... 
Stralsund  .  .  . 
WarnemtLudo  . 
Wismar  .  .  . 
Travemünde .  . 
Kiel  ..... 
Eckeruförde . 


-I-  0,319 

—  0,002 
4-0,087 

—  0,023 

—  0,043 
4:  0,000 

—  0,001 

—  0,009 

—  0,062 

—  0,088 

—  0,127 

—  0,1C0 

—  0,269 


-1-0,263 

—  0,058 
H- 0,081 

—  0,079 

—  0,099 

—  0,056 

—  0,057 

—  0,065 

—  0,118 

—  0,144 

—  0,183 

—  0,216 

—  0,325 


Kordsee  und 

KanaL 
Cuxhaven  .  .  . 
Bremerhaven  .  . 
Geestemünde  .  . 
"Wühelmsbaven  . 
Knock  am  Dollart 
Nesscrland  bei 

Emden .  • 
Amsterdam  . 
De  Helder  . 
Ostende  .  . 
Düiikirohen. 
Calais  .  .  . 
Boulogne 
Le  Havre  . 
Cherbourg  . 
St»  Serran  . 


-{-0,107 
4-  0,176 
-1-0,162 

—  0,073 
-f-  0,106 

-)-0/Ml 

-{-  0,093 

—  0,038 
4-  0,072 
-1-0,239 

--0,179 
--0,290 
--0,244 
--0,880 


0,051 
4-0,120 
-1-0,106 

-  0,129* 
4-  0,0i2 

~  0,016 

-f  -  0,037 

—  0,094 
--0,016 
--0,188 

-  -  0,033 
--0,123 

—  0,234 
-|-  0,188 
4-0^8 


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67 


XT.  Geographische  Coordiiiateii*). 

In  dem  Yerzoiohiiisso  sind  die  Längen  in  Bopon  von  "Ferro  (20"  west- 
lich vuu  l'ariö)  an  gezählt  und  der  Unterschied  der  Ortszeit  gegen 
miUelAvropftlsohe  Zeit  (bestimmt  nach  dem  Meridian  Ostlioli  Yon 
Gxeenwicli)  an pe gehen. 

Der  Zcitunterschiod  beträgt  für  je  15  Bogensekunden  Unterschied 
der  geogr.  Längen  1  Zeitsekunde;  oder  in  der  Ebene  eines  mittleren 
Bxeiteffradee  gemessen  für  1  km  3,3  Zeitsekonden. 

Die  angegobenon  Höhenzahlen  be/iolien  sich  auf  die  SchienenhöÜe 
des  Hauptbahn h<)f(;s  der  betreffenden  Stadt  tlber  dem  Mittelwasser  der 
Ostsee  bei  Swiuemünde  in  ulleA  den  Fällen,  in  welchen  ausser  den  Metern 
Jäa6h  Deeimeter  angesohiieben  sind. 
•  "t  i  I 


Punkt» 


Aachen,  Granusthnrm    .    .  . 

Altenborg  

AU9n*,»8teimwarto  »  .  .  . 
Amsterdam  .  ••••••• 

Antwerpen  

Augsburg,  St.  Ulrichs-Thurm 

Barmen  

Basel,  Münster  

Berlin,  Sternwarte  •  .  .  .  . 
Bern,  Sj^mw^rte  «i  .  .  .  • 

Bochum  .  .  .  .  [,-»■»  • 
Bonn,  Sternwarte  •  •  •  .  . 
Byandenburg  .  .  «  •  .  .  . 
Braonsohweig,  Andreasthurm 
Bremen,  St.  Anigarius  .  .  . 

Breslau,  Sternwarte  .  .  ,  .  • 

Brocken   

ISromberg  

Brünn,  Bathbaus  

9irfts8e],»fi|^rnwarte  .... 

Chemnitz 

Coblenz,  Thurm  

Coburg   

Colmar,  T|itt|;m  

0^  J^m>  >  . ....... 

Oftifeld,  Thurm  

Danzig,  Sternwarte  .  •  •  • 
Biixinstadt   . 

n^^mnindt 

Dresden,  Sternwarte  • ' .'  .  . 
Düsseldorf  (Billc)   .   ;  .  .  . 

Kisenach  

Elberfeld  

Srfürt .   

Erlangen,  Pr<>tes^|^t  Kirche 
Essen  .    .   .  • .   ,   •  ...  . 

Flensburg   

Frankfurt  a.  M.,  Do^n    .   .  . 


50  46  40 

50  5Ü  2 
68  8S  46 

52  22  30 

51  13  15 

48  21  44 

51  16  20 

47  83  26 

52  30  17 
46  57  9 

51  29  0 

50  43  45 

62  24  80 

52  IG  C 

63  4  48 

61    6  5G 

51  48  11 

53  7  27 

49  11  39 
60  51  11 

60  49  82 

50  21  39 

50  15  19 

48  4  41 

60  66  29 

61  19  53 

54  21  18 

49  52  21 
61  60  6 
61  81  26 

51  2  17 
51  12  25 

50  58  55 

51  16  24 
60  68  40 

49  86  48 

51  27  25 

54  47  0 

50  (i  43 


Geogr. 

liänge 
in  Bogen 
y.  Ferro. 


Zeit 
gegen 

mittel- 
enrop. 
Zeit. 


0     i  u 

23  45  0 

30  U  2 

27  86  20 
22^  82  64 
22    3  55 

28  33  53 

24  61  60 
26  16  23 

31  3  29 

25  G  11 

24  53  0 

24  45  34 
80  18  40 

28  11  IG 

2G  2S  6 

3  4  42  3 
28  HJ  52 
35  40  47 
34  IG  30 
22    1  62 

30  33  25 

25  15  4-1 
28  37  45 

26  1  20 
24  37  11 

24  13  42 
86  19  51 
26  19  23 
20  66  44 

26  7  60 

31  8  80 

24  2H  14 
28  0  0 
24  49  39 
28  42  16 

28  40  4 

24  40  40 

27  5  40 
26  21  0 


J)l  s 
30  39 
IG  16 
20  14 
40  27 
42  23 


~  0  Iß  23 

—  0  31  12 

—  0  29  87 

—  0    G  26 

—  0  30  14 

—  0  31  7 

—  0  31  36 

—  0   9  44 

—  0  17  64 

—  0  24  47 

4-089 

—  0  17  31 
4-  0  12  4 
-f  0   6  ^7 

—  0  42  $1 

—  0    8  27 

—  0  29  36 

—  0  16  8 

—  0  80  34 

—  0  82  10 

—  0  33  44 
i-  0  14  40 

—  0  25  11 

—  0  10  62 

—  0  80  8 

—  0   6  6 

—  0  32  66 

—  0  18  39 

—  0  81  20 

—  0  16  60 

0  16  69 

—  0  31  56 

—  0  22  IG 

—  0  24  15 


74 


Znoi  Tfaeil  entnommen  aus:  „GruudzUge  der  astronomischen  ZeH- 
•uud  Ortsbestimmung**  Ton  Dt,  w.  Jordan.  Professor  in  Hannover. 

6* 


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68 


Geographisohe  Goordinat-en. 


Punkt. 


Frankfurt  a«  d.  Oder  

Freiberg  .  

Freiburg  in  Baden  

Glessen  •  • 

Gotha,  Sternwarte  

Görlitz  

Göttingen,  Stornwarte  .  .  .  . 
Gratz,  Jesuitenschule  .... 
Greifswalde,  Leuchtthnrm  .  . 
Greenwioh,  Sternwarte  •  «  •  . 

Halle  

Hamburg,  Sternwarte  .  .  .  . 
Hannover,  Teohn.  Hochschule  . 

Hsid^erff  

HUdeBlieim   • 

Jena  

Karlsruhe,  Polytochuiknm    .  . 
Kassel,  Martinsthurm    «  .  •  . 
KieL  Sternwarte  ...... 

Kttnigsberg,  Sternwarte    .  .  . 

Leipzig,  Sternwarte  .  ,  .  •  . 

Liegnitae  ••••  

Linz  

Lübeck,  Sternwarte  

Magdeburg,  Dom  

Mainz,  Dom  

Mannheim  

Marburg,  Sternwarte  

Metz  

Mttnehen,  Sternwarte  .... 

KUmberg,  Borg,  Bnnder  Thurm 

Osnabrflck  .  •  *   

Paris,  Sternwarte  

Petersburg,  Sternwarte  .  ,  «  . 
Pforaheim  •  •  

Posen  

Potsdam  

Prag,  Sternwarte  

Begeusburg   

Bestock  

Rotterdam  

Schwerin,  Sternwarte  .  ,  ,  . 
Stettin,  Xavigationsschule    *  . 

Stralsund  

Strassburg,  Münster  

btuttgurt,  Folytüchnik;um  .   .  . 

Trier  

Triest,  Strriiwarto  ...... 

T^ibin^t'll,  Sternwarte    .    .    .  . 

Uliii,  Muuater  ....... 

Wien,  Sternwarte  

Wiesbaden,  Neue  £y.  Kirche  . 

\ViU-7.burg  ,  , 

2^Uri|}h    ,  ,  i  ! 


Geogr. 
üreite. 

Geogr. 

Länge 
in  Bogen 
V*  Ferro. 

Zeit 
gegen 
mittel- 
europ. 

Zeit. 

Höhe 
Über 
dem 

2Ceec 

0  ' 

u 

0  ' 

hm  s 

TkX  AV* 

52  22 

8 

32  13 

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31  0 

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29  37 

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53  33 

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28 

48  8 

45 

29  18 

18 

—  0  18  84 

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49  27 

80 

28  44 

26 

52  16 

28 

25  42 

35 

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-J-  1     1  J* 

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69 


XII«  Techiilscbe  Torarbeiten  bei  Landes- 

melioratioiien  in  Preüssen. 

(A>nnixg  »HS  der  YerfUgiing  des  Miuisteriuiua  für  liOUdwirthBchaft 

rom  16.  AaguBt  1872.) 


Allgemeine  Yorarbeiten:  Es  ist  ein  Uebersiclite-Sitiiationsplan 
aus  Karten  im  Maassstah  von  1:10000  bis  1:100000  zusammeu  zustellen 
und  in  denselben  das  Project  karminroth  anzudeuten.  Beizulegen  ist 
ein  BrlftTiteningsbeHclit,  ^reicher  eine  knxse  Besohreibnng  des  Melio- 
raüonsgebiets,  aller  culturschädlichcnToikommnisBe,  die  Grundzügo  der 
geplanten  Melioration  mit  Eücksicht  auf  Kosten  und  Vortheile  der  An- 
lage, die  Menge  und  die  Beschaffenheit  des  Wassers,  nebst  generellem 
Kostentlbezsclilag  enthUt. 

Die  Bpeciellen  Tor  arbeiten  nmfassen  die  Herstellnng  einer 

Specialkarte,  \Yozn  gewöhnlich  eine  Katasterkarte  oder  dergl.  benutzt 
werden  kann,  ferner  genauer  !Nivellomentspläuc,  von  Ucbersichtskarteu. 
eines  Ucbersichtdnivcllements  und  des  eigentlichen  Meliorationsplans 
liebst  Beibericbt,  welcher  Erläuterungen,  Berechnungen,  Banzeichnnngen 
.und  Kostenanschlag  zu  enthalten  hat. 

Wird  für  die  Specialkarte  ein  besonderer  Maassstab  gefordert,  so  ist 
gewöhnlich  der  Maassstab  von  1:5000  zu  wählen;  der  astronomische 
Meridian  ist  auf  derselben  auziigeben;  einzelne  Sectionen  sollen  womöglich 
nicht  länger  als  2°^  und  nicht  höher  als  1™  sein;  die  Ansclilüsse  sind 
auf  6*^™  Breite  in  blossen  Linien  anzugeben.  Die  Eintragung  bestehender 
Gegenstände  soll  schwarz,  diejenige  bestehender  WasserzUge,  die  in 
bordyoUer  Höhe  gezeichnet  werden,  hellblau,  aller  neuen  Anlagen 
karminroth  geschehen;  die  Parben  sind  man  zu  halten.  Die  End- 
punkte gemessener  Hauptlinien  sind  mit  schwarzen  Ringen  zu  bezeichnen, 
gemessene  und  nivellirte  Linien  schwarz  (fein)  auszuziehen  und  von 
1000  zu  1000"*  Länge  mit  Bingen  zu  Stationiren.  Die  Stationirung  ist  so 
zu  machen,  dass  die  Nummer  jeder  Station  mit  100  multiplicirt  den 
Abstand  der  Station  vom  Anfangspunkt  in  Metern  gibt.  Die  Umfangs- 
,linie  der  Meliorationsbetheiligung  ist  mit  einem  grünen  Strich  zu  bo- 
seiolmen.  Die  InuHdationsgrenze  in  den  Theilen,  yro  sie  yon  der  Grenze 
der  Betheiligung  abweichti  ist  blau  zu  punktiren. 

Nivellements  sind  doppelt  auszuführen  und  bei  den  Laugen  im 
Maassstab  1:5000,  bei  den  Höhen  im  Maassstab  1:200  aufzutragen.  Ab- 
weichungen im  Maassstab  sind  da  zulässig,  wo  sich  das  Nivellement 
an  eine  vorhandene  Specialkarte  anschliesst,  deren  Maassstab  alsdann 
zu  wählen  ist;  ferner  l)ei  Zügen  von  mindestens  15  km  Länt^o,  da  hier- 
bei der  Maassstab  1:10000  übersichtlicher  ist;  endlich  bei  Plächennivelie- 
ments,  bei  welchen  die  Ordinaten  in  der  Specialkarte  eingeschrieben  und 
nur  von  solchen  Linien  Profile  hergestellt  worden,  die  augensoheinlioli 
für  Haupttheilo  von  Anlagen  zu  benutzen  sind.  Als  Höhenmaassstab 
kann  in  ebener  Gegend  l :  lüO  angewendet  werden.  Der  Längenmaass- 
Btab  ist  horlaontal,  der  HölienmaasBBtab  Tortical  auf  der  Karte  anzu- 
bringen. 

Der  Normalhorizont  ist  womöglich  durch  N.  N.  zu  legen.  Der  An- 
BohlusB  dos  Nivellements  an  einen  nahen  in  seiner  Höhenlage  bekannten 
Punkt  geschieht  durch  ein  besonderes  Nivellement,  dessen  Kosten 
•eparirt  zu  Terreohnen  sind.  lieber  23,5  km  sollten  solche  YerbindungB- 
nivellements  in  der  Kogel  nicht  ausgedehnt  worden.  Wo  der  Anschluss 
an  N.  N.  nicht  zu  erreichen,  ist  ein  Fixpunkt  zn  wälilcn,  der  allonial 
.unter  der  Erdoborüäche  zu  liegen  hat.  Ergeben  sich  zu  lange  Ordinaten, 
so  kann  der  Normalhoriaont  in  Abtheilungea  von  10*"  erliöht  werden; 
die  Ordinatenlängen  tünd  aber  nach  dem  unveränderten  Normalb orizont 
einzuschreiben. 

Die  Nivellementötab  eilen  "Verden  nach  nachstehendem  Formular  ein- 
gerichtetj  an  jedem  Ende  des  Nivellements  ist  das  Zusammenstimmen 
derselben  nachzuweisen.  Jedes  Nivellement,  ob  dasselbe  ein  Längen-  uiler 
ein  Querprofll  betrifEi,  bildet  in  der  Tabelle  einen  besonderen  Abschnitt. 


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Bemerkungen. 

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Für  alle  bestehenden  Gewässer,  deren  beide  Ufer  nivellirt  werden, 
soll  die  Haiipt-Nivellementslinie  am  linken  Ufer  laufen  und  das  rechte 
Ufer  puuktirt  dargestellt  werden;  bei  Durchstich-  und  Deichprojecten 
folgt  der  Nivellementszug  möglichst  der  Durchstichs-  hesiehnngsweise 
det  Deichliuie.  Das  Nivellement  muss  an  natürliche  und  zugleich' an 
möglichst  viele  l^'ixpunkte  (gewölmlich  alle  1000™  1  Mal)  angebunden 
und  die  Höhenlage  aller  wichtigeren  Punkte  der  Gegend  darin  ange- 
geben  werden.  —  Die  TerrainJ)eBohaifenheit  ist  Aiit  einem  hellen, 
sehmalen  Farbenstrich  zu  charakterisiren.  Der  bestehende  Zustand  ist 
schwarz,  das  Wasser  nebst  deii  zugehörigen  Zahlen  blau,  das  Project 
roth,  die  Aufträge  sind  hellroth,  die  Abträge  hellgrau  anzugeben. 

Die  Zahlen  der  Terrainordlnaten  sind  lüiks,  die  des  I^rojects  rechts 
von  den  Ordinaten  einzuschreiben.  Die  Zahlen  des  Terrains,  der  Sohle, 
der  Deichkrone,  des  WaBserspiegels  stehen,  jede  Art  für  sich,  auf  einer 
besonderen  Höhe  oder  Linie,  darunter,  parallel  mit  dem  Horizont,  die 
Feldmark-  eto.  Namen. 

Tor  Beginn  des  Nivellements  für  einen  Wasserlanf  ndt  erheblich 
wechselndem  Spiegel  sind  in  den  Hauptstationen  —  etwa  von  1000  zu 
1000"*  —  sowie  überhalb  und  unterhalb  fester  Brücken  und  Wehre  oder 
an  sonst  wichtigeh  Zwischenpunkten  Interimspegel  zn  setzen,  deren 
Höhenlage  ne1)st  dem  Wasserstaude  zur  Zeit  der  Aufstellung  später  i 
die  Nivellemcutstabello  einzutragen  ist.  —  Zur  Ermittelung  eines  nor 
mirten  Wasserstandes  sind  sämmtliche  Interimspegel  beim  Beharrungs- 
zustand gleichzeitig  zu  beobachten  und  dient  der  so  ermittelte  Wasser- 
stand als  Basis  für  die  Berechnung  der  Ordinaten  des  Wasserspiegels. 

Zwischenpunkto  zwischen  den  Stationspunkten  sind  durch  Ein- 
schreiben ihres  Abstandes  vom  vorhergehenden  Stationspunkt  fest  zu 
legen.  Die  Ordinaten  von  1000  zu  1000*"  werden  mit  stärkerer  Schrift 
als  die  übrigen  eingeschrieben.  Correspondirende  Situations-  und 
Nivellementsplänc  sind  womöglich  auf  ein  und  demselben  Blatt  über- 
einander zu  stellen. 

Die  lieber  Sichtskarte  soll  in  der  Hegel  den  Maassstab  1:10(HK) 
erhalten.  Gewöhnlich  genügt  schon  eine  Copie  der  Original  auf  nahmen 
des  Generalstal)f?  im  Maassstab  1:25000.  Bei  ausgedelinten  Meliorationen 
dient  die  Uebersichtskarte  als  Projectionskarte  für  die  Hauptanlagen. 
Wenn  die  Grösse  der  Ueberslchtskarte  das  früher  angegebene  Maass 
überschreitet,  ist  eine  Zerlegung  in  Sectionen  vorzunehmen  und  ausser« 
dem  eine  kleinere  Ueberslchtskarte  in  1  Blatt  im  Maassstab  1:50000  zru 
fertigen,  auf  welcher  womöglich  zugleich  auch  das  Uebersichtsnivelle- 
ment  darzustellen  ist. 

Bei  solchen  Meliorationen,  bei  welchen  es  auf  die  Bestimmung  der 
Menge  des  abzuführenden  Wassers  ankommt,  ist  eine  aus  den  Land- 
karten zusammenzustellende  Karte  beizugeben,  die  das  Wasser-Sammel- 
oder Abdaohnngsgebiet  enthält.  Dieselbe  soll  Ton  den  hdohsten  Qnellen- 
lagen  bis  zur  nächst  unterhalb  liegenden  Flussmtindung  reichen  und 
die  bekannten  Höhennntraben  über  Meeresspiegel,  über  die  Wasserbau- 
werke und  die  ungefäiire  Flächonangabe  des  Abdaohungsgebietes  ent- 
halten. 

Das  Ueber Sichtsnivellement  erhält  in  der  Begel  den  Lftngen- 

maas5«8tab  von  1:50,000  und  den  für  die  Nivollementspläne  vorgeschriebenen 
Höhenmaassstab.  Die  Ordinaten  der  Hauptstationen,  welche  in  Ent- 
femnngen  von  je  &000™  anzunehmen  sind,  werden  stärker  ausgezogen 
als  die  übrigen. 


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71 

Meliorstionsplan.  Der  Kostenaiuclilag  zerfUllt  gewöhnlich  iu 
folgende  Titel:  T.  Grunderwerb  und  NatzaugsentBchftdigunt?;  II.  Erd- 
und  Koduugsarboiten;  HL  Befestigung  der  Ufer,  Böschungen  und  Sohlen; 
lY.  WasBerbanwerke,  SoUenuien,  Siele,  Wehre,  Brüekeo,  P&hren  etc.; 

V,  Gebäude  und  deren  Translocation;  VI.  Grenz-  und  Nummersteine, 
Pe'stpunkte,  Markpfähle.  Sohlschwellon  etc.;  YJI.  Oeräthe,  Maschinen, 
Instrumente;  VIII.  Bauleitung,  iv.atustrirung  und  Verwaltung;  IX. Insge- 
mein. — Wo  mehrere  Bauwerke  von  tthnlioherBinxicfatang  etc.  Torkommen, 
ist  nur  eines  ßpeciell  zti  veranschlagen  und  sind  die  Kosten  der  tLbrigen 
schätzuripfBweise  zn  crmittelu.  Bei  grösseren  Meliorationen  können  die 
Vorurbeiton  selten  so  speciell  gemacht  werden,  dase  die  Accordiruug 
der  Erdarbeiten  unmittelbar  hierauf  gegründet  werden  k5nnte.  Die 
speciellen  Arbeiten  sind  -während  und  vor  der  Bauausfülining  im  An* 
SChluRS  an  die  Specialkarten  etc.  noch  hfsondprs  auszufertisron. 

Bezahlung  der  Vorarbeiten,  a)  (Jopiren  der  Karten:  Wenn 
bei  den  im  §.  43  des  Feldmeaserreglements  vom  2.  Mftra  1871  bestimmten 
Sätzen  bei  Copien  nach  demflf^lben  Maaesatab:  ftlr  0,1  qm  der  wirlclich 
bezeichneten,  beschriebenen  und  mit  Farben  angelegten  Fläche 
beim  Maassstab  von  1 1 2500  der  Iiohn  von  3  lülark  25  Pf«,  bei  1  i  3000! 
3  Mark  50  Pf.,  1:4000:  4  Mark  25  Ff.,  1:6000:  6  Mark  26  Pf.  für  die 
Arbeitsleistung  nicht  zu  erreichen  ist,  so  können  je  nach  den  vor- 
handenen Schwierigkeiten  des  Zusammentragens  mehrerer  Karten  zu 
einer,  der  Eintrag  der  Bauwerke  etc.,  diese  S&tze  bis  50%  erhöht  werden. 

b)  Bei  Verkleinenxng  oder  Tergrösserung  von  Karten  können  die 
Sätze  des  Peldinpsserreglementf,  Tinter  Umständen  um  100"/|j  erhöht  wer- 
den, oder  es  müssen  solche  Karten  nach  Difttensätzen  angefertigt  werden. 

c)  Für  l^ivellementa  sind  in  der  Begel  bei  Stationen  ron  je  50<"  Länge 
(selbstverständlieli  mit  angehörenden  Zwisohenstationen)  folgende  BKtse 
für  je  100™  Iiftnge  zu  vereinbaren 

1.  Wenn  nur  eine  Linie  incL  Fixpankte  nnd  Wasser- 


spiegel nivellirt  wird  —  Mk.  80  Pf. 

2.  Wenn  ausser  derselben  noch  ein  Graben  oder  Bach 

mit  seiner  Sohle  nivellirt  wird  1    «   10  « 

8.  Wenn  beide  Ufer  in  derselben  Art  mit   dem  da- 

awischen  liegenden   Graben   oder  Bache  nivellirt 

werden  1    «  80  < 

4.  Wenn  ein  Ufer  nebst  einem  breiten  Plnss  oder 

Strom  ebenso  uivollirt  werden  1    «   AO  « 

6.  Wenn  beid^  Ufer  nebst  einem  breiten  Fluss  incl. 

Fixpunkt  und  Wasserspiegel  nivellirt  werden  ...    1    «   65  « 

6.  Soll  aiisserdcin  noch  die  Krone  eines  daneben  liegen» 

den  Deiclies  nivellirt  -werden,  dafür  bnsonders     .   —   «    20  « 

7.  In  sehr  gebirgigem,  waldigem  oder  äumpügem  Boden 
kann  nach  Maassgabe  der  Schwierigkeiten  zn  TOr- 
stehenden  Sätzen  noßh.  eine  Zulage  hinzukommen 

von  —    €    40  « 


d)  Bei  Stationirungen  über  5ü"'  Länge  sind  die  Sätze  um  20<^/o,  bei 
'  einem  blossen  Anschlussnivellement  um  40^/o  zu  ermässigen. 

e)  Auslagen  für  Hilfsarbeiter  auf  dem  Felde,  Botengänge,  Peilungen,  ' 
Zeichenpapier,  Messpfähle  etc.  werden  nach  §$.  62  nnd  64  des  F^ldmesBer* 
reglements  liquidirt  und  vergütet. 

Für  die  vorstehende  Bezahlung  sind  die  Niyellementsprofile  nebst 
Tabellen  und  Beschreibung  in  einem  lExemplar  sn  liefern^  die  Nivelle- 
mentslinien  in  die  Situationskarten  einzutragen  oder  durch  eine  Skizze 
derselben  zu  ersetzen,  so  wie  die  gewölinlichen  Grubeuproüle  und  Bau- 
wexike  neben  den  KiTellementslinien  aufzunehmen  und  aufzutragen. 

In  besonders  schwierigen  Fällen  kann  die  Anfertigung  des  Nivelle- 
ments grosser  Fhissproßle  und  der  Kartencopicn  von  den  leitenden  Be- 
hörden nach  zuvor  festgesetzten  Diäten  genehmigt  werden. 

Die  Torstehenden  Vorschriften  können  bei  den  grossen  Y^schieden» 
heiten  der  betreffenden  Verhältnisse  nicht  als  bindende  Begel  gelten, 
vielmehr  nur  als  Leitfaden  für  die  Behörden  und  Beamten,  und  bleibt 
ein  Abweichen  aus  sachlichen  Grüuden  gestattet,  das  aber  dann  iu  dem 
Erlftnterungsbericht  zu  motiyiren  ist. 

Bei  kleinen  Anlagen  innerhalb  einer  Foldflur  genügt  eine  Copio 
der  vorhandenen  Flur-  oder  Katasterkarte.  Bestehende  Oewässor  sind 
darin  blau,  projektirte  Zuleitungsgräben  roth,  projektirte  Ableitungs- 
gräben Tioiett  einratragen. 


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72 

XIIT.  Strassenban.*) 


Bearbeitet  von  Professor  Loewe  in  Münclien. 


Maasse  und  Gewichte  der  Strasseufuhrwerke. 

Durch  Rechnungen  und  Verbuche  über  die  Beweguiigbwidei  stünde 
Iftesii  sioli  die  Nütelichkeit  grosser  Bftder  allgemein  darthun,  die  zweck- 
mäBsigo  GröBse  dersell** n  ist  Jedoch  nur  erfahrungsgemäss  festzustellen.* 
Die  Vorderräder  eines  Wagens  werden  kleiner  wie  die  Hinterräder  aus* 
gefuhrt  mit  Bttcksicht  auf  die  Beweglichkeit  des  VordergesteUs  und  am 
eine  günstige  Richtung  der  Zugstränge  zu  exsielen.  'Die  Torkommenden 
Grössen  der  Bäder  wechseln  mit  der  Art  der  Jfahrzeuge  und  stimmen 
häufig  nicht  mit  der  im  besonderen  Falle  zweckmässigen  G-rösse  Überein. 
Ais  Baddurchmesser  kann  man  ungelähr  festhalteA 

Vorderräder  Hinterräder 
bei  gewöhnlichem  Land-  und  Frachtfubrwerk  0,90 — 1,4  .  1,1—1,5™ 

bei  Kutschen,  Omnibuson  u.  dergl  0,86 — 1,0         1,1 — 1,4"' 

-bei  Brücken-  und  Möbelwagen   0/7ö  0,90"' 

Emmery  hat  in  seiner  Denkschrift  über  die  Grundlagen  zu  ein^r 
neuen  Strassen-Gesetzgebung  (Ann.  d.  p.  et  ch.  1841)  folgende  Durch« 
n^esser  für  Frachtfuhrwerke  festgehalten: 

Zweiräderige  Karren  2r  =  1,667    1,833    3,999  2,155™ 

VierrideriLre  Waffen  ^  Vorderräder    1,0       1,167    1,838  1,60"»" 

Vierraaenge  Wagen  ^  j^.j^^^^j.^^^^.    ^         ^^^33  2,155»" 

Die  Spurweite  der  l'ahrzoug«  (gegenseitiger  Abstaiul  der  inneren 
Badreifeukanteu  zweier  zusammengehöriger  Bäder)  ist  verschieden  gru&s 
Je  nach  Art  derselben  und  der  Gegend,  bei  Wagen  ist  sie  in  der  Regel 
an  l)eidon  Aell^^e^  gleich,  öfters  wird  sie  gesetzlicli  festgelegt.  In  SSild- 
deutticliland  bewegt  sie  sich  bei  Landfuhrwerken,  Kutschen  und  Brücken- 
wagen öfters  zwischen  1,1  und  1,25'",  Möbelwagen  haben  meist  grössere 
Spurweiten.'  In  Korddeutschland  ist  das  Spurmass  meistens  grösser;  in 
Preussen  war  der  Abstand  der  Kadreifeu  von  Mitte  zu  Glitte  zu  1,52™ 
bestimmt,  noch  grössere  Masse  kommen  bei  Jb'ahrzeugeu  fUr  den  scliweren 
i*'rachtenverkehr,  z.  B.  in  Hafennlätzen,  vor. 

.  Die  Breite  des  Badkranzes,  der  Felgen,  war  seit  alter  Zeit  Gegen- 
stand der  Gesetzgebung.  Den  älteren  l^estimmnngen  darüber  lag  der 
Gedanke  zu  Grunde,  dass  sich  der  Baddruck  stets  gleichmässig  über  den 
Kranz  vertheile,  dass  dessen  Breite  proportional  mit  der  Belastung 
wachsen  müsse  und  dass  bedeutende  Felgenbreiten  unbedingt  angestrebt 
werden  sollten.  Dieser  Gedanke  ist  nur  unter  gewissen  Beschränkungen 
zutretlend,  jedQufaiis  sind  die  erwähnten  weitgehenden  Folgerungen  un- 
zulässig. Eine  Klärung  der  Anschauungen  haben  die  Versuche  von 
Mx»rin,  Bupuit  und  Emme  i  y  bewirkt,  welche  unter  Anderem  zeigten, 
dass  zwar  bei  pressbarem  Untergrund,  z.  B.  auf  Krdwegcn,  sehr  grosse 
>^elgenbr('itcn  am  Platze  sind,  dass  aber  bei  befestigten  Bahnen  die  Yer- . 
grüsserung  der  Felgenbreite  liber  ein  gewisses  Maass  hinaus  sogar  sohftd'' 
lieh  wirke,,  we.in  die  Belastung  dementsprechend  gross  genommen  werde, 
indem  der  Druck  sich  dann  nicht  mehr  gleichmässig  verteile.  Die 
meisten  der  noch  in  Kraft  stehenden  Gesetze  aus  früheren  Jahrzehnten 
passen  nicht  mehr  für  die  seitdem  reränderten  Yerkehrsreriiättniase  der 
Landstrassen  und  ihrer  jetzigen  Bauweise,  abgesehen  davon,  dass  ihre 
Durchführung  mancherlei  Schwierigkeiten  begegnet.  Man  strebt  daheif 
neuerdings  Aendcrungen  derselben  an. 

Die  wirklichen  Felgenbreiten  wechseln  vielfach;  bei  gewdbnlielieflf 
Lastwagen  werden  sie  kamn  unter  8*"**  lieruntergeben,  12^""  dürfte  im 
Allgemeinen  als;  aii-n  icbeudes  Grössenmaass  gelton,  wolsei  auch  bei  den 
grössten  normulmiissigen  Wagengewichten  etwa  100  kg  tür  das  cm 
Felgenbreite  nicht  ttberschritten  wird.  Ungewöhnliche  und  dann  meist 
untheilbare  Lasten  werden  die  Strasse  immer  ungebührlich  anstrengen. 

Der  Achsen  stand  beträgt  bei  Personenfuhrwerk  1,5—2,26™,  bei 
Land-  und  Frachtfuhrwork,  .^owie  Möbelwagen  2,0-4,0'",  bei  Langbolz- 
fuhrwerk der  btammlungej  als  Länge  des  ganzen  Fahrzeuges  ohne 
Deichsel  möchte  gelten  fttr  Personenwagen  2,5-4,0,  fUr  Laudfuhrweck 
3/5 -5/0"°.  fttr  Brücken-  und  Möbelwagen  4^— 8,0"*,  Langholzfuhrwerk  die 

*)  Näheres  siehe:  LoewCf  Strassenbaukunde,  Wiesbaden  1896. 


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■  ^ 

Stammlänge.  Zu  diesen  MaasBen  käme  für  die  Deicbeei  noch  3—5"^  und 
für  jedes  folgende  Pferdepaar  etwa  4,0™.  Die  Breite  eines  Pereonen- 
und  beladenen  Frachtwagen b  beträgt  ungefähr  2,5"";  Möbel wapeu 
haben  eine  Br^itn  bis  etwa  2,5™,  bei  Erntewagen  geht  dieselbe  ])i8  3,6"*. 
Als  grösate  B.öhe  Yon  Pracht^  und  Erntewagen  kann  mau  4,0— 4^'^'  an- 
nehmen. 

Das  Eigen^-e  \v  icht  beträgt  bei  zweispännigem  gewöhn  Ii  cheui 
XiarKlfuhrwerk  (iOü — 9Ü0  kg-,  bei  zweispännigem  Fracbtfiibrwurk  1200  bi« 
2000  kg,  bei  Yierspänuigen  Möbelwagen  etwa  2500  kg,  die  Nutzlast  bezw. 
2000^2600  kg,  8IM)O^600O  kg  und  6000*^6000  kg.  I>^8  Gesattuntgewicht  he* 
ladener  Wagen  erreicht  selten  6000  kg.  Für  den  Transport  Ijtesöndem 
grosser,  untheüb*rer  Lasten  iet  fast  überall  besondere  Genehnuifung 
nachzusuchen. 

Wegen  der  Maftsse  und  Gewichte  von  StrassenwAheen  siehe  daselbst, 
mxd  wegen  der  Belastung  von  8trassenbriloken  unter  Brückenbau. 

Unterhaltung^  von  Fuhrwerke«  und  Pferden. 

Im  Jahre  18C5  nahm  L^on  Male  die  jährlirhen  Unterhaltungskosten 
aller  damals  in  Paris  vorhandenen  Wagen  duruhschnittlich  zu  240  Mk. 
die  eines  Pferdes  ohne  Huf  beschlag  «u  90  Mk.  an. 

Für  Berlin  erhob  TVeise  Anfang  der  siebziger  Jahre  die  jiihrlichen 
Xhiterhaltnugskosten  des  Personenf Uhrwerks  zu  180,  des  liastfuhrwcrks 
zu  210  Mk^  für  YerschleisB  der  Wagen  »etzte  er  unter  Voraussetzung 
lOjähriger  Dauer  für  das  Jahr  120  Mk.  an;  für  Terschleiss  der  Ziigthiere 
wurde  für  den  Pferdeküpf  jährlich  120  Mk.  und  an  Hufheschlagskosten 
60  Mk.  angesetzt. 

£inige  Jahre  später  sind  nach  einem  Berichte  Go ttheine r' ö  neuer* 
dings  eingehendere  Erhebungen  in  Berlin  angestellt  worden.  Demnach 
v.-areii  daiiralB  für  die  jährliche  ÜTiterhaltur] der  Personen-  und  LaBt- 
fuhrwerke  1Ü3,  bezw.  120  Mk.  im  Durch.^shiiitt  und  al«  VerechlciHs  der- 
selben 170  bezw.  7ö  Mk.,  zusammen  ulsu  303  bezw.  196  JMk.  anzusetzen. 
Bezüglich  der  Pferde  ergab  sich  mit  Berücksichtigung  des  Worthes  der 
ausgenutzten  Thiere  und  unter  Festhaltung  einer  Dauer  derselLen  bis 
zu  7  Jaliren  ein  Verschleiss  im  Jahre  von  125  und  120  Mk.,  je  nachdem 
dieselben  an  Personen-  oder  Lastwagen  verwendet  w^urden,  und  die  Huf- 
heschlagskosten stellten  sich  auf  durchschnittlich  66  be^w.  60  Mk. 

Bewegung« -Widerstände. 

Bei  der  Bewegung  gewöhnlicher  Strassenfuhrwerke  kommen  haupt- 
sächlich zwei  Widerstände  in  Betracht,  die  Zapfenreibung  in  den 
Hadnaben  und  die  sogenannte  rollende  Keipung  am  Umfang  der 
Bäder;  der  LuftwiderBtand  wird  bei  der  mässigen  Geschwindigkeit  der 
liandatrassenfuhrwerke  vernachlässigt. 

Die  GiAise  der  Zapfonreihung  an  einem  Achsschenkel  berechnet 
sich  aus  der  Gleichung 

Wi  =  ^./U'.B 

worin  Ii  das  gesammte,  auf  dem  Achsschenkel  ruhende  Gewicht,  r  den 
Halbmesser  des  Bades  und  r|  jenen  der  I^abe  bezw.  des  Achsschenkels, 
auf  dessen  Mitte  bezogen,  endlich  /U'  die  Beibungszitrer  für  Beibnn||' 
zwischen  Nabe  und  Achse  bedeutet.  Im  Allgemeinen  kann  man  hei 
UeberBchlagsrechnuugen  für  Lastwagen  r|s0/03"*  und  für  die  Beil^ung 
am  Achsschenkel  ft^  =  0^07  annehmen. 

Der  Widerstand  der  rollenden  Beibung  ist  sehr  verschiedener  Art,' 
je  nach  der  Beschaffenheit  der  Strasse  und  er  setzt  sich  in  der  Beget 
aus  mehreren,  dorn  Wesen  nach  nicht  iiljereinstimmenden  Theilen.  zu- 
sammen; von  einer  scharfen  Berechnung  kann  deshalb  keine'  Bede  sein. 

Wenn  man  mit  Gerstner  das  Bad  auf  einer  weichen,  knetbaren' 
Unterlage  sich  denkt,  in  welche  dasselbe  eine  Furche  eindrückt,  SO  ge- 
langt man  jsn  folgendem  Ausdruck  der  rollenden  Beibung 

worin  B  und  r  dieselben  Grössen  wie  in  der  Gleichung  für  Wi|  und  b 
die  Breite  des  Badkranzes«  t  aber  eine  vpn  der  Beschaffenheit  der  Bahn; 
abhängige  Erfahrungskahl  bedeutet 


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74 

Ein  anderer,  prewöhnlich  nach  Dnpuit  benannter  Ausdrook  fttr  die 
rollende  Keibung  lautet 

Derselbe  ergibt  sich  unter  der  VoransBetzung,  dass  das  Bad  fortwährend 
über  kleine  Brhöhungen  (ron  der  Höhe  h)  der  Straesenoberfläohe  ge- 
hoben werden  miiss. 

"Während  hiernach  die  rollende  Reibung  umgekehrt  proportinoal  der 
Quadratwurzel  aus  dem  Baddurchmesser  gefunden  wird,  nehmen  manche 
Ingenieure  mit  Morin  an,  die  rollende  Beibnng  sei  umgekehrt  pro- 
portional der  ersten  Potenz  von  r. 

In  ähnlicher  Weise  lassen  sich  Ausdrücke  für  den  Kraftverluet  beim 
Stoss  des  Bades  gegen  ein  Hinderniss  oder  beim  Bullen  desselben  über 
eine  gepflasterte  Fahrbahn  aufstellen,  bei  welchen  allen  der  Halbmesser 
r  des  Bades  oder  eine  Potenz  desselben  im  Nenner  des  Ausdruckes  er- 
scheint, so  da.s^>  htets  der  Vortheil  grosser  Bäder  erkannt  werden  kann. 
Auch  steht  nun  fest,  dass  ein  Ausdruck  für  die  Gesammtheit  der  Wider- 
stände, welche  man  rollende  Beibung  nennt»  die  Form  Ws    R .  c/!» . 

haben  ii>*g}  wobei  tl>  eine  Punktion  aller  Einfluss  nehmenden  Grössen 

ist,  worin  insbesondere  auch  r  in  solcher  Verbindung  erscheinen  muss, 
dass  W2  mit  wach «on den]  r  abnimmt. 

Die  Summe   der  Bewe^'ungswiderstiinde,  welche  ein  vierraderiger 
Lastwagen  auf  wagrechter  Bahn  verursacht,  berechnet  sich  aus 

Q  das  Gewicht  des  Wagens  sammt  Ladung  und  (■l  die  Widerstandsari ffer 
im  Ganzen,  wie  sie  durch  Versuche  gewöhnlich  erhoben  wird. 

Auf  steigender  Bahn,  deren  Neigungswinkel  mit  der  Wagreohten  u 
ist^  gilt 

W  =  Q(a+tg  «) 
Bei  Anwendung  von  Naturkräften  ist  mit  W  zugleich  die  zur  Fort- 
schaffung des  Wagens  erforderliche  Zugkraft  gefunden;  bei  Verwendung 

von  Thieren  aber  ist  der  Umstand  in  Bechnung  zu  bringen,  dass  deren 
Leistunprsfilhigkoit  sehr  rasch  abnimmt  mit  wachsender  Neigung  tg  ff. 
Betrachtet  man  zu  dem  Zweck  die  zur  Bahn  parallele  Seitenkraft  G  .  sin  f< 
=zQ[  .i^  ii  als  einen  zu  überwindenden  Widerstand,  so  erhält  man  für 
die  parallel  zur  Strassenoberflftche  gedachte  Zugkraft 

z  =  ^  Q-f  (Q  +  G)  tg« 

welcher  erforderlich  ist,  um  eine  Last      auf  einer  um  den  Winkel 
geneigten  Strassenhabn  bergauf  zu  sohaifen* 

Hält  man  fest,  dass  das  Pferd  bei  ungefähr  800  keine  Zugkraft 
mehr  auszuüben  vermag,  SO  erhält  man  statt  des  Torstehenden  Aus- 
druckes den  folgenden: 

Z  fl  —  2  t<^  ^0  =  Q  ('^  +  trr  fc) 

Bezüglich  aller  GefäUsstreckeu  eines  btrassenzuges  endlich  nimmt 
man  unter  der  Vorautsetsungi  die  Fahrzeuge  seien  mit  Bremsvorrich> 
tnngen  versehen,  an,  dass  dieselben  wagereohten  Strecken  gleich  ge- 
achtet werden  dürfen. 

Von  den  Versuchen  Tiur  Feststellung  der  unter  verschiedenen  Um- 
ständen gültigen  Werthe  des  Widerstandskoefflcienten  p  stammen  die 
wichtigsten,  von  Morin  ausgeführten  aus  den  Jahren  1B37— 1841.  Einige 
hieraus  und  aus  anderen  Versuchen  abgeleitete  Sätze  lauten: 

berWiderstand  der  Bewegung  kann  Iftr  alleArten  yon  Fuhrwerk  direkt 
proportional  der  Belastung  und  umgekehrt  proportional  dem  Badhälb- 

messer  angenomuien  werden. 

Auf  Pfla^t^  r-  uri(i  Hteinschlagbahnen  ist  derselbe  sehr  nahe  unabhiingig 
von  dtii  reigenbreite,  sobald  diese  das  Maass  von  8 — lü^"*  erreicht  hat, 
auf  pressbarem  Boden  aber  nimmt  der  Widerstand  der  Bewegung  ab  in 
dcni  Maasse  al  ili,-  Breite  des  lladkranzed  wilchst,  und  Kwar  in  einem 
von  der  Natur  der  Unterlage  abhilngigon  Verhilltnisse. 

Der  Widerstand  ist  ferner  auf  Steinschlag-  und  Pfiasterbahnen  bei 
mässiger  Geschwindigkeit  (bis  ku  1  m/Sek.)  unabhängig  Ton  dieaer  *iuhI 


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76 

hei   in   Federn  hrincrPTirlen  Wagen  ebenso  gross  als  bei  solchen  ohne 
Federn,   iiei  zunehmender  Geschwindigkeit  aber  wächst  auch  der  Wider« 
stand  und  ea  tritt  dftr  Yortheil  der  Tragfeddm  mehr  und  mehr  hervor. 
Gleiche  Belastung  und  Badfelgenbreite  vorausgesetzt,  greifen  grosso 

.  Kader  die  Strasse  weniger  an  als  kleine,  anch  wird  die  Abmitsrnn^r  im 
Allgemeinen  durch  federnde  Aufhängung  der  Kadkasten  merklich  ver- 
mindert. 

Befentigte  FAhrbahnen  leiden  unter  sehr  breiten  Eadfelgen  mehr  als 
unter  schmäleren,  sobald  die  Belastung  jenen  proportional  bemessen  ist.  — 

Im  grossen  Durchschnitt  können  folgende  Werthe  der  Widerstands« 
Ziffer  ^  festgehalten  werden 

bei  Eisenbahngleisen   f^^^~  ^'^^ 

y,  Asphaltstrassen  

„  gutem  Holzpflaster                                     .  ^'^^ 

y^  sehr  ebenem  Steinpflaster   ^^^^ 

„  gutem  Steinpflaster   =  0,017 

„   schlechtem  Steinpflaster  .    .   .   .   ^   ~  =.  U,04 

„  sehr  guten  chaussirten  Strassen  .  «   50  ^ 

1 

J^  guten  Chausseen  bei  gutem  Wetter   "^k  ^ 

i_ 

20 

„   trockenem  festem  Erdweg   —  ä=  0/)6 

„  frisch  auf  geschotterter  Bahn  oder  losem  Sand  .  =ü,i 
„  schlechtem  £rdweg   ^ 

m 

Leistojig  der  Zu^hiere. 

Die  Leistnngsfähiglcoit  der  Zngthiere  -wechselt  mit  der  Art  derselben, 
dann  aber  auch  mit  ihrem  Alter,  mit  der  Pflege,  in  welcher  sie  stehen 
u,  dgl.  m.  Von  besonderem  ICinflnsse  jedoch,  auch  unter  sonst  gleichen 
Umständen,  ist  die  Zuggesch windigkeit  {v)  und. die  tägliche  Arbeitszeit  (z). 
'Ffkt  jede  Jüxi  der  Leistung  gibt  es  Sonderwerthe  it  =  c  und  e—  t,  welche 
der  Natur  des  Thieres  am  besten  zusagen,  wobei  es  eine  besonders  grosse 
Zugkraft  Zq  ausübt  und  einen  Grftsstbetrag  der  täglichen  Arbeit  (Zn.c  .  t) 
leistet.  Jede  Abweichung  von  diesen  „normalen^  Werthen  der  Grösse 
Z,  u  und  2  hat  eine  Verminderung  der  täglichen  Gesammtleistung  zur 
Folge,  wenn  anders  das  Thier  nicht  ilbermttssig  angestrengt  worden  soll. 

Zur  Berechnung  der  Zugkraft,  welche  verwerthet  werden  kann  für 
den  Fall,  dass  das  Thier  unter  anderen  als  normalen  Verhältnissen 
arbeitet,  dienen  die  sogenannten  Kraftformeln,  von  welchen  die  von 
Haschek  herrührende 


VI»  «  »  Regenwetter  .  ,      ...  —  =  0,06 


am  häufigsten  im  Gebrauche  ist.  Sie  liefert  für  Werthe  von  t>  nnä  z, 
welche  von  den  mittleren  oder  normalen  Werthen  c  und  t  nicht  allisu 
sehr  abweichen,  ziemlich  brauchbare  Ergebnisse.  Launhardt  hat 
nachgewiesen,  dass,  wenn  man  genöthigt  ist,  von  einem  der  drei  mittleren 

Werthe  Zo,  c  und  t  abzuweichen  und  in  Folge  dessen  der  unbcdinirtö 
Grösstwerth  Zo-c.t  der  täglichen  Leistung  nicht  erzielt  werden  kann, 
der  alsdann  noch  mögliche  Grösstwerth  (ein  relatives  Maximum)  unter 

der  Bedingung     =  —  erhalten  wird,  so  dass  die  Maschek'sche 


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Formel  in  der  yereinfachten  Form 

.    ■z  =  z.(»-«.-^)=z.(8-a.|) 

festgehalten  werden  kann. 

Was  die  zweckinässiasten  Werthe  t,  c  und  Zq  betrifft,  so  pflegt  man 
far  dte  im  Zug  arbeitenden  Pferde 

t  =  8—10  Stunden  und  c  —  1/1  m/Sek, 

festzuhalten  und  im  grossen  Durchschnitt  für   

leichte     Pferde,  Eigengewicht  (jr  —  ungefähr  25ü  kg,      —  öü  kg, 
mittelstarke  „  „  „       W  „    „     75  „ 

sehr  starke   „  „        inO   „  85 

anznneliT!ien,  wobei  man  joduch  den  im  Tage  zurückn-nl^R-ten  Weg  im 
Hinblick  auf  die  erforderlichen  Kuhex>ausen  keinesfaiiä  über  6Q  km  an- 
zunehmen pflegt. 

•Diese  Leistungen  gelten  jedoch  nur  fftr  das  einselne  Thier,  sie  sinken 

in  dem  Maasse,  als  die  Zahl  der  an  einem  Wagen  zu sn im nen gespannten 
Thierc  zunimmt.  (Tewöhnlich  hält  man  mit  B  ockelberg  folgende  Yer- 

hiiltn Isszahlen  fest: 


Eint^pänuer  lüO  für  das  Hundert 

Zwei     „  08  „      „  „ 

Drei     „  87  „      „  „ 

\  ier     „  £0  „      „  „ 


Fünf  spänner  73  für  das  Hundert 

Sech»    „  04    „  „  .  „ 

Sieben  „  55    „  „  „ 

Acht     „  49    „  „  „ 


In  der  folgenden  Tabelle  sind  die  von  einem  Pferde  bei  anhaltendem 
Zuge  auf  Strassen  von  verschiedener  Steigung  und  ülätte  bergauf  zu 
befOrdenden  Gesammtlasten  nach  der  Gleichung 

_2o— G.tgff 

A'  +  tg«         _  _ 
zusammengestellt.  Pferdegewicht  G  =  350  kg,  Zq  —  75  kg,  c  —  1,1  m  Sek. 

t  =  8  St. 


Steigung 


Der  Strassenbahn 

Widerstandsziffer  jU 


% 

Vl50 

Vioo 

1/30 

Vio 

V7 

0 

0 

11260 

* 

7500 

5625 

3750 

3000 

2250 

I5ü0 

750 

525 

0,5 

6279 

4883 

3995 

2030 

2\i2 

1911 

1332 

693 

495 

Vioo 

1 

42Ü0 

3575 

3064 

23b3 

2043 

1650 

1192 

650 

468 

>/50 

2 

2560 

2267 

2040 

17U0 

1511 

1275 

971 

567 

418 

o 
•J 

1769 

1(313 

U8d 

J200 

1173 

1018 

806 

496 

373 

4 

1307 

1220 

1144 

1017 

938 

832 

678 

436 

334 

5 

1015 

958 

903 

821 

767 

690 

535 

383 

298 

6 

810 

771 

736 

676 

635 

579 

491 

338 

266 

Vt4,3 

7 

C59 

631 

600 

501 

5»2 

489 

421 

297 

237 

8 

5^2 

522 

504 

47U 

448 

415 

362 

261 

211 

•  ■  « 

Die  fett  godrnrkton  Znhlcn  ^'obcn  für  jeden  Wertli  von  (f  die  Grenze 
an,  bis  zu  welcher  die  Stcij^^un^  der  botreffoiideTi  Strasse  nicht  anwachsen 
daif,  wenn  nock  eine  Isutziast  befördert  werden  soll,  vorausgesetzt,  das8 
das  Eigengewicht  des  Wagens  .fttr  den  Pferdekopf  500  kg  betragt. 

Ebenso  ist  aus  der  nächsten  Tabelle  der  Einfluss  der  T'ahrgcsch^vindig- 
keit  zu  erbeben,  wenn  Bich  dasselbe  Pferd  auf  SteinRcliJngbaluien  ver- 
schiedener   Steigung,  jedoch   von   gleicher  Oberüachenbeschaffenheit 

^  =  i  bewegt 

Es  ist  jedoch  besonders  daran  zu  erinnern,  dass  die  berechneten 
Leistunp'n  sich  auf  anhaltenden  Zug  während  8  Tagesstunden  beziehen 
und  dass  auf  viel  stärkere  Leistungen  während  kürzerer  Zeit  gerechnet 
werden  darf,  wenn  die  Zugthiere  hernach  auf  schwjicher  geneigten 
Strecken  oder  durch  Stillstehen  sich  wieder  ausruhen  und  Kräfte  sammeln 
kOnnen.  Siehe  deshalb:  Aufriss  der  Landstrassen. 


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77 


Kf  •*  MBB  w  ** 

Steigung 

PalirgeiQlkwiiidigkeH  in  Meter  für  die  Sekunde. 

0,75 

M 

1,25 

1/5 

Ge- 
s  immtl. 
kg 

Nntvl. 
kg 

Ge- 

8  am  mtl. 
kg 

Nntsl. 

kg 

Ge- 
saiuiutl. 
kg 

1  Nntül. 

kg 

Ge- 
eammtl. 
kg 

Nntsl. 

i 

i  kg 

0 

3060 

3460 

3230 

2780 

2600 

2100 

1920 

1420 

3242 

2742 

2G75 

2175 

2103 

11)05 

1542 

1042 

i 

2229 

2243 

1743 

1757 

1257 

1271 

771 

2 

9044 

15U 

1667 

1167 

1980 

789 

011 

411 

8 

3609 

llOÖ 

1300 

800 

991 

491 

G82 

182 

4 

1308 

8U8 

1046 

546 

785 

285 

523 

23 

5 

1Ü87 

ÖÖ7 

860 

360 

633 

133 

407 

6 

918 

418 

718 

218 

618 

18 

318 

7 

784 

284 

605 

106 

426 

247 

8 

676 

176 

514 

14 

852 

190 

9 

587 

87 

439 

291 

143 

10 

012 

18 

876 

240 

1Ö4 

Auf  gttten  ohamsirten  Strmen  im  Htlgellande  betrftgt  die  Kuts* 

ladung  eines  zweiBpilnnigen,  von  mittelstarken  Pferden  gezogonon  Fuhr- 
werks, 8  «fündige  ArI)eitgzGit  vorauagesetKt,  etwa  40  Ctr.  ^-r  2000  kg,  auf 
nicht  ühausairten  Wegen  etwa  20—30  Ctr.  -i  1000—1500  kg,  aut  gleichen 
StrMsen  im  Flaehlaude  3600  kg.  Bookelberg  berichtet,  dasa  die 
zwischen  Bremen  und  Hannover  verkelirenden  Fuhrleute  unter  dem 
Drucke  der  neu  erbauten  Eißenbahu  4600  kg  auf  deu  Zwoiapänner  Inden. 
Dabei  war  eine  Pllasterstreckc  tüu  etwa  V2  km  Länge  zu  Jassiren,  welche 
am  Fnese  auf  kurzer  Strecke  O^/o,  eoiist  aber  auf  dem  grOeteren  Theil  Ihrer 
Liingr  3,1"'(,  Stnijjnnp  hcsaBS.  DiesF  Strecke  wurde  voa  eolclicn  Wagen 
hei  Rünstiger  \\  itt«  ning  oben  noch  ohne  Vorspann  erkloumeU)  wenn 
die  rterde  sehr  kräftig  und  noch  nicht  ermüdet  waren. 

GnmdsfttBe  und  Regeln  fir  die  LliiienflUiriiiig  der  Landstrassen. 

Die  Linionführuug  nach  YcrkehrsgeBichtapunkten  (commercielle 
Tracirnng)  erfolgt  zunächst  mit  AnsBeraobtlasaiiiig  der  wirklichen  Boden- 
beschafifenheit  und  unter  Voraussetzung  eines  wagrechten  und  ganz 
gleichartigen  Baugrundes  lediglich  mit  Eücksicht  auf  die  VerkehrsTer» 
hAltnisse.  Siehe  deshalb  Launhardt,  Theorie  des  Tracirens,  Heft  1, 
Die  commercielle  Tracirung,  2.  Aufl.  1887. 

Ans  dor  so  ppfTindeuen  Linie  würde  sich  die  technische  T^inip  durch 
Abänderuugen  ergeben,  wie  sie  durch  die  wirklichen  Bodenverhältnisse 
bedingt  werden.  itOcksiohten  technischer  Art  sind  jedoch  in  der  Hegel 
anasohlaggebeud  für  den  projektirenden  Ingenienr,  sie  beziehen  eich  auf 
den  OrundrisBi  Aufrie«  nnd  Qaereohnitt  der  Straese. 

'G-rnndrisB  (Horisontalp  ro  j  ektion)  der  Iiandstraieeo. 

Vor  Allem  ist  die  Strassenliuie  zwischen  zwei  gegebenen  wichtigeren 
Punkten  ntoht  ^nnOthlg  lang  ant  goitalten,  alio mögliche!  direict  au 

führen 

Dabei  ist  darauf  /u  sehen,  dass  der  Bestand  der  btrasse  möglichst 
sichergestellt  erscheiut.  Es  sind  also  alle  Bodenstellen  zu  ver- 
meiden, an  welchen  Butschungen  befürchtet  werden  mu^sten;  gefähr- 
lich in  dieser  Hrz.iehung  sind  namentlich  Einschnitte  in  lehmigen  Erd- 
schichten, welche  von  Quelleu  stark  durchsetzt  sind,  oder  in  felsigen 
Sehichten  mit  ungünstigen  Neigungsverhältnissen  oder  Anschnitte  von 
Schnttkegeln  im  Hochgebirge.  Andere  Gefahren  drohen  deu  Thal- 
etrassen  im  Hochgehirg  durch  Erd-  und  Sehneehnvitien,  deu  Hoch- 
fltrassen  im  Gebirg  und  Hügelland  und  den  Strassen  im  ITlachlaude 
durch  Schneewehen ;  gegen  erstere  dientti,  wenn  die  gefährlichen  Stellen 
nicht  vermieden  worden  kOnneu,  Schutzdächer  und  Gallerien,  wegen 
Schneewehungen  sind  lange  seichte  Einschnitte  su  vermeiden  nnd  Zäune 
anzulegen. 

Eine  andere  Forderang  bezieht  sich  auf  die  trockene  Iiage  der 
•SirasBe  und  ihre  Entwäseernng.    Dnrobnftsete  Bodenstellen  eihd 


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78 

thuulicli  zu  vermeiden  oder  wenigstens  vorher  zu  entwässern.  Moor- 
boden wird  saweilen  ausgeschachtet  oder  es  werden  Boetunterlagen'  ans- 
geführt. 

Dort,  wo  wegen  sn  geringer  Höhenlage  der  .StraeeenoberflAohe  über 

dem  Boden  der  Oberbau  nicht  ausreichend  entwässert  wäre,  müssen 
Gräben  angplogt  werden;  das  in  ihnen  sich  Hammolnde  Wasser  aber  soll 
nicht  zu  lauge  in  denselben  belassen,  souderu  au  geeigneten  Stellen  in 
da«  amtiegende  Gelände  oder  nach  Wasserlänfen  abgeleitet  werden.  Die 

Lage  der  Strasse  au  den  der  Kinwirknng  von  Sonne  und  Wiud  aus- 
gesetzten Hängen  ist  erwUnaclit  Innerhalb  der  Wälder  sind  zu  beiden 
Seiten  der  Strasse  genügend  breite  Streifen  auszulichten.  Am  sichersten 
ist  es,  wenn  die  Strasse  ausserhalb  des  Bereiches  von  Flüssen  und 

8een  angelegt  worden  kann,  mindoBtens  roII  ihre  Oberfläche  etwa  0,50™ 
tibor  Hochwasser  liegen;  Ausnahmen  hiervon  sind  nur  unter  auaser- 
gewöhnlichen  l^mstiuiden  oder  bei  untergeordneten  Strassen  zulässig^ 

Der  kleinate  Krüiumuugslialhmesbei-  für  die  gekrümmten 
Strassenstreoken  ist  von  der  Art  und  den  Abmessungen  der  Strassen- 
fnbrwcrke  abhängig;  die  Vermehrung  der  T^ewegiingswiderstilnde  in 
Folge  der  Krümmung  kommt  nicht  in  Betracht,  nur  der  Kraftveiluat  in 
!Folge  schiefer  Lage  der  Zugsträngo  gegen  die  Wagenlangöachse  musB 
unter  Umständen  Berücksichtigung  finden. 

Dir  Bewegung  der  Strasseufuhrwerke  in  bogenförmigen  Strecken 
wird  dadurch  ermöglicht,  dass  die  Achsen  derselben  unter  einem  spitzen 
Winkel  gegen  einander  eingestellt  werden.  Bei  gewöhnliohen  Wagen 
wird  diese  Einstellung  ersielt,  indem  man  lediglich  die  Yoraeraohse  um 

einen  Winkel  «  aus  ihrer  ursprünglichen  Lage  dreht;  je  kleiner  dieser 

Winkel  ist,  desto  flsu  ber  sind  die  Bögen,  nach  welchem  sich  die  Bäi|er 
bewegen.    Für    d'  ii   Wog   des  inneren   Hinterrade»  ergibt  sich  ä 

1 .  ootg    —  s,  für  den  des  äuaseren  Vorderrades 

•      sin  (t 

und  als  üalbmesser  des  von  der  Deichselspitse  besohriebencn  Kreises 


1» 


sin^  (i 

wen?!  1  den  Achsenstand  des  Wagens,  d  die  Deichsellänge,  von  der 
Vorderachse  an  gemessen,  2  s  die  Spurweite  und  *<  den  Brehwinkel  der 
Vorderachse  bedeutet.  Heisst  endlich  2  p  die  Breite  des  von  einem 
Pferdepaar  eingenommenen  Baumes^  so  kann  man  als  Halbmesser  dos 
▼om  littkseitigen  Pferd  beanspruchten  Bandes  r^  s=  r       P  B^tseOi  un4 

die  Breite  b  des  Fabrbahnstreifens,  innerhalb  welchem  die  Bäd^r  ^s 
Wagens  und  zwei  davor  gespannte  Pferde  sich  bewegen,  ist  aus  b  ===  r  —  r 
au  berechuen.  •  * 

Der  Zusammenhang  zwischen  Drehwinkel  «  und  )ireite  b  ist  aus  4cr 
nachstehenden  Tabelle  au  ersehen.  Dabei  ist  1^  3,0"\  d  =  4^,  2b  =  1^ 
und*  dio  Breite  des  von  den  Pferden  eii^geiio)nmenefi  Baumes  j|p  = 
angenommen. 


^alb  messer 


Dreh  Winkel 


Bahubreite 

b  +  0,4 


b=V', 


5,0 

8,51 

28"  11,00' 

3,61 

8,91 

6,75 

6,0 

0,t8 

24  26,75 

8,28 

8,68 

7,64 

7,0 

10,10 

21  32,5 

MO 

3,50 

8,55 

8,0 

10,96 

19  13,75 

2,05 

8,35 

9,47 

9,0 

11,83 

17  21,25 

2,H8 

8,23 

10,41 

10,0 

1^72 

i8,25 

2,72 

8,12 

11,36 

20,0 

22,20 

8  17,25 

2,20 

2,60 

21,10 

90,0 

82,00 

5  80,0 

2/00 

■ 

3,40 

81AK) 

09 

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09 

I 

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93 


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w  ja  . 

II  s*« 


S  ' 

o 

a  ^ 

a  § 
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79 

Di«  lAngeten,  auf  einer  Strecke  verkehrenden  Fjkhneuge  sind  die- 
jonfgoTi,  welche  zur  BefÖrdeniiitr  von  T^niTmstiinnnP!?  dienen,  indem  ihr 
Aciiaenstand  etwa  */3  der  Stamiuliiuge  beträgt.  ±'ür  solche  F'uhrwcrke 
muss  luaa,  um  den  kleinsten  Halhmester  nicht  zu  hedeutend  zu  erlialten, 
nioht  nur  die  Vorder-,  sondern  auch  die  Hintoracliie  nach  IPig.  41  tun 


 vi  — ^  "T- 


Fig.  41. 

einen  Winkel  abdrehen.  Es  berechnet  sich  dann  der  HalbmeiBer  dei 
▼cm  inneren  Hititemule  beeehiiebenen  Kreiees  su 

,  _     1  cos  « 

*  ~  8iir(7r+ «7)  * 
und  der  für  das  Stsmmeiide  su 

=:     (r,  4-  8)«  -I-        +  a  |/ 1  (fj  -f  8)  sin 

Die  Pferde  bewegen  sieb  in  der  Regel  in  kleineren  BOgen  als  ^as 

Stammende. 

Zur  Berechnung  der  theoretischen  Breite  innerlKilb  der  Strasson- 
krümmung  mässte  nur  bekannt  sein,  ob  der  äussere  Kand  der  Fahrbahn 
oder  der  Strassenrand  durch  das  Stammende  besehrieben  werden  soll, 
oder  ob  die  Stilmme  noch  Uber  den  Strassenrand  hinatisreicheu  dDrfon. 

Im  letzteren  Falle,  wenn  weder  Brüstungen  noch  Kinscbiiitts- 
bÖBchungen  hinderlich  im  Wege  stehen,  würde  das  äussere  Yordurrud 
beaw.  das  äaseere  Pferd  nnd  das  Innere  Hinterrad  die  reohnnngsmässige 
Fabrbahnbreite  festlegen,  tfan  hätte  für  r  den  yorstehend  angegebenen 

i 

Worth  nnd  als  Halbmesser  des  vom  äusseren  Vorderrad  beschriebenen 
Kreisbogens 

•        '  8in(ff4-«|)  ^ 
nnd  als  Breite  .      .  /  _ 

Zu  untersuchen  wäre  allerdings  noch,  ob  nioht  der  Punkt  M  (Fig.  41) 
maassgebend  fOr  den  inneren  Strassenrand  sein  muss.  Hieran  dient  ent- 
weder  die  Gleichung 

OM.  SS  (rj 4*  e)  cos cifi 

oder  die  Herstellung  einer  Zeichnung  in  richtigem  Maässstabe.  Uoher- 
Imtipt  empfiehlt  sich  die  SSeichnnng  aar  Ldsung  der  einschlägigen  Auf* 
gäbe  Yoz  der  Bechnung. 


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80  .•  '    •  ■ 

.   Als  Drehwlnkel  n  oder  tt,  Ist  im  Purchschnitt  etwa  festsubalten. 

Fttr  den  Arh?onstand  1  kann  man  etvra  2/3  der  Stammlängp  nnd  für  r\ 
—  V*  Stammlüngo  aunehmon,  doch  kommen  auch  andere  Verliiilt- 
niase  vor.  Die  Stammlilnge  von  liaubhölzern  geht  ungefähr  bis  16",  die 
der  Nadelhölzer  bis  höchst^'ns  80"*.  Der  berechneten  Fahrbahnbroitd 
sind  selhptvorstilndiicli  lipideraeits  noch  einige  DeciiiiPtpr  znztischlnpeTi. 

Eine  Begegnung  des  Langholzfuhrwerkes  mit  einem  gewöhnlichen 
TiMtwagen  wird  gewöhnlich  nicht  iu  Aussicht  genommen.  Wollte  man 
eine  solche  ermOglicheUf  so  genügte  ob,  an  der  Innenseite  des  berech- 
neten Streifens  omcn  solchen  von  2,5"'  Breite  zii^iisotzon. 

Bei  allen  bisherigen  Betrachtungen  über  den  kleinsten  Krümmungs- 
halbmesser wnrd«  nttr  die  Bewegung  des  Fahr eengs  innerhalb  der  Cuirve 
ins  Auge  gefasst,  es  fragt  sich  aber,  ob  dasselbe  auch  den  erforderlioben 
Banm  znr  Einfahrt  in  die  gekrümmte  Strecke  findet.  Für  einen  gewöhn- 
lichen Lastwagen  und  eine  eingleisige  Strasse  würde  man  genügende 
Maasse  nach  Eig.  42  flnden,  nämlich  / 

*  T    2  (b  — 

,  In  gleicher  Weise  flinde  rieh  der 

Achfeonhalbniessor,  Tq  für  eine  doppel- 
spurige Fahrbahn,  wenn  man  das  in 
Fig.  42  schrai^rte  Bechteck  an  den 
\  Achsenkreis  bertthrend  anlegt,  xn 

r  —      +  4        — b» 
•~  4(b^S:2$) 

Belm  Langholzfnhrwerk.  sind  be- 
sondere UntersTichnngen  über  die  Ein- 
fahrt in  die  Curven  anzustoilen,  woranf 
jedoch  hier  nicht  näher  eiugegaugeii 
Fig.  42.  werden  kann. 

Die  folgenden  Tabellen  sind  von  Kheinhard  durch  Aufnahme  aus- 
geführter Wendeplatten  auf  empirischem  Wege  ermittelt  worden,  wobei 
vorausgesetzt  ist,  dass  beide  Wagenaohsen  eingedreht  werden  und  4aas 
s/3  der  Stammlänge  sich  swisohen  den  Wagengestellen  befind^».  * 

A.  Fttr  Etnsohniite. 


Innerer  Halbmesser 
m 

6,0 

7,6 

10,0 

18,6 

16/) 

17,6 

20,0 

26/) 

^  —17,6 

S  -20,0 

2  25,0 

S     ^:  30,0 
02 

Kleinste 
Wegbreite 

in  m  i 

6,6 
7,0 
8,6 
11,0 
13,6 

5,3 
5,8 
7.3 

y,8 
11,0 

5,0 
6,2 

6,2 
8,2 
9,5 

5,0 
6,5 
7,0 
8,5 

5,0 
6,0 
7,5 

5,6 
6,5 

5.5 
5,6 

6,5 

B.  Fttr  Auffttlliittgen. 


Innerer  Halbmesser 
m 

6,0 

10,0 

1^ 

35,0 

17,6 

tt  16,0 
17,6 
g    —  20,0 
g  25,0 
S    -■  3,',0 

Kleinste  I 
Wegbreite  ; 
in  m 

7,0 
8,5 
11,0 

■ 

5,0 

5,5 
.  '6,8  • 
7.0 

* 

6.0 
5,0 
6,0 
7,2 

5,8 
6,2 

5,0 
5,6 

6,0 

Aufriss  (Vertikalprojektion) 
Auf  Steinschlag-  und  rflastcrl)ahn 


der  Iiandstr as Ben.  * 

)oauapr«chon  die  Lastwafren 


bei  Gefällen  von  2,5  \n%  8,0'Vo  noch  keine  tichiirfere  Bremsung  und  die 
Geschwindigkeit,  welche  das  abhiesseude  Nicderachlagawasser  hierbei 
.anniiunit,  ist  fikft  4i»  BefeQtigus^  dnrch  Ohans^irung  noch  niohf  bo- 
iienklich.  ■       ,  . 


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81 

Personenfulirwerke  können  bei  Steigungen  von  Ü'ber  S^h  bergauf 
laicht  mehr  in  anbaltcndem  Trabe  gefahren  werden,  thalabwilrts  aber 
ist  bei  Neigungen  von  über  3"/o  die  Fahrt  im  Trabe  oline  Bremsung 
nieht  mehr  »Scher  genug.  Boekelberg  spricht  sich  in  dieser  Beiiehung 
fölgendermaasscn  aii^: 

Für  die  Bergfahrt  im  Trabe  ist  ßolbst  für  leiclite  Keiscwagen  eine 
Steiguug  von  ö^/o  noch  zu  steil;  auf  Steigungen  von  ifb^Jü  sieht  man  gut 
bespannte  Kutschen  erst  streckenweise  im  kurzen  Trabe  fahren;  i^h 
wird  für  diese  Gangart  schon  bequemer;  3,0  bis  3,3%  gestattet  ziemlich 
anhaltenden  Trab,  wenn  aber  die  Steige  lang  ist  und  der  Trab  sehr 
rasch  und  nachhaltig  sein  soll,  so  wird  eine  noch  sanftere  Steigung 
(SUd  bis  2,50/0)  mindestens  sehr  erwünscht. 

Für  die  Tbalfahrt  im  Trabe  ist  ohne  künstliche  Hemmung  eine 
Steigung  von  6/25^^0  noch  gefahrvoll  und  eine  von  6^/0  wenigstens  noch 
sehr  misslieh;  ein  GefUle  fon  4,54^/0  erfordert  noch  grosse  Uftssigung 
des  Trabes  und  vorsichtige  Leitung  der  Thiere;  eine  Neigung  von  4,17  ^lo 
auf  guten  Steinbahnen  nöthigt  dio  Kutschpfcrde  noch  zu  starkem  Auf- 
liaUeUj  wenn  eine  künstliche  Hemmung  fehit,  und  auf  festen  und  glatten 
Strassen  muss  das  Geftlle  erst  bis  2,7B%  und  unter  besonderen  Um- 
ständen bis  zu  2,5  oder  2,22'^/o  abnehmen,  che  es  ganz  gefahrlos  wird, 
mit  schweren  Keisowagen  ohne  Hemmungsmittel  lange  fallende  Strecken 
im  gestreckten  Trabe  zurückzulegen. 

Besondere  Rücksicht  ist  bei  Festsetsung  der  Steigungs Verhältnisse, 
namentlich  der  Grtts  st  steig  nnoj  einer  Strasse  auf  die  Leistnnprs- 
fahigkoit  der  Zugthiere  zu  nehmen,  da  diese  sehr  rasch  abnimmt,  wcun 
die  btoilbcit  des  VVegos  wächst  und  ein  passendes  Yerhältniss  zwischen 
todtem  Wagengewicht  und  Nutzladung  angestrebt  werden  muss. 

Wiiro  ein  solches  VarhrHtnissi  bestimmt  und  könnte  man  der  Strasse 
durchaus  dieselbe  Steigung  gel  071,  so  wäre  deren  Grösse  mit  Hülfe  z.B. 
der  Gleichung  Z©  =  Q  +  (U  4-  ^>  tg  «  (siehe  den  Abschnitt  Bewegungs- 
Widerstände)  sofort  an  berechnen.  Nun  setat  sich  aber  der  Aufriss 
eines  längeren  Ptraf?senzugcs  aus  einer  Anzald  verschieden  geneigter 
Strecken  snsammcn  und  es  tritt  die  Frage  auf,  nach  welchen  von  diesen 
Terschiedenen  Stoigungsverhältnissen  die  Ladung  der  Fahrzeuge  be- 
messen werden  soll.  Hätte  man  dieselbe  nach  der  Wagrechten,  also  so 
bemessen,  dass  die  Thiere  auf  allen  horizontalen  Strecken  vollkommen 
ansgenutat  werden,  d.  h.  dortselbst  mit  den  normalen  Grössen  Zo  und  c 
während  der  sweckmässigsteu  täglichen  Arbeitsseit  t  arbeiten,  so  müssten 
sich  die  Thiere  auf  allon  ansteigenden  Strecken  übermässig  anstrengen 
und  ihre  Gesammtleistung  würde  verringert.  Wäre  dagegen  die  Nutz- 
ladung nach  der  grössten,  im  Linienzuge  vorkommenden  Steigung  be- 
messen worden,  so  wäre  die  Kraft  der  Thiere  auf  allen  weniger  geneigten 
Strecken  nldit  mehr  vollständig  ansgentttst  und  ihre  Oesammtleistimg 
abermals  vermindert. 

Es  wird  aich  daher  empfeiilen,  die  Ladung  der  Wagen  nach  jener 
Steigung  zu  bemessen,  welche  in  der  fraglichen  Strasse  besonders  häufig 
und  atif  längere  Strecken  hin  vorkommt.  Auf  allen  steileren  Strecken 
müssen  alsdann  die  Pferde  eine  über  das  normale  Maass  hinausgehende 
Leistung  übernehmen.  Erfahruugsgemäss  ist  es  aber  unbedenklich,  von 
den  Thieren  auf  Strecken  von  etwa  0,6  bis  0,75  km  Länge  das  doppelte 
der  mittleren  Zugkraft  Zq  zu  verlangen,  wenn  dieselben  hernach,  wieder 
Tcrschnaufen  und  Kr&fto  sammeln  können. 

Hieraus  entwickelt  sich  in  folgender  Weise  eine  Bogel : 

In  einer  von  Strassen  durchzogenen  Gegend  ist  die  durch  die  Boden- 
beschafTonheit  bedingte  „ortsübliche  Ladung"  der  Wagen  bekannt.  Die 
IDurchsoiinittssteigung  tg     welcher  dieselbe  ontsp riebt,  berechnet  sich  aus 


NH-Ö 

wenn  Zq  die  normale  Zugkraft  der  Pferde,  die  WidcrstandszifPor  der 
•Strassen,  G  das  Pt'erdegewicht  nnd  N  das  übliche  Gesamrotgewicbt  eines 
beladenen  Wagens  bedeutet;  und  der  noch  zulässige  Grösstwerth  der 
Steigung  (tg  fO,  entsprechend  der  oben  angeführten  Erfahrung,  zu 

FUr  Flachlandstrasseni  bei  welchen  tg  ((,  =  0  wäre,  würde  man,  weil 
XXY.  Bheiuhard»s  Kai.  1898,  aehef teter  Theil  II.    >  6 


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82 

oder  mit  Vernaclüässiguug  des  Pferdegewichts  G 

tg  ryn  =  H' 

erhalten  Die  gj  öestzuläBsige  Steigung  der  SiraBBen  Im  flachen  Iiand« 
wfLrde  hiernach  bei  Chanasirnng,  wenn        >/»  festgehalten  werden  darft«, 

tg  ('0^  ''  ^^^  Ijctragen. 

AVic  schon  oben  erwähnt,  dürfte  die  in  der  augcgcbeneii  Woise  zu 
berecluiende  GrÖBBtsteigung  jedoch  nnr  auf  kürzere  Strecken  zur  Aiie- 
führnng  ki mmen  und  es  müsaten  auf  sie  imraer  wieder  flachere  Weg- 
Btreeken  folgen»  wo  die  Zugthiere  in  der  Lage  wären,  wieder  Kräfte  au 
sammeln* 

Im  höheren  Hügellande  und  im  Hochgebirge,  wo  es  sich  um  Uebor- 
winduiig  grosser  Höhenunterschiede  handelt,  bringt  die  Einlialtnnj? 
dieser  Hegel  Missstände  mit  sich,  weil  die  Ausführung  der  Alaximal- 
Btelgung  immer  nur  inneibalb  kürzerer  Strecken  eine  sehr  bedeutendv 
L&ngenentwicklung  der  Strassenlinio  znr  Folge  hat  und  durch  den 
häufigen  AVecbsel  des  SteigungBbetrages  die  Thalfahrt  wesentlich  «v- 
Bch^irert  wird« 

In  solchen  Fällen  wird  man  nntemchen,  ob  eine  vorgegeben«  Wagen- 
ladunff  Bweckmiissiger  durch  zwei  oder  mehrere  Pfer<le  bei  geringerer 

oder  ^;rrt^^?nror  Steiguug  befördert  werden  kann,  wobei  sich  meist  er- 
ßoben  wird,  dass  Frachtfulirwerke  auf  Gebirgsstraaaeu  aweckmäsaig  mit 
mehr  als  zwei  Pferden  bespannt  werden.  Im  Uebrigen  ist  die  Biohtong 
des  schweren  WagenTCrkehrs  dabei  von  Bedeutung. 

Hipr  spi  verwiesen  auf  eine  sehr  eingehende  Arbeit  Ijaunhardt's 
in  der  Zeitschr.  d.  Arch.-  u.  Xng.-Ver.  zu  Hannover  1567  und  1880,  worin 
die  Frage  behandelt  wird,  in  welcher  Weise  die  SteigungaverhältnisBe 
der  Ghansseen  anzuordnen  seien,  damit  dor  allgemeine  Zweck  jrder 
Strassen milagc,  die  Kosten  der  Fortbewegung  von  Iiasten  zu  Yermindern, 
am  vollkommensten  erreicht  werde.  _ 

BcBonders  nnaweokm&BBig  ist  es,  wenn  in  einem  Bizassenzuge  ver- 
elnzelto  Übermässig  geneigte  Strecken  vorkommen. 

Der  Kleinstwerth  der  Steigungen  ergibt  sich  mit Ktloksicht  auf 
die  Entwässerung  der  Strasse.  Wagrechte  Strassen  sind  deshalb  nicht 

SU  ®™P  J®^^^**^*      Steigungen  sollen  nicht  ohne  besondere  Brwägnng 

zucrelassen  werden.  -  -  .         «  * 

Im  Uebrigen  ist  noch  bei  Feststellung  des  Strassen anfrisses  darauf 
sn  sehen  dass  an  den  Baustellen  der  Durchlässe  diö  erforderliche  Kon- 
struktion Bh<"ibo  vorhanden  ist,  dass  WegkrcTi^^nng-  u  u.  dgl.  ohne  allzu 
grosse  Erdarbeiten  erfolgen  und  dass,  soweit  als  timalich,  eine  Aus- 
ffleiübung  der  Auf-  und  Abträge  stattfindet.  ,     „.  ,  , 

Im  Bereiche  von  Wasserläufen  i-^t  die  Höhenlage  der  Strasse  durch 
deu  Hochwassers  band  bedingt  und  sind  Ueberfluthungeu  nach  Möglich- 
keit zu  vermeiden.  .    ,     w    ^  * 

In  schärferen  Strassenkrtünmungen,  vor  Allem  in  den  Wendeplatten, 
sind  die  Steigungen  enieprechend  zu  ermässigen. 

Die  in  Preussen  gültigen  Vorschriften  siehe  S.  127. 

Laissle  empöelilt  folgende  Grösstwerthe  der  Steigung: 
Hauptstrassen  in  der  Ebene    S'^/o       bei  Alpenstrassen    .  .  .   7— 8"  o 
«        \n\  Hügellande  4— S^^/o       <«  Vicinalstrassen  .   .   .  6—70/0 
«  im  Gebirge  .    ö^/o         «  Feld-  und  Waldwegen 

mit  Tha1bef5rdnrnng .  10-^12  «^/o 
welche  Werthe,  soweit  sie  sich  auf  HauptBtrassen  beziehen,  etwas  höher 
gegriffen  soien,  da  der  schwere  Frachtvorkehr  mebr  und  mebr  durch 
den  Eiulluss  der  Eisenbahnen  von  den  Hauptstrasson  verschwindet, 
wälxrend  er  auf  den  Vicinalstrassen,  welche  Tielfach  als  Znfnhrwege  aur 
Bahn  dienen,  eich  steigert.  —  ,  ,  .  , 

Das  I/iTiircngefäUe  der  Strassengräbf  n  ^vird  nicht  gerne  kleiner  als 
10/0  genommen,  das  der  Hintergräben  riciitct  sich  nacli  der  Bodenuber- 
fiäohe.  Ist  letztere  zu  wenig  geneigt,  so  gibt  man  der  Sohle  Neigungen 
nnd  Otegenneignngen  nnd  flihrt  das  Wasser  an  den  tiefoten  BteUen  quer 
herans. 

Querschnitt  der  Strassen  und  Wege. 

Ueber  die  in  Preussen  für  Laudstrassen  gültigen  Normen  siehe  am 
Schluss,  S.  127. 

Die  Oberfläche  der  Strassen  ausserhalb  der  Städte  wird  im  Allgemeinen 
vierfach  gegliedert:  inFabrbabn.  Sommerweg  und  zwei  Bermon (Bankette), 
Ton  welchen  eine  öfters  als  Ai^terial-Ablagerungsplatz  dient.  Im  üügel- 


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8d 

tiiid  Gobirgslande  fehlt  der  Sommorweg  and  es  ist  dann  die  Breitbeilung 

flie  gewöhn  lieh  0,  wonu  nicht  dio  Fahrbalni  rl  uf oh  8  Weierlei  BefestigttllgS* 
weisen  wieder  iu  zwr'i  Streifcu  zerlegt  wird. 

Die  Breite  der  Fahrbahn  hängt  hauptsächlich  von  der  Grösso,  der 
Fuhrwerke  und  von  der  Art  und  Stärke  des  Verkehrs  ab,  ausserdem 
haben  die  Art  des  Deckmaterialf^  und  deafscn  Verweudun;^',  zuweilen  auch 
Schwierigkeiten  der  ürundcrwcrbung  oder  Kücksichteu  auf  die  Yor- 
kehrssicherheit  einen  gewissen  EinflusH. 

Im  Allgonioiiion  wird  verlangt,  dnss  au  jeder  Stelle  zwei  beladene 
J^ulirwerko  neben  einaTidor  fahren  kiuinen,  wozu  eine  lireite,  nf\v:i  gleich 
der  ifachou  Spurweite  urfurdcrlich  i^t.  iiiiue  geringere  Breitcnbenicösuug 
sollte  nnr  in  Ausnahmefällen  zugelassen  werden;  hei  einer  einspurlgeu 
Strasse  sind  in  passenden  Abständen  von  einander  Answeicfaplätze  an* 
saorduen. 

Auch  die  Sommerwege  werdeu  im  AUgemeinon  so  breit  angelegt, 
dass  sich  auf  ihnen  swei  leichte  Fuhrwerke  begegnen  können.  Reitwege 
erhalten  mindestens  eine  Breite  von  3™. 

Die  Breite  der  Bermen  oder  Fu8f?bänke  wechselt  mit  der  Eerlcntiing 
der  Strasse.  Bei  untergeordneten  Wegen  und  wenn  die  Berninn  hanpt- 
s&chlioh  als  Widerlager  für  den  Vahrbahukörper  dienen,  kann  man  f^fi^ 
annehmen.   Für  einen  einzelnen  Fussweg  oder  falls  derselbe  Uber  die 

I'ahrhfilin  orhrtht  wäre,  gilt  als  kleinste  Breite  1,0*". 

Iu  W  iL  r  1 1  o  ni  b  e  r     besteht  folfjondn  Finthpilüng  der  Sta:it.-;trangrn  : 


Breite 


Btärke  des  Steinkörpers 


Classe 

der 

Fahrbahn 

Fu8S|  m 

der  Fuss- 

wege  je 

Fuss '  m 

Zuaamaieu 
Fuss  \  m 

in  der 
Mitte 

Zoll  1  cm 

an  den 
Seiten 

Zoll '  cm 

I 

30 

8,59 

5 

1,43 

40 

11,45 

15 

43 

12 

32 

Ii 

27 

7,74 

4 

35 

10,02 

15 

12 

32 

m 

24 

6,88 

8 

0,86 

80 

8,60 

10 

29 

Die  Breite  der  Beschotterung  wechselt  nach  Bedarfuiss  von  4,0  bis 
7,0"^.  die  Bermen  werden  mindesten«  0,0'"  breit  und  wo  ein  reger  Fti^i.-> 
güngor verkehr  vorhanden  ist,  als  Fus^wege  mit  entsprechend  grösserer 
Breite  ausgeführt.  Zur  Lagerung  des  Unterhultuugsmaterials  werden 
jotst  Uberall  besondere  Plätze  nach  Bedürfniss  angelegt. 

In  Baden  soll  nach  den  in  neuerer  Zeit  iu  Anwendung  kommenden 
Baugmndaätzen  die  Breite  betragen: 

a)  bei  Lacdstrasseu  mit  Verkehr  von  täglich  100  und  mehr  Zug* 
thieren  7,2'",  nämlich  Fahrbahn  4,8  und  die  Bermen  je  1,2"*; 

b)  bei  Verkehr  von  60—100  Zugthiereu  5,4—6,0»",  Fahrbahn  4,6—5,4'", 
Bermen  je  0,45— 0,75'"  j 

c)  bM  Verkehr  von  30—60  Zugthieren  4,8—5,4'",  Fahrhahn  4,2'",  Bormon 
je  0/3—0,0™ ; 

d)  bei  Verkehr  von  SO  Zugthiereu  und  weuigcr  4,2-4,8™,  Fahrbalin 
3,6"»,  Bermen  je  0,3—0,6"*. 

Bei  Strassen  im  Gebirg  bleiben  die  Bcrmon  auf  der  Bergseite  ent- 
weder ganz  weg  oder  werden  scliuiftler  als  auf  der  Thalseite  gehalten, 
um  auf  letzterer  Kaum  für  Schut/vorrichtungou  zu  gewinnen. 

In  der  Nähe  der  Stildte  erUalteu  die  Beraieu  cioc  Breite  von  1,2  bis 
3,0'*'  und  mehr. 

Nach  den  Begeln  über  die  allgemeine  Bauart  der  Landstrasi^en  in 
Hannover  von  1RT3  soll  die  Breite  der  Stoinbahn  wenigsitens  3,5"\  des 
Sonimerwega  3,0'",  des  Fussweges  1.75"',  die  (icsaumUbreite  nicht  unter 
8,25"*  betragen.   Wird  kein  Sommerwog  augelegt,  so  soll  die  Steinbahn* 

breite  wenigstens?  zu  t,0'",  jeder  l'^n.siweg  zu  2,0"\  die  (TCSMinnithroito  zu 
8,0"'  angononmieu  Nv*M-<!<'n.  Bei  Kliiiker.^trnsscn  darf  auisnahuiöweisc  der 
Sommerweg  :i',ö'",  der  l-  ussweg  1,5"',  die  ganze  Strecke  7,5'"  breit  ange- 
legt werden. 

In  Braunscliweig  hat  das  Plannm  seit  1871  bei  St.iats-^trassen 
7—12™,  bei  Kreiswegeu  0-9"*  Breite;  bei  sehr  theuerer  llcrstoUuug  ist 
die  Breite  des  letzteren  auf  4,5—0,0"'  eingeschränkt.  Sommerwege  werden 
jetzt  woggelassrn.  Die  Staatsstrassen  haben  meist  8,i)">  Breite  und  1,0"' 
Steinbuhu,  die  Kreisstrasson  7"'  Hr  ite  und  4"*  Stein])ahn;  nur  in  8tarkei> 
Steigungen  (über  5,6*Vo)  wird  letztere  auf  5,5"'  erbruitert. 

6* 


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•1 

Die  wichtigsten  Strassen  in  den  Schwei  zer  Kantonen  haben  Kronen- 
brcitcu  von  4^2—8/4'",  am  häufigsten  zwischen  0,4  und  7,2^.  Bei  den  in 
zweiter  Linie  stehenden  Strassen  schwauki  (besondere  FftUe  ausgesohlOBsen) 

die  Breite  etwa  zwisoheu  3,6  und  G,0^". 

Die  Oberflächen  -E  n  t  w  rl  3  s  e  r  u  rj  2^  orfol  c;t  entweder  von  der  Mitte 
aus  nach  beiden  Seitou  hin.  oder  äie  iät  eiue  emseitige. 

Bei  Strassen  mit  bogenförmiger  Quersohnittslinie  erstreckt  vioh  .  die 
Wölbung  gewöhnlich  nur  ülier  die  Fahrbahn,  während  die  Bermen  eben 
gebildet  sind.  Bei  nicht  überhöhten  Bermen  erfolgt  der  Anschluss  an 
den  Kreisbogen  uiclit  tangential,  weil  letztere  sonst  eine  2a  starke  Quer» 
neigaug  erlialten  würden. 

Der  Wölbungspfeil  wird  verschieden  gross  genommen,  je  nach  der 
Art  des  StrassenbaumateriaU  und  dem  LängsgefäUe  der  Strasse.  Pur 
chaussirte  Fahrbahnen,  welche  einen  besonders  grossen  Pfeil  rerlangen, 
beträgt  derselbe  Vsi  bis  V«)  der  Fahrbahn  breite,  während  die  Bermen 
eine  Querneigung  von  4-~5^/o  erhalten.  AehnUohea  gilt  bei  daomOrmiger 
Bildung  des  Strassenquersctinittes. 

Siehe  auch  unter  «Anlage  eto.  städtischer  Strassen**,  sowie  die 
preu3slächen  Gesetzesbestimmungen. 

Bei  Strassen  und  Wepjen  in  gebirgigem  Gelände  wird  mit  Rücksicht 
auf  Sicherung  dos  Verkehrs  öfteres  eiue  einseitige  Querneiguug,  und  zwar 
gegeu  den  Berg  hin  ausgeführt.  Bei  untergeordneten  Wegen  mit  stärkerer 
liängsneigung  unterbleibt  die  Qnernoigung  auch  ganz. 

Die  Sohle  der  Straaaongräben  muss  tiefer  liegen  als  die  Sohleu- 
fläche  des  Fahrbahukörpors,  eine  Tiefe  von  0,40—0^0"*  bei  einer  Sohlen- 
breite von  0^0—0,60*"  wird  im  Allgemeinen  genügen  zur  Abführung  der 
Nicderschlagawässer.  Haben  die  Gräben  ständig  flioasondes  Wasser  auf- 
zunehmen, 80  ist  ihr  Querschnitt  dem  besonderen  l^'alie  entsprechend 
festzusetzen:  auch  in  abbröckelnden  Felseinschnitten  erhalten  die  Gräben 
Öfters  grössere  Querschnitte. 


Anlage,  Grand-  nnd  Aufriss,  Querschnitt  städtischer  Strassen. 

Die  städtischen  Strassen  werden  in  der  Hegel  gerade  geführt,  doch 
sind  gekrümmte  Strassen  bezw.  solche  in  I'orm  geradliniger  Vielecke 
Öfters  durch  die  Oertlichkeit  bedingt  und  im  Allgemeinen  aus  äslhetl- 

sohon  Gründen  empfehlenswertli. 

Zweckmässig  erscheint  im  Hinblick  auf  die  Besonnung  der  Häuser 
die  Bicbtung  nach  dem  Meridian,  doch  ergibt  sich  dann  der  Misastand, 
dass  die  eine  Seite  der  Querstrasseu  nach  Norden  gekehrt  ist.  Vermieden 
wird  tlioR,  wenn  die  Strassen  von  Nordost  nacb  Sudwest  und  Bonkrocht 
dazu  laufen.  Das  Zusammenfallen  der  Stnisscnlinion  mit  den  herrschen- 
den Windrichtungen  wird  meist  vermieden,  obgleich  bö  iur  die  Lüftung 
nicht  unerwünscht  wili  e, 

Bestimmend  für  die  Strasscnrichtnnfxen  sind  übrigens  in  der  Regel 
die  Yerkehxsverhältnisse  und  es  empüehlt  sich  dann  zur  Erzieluug  einer 
entsprechenden  Besonnung  der  Häuser,  je  nach  der  Abweichung  der 
Richtung  vom  Meridian,  die  Strassenbreite  wechselnd  zu  nehmen. 

Die  Stoignngsvcrhältnisse  sind  in  den  eigentlichen  Verkehrsstrassen 
der  Stadt  den  Landstrassen  gegenüber  zu  ermässigen,  wobei  mau  anch 
grössere  Erdarbeiten  nicht  zu  scheuen  braucht;  jedoch  ist  nicht  zu  über- 
Behen,  dass  sich  bei  starken  Aufdämmungen  die  Kosten  für  die  Gründung 
der  Gebäude  wesentlich  erhöhen  und  dass  auch  Einschnitte  für  diese 
nicht  erwünscht  sind.  Die  Versorgungsnetze  sollen  in  ge  racbsenen 
Boden  zu  liegen  kommen. 

Strassen,  wolcbo  vorzugsweise  zur  Ausnützung  des  Bauterrain  r  dienen, 
lfr>iinon  s^tärlccro  Stnigtingen  erhalten.  Verbietet  die  Steilheit  eines 
iiiuigus  die  direkte  Führung  einer  Fahrstrasse,  so  sind  wenigstens  Fuss- 
wege, unter  Umstanden  Treppen  in  passender  Längenentwicklu  \g  in 
Aussicht  zu  nohincn-,  zuweilen  kann  man  dazu  kommen,  wenigstens 
oben  und  unten  eine  Sackgasse  und  zwischen  beiden  eine  Fussweg^  er- 
binduug  anzulegen. 

In  langen  geraden  Strassen  sind  Gefällsbrttche  mit  Vorsicht  ansu< 
ordnen;  dicsolben  wirken  am  wenigsten  ungünstig,  wenn  auf  ein  Gefälle 
eine  Steigung  folgt;  am  besten  woiilen  dieselben  an  die  Einmüudungs- 
Stellen  von  Querstrassen  oder  in  die  Eckpunkte  dos  Gruudrissvieleckcs 
gelegt;  in  manchen  Fällen  lassen  sie  steh  durch  Anpfl«nsttngen  n.  dgL  m. 
verdecken. 


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t 

85 

■^enn  man  cl(c  rorliandcndü  oder  ztl  örwartcudcn  Gaiiptvcrkehrs- 
paittelpnnkte  durch  Hauptstrasseu  verbindet  und  das  übrige  Stra&sennets 
sowohl  im  Hinblick  auf  Verkehr  ftls  gute  AasnUtsung  des  Bauterralas, 
wie  auch  mit  thunlicher  Berücksichtigung  der  Besitzverliilltiiisse  an- 
ßchliesst,  80  erhiiU  mau  i'iiiou  Stadtplan  uach  dorn  „D  r  c i  e  c  k  sy  8 1  em**, 
welches  insbesondere  auch  in  architektonischer  Beziehnng  manche  An- 
regung gewährt.  Bei  Anlage  der  Nebenstrassen  wird  man  das  sogen. 
Kecbtecksystem  mit  lauter  rechteckigen  Banblöcken  80  weit  wie 
möglich  zur  Geltung  zu  bringen  suchen. 

Die  Anlage  wenigstens  einzelner  Diagonalstrasaen  wird  sich  übrigens 
immer  empfehlen,  auch  wenn  man  sonst  reehteckige  BanblO^e  zu  bilden 
Meh  veranlasst  sieht. 

Eiuigermaassen  verschieden  vom  Dreiecksystem  ist  das  Ii  a  d  i  a  1  - 
stetem,  Indem  dabei  ron  einem  Yerkehrsmittelpnnkte  ans  Haupt- 
Btrassen  nach  verschiedenen  wichtigen  Aussenplätzen  hin  angelegt 
werden,  zwischen  welchen  Ringstrasaen  Hanptverhindunj^'slinien  bilden, 
während  die  Unterabtheilung  in  mannigfacher  Weise,  zum  Theil  auch 
jtaoh  dem  Dreiecksystem  geschehen  kann. 

Die  gegenseitige  Entfernung  der  Strassen,  die  Blockeeiten,  sind 
mit  KUcksicht  auf  Verkehr  und  Gesundheit  klein,  daf.,'ep,'eii  für  die 
Zwecke  gewerblicher  Aulagen  gross  erwüuscht|  letzteres  unter  Voraua» 
■etsnng  nicht  in  dichter  Ueberbanting;  wichtig  fttr  die  Wahl  der  Block* 
grösse  ist  auch  der  Werth  der  OrnndstückCi  welcher  wesentlich  Ton  Jener 
abhängig  ist. 

j  Bei  Wohnquartieren  mit  kleinen  Häusern  genügen  Blocktiefen  von 
40— CO"*,  für  grössere  Gebäude  mit  entsprechenden  Hinterhäusern,  Gärten 
otlor  Höfen  «ind  80— 100"'  erfortierlich;  für  gf'^Y^^bliche  und  landwirth- 
schaftliche  Anlagen  kommen  Tiefen  von  100— Süü™  vor,  wobei  dann  ge- 
wöhnlich ünterabtheilungeu  durch  sogenannte  Privatstrassen  erzielt 
Warden. 

Die  Blocklängen  sind  durch  die  Verkehrsrncksichtcn  sicher  bestlinmt; 
zuweilen  wird  die  Länge  gleich  der  Tiefe  des  Blockes  geuommeU|  öfieit 
aber  ist  die  Länge  bedeutender  wie  die  Tiefei 

Am  häufigsten  kommt  'bei  städtischen '  Strassen  eine  dreifache 
Gliederung  der  Oberfläche  vor;  2  Fusswege  zu  beiden  Seiten  oiuer  Fahr- 
bahn. Für  die  Breitenbemossung  sind  nicht  nur  Yerkehröbedürfnisse, 
sondern  auch  Forderungen  der  uesundheitslehre  und  Rücksioliten  auf 
die  Yorsorguugsnetzo  maassgcbcnd.  Als  Kleinstwerth  der  Breite  einer 
solchen  Strasse  kann  8"^  gelten,  5'°  Fahrbahn  und  zwei  Fusswoge  zu  je 
1^"^,  dabei  ist  nicht  ausgeschlossen,  dass  ungewöhnlich  breit  geladene 
Wagen  in  den  Fussweg  hineinragen. 

Bei  stärkerem  Verkehr  werden  auch  diese  Maasse  entsprechend 
grösser  gewühlt;  bei  vielen  bestehenden  Strassen  betragen  die  beiden 
Fusswege  zusammen  0,4  der  ganzen  Strassenbreite,  so  dass  also  ^ii  der 
Oesammtbreite  auf  die  Fahrbalin  und  >/»  auf  Jeden  Fussweg  trifft.  Als 
Breite  des  für  ein  normal«  oder  schmalspuriges  Pferdebahn  gleis  erforder- 
lichen Lichtraums  kauu  man  2™  und  als  Abstand  der  Achsen  zweier 
neben  einauderliegenden  Gleise  2^°^  annehmen.  Bei  Strassen  mit  beider- 
seitigen  Fusswegen  kann  die  Fahrbahn  von  6^"*  noch  ein  Pferdebahn« 
gleis  aufnehmen,  zwei  CHeiso  erfordern  im  finstersten  Falle  noch  eine 
Fahrbahnbreite  von  7^"^^  dabeisind  die  Gleise  mögUchst  in  die  Strassen« 
iliitte  SU  verlegen. 

Eine  preussische  Verordnung  von  1876  verlangt  fOr  Verblndungs* 
wege,  lange  Neben-  und  Hauptstrassen  Kleinstmaasse  von  bezw.  12,  'iO 
und  30™,  Die  Hamburger  Bauordnung  sehroibt  für  grössere  Ver- 
kahrsstrassen  eine  Breite  von  20 — 30™,  ausserdem  als  Bogel  eine  Breite 
Ton  l?""  Tor,  über  welche  in  Stadt  und  Vorstadt  nicht  hinausgegangen 
werden  soll.  Nur  wogen  besonderer  örtlicher  Verhältnisse  und  bei 
Nebenstrassen  kann  auf  8™  heruntergegangen  werden.  Die  Wiener 
Bauordnung  verlaugt,  dass  bei  Festsetzung  der  Banlinie  In  bestehenden 
Strassen  und  Gassen  eine  Breite  von  Ifi"*  eingolialteu  werden  solle,  ge- 
staltet aber  eine  Verminderung  auf  12"',  Bei  Festsetzung  der  Baulinie 
für  neue  Strassen  ist  eine  Breite  von  roiudestens  lü™  vorzusehen.  Das 
S^aass  Ton  15™  gilt  bei  rielen  Stadterweiterongen  als  Kleinstmaass. 

Bio  Oesammtbreite  der  Strasse  sollte  nicht  kleiner  sein  als  die  Höhe 
der  an  ihr  stehonden  Häuser,  im  Ucbrigon  wechselt  dieses  Maass  mit 
der  geographischen  Breite  des  Ortes  uud  mit  der  Neigung  der  Strasse 
gegen  den  flfexidtan,  wenn  eina  möglichst  lang  andauamde  Besonnung 
dar  Uftuset  ersielt  watden  solL 


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86 


Nach  d«t  ttttnoli^iidt  Sattor^iittng^  «oll  ttvteir  Andorem  die  J^Ölie 

der  Vordergebäude  die  mittlere  Breite  des  davorliegendeu  Strasseathcils 
einschliesslich  etwaiger  Vorgärten  nicht  Uberachreiteu  und  sie  darf 
lücht  mehr  als  22^"  betrageu. 

In  neuerer  Zeit  tritt  dio  Bficksicht  auf  die  Unterbringung  der  Yer- 

sorguugsuetzo  mehr  imd  m(?hr  in  dou  Vorflcrgrund  und  man  sieht  sich 
veranlas.Ht,  die  Knsswege,  auch  auf  Kosten  iler  Fahrbalm,  zu  \  erbreiterü ; 
die  i'ahrbulia  iiiiumt  zuweileu  nur  die  Hälfte  der  gaazun  t>iradseubreiLe 
tiin.  Wichtig  dabei  ist  die  richtige  OröBseaberaessuug  der  Leitungen 
und  passende  Lägoruug  derselben  gfgen  niiiaTidfr.  Wasserlcitun i;? röhre 
logt  mau  nicht  gerne  n^lher  als  5—6'"  au  die  Häuserfluchteo,  die  Puss- 
NVegbclüge  werden  theihvciso  durchlässig  koustruirt,  damit  uamcutlich 
ausströmendes  Leuchtgas  ontweichen  kann. 

Für  oiiio  dreithoiligo  Strasse  mit  zwm  fjängsrcihen  von  BiLumen  ist 
mlndcätous  eine  Breite  von  26—30°*  erforderlich,  weil  die  auf  der  Fahr- 
bahn oder  aber  anf  den  I'usswegen  O^o-i.üo***  vom  Bandstein  entfernt 
anzuordnenden  Bäume  etwa  8'°  vou  den  H&nsortlachteu  entfernt  sein 
BoUeu.  Kine  Mchrthcilung  ergibt  sich,  wenn  dio  Vx-idca  Baumreihen  auf 
einen  iu  der  Strasseuuiitte  augelegteo  Spazierweg  angeordnet  werden, 
auf  dessen  beiden  Seiten  alsdann  eine  Fahrbahn  erforderlich  sein  wird. 
Kine  Alehrtheilung,  je  nach  den  lirtlichen  Verhältnissen  symmetrisch 
und  unsymmetrisch  zur  Läugsachsn  anggebildet,  zeigen  die  Pracht- 
strassou'der  Weltstädte.  Viele  Beispiele  zu  solchen  siehe  in  Bau- 
meister, Städtisches  Strassenwesen  etc.,  fitandbuch  d.  Bank.  Abth.  IIL 
Heft  3,  und  Stttbben,  Der  Städtebau,  Handb.  d.  Areh.  XY.  Tfaeil, 
9.  Halbl.d. 

Pur  die  Form  des  Queröchuitts  städtischer  Strassen  gilt  in  der 
itauptsache  das  über  die  Landstrassen  Gesagte,  nur  dass  hier  bei  breiten 
Strassen  der  Wölbungspfeil  verhältuissmässig  kleiner  genoTnnirn  wird 
als  bei  schmalen,  und  erhölite  Fusswego  in  der  Begel  zur  Ausfolurung 
kommen. 

Nach  Baumeister  halten  sich  die  meisten  Vorschriften  llher  das 
Qnergefällo  stadtischer  Strassen  innerhalb  folgender  Grenzen: 

Fahrweg  mit  Chaussirung  .      i  0,03—0,06, 

€         «  Steinpflaster  ......      .  0,02—0,04, 

«         «  Klinker-  oder  Holzpflaster  .  .  0,015— 0,<;3, 

«         ♦   Aspbaltdecke  0,005—0,02, 

bei  stärkerem  Läugengefälle  wUrde  das  Quergefälle  um  0/01--0,02  kleines 
genommen  als  in  wagrechten  Strecken. 

PnsBWege  mit  Steiupüaster   ,  0,03—0,04, 

«  «    dichter  Docke   0,02—0,03. 

£utwä3serang8-(iraoeu  eignen  sich  venig  für  städtische  Strassen. 
Die  Binnen  erhalten  ein  LängengefäUe,  wenn  thunlinb,  nicht  unter  1%, 
wenn  l'flasterung  angewendet  wird^  und  nicht  unter  hei  asphaltiitea 
Kinnen. 

Anfsaehnng  einer  Strass^itliirie. 

Von  den  verschiedenen,  zwischen  zwni  gegebenen  Punkten  möglichon 
L'nien  verdient  jene  den  Vorzug,  für  welche  die  jährlichen  Gosninmt- 
kosten,  nämlich  die  Summe  aus  den  Zinsen  dos  Anlagekapitals  und  die 
fUr  IJntcrhaltuug  und  Betrieb  aufzuwendenden  Kosten  am  kleinsten  aaa< 
fallen,  wobei  der  schwere  Lastverkehr  in  erster  Linie  in  Betracht  xa 
ziehen  ist. 

'  Die  Anlage-  und  Unterhaltungskosten  werden  in  der  Kegel  als 
Durchschnittswerihe  von  Strassen  derselben   Art  entnommen,  welche 

unter  ähnliclion  iiusgoren  Verhältnissen  boätehen;  fUr  erstoro  werden 
öfters  flüchtige  (generelle)  Kosteuauschläge  benutzt  und  in  manchen 
Fällen  werden  auch  eingehende  fCostonanscfaläge  nicht  su  nmgehen  sein. 

Die  Beförderungskosten  sind  vor  allem  durch  die  den  vorhandenen 
Strasscnsteigungen  entsprechenden  Nutzladung  der  Fahrzeuge  bedingt. 
Diese  I^adung  wird  in  vielen  Fällen  erfahrungägemäss  feststehen,  zu- 
weileu aber  auch  im  Hinblick  auf  das  Längenprofil  der  Strasse  erst 
bestimmt  werden  müssen.  Ist  sie,  wie  auch  das  Kigengewicht  dir  Fahr- 
zeuge bekannt,  so  l-i^^t  sich  für  jede  Strecke  des  Strassonzugos  von  be« 
btimmtor  Steigung  /luiächst  die  zur  Boförderuug  enurdeiiiche  Zugkraft 
und  sodann  die  zu  leistende  Arbeit  angeben,  wie  für  eine  Wagenladung, 
B(i  für  den  jiilirlichen  GnsammSorkohr.  Bestimmt  man  alsdann  noch 
den  Preis  für  das  Tonnenkilometer  für  jede  iu  der  Strasse  vüi  kiimmendo 
Slciii^ung,  so  ist  man  im  dtando,  die  Jährlichen  Vcrkehrskoätou  auzugcbvo. 


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87 


Mdht  schätznngswdse  kdflnen  die  fieförderungakosten  auf  folgende 
Weise  bestimmt  weiden: 

Ist  il  die  ripsamnxtlast,  welche  sich  in  einem  Jahre  iiher  die  Strasse 
nach  beiden  liichtuugen  bewegt  und  die  Nutzladung  eines  zwei- 
späauigen  Fuhrwerks,  wird  mit  1  die  Iittnge  der  Strasse  nnd  !■  die  Weg- 
strecke bezeichnet,  welche  das  Fuhrwerk  in  einem  Tage  zurück^ulcgon 
vermag,  so  ist  dio  vom  Zweispänner  im  Tage  geleiBtctc  Arbeit 
und  es  sind  liur  Bewältigung  der  jährlichen  Gesammtarbeit  Q.l 


Tagäsleistungen  eines  Zweispänners  erforderliclu  Betragen  endlich  die 
dtLretasehnittUeben  tftglicheu  Kosten  eines  Zweispänners  k  Mark,  so  er* 
geben  sich  die  gesammten  jährliol  en  Beförderungskosten  zu  r  .k  Mark. 

Nachdem  entschieden  worden,  welche  von  den  möglichen  Strasscn- 
linieu  gebaut  werden  soll,  wird  deren  Lage  noch  genauer  bestimmt  und 
die  ITebertrftgung  auf  das  Feld  Torgenommen.  Dort  erfolgt  dio  Ab- 
pflockuu<?  der  Haupt-  und  Zwischenpuukte.  Jas  Eiuuivelliren  derselben 
Und  in  der  Regel  dio  Aufnahme  von  (^uerprofileu.  Diese  Aufnahmen 
werden  zeichnerisch  dargestellt  und  auf  Grund  derselben  die  genaue 
MassenberecHuung  darchgeftthrt. 

In  Preussen  besteht  eine  »Tustntklion  zur  Aufstellung  der  Projekte 
lind  Kostenanschläge  für  den  Bau  der  Kim^t r^trassen*,  Zeitschrift  für 
Bauwesen,  1871,  S.  421  ff.  Eine  bayeriaciie  Alimöterialcntschlicssung 
vom  0.  März  1874,  No.  3724  (Amtsblatt  8.  210)  beschäftigt  sich  mit  der 
Bohnnditing  der  Projekte  für  Staatastrassen,  Brücken  etc.  In  Baden 
M'iinle  durcii  eine  Verordnung  vom  30,  Juli  lc64  hierauf  bezügliche  iie- 
btimmuiigeu  getxoftüu  (Bar,  die  Wasaer-  und  Strasöenbauverwaltung  in 
Baden,  8.  &46). 

BerechnuJig  der  Auf-  und  Abträge  Olassenberei  luning). 

Zum  Zweclce  der  Massenbereohnung  denkt  man  sich  die  Bodenobei"- 
flächo  durch  eine  windschiefe  Fläche  ersetat,  welche  dadnrch  entsteht, 
dass  sich  eine  Gerade  als  Erzeugende  an  den  beiden  eingrenzenden 
Bodenquerschnitten  als  Leitlinien  hinbewegt,  stets  gleiehlrtufend  mit 
einer  durch  die  Strassenaxe  gelegten  Lotebeno,  ausserdem  denkt  man 
sich  die  swlsohen  awei  Querprofllen  liegende  Erdmasse  durch  passend 
gewählte  Trennnugsfläehen  in  Einsclkörper  zerlegt.  Es  enstehen  dabei 
Prismen,  Pyramiden  nnd  Keile  im  allgemeinen  mit  je  einer  windschipfen 
Seitenfläche;  fUr  den  Inhalt  dieser  Körper  sind  Formeln  2U  entwickeln. 

Man  geht  dabei  am  besten  von  dem  In  Figur  48  dargestellten  Körper 
aufl,  nämlich  einem  lotrechten  Prisma  mit  wagrechter,  ebener,  trapei- 


Fig.  43. 


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88 

förmiger  Grundfläche  ABDC,iili<lde]i  Äantenlängeiili,  bia  Ii4,welcii68  tft>dii 
von  einer  windscliiefon  Fläche  begrenzt  ist.  Letztere  wird  durch  eine 
Gerade  erzeugt  gedacht,  welche  sich  parallel  zur  Seiteufläche  AAiGiC 
längs  den  geraden  Linien  A|B,  und  C,D|  hiubewegt. 

Der  Inhalt  dieses  KOrpers  exgiebt  sich  aas  der  Gleiolinng  • 

•b 


Fdz 


naohdem  man  den  Inhalt  des  lotrechten  Schnittes  E£|FiF  durch  die 
Kantenlängen  ausgedrückt  hat,  in  einfacher  Weise  an 

23.-=- 7^  (2hi4-2h3-j-hj4-h4)  +  (h,+h3  +  2ha-i-2h^ 

Denkt  mau  sich  das  Prisma  auch  noch  unten  durch  eine  windschiefe 
Fluho  begrenzt  und  die  Karten  Ton  den  Längen  di,  d^  d^  und  d4,  so 

gilt  die  Gleichung 

^=-~^r  (2di  +  ad,  +  ^4-d4)  +  (di  +  d3  +  ad,+3d4) 

Aus  dieser  Gruudformel  ergeben  sich  Ausdrücke  für  den  Inhalt  aller 
in  Frage  kommenden  Körper. 

Setzt  man  Ij  =rl2  =  l,  entsprechend  der  ffcwöbulichen  parullclen  Lage 
der  Strassemiuerproiile,  ao  erhält  man  nach  einigen  Umformungen  die 
Gleichung 


und  die,  unter  dem  Namen  »Mittlere  Profilrechnung«  bekannte 

Begel:  I)er  Inhalt  eines  Prismas  mit  einer  odorzwetwind- 
srliiefen  Seitenflächen  ist  gleich  dorn  arithmetischen 
Mittel  aus  dem  Inhalt  der  beiden  Grundflächen,  multi- 
plioirt  mit  der  Länge  des  Prismas. 

Setzt  man  weiter  in  die  CTriindglcichung  unter  Beibehaltung  der 
Längen  d^  und  die  Kantouläugen  d3=d4=0y  ao  ergibt  sich,  wenn 
man  den  Ausdruck 

5  •  ^^-^  (d|  +  d2)  an  Stelle  von  i  (Udi  +  l^d,) 


festhält,  die  Vormel 


2 


welche  den  Satz  ausspricht:  Der  Inhalt  oinoa  Erdkeils  mit  einer 
oder  zwei  windschiefen  äeitenfächen  und  schief  zu  den 
QuerschnittaebeuengelegenenSchneideistgleich  dem  Pro- 
dukt aus  dem  Inhalt  seiner  Grundfläche  und  Seiner  halben 
mittleren  Länge. 

Lässt  man  endlich  den  Keil  in  eine  dreiseitige  Pyramide  mit  der 
Spitze  in  der  Kaute  DDi  übergehen,  indem  man  neben  -  d^  =  d4  =  0  auch 
d|s]|sO  annimmt,  so  erhält  man  aus  der  Grandgleickung 

d.  h.  der  Inhalt  eines  dreiseitigen  pyramidenförmigen  £rd* 
körpers  ist  gleich  dem  Produkt  aus  dem  Inhalt  seiner 
Grundfläche  in  den  dritten  Theil  seiner  Länge. 

Ausser  diesen  Sätzen  kommen  je  nach  Umständen  auch  noch  andere 
zur  Anwendung,  so  z.  B.  der  folgende: 

Der  Inhalt  eines  dreiseitigen,  b  e  i  der s ei  t s  s ohie f  a b  g e> 
schnitteneu  Prismas  ergibt  sich,  wenn  mau  den  Inhalt 
seines  senkrechten  Querschnittes  mit  dem  arithmetlsefaen 
Mittel  aus  den  Längen  seiner  3  Kanten  multiplioirt. 

Besondere  Wichtigkeit  hat  sodann  der  Satz:  . 

Der  Inhalt  einer  dreiseitigen  Pyramide  mit  geneigter 
ebener  Grundfläche  und  eine r  lotrechten  Kante  ist  gleioh 
dem  dritten  Theilo  des  Produktes  aus  dorn  Flächeninhalte 
des  Grundrisses  der  Grundfläche  und  der  Länge  der  lot* 
rechten  Kante. 


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Die  Maftsenberechnung  für  Dttmme  tmd  Einschnitte  lässt  sich  für 
den  Fall,  daat  dieselben  In  nicht  in  sehwierigem  Qelftnd«  wnt  Aasfiihrung 

gelaDgen,  oder  wenn  es  sich  bei  Vorhandensein  schwierigen  Geläudes 
nur  um  Ueberschlagsroclmungen  handnlt,  ohne  Zuhilfenahme  von 
Querschnittszeichuuugen,  lediglich  auf  Gruud  der  Auftraguhüheu 
und  Abtragstiefen,  nOthigenfalls  «nter  Berflclrstcbtignng  der  Querneignng 
des  Bodens,  in  der  Hauptsache  nach  der  mittleren  Profilrechnunp  aus- 
führen. Dabei  können  zweckmässig  sogenannte  Fliicheu-  und  Profil- 
massstäbe  angewendet  und  überhaupt  ein  einheitliches  graphisches  Ver« 
fahreu  befolg^  wefden.  Siebe  deshalb  0oering,  Maesenermittelimg  eio. 
Berlin  1890. 

Die  MassenberechnuDg  anf  Grund  von  Querschnitts  Zeich- 
nungen gestaltet  sich  unter  Anwendung  der  oben  angeführten  Sätse 
sehr  einfach.  Sobald  zwei  auf  einander  folgende  QuersebnÜlie  gleich- 
artig sind,  d  h.  beide  im  Auftrage  oder  im  Abtrage  liegen,  so  handelt 
es  sich  nm  prismatische  oder  pyramidale  KOrper,  deren  GruDdüächen 
aus  den  QneiBobnittsKeichnnDgen  nnd  derevl^ilngeu,  gleiGb  dem  Abttanda 
der  Qnerschnittsebenen  ans  dem  L&ugennivMlemente  oder  ans  dem  Lage- 
plane  entnommen  werden.  Findet  dagegen  zwischen  zwei  auf  einander 
folgenden  Querschnitten  ein  TOllatändiger  oder  theilweiser  Uebergang 
aus  Damm  in  Einsebnitt  statt,  lo  kommen  neben  Prismeii  und  Pyramiden 
auch  noch  keilförmige  Körper  vor,  deren  Grundflächen  ebenfalls  in  den 
Cjuerschnittszeichnungen  zur  Darstellung  gelangen,  während  jetzt  ihre 
Längen  durch  die  skizzirte  oder  auch  nur  ihrer  Lage  nach  geschätzte 
i^Auekeilangslinie«  bestimmt  sind. 

Oelegentlich  der  Massenberechnung  sind  die  Abträge  auch  nach  dem 
Arbeitsaufwand  zu  unterscheiden,  den  ihr  Lösen  oder  Abgraben  ver- 
ursacht, sie  sind  nach  Abtragsklasscu  zu  ordnen.  Dies  geschieht  bei 
einfachen  Kostenübersohlägen  rein  sofatttanngsweise,  bei  sorgfältigerer 
Arbeit  aber  trägt  man  die  durch  vorausgegangene  Bodenuntersuchungen 
festgestellten  Grenzen  zwischen  den  vorkommenden  Bodenarten  in  die 
Qnerschnittszeichnungen  der  Strasse  ein  und  zerlegt  im  HinbUok  auf 
dieselben  die  Gesammtmasse  awisohen  awei  auf  eiDandei  folgenden 
(^neischnitteii  iiaob  dem  Aagenmaasse. 

yertheilang  der  Massen,  Bestimmang  der  Beförderangsweiten. 

Von  einer  im  allgemeinen  anzustrebenden  Ausgleichung  der  Massen 
ist  abzuseheui  wenn  das  im  Einschnitt  anfallende  Material  zur  Damm- 
bOdnng  ungeeignet  oder  aber  dafür  an  gut  erscheint.  Wenn  ansserdeo^ 
anr  Bnielung  des  erstrebten  Ausgleiches  auf  zu  grosse  Entfernungen 
transpbrtirt  werden  müsste,  so  dass  es  billiger  zu  stehen  kommt,  das 
jginsohnittsmaterial  als  »todten  Damm«  abzulagern  und  die  an  der  Auf- 
dftmmiingsstelle  erüorderliohe  Hasse  in  der  Nfthe  besonders  zu  gewinnen. 
In  manchen  Fällen  können  auch  Erwägungen  Über  den  Betrieb  der 
Bauarbeiten  Yeranlassnng  seiny  Ton  einer  Ausgleichung  der  Anf-  nnd 
Abträge  abzusehen.  "»^  . 

Die  Verthoilung  der  Erdmassen  einer  Strassenlinie  wird  irielfaoh 
mit  Hülfe  des  B  r  uckner'schen  Massenn i  v cl  1  e  m ents  Torgenommeni 
welches  wie  ein  Längennivellement  angelegt  wird,  nor  dass  »Massen- 
coten«  an  Stelle  der  HOhencoten  treten. 

Im  Maasenniyellemeut  kommen  nur  diejenigen  Abträge  zur  Dar* 
Stellung,  welche  nicht  innerhalb  derselben  Profilstrecke,  wo  sie  ge- 
wonnen wurden,  auch  ihre  Verwendung  finden,  desgleichen  nur  jene 
Aufträge,  welehe  ans  anderen  Proftlstreeken  erholt  flrevden  mttssen. 
i;ie  Massencoten  geben  also.  Auf-  und  Abträge  als  positiTS,  bzw.  nega- 
tive Grössen  gedacht,  für  jede  Stelle  die  algebraische  Summe  jener 
Massen  an,  welche  fUr  die  vorangehenden  Profilstrecken  von  auswärts 
beaogeu  werden  müssen,  oder  in  denselben  für  aniwftrts  anr  Verffignitg 
atehen. 

Im  Wesen  des  Massennivellemcnts  sind  folgende  Sätze  begründet: 
Jede    von    links  nach  rechts  fallende  Strecke  (Bezugslinie)  des 
Massennivellemente  bedeutet  überschüssigen,  verfügbaren  Abtrag,  jede 
in  derselben  Bichtung  steigende  Streoke*(Verbrauehslxnie>  notliwendigen, 
fehlenden  Auftrag. 

Die  Menge  des  auf  einer  Strecke  vorhandenen  überschüssigen  Ab- 
t  ages  oder  fehlenden  Auftrages  ist  durch  den  lotrechten  Abstand  der 
Endpunkte  dieser  Strecken  gegeben.  Je  steiler  letztere  ist,  um  so 
'^ÖHsere  Masseni  auf  die  Längeneinheit  bexogeui  .sind  in  frage;  «ine 


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oo 

waagerechte  Strockc  zeigt  aa,  dass  4i8ol1)Rt  weder  Auftrag  oofhwendtg^ 
noch  Abtrag  verfügbar  ist. 

Zwischen  allen,  auf  einer  Waagerochten  liegenden  Punkten  des 
Masseniii vellemeuts  ist  eine  ToUständige  Ausgleiobang  der  Damm*  und 
EinschnittsDiasscn  möglich. 

Zieht  man  zwischen  einer  fallenden  und  einer  steigenden  Strecke 
des  Maasenniyellemonts  zwei  waagerechte  Linien,  so  bogtimmcn  die- 
selben durch  ihren  gegenseitigen  Abstand  eine  Masse,  durch  ihre  End^ 
punkte  Stellen  der  StrassenUnle,  wo  eine  Bfasse  von  solcher  Or(Vsse  silr 
Verfügung  steht,  bzw.  beuöthigt  ist.  Ausserdem  ist  es  snläsBig,  als 
mittlere  Entfernung  der  so  bezeichneten  Bezugs-  und  Yerbrauohsateilo 
die  mittlere  Länge  der  waagerechten  Strecken  ansunehmen. 

Was  die  absu  lagernden  und  die  ans  sogenannten  FfiUgrnben  roti 
der  Seito  her  zu  gewinnenden  Massen  betrifft,  so  muss  aus  dem  Massen- 
nivelloment  nicht  nur  ihre  Grösse»  sondern  auch  die  üntfernung  ent- 
nommen werden  können,  auf  weiche  dieselben  verbracht  werden  mUsseu. 
KMieres  hierttber  siehe  in  den  Lehrbüchern. 

An?5rr  dorn  E  r  n  ok  n  e  r'schen  Massennivellement  kommen  auch 
andere  YeriiUirungsweison  zu  demselben  Zweck  in  Anwendung,  so  ins- 
besondere eines,  bei  welchem  die  Massen,  nicht  wie  bei  jenem  durch 
Strecken,  sondern  durch  Fl&chen  dargestellt  nnd  deren  SohwerpnnktA 
Als  Schwerpnnkto  der  Massen  uufgofasst  werden. 

Wie  bemerkt,  ergeben  sich  mit  Hillfe  des  Massennivellements  und 
verwandter  Methoden  nur  die  Beförderungsweiten  solcher  Anf-  tmd 
Abträge,  welche  nicht  anf  der  Strecke  awischen  zwei  auf  einander 
folgenden  Profilen  zum  Ausgleich  polangen,  desgleichen  die  Entfer- 
nungen für  abzulagernde  und  aus  Materialgraben  besonders  zu  ge- 
Urinnende  Massen. 

Was  die  innerhalb  derselben  l^rofilstreoke  sich  ausgleichenden 
Massen  betrifft,  so  kommen  bei  Bestimmung  ihrer  iieförderungsweiten 
swei  Fälle  in  Betracht,  die  <<^uer-  und  die  Längenbeförderung  derselben, 
tm  ersten  Falle  sehätst  man  die  mittleren  Beförderungs  weiten  mllein 
aus  den  Querschuittszeichuungon,  im  anderen  Falle  unter  gleichaditiget 
Berücksichtigung  des  L&ngenniveliements  und  des  Lagepiaus. 


£oBteii  der  Erdmassenbefördemng. 

Als  Beförderungsmittel  dienen  die  Wurfsohaufel,  sodann  die  Schub* 
Und  Kippkarren,  enilich  die  auf  ächienenglelsen  laufenden  Rollwagen. 

Mit  der  Schaufel  lässt  sich  die  Masse  zunächst  auf  Wurfweite 
(Wurfhöhe)  befördern,  in  manchen  FäUeu  werden  die  Massen  wiederholt 
geworfen.    Die  Kosten  dor  Bohantelbeförderang  für  1  obm  auf 
waagerechte  Entfernung  von  x  Meter  (gleioh  einem  Yialfaoliaii  dos 
Wurfweite)  ergeben  sich  dann  au 

kss  .  X 

a  w 

wenn  ein  Arbeiter  in  niner  Tagesnrbeit  a  cbm  gelockerte  Masse  einmal  mit 
der  Schaufel  auf  die  i^^ntfernung  w  au  wer^n  vermag,  und  T  seineu 
Taglo!in  bedentot.    Als  Wurfweite  kann  man  8^"^  waagerecht,  und 

1,5— 2, n'"  lotreclit  annehmen.  Ein  Arbeiter  wirft  in  1  Stunde  bei  ent* 
sprt'chr-Mi'lor  Anstrengung  1,5  cbm  geloclccrte,  ungebundene  Masse  nnd 
1/0  c\nii  ^teiubrockeu  einmal  mit  der  äuhauici.  i;  ur  die  auf  iiaderu 
lanfenden  Beförderungsmittel  kann  man  gemeinsobafUiohe  fornitfii 
aufstellen. 

Bewegt  sich  ein  solches  l«'ahrzeug  auf  waagerechter  Bahn  mit  der 
mittleren  Uesohwindigkeit  ist  T  der  Oesammttaglohn  der  bei  der 
Beförderung  thätigen  Arbeiter,  (einschliesslich  der  Kosten  für  Thiere 
und  Mrisclii neu)  A  die  t^tfücho  Arbeitszeit  und  L  die  Nutzladtint^  dor 
lielOrdcrungsgeräte,  wird  endlich  mit  z  der  Zeitrerluit,  weicher  für 
Abladen  u.  dergl.  neben  dem  Zeitaufwand  bei  der  Hin-  und  H^fahrt 
erwuchst,  bezeichnet,  so  orgeben  sieh  dia  Bafilrdurungskottau  für  1  abtii 
auf  die  Entfernung  x  sunächst  zu 

•«  =  -07  (v+«)=c.x  +  o. 

Hierzu  kommen  verBchiodono  Xostenbotr-ic^o.  Vor  allem  für  Worth» 
lain  lerung  und  Instandhaltung  der  Fuhrwerke  iummt  Bahn.  DrUckt  uiaa 


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91 


diese  lu  %  dct  teiHAix  B«fdtdeliingBkosteii  atts,  so  erhAlt  man  die 

folgende  Gleichung 

k  rrr  (C,  X  -f  Cj)  ( 1  +  0,01  .  Ii)  :r-  C'X  C" 

Weitere  Zuschläge  siud  für  Bichteu  und  Umlegen  der  Bahn,  für 
Sobmieren  der  Rollwagen,  für  Yerwaltang  und  unter  Umständen  fflr 

Uewion  des  Unternehmers  zu  geben. 

Ausserdem  ist  zu  beachten,  dass  die  vorstehend  berechneten  Kosten 
nur  bei  waagerechter  Bahn  gelten,  dass  ancAi  noch  die  rerschieden- 
ättige  Beschaffenheit  des  zu  befördernden  Bodenmatetlals  in  Frage  kommt 
lind  dass  es  nicht  ^rloich^jültig  ist,  wie  gross  die  ganze  zu  befördernde 
Masse  ist,  iudem  deren  (jrubäe  um  so  mehr  ins  Gewicht  fällt,  je  liöher 
entwickelt  das  in  Aussicht  genommene  Beförderungsmittel  Ist. 

Die  Hegeln  znr  Berücksichtigung  der  Bahnnelgnng  sind  sehr  ver- 
schiedenartig. PI  essner  lässt  Steigungen  unter  1:30  und  Gefälle 
unter  1 :  IC  ohne  Berücksichtigung  und  rechnet  von  diesen  Grenzwertlieii 
ab  für  jedes  Meter  Höhenunterscbied  12**^  Zuschlag  sur  waagerechten 
^fzinsportenifernung  :IL 

Goering  bringt  den  Einfluas  der  Bahnneigung  (tg  «)  dadurch 
in  B&oksioht|  dass  er  die  reinen  Beförderungskosten  auf  waagerechter 

Bahn  Im  Yerbaituisse         erboht,  wenn  ^  die  Widerstandaaüfor  der 

Wagreohten  Bahn  bedeutet. 

Wieder  auders  ist  Winkler  vorgegangen. 

Die  Auflockerung  der  Massen  beim  Verladen  ist  verschieden;  bei 
den  meisten  ungebundenen  Bodenarten  ist  sie  gering,  sie  erreicht  aber 
bei  den  gebundenen  Massen  (Gesteinen)  und  bei  gewissen  lehmigen 
Crden  eine  bodeUtende  Grösse.  Bei  ungebundenen  Abträten  bewegt 
sich  die  augenblickliche  Auflockerung  zwischen  0  und  20"/»  und  bei 

f gebundenen  Massen  zwischen  20  und  40°/o,  so  dass,  wenn  L  die  Nutz- 
adung  für  ungebundene  und  L'  jene  ftkr  gebundene  Bodenarten  bei» 
U^lchnöt,  im  Durclischnitt  1/ =:  0,8  L  angenommen  werden  kann. 

Für  Schubkarren  kann  angenommen  werden  v  =  60"^  in  1  Minute; 
Ii  ist  wechselnd,  im  Durchschnitt  etwa  ^f^^  chm  ungeb.  Abtr.,  im  Zustande 
natürlicher  Lagerung  gemessen;  z  —  1,5  Min.,  unier  der  Yoraussetsung, 
diiss  Arbeiter  ausschliesslich  zur  Beförderung  angestellt  sind;  n  10 
für  ungebundenen,  höher  für  gebundeneu  Abtrag.  Der  Einfluss  der 
Bahnneiguug  braucht  nacb  Dang  bis  6%  nicht  in  Bücksicht  gezogen 
zu  werden,  dagegen  ist  für  jedes  Meter  Erhebung  über  diese  Grens- 
Steigung  20"'  dem  x  zuzuschlagen.  Die  fUr  gewöhnlich  Torkommenden 
Oefälle  werden  hurizoutalen  Strecken  gleich  geaciitct. 

Handkippkarren  für  2  Mann:  v  =  TO*"  in  1  Miu.;  L  etwa  Vaobm 
ungeb.  gewachsener  Boden.  Bei  Verwendung  solcher  Karren  wird  die 

TiOsung  des  Bodens  zusammen  mit  der  Beförderung  von  denselben 
Arbeitern  besorgt;  deshalb  ist  für  erschwertes  Aufladen  ein  Zuschlag  zu 

£eben,  da  im  Preise  für  das  Lösen  nur  ein  Betrag  tilr  nicht  erschwertes 
laden  steckt;  z  =  9  Miu.;  n=16.  Bis  1/8%  bleibt  die  Steigung  unbo- 
rür  ksicbtigi,  fUr  Jedes  Metes  Mebrerbabniig  ist  ein  Zusdilag  Ton  70*" 
SU  gobeu. 

Haudro  11  wagen  für  2  Arbeiter:  v  =  70™  in  1  Min.;  L  =:  1  cbm. 
Die  Bahn  in  leichtem  Gefälle,  's  =:  17  Min.  zugleich  mit  Bücksicht  auf 
erwsbwartes  Laden.  Zu  den  hiermit  aus  der  allgemeinen  Gleichung  ztl 
berechnenden  Beförderungskosten  sind  für  Klebten  der  Bahn  und  Be- 
dienung der  Weilen  2  Pfg^  für  Anschaffung  und  Unterhaltung  der 
Fahrsenge  und  Balm  sammt  Schmierung  etwa  W%  sueusehlagen. 

Näheres  hierüber,  wie  auch  über  die  Beförderung  mit  Lokomotiven, 
siehe  unter  anderem  in  Bark  hauten,  Brdarbeiton  im  Handbuch  der 
Baukunde,  Abth.  III,  4.  Heft 

ünterban  der  Strassen  (Dftmnie  und  Einsebnitte). 

Bei  Festsetzung  des  Böschungsverhältnisses  für  einen  Einschnitt 
oder  Damm  Ist  au  überlegen,  inwieweit  die  in  der  Theorie  gemachte 
Voraussetzung  einer  Qleicliartigkeit  der  Masse  als  vorhanden  ange- 
nommen werden  darf,  bis  zu  welchem  Grade  Durchnässung  oder  Wasser- 
zndraug  das  Kigengewicht  der  Erdmasseu  vergrössern,  sowie  Kcibung 
«Ad  Cohialoli  Terminderu  kann.  8u  bstflcksichtigen  ist,  dass  Frost 
u.  daigL  vanBliidat&A  auf  aiaa  iiVi|«tlii|flfcU  Torhandena  Oobaslon 


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S3 


wirken  nnd  das«  eioh  in  Aafdämmuugen  gewöLulich  erst  tiftch  läogMff^ 
Zeit  ein  grösseres  Maass  tob  Oohftsion  ausbildet. 

Unter  der  Voraussetzuuj?,  dass  die  Böschungen  die  gewöhnlichen 
Schutzdecken  erhalten,  darf  man  für  das  Böschungaverhältniss  tg  € 
(6  gegen  das  Loth  gemessen)  folgende  Durchschnittswettbe  festlialteiit 

a)  Einschuiitft-Jiösoliaiigeii. 

Tiefe  des  Eiasohnitts  nicht  mehr  all  4--6",  die  BodeniohiehteD  trocken 

gelagert. 

Daramerde  (Humus)  tg  *  =  1,5  Lehmige  Krden  tg  €  =  1,25 — 1,00 
Sand  tg  5  =  1,6      FestgelagerterKiestg  €  =  1,25— 1,00 

Trockene  Lagerung  ist  namentlich  hei  lehmigen  Erden  voraus- 
gesetzt ;  von  Quellen  diutohsogene  Lehm-  und  ThonbOden  aind  immer 
gefährlich. 

Felseinschnitto  können  bei  wetterbeständigem  Gestein  und  günstigen 
Schichtungsverhältnissen  sehr  steil  abgeböscht  werden,  tg  6  =  0  und 
selbst  m>erhängend. 

'  Lose  oder  erweichbaro  Massen  zwischen  Felsbänken  sind  vornen 
durch  Mauerwerk  zu  ersetzen,  um  dieselben  nach  aussen  absuschllesson 
und  die  Felsbänke  zu  stützen. 

'  Verwitterbare,  S^ilst'tragf&hige  Felsen  erhalten  eine  steile  Böschung 
mit  Verkleidungsmauer.  Siehe  deshalb  XIV.  Stütz-  und  Futtermauern. 
Feste,  aber  sehr  stark  verwitterbare  Massen  werden  suweilen  flach  ab- 
gebösoht,  entsprechend  dem  Yeriritterungsprodiilct 

Werden  die  JSinsohnittstiefMi  bedeutender,  to  eind  die  BOldrangen 
flacher  anzulegen  ode?  eogenaunte  Bermen  »usaafQhieii, 

.  b)  Damm-BOsehungen. 

Alle  Ton  Wasser  erwefohbare  BodMiatten  sind  sur  Bildung  von 

Dämmen  ungeeignet.  Bei  mässigen  Dammhöhen,  bis  etwa  5™,  und  bei 
Ausführung  einer  gewöhnlichen  Grasdecke  kann  im  Allgemeinen  für 
Dammerde  und  auch  für  Sand  tg  €  =  2,0  und  für  zulässige  lehmige 
Brden  und  Kies  ig  €  =  1,5  angenommen  werden.  Dämme  ana  grobem 
OerOU  und  Steinbroolcen  können  ein'  BÖsohttngsrerhftlthiBt  tg  £ss 
erhalten. 

l^iedrigere  Dämme  können  steiler,  höhere  Dämme  sollten  flaicher 
gebösebt  werden.  Auch  bei  grösseren  Bftmmhöhen  lassen  sich  ein- 
malige Böschungen  (tg  £  —  1,0)  mit  Hülfe  von  Steinsätzen  (Packungen) 
hersteilen,  noch  steilere  Böchungsanlagen  aber  erfordern  schon  die 
Ausführung  vou  Mäuerwerkskörpern.  Trockenmanem  aus  grossen, 
lagerhaften  nnd  frostbeständigen  Steinen  können  bis  zu  Höhen  von 
5— ein  BösohungsvcrhäKniss  tg  6  —  0,5  erhalten.  Bei  bedeutenden 
Hohen  ist  die  Verbindung  von  Trookenmauern  mit  Steinsätzen  zweck» 

2 

mftssig,  wobei  erstere  mit  tg^s=.^.  aofgeftthrt  werden.   Werden  aus 

irgend  welchem  Grunde  noch  steilere  Böschungen  erforderlich,  so  sind 
gemörtelto  oder  betonirte  Mauern  am  Platz.  Siehe  darüber  XIV.  Stütz- 
und  Futtermaueru.  Die  Schutzdeoken  der  Böschungen,  Besamungen, 
Berasungeu,  Bei)tlanznngen, .  Bflastesttngen,  Eleohtaauna&lagen  sind 
thunlich  bald  nach  Fertigstellung  der  Dämme  und  Einschnitte  auszu- 
führen. Die  Böschungen  der  Strassengräbon  werden  in  der  Hauptsache 
ebenso  wie  die  H^uptböschuugen  behandelt.  JEtasenbeläge  sind  in  den 
Qrftben,  wie  auch  am  Fuss«  der  Binaohnittsböschnngen  auas  SolnitBe 
gegen  Ünterspülung  angezeigt.  Pflasterungen  sind  am  Platze,  um  Aus- 
spülungen durch  ruscli  tlieasendes  Wasser,  oder  aber  Erweichung  und 
Auflösung  der  Bodeuächichteu  zu  verhüten.  Besondere  Vorkehrungen 
•ind  gegen  das  Abrutschen  der  Abfallrinnen  zu  treffen. 

I)io  Strassenrinnnn  in  den  Städten  erhalten  jedenfalls  nur  einen 
kleinen  F^bitungsraum,  «ie  werden  mit  Pilasterstücken  versobiedoner 
Art,  welche  zuweilen  in  Gementmörtel  versetzt  werden,  mit  FormstQcJcen 
Oller  durch  Asphultiruug  gebildet.  Der  Uebergang  der  Fahrzeuge  an 
den  Ilauseinfahrten  lässt  Bich  durch  Absolirilgung  der  Bandsteine  .er- 
möglichen, oder  durch  muldenartige  Vertiefung  der  Fasswege  an  diesen 
Stellen,  oder  durch  (Jeberbrackung  der  BtrasseuHnne  mittele  Bism« 
platten  u.  dorgl. 

Das  Maas»  der  Ueberhöhung,  welches  den  Dämmen  bei  der  Aus- 
f^hruiig  gegeben  werden  muss,  ist  abhängig  von  der  Dammhöhe,  der 


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Art  des  Füll matdr! als,  der  Bodenform,  der  Art  des  Schüttungsverfahren» 
und  den  WitterungsverhäUmseen  während  der  Ausfühmug.  Die  rieh« 
tig«  Bestiminiiiig  der  evforderlioheiii  Ueb«r1iOhiuig  Terlangt  «ehr  Tlel 
Erfahrungen.  Angaben  wie  die  folgende :  Bei  nahezu  wagereohter  Boden- 
fläche Bei  bei  Stein  schüttungen,  sandigem  Boden,  Dammerde  und 
lehmigem  oder  thouigem  Boden  eine  UeberhOhung  tou  bezw.  h» 
h,  Mm  h  und  i/t«  h  su  geben  (h  ^  DammhOhe),  können  daher  nur 
einen  Anhalt  ira  Allgemeinen  gewähren.  Bot  quer  abfallendem  Boden 
Bind  die  in  verschiedener  Höhe  liegenden  Damnikanteu  auch  ungleich 
zu  überhöhen}  die  überhöhte  Dammkrone  erhält  gewöhnlich  die  plan- 
mftuige  Breite. 

Kunstbaaten:  Brücken,  Durchlässe,  Stätz-  und  Faitermauern, 

Wegen  der  Brücken  siclio  XVI.  Brückenbau.  Nur  über  die  Fahr- 
bahntafel der  btrassenbrüoken  aoUen  einige  Bemerkungen  einge- 
schaltet werden. 

2ur  Fahrbahntafel  gchOren  der  eigentliche  Strassenoberbau  und  die 
zu  seiner  Stützung  dienenden  Brückenkonstruktionstlieilc.  Die  Fahr- 
bahn auf  der  Brücke  stimmt  vielfach  mit  jener  der  Strasse  überein,  in 
manohen  Fällen  erhält  sie  eine  besondere  Konstruktion. 

Bei  Strassenbrttoken  in  Stein  bringt  man  zwischen  der  Sohlfläche 
des  Oborbaiikf^rjtf^rs  nnd  dem  Kücken  des  Gc^vnl!  es  in  dessen  Scheitel 
noch  eine  etwa  20^'"  starke  Zwischeulage  aus  Fhllmaterial  an,  um  eine 
genügende  Bruckrertheilung  zu  erzielen j  bei  höherer  ITeberschattung 
wird  das  Eigengewicht  zu  gross. 

Die  Fahrbahn  wird  in  der  Regel  beschottert  oder  gepflastert,  die 
erhöhten  Fusswege  gerne  mit  Platten  belegt  Die  zwischen  Fahrbahn 
luid  den  Fusewegen  angeordneten  Binnen  führen  das  Wasser  bei  ge- 
ringer Länge  der  Brücken  über  diese  weg,  sonst  aber  zu  Abfallrohrca 
hin.  Auf  jedem  Fussweg  ist  ein  genügend  starkes  Schutzgeländcr  von 
1,0—1,2™  Höhe  anzulegen.  Wird  dasaelbo  in  Stein  ausgeführt,  so  em- 
pfiehlt sich  eine  Verbreiterung  der  Fusswege  mittels  Ueberkraguug. 

Auch  bei  II o  1 /,  b  r  il  c  k  e  n  kriramcn  Beschotterungen  der  Fahrbahn 
mindestens  ir/'^^  stark  vor,  oder  Holzpflaster  auf  einer  aus  3k>blon  oder 
beschlagenen  Hölzern  (lU — 20*^"*  stark)  gebildeten  Plattfürm,  in  maucUeu 
Fällen  bewegen  sich  die  Fahrseuge  auf  der  Plattform  selbst.  Letatere 
ruht  bei  einfachen  Balkeijbrückcn  unmittelbar  rnjf  don  Haupttrflgern ; 
ist  der  gegenseitige  Abstand  der  II  uiijtbalkcn  jedoch  grösser,  so  worden 
auf  diese  erst  Querhölzer  verlegt,  die  ihrerseits  zur  Stützung  der  Platt- 
form dienen. 

Am  besten  ist  es,  wenn  die  zu  oberst  liegenden  Dielen  oder  Hölzer 
der  Plattform  quer  sur  Brückenbahn  liegen,  falls  die  Yerkehrslasten 
sich  unmittelbar  aber  dieselben  bewegen,  weil  sie  sich  sonst  su  schnell 

abnützen  und  die  Zugthiere  nicht  den  erforderlichen  Halt  mit  ihren 

Hufen  finden;  bei  Anordnung  von  Querhöl/orn  zur  Stützung  der  Platt- 
form wird  daher  diese  aus  einem  doppelten  Belag  Bohlen  von  ö  bis  8^"* 
Dicke  gebildet. 

Fusswege  fehlen  auf  untergeordneten  Brücken  zuweilen  ganz,  oder 
sie  werden  ohne  Uehorhöhung  von  der  Fahrbahn  nur  durch  Schwollen 
abgetrennt j  auf  gcöiseren  Holzbrücken  werden  die  Fasswoge  in  der 
Begel  überhöht. 

SchutzgelUnder  sind  immer  nolliwendig,  wenn  solche  nicht  vielleicht 
dnrcli  über  die  Fahrbahn  emporrciclionde  Ilaupttragkoiistruktionon  er- 
setzt werden;  sie  werden  dann  auch  in  Hulz  audgefülut,  mit  Pfosten 
von  15-16«™  Stärke. 

Bei  den  E  i  s  c  n  brücken  wird  die  Plattform  aus  Wellcnblcch,  Form- 
eiscn,  Buckelplatten  oder  auch  mittels  zwischengospannter  Gewölbe  aus 
Backstein  oder  Beton  gebildet,  seltener  wird  sie  hier  als  Holzbelag  aus- 
geführt. Letzterer  dient  zuweilen  als  Fahrbahn,  gewöhnlich  aber  kommt 
eine  Chanssirung,  Pflasterung  oder  Asphaltirung  in  Anwendung. 

WeUenblech  hat  gewöhnlich  eine  Starke  von  4^6»^»»»  und  ein  Gewicht 
▼on  40 — 60kg/qtn,  welches  auch  bei  der  stärksten  Belastung  auf  etwa 
0,7&°*  freiliegen  kann.  Die  Beschotterung  über  demselben  erhält  eine 
Dicke  ungefähr  bis  o,2(V";  bosondero  Rücksicht  ist  auf  die  Abführung 
des  durch  dieselbe  sickernden  Wassers  zu  nehmen. 

Statt  des  Wellenbleches  nimmt  man  jetzt  gerne  einen  Belag  aus 
Zores-Eisen,  welche  man  senkrecht  zur  Brückenrichlung  mit  kleinen 
Zwischenräumen  anordnet,  weh  li'  letztere  mit  Steinen  überlogt  werden, 
80  dass  Schotterstücke  nicht  durchfallen  können.  Das  Gewicht  dieser 
Vomeisen  betrftgt  öfters  15—20  kg/m.  Bei  genügend  hoher  Ueberschotte- 


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94 


rnng  darf  man  annehinon,  dasa  ein  Raddnick  nicht  voll  auf  ein  Zote»« 
Eisen  übergeht,  sich  yielmehr  auf  2  derselben  vertüeilt;  durch  ent* 
sprechende  Qnetverbindongen  wird  die  Drackveriheilang  noch  ver<^ 
bessert.  ImUebrigou  werden  die  einzelnen  Formeisen  als  durchlaufende 
(continuirlichn)  Triger  mit  festliegeudou  oder  verdraokbareu  Uuier- 
etUtzungsstellen  behandelt. 

Um  das  Gewicht  der  BrOokenkonsiruktion  thunlieh  sn  ▼ermindern, 
gibt  man  bei  Strassen  von  untergeordneter  Bedeutung  mit  kleineren 
Verkehrslaslcn  der  Schottordecke  eine  möglichst  geringe  Stärke  oder 
läset  sie  anoh  ganz  weg  und  ordnet  eine  ditekt  zu  befabrende  Plattform 
aus  Holzbohlen  an.  Bei  grossen  Strassenbrttckcu  kommen  auch  neben 
Steinpflaster  asphaltlrte  oder  mit  Holz  gepflasterte  Fahrbahnen  vor. 
Eine  Asphaltdecke  verlangt  eine  stärkere  Betonunterlage,  woduroh  das 
Eigengewicht  der  Brficke  stark  beeinflasst  wird.  Besser  in  dieser  Hin- 
sicht ist  Holzpflaster,  da  die  Klötze  auch  auf  eine  gut  abgeglichene 
Holzplattform  aufgesetzt  werden  können. 

Die  Fusäwcge  bei  den  KiscubrUckcn  werden  mit  Steinplatten, 
Asphalt  tt.  dergl.  abgedeckt,  auch  mit  geripptem  Eisenblech  und  Holz, 
letzteres  besonders,  wenn  die  Fasswege  ausserhalb  der  Hauptträget 
liegen.  — 

Die  Anlage  der  Durchlässe  soll  thunlich  an  solchen  Bodenstolleu 
erfolgen,  wo  das  Bauwerk  kurz  und  nicht  schief  wird  und  eine  einfache, 
natürliche  Gründung  erhalten  kann. 

Dient  ein  Durchlass  dem  Menschenverkehre,  so  ist  seine  Dicht« 
öfl'nung  durch  das  Verkehrsbedürfniss  bedingt.  Die  meisten  Durchlasse 
haben  jedoch  Wasser  abzuführen.  Die  Menge  desselben  ist  nicht  sohweir 
■u  bestimmen,  wenn  ein  ständiger  Wasserlauf  mit  bekannten  Wasser- 
höhen in  Frage  kommt  (siehe  I.  Hydraulik).   Schwieriger  wird  im  All- 

Someinon  die  Sache,  wenn  es  sich  um  Angabe  der  Wassermenge  handelt, 
ie  in  Folge  von  Begengüssen  am  Standorte  des  Durchlasses  innerhalb 
gewisser  Zeit  zasammenliluft,  wobei  Niederschlngsgebiet,  Regenmenge 
und  Abflussverhältuisse  die  Grundlage  der  Kechuuug  bezw.  Schätzung 
bilden  (siehe  deshalb  die  Abschnitte  IIa,  IIb  und  III).  Bine  Verein* 
fachung  ergibt  sich  für  die  meisten  Durchlässe,  well  dieselben  gewöhn- 
licli  nur  das  aus  kleineren  Bodensenkungen  kommende  Wasser  anfzu* 
ncluuen  haben. 

Mit  Laissl e  kann  man  folgende  Abflussmengen  fttr  Sekunde  und 

Quadratkilometor  des  NiederHchlagsgebtotes  annehmen: 
bei  Gebicton  von  1 — 5  qkni  Ausdobnnng 

Flachland  ü,5  cbni,  liiigoiland  1,5  cbm,  Oebirg  2,0  cbm; 
bei  Gebieten  von  6-  10  qkm  Ausdehnung 

Flachland  0,3  cbm,  Hügelland  1,0  cbm,  Gebirg  1,5  cbm. 

Ist  die  abzuführende  Wassermeugc  bekauht,  so  ergibt  sich  die  dazu 
erforderliche  Durchüussöffnung  des  Durchlasses  ohne  ächwierigkeit, 
indem  dessen  Querschnitt  der  Form  nach  und  ebenso  die  Neigung  seiner 
Sohle  bck  imit  ist.  nud  man  eine  Annahme  über  die  Wassertiefe  inner- 
halb des  Bauwerkes  machen  kann.  Mit  der  C^uerschnittsflächo  und  dem 
benetzten  Umfang,  beide  Funktionen  der  Lichtweite,  mit  dem  Gefälle 
des  Gerinnes  und  mit  Bücksicht  auf  die  Beschaffenheit  der  Gerinn- 
wändo  ergibt  sich  zunächst  aus  einer  der  Geschwindijjrkcitsformoln  die 
Durchtiussgeschwindigkeit  v  und  sodann  aus  der  bekannten  Wasser- 
meuge  M  =  F .  ▼  die  gesuchte  Weite  oder  Breite  des  Durchlasses. 

Hei  rechteckigem  Querschnitt  wird  die  Wasserttefo  im  Durchlasse 
gewö!iDlich  gleich  der  halben  Weite  dossolbeu  angenommen. 

iiei  vielen  kleineren  Durchlässen  fallen  die  in  der  angegebenen 
Weise  berechneten  Lichtmaasse  so  unbedeutend  aus,  dass  man  grössere 
Maasse  zur  An.-tühraug  brini^en  mus?,  nm  die  Reinigung  zu  ermöglichen. 
Hierzu  genügt  bei  geringer  hängo,  Iiis  iHuhstcns  10"*,  des  Bauwerks 
eine  lichte  Weite  gleich  der  Grabensuhlonbrcite,  wozu  man,  rechteckigen 
Querschnitt  vorausgesetzt,  eine  doppelt  so  grosse  Ijichthöhe  annimmt 
Bei  grösserer  TiJingc  empfiehlt  sich  mindestens  eine  lireito  von  n.c"'  nnd 
eine  H»)bo  vun  0,ö — 1"',  besser  ist  aber  eine  noch  weitere  Vergrösserung. 

Ueber  G  u  s s e  i  senröhren  zu  Durchlässen,  welche  von  etwa  300™" 
Weite  an  zur  Verwendung  gelangen,  siehe  Tabelle  XII. 

Die  leiclit  zcrbreclilichon  S  tei  n  gut  röhron  sind  ])csondors  sorgfältig 
ZU  lagern,  auch  muss  zwischen  ihnen  und  der  Sohle  des  Fahrbahn» 
körpers  noch  eine  Aufschüttung  von  mindestens  0,%"^  sein. 

Häuflgor  wie  Steingut-  kommen  Oem c  n  t  rr)]iren  zur  Verwendung, 
welche  entweder  fertig  bezogen  oder  an  Ort  und  Stelle  hergestellt 
wurden.   Ihr  t^uerächultt  ist  kreisrund  (bis  etwa  600"""  Weite)  oder 


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95 

eiförmig  Im  letzteren  Falle  bestehi  die  Bohre  au»  einem  oder  aus 
zwei  oder  auch  aus  4  Stücken.  Am  Kin-  nnd  Aufliavf  werden  besondexe* 

nach  dem  Böschungswinkel  abgesehr&^e  BohrätUcke  verwendet.  Die 
folgende  Tabelle  ist  das  Proisverzeichnii«s  der  Comeutwaaren-Fabrik  Ton 
Dyckerhoff  &  Widuann  in  St.  Jobst,  Station  NUrnberg-Ostbahnhof. 


Licht- 

TW  w*  W%/ 

mm 

Länge 

— 

m 

4  V 

VJi  ^ 

wicht 

kg/m 

so  tC^  es 

S  A  in  .O 

Hk./m 

Licht- 

WAltfi 
T»  wa  **  V 

mm 

75 

0,80 

17 

0,80 

800 

100 

1,00 

22 

1,00 

1000 

ISO 

1^ 

27 

1,20 

200/300 

150 

1,00 

37 

1,45 

260 '376 

175 

1,00 

47 

1,70 

300/450 

200 

1,00 

CO 

2,00 

360/626 

260 

1,00 

90 

2,70 

400/600 

300 

1,00 

125 

3,00 

500/760 

850 

1,00 

lliü 

4,40 

600/900 

400 

1,00 

200 

5,00 

700/1050 

450 

1.00 

243 

5,70 

800/1200 

500 

1,00 

285 

6,70 

1000/1600 

600 

1,00 

380 

8,60 

Länge 


m 

1/K) 
1,00 
1^00 

1,00 
1,00 
1,00 
1,00 
1,00 
1,26 
1,25 
1,25 
1,26 


633 
876 
91 
133 
157 
218 
280 
408 
020 
800 
1000 
1460 


14,60 
22,50 
3,00 
4,00 
4,5') 
6,60 
6,80 
9,00 
14,10 
17,60 
22,00 
81,60 


Krummer,  Uebergangaröhren,  Seiteneinläufe  und  Kopfstücke  ftir 
Strassendnrchlttsse  werden  besonders  bereehnet. 

Bei  Verwendung  von  Oementröhten  grösseren  Queiiohnitts  za 
8tra8Bendurchl&8Ben  genügt  es  nicht,  dieselben  nur  auf  eine  unnach- 
giebige Bettungsschichte  zu  lagern,  sondern  Bie  sollten  in  gewachsenen 
Boden  eingelegt  und  die  Zwischeuriiume  zwischen  diesem  und  den  Bohr* 
wänden  eingeschlemmt,  angestampft  oder  ausbetonirt  werden. 

Muss  man  den  Durchlass  in  die  Auffüllung  legen,  so  ist  derselbe 
in  Stampfbeton  in  grösseren  Abnieasungeu  an  Ort  und  Stelle  auszuführen. 

Die  Widerlager  der  Pia t  tendurchlässe  (Deckeldohlen]  erhalten  bei 
Lichtweiten  derselben  bis  au  0,60"^  eine  Stärke  von  0,60^0,60"^,  ein  Maass, 
welches  sich  schon  zur  Erzieluug  einer  guten  Mauerung  enipfleVilt,  abor 
auch  nicht  viel  vormindert  werden  darf,  wenn  nicht  eine  Beschädigung 
der  Mauern  beim  Aufbringen  der  Deckplatten  befurchtet  werden  suIL 
Der  Erddruok  gegen  die  Widerlager  kommt  erst  bei  grftsseren  Höhen 
derselben  in  Be.traclit. 

liczügiich  dor  Starke  der  Deckplatten  kann  man  folf^endc  Tabelle 
emplehleu,  weiche  für  die  baycriachen  Bauämter  aufgebtollt  ibt.  Die  IJe- 
re<dinnngen  sind  mit  Benntaang  der  Bansohinger'sehen  Versuche 
ausgeführt,  unter  der  Voraussetzung,  dass  noch  Wagen  von  24  t  Uewicht 
ohne  besondere  Vorkehrungen  sicher  getragen  werden. 

Bs  lassen  sich  Uberdecken  mit 


Bei  einer  Stärke 
der 
Deckplatte 
in  cm 


0,  es  '  Ö 


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Ix 


o 

5 
u 
eS 


d 


die  Lichtweite  in  cm  (abgerundet) 


20 

17 

21 

23 

28 

31 

37 

43 

51 

55 

68 

72 

26 

20 

32 

36 

43 

48 

66 

65 

77 

83 

103 

109 

30 

36 

45 

50 

61 

07 

78 

91 

107 

115 

142 

140 

35 

48 

60 

66 

80 

89 

103 

118 

139 

14  U 

183 

192 

40 

G2 

77 

85 

102 

112 

128 

148 

173 

185 

225 

237 

Znläss.  Bieg.- 

Spann,  in  kg/qiom 

8,76 

4,76 

6,26 

6,60 

7,26 

8,60 

10,0 

12,0 

13,0 

16,6 

17,6 

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96 


Von  gewölbten  Duroblässea  ist  im  Abschnitte  XVI.  Brttokenbau 
die  Bede. 

Wegen  Btütz-  uad  Fitttermaiiem  sUhe  den  Abtehniit  ZTV.  Stfits« 
und  Futtermauern. 

OT)erban  der  Strassen. 

Bei  der  Wabl  des  Materials  für  den  Oberljau  und  bei  seiner  Stärke- 
bemeesiing  kommt  hauptsächlich  die  Art  und  Grösse  des  Verkehrs  und 
die  O&te  des  Unterbau-Materials  in  Betracht;  bei  städtischen  Strassea 
sind  auch  noch  gewisse,  die  Gesiiiulhoit  und  AuuebmliohkeU  der  An- 
wohner berührende  Umstände  zu  borücksichtigen. 

Schotterstrassen  (Steinschlag-  und  Kiesstrassen). 

Kand-  oder  Bordsteine  kommen  bei  Strassen  ausserhalb  der  Städte 
nicht  immer  zur  Ausfuhrung.  Von  ihnen  abgesehen«  setzt  sich  der 
Fahrbahnkörper  im  Allgemeinen  aus  dem  Grundbau  oder  der  PaoUage 
and  aus  der  Beschotterung  zusammen.  Der  Grundbau  ist  eine  in  sich 
verspannte  Schichte  Bruchsteine  von  0,15 — 0/20'"  Höhe,  welche  hoch- 
kantig, mit  der  breiten  Seitenfläche  nach  unten,  thuuüch  in  Keihen 
eenkreeht  svr  Btrastenaehse,  dicbt  in  Verband  gesetsst  nnd  von  oben 
verkeilt  werden,  nachdem  die  vorstehenden  Stücke  abgeköpft  und  zu 
breite  Stücke  gespalten  wurden.  Kin  solcher  Gnmdbau  gewährt  oine 
gute  DruckvertheÜuug  und  verhindert  das  Emporquellen  lehmigen 
Bodent  in  die  DeeUage.  Vor  Aufbringen  der  Oberbaneebiobten  wird 
der  Untergrund  festgewalzt  und  nach  T?orlürfnis8  entwässert. 

Bei  festem  Untergruntl  oder  wenigor  lebhafto.iTi  Verkehr  "bleibt  der 
Grundbau  weg  und  es  tritt  au  seine  Stelle  eiae  Schicht©  grobuii  Ge- 
eehlägs.  Bei  den  eigentlichen,  nach  Mac  Adam  benannten  Schotter* 
»trassen  fohlte  der  Grundbau  nnd  die  letzterwähnte  Grobgesohlägschichte 
und  GS  wurde  der  {^anze  Oberbaukörper  aus  Steinbrocken  gleicher  Grösse 
gebildet  Sonst  folgt  auf  den  Grundbau  oder  die  untere  Schotterschichte 
die  eigentliche  Beschotterung  aus  Kleingeschläg,  langsam  abgekftblter 
Hochofenschlacke,  GeröU  cxior  Kies,  welche  für  sich  nochmals  aus  zwei 
Theileo  bestehen  kann,  sodass  eine  besondere  Decklage  aus  hervorragend 
widerstandsfähigem  llaterial  vn  oberst  liegt. 

In  PreuBsen  wird  die  Greeammtotlirke  des  Fahrbahnkörpers  zu  21 
bis  28*^™  im  Mittel  angenommen,  wovon  durchschnittlich  12*^™  fnif  die 
Packlage.  5—7*™  auf  eine  etwa  vorhandene  Mittellage  und  9—12^"*  auf 
die  Deckiage  treffen.  In  Württemberg  erbielten  die  S  Riaseen  d#r 
StaatBstrassen  eine  Stärke  des  Steinkörpers  von  bezw.  43,  48  und  40*^™  in 
d<ir  Mitte  und  32,  32  und  29=«»  an  den  S»-;iten.  Später  erhielt  der  Stein- 
k(Vrper  eine  gleichmässige  Dicke,  welche  beim  Grund  bau  von  17 — 20*"*, 
beim  ßteingescbläg  Ton  lO^lS®*"^  wechselte  Aueh  kommen  Strassen  Torf 
bei  welchen  der  ganze  Steinkörper  aus  Kies  in  der  "Weise  ausgeführt 
ist,  dasb  die  grösseren  Stücke  unten,  die  klciuf  reu  als  Decklage  in  einer 
Geeammtatarko  von  20  —  25^™  eingebracht  werden. 

Die  einzelnen  Stücke  des  Kleingeschläge  sollen  sich  der  Würfelform 
nähern,  ausserdem  sollen  dieselben  möglichst  gleiche  Grösse  haben  und 
diese  Grösse  ist  so  zu  wählen^  dass  sich  noch  eine  genügend  ebene  und 
init  gebundene  Fahrbahn  erzielen  Iftsst  Die  Grösse  des  Korns  wechselt 
mit  der  Festigkeit  des  Gesteins,  sie  ist  nm  so  kleiner,  je  grösser  die 
letztere.  Bei  den  in  der  Begcl  benutzten  Gesteinsarten  liegt  die  Seiten- 
lange der  Brocken  für  die  eigentliche  Decklage  ungefähr  zwischen  3 
und  6^™,  betrAgt  im  Mittel  bat  bartem  Gestein  4,  bei  weiobem  5<^™, 
während  sie  für  die  darunter  liegende  Beschotterungsscblohte  und  für 
einen  an?  Steinschlag  gebildeten  Gnindbau  grössere  Abmessungen  erhält. 

Ueber  die  Art  der  zu  verwendenden  Steinmaterialien  siebe  »Wieder- 
ersstz  der  abgenatsten  Fahrbabntbeile«.  Von  besonderer  Wicbtigkeit 
ist  die  kllnstliche  Dichtung  des  eingebrachten  Stein geschlägs  etc.,  welches 
gowölmlich  in  seinen  verschiedenen  Srhichton  eingewalzt  wird  Es  voll- 
Trieht  äicli  zwar  die  Dichtung  auch  wiihreud  der  Benutzung  der  Strasse, 
aber  nie  so  gründlich,  wie  dnrch  Walznng,  anoh  erst  nach  längerer 
Zeit  und  nur  unter  Auslegung  von  Spcrr^^tnincu  n.  dergl.  Dabei  leiden 
Zugthiere  und  Fahrzeuge  und  es  geht  ytciuniaterial  durch  Zerdrücken 
nnd  Schleudern  nach  der  Seite  zu  Verlust.  Der  verschiedeuo  Diohtig« 
koitsgrad  gewalster  nnd  nngewalster  Strassen  tritt  am  Deutlichsten  in 
ihrer  versohieden  grossen  Abnatanng  unter  gleichen  äusseren  Umständen 
hervor. 


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,97 

Ueber  ABphaltbetonstratten  siAhe  AsphaltitrMBdn. 

1  cbm  gewachsener  Fels  liefert  je  nach  Grösse  und  Form  der  Briich- 
Ftückc  1,6  bis  1,4  (im  Mittel  ],;'))  cbm  Brachsteine,  in  aufgeschichteten 
Hauten  gemessen;  1  cbm  sürgfiiltig  aufgobchichteter  Bruclisteino  enthält 
domnach  ungefähr  0,6  bis  0,7  cbm  Steinmasse. 

1  cbm  KleingeRchläg,  in  Haufen  gemessen,  enthillt  erf.ilirun  jFgcmäas 
durohschnittlich  0,5  cbm  Steinmasso;  aus  1  cbm  aufgeschichteter  Bruch- 

steine  erhält  man  daher       =s  1,2  bis  -~  =  1,4  obm  Qesohläff,  und  es 

0,5  0,5 

sind  tungekehrt  zu  1  cbm  aufgehäuften  Elcingeschläges  etwa  0,8  bis 
0,7  cbm  anfgcschichtete  Bruchsteine  erforderlich.  Da  man  jedoch  beim 
iCleinschiageu  des  (xesteins  je  nach  seiner  Art  immer  mehr  oder  weniger 
AI^bU  erUUt;  so  sind  an  1  ebm  Kleingesohläg  ron  gleichrnftssigem  Korn 
entepreehend  mehr  Bruchsteine  erforderlich,  Im  Durchsohnitt  etwa 
1,2  cbm,  in  aufgesetzten  Haufen  gemessen. 

Weiter  kann  man  annehmen,  dass  1  obm  gedichtete  Schotter-  oder 
Steinsehlagbahn  1^6  bis  1,60  obm  Steingeschläg,  in  Hänfen  gemessen, 
oder  also  0^91  bis  0^80  cbm  Btelnmasse  enthält. 

4 

Strassen  walzen  und  ihre  Benutzung. 

Die  von  Pferden  gezogenen  Strassenwalzen  bestehen  in  der  Begel 
aus  einem  einzigen  gusseisernen  Gylinder  und  einem  eisernen,  seltener 

hölzernen  Gestell,  an  welchem  die  Deichsel  sitzt  und  Kästen  oder  Körbe 
zur  Aufnahme  von  Belastungsmaterial  angebracht  sind.  Um  das  T'^ra- 
spannen  der  Pferde  zu  vermeiden,  was  etwa  2~i  Minuten  in  Anspruch 
nimmt,  sind  die  balzen'  Öfters  mit  der  Brehdeichsel-Einrichtnng  ver- 
Rehei].  Die  in  die  erwähnten  Kiisten  eiuzubrin spende  künstliche  Be- 
lastung Avirkt  vermehrend  auf  die  gleitende  Reibung  au  der  Walzen- 
achse; üiters  ist  der  Walzcylinder  beiderseits  geschlossen  und  es  kann 
Belastungsmaterial,  insbesondere  Wasser  in  denselben  eingebracht 
■werden.  Dio  liiinrro  dps  Walzcyliuders  beträgt  gewöhnlich  1,1—1,1™, 
sein  äusserer  Durchmesser  1,2 — 1,8'",  die  Wandstärke  0,050 — 0,075'".  13a3 
Gewicht  der  unbelasteten  Pferdewalzeu  liegt  zwischen  3  und  5  t,  das  der 
belasteten  zwischen  6  und  8  t.  Bei  nicht  ganz  lockerer  Bahn  und 
mässiger  Steigung  derselben,  kann  man  1  Pferd  für  jede  Tonne  Walzen- 
gowicht rechnen.  Die  Geschwindigkeit  der  Bewegung  ist  0,5— 0,7  m/bek. 
Die  Auschaffungskosten  betragen  im  Durchschnitt  1500—2000  Mk. 

Maffei  In  HUnchen  baut  Walzen  nach  dem  Drebdeichsel-System 
mit  1  Cyltnder  von  1,3™  Länge  und  1,43™  Durchmesser;  Gewicht  ohne 
Wasserfüllung  5,2,  mit  Füllung  0,7  t.  Dio  Maschinenfabrik  von 
J,  Wolff  Ä  Cic.  in  Heilbronn  teilt  die  von  ihr  gelieferten  Fferdewalzen 
in  8  Systeme  ein,  je  nachdem  die  künstliche  Belastung  dnrch  Füllung 
des  Cylinders  mit  Wasser  oder  Saud,  oder  durch  Einlegen  von  Eisen- 
barren,  oder  aber  durch  iEinbringeu  von  Beschweiungsgegenständen  in 
einen  am  Gestell  sitzenden  Kasten  geschieht.  Dabei  können  Doppol- 
deichseln  oder  Deich seldrebvorrichtungen  ausgeführt  werden,  anch 
Walzen  mit  Deichselüberscblagvorrichtungen  werden  gebaut.  Ausser 
den  im  Katalog  aufgeführten  Walzeu  werden  auf  Verlangen  auch 
Walzen  nach  gewünschten  Maassen  geliefert. 

Bei  einer  besonderen  Art  von  Pferdcwalzen  sind  drei  Gylinder  von 
0,75—0,80™  Durchmesser  und  0,40— 0,€u"^  Länge  benützt;  zwei  derselben 
sind  mi.t  dem  OborgesteU  verbunden,  der  dritte  sitzt  an  dem  drehbaren 
Vordergestell,  so  dass  die  Wendung  auf  6—6"*  breiten  Strassen  -vor- 
genommen werden  kann. 

Die  Dampfs trassenwalzen  französischer  Art  besitzen  2  gleich 
lange  Walzcylinder  von  gleichem  oder  ungleichern  DurchmesBer,  die 
englischen  Dampfwalzen  dagegen  4  Gylinder,  2  hintere,  In  grösserem 
▲bstande  Ton  einander  angebraehte  von  durchschnittlich  1,5>'*  Durohm. 

•  und  zwei  vurdere,  enggestelltr  von  1.0— 1,5™  Durchm.,  «  i  d  is-i  von  ihnen 
ein  Fahrbalmstreifen  von  2,0'"  bestrichen  wird.  Breite  der  Walzmaschine 
2 — 2,6™,  Länge  etwa  6~ü"'.  Uowiclit  der  leeren  Walze  gewöhnlich 
10^23  t,  Wasser-  und  Kohlengewloht  2—3  t.  Die  Dampfmaschine  hat 
10-30  Pfenlostrlrknn,  Anschaffinigskosten  10000—20000  Mk. 

Dampfstra^3^^enwalzon  gestatten  aelir  bedeutende  Arbeitsleistungen 
in  kurzer  Zeit  oline  bedeutende  Verkohrsstörung,  sie  sind  auch  auf 
stark  geneigten  Strassen  anwendbar  und  eignen  üigIi  besonders  zur 
Dichtung  starl^pr  Docklagen  aus  hartem  Oe=:tein.  Die  mit  Dampf  go- 
walzteti  StraBSei)  zt  iclmen  sich  durch  besondere  Dichtigkeit  und  Glätte 

XXV.  üheinhard»»  KaL  im,  Gehefteter  TheU  II.  7 


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98 

aus,  sind  sofort  nach  ihrer  rertlgstellung  dem  schweren  Verkehr  sv- 
cäuglich  und  erweisen  sich  dauerhafter,  als  die  mit  Pferdewalaen  ge- 
dichteten Strassen.  Als  Voraussetaung  für  ihre  Anwendung  gilt  jedoch, 
dass  der  Umfang?  der  Walzarbeit  im  richtigen  YerhÄltniss  zu  den  Kosten 
der  Dampfstrasseuwalzen  stehen.  ,  „  * 

Vor  Einbringen  des  Schotters  sieht  man  Schlamm  und  Staut  von 
der  zu  beschotternden  Fläche  ab,  haut  zu  beiden  Seiten  kleine  Wlder- 
lagsflächen  ein  und  sorgt  dafür,  dass  die  Schotterdecke  gleiche  Stärke 
durchaus  erhält,  indem  man  Vertiefungen  für  sich  ausfüllt  und  Erhöh- 
ungen beseitigt.  Die  Iiftnge  der  in  Zneammenhang  zu  dichtenden  Fiftehe 
kann  bei  Dampfwalzen  viel  kleiner  sein  als  bei  Pferdewalzen,  wo  sie 
mindestens  mehrere  hundert  Meter  betragen  muss.  Die  Geschwindigkeit 
der  Pferdewalzen  beträgt  0,6—0,8™,  die  der  Dampfwalzen  ist  gewöhnlich 
nicht  viel  grOBser.  Das  Festwalsen  etilrlcBrer  SohoUerlagen  geschieht 
zuerst  mit  unbelasteten  Walzen,  deren  Gewicht  nach  und  nach  ge- 
steigert wird.  Ist  die  Dampfwalze,  wie  gewöhnlich,  nicht  für  künstliche 
Belastung  eingerichtet,  so  muss  unter  Umständen  mit  mehreren  Walsen 
Ton  Terschiedenem  Gewichte  gearbeitet  werden.  Die  Dichtung  erfolgt, 
▼on  den  Kändern  der  Strasse  ausgehend,  nach  der  Mitte  hm.  Erfolgt 
die  Walziing  hei  trockenem  Wetter,  oder  fällt  nicht  genug  Hegen,  ao 
ist  für  eine  künstliche  Nässung  zu  sorgen,  wodurch  sich  die  Kosten  oft 

beträchtlich  vermehren.  .    ^   „r  i      •  ,         .  . 

Bei  vielen  Schottermateriahen  reicht  der  unter  derWalze  sich  ergebende 
Abfall  nicht  hin,  die  Hohlräume  zu  füllen.  Dann  wird,  sobald  sich 
eine  nahezu  geschlossene  Becke  gebildet  hat,  oder  die  oberen  Schotter» 
brocken  unter  der  Walze  zu  leiden  beginnen,  steiniges  Füllmatcrial  in 
dünner  Lage  aufgebracht,  eingekehrt  und  vollends  eingewalzt.  Bei 
Kiesetrassen  ist  zur  Erzielung  einer  Jiindung .  der  runden  Kiesstücke 
nicht  rein  steiniges,  sondern  lehmiges  Material  erforderlich.  Die  mit 
Pferdewalzen  gebuchteten  Fahrbahnen  bedürfen  nrcli  längere  Zeit  einer 
sorgfältigen  TTeberwachung,  während  die  mit  Dampfwalzen  behandelten 
Sahnen  sofort  dem  schweren  Verkehre  übergeben  werden  können. 

Viele  Erfahrungen  über  die  Verwendung  von  Strassenwalzezi,  und 
«war  auf  liandstrassen  sind  im  letzten  Jahrzehnt  in  Württemberg  ge- 
sammelt worden.  _»  ,     j  *  ^ 

Durch  mancherlei  Umstände  waren  «ele  der  Staatsatrassen  in 
Württemberg  stark  herunter  gekommen  und  bedurften  besonderer  An- 
strengung zu  ihrer  Wiederaufbesserung.  Der  erforderliche  Kosten- 
aufwand von  1 120  000  Mk.  zur  Wiederherstellung  von  2695  km  Strassen 
wurde  auf  10  Jaliro  vertheilt,  Znr  Dichtung  der  80— GCOobm  Kleiu> 
geschläg  für  das  Kilometer  dienen  hauptsächlich  Dampfwalzen  eng- 
lischen Systems  von  verschiedener  Grösse  und  verschiedenem  Gewicht. 
Uebor  die  Ausrüstung  der  Dampf  walzen- Abthoilungen  und  die  Organi- 
sation des  Dienstes  geben  eine  Abhandlnng  von  Leibbrand  in  der 
Ztschr.  d.  Arch.-  u.  Ing.-Ver.  zu  Hannover  1890  und  die  Verwaltungs- 
herichte  der  k.  Württemb.  Iilinist.-Abth.  1  d*  Strassen-  und  Wasserbau 

■^^^Es^^erschien  zweckmässig,  alle  beim  Walsgeschftfte  Torkommenden 

Handarbeiten   an   eine   wandernde  Arbeitertruppe    gegen  jeweils  zu 
regelnde  Einheitssätze  au  vergeben j  so  wurde  beispielsweise  bei  Jura- 
kalksteinen bezahlt:  ,        ^  . 
Für  Schlammabzug  und  Einbauen  eines 

Widerlagers  für  den  Schotter  10  PI  fttr  1  m  Strasse^ 

für  Bcifahron  des  Schotters  sowie  etwaigen 
Füll-  und  Bindematerials  vom  Lagerplatz, 

Binbetten  desselben  und  Schablonieren  der  ,     «  ^ 

übrig  gebliebenen  Schotterhaufen  .    .    .   .  60  f  f.  für  1  Obm  Scnottei^ 
für  das  Füllen  der  Wasserfässer  und  Ein-  ^ 

kehren  des  Wassers  in  die  Fahrbahn  .  .  40  Pf.  fOr  I  obm  Wasser, 
für  Wiederherstellung   des  Strasaenquer- 

Bchnittcs  an  Borden,  FuBSWegen,Banketten 

und  Lac,'erpliitzon  10  Pf.  für  1  m  Strasse. 

Als  tägliche  Leistung  einer  Dampfwalze  von  l-l  t  Gewicht  wird 

für  Porphyr   20—40  obm 

«    Basalt  40—60  « 

«    Granit,  Aplit  u.  dergl.,  auch  Gletscherkies        50  « 

«    Muschelkalk  ßO — 80  * 

41    Jurakalk   40—60  * 

«    Grubonkios   30—70  « 

gerechnet  und  die  Zalil  der  Walstage  im  Jahre  au  180  angenommeiL  . 


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99 

Mit  einer  englischen  Dampfwalze  von  Kuhn,  Leergewicht  12,6, 
Dienstgewicht  13/9  t,  Breite  und  Durchmesser  einer  Lenkwalze  0,58}  bzw. 
l^OC",  desgl.  einer  Triebwalze  0,46  bzw.  1,64"*  und 

mit  einer  englischen  Dampfwalze  von  der  Maschinenbau-Gesellschaft 
Heilbronn  .Leergewicht  12,8  bis  13,0,  Dienstgewi*  Ii t  14, n  t,  Breite  und 
Durcbmesser  einer  Lenkwalze  0,608,  bzw.  lylO'",  desgl.  einer  Trieb waUe 
0,41,  b»w.  M7" 

firgaben  yergleicheade  Tersache  Folgendes: 


Scbottermuterial 

Waise  Ton  Kulin 

Heilbronner  Walze 

Eingew. 

Schotter  im 

Tage  zu 
10  Stunden 

Vergl. 
Dicke  des 
Schotters 

Walzenweg 
im  Tage  zu 
10  Stunden 

Eingew. 
Schotter  im 

Tage  zu 
10  Stunden 

Vcrgl.  1 
Dicke  des 
Schotters 

Walzenweg 
im  Tage  zu 
10  Stunden 

cbm 

cm 

km 

cbm 

cm 

km 

63,0 

53 

24,9 

50,0 

48  ■ 

22,0 

45,8 

81 

28,1 

44,0 

78 

43,6 

80 

20,3 

41,1 

86 

23,1 

48,7 

80 

26,5 

52,2 

93 

24>S 

Bfe  Materlalkoeten  fflr  Helsen,  Scbmieren  nnd  Fntsen  stellten  sieh 

für  1  Tag  zu  10  Stunden,  bei  den  beiden  "V\"aTzen  auf  be/,w.  12,00,  0/67, 
0,53,  zusammen  13^34  M.  und  0/90,  0,83,  0,57,  zusammen  11,30  M, 

Leistnngen  der  Württemberglsohen  Bampfstrassenwalzen 

im  Jahr  181)0  bei  Unterhaltungsarbeiten. 


Hateria1<* 
Gattung. 

9 

M 

tm 

•ca 

Arbeitb- 
leistnng  p.  St. 

1  Aufwand  in  Pfennigen  fiir  das  Walxeu  pro 
1    qm  Strassenilä:;!!«  nud  pro  cbm  Gescbl&g. 

m       1  9 

•cJ  ' 

'S  ^-  p 

1  ü 

2  « 
•«3  ^ 
05  O 

Anzahl 
der  Fahrten. 

Führen 

der 
Walze. 

Waaser- 
fahren. 

Deck- 
raaterial. 

Hind- 
arbeit. 

Kosten 

im 
Ga  zen. 

III« 
pro  pro  pro  '  pro 

qm  jcbmj  qm  jcbmj 

pro !  pro 
qm  |cbm| 

1       ;  1 
pro  1  pro  j  pro  |  pro 

qm  |cbm|  qm  jcbm 

IteUtnng  von  7  gemißtbeteu  Dampfwalzen 


Granit  ,  .   .  |  56 

>b 

4,8 

1  82 

!  7,5 

1  133 

2,2 

39 

7,0 

124 

16,7 

;  296 

Porphyr    •  . 

CD 

68 

4,0 

200 

n,o 

1  159 

2,6 

36 

2,3 

33 

7,1 

104 

22,9 

i  3.32 

Basalt  .   .  . 

85 

42 

3,6 

232 

14,9 

175 

2,6 

31 

0,7 

8 

7,6 

89 

25,7  1  ZQi 

Huachelkalk  . 

63 

102 

6,4 

101 

5,9 

\  98 

i  1,8 

28 

0,8 

12 

4,2  I  67 

12,7 

,  200 

Fleinssteine  . 

55 

III 

(vi 

72 

6,1 

III 

1,7 

30 

0,3 

5 

4,0 

74 

12,1 

I  220 

Liaskalk    .  . 

63 

103 

6,5 

8l> 

6,4 

101 

1,8 

23 

0,4 

G 

4,8 

77 

13,4 

1  212 

Wrisser  Jura  . 

60 

62 

4,1 

109 

9,3 

154 

2,1 

35 

0,9 

15 

3,5 

58 

35,8 

1  262 

Flnsskies  .  . 

55 

63 

3,5 

144  r  10,1 

182 

2,4 

44 

0,7 

13 

2,5 

45 

15,7 

i  284 

Leistung 

von 

3  staatlichen  Dampfwalzen 

Granit  .    .  . 

59 

103 

6,1 

791 

4,3 

72 

2,2 

38 

4,8 

81 

11,3 

191 

Porphyr   .  . 

56 

87 

4,9 

93 

5,1 

90 

2,5 

45 

1,1 

20 

4,8 

85 

13,5 

240 

Basalt   .   .  . 

84 

42 

3,6 

184' 

6,8 

81 

2,4 

29 

1,1 

13 

4,4 

52 

14,7 

175 

Muschelkalk . 

47 

135 

0,4 

öb 

3,0 

64 

2,0 

42 

0,2 

5 

3,4 

71 

8,6 

182 

Liaskalk   .  . 

79 

83 

6,6 

134 

3,5 

44 

2,8 

35 

0,8 

10 

4,5 

57 

11,6 

146 

Weisser  Jura 

02 

88 

5,5 

97 

4,3 

69 

1,4] 

23 

0,8 

14 

3,0 

58 

10,1 

164 

Flusskies  .  . 

55 

62 

3,4 

144 

4,7 

84 

2,4 

44 

0,7 

13 

2,5 

45 

10,3 

186 

Grubenlcies 

45 

lüü 

4,8  1 

1^4 

4,1 

90 

l,ti  1 

85 

1,6 

36 

4,3 

9ü 

11,6 

256 

Bei  Zusammenstellung  möglichrit  gleichartiger  Strecken  ergab  sich, 
dass  die  Leistung  der  Dampfwalze  bei  hartem  Gcschläg  21*^/0,  bei 
weiehem  Geschlttg  «m  4l>  grosser  war  als  bei  Verwendung  von  Pferde- 

7* 


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100 


walzen,  und  dass  die  Kosten  für  1  cbm  fertiggewalsien  Materials  bei 
hartem  Geschlfig  86%  bei  weichem  81*/o  bei  Dampfwalsen  kleiner  waren 

als  bei  Pferdowalzen. 

Der  Aufwand  mittels  Pferdewalzcn  ist  bei  kleineren,  flickweise 
eingebrachten  Ausbesserungen  mit  Porphyr,  Basalt,  Jurakalk  u.  Gruben- 
kies für  das  obm  eingebrachten  Schotters  etwa  43 ^/o  hdher  als  beim 
"Walzen  ganzer  Dccklagen. 

Die  Solhstkoöteu  der  staatlichen  Dampfwalzen  haben  sich  1888  für 
die  Walzatunde  auf  532  Pfg.,  für  die  Arbeitsstunde  (Walz-  und  ße- 
fdrdeiangsseit)  aaf  516  Pfg,  gestellt,  nämlich  fOr  Walzung  an  sich, 
Verzinsung  und  Tilgung,  sodauu  Aufsicht  bezw.  384,  108,  90  Pfg.  und 
324,  105,  87  Pfg. 

Für  die  gemiethete  Dampfwalze  betrugen  die  Kosten  fürMiethe,  sodauu 
Verzinsung  und  Tilgung  des  zur  Walze  gehörigen  Parkes,  (auf  1800 
Walzstunden  vertheilt),  endlich  für  Aufsicht,  bzw.  720  -f-  21  -f-  86 
-^  827  Pfg.  für  die  Walsstunde,  und  ü25 -f  20 -f- 84  ~  766  Pfg.  fttr  die 
Arbeitsstuude. 

Fttr  die  1100  km  der  im  Begieruugsbezirke  Wiesbaden  gelegenen, 
unter  ständischer  Verwaltung  stehenden  Landstrassen  wurde  eine  eng- 
lische Dampfwalze  von  12,5  t  Dienstgewicht  auf  dem  Woge  der  Aua- 
schreibung miethweise  erlangt.  Nach  dem  auf  0  Jahre  lautenden  Ver- 
trage sollte  der  Unternehmer  bei  jährlicher  Leistung  von  4500 — 9000  cbm 
erhalten:  Für  1  Stunde  Walzarbeit  3  M.  (im  1.  Vertragsjahro  .^,50M.); 
fUr  1  cbm  Steinmaterial,  uuzerschlagen  gemessen,  einschliesslich  des 
beim  Sieben  der  Decksteine  sich  ergebenden  Qruses  oder  Steinmehle« 
einen  Zuschlag  von  0,25  M.  (im  1.  Jiwre  0»80  M);  für  Beförderung  der 
Walze  von  einer  Arbeitsstrecke  zur  anderen  1  M.  für  jedes  km  der  an- 
rechnuugsiahigeu  Zwischeubeförderung.  Dabei  war  insbesondere  ver- 
einbart, dass  für  die  tftglich  nothwendige  Beförderung  der  Waise  von 
und  nach  den  zur  nächtlichen^ Aufstellung  dienenden  Plätzen  bis  zur 
Arbeitsstelle  und  zurück  ebensowenig  etwas  gezahlt  wurde,  als  für 
die  Frühstücks-  u.  s.  w.  Pausen.  Dagegen  wurde  bei  Berechnung  der  zu 
Tcrglltenden  Arbeitszeit  der  Aufenthalt  sur  Aufnahme  vou  Speisewaeser, 
Insoweit  diese  an  der  Arbeitsstelle  stattfand,  nicht  in  Abzug  gebracht. 
Auch  wurden  die  Trausporte  der  Walze  von  einer  Strasseustrecke  zur 
anderen«  nicht  mit  ibr  zuaammenhäugcuden  Strecke,  für  jedes  km  des 
deshalb  von  Mitte  ku  Mitte  der  fraglichen  Strecken  surttcksulegenden 
Weges  vergütet^  sobald  die  Entfernung  yon  Mitte  xa  Mitte  mehr  als 
.  3  km  betrug. 

Später  wurden  3  Dampfwalzen  englischer  Art  von  10,  15  und  18  t 
Gewicht  verwendet  und  es  erhielten  aie  Unternehmer  vertragsmftesig 

für  Inbetriebstelhing  der  Walzen  w&hrend  einer  Stunde  wirklicher 
Arbeitszeit  bzw.  3,00,  3/20  und  3,50  M.  und  für  1  cbm  eingewalzten 
Schütter,  als  Bruchstein  gemessen,  bzw.  0,25,  0,27  und  0,30  M.  und  für 
Zwischentransporte  überall  l  M.  für  1  km  Weglänge. 

Die  Zusammen stel Inn <jr  der  Arbeitsergebnisse  (Deutsche  Pauz.  1886, 
S.  161,  170)  zeigt,  wie  vorsichtig  man  im  Allgemeinen  beim  Vergleich 
der  Leistungen  von  Pferde-  und  Dampfwalzen  sein  muss.  Interessante 
Ergebnisse  traten  hervor,  als  die  verschiedenen  Arbeitsstrecken  nach 
Steigungs-  und  Verkehrsverhültnifjson  in  Gruppen  gebracht  und  solche, 
bei  welchen  sich  absonderliche  Umstände  geltend  gemacht  hatten,  aus- 
geschlossen worden  waren.  Wenn  auch  aus  diesen  Vergleichen  hervor- 
ging, duss  die  Damptwalsen  nicht  unter  alleu  Umständen  billiger  all 
die  I'lV'r<lf'\v;i]/('n  arbeiten,  so  wurde  doch  mit  Bestimmtheit  angenommen, 
dass  die  mit  Dampi'walzcu  gedichteten  J?'ahrbabnon  haltbarer  sein  werdeu, 
als  die  unter  gleichen  Verhftltnfssen  mittele  I^lerdewaUeu  gedichteten 
Docklagen.  Sicher  sei,  dass  auf  jenen  ohne  Anwendung  Yon  Sperrsteiuen 
Gloisbildungen  und  Rollsteine  nirgends  wahrgenommen  werden  und 
dass  dieselben  eine  merklich  grössere  Wasserdichtigkeit  zeigen. 

Mau  kam  im  Begierungsbesirk  Wiesbaden  auf  Grund  der  damaligen 
Erfahrungen  zur  Aufstellung  der  Begel,  dass  über  100"""  starke  Dock- 
lagen thnnlich  vermieden  und  solche  von  über  70'"'"  Stärke  aus  Hart- 
busalt, wenn  möglich,  mit  der  Dampfwalze  behandelt  worden  sollen. 
Auch  bewahrheitete  sich  hier  die  Begcl,  dass  es  sich  emptehlc,  die  Ober* 
tliicho  der  neu  zu  bedeckenden  Strasse  durch  Ausfüllung  der  Vertiefuugen 
und  Abhanon  von  Krhöbnngen  so  umzugestalton,  dans  die  neue  Dccklage 
in  gleichen  lirciteustroileu  möglichst  gleiche  Stärke  erhält.  Bei  weicheren 
Gesteinsarten,  namentlich  wenn  dieselben  in  Schattungen  von  unter 
70'"»  Stärke  9ur  Verwendung  gelangen  müssen,  ebenso  hol  Strassen  mit 


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101 

nasseiu  oder  quelligem  Üniergrunct  wird  Tön  l)ampfwalzeu  abgeseben. 
Bei  S697  cbi:;  Kartbasalt  (die  Bruchsteine  gemessen,  das  Stcingeschläg 
mnunt  etwa  lO^/o  mehr  Baum  eio)  hat  sich  beim  Einwalzen  mit  Pferde- 
Walsen  ein  BarchioImiltsBats  tob  99  Pfg.  fUr  1  cbm  als  Walzkosten 

ergeben,  mit  Bücksicht  auf  Anschaffung  und  Unterhaltung  der  Walzen 
110  Pfg.,  woboi  die  mittlere  Breite  der  iieii^cdccktfii  Strassen  4,97"^,  raittl. 
Sohüttuugadicke  60'"%  Durchschnitt  der  täglichen  Arbeitsutuudcn  Ü,3  St., 
Zahl  der  In  1  St.  wirklicher  Arheiteseit  eingewalzten  Basaltmengen 
3,3  cbm,  "Kosten  der  Walzung  für  1  St.  wirklicher  Arbeit  3,26  Mk., 
Diirclischnittskosten  für  1  Pferdetag  5,16  Mk,  Die  Wiil^uiirr^kosten, 
weiche  der  Verwaltung  durch  Dichten  von  23354  cbm  Hartbasait-Bruch- 
stein  dnreh  gemiethete  Dampfwalaen  erwneheen,  betrugen  durch* 
Bchiiittlich  l'J2  Pfg.  für  1  cbm,  mittlere  Bahnbreitr  rp,I"\  mittlere  Schütt- 
stärkc  t^l""",  täglieliG  Arbcitstnnden  10,4.  Zahl  der  m  1  bt.  wirklicher 
Arbeitszeit  eingewalzten  Basaltmenge  3,7ü  cbm,  Walzkosten  für  1  bt. 
4^  Mk. 

Kosten  der  mit  Pferdewalsen  ansgeftthrten  WaUnngen  von 

7603  cbm  minder  wert  hi!:rPT  Gesteine  (Grauwacke,  Porphyr.  Taunusquarait 
und  Kieselschiefer)  stellen  nicli  durchschnittlich  auf  97  Pfg.  für  1  chm 
Bruchstein,  und  auf  lüü  Plg.  mit  Einschluss  der  Anschatiuugs-  und 
Unterhaltungskosten;  mittlere  Breite  iM^,  mittlere  Stärke  46"^,  tägliche 
Arbeitsstunden  9,7,  in  1  St.  eingewalzte  Monge  8/61  cbm,  Kosten  1  Wala* 
stunde  3,34  Mk.,  eines  Pferdetags  6,88  Mk. 

Die  der  Verwaltung  für  26696  cbm  minderwerthiger  Gesteine  bei 
Dampfwalzen  enstandenen  Kosten  betrugen  109  Pfg.  für  1  cbm, 
Dockenbreite  6,3™,  Stärke  BT"'™,  Arbeitsstunde  10,4.  In  l  St.  durch- 
schnittlich 4,10  cbm;  Kosten  1  St.  Walzarboit  4,?^  Mk.  Alle  dirar  Beträge 
waren  niedriger  wie  die  in  frühen  Jahren  gezahlten,  es  erklärt  sich 
dies  ans  den  geringen  Kosten  für  die  Pferdegespanne  und  aus  der 
grosseren  Uebnng  des  Aufsichts-  und  Arbeiterpersonals, 

Die  10 1  schwere  englische  Walze  ergab  bei  Einwalzen  minder- 
werthiger Gesteine  in  1  St.  3,82  cbm  als  geringste,  4,50  cbm  als  höchste 
Iielstung. 

Die  16  t  schwere  englische  Walze  ergab  bei  Basalt  als  geringste 
stftndl.  Leistung  3,08  cbm,  als  hOchste  6,82  ebm;  bei  minderwerthigem 
Gestein  b^^w.  3/»0  und  8,42  cbm. 

Die  18  t  schwere  englische  Walze  von  Kuhn  dichtete  bei  Basalt  in 
1  St.  2,34  und  4,70  chm,  bei  minderwerthigem  Gestein  6,81  und  6,93  obm. 
Ihre  geringe  Durchschnittsleistung  bei  Basalt  erklärt  sich  aus  der 
grossen  Stärke  der  Decken  Und  ans  dem  lebhaften  Verkehr  auf  den  be* 
treffenden  Strassen. 

Das  Einwalzen  you  1  cbm  minderwerthigem  Oestein  kostete  bei  der 
1.  u.  2.  Walze  je  104  l'fg.,  bei  der  dritten  96  Ptg.,  während  dieser  Preis 
für  1  cbm  Hartbasalt  bei  der  3.  Walze  auf  116  Pfg.  und  bei  der  dritten 
auf  128  Pfg.  stieg. 

Wird  eine  Walze  nur  für  eine  bestimmte  Arbeit  gemiethet,  so 
kommen  die  Kosten  hoher.  Beispielsweise  kostete  die  17,  bzw.  19 1 
schwere  Walze  für  die  Strasse  Stuttgart^Ludwigsburg  fttr  den  Arbeits- 
tag 60,  für  den  Buhetag  3ü  Mk. 

Sehr  ins  Gewicht  fallen  unter  Umständen  die  Kosten  für  künstliche 
Kässung  während  der  Walzung;  auf  der  vorstehend  erwähnten  Strasse 
betragen  sie  98  Pfg.  für  l  cbm,  oder  1,7  Pfg.  für  1  qm  Strassenfläche; 
fftr  1000  qtn  waren  etwa  17  ebm  Wasser  nOthig. 

Ausser  den  im  Vorstehenden  schon  erwähnten  i^irmen  seien  noch 
H.  I/amprecht  in  Jauer,  De  Dietrich  &  Cie.  in  Niederbronn, 
Königiu-Marienhtttte  in  Cainsdorf,  K.  &  Th.  Möller  in  Brack- 
wede genannt,  aiieh  sei  auf  die  Bezugs  quellenliste  am  Sohlusse  des  ge« 
hefteten  Theils  dieses  Kalenders  Torwiesen. 

Herstcllimg  dos  Steiiigeschläges. 

Maschinenbetrieb  ist,  im  Groaaen  angewendet,  billiger  als  Handbe- 
trieb, bei  letzterem  aber  wird  im  allgemeinen  eine  grössere  Gleich- 
mAssIgkeit  nach  Form  und  Grösse  der  Geschiägsstücke  erzielt;  öfters 

ist  ein  Thcil  dos  von  drr  Maschiuo  gelieferten  Kleingoscdililges  nicht 
oder  erst  nach  wiederholter  Behandlung  mit  dem  Schlägel  zu  Deck- 
lagen verwendbar. 


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102 

Von  ZerkleiiieTiixigsmascIuiien  sind  namentUcli  die  tmeh  Blakelye- 

naunten  im  Gebraaehe;  die  durch  Keile  versf eilbaten  Brecbbacken  be- 
stehen aus  Hnrtguss,  die  Maulweite  betrüg  gewöhnlich  86—60®™  auf 
20— 30<'*",  die  Exccnterwello  macht  etwa  löü — 300  Umdrehungen  in  der 
Minute;  die  Sortirung  geschieht  in  Trommeln,  welche  dnrchflchnfttlieli 
etwa  20  Umdrehungen  in  der  Minute  machen;  die  Betriebekraft  ist 
6—8  Pferdekräfte. 

In  Avricüurt  wnrdcTi  lait  einer  solchf^n  Steiiihreclimaachine  während 
10  Arbeitsstundcu  iii  1  btunde  7  cbm  aufgesetzte  ivulksteine  gebruchen, 
welche  5^  cbm  Schotter  ergaben. 

In  Vormberg  bei  Sinsheim  in  Baden  betrug  die  tigliche  lielstung 

tliirchschnittlicli  50 — CO  chm  Porphyrbreccie  von  "1518  at  mittlerer  Druck- 
festigkoit.  T)cr  nm  »ido  <]vr  mit  20  und  50™"*  weiten  L(>chcrii  ^  ersebcuoa 
Trommel  anlaiiejitie  Gvobschoiter  wird  von  Haud  nocli  utwas  nach- 
geschlagen. Das  Produkt  ist  schiefrig,  aber  doeh  brauchbar  für  Strassen- 
uiitrrhaltungszwecke;  der  Abfall  beträgt  15  — 'J0'>/,,  Din  Se!b>'tk08ten 
für  1  cbm  (icscliläg  (ohne  Rücksicht  auf  Verzinauug  und  Tilgung  der 
erstmaligen  Einrichtuugbkoäteu)  betrugeji  im  Jahre  1884  3/94  Mk.,  uäm- 
lieh  0,20  Mk.  Bruchzins»  2  Mk.  Steinbrechen  und  Schroten  ,  0,88  Mk.  Be- 
förderung (1fr  Steine  aus  dem  Bruche  zur  Brechmaachino  sammt  Ein- 
legen in  dieselbe,^  1^6  Mk.  für  Zerkleinern  und  Verbringen  auf  die 
Lagerplätze. 

In  Triebendorf  in  Bayern  liefert  eine  Breohmaechine  1,25—1/50  cbm 
ziemlich  gleichmässigen  Schotter  aus  Säuleu-  und  Kugelbasalt.  Durch 

Sortirung  mittels  einer  Trommel  mit  Tjöchern  von  17,  35  und  45™"* 
Weite  werden  im  Mittel  0,07  Grobschotter,  0,29  Normalschotter,  0,35 
Feinsohotter  und  0,29  Abfall  erhalten.  Die  Verkaufskosten  betrugen 
Ende  der  achtziger  Jahre,  Bahnhof  AViosau:  Q-robSOhotter  4,20  IVlk., 
Mittel-  oder  Normalschcttter  5,r)0  Mk.,  1  Vinschotter  6  Mk.|  gereinigter 
Abfall  2  Mk.,  nngereiuigtor  Abfall  1  Mk.  das  cbm. 

Im  staatlichen  Basaltwerk  Urach  in  Württemberg  wird  sehr  harter 
und  zäher  Basalt  yerarbeitet.  Der  jährliche  Bedarf  an  Ersatzstücken 
für  den  Steinbrecher  beträgt  etwa  4  Brechbacken  an  den  Schwingel, 
8  Brechbacken  an  das  Kahmengestell,  4  Seitenkeile  und  8  Kniehebel- 
platten.  Die  Sortirung  geschieht  in  Trommeln  mit  Drahtgeflechten  von 
10,  17,  45  und  60"^'^  weiten  quadratibchen  Masehen  aus  Stahldraht. 

Probewftgungen  haben  ergeben,  dass  das  Gewicht  beträgt  Ton  1  cbm 

Bruchsteine  ifOO  kg,  Grobschotter  (Maschenweite  eo"*™)  1700  kg,  Normal- 
schütter  (Maschemveite  45"*"*)  lü50  kg,  Feinschottor  (Maschenweito  17"'"^) 
1500  kg,  Abfall  (Maschenweite  10"**")  1450  kg.  Im  Jahre  1888  wurden 
7506  cbm  Schotter  hergestellt;  hiervon  wareu  0^16  Grob-,  o,69  Nexmal-, 
0,13  Feinschotter  und  0,18  Abfall. 

Die  HerstelUiTigpkosten  betrugen  alles  in  allem  für  Station  Urach 
für  1  cbm  Mascliineuschotter  6,61  Mk.,  für  1  cbni  gereinigten  Abfall 
2,17  Mk.;  die  \'erkaufspreise  waren  dagegen  bezw.  8,ü  und  2,4  Mk., 
wobei  für  das  Anlagekapital  eine  Verzinsung  Ton  4%  in  Beobnung  ge- 
bracht, für  die  Maschinen  lO^lo,  fttr  Gebftude  und  Gerftthe  5%  abge- 
schrieben wurden. 

Das  Quetsrliwerk  Oeorgeiiau  in  \V nrtteiuberg  f^tand  im  Jalire  1803/94 
S05,  und  im  Jahre  1894.95  ÜÜ3  Tage  im  Betrieb.  Die  von  durclischnittiich 
B  Mann  bediente  Maschine  ersseugte  im  erstgenannten  Jahre  7162,  im 
anderen  7459  cbm  Basalt?rhottr  r  Die  Selbstkoston  der  Steinzerkleinerung 
betrugen  in  den  beiden  .Jahren  bzw.  1,20  und  1,04  Mk.  für  1  cbm,  wobei 
je  30  Pfg.  als  Entschädigung  für  die  Ueberlassung  der  zum  Betrieb  der 
Maschine  dionouden  Wasserkraft  eingerechnet  sind.  Die  AnschaifungB- 
kosten  der  Ersatzstücke  betrugen  924,  bzw.  1026  Mk. 

Die  Selbstkosten  für  1  cbm  Basaltschotter,  verlade  auf  BAhühoC 

Urach,  berechneten  sich  auf  7,62  Mk^  bzw.  7,94  Mk. 

Die  Verkaufspreise  für  1  cbm  waren  festgesetzt  im  Jahre 
1893/94  für  Schotter  ab  Urach  7,60  Mk^  ab  Georgenau  6,50  Mk. 

,o«.me     »  «         n        2/90    „       „  „  1/80  „ 

18M/95    „  Schotter  „       „      8,00  „     „  „         7,00  „ 

„  Abfall     „      „      3,50  „     „  „  « 

Aw-i  der  folgenden  Tabelle  ist  Näheres  über  Haasse^  Deistungeii, 
Kosten  u.  s  w.  von  äteinbreohmasdiinen  an  ersehen. 


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108 


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Andcro  Pinnen,  welche  insbesondere  anch  Steinbrecher  liefern, 
sind  Joe.  Pallenberg  in  Mannlieini,  Tb.  Groke  in  Merseburg  und 

Louiä  Jäger  in  Külji-KIireufold,  eiue  Reiho  audorrr  siehe  in  der  BezQga- 
quellenlifite  am  Schlüsse  dos  golieftcten  Thcils  dieses  Kalenders. 

Naturstein  -  Pflaster. 

Gepilaätcrto  l^ahrbahneu  komiuou  besonders  in  btädtcu  SLur  Aus- 
führung, wo  Chausseeu  grosse  Ijuterhaltungskosten  verursachen  niid 
durch  Suiub-  und  Schmutzbilduug  lästig  fallen,  doch  auch  ansscrftalb 
der  Stfulte  sind  sie  in  besoiidcTL-n  Fällen  von  Bedeutung. 

Einen  Ucbergaug  von  den  bchotter-  zu  den  »Steinpflasterstrassen 
bildet  das  Steinschlag-  oder  Klei npf lastex  ron  GraTenhorst 
für  Landstras^cu  von  niä^slgem  Verkehr,  wobei  kleine,  aus  Brnchstcinctr 
oder  Pindlingen  einfach  zugerichtete  Pflusterstücke  von  ';2  bis  l  kg 
Gewiclit  und  ti  bis  S^""^  Höhe  Über  eixier  abgeglichenen  Steinschlag-  oder 
Kiesbettung  und  zwischen  Bordsteinen  oder  chauesirteu  Streifen  mosaik* 
artig  iu  einer  dünnen  Sand-  oder  Kiesschichto  versetzt  werden.  Die 
Hcrstcilunk'skosten  des  rflablors  einschliesslich  Einbringung  der  Sand- 
bettuiig,  Waöserfahrou  und  Kämmen  belaufen  sich  auf  4U— 45  Ff.  für 
Iqm;  das  Aufhacken  und  Einebenen  des  Unterbaues  (bei  alten  Stein- 
sclilagbahn»  u)  oinscJiliussIich  Tvichtens  oder  Neusetzens  der  Bordsteine 
kostet  durchschnutiicii  für  1"'  htrasso  von  3/5—4'"  Breite  50— ro  Pf.,  dixa 
Eestwülzou  2ö— 30  Pf.  Pur  die  Herstellung  von  1  cbiu  PiiatiLei :itnckcn 
aus  Findlingen  wird  iu  Hannover  durchschnittlich  4^4,6  Mk.  gezahlt. 
Einschliesslich  Material  kostet  i  cbm  fortiger  Pflastersteine  in  der  Stader 
Gegend  etwa  10—13  Mk.  frei  Bauplatz.  Aus  1  cbm  lassen  sich  etwa 
10 — 11  qm  Pflaster  herstellen. 

Sehr  einfache  Pflasterungen  werden  mit  Bmchsfeinen  oder  gespaU 
toijcn  Flussgeschiebeu  liervcestellt,  indem  man  di'^sn  von  nahezu  gleicher 
Grösse  auswählt,  ciuigormaassen  zurichtet  und  mosaikartig  in  Saud  oder 
Kies  versetzt  Kopffläche  60—600  qcm,  Höhe  der  Stein«  10— 20<^*n  bei- 
läufig. 

In  grösseren  Städten  und  überall  dort,  wo  starke  Angriffe  auftreten, 
kommt  lioihoupflasto  r  zur  Ausführung.  Die  Bettuugsschichte  fiu* 
solches  Pflaster  wird  aus  gestampftem  oder  gewalztem  Klelngeschlftg, 
Kies  oder  Sand,  zuweilen  wie  der  Oberbau  einer  Schotterstrasse  oder  iu 
Form  einor  TiagcComent-  oder  Asphaltbetons  hergestellt.  Das  Mischungs- 
verhältuisä  des  Cemeutbotons  verschieden,  etwa  1  Baumtheil  Cemeut, 
2—8  Theile  Sand,  4— ß  Theile  Kies  oder  Steingeschläg. 

Die  Bettungs5rhichtc  konniit  auf  den  geel)neten  nnd  abgewälzten 
Untergrund  zu  liegen.  Wiire  Ansammlung  von  Wassor  nntt  r  der  Bettung 
zu  beturchteu,  so  müdäto  iur  eiue  künstliche  Entwässerung  Sorge  ge- 
tragen werden. 

Die  Stiirke  der  Bettung  wechselt  je  nach  den  ftusaeren  ITllLBtftndea; 

als  Durchschuittsmaass  kann  0^20—0,25"*  gelten. 

Auf  die  nach  der  Strassenoberfläche  abgeglichene  Bettungsschichte 
kommt  die  Pflasterdecke.  Wegen  des  Materials  siehe  »Wiederersatz  der 
nl>;^'p;nit7ton  Fahrbalmtheile«.  Dasselbe  muss  genügende  Druckfestig- 
keit, Zähigkeit  und  Abschicifuugsfcstigkeit  besitzen,  sich  leicht  be- 
arbeiten lassen  und  unter  der  Yerkehrseinwirknug  nicht  glatt  werden. 
Mit  Bücksiebt  darauf  kommen  für  Pflasterungen  hauptsäclilich  Granit, 
Diorit,  Basalt,  Porphyr,  Tracliyt,  harte  Sandsteine,  endlich  auch  Kalk- 
steine in  Betracht.  Die  einzelnen  Pflastersteine  sollen  nach  Bauminhalt 
und  Abmessung  thunlioh  übereinstimmen.  Die  rechteckige  oder  quadra- 
tische Kopf  fläche  wird  eben  zugerichtet,  au  den  Seitenflilchcn  sollen  die 
Steine  wenigstens  einige  cm  zusammenschlioesen,  nach  unten  k<hinen 
sie  gleichmässig  scbwach  verjüngt  sein;  die  GrundQftcbe  soll  parallel 
zur  Kopffläche  sein;  bei  sorgfältiger  Ausführung  in  grossen  Städten 
werden  die  Steine  prismatisch  auf  ihre  ganze  Höhe  gemacht,  so  dass 
ein-  bis  zweimaliges  Wenden  nach  der  Abnutzung  möglich  ist.  Zur 
Krziclung  von  Kostenmindcrungcu  läsöt  man  kleine  Abweicliungen  von 
den  vorgeschriebenen  Maasscn  (  i-  0,6  bis  höchstens  i  dooh  ioIIaü 

die  GrnndfliU'hcM  thunliclist  gleich  gross  au8fallen. 

Die  Abmessungen  der  Pflastersteine  werden  durch  «lie  G^'isse  der 
Belastung  beeinflusst,  ausserdem  kommt  dabei  iu  Betracht  dass  die 
Zugtbiore  mit  ihren  Hufon  siclieren  Halt  in  den  Fugen  finden  eollen^ 
besonders  auf  ?tarl<  ir<  Ticirfti-'n  Strecken  und  solchen  mit  vorpfugswcise 
chnciiem  Verkehri  auch  ist  die  Härte  des  Gesteins  zu  berückaichtigeaf 


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105 

indem  liarfe,  wenig  zSlie  Steine  "besoiifters  leicBt  eine  ALmncTuuf?  der 
Kopffläche  erfahren.  Die  letztereu  Umstäude  verlangen  ein  geringes 
Ansmaass  ffir  die  in  der  IPabrrichtung  gelegene  Breite  dea  Steins,  womit 
dann  wieder  eine  YergrÖssernng  der  Steinläuge  zusammenhängt,  wenn 
eine  für  die  Belastung  genügende  Gnmdfläche  vorhanden  sein  sol).  Die 
Möhe  wild  im  Allgemeinen  um  so  grösser  genommen,  je  grösser  die 
Kadli^n  und  je  geringer  die  Widerstatidsnimgkeit  des  Gesteins. 

Dietrich,  welcher  in  seinem  umfassenden  Werke  »Die  Banmaterialien 

der  Steiustrassen«  auch  das  Pormat  der  Pflastersteine  sehr  eingehend 
behandelt,  bringt  eine  Znsammenstellung  der  in  vielen  Städten  üblichen 
Maasse,  wie  auch  der  gültigen  Lieferungsbedinguiese.  £r  gibt  für  die 
Bohinaleii  englischen  Pflastersteine  7fi^9/i^  als  Breite^  16^-88^  als  liinge, 
16^28^  als  Hohe. 

Dietrich  macht  folgende  Yorschläge  ffir  die  GrOsse  der  Pflaster- 
steine: 


Druckfestigkeit  in 
kg/qcm 

Gesteinaart 

1  Breite 

§  Länge 

1 
1 

g  Höhe 

Grösser  als  1200 

I.  Härteste  Gesteine 

10 

22,5 

15 

Zwischen  80ü  und  1200 

II.  Mittelhartn  Oosteine 

10 

22,5 

20 

Kleiner  alü  ÖOU 

III.  Weicher,  aber  gleichmäss. 

12 

25 

20 

oder  falls  dies  billiger 

18 

18 

18 

Baumeister  empfiehlt  8— 18'^™  Breite,  je  nach  Baddruck,  Härte 
nnd  Steigung,  ferner  dementsprechend  die  Länge  zwischen  2,6—1,0  der 
Breite,  endlich  die  Höhe  zu  16^20^°^,  je  nach  Baddruck,  Härte  und 
Untergrund. 

In  Mttnoben  kommen  an  nicht  nnterwinkelten  Pflasterstlicken 
Würfel  Ton  IS*"  Seite,  und  fOr  Steigungen  Parallelepipede  von  19®" 

Höhe  tHid  einer  Kopffläcbe  von  19^"^  Liinge  nud  10— l'i«-'™  Breite  zur 
Verwenduug,  ausserdem  sogenannte  unterbaueue  Würiel,  gewöhnlich 
mit  einer  &opfflftohe  von  17/17  Seftenl&nge  und  15""  HOhe,  sowie  unter- 
hanene  Stücke:  Höhe  16,  Breite  15—17,  Länge  16— SO*";  bei  beiden  darf 
die  ITnterwinkelung  nicht  mehr  als  1,5^^  betragen,  so  da«i^  z.  B.  die 
ebene,  quadratische  Grundfläche  der  ersteren  mindestens  14'^"*  Seite 
haben  mnss.  Daneben  kommen  endlich  drei-  und  fttnfseitige  Stücke, 
wie  auch  iVa  fache  Steine  (Binder)  vor. 

Die  Pflastersteine  werden  häufig  in  Sand  versetzt;  besteht  die 
Bettungsschichte  nicht  selbst  aus  Saud,  so  wird  eine  Schichte  von  3  bis 
10<^"  besonders  aufgebracht,  anf  einer  Bettung  Ton  Beton  wird  die  Sand- 
scbiclite  nur  einige  Centimeter  dick  gemacht,  wenn  man  die  Steine  nicht 
in  Mörtel  versetzt.  Die  Fugen  zwischen  den  Steinen  werden  entweder 
auch  eingesandet  oder  nur  in  ihrem  unteren  Theile  mit  steinigem 
Material  gefüllt  und  oben  mit  kUnstlicbem  Asphalt  ausgegossen,  seltener 
kommt  ein  Vergiisa  der  Fugen  mit  Portlandcementmttrtel  vor.  Die 
künstliche  Asphaltniasse  nitiss  unter  allcTi  äusseren  Verhältnissen  fest, 
zäh  und  elastisch  aein;  ihr  Eiubringeu  iu  die  Fugen  soll  bei  truckcuem 
Wetter  erfolgen,  nachdem  diese  entsprechend  ansgekratat  worden.  Die 
Weite  (ler'Fngcn  yv\rd  thnnlich  eng  genommen,  etwa  6 — 12"™.  Bei  Ver« 
Wendung  von  Steinen  Yf rschiedener  Abmessung  kommen  in  dieselbe 
Beihe  nur  Steine  gleicher  Breite.  Die  Keihen  werden,  insbesondere  bei 
Yerwendnug  schmaler  Steine  senkrecht  zur  Strassenachse  gerichtet, 
sonst  gewöhnlich  unter  45"  zu  derselben  und  dabei  entweder  durch- 
greifend oder  vou  beiden  Seitf^ii  bis  zur  Mitte  reichend  und  dort  unter 
900  gich  treffend.  Stehen  dio  Iveihen  senkrecht  zur  Strassenachse,  so 
genügen  bei  ganz  regelmässigen  Stücken  zur  Krzielung  des  Fugen- 
wechsf  Is  mchrrre  Procente  Binder  (Steine  von  Vl2fsi(die'r  Länge),  wiilirend 
zum  Anschluss  der  schiefen  Keihen  an  Bandsteino  u.  dergl.  besondere 
drei-  oder  fünfeckige  Stücke  erforderlich  werden. 

Je  £[eringer  die  Beihenbreite,  je  gleichmässigcr  das  Korn  nnd  je 
besser  die  Bearbeitung  der  Steine,  je  dilnner  in  Folge  dessen  die  Fugen 
und  je  sorgfältiger  dieselben  ausgegOBst^n  f?ind,  desto  besser  ist  das 
Pflaster  in  hygienischer  Beziehung  und  desto  weniger  geräuschvoll  die 
Fahrt  auf  demselben. 


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106 


Wenn  die  Steine  auf  eine  stärkere  Sandschichte  za  stehen  kommea^ 
so  Tersetzt  man  dieselben  mit  einer  Uoborhöhung  von  mehreren  Centl- 
metern  (3 — und  rammt  oder  walzt  sie  auf  die  richtige  Tiefe.  Die 
Fugen  werden  mit  Sand  eingeschwemmt,  gestopft  und  schlieBslich  wird 
eine  dlUiue  Sandschichte  ohen  aufgebracht,  welche  zum  Kachfilllen  der 
Fugeu  dient. 

Bei  LjGwöbnliclicm  Pflaster  genügen  Haudrammen  von  etwa  16  kg 
Gewicht.  Je  hoher  Hteheud  die  Pflasterart  iät,  desto  stärker  sollte  die 
Kraftftnsserung  beim  Bammen  sein,  in  diesem  Falle  kommen  öfters 
BunmeiL  yon  verschiedenem  Gewicht  (26—50  kg)  nach  einander  aar  Yet* 
Wendung;  auch  Ramm-lS! fischuion  sind  zuweilen  verwendet  worden. 

■  Die  Xreuzungssteileu  gepüasteter  Strassen  sind  bei  reohtwinkeliger 
Uebertohntidimg  leicht  zu  mlden,  wobei  mau  darauf  sieht,  dass  oie 
durchlaufenden  Fugen  möglichst  wenig  mit  der  Bichtnng  des  Haupt-' 
Verkehrs  zusammeufallou.  T5ei  schiefwiiikcliger  Kreuzung  ist  darauf  zu 
sehen,  dass  die  unvermeidlichen  Zwickelstücke  in  beschränkter  Zahl 
und  thnnliehst  einfacher  Form  auftreten. 

Die  ftlr  Pflastersteine  brauchbaren  Bruchsteine  werden  im  Stein- 
bruche  ausgesucht;  dies  erfordert  für  1  cbm  aufgesetzter  fertiger  Pflaster- 
steine durchschnittlich  0,15  bis  0,10  Tagschichten  eines  Pflasterers,  je 
nachdem  es  sich  um  Beihen-  oder  Mosaikpflatter  handelt. 

Das  Zurichten  der  Pflasterstücke  ergibt  je  nach  der  Art  derselben 
und  je  nach  der  Beschaffenheit  der  Bruchsteine  einon  verschieden  grossen 
Abfall  an  Material  und  erfordert  ein  sehr  wechselndes  Maass  von  Kraft- 
aufwand. Im  Durchschnitt  biaucht  man  für  1  cbm  in  Haufen  ge- 
setzter Pflasterstelue  bei  Beiheupflaster  1,6,  bei  Mosaikptiaster  1,2  cbm 
Bruchsteine,  und  hat  ftlr  das  Zurichten  der  erstgenannten  Sorte  zu 
rechnen,  bei  weichen  Gesteinen  0,7ö,  bei  mittelharten  1,25  und  bei  harten 
Gesteinen  1,76  Tagschichten  eines  Pflasterers,  dagegen  für  Mosaikatllcke 
bei  weichen,  mittelharten  und  harten  Gesteinen  beaw.  0,86,  0«66  und  0/16 
Tagschichten  eines  rüasterers. 

Für  das  Aufschichten  der  Pflastersteine  in  messbare  Haufen  kann 
0/>76  Tagschichten  eines  Handlangers  in  Ansatz  gebracht  werden,  und 
als  Unternehiucrgewinn  wird  im  Allgemeinen  0,1  der  Gesammtarbeits- 

leistuug  gfrrrhiiot. 

Die  Zwischenräume  im  auigesetzten  Haufen  Pflastersteine  pflegt 
man  gleich  den  Fugen  der  Pflasterdeoke  ansunehmen;  hierfOr  ergibt 

1  cbm  aufgesetzter  Pflaster.stücke         qm  Strassenfläche,  wenn   h  die 

Höhe  der  Pflastersteine  in  cm  bedeutet.  Für  h  =  20  und  h  =  16^***  würden 
sich  hiernach  6  bezw.  7  qm  Strassenfläche  berechnen. 

Bei  Steinpflasterangcn  rechnet  man  fQr  jedes  cm  Sandbettnngstiefe 
0,01  cbm  Sand  auf  1  qm  Pflasterfiäche. 

Kunst  stein -Pflaster. 

In  einzelnen  Ländern  werden  Pflasterungen  aus  Klinkern  her- 
gestellt, d.  s.  ans  passenden  Tbonsorten  geformte  und  bis  znr  Sinterung 
gebrannte   Steine  von   verhältnissmässig    kleinen,    in  verschiedenen 

Goprniidon  vernchicdcnen  Abmessungen,  z.  B.  23:11:5^"*.  Dieselben 
BoUeu  möglichst  gleichmässig  gebrannt,  regelmässig  in  der  Form  und 
nicht  verglast  sein. 

Die  Unterhettung  aus  Kies  oder  Sand  erhält  je  nach  dem  Untergrand 
eine  Stilrke  von  -25  — 5U^'",  fie  wird  unter  Küssen  eingewalzt  und  sorg- 
fältig abgeglichen,  Borde  zur  Einfassung  aus  Natursteinen  oder  Klinkern 
werden  in  der  Begel  ausgeführt  Das  Setzen  der  Klinker  erfolgt  reihen- 
weise, senkrecht  zur  Strassenrichtung,  mit  regelmässigem  Fngenwechsel, 
wobei  die  Steine  auf  die  schmale  Langseite  gestellt  werden.  Naclj  dem 
Versetzen  der  Heihen  worden  die  Fugen  mit  Saud  eiugeschlemmt  und 
schliesslich  eine  Sandschiohte  aufgebracht,  die  in  ganz  geringer  Stärke 
als  Öchutzschichte  orhalteik  bleibt. 

An  Uoboilaufstellen  oder  belebten  Wef^übergängcn  sind  „Strom- 
lagen'^  in  der  Art  bilden,  dass  zwei  benuciibarte  Klinkerschareu  unter 
46^  gegen  dio  Längenachse  zusammenstossen.  In  scharfen  Krfimmnngen 
werden  dio  Koihen  gewöhnlich  in  cinom  Winkel  von  45"  gcpen  den 
Krümmungshalbmesser  gesetzt}  hat  man  natürliche  Steine,  so  verwendet 
man  hier  bosser  solche. 

Für  1  qm  Fahrhahnfläche  sind  Je  nach  der  GrOsse  der  Steine  76  bis 
100  Stück  zn  rechnen. 


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107 


Mancherlei  AbweioTinngen  ron  der  besclizf^beBaii  AtufQlunuig  MlgHI 

die  amerikauischeo  Backsteinpflasterangen. 

Neben  den  Klinkern  flind  tou  ICunetstelnen  noch  Behlackeniteine 

zu  erwähnen.  Die  Mansfeld'Bche  Kapferschiefer-Gewerkschaft  z.  B.  hat 
ueben  Platten  znm  Belag  von  Fusswegen  auch  für  die  Fahrbahnen  ge- 
gossene Würfel  von  16'™  Seite  mit  den  zugehörigen  Binderstücken  her- 
gestellt. 

Von  sonstigen  künstlichen  Fflasterstoinen  seien  noob  die  T<ni  Hetft 
&  Cie  in  Wurlits  im  Fichtelgobirg  genannt. 

C  ementstrass  en. 

In  französischen  Städten  besonders  wird  auch  Cementbeton  zur  Bildung 
von  Strassenfahrbahnen  Terwendet.  Auf  den  abgeglichenen  Untergrund 
kommt  eine  Bettungschichto  aus  Schotter  von  genügender  Stärke  und 
auf  diese  der  Beton  in  einer  Dicke  von  15—20^'"  (1  liaumtheil  Cement 
und  9  Th.  steiniges  Material).  Alsdann  folgt  die  eigentliche  Deckschichte 
ans  CementmOrtel  (1  Th.  Cement  nnd  1  Th.  nioht  sn  feJner,  gewMchener 
Qnarzsand)  in  einer  Dicke  von  6^*".  Einige  Stunden  nach  der  Her- 
Btellnng  wird  die  Fahrbahn  mit  einer  Sandschichte  bedeckt,  die  man 
näsat.  Da  man  den  Wagenverkehr  erst  nach  einigen  Wochen  auf  dem 
Beton  selbst  anlassen  kann,  erhält  derselbe  in  der  Zwis^dienseit  einen 
Bohlenbelag. 

In  Wien  hat  man  mit  einer  ahnlichen  Konstruktion,  dem  sogenannten 
Metalliq^ue- Pflaster,  keine  sehr  guten  Erfahrungen  gemacht. 

Holspflasterstraaten. 

Das  Holzpflaster  gilt  heutzutage  ueben  dorn  Asphaltbelag  vorzugs- 
weise als  lürmdäuipfoudes  Pflaster.  W^ie  für  diesen,  so  ist  anoh  fttr 
eine  Decke  aus  Holzklötzen  eine  tragende  starke  Betonnnterlage  nicht 
zu  entbehren. 

Diese  Unterlage  wird  in  der  Begel  aus  Cementbeton  gebildet  in 
einem  MischnngSTerhältniss,  dass  das  Aufsaugen  von  Feuchtigkeit  aus 
dem  Uutergrunde  ansgeschlosseu  orscheint  (zwischen  1  :6  und  1:9).  Ihre 
Oberfläche  wird  genau  nach  der  Straasenoberfläche  mittels  eines  Cement- 
mOrtelübersnges  abgeglichen,  ihre  Stärke  naoh  den  TTntorgmndTerhftlt" 
uissen  und  der  Verkehrsbelastung  bemessen  (15 — 26^™  im  Allgeni einen). 
Eine  Unterbettuug  unter  dem  Beton  wird  nothwendig,  wenn  die  Boden- 
schichten nicht  fest  und  durchlässig  'genug  sind.  Wird  eine  Schotter- 
oder Pflasterstrasse  als  Unterlage  benutzt,  so  hat  der  Beton  den  Zweok 
die  Unebenheiten  der  bestehenden  Strassenoberflftehe  ansiagleiohen  und, 
ihre  Starke  beniisat  sich  hiernach. 

Als  Material  für  die  Holzklötze  sind  vielfach  weiche,  harzreiche 
HMser  beliebt,  welche  öfter  ans  nordischen  Gegenden  bezogen  werden; 
ausserdem  kommen  amerikanische  Holzarten  zur  Verwendung ;  (Iber  das 
Buchenholz  liegen  bis  jetzt  keine  gUuBtigou  Erfahrungen  vor. 

Eine  Tränkung  der  Klötze  mit  fäulnisswidrigen  Stoffen  ist  ziemlich 
allgemein  flblioh  nnd  es  kommt  Öfter  Theeröl  anr  Yerwendnng,  das 
mttgliohst  rein  und  frei  von  Theorzusätzcn  sein  8011,  ausserdem  aber 
Zlnkchloridlösung,  rein  oder  carbolsiiurehaltig. 

In  Amerika  kommen  theihvcise  cylindrisoho  Klötze  vor,  bei  uns  nur 
▼oUkantlge  Parallelepipede.  Bei  Festsetzung  der  Abmessungen  der- 
selben kommt  unter  Anderem  in  Betracht,  dass  die  zu  orstrobondc  gloich- 
mässige  Dichtigkeit  der  Kopfoberüäche  um  so  weniger  erwartet  worden 
kann,  je  grösser  dieselbe  wird,  dass  die  Standfestigkeit  der  Klötze  wesent- 
lich Ton  ihrer  HOhe  abhängig  ist  nnd  auf  eine  gewisse  Abnutzung  ge- 
rechnet werden  nniss.  Die  von  verschiedenen  Unternehmern  gewählten 
Maasse  stimmen  keineswegs  mit  einander  ttberein;  häuflg  kommen 
Breiten  von  8,  Längen  von  15—24  nnd  HOhen  iwisdhen  8  nnd  16^  ror. 
Für  London  nnd  Paris  kOnnen  8,  9  nnd  6''  bezw*  7,6,  fl2^  und  15,2<:">  als 
Normalmaasse  gelten.  Bemerkenswerth  ist,  dass  man  in  Paris  an  Ib^^ 
Höhe,  in  Deutschland  vielfach  an  8  oder  \0^^  festhält. 

Die  Klötze  werden  bei  lothreohter  Stellung  der  Fasern  mit  ihrer 
Länge  senkrecht  (oder  schief)  zur  Strassenachse  mit  Fugonwcchscl 
reihenweise /nsamnien geordnet.  Zuweilen  werden  sie  vor  dem  Versetzen 
tbeÜweise  in  heisäeu  Tbeer  oder  dergleichen  eingetaucht.  Jetzt  werden 
die  Klötae  fost  immer  unmittelbar  auf  die  Betonlage  aufgesetst  und 
die  frtthar  übUehe  Verbindung  der  Klötze  unter  einander  fällt  weg. 


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108 


IBine  besondere  Art  derVerlegting  fiuclet  bei  dem  latten-SoIzpflasfer* 
(System  Lorenz)  Btatt,  iudem  eine  grössere  Auznhl  von  Klötgen  zu 
einer  Platte  dadurch  vereinigt  werden,  daes  jeder  Klotz  zwei  wagrecbt 
gebohrte  Löcher  erhält,  durch  welche  versinkte  Drähte  gezogen  werden; 
die  Flüche  einer  solchen  Platte  heträ(,^t  etwa  V2  <i?n,  die  Thcilung  der 
Platte  kann  durch  Zerschneiden  der  Drilhto  leicht  bewirkt  werden.  Die 
Preise  der  Platten  frei  Station  Friedrichsruhe  betragen  bei  10^'"  hohen 
Klotzen  4,75  Mk ,  bei  h«""'  KlotzhOhe  3,75  Mk.,  bei  6«"*  (für  Höfe,  Jluroh- 
fahrten)  und  5*^'"  für  Fusswege  3,0  Mk. 

In  derselben  Boihe  werden  die  Xlötze  dicht  susammengcrückr,  die 
Iiftngsfugen  zwischen  swei  Belhen  aber  erhalten  gewöhnlich  eine  be- 
stimmte Weite  (S-lO*"'"),  welche  man  meist  dadurch  erzielt,  dass  mau 
Lattenstticke  von  gleicher  Stärke  zwischeulegt.  Als  Dichtungsmittel 
der  Fugen  dienen  getheerte  Dachpappe  und  in  Pech  getauchte  Filz- 
streifen, kiknstliehe  Asphaltmasse  oder  feiner  Cementmörtel  (1  Tb.  Cement, 
2—4  Tli.  Sand),  manchmal  wird  in  den  unteren  Theil  der  Fugen  eine 
l^echmasso  und  darüber  Mörtel  gebracht,  manchmal  werden  auch  die 
Fugen  mit  Steinsplittern  gefüllt  und  alsdann  kUustlicher  Asphalt  ein- 
gegossen.  Die  berühmten  Pariser  Holzpfiasterangen  haben  meist  Cement- 
fttllnugen. 

An  deu  Kändern  wird  die  Holzpflasterung  durch  je  zwei  parallel 
Blir  Strassenachse  verlegte  Klotzreihen  begrenzt  und  neben  den  liand- 
■teinen  Fugen  gebildet,  die  man  mit  trdigem  Material  ausfüllt. 

Anf  die  fertige  Holzdecke  wird  in  manchen  Städten  eine  dtinne 
Schichte  ans  Theer  und  Pech  und  vor  deren  Erkaltung  eine  etwa  1^^™ 
dicke  Schichte  ann  feinem  Kies  oder  scharfkantigem  Sand  aufgebracht; 
nenerdings  öfters  nnr  steiniges  Material. 

Bei  dem  sogenannten  Kerr- Pflaster  (Vertreter  H.  Lönholdt  in 
Frankfurt  a.  M.)  werden  die  getheerteu  Klötze  (S— 10^"*  hoch)  unmittel- 
bar anf  den  Beton  gesetzt,  die  Fogen  anf  wenige  Geotimeter  Höhe  mit 
Asphalt  und  oben  mit  Ccmentmörtel  ausgegossen. 

Weiteres  über  Holzpflaster,  namentlich  anoh  Kosten,  siehe:  «Ver^ 
gleich  zwischen  Asphalt-  und  Holzpflaster". 

Asphaltstrassen. 

Asphalt  (Erdpech)  ist  in  fester  Form  eine  pechähnlichc  Masse; 
Hanptbesngsort  die  Insel  Trinidad  nördlich  vor  der  OrinokomUnduug, 
der  dort  gewoTineno  Asphalt  enthält  20 — 357o  erdige  Beimengungen; 
ausserdem  findet  er  sich  noch  an  einigen  anderen  Orten,  insbesondere 
anf  Cuba.  Der  gewonnene  Bohasphalt  wird  verflüssigt,  um  das  iu  ihm 
enthaltene  Wasser  su  verdampfen  nnd  die  erdigen  Beimengungen  xum 
Absetzen  zu  bringeUj  und  der  so  gewonnenen  Masse  sodann,  um  ihre 
Sprödigkeit  zu  vermindern,  entweder  natürliches,  aus  bituminösem  Sand 
oder  Schiefer  gewonnenes  Bitumen  oder  die  bei  der  Petroleomdestfllation 
nnd  der  Paraffin-Bereitung  erhaltenen  Bückstände  sugeeetst. 

Asphaltstein  ist  ein  von  Asphalt  oder  Bitumen  rollkommen  durch- 
tränktes  Gestein,  in  der  Regel  Kalkstein.  Von  den  verschiedenen  Fuud- 
Btfttten  haben  insbesondere  Bedeutung:  Yal  de  Travers  im  Kanton  Neu* 
ch&tel,  Seyssel-Pyrimont  im  französischen  Bhonethal,  St.  Jean  Maru6jol8 
im  Di^p.  du  Gard,  Lobsann  im  Klsass,  Limmer  in  HannOTer,  Yorwohle 
in  Braunschweig,  Sicilien. 

Die  Brauchbarkeit  des  Oestetus  bftngt  insbesondere  von  seiner  Feln- 
kOrnigkeit  ab,  von  der  Art  nnd  Menge  des  Bitumen^  und  von  der 
Gleichmässigkeit,  mit  welcher  dasselbe  vom  Bitumen  durchtränkt  lat. 

Schmilzt  man  Asphaltstein  unter  Zusatz  natürlichen  Asphaltes  und 
gfesst  die  Masse  in  Formen,  so  erhält  man  den  Asphaltmastix. 

T'iio  Verwendung  des  Asplialts  für  Strasscnhauzwccko  geschieht  in 
Form  von  Stampf-,  Gusa-  und  Plattenasphalt.  Am  frühesten  wurde 
Gussasphalt  verwendet,  nämlich  schon  in  den  dreissiger  Jahren  zu  Paris 
und  Lyon  bei  Herstellung  von  Fusswegen.  Bei  Strassenfahrbabncn  er- 
zielte man  befrirdigcndo  Hrgebnisse  erst  nachdem  der  Baseler  Merlau 
18f>0  gelehrt  hatte,  Stampfuüphaltdeckcu  zu  bilden;  der  Plattenaaphalt 
für  Fahrbahnen  nnd  Fusswege  kam  erst  später  auf. 

Bei  jeder  der  drei  Formen  wird  eine  dünne  Decklage  gebildet,  welche 
zu  ihrer  Unt^^rstützung  eine  starke  (Vnient-  oder  Asphaltbeton-Unterlage 
bQdarf,  für  welche  Alles  gilt,  was  schon  bei  den  Stein-  bezw.  Holznflaster- 
strassen  gesagt  worden  ist.  Kachdem  der  Beton  hart  nnd  trocken  ge* 
worden,  kann  das  Terlegen  der  Aspbaltdeke  bei  trockenem  Wetter  er» 


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I 

109 

.folgjoo;  wilrdo  das  erhitzte  Asphaltßteiiipulver  auf  nassen  Beton  ge- 
.br.ioht,  so  würde  Wasser  verdamjifen  iiud  die  Asplialtdecko  porös 
machen,  die  sich  auch  noch  bei  Zudrans  von  Waüäcr  nicht  entsprechend 
verdichten  wUrdc.  Das  Asphaltsteinptilver  also  wird  erhitzt,  je  nach 
dctn  BituuicnpT  'liiilt  auf  110  — 140'' C,  sodann  auf  dorn  Beton  ausgebreitet. 
D.iä  AufscUüttca  des  TuWcra  liat  sor^'fäitig  zu  gcschelicn,  um  ungleiche 
x/ichtiekeit  und  das  Eiubetteu  vou  Holzstücken  u.  dal.  zu  vermeiden. 
JDie  Bichtuiif;  geschieht  mit  erwärmten  Walzen  und  Stempeln  und 
schliesülicli  wird  die  Fl  ir^jc  mit  lioisson  BügcleiseD  abgerieben.  Wenige 
btuuden  danach  ist  die  Strasse  betriebsfähig. 

Weiter  iet  noch  xu  bemerken,  dass  mau  bei  der  AuefQlirting  der 
Decke  qner  über  die  Strasse  reichende  Streifen  von  mehreren  Meter 
Hrefte  an  einander  reiht.  Die  Dicke  der  «gedichteten  Asphaltschichte  be- 
triigt  bei  Fahrbahnen  4 — ü*^'",  bei  Fusswegen  2—2^*^°*;  die  lockere  Schichte 
erli&lt  deshalb  eine  Ueborhöhung  von  etwa  bO^to-  WAhrend  des  Betriebs 
der  Strasse  nimmt  die  Dichtigkeit  noch  langsam  zu.  Die  Stärke  der 
Asphaltdecke  der  Roe  Borgfero  in  Paris  war  in  16  Jalir»'/i  von  C^'"  auf 
4,3*^"*  zurückgegangen,  wahrend  die  Gewichtsverminderung  nur  ö^'/o 
trag.  Dietrich  hat  das  specifischo  G-e wicht  von  eben  hexgestelltem 
Stnnijjfasijhalt  zu  2,05  und, 2,10,  von  A^plialt,  welcher  schon  mehrere 
Jahre  dein  Vcrkchro  ausgesetzt  war,  zu  2,25—2,35  gefunden. 

Der  G  u  a  b.i  h  al  t  kommt  jetzt  gewöhnlich  nur  für  Fuaswege  in 
Anwendung.  Die  zerschlagenen  Mastixbrote  werden  unter  Zusatz  von 
Bitumen  goschuiolzon  und  mit  ^?aud  oder  gesiebtem  Kies  innig  gemengt, 
die  Masse  sodann  mit  eisernen  Löffeln  auf  die  Betonunterlage  aus- 
gegossen, mit  Spachteln  geebnet  und  gedichtet,  sohliesslioh  feiner  Sand 
oder  Steinmehl  aufgetragen  und  mit  hölzernen  ilobeln  eingerieben. 

Die  Menge  des  dem  Mastix  zuzuseteenden  Bitumens  und  Kieses 
wechselt  mit  dem  Bitumengehalt  desselben  und  den  kliiuatischen  Ver-  ' 
hftltnisses.  Die  Decke  soll  im  Sommer  nicht  za  weich,  im  Winter  nicht 
bröckelig  werden.  Der  Kies  nud  Sind,  gleichförmig,  nicht  viel  aber 
Z«insengrÖ68fl,  wird  vor  der  Verwendung  gewaschen  und  getrocknet. 

Auch  hierbei  wird  die  Aspiiaitjuasso  In  Streifen  aufgebracht,  bei 
IFttsswegen  von  1,6— 2,0^"*  Dicke;  stärkere  Schichten  gewöltulich  in  zwei 
Ijagcn.  Der  Band  des  zuletzt  verlegten  Streifens  muss  vor  Anscliluss 
des  nftehsten  erweiclit  werden;  auch  beim  Anschluss  der  Asphaltdecke 
uu  KonatruUtionstheile  aus  anderem  Material  ^iollen  diese  erwärmt 
worden. 

Eine  dritte  Art  von  Asphaltirung  besteht  dnrin,  dass  man  fertige  go- 
prcssto  A  s  p  h  a  1  tp  1  a  1 1  0  n  von  regelmässiger  Form  auf  dem  Beton  in 
Verband  verlegt  und  die  Fugen  zwischen  denselben  entweder  durch 
Verstreichen  mit  Asphaltmastix  oder  aber  dadurch  dichtet,  dass  man 
Aspbaltstcinpulver  einstreut.  Damit  die  Platten  satt  aufliegen,  erwärmt 
mnn  sie  vor  dem  Verlegen  oder  legt  sie  in  eine  dUnue  bchichte  Sfbnd 
oder  Asplialtsteiupulver. 

Plattenasphalt  ist  dort  von  Vortheil,  wo  Geschäfte  zur  Ausführung 
von  Stampf-  und  Ciiissasphalt  nicht  bestehen  und  es  sich  nicht  verlohnt, 
grössere  Vorbert>itungon  zu  treffen,  oder  wenn  Gründe  gegen  die  Vor- 
nahme der  zur  Herstellung  von  Stampf-  oder  Oussaspbalt  erforderlichen 
Kinzolarbciten  sprechen.  In  Deutschland  hat  sich  z.  B.  Kahlbetzer 
in  Deut/.  1873  die  Anfertigung  von  Asphaltpiatton  patentiren  lassen. 

Besondere  Sorgfalt  verlangt  der  Anschluss  der  Asphaltdecken  an 
die  Gleise  der  Tramhahnen.  Dieselben  werden  nicht  bis  unmittelbar  an 
die  Stränge  geführt,  sondern  dazwischen  Streifen  aus  Stein-  oder  Hols- 
pfilaster  oder  auch  Stc;in?r!iwellcn  an'_feT)r;icht. 

Man  hat  vieltacli  verbucht,  Ersatzmittel  für  den  natürlichen  Asphalt- 
ateltt  an  gewinnen,  welche  billiger  zu  stehen  kämen  als  dieser,  ohne 
Aass  man  aber  bis  jetzt  zu  einem  I  cfiiedigendon  Ergebnisse  gelangt 
w:lro.  Zu  orwalmen  sind  liier  Diotrich's  deul.sclier  St.impfaaphalt, 
sowi'j  ein  anderer  deutscLur  Stampfasphalt,  das  Gummipüaätör  von 
Busse. 

Der  vielfach  genannte  Barberasphalt  hat  ebenfalls  bisher  in  Europa 
keinen  Firfolg  gehabt,  während  er  in  Amerika  seit  Endo  der  siebziger 
Jahre  bis  lt>'J3  in  35  Städten  eine  Ausdehnung  von  Ö'/2  MilHonon  qm 
erlangte. 

Die  Masse  für  die  Decklage  des  in  Amerika  „Trinidadasphalt 
pavement*^  geuaunten  Ttlasters  besteht  dem  Gewichte  nach  aus  12 — 15% 
gereinigtem  und  mit  Bttckständen  der  Petroleum  Baffinerie  versetztem 
TrinidadAsphalt  (Aspbiltic  oement)»  83 -70 o/q  Sand  und  6-l&%  gepulver- 


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110 


tem  Kalkstein,  welche  Theile  nach  Erhitzung  der  beiden  ersten  in  be- 
sonderen Apparaten  gründlich  gemischt  werden.  Die  Mischungsverhftli- 
nisse  wechseln  fibrigens  je  nach  der  Axt  des  Terwendeten  Sandes  und 
dem  Klima. 

Die  AuBführung  der  Decklagen  erfolgt  ganz  ähnlich  wie  die  des  ge- 
wöhnlichen Stampfasphaltes,  nur  wird  zuletzt  noch  eine  schwere  Dampf- 
walze verwendet. 

Als  besoTiderer  Yortheil  der  Barberasphaltdeckea  wird  die  geringere 
Glätte  hervorgehoben. 

*  Weiteres  Über  Asphaltsirassen,  insbMonderd  aiieli  Uber  Kostea  u.  dgL 
siehe:  „Yergleioh  zwischen  Asphalt-  u.  Holzpflaster*'. 

Asphaltbeton-  (Pechschotter*)  Strassen. 

Um  die  gewöhnlichen  Steinschlagstrassen  namentlich  hinsiefatUeh 

der  Staub*  und  Bchniutzbildung  zu  verbessern,  hat  man  zuweilen  die 
Zwischenräume  der  Geschlägsstilcke  mit  natürlichem  Asphalt  oder  mit 
einer  künstlichen  Mischung  aus  Steinkohlentheerpech  und  Kreosotöl 
oder  anch  mit  Steinkohlentheer  mit  Pechzusata  ausgefüllt. 

Bei  der  Ausführung  wird  das  erwärmte  Kleingcschläg,  das  keine 
allzu  grosso  Härte  haben  eoll,  mit  der  bituminösen  Masse  gemischtj  auf- 
gebracht und  durch  Stampfen  oder  Walzen  gedichtet,  oder  auch  für  sich 
eingebettet,  sodann  im  trockenen  Zustande  mit  Theer  ausgegossen  und 
schliesslich  unter  Zugabo  von  Steinsplittern  abgewälzt. 

Hierher  gehört  auch  der  sogenannte  Granitasphalt. 

Vergleich  zwischen  Asphalt-  und  Holzpflaster. 

Verschiedene  bisher  nicht  besprochene  Verhältnisse  werden  sich  bei 
einem  Vergleich  zwischen  Asphalt-  und  Holzpflaster  klarstellen  lassen, 
im  Uebrigen  wird  noch  auf  die  Unterhaltung  der  Strassen  rerwiesen. 

Ein  Strassenmaterial  für  G-rossstädte  soll  den  Lärm  dllmpfeii,  wenig 
Staubentwickelung  veranlassen  und  keine  Gelegenheit  zur  Ansammlung 
fäulnissfähiger  Stoffe  geben.  Holz  dämpft  den  Lärm  besser  wie  Asphalt, 
jedenfalls  hinsichtlich  des  Pferdegetrappels,  dagegen  rerdient  letzterer 
den  Vorzug  im  Hinblick  auf  die  Abntitzuug  und  den  Umstand,  dass  er 
keine  Fugen  besitzt  und  undurchdringlich  für  Flüssigkeiten  ist. 

Bei  weniger  sorgfältiger  Ausführnng  und  Unterhaltung  des  Holz- 
l»fla8terli  treten 'dessen  Eigenschaften,  Flflssigkeiten  anfisasangen  und 
In  die  Fugen  aufzunehmen,  jedenfalls  sehr  merklich  hervor;  für  Auf- 
'stellungsplätze  von  Droschken  etc.  ist  Holzpflaster  ungeeignet.  Neuor- 
dings ist  man  nach  den  Erfolgen  der  Pariser  und  Londoner  Ingenieure 
sn  einer  wesentlichen  Verbesserung  gelangt,  so  dass  die  Hoffnungen 
auf  das  Holzpflaster  wieder  neu  belebt  wurden;  immerhin  sind  aber  die 
Erfahrungen  in  Deutschland  erst  noch  zu  vervollständigen  und  vielleicht 
wird  man  sich  entschliessen  müssen,  Holzpflaster  bei  uns  aus  hygieni- 
schen Grttnden  frülier  auszuwechseln,  als  es  sonst  nothwendig  erschiene. 

Von  grosser  Bedeutung  ist  es,  uass  auf  glatten  Bahnen  die  Stösse 
und  Erschütterungen  der  Fahrzeuge  und  die  zu  ihrer  Fortbewegimg  er- 
forderlichen Zugkräfte  vermindert  werden. 

Im  Jahre  18()5  hat  Löon  Male  für  Paris  eine  Ersparniss  von 
6,8  Millionen  Mark,  in  den  siebziger  Jahren  Weise  und  Gottheiner 
für  Berlin  einen  I^utzeu  von  rund  3  Millionen  Mark  ausgerechnot  für 
den  Fall,  dass  Asphalt«,  Holz*  und  gutes  Granitwttrfelpflaster  an  Stelle 
des  alten  schlechten  Steinpflasters  treten  würde.  Im  Einzelnen  hatten 
sich  Sachverständige  dahin  ausgesprochen,  dass  die  Kosten  des  Huf- 
beschlags bei  Verwendung  eines  guten  Granitpflasters  sich  um  15  ^/e,  bei 
Einffthrung  von  Asphalt  aber  ttm  SSVs^/o  gegen  den  bisherigen  Betrag 
vermindern  würden.  In  Betreff  der  Nutzungsdauer  der  Pferde  glaubten 
diese  Gowährsmiinncr  eine  Verlängerinig  derselben  um  '/4  bis  '/j  in  Aus- 
sicht stelleu  zu  küuueu.  Auch  die  üeparatur-  und  Abnützungskosteu 
der  Fahrzeuge  nahmen  dieselben  Jährlich  um  Vs  bis  V>  geringer  an 
Diese  Annahmen  sind  in  der  Hauptsache  anoh  durch  die  Erfahrung  he- 
Slätigt  worden. 

lu  die:ser  Hinsicht  gewähren  Asphalt  una  Holzpflaster  grosse  Vor- 
tlieile,  besonders  ersterer  bei  seiner  Ebenheit  und  Oltttte.  Dagegen  tritt 
die  Glätte  als  eine  I [anptschwäche  der  Asphaltstrassen  unter  Urastfl  ;  len 
sehr  stark  hervor,  besonders  wenn  der  i>taub  durch  einen  leichten  Hegen 
oder  Nebel  in  Schlamm  verwandelt  wird.  Wesentlicli  bessern  lässt  sich 
dieser  Umstandduroh  grosse  Beinliohkeil;,  insbesondere  durch  WasehungaiL 
daau  durch  Sandstreuen. 


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III 


Die  Erfahiang  lehrt,  dass  die  Zahl  der  Torkommenden  FferdestUrse 
in  dem  Maasse  abnimmt,  als  die  in  Zusammenhang  stehcudon  asphaltirten 
Strassen  an  Ausdehnung  zunehmen  und  je  seltener  Ueberg&nge  zwischen 
Tersohiedenen  BelagSArten  tUttfinden. 

Bei  ProBtwetter  zeigen  auch  Holzpflasterungeu  öfters  grosse  Glätte, 
was  sich  z.  B.  besonders  zwischen  den  8chienea  der  Irambi^gleise 
fühlbar  macht 

Als  Grenz warth  des  zulästigen  SteigungsverhältnisseB  wird  bei 

Asphalt  öfters  1:60  festgehalten,  zuweilen  1:75  boi  starkem  und  1:66 
bei  geringcrem  Verkehr  (in  London  kommen  oinzelno  stärkere  Steigungen 
vor),  zwischen  den  Schienen  der  Pferdebahugleise  ist  Asphalt  höchstens 
noch  bei  1 :  lUO  anwendbar. 

Für  Holzpflaster  nimmt  Staytoji  als  grösstzulässige  Steigung  1:20 
an,  in  Beutscliland  wird  öfters  1:40  festge  Ii  alten.  Der  Vollständigkoit 
halber  sei  endlich  noch  bemerkt,  dass  im  %Vinter,  wenn  der  Sclmee  auf 
der  Strasse  liegen  bleibt,  die  gering  Qnexneigiiiig  der  Asphaltbahnen 
aogenebm  empfunden  wird. 

Im  Allgemeinen  kann  man  sagen,  dass  aicli  für  den  schweren  laug- 
samen Verkehr  Asphaltbelag,  fttr  den  sohweren  schnellen  Verkehr  Stein- 
pflaster mit  schmalen  Beihen  uad  fftr  4eii  leicbteiiy  sohnellen  Verkehr 
Holzpflaster  am  besten  eignet. 

Bei  Asphaltstrassen  lassen  sich  die  Flickarbeiten  ohne  wesentliche 
8i5rung  des  Verkehrs  durobfOhren  und  eine  gänsliche,  die  Sperrung  der 
Strasse  bedingende  Erneuenmg  der  Decke  kommt  nur  in  längeren 
ZwiHchenräuraen  vor,  währf^nd  bei  Holzpflaster  durchgreifende  Aus- 
besserungen unter  gleichen  Verhältnissen  öfters  vorkommen  und  schon 
die  FliokiaTbeiten  stärkere  Störungen  bedingen. 

Eine  ausschlaggebende  Bedeutung  bei  der  Wahl  der  Bolagsart  haben 
deren  Kosten,  doch  ist  es  Hchwer.  einigermaassen  zutreffende  Angaben 
iin  Allgemeinen  zu  machen,  weil  eine  grössere  Zahl  verschiedenartiger 
Umstände  dabei  in  Betracht  kommen,  deren  Binflnss  nioht  immer  genau 
genug  festgestellt  werden  kann. 

Einiges  ist  unter  nAngahen  Uber  Arbeitsaufwand  und  Kosten''  zu 
finden. 

ITueswege,  Sommerwege,  Beitwege. 

Die  Konstruktion  der  Fusswege  der  Strassen  uusserhalb  der  Städte 
ist  höchst  einfach,  «les^leichen  diejenige  Rtädtischer  rrachtstrasson 
innerhalb  der  Anpflanzungen;  viel  mehr  Sorgfalt  verlangt  die  Befestigung 
der  eigentlichen  Bürgersteige. 

Für  Pflasterungen  derselben  mit  Ifatnrsteinen  gilt  in  der  Haupt- 
sache das  für  Fahrbnhnen  (Toaagte,  nur  dass  die  Pflastortücke,  den  ge- 
,  riugeren  Angriffen  entsprechend,  nicht  vollkantig  und  in  kleineren  Ab- 
messungen mit  KopfAäohen  yon  8— U^'^'*  Seite  and  starker  Verjüngung 
natoh  unten  zur  Verwendung  kommen. 

Bei  Mosaikpflaster  ati«  kleinen  pyramidenförmigen,  in  feinem  Sand 
mosaikartig  versetzten  Stücken  von  etwa  ö—lO*^*^  Seitenlange  werden 
unter  Zuhttlfenatame  von  Lehren  Figuren  gebildet. 

Ausserdem  kommen  Natursteine,  namentlich  Granit,  Kalk-  und  Sand- 
ßteine,  sowie  trachytische  Gesteine  in  l'Iattenlorm  zur  Verwendung  in 
quadratischer  oder  rechteckiger  Form,  uit  von  sehr  bedeutender  Soiten- 
länge.  Die  Dioke  der  Platten  wechselt  je  nach  der  Grösse  etwa  zwischen 
5  und  lo*"*',  die  Verlegung  erfolgt  ge\vr)h!ilioh  in  Mörtel. 

Besonders  häufig  kommen  für  Fusswego  plattenförmigo  Kunst- 
steine in  Verwendung.  In  Gegenden,  wo  Klinker  üblich  sind,,  bildet 
aäüan  aus  ihnen  einen  Belag,  indem  man  sie  zwischen  hochkautig  ge* 
■teilten  EinfassuiiRsreiheu  lliicli  in  Mörtel  oder  Sand  verle^'t. 

In  anderen  Ge^cndcii  stellt  man  gebrannte  Thon  platten  her, 
häufig  in  quadratisciicr  Form  mit  15— 22«™  Seitenlänge  und  8— 5<^'"  Dicke, 
die  obeve  Ptfteho  glatt,  gerippt  u.  dgl.  m.  Unter  vielen  Bczu^^sorten 
seien  nur  Grosshessolohe  bei  München,  Mettlach,  Degerloch  bei  Stutt- 
gart, Meustadt  in  der  Pfalz,  Stettin,  Charlottenburg  genannt.  Als  Unter- 
lage für  solche  Platten  dient,  wenn  der  Untergrund  nicht  sehr  fest  und 
gleichmäseig  ist,  eine  Bettung  von  Sand,  Kies,  liegenden  Backsteinen 
oder  Beton,  auf  welchen  die  Platten  in  Mörtel  versetzt  werden;  Aus- 
giessen  der  Fugen  mit  Cement. 

AehnUehes  gilt  Ittr  Schlaokenplatten  und  Oementplatten; 
letztere  erhalten  gewöhnlich  grössere  Abmessungen  (Der  Portland- 
cement  und  seine  Anwendungen,  Berlin  18f)2>  und  werden  in  Kalkmörtel 
Texsetzt. 


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Von  BQsaniiiienliäiigBnden  Deekla^on   sind   Asphnli-  nnd 

Cementbel^igo  ITttr  Fagswege  von  Bedeutung.  Gussasphalt  kommt 
häufiger  vor  als  Stampf asphalt,  letzterer  besonders  dort,  wo  stärkere 
Angriffe  auftreten ,  auch  Piatteuasphalt  kann  zur  Augfahruui; 
kommen.  Die  Betonanterlage  bei  Fusswegen  wird  6<-15^">,  die  ge- 
gossene oder  gestampfte  Decke  1,5  —  2,5^'"  stark  gemacht,  Platten  erhalten 
eine  Dicke  von  etw  a  3*^"^.  Die  Gussmasse  wird  durch  Schmelzen  des 
Mastix  rait  wenig  Bitumen  und  durch  Mengung  mit  40 — 60%  (dem  Ge- 
wichte naofa)  feinem  Kies  erzielt;  die  MischnngSTerhftltiiiese  Je  na<A 
dem  Klima  wechselnd. 

Gerne atbelägo  werden  wie  bei  Fahrbahnen  hergestellt.  Unter- 
lage eine  10— lö^**'  dicke  Schichte  mageren  Betone  (1  Banmtheil  Gement, 
10  Th.  Sand  und  gereinigter  Kies  oder  Steinschlag),  auf  welche  noch 
vor  ihrer  Krhärtnnj^  eine  Schichte  von  1,6—3,0^^  Höhe  (1  Cement, 
1  Sand;  aufgewalzt  wird.  Zur  Vermeidung  von  Bissen  die  Streifen  de« 
Beton  nfoht  lllier  2"  breit,  als  bleibende  oder  vorfibergehende  l  ugen* 
einlagen  Dachpappe,  Holzleisten  und  Blechstreifen,  zuweilen  auch  statt 
Streiten  rechteckige  Felder  gebildet;  die  Oberfläche  durch  künstliche 
Fugen  (3"^  tief)  eiugetheilt  oder  mittelst  gezahnter  Walze  geraubt. 
Nach  Abbinden  det  Oemento  eine  Sandschicht  aufgebracht,  die  angen&sst 
einige  Tage  auf  dem  Cement  Torbleibt;  danach  der  Fusiweg  dem  Ver- 
kehr tibergeben. 

Bei  gutem  Wetter  lassen  die  üblichen  Belagsarten  der  Fusswege 
wenig  SU  wünschen  ttbrig)  nur  Schlackensteine  werden  allnj&hlich  glatt; 
bei  nebligem  Wetter  und  Schneefall  werden  Granit-  nnd  Gemen^latten 

besonders  glatt. 

Wenn  Gas-  und  Wasserleitungen  unter  den  Fusswegen  liegen,  so  ist 
die  Herstellung  eines  undorohlftssigen  Belags  auf  die  ganze  Breite  des 
FusBweges  nicht  rathsnm;  es  sollte  wenigstens  ein  Streifen  von  0,5'^ 
Breite  mit  durchlässiger  Pflasterung  versehen  werden. 

lieber  Kotten  Ton  Fniswegbelägeu  siehe  den  letsten  Abschnitt:  An- 
gaben Uber  Arbettsanfwand  und  Kosten. 

Nebenanlagen  der  Strasrea. 

Prell-  oder  Abweissteine,  unbearbeitete  oder  auch  prismatisch 
zugerichtete  Natursteine,  welche  in  gegenseitijfen  Abstünden  von  2 — 6'", 
wenig  innerhalb  des  titrasseurandes  eingegraben  werden,  so  dass  sie 
0,4—1,0"^  über  die  Strassenoberfläche  hervorragen. 

Geländer  ganss  aus  Holz  empfehlen  sich,  wo  dieses  Material  leicht 
zu  beschaffen  ist;  es  werden  entweder  nicht  entrindete  Stücke  sowohl 
für  die  Pfosten  wie  aucli  die  wag^rechteu  Kiegol  verwendet,  wobei  diese 
an  jene  angeblattet  und  mit  Nägeln  befestigt  werden,  oder  man  bentttei. 
beschlagene  Hölzer,  die  Pfosten  und  die  darüber  liegenden  Holmo  iu 
Stärken  von  0,16/0/2ü"\  die  eingezogenen  oder  ebenfalls  angeblatteten 
Kiegel  in  verschiedenen  Stürken  je  nach  ihrer  freitragenden  Länge. 

"Vielfach  kommen  Pfosten  aus  Natur-  und  Kunststein  (Höhe  1,2", 
Qnersclinitt  bei  sehr  festem  Material  0,20/<>,Hü'")  und  zwischen  ihnen  ein 
oder  zwei  beschlagene  üölzer,  eiserne  iiöiirojä  oder  T-Eisen  zur  Ver> 
Wendung. 

Auf  MauMn  und  Brucken  aus  Stein  empft;hlen  sich  vor  AH^^m 
Brüstungen  aus  Bruchstein-  oder  Ziegelmauerwerk  mit  Abdeckung  von 
Beton-  oder  Stein q.uadern.  Solche  Brüstungen  werden  in  Stärken  vuu 
etwa  0,4-0,6"*  bei  einer  Hohe  von  mindestens  1,0">  voll  oder  durehbrooheu 

aUSgefiilirt. 

Lebende  Zäune  und  Hecken  aus  Fichtenpflanzon,  Schleedorn  u.  dgl., 
wobei  die  jungen  Stecklinge  in  mehreren  Purallol reihen  versetzt  werden, 
erhalten  bis  an  deren  Brstarknng  eine  UnterstOtsung  durch  leichte  Holx- 
geläuder. 

Die  Anpflanzung  von  Biiuniftn  an  den  Seiten  einer  Landstrasae 
dient  vor  Allem  zur  Sicherung  de«  Verkehrs,  dann  aber  auch  zur  £r- 
sielung  von  Annebmlichkeit  und  eines  schönen  Eindruckes.  Dieselben 
bieten  den  Scliutz  der  Abweissteine  und  kennzeichnen  die  Strassen- 
richtuug  bei  Nacht,  nach  Schneefall  und  unter  Umständen  bei  Hoch- 
wasser, daneben  gewähren  sie  Schatten  und  liefern  einen  nicht  zu  unter- 
schätzenden Krtrag  au  Früchten  oder  Hulz.  Diesen  Vorzügen  gegenüber 
treten  die  Nachtheile,  dass  der  Schatten  der  HJinme  das  Austrocknen 
der  Strasse  vorzögert  und  ungünstig  für  die  bebauten  angrouzouiou 
£lftoUea  iflty  in  den  Uiutergruud. 


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113 


Bei  genügend  breiten  Bermen  kommen  die  Bäume  gewöhnlicli  inner- 
halb des  Strassonrandcs  zn  ptohon,  j^inveiloii  werden  die  "Fusswege,  um 
den  Verkehr  nicht  zu  beacliräaken,  um  einige  Decimeter  verbreitert  oder 
es  wird  nur  fOr  jeden  Baum  eine  halbkreisCdTmige  Ansohüttiing  her- 
gestellt. Bei  scbmalon  Strassen,  niedrif^eii  Dämmen  oder  scicbten  Ein- 
schnitten können  die  licäuiiie  f^ncli  an  den  Fuss  der  Jiöschnugen  zu 
stehen  kommen.  Die  Tiefe  der  Daumgrubcu  wird  im  Durchsoiknitt  1,0"' 
betragen,  der  Durchmesser  derselben  gpewöbnlicb  mehr  als  1^0™«  ihre 
Oberfläche  soll  0,1"^  über  der  Oberflache  des  Fusswopes  liegen;  dor  cregen- 
seitige  Abstand  der  Uiiume  5  —  15'",  jo  iiach  ihrem  Wiictis  oder  auch  mit 
HUcksicht  auf  die  biclierheit,  weiche  sie  den  Fulirweiken  gewäliren 
sollen. 

Ftkr  die  zu  wählende  Baumart  ist  vor  Allem  Bodenbeschaffenheit 
und  Klima  maagggebcnd,  ausserdem  das  gute  Aussehen,  besonders  bei 
städtischen  Strassen.  Für  Lundstrassen  kommen  namentlich  Obst-  und 
Waldbäiime,  für  die  Stadt  insbesondere  Ahorn,  Linde,  Esche,  Kastanie 

in  Betracht. 

Eine  besonders  sorgfältige  Behandlung  verlangen  i^aumpflanzungen 
in  den  Stidten,  weil  sie  hier  unter  besonders  ungünstigen  Umständen  be* 
stehen,  vor  Allem  mfissen  die  Bäume  oine  reichlichere  Hamnsschichte  als 
an  den  Landstrassen  erhalten  und  dürfen  in  nicht  zu  jugendlichem  AUer 
eingesetzt  werden.  Die  Belagdecke  der  ii^trasse  darf  keinesfalls  Uber  die 
Banmgruben  reichen,  diese  wird  mit  darohbroohenen  Kisenplatten  oder 
mit  einer  KicH-  oder  Rasenschiohte  abgedeckt.  Die  Gasrohre  müssen 
thunlich  weit  von  den  Bäumen  rerlegt  nnd  mit  IiüftongsTorrichtongen 
▼ersehen  werden. 

Zorn  Sohntse  der  Banmstttmme  dienen  anf  dem  Lande  besw.  in  der 
Stadt  PHähle  nnd  Ummanteluugen  aus  Holz  (Dornen)  oder  mit  besonderer 
BUcksicht  auf  gutes  Aussehen  aus  Drahtgeflecht,  Eisenstftben,  durch- 
brochenem Slseubleoh  u.  dgl.  von  etwa  2"^  Höhe. 

Ueber  die  Stellung  der  Baumreihen  in  den  städtischen  Strassen  war 
schon  beim  Querschnitt  derselben  die  Hede;  bemerkt  muss  noch  werden« 
da^s  die  Bäume  nicht  zu  nahe  an  die  Randsteine  gesetzt  werden  sollen, 
damit  diese  nicht  beim  Wachsthum  der  Bäume  Yerschicbungcu  erloidenj 
suweilen  wird  der  Abstand  von  festgehalten. 

Laternenpfosteu  stehen  häufig  dicht  am  Kandstein. 

Auch  Einfriedigungen  erhalten  in  den  Städten  und  deren  Umgebung 
eine,  ääthetiächeu  Anforderungen  entsprechende  Ausbildung. 

Üeber  Baumpflansungen,  hlcherheitsanlagen  eto.  siehe  noch  die  Be- 
stimmungen fttr  die  Anlage  der  prenssischen  Staatsstrassen  S.  120. 

Ünterbaltiing  der  Strasgen. 

Die  Unterhaltung  der  Strassen  erfordert  eine  Summe  von  Thätig- 

keitcii  7Ai  dem  Zwi fk,  dieaelbou  in  allen  ihren  Theilen  in  soh-liem  Zu- 
stande zu  erhalten,  dass  den  V' erkel)r^•ansp^üchen  dauernd  möglichst 
gut  Genüge  geleistet  wird.  Es  handelt  sich  dabei  um  die  Beseitigung 
aller  Art  Abnützung  und  nes<  ]i.i<ligung,  wie  solche  beim  Verkehr,  durch 
Witterungseinflüsse  nnd  sonstige  rmstände  hervorgerufen  werden,  durch 
gewiäse  technische  Leistungen,  dann  aber  auch  um  vorbeugende 
administrative  Maassregeln,  durch  welche  jede  Benützung  der 
Strasse  hintangehaltcn  werden  soll,  welche  nach  allseitiger  Beurthoilung 
mehr  ScIkkIcii  als  Nutzeii  br'mgon  vriirdo. 

Von  letzteren  war  thoil\iei&e  bei  üeäprcchung  der  f^uhrwerke  die 
Bede,  als  Verordnungen  über  Kadfolgenbreiten  und  Achsbelastungen 
u.  dgl.m.  angeführt  wurden.  Hier  kommen  hauptsächlich  die  technischen 
Maass nahmen  in  Betraohtj  welche  immer  einen  bedeutenden  Kostenauf- 
wand verursachen. 

Oerselbe  stellt  sich  sehr  verschieden  je  nacli  der  Art  und  Grttsse 
des  Verkehrs,  der  Linienführung  und  Konstruktion  der  Strasse,  der 
Sorgfalt  und  der  Methode,  nach  welcher  die  Unterhaltung  erfolgt^  den 
klimatischen  Verhältnissen  und  den  Lohnsätzen. 

Es  ist  schon  bei  anderer  Gelegenheit  betont  worden,  dass  eine  un- 
günstige Lage  der  Strasse  an  Hängen,  welche  Wind  und  Sonne  nicht 
ausgesetzt  sind,  oder  in  Wäldern,  wo  ebenfalls  das  Austrocknen  der- 
selben langsam  vor  sich  geht,  sehr  deutlich  im  ünterhaituugsauf wunde 
zum  Ausdruck  komme,  dass  ebenso  die  Längsgefälle  der  Strasse  in 
dieser  Beziehung  von  merklichem  Einflüsse  seien,  dcsgleicln  n  der  Um- 
stand, ob  eine  Scliotterstrasse  künstlich  gedichtet  wird  oder  uirht. 

Jedenfalls  koiumen  bierbci  nicht  uulcdcutendc  Summen  in  Betracht. 

XXV  Bheinhard's  Kai.  1898,  Gehefteter  Theil  II.  8 


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114 

In  Bayern  waren  im  Jahro  1894  vom  Staate  682Ö  km  StxaBsen  zu 

unterhalten.    Hierfür  waren  verrcnschlagt  für 


CTriindentöCliädiguug  der  Materialgruben     .       14079  Mk. 

Deckmaterial   1408727  « 

Schlamm-  u.  Staubabsiehen,  sowie  Siabetten    20F084  « 

Schlamm  abfuhr   24042  « 

Regulirung  der  Fussbänke  und  Gräben  .  .  37114  « 
Kleinere  Brttcken  und  Durchlässe  .  .  .  ,  106458  « 
Stützmauern  und  Böschungspflaster     •   •   •      18276  « 

Ortspilaäter  und  Kebenanstalten   248005  « 

Werkzeuge   33866  c 

Zusammen  .  2093236  Mk. 

Im  Anschlage  für  die  Flnaneperiode  1896/97  waren  von  6821,8  km 


Strassen  0771,4  als  ohauflsirt»  604  km  als  vollständig  gepflastert  aitf< 
geführt.  Von  ersteren  waren  rund  40  "  o  mit  hartem,  60'Vo  mit  weichem 
Material  beschottert.  Die  Gesammtkoston  der  Unterhaltung  für  1  Jahr 
betrugen  2280160  Mk.,  also  die  KoBten  fOr  1  km  S34  Mk.  Hierin  sind 
Jedoch  die  Löhne  der  Strassenwärter  nicht  inbegriffen.  Für  das  ganze 
StrnsRennctz  sind  1089  Wärter  aufgestellt,  deren  jeder  durcbsclmittlich 
6^4  kni  zu  versorgen  hat. 

In  Württemberg  z.  B.  betrug  der  kilometrische  Aufwand  für  die 
ordentliche  Unterhaltung  der  Staatsstrassen  in  dem  Beohnungsjahre 

1894/95: 

für  Material  sammt  Steinbrüchen,  Kiesgruben,  Schlamm- 


ablagoruugsplätzen  und  Zerkleinerung   .   309  ALk. 

für  Strassenmeister   86« 

für  Strassenwärter    ,   ,  ,   •   .    .  196  « 

für  Taglohu-Arbeiteu   42  « 

für  Prämien  der  \V arter   7  « 

für  Walzen   66  « 


im  Ganzen  durobsohnitiliolL  .  664  Mk. 

Auf  das  Kilometer  and  100  Zugthiere  ansgesoblagen,  betrug  der 
Aufwand  292  Mk. 

Weiter  betrug  im  genannten  Jalire  rlcr  kilometrische  Aufwand  für 
besondere  Ausbesserungen  an  den  Staatsstrassen,  nämlich 
für  Ausbesserungen  an  Böschungen,  Nebenwegen, 

Mauern  n.  dgl.  durehschnittliob  17  MJc 

für  Ausbesseningen  an  Brücken  und  Dohlen    .   .     7  « 
€  «  «  Schranken,  Däii\men,  Ufern     0,82  « 

«   Unterhaltung  der  Kilometersteine  und  Bäume     6  -« 

im  Ganzen  durchschnittlich   .   31  Mk. 

Die  Länge  der  TOm  Staate  unterhaltenen  Staatsstrassen  war  im 
Beohnnngsjabre  1894/96  2726,078  km.  Am  1.  J anuar  1896  waren  83  Strassen- 

ujeistcr  angestellt,  von  welchen  jeder  eine  Strassenstrecke  von  durch- 
schnittlich 82,6km  Länge  zu  beaufsichtigen  hatte;  die  Zahl  der  stiuidipon 
Strassenwärter  betrug  932,  welchen  Distrikte  von  der  mittleren  Lange 
2924*^  ;!ugetheilt  waren  und  deren  jährlicher  Gesammtlohn  die  Summe 
von  539065  Mk.  erreichte.  Dazu  kamen  für  unständige  Wärter  und 
Brückenwärter  bezw.  1383  und  510  Mk. 

Für  die  Unterhaltung  von  4006,330  km  Landstrassen  wurden  1882/83 
in  Baden  im  Staatsbudget  jährlich  1810808  Mk.,  also  482  Mk.  für  1  km 
bewilligt.  Nach  den  Voranschlägen  entfielen  davon  auf: 

1.  Untcrhaltungsmaterial   47,03% 

2.  Strasscnwärtorgehaltc  und  Hülfswärter   34,67  « 

3.  Unterhaltung,  Erneuerung  und  Vermehrung  der 
Binnenpflaster)  Brücken,  Schutsanstalten  und 
Baumpflanzungen,  ausschliesslich  Neubauten  und 
Hauptreparaturen  von  Über  2000  Mk.  Kostenbetrag  13,40  € 

4.  Dienstkleidung  und  Arbeitsgeräthe  der  Wärter, 
sowie  Unterricht  derselben  in  der  Obstbanrnschule, 
Vermessuncr  uutl  Vorst  ei  mint,'  der  Strassen,  BemunS- 
ration  und  Unterstiitzuncr  fi*'r  W-irter  2,82  « 

6.  Bezahlung derFrohudon  für Scüuccbabuon,kleinere 
Hoohwasserbeschädigungen  vl  Unvorhergesehenes    2,68  <t 

lOO/WO/o 


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115 


Str«8Heiireinigaiig. 
Bateitigiing  Ton  Sohlamm  nnd  Staub. 

Sobald  sich  bei  Begeu  oder  Thauwetter  Schinuim  auf  der  liaudstrasse 
gebildet  bat,  ist  derselbe  yon  der  Fabrbahn  zu  catfcrnen,  und  zwar 
solange  er  noch  hinreichend  weich  ist  un  l  -icli  leicht  mit  djT  Kritcko 
abzielien  läset.  Es  geschieht  dies  von  der  Strabseuachso  aus  gegen  die 
!Fu8sbänke  hin  in  der  Art,  da^-i  man  zuerst  für  ein  Fuhrwerk  eine 
I*l&che  von  2™  Breite  auf  eine  Länge  von  etwa  100"*  säubert  und  als- 
darin  (Ion  Streifen  auf  4"^^  vt-rliroitort.  Dio?r  Arbeit  ist  mJVglichst  zu  be- 
gclüeunigeu,  nöthigonfalls  unter  Einstellung  von  Hilfsarlieitern.  Die 
abgezogene  Masse  ist,  solange  sie  noch  nicht  zu  fegt  geworden,  in  kleine 
Haufen  mit  gegenseitigi  n  Abständen  von  5—6"  zu  setzen.  Manchmal 
wird  der  sohr  fl'i?^i;_r(^  Schlamm  in  den  Strasaeugrabeu  gezorton  und 
später  wieder  ausgehoben,  manchmal  bleibt  auch  der  nach  der  Seite  ge- 
Kogene  Schlämm,  ehe  er  zusammengehäuft  wird,  liegeo,  bis  er  hinreichend 
fest  geworden.  Erst  wenn  die  ganze  Länge  eines  Strassenbezirkes  vom 
Schlamm  befreit  ist  und  die  Oberfläche  abzutrocknen  beginnt,  entfernt 
nian  die  Haufen  von  den  Fussbänken,  indem  man  sie,  wenn  thuulich, 
mit  der  Schaufel  von  der  Strasne  abwirft  oder  sie  mit  Wagen  abführt. 

Das  Abziehen  des  Staubes  crtolgt,  sobald  sich  eine  so  starke  Schicht 
desselben  gebildet  hat,  dass  der  Hev.  egungswiderstaud  in  merklicher  Weise 
Tergrössert  wird  oder  die  Keisenden  dadurch  belästigt  werden.  Pas 
Verfahren  dabei  ist  ähnlich  wie  bei  Schtammabtlehen,  auch  kommen  wie 
dort  hauptsächlich  Krücken  zur  Verwendung. 

Bermen  utkI  Gr:iLen  sind  o1)enfalls  von  Staub  und  Schlamm  zu  reini- 
gen, auch  niuss  Otters  ausgegrast  werden;  letztere  Beiuigungsarbeitou 
sind  bei  feuchtem  Wetter  tuid  zu  Zeiten  voTzunehmen,  da  der  Strasseu- 
wärter  nicht  durch  andere  Arbeiten  in  Anspruch  genommen  ist.  Bei 
wenig  belebten  Strassen  wird  nbrigens  der  Graswuchs  auf  den  Banqtietten 
für  Materialahlagerung  gewöhnlich  nicht  beseitigt,  sondern  nur  dafUr 
gesorgt,  dass  der  Wasserabfluss  nach  den  Gräben  hin  nicht  behindert  ist. 

Wo  erhöhte  Fusswege  vorkommen«  ist  besonders  darauf  zu  achten, 
dass  sich  die  Längsrinnen  nicht  verlegen  und  die  Querdohlen  nicht 
verstopfen. 

Yiel  sorgfältiger  wie  auf  Landstrassen  ist  die  Beinigung  der  städti* 

sehen  Strassen  durchzuführen.  Sie  muss  hier  häufiger,  unter  Umständen 
täglich  und  mit  Zuhilfenahme  der  Nachtstunden  vorgenommen  werden. 
In  Strasseu,  wo  eine  regelmässige  Beinigung  nicht  durchgeführt  wird, 
dann  aber  auch  in  verkehrsreichen  Strassen  neben  der  regelmässigen 
Kehrung  ist  ein  ununterbrochener  Reinigungsdienst,  namentlich  zur  Be- 
seitigung der  thierischen  Auswnrfstofte  erforderlich,  wobei  diese  in 
Schiebkarren  oder  besonderen,  an  den  Seiton  der  Strassen  aufgestellten 
Behältern  gesammelt  werden.  Besonders  wichtig  ist  dies  für  die  Asphalt- 
«trassen,  weil  bei  ihneri  die  gonaiiiiton  Stoffe  die  Gliitto  die^^^^r  Art  von 
Str;tssr  ii  erhöhen  und  nach  der  VerwaudhiniT  in  Staub  leiclit  (iurch  Wind 
autgewirbelt  werden.  Letztere  Beinigung  geschieht  durcii  Handarbeit 
unter  Verwendung  einfacher  Mittel  und  auch  das  Abziehen  von  Staub 
und  Schlamm  erfolgt  vielfach  durch  Arbeiter  mittels  KrückeTi,  Bilrsteu 
und  Besen.  Die  stündliche  Leistung  mit  liaudgerilten  wechselt  mit  dorn 
Zustande  der  Strassen  und  der  Brauchbarkeit  der  Arbeiter^  mag 
zwischen  860  und  700  qm  betragen.  In  grossen  Städten  jedoch,  unter 
Umstäiirteii  auch  auf  Landstraasen,  wo  es  sich  darum  haudelt,  grosso 
Leistungen  in  kurzer  Zeit  zu  vollbringen,  kommen  zweckmässig  Maschi- 
nen  zur  Anwendung. 

Unter  diesen  sind  in  erster  Linie  die  Kehrmaschinen  zu  erwähnen, 
zwei-,  meistens  aber  mehrriiderigo  Fahrzeuge,  unter  deren  rückwärtigen 
Hauptachse,  unter  einem  Winkel  von  45*^  zu  dieser  geneigt,  eine  Btirsten- 
walze  angeordnet  ist.  Auf  die  Walze  wird  die  Bewegung  der  llauj>t- 
acbse  in  der  Art  übertragen,  dass  sie  sich  umgekehrt  und  schneller  wie 
diese  droht,  so  dass  der  Kehricht  vurwärts  und  r-eitwürts  gesehafTt  wird. 
Der  80  beseitigte  Kehricht  wird  auf  Hauten  gekehrt  und  mit  Wagen 
abgefahren. 

Die  Kehrmaschinen  sind  zuweilen  für  Handbetrieb,  meist  aber  für 
Pferdebetrieb  eingoricfitpt  und  es  genttgt  dann  bei  niclit  zu  starker 
Strasseuneiguug  ein  einziges  Thier.  Die  Arbeitabreite  ist  bezw.  ü,7— 0,9°* 
und  1,8—3/)™. 

Die  Leistungen  der  Handkehrmaschiueu  betragen  2000—3000  qm 
in  der  Stuade,  die  der  Pferdemasohinen  5600—8600  qm  je  nach  der 


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116 


Besohaffeuheit  dei  zu  reinigenden  Strassen.  Der  Preis  der  letsteren 
stellt  sich  etwa  auf  7iM>  Mk.  Znr  Bedienung  der  Masehilke,  aovie  mut 
weiteren  Behandlung  des  von  der  Maschine  zusammeugebrachtcn  Kehr- 
richts  siud  etwa  10  Mann  zu  rechnen.  Handarbeit  kostet  etwa  dae 
Sechsfache  der  Maschinenarbeit. 

Im  J'abre  1994/9S  waren  in  Berlin,  wo  die  Strassen  im  Durchselinitt 
dreimal  wöcheutlich  regelmässig  gereinigt  worden,  58  Stragseukehr- 
maschinon  vorhanden,  wovon  18  in  Thätigkeit,  10  in  Reserve  waren.. 
Bespaunuug,  Bedienung  und  Uuterhaltuug  dieser  Maschinen  sind  einem 
Unternehmer  für  jährlich  109500  Mk.  übertragen ,  so  dass  auf  die  Maschine 
täglich  6,26  Mk.  trifft.  Tür  txowöhnlicli  schützt  man  die  lanfonden  T^opo- 
raturen  einer  Maschine  auf  täpflich  50  J'fp;.  Die  Maschinenwalzen  werden 
dem  Unternehmer  durch  die  Verwaltung  geliefert-  ein  Satz  Walzen  hat 
eine  BurchsclinittBdauer  von  etwa  28  Tagen. 

"Die  Arbeit  der  ICcIirniaschinen  bcKiunt  regelmässig  nachts  V?12  Uhr, 
eine  halbe  Stundo  später  beginnt  die  Arbeit  der  Mannschaft ,  die  M  aschi- 
nen erledigen  ihre  Arbeit  in  ü '/a — 7  Stunden.  Unter  augliusligen 
WitterungBTerhältnissen  verlängert  sich  natürlich  die  Arbeit  der  Ma* 
BChinen.    Ausnaliuisweise  arVtniten  dieselben  auch  am  Tage. 

Die  nipi?tcn  Kehrmaschinen  lagern  den  Kehricht  bei  der  Hin-  und 
Herfabtt  auf  verschiedenen  Seiten  der  Strasse  ab.  H.  K.  Leichsenriug 
in  Schönebeck  baute  zuerst  Maschinen  mit  umstellbarer  Bttrste,  welche 
das  Kehren  nach  der  eineu  Strasscnseite  ohne  Leerfahrten  crmöp-lichen. 

Auf  sehr  breiton  Strassen  empfiehlt  es  sich  mehrere  Kehrmaschinen 
gleichzeitig  arbeiten  zu  lassen,  indem  sich  dieselbeu  staffclweise  folgen. 

Keben  den  eigentlichen  Kehrmaschinen  kommen  saweflen  auch  so* 
genannte  A b  z  i  e  b  m  a s Chi  n  e  ti  zur  Anwendung,  welche  zur  Beseitigung 
zäheren  Schlammes  und  featerer  Krusten  von  der  Strasseuobcrüäcbe 
dienen.  Auch  sie  sind  fttr  Hand-  oder  Pferdebetrieb  eingerichtet.  Im 
letzteren  Falle  genügt  auf  Strassenatrecken  bis  etwa  3'Vo  Steigung  ein 
Pferd.  Das  Gewicht  solcher  MaschiTieu  betragt  430—480  kg,  ihr  Preis 
zwischen  350  und  400  Mk.,  wozu  noch  um  etwa  50  Mk.  Ersatzstücke 
kommen,  die  Leistung  6000—7000  qm  in  der  Stunde. 

Auf  den  Württembergischon  Staatsstrasson  standen  in  den  Jahren 
1803/95  zum  Abziehen  von  Schlamm  und  Staub  32  Abziehmasehincn  und 
6  Kehrmaschinen  in  Verwendung.  Im  Bezirke  der  Inspektion  Ludwiga- 
bnrg  wurden  1808/94  mit  einer  mit  einem  Pferd  bespannten  Abzieh- 
maschine in  der  Arbeitsstunde  durchschnittlich  2771  qm  Strassenober- 
fläche  gereinigt  und  kam  dabei  die  Beiniguug  von  100  qm  Fläche  auf 
4/10  Mk.  zu  stehen.  Im  Jahre  1894/95  waren  die  entsprechenden  Zahlen 
2592  qm  und  4,30  Mk. 

Mit  der  mit  1  Pferd  bespannten  Kehrmaschine  wurden  in  1  Arbeits- 
stunde durchschDittlich  2347,  bzw.  1907  qm  Oberfläche  gereinigt  und  die 
Kosten  stellten  sich  für  100  qni  auf  4,87,  bzw.  5,35  Mk. 

Begiesaon  der  Strassen 

l>n8  liesprenRcn  der  stildtisclicn  StrasHon  ist  nothwcndig,  um  das 
Stauben  zu  verhüten  und  die  Hitze  zu  mildern;  auch  dem  Kehren  muss 
bei  trockenem  Wetter  wenigstens  eine  Anfenchtnng  voransgehen.  Bei 
ABphaltstrassen  wird  in  der  Bogel  mit  der  nächtlichen  regelmässigen 
KoiriigUM^'  eine  förniliclie  Waschung  verbunden,  wodurch  alle  beim  Ab- 
ziebeu  von  Staub  und  Schlamm  nocli  zurückbleibenden  Theile,  welche 
unter  Tags  zu  Staubeutwickclung  und  gefUhrlicher  Glätte  Veranlassaiig 
geben  wiirdcn,  gründlich  beseitigt  werden.  Auch  da«  Holzpflaster  wird 
neuerdings  öfters  in  ülinlicher  Weise  behandelt. 

Das  IJcsprengon  der  Strassen  geschieht  besonderb  häufig  mit  eisernen 
s  i>  r  0  n  g  w  a  g  e n,  welche  je  naoh  Ihrer  GrCsse  von  Menschen  oder  Pferden 
in  BewecTting  p-esetzt  werden. 

Zweiraderige  Handsp rcji,i.rlv  irren  aus  Eiaonhlech,  von  2  Arbeitern  be- 
dient, besitzen  einen  l'assungsraum  von  250  1,  reichen  hei  einer  Spreng- 
br  ito  von  etwa  2"*  fttr  eine  Fläche  von  600--050  qm.  Sie  wiegen  ohne 
Füllung  200  kg  und  kosten  etwa  250  Mk. 

Die  vierräderigen  Sprengwagen  aus  Eisen  werden  in  verschiedener 
Grösse  sowohl  far  1,  wie  für  2  Pferde  gebaut.  Die  einspännigen  Wagen 
haben  einen  Fassungsraum  von  1000^15001  bei  einem  P^igeugewioht  von 
750—1000  kcr,  bestreichen  mit  dem  Ausgussrohr  einen  Streifen  Ton  reieh- 
lieh  4"»  und  itobton  700—860  JVlk. 

In  Berlin  erhalten  gewöhnlich  alle  Strassen,  welche  regelmftssig  ge- 
reinigt werden,  aaoh  eine  regelmässige,  d.  h.  täglich  sweimalige  Bs* 


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117 


sprengang,  einzelne  Strassen  und  Plätze  werden  auch  3  und  4  mal  täglich 
besprengt,  im  übrigen  werden  mancherlei  Abweichungen  je  nach  Jahres- 
zeit, Witterung  u.  dcrgl.  ra.  erfürderlicb.  Eine  besondere  Ausnahme 
machen  die  ABphaltstrassen,  welche  gewatehen  werden  müssen.  Die  Be< 
Sprengungsperiode  iimfasst  den  Zeitraum  vom  1.  April  bis  31.  Oktober, 
doch  kommen  auch  ausserhalb  dieser  Zeit,  z.  B.  im  März,  Waschungen 
und  Bespreuguugcu  vor.  Die  Bespannung,  Bedienung  und  Unterhaltung 
der  SpreofTWBgon  ist  für  die  eigentlicln>  Besprengungsperiodo  an  Unt6r> 
nehmer  vergeben,  z.  Z.  für  28241G  Mk.;  die  tilglichen  Kosten  für  einen- 
der 166  Sprengwagen  berechnen  sich  demnach  /u  7,95  Mk. 

Das  Wasser  wird  aus  der  städtischen  Wasserleitung  entnommen. 
Terbrancht  wurden 


1884 

617225  cbm 

1800 

803  683 

1885 

672550  , 

1891 

820005 

188e 

848478  „ 

1892 

1115062 

1887 

773414  „ 

1898 

1143584 

1888 

719494  „ 

1894 

968019 

1889 

736  3öO  „ 

Ein  Sprengwagen  von  15001  Inhalt  kann  tiiglich  40  mal  gefüllt  worden; 
mit  1  Füllung  wird  eine  Fläche  von  3000  qm  benetzt,  so  dass  die  Iteistuugs- 
fthigkeit  des  Wagens  Im  Tage  120000  qm  betrftgt.  Deraelbe  wiegt  leer 
1100  kg,  gefallt  2600  kg.  Im  Jahro  1894/96  waren  178  Sprengwagen  vor* 
banden,  davon  170  mit  einem  Fülluugsraum  von  1500  1;  12  von  diesen 
Wagen  bilden  eine  iBeserve,  d.  h.  sie  worden  nur  anf  besondere  Ver- 
anlassung in  Dienst  gestellt  und  dann  auch  besonders  besablt. 

ZturBraielnng  einer  grösseren  Spreng  weite  hat  O.  Türcke  in  Dresden 
am  hinteren  Ende  des  Wasserbehälters  oiuo  Art  Turbine  angebracht,  welche 
sich  in  einem  halboffenen  Ge)uius(!  drolit.  T)io  Bewegung  derbclben  geht 
mittels  Kegelrädern  von  einem  der  Hinterräder  aus;  durch  ein  Ventil 
flieifft  das  Wasser  anf  die  Turbine.  Je  nach  der  Breite  der  Strasse  ver- 
grössert  oder  rerklelnert  man  den  Wasseranflnss  und  die  Fahrge« 
sehwindigkelt. 

Vielfach  wird  das  Sprengwaaaer  anmittelbar  aus  der  Wasserleitung 
der  Strasse  entnommen  imd  der  im  Leitungsrohr  herrschende  Druck 
Terwerthet.  Dabei  wird  entweder  ein  kurzer  Schlauch  an  den  Hydranten 
angeschraubt,  so  dass  eine,  diesen  umgebende  kreisförmige  Fläche  be- 
strichen werden  kann,  deren  Halbmesser  der  Wurfweite  des  Hydranten 
gleich  Ist;  oder  es  weiden  Bellsohlftuehe  angewendet,  welche  ge- 
statten, weiter  entfernte  Theile  der  Straasenoberfläche  mit  den  Wasser- 
strahlen zu  erreichen.  Zuweilen  findet  auch  der  Werth  ei m'ache 
Schlanchtrommelwagen  Benutzung,  welcher  gestattet,  die  langeu 
ScUftuche  bequem  Ton  einem  Hydranten  aum  anderen  su  bringen,  die 
Beschädigung  derselben  durch  den  Strasspuvorkehr  und  die  Störung 
dieses  durch  das  Besprengungsgeschiift  nach  Thiiuliclikoit  zu  verhüten 
und  eine  ununterbrochene  liespreugung,  auch  währnud  des  Verläugerns 
und  yerkUraeneder  Sohlftuohe  auszuftthren.  Die  abwickelbare  Schlauch- 
länge  wird  ungefähr  gleich  dem  halben  Abstände  der  Hydranten  von 
einander  gewählt.  Je  uacli  der  liierdurch  beHtimniton  Grösse  des  Weges 
und  je  nach  der  Art  der  Fahrbahn  sind  zur  Fortbewegung  des  Schlauch- 
trommelwagens 1  oder  2  Arbeiter  erforderlich,  wlfchrend  ein  anderer  die 
Ffibrottg  des  Spritsensohlaoohes  u.  ■.  w.  besorgt. 

ächneebeseitiguug. 

Im  Winter  entstehen  bedeutende  Ycrkcilir^störungen  durch  Schnee- 
fall, sowohl  auf  Land-  wie  auf  Stadtstrasseu.  Bei  ersteren  beseitigt 
man  den  Schnee,  ehe  er  fest  geworden,  wenigstens  Im  mittleren  Theile 
der  Fahrbahn  mittels  Bahnschlitten,  wobei  man  nur  soviel  Schnee  übrig 
l.Hsst,  dass  sich  eine  Schlittenbahn  bilden  kann  Die  Bahnschlitten  oder 
Schneepfiüge  sind  in  Holz  oder  Eisen  konstruirt,  manchmal  ist  Vorsorge 

getoofRtn,  dass  die  Arbeitsbreite  nach  Bedarf  ver&ndert  werden  kann, 
»er  zur  Seite  geräumte  Schnee  bleibt  meist  liegen,  bis  er  von  selbst  ver- 
geht. In  manchen  Gegenden  mit  starken  Schneefällen  uuterlässt  man 
die  Sebneeräumong  und  bildet  immer  wieder  Schlitteubahneu  aus,  die 
dann  natürlich  im  Iiaufe  des  Winters  stets  hAher  und  höher  au  liegen 
kommen.  Viel  mehr  Arbeit  muss  innerhalb  der  Städte  aufgewouiiet  wordon, 
indem  dort  der  Schnee  möglichst  vollständig  beseitigt  und  auch  thuulich 
bald  abgefahren  werden  muss.    In  der  liegel  er^lgt  die  Beseitigung 


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118 


aaf  mechanischem  Wege,  und  zwftr  meist  noch  dttTcll  ttttndtticl^eii;  dooli 

kommen  atich  Kehrmaschinen  und  Schneepflüge  znr  Terwcndung. 

Versuche  zum  künstlichen  Auithaueu  des  Schnees  mit  Dampf  oder 
Wasser  u.  8.  w.  sind  schon  da  und  dort  angestellt  worden,  haben  ahor 
noch  nicht  ganz  befriedigende  Ergebnisse  geliefert.  Am  häufigsten 
kommen  noch  billige  Sorten  von  Kochsalz  zur  Verwendung.  In  Paris 
E.  B.  wird  der  Schnee  durch  Ausstreuen  von  Salz  und  Mengung  desselben 
durch  die  Bäder  der  Fahraeuge  zUm  Schmelzen  gebracht  und  die  sich 
bildende  flttssigo  Masse  durch  Handarbeit  beseitigt.  Bei  einer  HDhe  des 
Schnees  von  0,04—0,05™  sind  150—200  g  Salz  für  1  qm  nothwendig)  betr&gt 
die  Schneehöhe  0,05 — 0/20™,  so  wird  zweimal  aufgestreut. 

Dl«  Kosten  für  Beseitigung  von  Schnee  sind  ausserordentlich  ver- 
scliieden  je  nach  den  ^Vitteruug8verhaltni6äeu.  In  Berlin  ts.  B.  wechsel- 
ten in  den  Jahren  von  1879  bis  lf)94/9Ö  die  jälirlichen  Kosten  für  Schnee* 

abfuhr  zwischen  10605  und  8865ti7  Mk.  und  betrugen  i^n  Durchschnitt 
284r504  !Mk.  Desgleichen  bewegten  sich  die  Löhne  für  Hilfsarbeiter  in 
demselben  Zeiträume  zwischen  3690  und  228531  Mk.  und  erreichten  im 
Durchschnitt  92000  Mk. 

Der  AbfubrOnternehmer  für  Strassenkebrioht  hat  auch  die  Schnee* 

al>fuhr  zU  besorgen,  wofür  er  hesoiiclers  2,G  Mk.  für  dip  Fuhre  erhillt. 
Die  Kolirichtahfuhr  rnuss  bis  früh  8  lJ)ir  beendigt  sein,  unr  bei  schlechtem 
W  etter  darf  sich  dieselbe  um  eine  bluude  verzögern.  Sie  ist  ebenfalls 
ausserordentlich  von  der  Witterung  abhängig.  Die  Gesanimtaahl  aller 
Fuhren  Strassenkebricht  im  Jahre  schwankte  in  dem  oben  angegebenen 
Zeiträume  zwischen  94380  und  ll3oP3. 

Der  Gesammtaufw.'ind  für  Straseenreinigung,  einschliesslich  P»e- 
sprenguug,  Löhne,  Bekleidung  und  öftentliche  Bedürfuissanstaltcn  betrüg 
in  Berlin  1804/96  3043230/84  Mk. 

Ausser  den  gelegentlich  genannten  Firmen,  \^'elche  Maschinen  ttt 
die  Rtrassrn  -  TJeinigung  liefern,  .scirn  noch  Nollau  <fc  Tanger« 
manu  in  Helmstedt,  Ewald  in  Küatrin,  Gebr.  Böhmer  in  Magdeburg 
tind  Joh.  Dürkoop  &  Cie.  in  Braunschweig  geoanntj  auch  auf  die 
Besugsqnellenliste  am  Sohlusse  des  gehefteten  Theils  sei  rerwieaen. 


WiederergatE  d€r  ab^onatzten  Fahrbalintlieile« 

Der  Verkehr  auf  den  Strassen  wird  entweder  durch  die  Anzahl  der 
innerhalb  einer  gewissen  Zeit  auftretenden  Fahr  senge  oder  der  dabei 

vfM  \s  Piidetoii  Zngthiere  angegeben.  Krwünscht  -wärp  allerdings  <lie  be- 
förderte r.esammtlii^^t  in  Bozn^j  nnf  Strassenlaoite,  allein  die  IT est- 
stellniig  derselben  i6t  ijraktiscli  schwer  diirchzul ulircn. 

In  Frankreicli  unterschied  niau  beiden  Verkehrszählungen  auf  den 
Kontes  nationales:  1.  beladenes  Fracht-  und  Landfuhrwerk,  2.  besetztes 
oder  leeres  offnutHehPH  Peis^effilirwerk,  8.  leeres  Frucht-  und  Landfnhr- 
werk,  sowie  l'rivat-Eci?=ewagen,  4.  einzelne  nicht  angespannte  IMerde, 
Ochsen.  Manlthiere  etc.,  5.  Kleinvieh,  und  man  brachte  jedes  Zugthier 
eines  Fahrzeugs  der  1.  nnd  2.  Art  mit  1  in  Ansatz,  dagegen  jedes  Zog- 
tliicr  eines  Fahr/ntigs  der  3.  Art  mit  V2,  während  ein  nicht  cingesohirrtee 
Pferd  oder  ein  Stüt  k  Grossvieh  gleich  '/s  ^i^^  ein  Stück  KleinTieh  gleich 
I  »>  eines  Zugthicros  der  1.  oder  2.  Art  geschätzt  wurde. 

Bei  der  im  cTabre  1882  ausgeführten  Zfthlnng  waren  4344  Zfthlstellea 
ausgewählt  und  damit  die  Koutes  nationales  in  strecken  von  etwa  8,6  km 
Länge  getheili  worden* 

X:H  h  Torjjenommenen  H  r-n  irht'jf'nin'ttehingen  traf  auf  jedes,  an  einem 
i'  nhrwerk  der  1.  und  2.  Art  augespannte  Zugthier  ein  Brattogewicht  tob 
980  kg  nnd  eine  Nntalasi  von  400  kg* 

In  Baden  wurde  der  Yerkehr  einos  Kalenderjahres  durch  die  2ahl 

dnr  Zngthiere  ausgedrückt,  welche  durchschnittlich  an  einem  Tage  die 
Strasse  nach  beidf^n  Pichtniigen  pf»s«»iren,    Anf  Grund  der  Krhcbnngen 
wurden  die  bestehenden  Strassen  in  7  Klassen  eiugetheUt,  je  naohdem  1 
der  tägliche  Verkehr  anf  ihnen  mehr  als  1000,  600—1000,  25^600,  100— SSO 
50—100,  30—60  nnd  weniger  als  80  Zngthiere  beträgt« 


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119 

Von  clor  panzeii  Strassenlängc  trafpn  anf  die 


^  1 

Klasse 

m  1  IV  1 

V 

VI 

1  VII 

1 

im  Jahre  1824 

4       €  1S77 
«      «  1882 
€      «  1887 

0,7  «/o 
1,0  » 
0,5  » 
0,88» 

1,3  n/o 
2,0  « 
1,6  « 
1,76« 

6,30/0  !  27,0% 

37,0% 
8,0  «  1  29,0  « 

87,0  f/ü 

30,2% 
28,0  « 
27,0  « 
33,0  * 

19,3  o/u 
21,0  « 
21,0  * 
14,27  < 

11,0  « 
13,0  « 
13,10  « 

In  Wü  rttemberg  hat  sieh  folgende  Vertheiluag  des  Verkehrs  nach 

VerkehrsklaBBen  orgol)en: 


Tägl.  Verkehr 
in 

Zügthieren 


Strasse'nlänge  In  Wo  der  Gkieammtläuge 
1884 

Darohg«h.iOertI. 
Verk,  iVork. 


1886 

Bnrchgeh.lOertl. 
Verk.  Verk. 


1688 

Dnrehgeh. 
Verk. 


Oertl. 
Verk. 


mehr  als  1000 

1 

0,2 

0,0 

0,25 

0,0 

0,4 

0,0 

500—1000 

II 

1,2 

C,2 

1,8 

0,16 

1,3 

0,0 

260—600 

m 

9,9 

2,3 

8,7 

0,85 

9,8 

1,8 

100—250 

IV 

48,2 

26,1 

45,8 

19.9 

45,4 

19,1 

50—100 

V 

36,8 

36,2 

35,5 

36,1 

33,7 

34,1 

30—  50 

VI 

7,6 

17,9 

7,04 

22,3 

7,7 

23,0 

weniger  als  30 

VII 

lA 

17,3 

0,91 

20,7 

7,1 

22,0 

Ueber  den  Verkehr  anf  städtisohen  Strassen  liegen  nur  Wenige  ^t* 

hebUngen  vor. 

Auf  den  Ende  der  70er  Jahre  in  Berlin  yorhaudeueu  580  Strassen 
Ton  über  300  km  Länge  wurde  die  2ahl  der  dttrehschnittlich  In  1  Stunde 
Terkehrenden  Fuhrwerke  erhohen: 

Unter  den  Linden  und  Fricdrichstrassenecke  .   .   831  Fuhrwerke^ 

Königs-  und  Spaudauer-Strassenecke   739  « 

Leipziger-  und  J^rnai^emer-StTaBteneoke  .  •  .  •  686 

MUhlendamm   562  « 

KÖuigBstrasse  (Kurfürsteubrücke)  ,   .   466  « 

Unter  den  Linden  (Brandenburger  Thor)  ....  431  « 
Im  Jahre  1891  wurden  während  16  Stunden  (TOn  6  UhrMh  bis  10  Uhr 
Abends)  folgende  Ermittelnngen  gemacht: 

Fnhr-  Fuss- 
werke gänger 

Ecke  Friediiehstrasse  und  Unter  den  Linden  13479  I2üuiß 

Ivönigsßtrasse  unter  der  Stadtbahn  10016  10UHÜ7 

Belle-Alliance-Brücke   6823  91630 

Potsdamer-Katx   1786S  87266 

Fcke  Kttnigs*  und  Spandauerstrasse  ...  *  9081  84976 
Ecke  Chaussee-  nnd  luvalidenstrasse  ....   13440  82965 

Die  Kosten  der  am  27.  April  mul  4.  Mai  1891  in  London  von  je 
800  Beamten  Torgenommeuen  Zählungen  betrugen  nach  Kemmann 
24000  Mk.  Dabei  wurde  Folgendes  festgestellt:  Bie  Zahl  de)r  an  8 
sehicdenen  Pttnkten  zu  Fuss  oder  zu  Wngen  innerhalb  24  Standen  in 
die  (Uty  gelangenden  Personen  betrug  1121708  (gegen  707563  im  Jahre 
1881).  Während  derselben  Zeit  fuhren  92488  Wagen  £ur  City  (gegen 
71d98  Im  Jahre  1881).  Au  stftrketen  Terdichtet  sich  der  Verk^r  anr 
Zelt  vor  und  nach  Schluss  der  Geschäftastunden.  Bei  der  London* 
Brücke  sind  täglich  20000  Fuhrwerke  zu  rechnen. 

Interessante  Zählungen  sind  in  Paris  vorgenommen  worden.  Im 
Osten  der  Stadt,  wo  der  Waarenyerkehr  Torherrecht,  beginnt  derselbe 
schon  frtth  6  Uhr  und  steigt  bis  Mittag,  in  der  Frtthstücksiselt  (12—2  Uhr) 
nimmt  er  ah  und  steigt  alsdann  wieder  bis  4  Uhr,  um  sich  von  da  an 
schnell  zu  vermindern  und  bis  10  Uhr  Abends  nahezu  ganz  aufzuhören. 

Bine  Zafalnxig  am  Bonlerard  des  Italiens  mit  gemischtem  Verkehr 
gab  folgendes  Bild:  Der  eigeaMiofae  TerkelMr  begann  ersi  ^16  Uhr 


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120 


Yormittags,  wvcha  bis- 19  ühr,  nahm  19«-2  Uhr  wieder  ab,  stieg  dami 

rasch  und  erreichte  seine  Höhe  4— G  "Uhr  mit  etwa  invS  Fahrzeugen  in 
der  Stunde,  blieb  ziemlich  p^leichmäsfiig  bis  Mitternacht,  nahm  dann  ab, 
bis  er  4—6  Uhr  Morgens  aufhörte. 

Wieder  anders  yerhiett  sich  der  leichte  Verkehr  in  der  Avenue  dn 
Boia  de  ßoulogno.  l'lrst  '2~  i  Uhr  entwickelte  sich  derselbe  zu  1300  bis 
1400  Fahrzeugen,  Gi  össtwerth  mit  3000  in  der  Stunde  zwischen  4  und  Uhr. 
Kbcnso  rasch  nahm  er  wieder  ab,  so  dass  er  nach  8  Uhr  Abends  ganz 
unbedeutend  war.  Bei  besonderen  Gelegenheiten  vrird  übrigens  der  er* 
wähnte  Grösßt Werth  bedeutend  übertroffen;  am  Tage  des  Wettrennens 
4—8  Uhr  Nachmittags  wurden  6292  Fahrzeuge  in  der  Stunde  ge^-älilt. 

In  Ermangelung  genügender  Erfahrung  nimmt  man  in  der  Ivegcl  au, 
die  Abnützung  einer  Strasse  wachse  unter  sonst  gleichen  Umständen  im 
geraden  Verhältnisse  mit  dem  Verkehr. 

Schotter  Strassen. 

Bei  sorgfältiger  Unterhaltung  der  Strassen  werden  zunächst  die  ent- 
stehenden Schlaglöcher  und  Badspuren  thuniichst  bald  nach  ihrem  Ent- 
stehen beseitigt,  womöglich  zu  einer  Zeit,  da  der  Strassenkörper  etwas 
erweicht  ist»  wobei  darauf  zu  sehen  ist,  dass  sich  die  auegeheaserten 
Stellen  ntirepfelinäsflig  über  die  Strassenoberfläche  vertheilen,  SO  dasa  der 
Fuhrmann  nicht  veranlasst  wird^  denselben  auszuweichen. 

Bei  der  WiederberBtellung  der  ursprünglichen  Fahrbahndiolce  werden 
zwei  verschiedene  Verfahruiigsweisen  befolgt,  das  Flicksystem  und  das 
Decksystem. 

Das  Flicksystem  entspricht  in  der  Hauptsache  dem  Verfahren 
zur  Beseitigung  von  Schlaglöchern,  Badspuren  und  kleinen  Mulden,  er- 
scheint jedoch  Insofern  erweitert,  als  man  grössere  Theile  der  Fahrbahn 
zu  geeigneter  Jahreszeit  aufschottert,  sei  es,  dass  man  die  Strasse  auf 
Strecken  von  mässiger  Länge  in  ganzer  Breite  mit  Deckmaterial  Ter- 
sieht  und  dazwischen  immer  unbeschotterte  Strecken  belässt,  sei  es,  dass 
man  die  zu  beschotternden  Flächen  in  geringer  Ausdehnung  schach- 
hrettnrtig  an  einander  reiht.  Das  Wesentliche  dabei  ist,  dass  die 
Dichtung  der  aufgebrachten  Massen  in  der  Hauptsache  den  Fuhrwerken 
überlassen  bleibt.  Dem  Strassenwärter  fällt  dabei  eine  umfassende 
Thätigkeit  zu,  welche  an  seine  Einsieht  und  seinen  Fleiss  nicht  geringe 

Anforderungen  stellt. 

Im  Gegensatz  dazu  steht  das  Decksystem,  wobei  das  Flick  ver- 
fahren so  lange  angewendet  wird,  bis  die  Schwierigkeiten  und  die 

Kosten  der  T'Titerhaltnng  sich  Ins  zti  diiirm  c^ewissen  Grade  gfstoigert 
haben,  würanf  der  ursprüngliciie  btraasenqiiersehnitt  durch  eine  Art 
Neubau  und  unter  Verwendung  von  ötrassenwalzen  auf  einmal  wieder 
hergestellt  wird. 

Die  Wiederherstellungsarheiten  werden  auch  l>ei  flipsem  Verfahren 
im  Allgemeinen  im  Herbst  oder  Frühjahr  vorgenommen,  wenn  eine 
rasche  Bindung  des  Schottermaterials  erwartet  werden  kann.  Bei  zu- 
sammenhängenden grosseren  Arbeiten  muss  jedoch  auch  in  der  trockenen 
Zeit  gearbeitet  werden  und  es  ist  dann  für  Beifubr  von  Wasser  besonders 
Sorge  zu  tragen.  In  Städten  ist  man  ziemlich  unabhängig  von  der 
Jahreszeit,  da  man  hier  Wasser  immer  bequem  zur  Yerffigung  hat. 

Viel  Interesse  bietet  die  Strassenunterhaltung  in  Württemberg,  wo 
bis  zum  Jahre  1870  das  Flicksystem  in  Uehnng  stand,  von  da  ab  jedoch 
das  Decksystom  mehr  und  mehr  und  nach  einem  sorgfältig  ausgearbeiteten 
Plane  zur  Durchführung  kam.  (Eingehende  Hittbeiluogen  m  dem  Ver- 
waltungsberiohten  der  K.  Ministerial -Abtheilung  f.  d.  Strassen*  und 
Wasserbau,  sodann  Zeitschrift  des  Arch.  und  Ing.-Vereins  zu  HaaaoTex 
1890). 

Wenn  auch  im  Grossen  und  Ganzen  das  Decksystem  grosse  Vorzüge 

hat,  so  ist  7nan  doch  zuweilen  auf  das  Flicksyetem  zur  Wiederherstellung 
der  normalen  Oberbaustärko  angewiesen,  falls  sich  Schwierigkeiten  für 
die  Anwendung  der  Strusscuwalzen  ergeben,  sei  es  wegen  allzu  starker 
Steigungen  der  Bahn,  sei  es,  weil  bei  der  Abgelegenheit  eines  Strassen« 
zugrs  oder  wegon  selir  schwachen  "^^  rkehrs  auf  demselben  die  SkOSt6n 
der  Waizung  sich  zu  lioch  steilen  wm  Icn. 

Das  Bau-  und  ünterhaUungsmateriul  für  Strassen  überhaupt  muss 
verschiedene  Eigenschaften  besitzen,  unter  welchen  Druckfestigkeit, 
Hfirto  und  Zähigkeit  bezv,-,  Abntitzbarkeit,  Wstterheständigkeiti  Politar- 
unfühigkeit  yor  Allem  zu  nennen  sind* 


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121 

Für  die  Gnindbausteiue  der  Schotterstrassen  und  auch  für  die  in 
den  tieferen  Schiebten  der  Beschotterung  znr  Verwendung  kommenden 
Gesteine  genügt  neben  ^Yettorbc3t;■ul(ligkeit  oiue  mässigo  Druckfestigkeit, 
dagegen  müssen  die  Decklagenbrocken  neben  VVetterbestiindigkcit  oiuen 
hohen  Grad  von  Druckfestigkeit  und  Abnützbarkeit  besitzen,  auch  soIi 
ihnen  die  schlechte  Eigenschaft  der  Klebrigkeit  fehlen,  damit  sich  der 
aus  ihnen  enti^tehende  Scblaniiii  nicht  an  den  Rädern  „aufwickelt".  Dio 
Druckfestigkeit  der  Schottersteine  niuss  schon  ihrer  geringen  Grösse 
wegen  bedeutender  sein  als  bei  den  I'ilastersteinen. 

Diese  verschiedenen  Bigenschaften  werden  in  den  Materialprüfangs- 
anstalten  erhoben.  Wenn  auch  in  den  Veröffentlichungen  dieser  In- 
stitute eine  grosse  Zahl  von  Durchschnittsworthen  für  die  verschiedenen 
in  Betracht  kommen  len  Materialien  zur  Verfügung  stehen,  so  empfiehlt 
es  sich  doch,  für  jedes  neu  in  I'rage  kommende  Materi»!  besondere 
Untersnohiingen  m  Teranlassen. 


Material- 
,  Art 

!>«tll      »..)''  ' 


1' 


HoleriAr^O 


Basalt 


Diorit 


d  • 

Syenit 
Gneis 

/I 

o.-i 

Hornblende 
Klingstein 

Thon- 
Bchiefer 

Sandstein  | 


Druckfestigkeit 
in  kg^qcm 


Sorte  und  Typus 
derselben 


(0 

a 


(0 
w 

o 


Werth 


"7*  CO 


Abnützbarkeit  in  g 
bei  200Umdrehuiigen 
der  Scheibe 


•—I 


• 

1 

CD 
CB 

o 

O 
U 

i 

Werth 

u  n 

«.2 


Ol 

'S  jO 


vom  Katzenbuckel 

b.  Eljeil»acli 
von  Wardenbelg 
u.  BiedsOchingcn 
I  vom  rnchsköpfle 
h.  rreiburp 
II  vum  Höllenthal 

I  Dossenhoimer 


II  Yormberger  P. 


in  Trabronner  P. 


I S.  aus  dem  Murg- 

und  Albthal 
II  S.  ans  dem 

Birkeuauer  Thal 

I  Qt,  Yon  Krop- 
penstein 


2720 

2060 
über 
2480 
1860 
2220 
1600  1710 
1210  2040 


Ober 

3050;3000 

l 

262012340 


2650 

2340 
2680 


1920 
1560 


2100 
2820 


1430  1710 
1220  17:'>U 


1460 
1410 

1390 


lÖÜU 
1660 

im) 


1170  132U 
970|iaiO 

1350  2340 


II  Gr.  aus  dem 
Schlüohtthsl 

III  Gr.  vom  Stein 

blicke  Ic 

vom  Zindelstein 
Yom  Kaiserstuhl 


1 


aus  dem  Oberrhein 

von  Utzenfeld 

I  S.  von  Ettlingen/ 
II  S.     :w;eitheim  l 


1230 
1130 
15Ü0 
1750 
1650 
17G0 
1240 
1450 
1140 
880 
1050 
1500 
1720 


1560 

2290 

1920 

2340 

19()0 

21C0 

1880 

1700, 

15301 

1620' 

1400 

15bü; 

2120 


2200  2290 


20001 

210Ö 

2398 

15ü2 

1718 

1997 

1860 

1518 

149.S 

1633 

1488 

1G23 

1245 

11G7 

1992 

1470 

1730 
1740 
1977 
17«J5 
183ri 
15Ü0 
1552 
1403 
12G8 
1246 
1540 
1920 

2245 


10,00 

7,80 

8,667 
7,020 
7,993 

5,207 
5,727 
6,657 
6,200 

5,0G0 
4/J7G 
5,443 
4,ÜG0 
5,410 
4,150 
3,890 


12,6 

9,6 

12,0 
13,9 
10,2 

7,3 
9,6 
1U,2 
10,9 
9,2 
9,0 
9,0 
]0,4 
12,5 
11,2 
12,7 


I 

8,0  10,3 
11,2  10,4 


6,640  11,0 


1520  2890  19G0 
1400  1G50  15G1 
860  970  888 


4,920 
ö,7G7 
5,fc00 
f',5U0 
6/J83 
6,127 
5,200 
5,173 
4,676 
4,227 
4,153 
5,133 
6,40 

7,483 


10,8 
11,4 
8,21 
5,3 
6,1 
9,1 
7,9 
7,4 
7,0 
9,2 
7,1 
7,1 
8,1 
9,fc 

6,8 


13,7  12,0 
11,3  8,6 


7,2 
8,0 
9,3 
10,3 
9,6 
10,4 
11,8 
12,1 
14,8 
9,7 


5,5' 
7,5, 
6,9 1 

9,0 

8,0 

9,0^ 

9,0 

8,2 

7,9  i 

8,2 


18,G  10,G 


18,8 


6,633  10,1 
5,203  10,6 
2,960  24,5 


7,3 

6,8 

9,3 
18,4 


11;4 
12,92 
9,28 

6,53 
7,72 
9,72 
9,425 

7,96 
8,08 
9,36 
8,03 

10,02 
9,27 

ll,b5 

9,43 

12,80 
9,82 
0,60 
8,125 
8,55 
9,57 
8,80 
9,72 

10,28 
9,93 

10,92 
8,95 

11,14 

13,05 

8,60 

9,90 


1,000 

1,010 

1,107 
1,254 
0,901 

0,G34 
0,750 
0,944 
0,915 

0,773 
0,785 
0,909 
0,838 
0,973 
0,900 
1,160 

0,916 

1,243 

0,953 

0,041 

0,790, 

0,830 

0,929 

0,854 

0,944 

1,000 

0,964 

1,060 

0,869 

1,082 

1,267 

0,835 

0,9G1 


1,000 

0,772 

0,783 
0,5G0 
0,887 
0,821 
0,764 
0,705 
0,678 
0,6r)5 
0,634 
0,599 
0,692 
0,556 
0,461 
0,339 

0,726 

0,395 
0,605 
0,905 
0,834 
0,721 
0,659 
0,609 
0,548 
0,468 
0,439 
0,392 
0,590 
0,590 

0,590 

0,782 

0,541 


20,775,2,017  0,147 


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122 


In  dor  vorstehMideii  Tabelle  sind  die  Ergebnisse  von  VersticTien  ent- 
halten, welche  auf  Yeranlaseung  der  Grossherzoglich  Badischen  Ober- 
direktiou  des  Wasser-  und  Strassenbauos  im  mech.-techn.  Laboratorium 
der  K.  techn.  Hochschule  /.u  München  angestellt  worden  sind. 

r^or  Ifichtorcu  IJebcrsicht  halber  wurden  die  Werthe  sowohl  der 
Druckfestigkeit  als  auch  der  Abnützbarkeit  durch  eine  YerhiUtnisszahl 
ersetzt,  so  zwar^  dass  die  Widerstandsföhigkcit  des  Dolerit  ^  dOOOkg/qcm 
Sil  10  bezw.  =  10,8  zu  1/000  angenommen  wurde. 

Die  in  der  leisten  Beihe  stehenden  Wertbziifem  (y)  bilden  den 

Quotienten/ SS ^  ans  der  YorhlUtnimabl  OD       die  Drttckffeetlgkeit 

Und  jener  a  für  die  Abnützbarkeit. 

Es  ist  schwer,  aus  den  in  VerBUcheanstaltou  erhobenen  Teraidiiedenen 
Einzel-Eigenschaften  der  Materialien  einen  Schluss  auf  ihre  Brauchbar- 
keit zum  btrassenbau  zu  ziehen.  Man  hat  deshalb  versucht,  die  Materialien 
In  den  Prflftingsanetalten  künstlich  herrorgemfenen  Angriffen  atiesa- 
setzen,  welche  den  in  Wirklichkeit  auftretenden  möglichst  nahe  kommen, 
Und  das  Verhalten  des  Materials  hierbei  zu  bctbuchten.  Allein  dieser 
Weg  ist  bis  jetzt  nur  ganz  vereinzelt  betreten  worden. 

Sicherer,  wenn  auch  grösseren  Zeitaufwand  beanspruchend,  erscbien 
das  Verfuhren,  die  zu  erprobenden  Materialien  in  Versuchsstrecken  ein- 
zubauen und  ihr  Verhalten  während  des  Betriehes  7,n  studiren.  Für 
Schottermaterialien  ist  dieses  Verfahren  in  der  liiat  wiederholt  und 
zum  Theil  in  sehr  ausgedekntem  Maasse  in  Anwendung  gekommeni 
zuerst  in  Frankreich,  dann  in  Bayern  und  in  Yorschiedenen  anderen 
deutschen  Ländern  ,  allein  befriedigende  Ergebnisse  konnten  bisher 
nicht  erzielt  werden,  weil  nicht  alle  m  Betracht  kommenden  UmständOi 
insbesondere  auch  die  GrOsse  der  Abnützung,  mit  der  erforderlichen 
Sicherheit  be^^timmt  werden  konnten. 

Von  grosöter  Wichtigkeit  sind  deshalb  die  bei  langjäliriger  Ver- 
wendung der  versohiedeuen  Gesteinaarteu  gemachten  iiirfalirungen. 

In  Baden  hat  man  auf  Grund  der  Werthziifern  Q'  in  Tabelle  8.391) 
die  zur  Unterhaltung  der  Strazsen  erforderlichen  SteingescTilätrs- 
M engen  berechnet,  indem  man  vom  Porphyr  ausging,  über  welchen 
weitgehende  Erfahrungen  vorlagen.  Die  Ergebnisee,  welche  gut  mit  der 
Wirklichkeit  stimmen,  sind  aus  der  folgenden  Tabelle  zu  exiMhen« 


Innerhalb  der  einzelnen  Verkehrsklassen  pchwfinken  mit 
dem  Verkehre  die  für  1  km  erforderlichen  Mengen 
(in  cbm)  Strasäenunterhaltungsmaterial  zwischen  nach« 

stehenden  Grenzen 


Sleinmaterial 
für  das 

Kleiug4!ächläg 


Vcrkehräklasäe  und  tägliche  Zugthierzahl 


VII 
weniger! 


1 

VI 

\ 

IV     I  III 

II 

80—50 

60—100 

100— aö0|250— 600 

600—1000 

I 

mehr  als 
1000 


a)  Endgültig  festgestellte  Mntcrialmen(?en  [cbm]  (bei  durolisohuittlioh 

5m  Fuhrbalmbreite) 

60—114 
80—160 

75—  140 
90—170 

120—280 
96—180 
96—180 
96—180 
100—190 

76—  146 
100—190 
140—260 
100— 1(K) 
100— l'X' 
100—190 
100—190 

76-^146 


Dolerit   .  .  . 

C— la  i  12—16, 
8—10    16— 20 

16- 

-22 

22-82 

?2-42 

42—  60 

Basalt    .  t  . 

20—80 

80-40 

40—66 

66—  80 

Porphyr: 

Sorte   I  . 

8—16 

16—20 

20- 

-27 

27—40 

40—50 

50—  75 

*     II  . 

10—20 

20—25 

26- 

35 

35—48 

48—63 

63—  9Ü 

*  III  . 

12—25 

26-82 

82- 

-46 

45—65 

66—86 

86^180 

Mittelw.  . 

10—20 

20-25 

25- 

35 

35—50 

50—65 

65—  95 

Diorit  .... 

10—20 

20—25 

25- 

-35 

36—50 

50— fi5 

P.f)  -  96 

Syenit     .    ,  . 

10—20 

20~2D 

25- 

■35 

35—60 

60-65 

66—  96 

(lueis  .... 

10—20 

20—26 

25- 

-86 

86—50 

60—70 

70—100 

Granit: 

Sorte  I 

8— lö 

16—20 

20- 

-2H 

28-40 

40-55 

55—  75 

m     II  . 

10—20 

20—26 

26- 

-85 

96—50 

50-70 

70—100 

*   III  . 

15-80 

80-36 

?6- 

-50 

60—70 

70—96 

95—140 

Mift.'lw.  . 

10-20 

20—25 

25- 

-35 

35—55 

55—70 

70—100 

Hornblende  . 

,  10—20 

20—25 

26- 

-35 

B5— 55 

56-70 

70  - 100 

KUngsteln  .  . 

10—20 

20—25 

26- 

-35 

35 — 55 

65-70 

70—100 

liheinwacken  . 

10—20 

20  -25 

25- 

-35 

35—55 

66—70 

70--100 

Thonschiefer  . 

8—16 

ie-20 

20—28 

28—40 

40—65 

65—  76 

123 


t)ie  für  Italkßtein  berechneten  Vorhältnisszahlen  entsprachen  einer 
Werthung  dieses  Materials,  welche  mit  der  Erfahrung  nicht  Überein- 
stimmten; später  wnrde  folgender  Materialbedarf  festgesetzt: 


Xiilkstein 

TeilcehrsklMBe 

vn   1    VI    1    V    1  IV 

m 

Borte  I  

8—16 

16-24 

24—82 

82-49 

49—  70 

10—20 

20-30 

30—40 

40-00 

60—  85 

13-26 

26—38 

38—61 

61—77 

77—110 

In  Brannsohweig  weirdeii  die  Btraesenmaterialen  in  folgende 
6  Klassen  eingetheilt: 

I.  Klasse:  Hornfela,  Oubl)ro,  dichter  Grünsteiu,  Basalt: 
II*      «       Grobkörniger  GrUusteini  GrauWackc,  körniger  (^uarz, 

Kieselschiefer,  nordisehe  Ctesobiehe; 
m«      «       Die  Gesteine  tinter  II  aus  minder  festen  Lagen; 
IVi     «      Zechstein,  Roggenstein,  Muschelkalk,  Jurakalk,  Jura- 
dolomit; 

V.     «      PlAnerkalk  and  die  Gesteine  unter  IV  atis  ^enifper 

festen  Lagen. 

Hiernach  müssto  heispielHweige  von  einem  (leeteine  der  2.  Klasse 
die  zweifache,  von  einem  der  3.  Klasse  die  dreifache  u.  s.  w.  Menge  auf« 
gewendet  werden,  nm  denselben  Erfolg  wie  mit  der  einfachen  Menge 
eines  Gesteins  der  I.  Klasse  zu.  erzielen. 

Die  Auswahl  des  für  eine  Strasse  zu  verwendenden  Materials  wird 
nach  dem  KoBtenpunkte  zu  trcüen  seiu;  es  ist  im  Allgcmeiueu  jenes 
Material  zn  wählen,  für  welches  sich  der  Oesammtkostenanfwand  für 
Keuban,  Unterhaltnug  und  Wiederherstellung  am  niedrij^stcn  stellt.  Bei 
Schotterstrussen  vereinfacht  sich  dio  Autf;al)0  dahin,  tiass  jenes  Dock- 
material zu  bestirnnteu  ist,  welches  einen  Kleiustwerth  des  jilhrlicbeu 
Unterhaltungsaufwandes  ermöglicht. 

Neben  der  erforderlici-en  Matcrialmenpe  kommt  dabei  in  lletraclit; 
der  Ankauf  des  liuhmaterials  im  Stciu))ruch,  das  Zerkleinern  desselben, 
die  Beförderung  des  Schotters  vom  Gewinuungs-  bis  zum  Verweuduugs- 
ort  und  schliesslich  die  Verwendung  selbst. 

Im  Rechnungsjahre  1894  95  wurden  in  Württemberg  vom  Staate 
2725^073  km  Strassen  unterhalten.  Dabei  wurden  für  Fahrbahnen  au 
harten  Materialien  (Granit,  Aplit,  Gneis,  Porphyr,  Basalt,  Alpiner  Kies 
und  Wacken)  47151  cbm,  an  weichen  Materialien  (Muschelkalk,  Keuper, 
Jjiaskalk,  weisser  Jura,  Kies  aus  der  Trias-  oder  Juraformation)  67718  cbm, 
für  Gehwege  6719  cbm,  im  Ganzen  also  120688  cbm  oder  im  grossen 
Durchschnitt  44  cbm  auf  1  km  Strasse  und  SO  cbm  für  1  km  und  100  Zug- 
thiere  yerweodet. 

Bteinpflaeter-,  Asphalt-  und  Holastrateen. 

Uebcr  Abuütsung,  Materialverbrauch,  Kosten  u.  dgl.  m«  liegen  leider 
nicht  viele  Erfahrungen  vor,  meistens  fehlt  die  Angabe  der  verschiedenen 
Umstände,  unter  weiclieu  dieselben  gewonnen  wurden,  wodurch  sie  wesent- 
lich an  Werth  einbüisen. 

In  Paris  wurden  einige  Beobachtungen  an  chaussirten  Strassen  mit 
den  besten  Deckmaterialien  angestellt,  indem  für  50  Strassenstrecken 
von  zusammen  63,176  km  Länge,  anf  welchen  ein  Verkehr  von  1600  biö 
SAOOO  angespannten  Zuathieren  sieh  bewegte,  der  Verbrauch  an  Unter- 
haUviigematerial  ber«i£aei  wurde: 


■ 

In  Betracht 
gezogene 
Länge 

Mittlerer 
Verkehr 

Materialver' 
brauch  für 
100  Zugthiere 
nnd  1  km 

Bonlcvards  des  Capucines  et  des 

851"^ 
4077« 
10561 « 
87696  « 

22600 

14000 
6000—10000 
1500-H7OO 

\ 

5,0  cbm 

12.7  « 

10.8  « 
11,14  < 

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124 


Bezüglich  der  auffallend  kleineii  Zahl  von  ö  cbm  bei  der  ersten 
Gruppe  wird  bemerkt,  dass  auf  den  fragliohen  Boulevards  meist  leichtes 
Fuhrwerk  verkehre  und  dans  auch  die  Konstruktion  derselben  sich  von 

den  übrigen  Strassen  otwaa  unterscheide. 

In  München  zeigten  die  Grauitwürt'el  von  ursprünglich  19'^"'  Seite 
nach  28  Jahren  eine  Abnützung  von  1,6  bis  höchstens  2,0<^"^,  welche 
wegen  Abrundung  der  Kopffläche  besonders  an  den  Kanten  hervortrat. 
Man  nimmt  dort  au,  dass  Granitpflaster  unter  Münchener  Verkehrs* 
Verhältnissen  25  Jahre  ohne  Reparatur  liegen  kann,  dass  alsdann  die 
Steine  gc^tOrst  und  erst  nach  weiteren  S6  Jahren  die  dann  vorhandenen 
beiden  runden  Ivopffliichcn  eben  gearbeitet  werden. 

Das  Pflaster  vor  der  Hauptwache  am  Bo«!smarkt  in  Frankfurt  a.  M.  ' 
aus  Anametiit-ivopfstückeu  (Druckfest.  1400  kg)  in  äand  hatte  bei  einem 
12  standigen  Tages  verkehr  von  4000  Fuhrwerken  eine  jährliche  AbnUtsimg 
von  durchKchuittlich  1*^"^  erfahren;  nach  6  Jahren  musste  es  umgelegt 
und  nach  weiteren  4  Jahren  erneuert  werden. 

In  Wien  hat  man  bei  Gramtwuiieln  eine  Abnützung  von  2/(}*^™  ia 
belebten  schmalen  Strassen  schon  nach  0  Jahren,  in  belebten  Strassen 
von  über  S'"  Breite  nach  !J  Jahren  und  in  Strassen  mit  ^oringem  Ver- 
kehr erst  nacli  15—18  Jahren  beobachtet  und  dann  eine  Umlegung  für 
nothweudi^  erachtet  Bei  dieser  Umlegung  rechnete  man  auf  5^/o,  bei 
der  darauf  folgenden  noolimaligen  Umlegung  der  Steine  auf  10%Material- 
verluat. 

Die  Arheiten  ?;Tir  Unterlialtung  einer  Asphaltdocke  veranlassen 
die  geringste  Störung  dea  Strassenverkehrs.  Vertiefungen,  Abbröcke- 
lungeu  u.  dergl.  werden  in  der  Art  beseitigt,  dass  man  die  betreffende 
Stelle  aufbricht,  die  Bruchränder  scharf  abschneidet,  reinigt,  erwärmt 
und  sodann  wie  bei  der  erstmaligen  Ausführung  verfährt.  Stampfasphalt 
ist  besonders  stark  zu  verdichten,  wenn  eine  Ueberhöhung  der  ausge- 
besserten Stelle  vermieden  werden  soll. 

Zur  Beseitigung  von  Wellen  wird  die  Oberflftche  mittelst  erhitzter 
Bleche  erweicht,  alj  .rokratzt  tmd  frisches  Pulver  angestampft. 

Die  Unternehmer  in  üerliu  sind  durch  ihren  Vertrag  gebunden,  die 
fertig  gestellte  Fahrbahn  vom  1.  April  des  auf  die  Fertigitollnng  folgen- 
den Jahres  au  auf  4  Jahre  unentgeltUoh  und  danach  weitere  15  Jahre 
gegen  eine  jJihrliche  Entschädigung  von  50  Pf.  für  1  qm  bei  Strnssen 
ohne  üahngleis,  uud  von  75  Pf.  bei  solchen  mit  Oleisen  zu  unterhalten, 
schliesslich  aber  die  Bahn  in  gutem  Zustande,  die  Asphaltdecke  in  einer 
Stftrke  von  mindestens         au  übergeben. 

Ueber  diePauer  des  H  olz  pflastere  liegen  nicht  viele  zuverlässige 
Angaben  vor.  Kuch  Htaytou  betrug  in  London  bei  einem  Verkehr  für 
1  X&id  Strasseubreite  für  1  Tag  von  780,  1100,  1137,  568,  985,  1236,  ICOO, 
985»  1101  Tons  die  Dauer  des  Holzpflasters  besw.  6,5,  5^6,  6^,  7,0,  7,0,  7,0, 
7^,  7,(38,  7,84  Jahre. 

N;ich  seinen  Mittheilungen  ist  es  nicht  zweckmässig,  den  Klötzen 
eine  grössere  Höhe  zugeben^  als  es  die  Dauer  vou  7  Jahren  verlange, 
weil  nur  sehr  wenige  Holspflasterungen  nach  ungefähr  6  Jahren  ihren 
Bestehens  noch  eine  gute  Oberfläche  aufwiesen. 

Im  Allgemeinen  hält  sich  Holzpflaster  in  Strassen  mit  starkem  Ver- 
kehr verhältnissmässig  besser  als  in  weniger  belebten  btrassen.  lu 
Mflnchen  erhalten  die  Unternehmer  fttr  1  qm  Heiapflasterung  aus  10^ 
liohen  Klötzen  auf  einer  20«^'"  hohen  Betonschichtc  I3,7ü  Mk,  und  für  die 
üächc  zwischen  den  Trambuhugloisen  einen  Zusclilag  von  10— '20'V,,. 
Sie  sind  gehalten,  die  fertig  gestellte  1' aiiibaliu  ö  Jahre  laug  unentgolt- 
lieh  und  hernach  15  Jahre  lang  gegen  eine  Entschädigung  von  60  Pf. 
für  1  qm  und  das  Jahr  zu  unterhalten,  wnhei  für  die  Fläche  zwischen 
den  bchieneusträngen  gleichfalls  der  erwähnte  Zuschlag  gesahlt  wizd. 

Allgaben  über  Arbeitsaufwand  und  Konten. 

Neben  den  in  don  voransgej^a!5fi:oncn  AljHfliiiittpn  aufgenommenen 
Erfahrungsangabeu  deien  noch  folgende  isusammengesteiit. 

l  qm  Grundbau  (Packlage)  von  0,16™  Höhe  verlangt  0,20  cbm,  in 
Haufen  gesetzter  Bruchsteine.  Diese  werden  mögliehst  nahe  an  der 
Verwendungsstelle  abgelagert,  so  rbics  vom  Ablagerungs-  zum  Ver- 
weudungsplatz  nur  ein  kurzer  Transport  orforderlioh  wird,  welcher  bei 
der  Prelsentwiokelung  in  Aneats  au  briugeu  ist.  Wird  ein  Transport 
auf  10»  vorausgesettt  so  Ist  fftr  diesen»  sodann  für  Versetsen  der  Steinet 


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125 

Spalten  einzelner,  Abköpfen  und  Vorkeilen  0,03  Tgsoll.  1  Pflasterers 
und  0,01  Tgach.  1  Ilandlangers  für  1  qra  zu  rechnen. 

Für  Herstellung  1  cbm  Kleingeschläg  (in  Haufen  gemessen),  die 
Korngröase  den  Zwecken  des  Strassenbaues  entsprechend,  ist  an  rechnen 
bei  sehr  harten,  mittt^lharten  und  weicheren  Gesteinen  bezw.  1,6  bis  2,2, 
0,8  bis  1,2  lind  0,4  bis  0,6  Tgsch.  1  gewöhnlichen  Arbeiters.  Weniger  iet 
anzunehmen,  wenn  es  sich  nicht  um  thunlich  gleiche  Korngrösae  uder 
aber  am  grobkörnigen  Schotter  handelt. 

1  cbm  gelockerten  nngebundenen  Abtrag  oder  Schotter  mit  der 
Schaufel  imal  an  werfen,  erfordert  durcbschaittlich  0,06  Tgsoh.  iHand* 

langers. 

1  cbm  Sand  oder  Schotter  durch  das  Gitter  zu  werfen,  verlangt  uu- 
gefihr  O^llft  Tgsoh.  1  Handlangen. 

1  cbm  Kleingesohläg  auf  eine  Entfernung  von  10">  Terbringen  und 
zur  Bildung  des  Strassenkörpers  verwenden  erfordert  0,08  bis  0,12  Tgsch. 
eines  gewöhnlichen  Arbeiters. 

Ueber  das  Walzen  siebe  im  Abschnitte  »Strassenwalxen  und  ihre 

Benutzung«. 

1  cbm  zugerichtete  Pflastersteine  auf  Haufen  von  passender  Höhe  zu 
setaen,  Tcrlangt  0,076  Tgsch.  eines  Arbeiters. 

Die  im  Herzogtham  Oldenburg  für  Herstellung  der  Klinkerstrassen 

bezahlten  Akkordpreise  für  1  qm  waren  nach  einer  TOn  der  Bandirektion 
herausgegebenen  Preiatabelle  folgende: 

auf  der  Geest      auf  der  Marsch 
Kenlegung  der  Klinkerbahn    ....  0,14  Hk.  0,16  Hk. 

Einfrpcii  bezw.  Einscliwemmcn  d.  Bahn   0,02   «  0,03  * 

Aufbrechen  der  alten  Klinkerbahn  .    .    0,02   «  0,08  * 

Qrösätpreis  für  Aufbrechen,  Wieder- 
verlegen nnd  Binschwemmen  .  .  .  0,20  «  0,24  « 

Hieraus  ist  das  Verhältnis«  der  Binaelbetrftge  sa  einander  an  er« 
sehen. 

In  Berlin  wird  gezahlt  für 
1  qm  vorhandcucH  Steinpflaster  mit  Eiuschluss  der  Biunsteine 
u.  dergl.  aufzubrechen,  die  Materialien  bis  auf  20™  zu  trans- 
portiren  und  an  sortiren,  einschliesslich  Werkzeuge  und 
Ger&the 

bei  Pflaster  ohne  Fugenverguss  0,09  Mk. 

«         «      mit  Mörtelausguss  0/tO  « 

«         4(        «  Bitumenausguss  0,71 

1  qm  Beton-Unterlage  von  yo'^'"  St;i rko  für  das  Pflaster  zuzu- 
bereiten, sodann  einzelne  Lehrötreiten  herzurichten  und  die 
Zwisehenrtume  auszufttUenj  zu  dichten  und  abaugleichen, 
einschliesslich  Material-  und  Wasserbeschaffung,  sowie 
Geräte  4,60  « 

1  qm  Pflaster  aus  yorbandenen  Steinen  L  oder  II.  bezw.  III. 
Klasse  herzustellen,  vorher  auf  die  schon  hergestellte  Unter* 
bettung  eine  2— 3<=™  hohe  Kiesschichte  aufzubringen,  nötigen- 
falls Bord^chichten  und  flaeho  lünnsteine  anzulegen,  die 
Pflastersteine  in  2  Absätzen  zu  rammen,  die  I^'ugon  zu  sandou, 
einschliesslich  Materialtransport  bis  auf  80"'  Bntfernung, 
Wasserbeschaffung  und  Geräte  1,00  « 

1  qm  desgleichen,  jedoch  mit  Mrtrtf'l;iu«<guss  der  Fugen  .    .    .    1,10  « 

1  qm  desgleichen,  jedoch  mit  Bitumcuuuäguss  der  Fugen  und 
Bedecken  des  Pflasters  mit  einer  ^1^^  starken  Kiesschichte 
au  bedecken,  einschliesslich  Lieferung  des  Bitumens,  jedoch 
ohne  Kieslieferung  1,90  * 

1  qm  Betonbettung  des  Fahrdammes  von  20^^"^  Stärke  aufzu- 
brechen und  bei  Seite  zu  setsen  oder  auch  Ton  der  Baustelle 
zu  entfernen,  ohne  Eticlisirf  t  auf  die  Grösse  der  T'l.iche    .   2,00  * 

1  qin  Dfimmfläche  von  gestampitom  Asphalt  5*^'"  ptark  init  20*"" 
starker  Betonbettung,  einschliesslich  Liefennig  aller  Mate- 
rialien, hersustellen  16,00  « 

1  qm  Dammfläche  von  gestampftem  Asphalt  auf  fertiger  Beton- 
bettung herzustellen  11,00  « 

Zulage  für  Auschlusä  des  Asphaltes  an  die  Schienen  oder 
deren  Einfassung  bei  Anlage  von  Strassenbahnen  ....  0,60  « 


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126 


1  qm  Asphaltpflaeter  des  BtLrgersteigeS)  einecliUeBBlioIi  Unter* 

bettiiug  aufzunehmen,  die  Materialien  bei  Seite  zu  stellen, 
das  Planum  aui'zuhölien  oder  abzugraben,  don  fohlendeu 
Bodeu  anzuliefern,  resp.  den  überschüssigen  abzufahren,  so- 
dann die  Unterlage  wieder  berxnstellen  nnd  die  Asphalt* 

decke  mindestens  2*"  stark  uuter  VerwcnrlTnif?  de8  alten 
Matrriala  und  nötigenfalls  Zuschuf;»  von  neuem  Asphalt 
herzustellen  4,.>0  Mk 

In  welch'  weiten  Grenzen  die  Kosten  für  1  qm  der  Tefpstigung  und 
Unterhaltung  studtibcher  Strassen  schwanken,  kai:u  nim  der  iolgezideu, 
von  Baumeister  (Handb.  d.  Bank.,  Abth.  III»  Heft  8)  angegebenen 
Tabelle  ersehen  werden: 


Fahr 

weg 

f  nsawo^ 

1 

Her- 

Her- 

Stellung 

Jährliche 

Stellung 

einschl. 

Tut* 

einschl. 

L'nter- 

haituug 

Unter- 

j 

bettnng 

bettnng 

Mk. 

Mk. 

Mk. 

Beihenpflaster  I.  Kl.  anf  Ohanse. 

10—26 

■w 

Beiheupüaster  IL  Kl.  auf  Kies  od. 

4—20 

0,2- 

■1,0 

1  3-8 

Mosaikpflaster  III.  Kl.  anf  Kies 

2—14 

0,1- 

•0,5 

6—20 

7-16 

0,2—1,2 

4—8 

4—6 

Thonplatten,  Cem  entplatten  .   .  . 

6—10 

Holzpflaster  anf  Beton  

12—21 

0,5- 

2,0 

11—24 

0,5- 

4—0 

80—86 

Cbaussirung  (einfache  Bekiesnng 

2—10 

0,4- 

8,0 

0,5—2 

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127 

Auszug  aus  der  Ciroular Verfügung  des  preusaischen  Handels* 
miniBteriuma  vom  17-  Mai  1871»  betreffend  die  Aufstel» 
lung  dor  Frojeote  und  J^ost^Mi^ichl^g^  für  d^n  TQil 
l^unststrasaexL 

J.  Aufstellung  des  FrojecU. 

Ueberfliclitskarieii  im  Maasutab  1 : 20000  —  1:800000. 

Sitnationspläne  zur  Darstellnng  des  Projects  im  Maassstab 
1  :  6000.  Expropriationskarten  im  FlurkartenmaaBsstabi  bei  BobwierigeQ 
Stellen  im  Maassetab  1 :  626,  1 :  1000  und  1 : 1250. 

Die  CbaiiBfioelinleii  sind  tn  Btaiionen  yon  100"^  Iiftnge  an  ibeileti. 

Bei  je  60"*  ist  ein  Zwischenpunkt  oinzaBohalten.  Jede  10.  Station  is| 
durch  eine  römische  Ziffer  als  Hauptstation  hervorzuhoben. 

Im  LSntjonprofil  werden  die  Lüh  gon  im  Maassstab  des  Situations«» 
plaus  (gewöhnlich  1 :  6000)  aufgetragen,  diu  Höhen  in  einem  25faoh  grösser 
ren  (gewOhnliob  1:S00>. 

I)ie  höchsten  und  niodorBton  Wasserstfinde  der  die  projeotilte  StraSv 

■enlime  berührenden  Gewässer  sind  einauzeichnen. 

Querprofilo  müssen  rechtwinklig  zur  Mittellinie  des  Strassen» 
Planums  aulgenommen  (und  zwar  bei  allen  erheblichen  Aenderungen 
der  Terrainoberflaohe)  ttnd  im  Maassstab  1 :  SOO  aufgeseiobnet  werden. 
Die  Normalprofilo  für  die  Steiababn.  Quergefällei  BOsobongen  eto.  da* 
gagen  im  Maansatab  1  :  lOO. 

Projocte  von  Kunstbauten  sind  biri  50™  lichter  Weite  des  Objectt 
im  JVlauääätab  1 : 100  zu  zeichnen,  die  Detaiia  im  Muaäaätab  1 : 50»  1 : 25  oder 
1 : 10,  je  naohdem  dies  die  dentliobe  Darstellung  erfordert.  3ei  Plftnea 
TOn  Dienstgebäuden,  Futtermauorn  genügt  1  :  lOo. 

In  den  Projecten  von  Brücken  über  6,0"  Länge  sind  die  Ergebnisse 
etwaiger  Bodenuntersuchungen  und  die  Wasserstände  einzuzeichnen. 

Maassstabe  (und  «ine  Standliaie  In  dea  Karten)  sind  allen  Pl&uen 
beizugeben. 

In  sämmtlichen  Zeichnungen  sind  die  wichtigsten  Abmessungen  oin» 
sutragen. 

II,  Lage  und  Gefälle  des  Stranemsuge, 

Lage  des  Strasse.  Die  Strassen  sind  dem  Terrain  tbnnlicbst  siob 
ansdhliessend  nnd  auf  trockenen  Untergrund  zu  legen,  so  dass  starke 

Krümmungen  vermieden  worden.  Sind  letztere  nicht  zu  umgeheD}  so  ist 
bei  einem  mittleren  Badius  von  75™  und  weniger  auf  eine  angemessene  Ver- 
breiterung der  Strasse  bealebungsweise  der  Steinbabn  Bedaobt  zu  nehmen. 

G-efftlle.  Hobe  Auf-  nnd  Abtr&ge  sind  tbnnliobst  zn  rermeiden, 

abermässige  Steigungen  sollen  ohne  drinj^ondo  Nothwendigkeit  nicht 
vorkommen.  Dabei  ist  ein  häufiger  Wochsol  des  Steigens  und  Fallens 
eu  vermeiden  und  bei  Uebersciireituug  von  Bergen  und  Wasserscheiden 
die  Yertheilung  des  G-efails  in  der  Art  ananstreben,  dasa  bevor  die 
gröäätc  Höhe  nicht  erreiclit  ist,  die  einmal  gewonnene  HObe  ohne  be- 
sondere Umstände  nie  Ii  t  aufgDgoben  wird. 

Als  M  a  X  i m ai  3  t  e  i  g u  n  g  en  ^'olten  in  der  Begeh 

a)  in  gebirgigen  Gef?onden  5''/  ,,  b)  im  Hügell^nde  40/^^^  c)  im  Flach- 
lande 2/6^0-  Uas  Uei'uiiü  iät  nur  nach  ganzen  MiUimetern  pro  Meter 
Länge  an  normiren. 

Bei  anbaltenden  Steigungen  von  grosserer  Gesammthöhe  als 

von  30"*,  und  wenn  einn  st:irk(»ro  Steigung  als  von  4 O/o  angewendet  v.  ird, 
ist  auf  jede  folgende  Hulio  von  30'"  die  bteigang  um  je  Vj^/o  zu  ver- 
miiiderui  bis  dieselbe  40/q  erreicht  hat. 

Buheplätze.  Können  die  Maximalsteigungen  von  mehr  als  40/oanf 
längeren  Strecken  nicht  vermieden  werden,  so  sind  in  Entfernungen  von 

600—800"*  Ruhepliitze  von  wenigstens  30"*  Länge,  denen  bOchstons  eine 
Steigung  von         gegeben  werden  darf,  anzulegen. 

Horizontale  Strassen  sind  nur  dann  zulässig,  wenn  die  Strasse 
eine  freie  Lage  hat  nnd  eine  besonders  gute  Bntwuserung  stattfindet. 

Die  Strassenkrone  ist  wenigstens  0,6™  Uber  den  bekannten  bdobsten 
Wasserstand,  welcher  die  Strassen  erreicbt  an  legen* 


.  ij  1^    uy  Google 


128 

III,  Constntetion  der  StrcLSsa, 

Breite  der  Btrasse.  Die  Breite  dei  PlanTims  rlohtet  sioli  im 

allgemeinen  nach  der  Prcquenx  nnd  der  hierdurch  bedingten  Breite 
der  Steinbahn,  sogleich  aber  auoh  naoh  dem  ErCordernias  einea 

ßommerwogs, 

In  der  Bogel  ist  dem  Planum  nioht  über  12™  und  nicht  unter  0"* 
Breite  an  geben.  HinelohtHoli  der  Yerbreltenmg  in  Krammnagen  siehe 
oben. 

Q  r  ft  b  e  n.  Liegt  das  Planum  nioht  mindestens  0,6™  ttber  dem  Terrain, 
oder  ist  dasselbe  ganz  oder  theilweise  in  das  Terrain  eingesohnittony 
80  ist  auf  beiden  Seiten,  resp.  auf  der  einen  Seite  ein  Graben  anzulegen. 
Ausserdem  sind  überall  da|  wo  doroh  die  Anlage  der  Strasse  der  natür^ 
Hohe  Abfluss  des  Wassers  behindert  oder  concentrirt  wird,  Yorfluth- 
gräben  anzulepfon. 

Die  Dimeiisionon  der  Gräben  richten  sioh  naoh  der  absoffihrenden 
Wassermenge  resp.  nach  ihrem  Gefälle. 

T)ie  (rrabenböschungen  sind  in  der  B-egfel  iVifach  anzulegen, 
eine  einfache  Anlage  ist  nur  auäaahmaweiäe  in  genügend  motivirten 
Fftllen  snlttssig. 

Gepflasterte  Binnen.  In  gebirgigem  Terrain  und  bei  seit- 
lichem tiefem  Einscbnitt  ist  es  zulässig,  anstatt  des  Grabens  eine  ge- 
pflasterte Rinne  von  1 — 1,5"^  breit  anzulegen.  Hierbei  ist  es  übrigens  go- 
boten,  das  Wasser  häuäg  seitwärts  unter  der  Strasse  hinduroh  ab- 
auAhrML 

Die  Breite  des  8ehutsstreif ens  längs  des  ftnsseren  Grahen» 

randes  oder  am  Fusse  von  Dammschüttungen  beträgt  bei  mittlerem  ud 
schlenlitem  Land  0,6"^,  bei  gutem  Land  0,5'°. 

Böschungen.  Alle  AuftrS;:^e  in  reinem  Sandboden,  sofern  die 
Böschungen  nicht  mit  guter  Erde  bedeckt  wördeui  erhalten  eine  Sfache, 
in  andern  Bodenarten  eine  iVsfache  Anlage.  Den  Abträgen  ist  naeh 
Besohaffenheit  des  Bodens  oder  Felsens  eine  etwas  steilere  Anlage  au 
geben,  doch  darf  nur  in  besonders  festen  Felsarten  unter  Vsfacho  Anlage 
herabgegangen  werden.  In  niedrigen  Einsohnitton  sind  dagegen  aar 
Verhütung  von  Sohneeverwehungen  die  Bösehungen  absnflaohen. 

Strassendämme  über  moorigem  oder  nachgiebigem  Grunde  sind 
mit  breiten  Banketts,  welche  bis  sum  höchsten  Wasserstand  reichen,  her- 
zustellen. Ist  die  Strasse  Ilochwasserflutben  oder  dem  Wellenschlag  aus- 
gesetzt, so  ist  auf  geeignete  Befestigungen  oder  flache  Böschungen  Be- 
dacht zu  nehmen. 

Das  Quergefälle  der  Steinbahn  richtet  sich  zum  Theil  naoh 
dem  Längenprofll  der  Strasse,  so  dass  bei  starkem  Gefftll  ein  geringeres 
Quergofäll  angewendet  wird,  ausserdem  wird  dasselbe  duroh  die  Härte^ 

des  Schottermaterials  bedingt. 

Nach  erfolgter  Befestigung  der  Steindecke  mnss  dieselbe  bei  festem 
Slaterial  ein  qucrgefälle  von  3— 5<^™,  bei  mässig  festem  von  6 — 6^°*  pro 
Meter  der  halben  Breite  der  Steinbahn  naehweisen. 

Der  Soixiiuerwcg  uud  die  Banketts  erhalten  ein  Quergefälle  Ton 
pro  Meter  Breite. 

Die  Steinbahuen  werden  den  örtlichen  Yerhältnissen  entsprechend 
rersohieden  hergest^t  nnd  zwar: 

a)  aus  einer  Packlage  mit  Steinsohlagdeoke; 

b)  aus  einem  Unterbau  TOn  Grohsohlag  mit  Steinsohlagdeoke; 
e)  aus  Kies  (Grand); 

d)  aus  Kiesunterbau  mit  Steinschlagdecke; 

e)  aus  einem  Unterbau  von  Bisensohlaofcen  oder  Baseners  mit  Stein 

schlagdeckc ; 

I)  aus  Pflaster  von  natürlichen  Staineu, 
g)  aaa  hartgebrannten  Ziegeln,  sog.  Klinkern. 

*)  Statt  (iräbeu  worden  schmale  mit  Schotter  gefüllte  Bigolen  em- 
pfohlen in  Zeitschx.  f.  Transp.  1881. 

.  ij  .  .-.^  i.y  Google 


129 

Die  QrösBe  der  Steiastiloke  zur  Packlage  richtet  sich  nach 
der  Stärke  dieser  Lage,'  diejenigen  211  der  etwa  erfiorderliclien  Mittellage 
dagegen  nach  der  Qualität  dos  Materials.  Die  Steinstärke  zur  Deoklage 
darf  bei  festem  Material  ndolit  Uber  3—4^™  aud  bei  wealger  fdsteu  nicht 

über  4—6*^"*  betragen. 

Die  Klinkerbahnen  erhalten  wie  das  Pflaster  eine  Unterbettung 
?on  Kien  oder  reintm  Sande,  fitt  anleve  von  2(^--46^,  Utr  letoter»  Ton 
16— 20<''°  Stärke^  Nach  FertigstdUaag  ist  auf  erstere  aina  13^*^  statka 
reine  Sandschichte,  auf  letztere  vod  aom  Einfegen  eine  4^">  statke 

PÜastersandschichte  aufzubringen. 

Der  Sommerweg  ist  in  der  Begel  mit  Kies  in  mehreren  Lagen  von 
antammen  8^"'  Stftrke  in  befestigen.  Die  Befestigung  des  Banketts 
iMM  tidi  naali  dar  BaeeMfemheii  des  Bodens. 


iK  DUircMäme,  ^mipßanzwngen  und  Sicher^ieilsanUtgen. 

Durchlässe  unter  dem  Strassenniveau  dürfen  nicht  weniger  als 
0^**  lidhee  Weite  nnd  Höhe  erhalten.   Werden  Böhren  eingelegt,  so 

darf  der  innere  Durchmesser  nicht  Unter  0,25^  betragen,  auch  muss  der 
Höhrenstrang  in  gerader  Linie  liegen.  Seiten durchiässe  müssen  solche 
Dimensionen  erhalten,  wie  sie  der  Wasserabflnssmnd  eine  gute  liäumung 
evferdem« 

Bei  Banmpfl ansangen  ist  die  Entfernnng  de«  Bäume  von 

einander  stets  nach  ganzen  Metern  zu  bemetssen.  Die  zu  pflanzenden 
Bäume  müssen  wenigstens  5*^"^  im  Durchmesser  und  Stammhöhe 
haben. 

Gelftnderpfosten  sind  in  der  Begel  anf  4,0 Bntfernnng  zu 

setzen.  Die  darauf  befestigten  Holme  müasen  mit  ihrer  Oberfläche 
wenigstens  1,0'"  über  der  Straasenkauto  liegen. 

Werden  Schntz?^tcine  angewendet,  so  sind  dieselben  nach  Rr- 
t'urderniss  in  Entfernungen  von  1/5'",  höchstens  von  2"'  und  so  zu 
setsen,  dass  sie  wenigsfeiis  OiTfi*^  über  die  Flannmskante  hervorragen. 

Die  Veranschlagung  von  Erdarbeiten  in  ebenem  Terrain,  auf  welchem 

die  Herstellung  des  Strassenplanums  weder  nennenawerthe  Auf-  noch 
Abträge  nöthig  muclit,  kann  nach  laufenden  Metern  erfolgen,  wenn 
die  jedesmalige  Planumsbreite  und  das  Querprolil  der  Seitengräben  an- 
gegeben wird.  In  andern  Fällen  ist  nach  den  Längen  nnd  Qnerprofilen 

eine  i\IaF3Gnborcclnuniff  nebst  Dispositioiintabelle  zu  ferticreu.  Zum  Titel 
Erdaiijeiten  gehöron  auch  die  Kosten  für  etwaige  Drainirutigen  und 
tur  diti  Unterhaltung  der  Böächuuj^cu  biä  zum  Anbau  der  Steinbahn. 

Tabolle 

für  die  gebräuchliclißten  Abraeasungon  bei  Kunststrassen. 


Breite  in  Metern. 

Mit  Sommerweg. 

1  Ohne 

Sommerweg. 

6,0 

4,5 

4,0 

4,5 

4,5 

5,6 

6.0  1 

5,0 

4^ 

44 

8,0 

3,0 

2,5 

2,5 

2,5 

Materialienbaukett  .  . 

2,0 

1,5 

1,6 

1,5 

1,5 

2,0 

1,8  1 

1,5 

1,8 

1,5 

1,6 

£*ns6gängerbankett  .  . 

1,5 

1,0 

('v5 

0,5 

1,* 

1,2 

1,0 

1,2 

1,6 

Gesammtbreite .... 

11,5 

10,0 

9,6 

1 

9,0 

|9,0 

8,0  [ 

7,5 

7,6 

7,5 

7,0 

Dimensionen  der  Gräben  in  Metern» 


Obere  Breite 
Sohlenbreite 
Böschungsbreite 
Tiefe  


Baumpflanznng. 

0,8"*  Abstand  der  Bäume 
von  der  Planumskanto. 
1,0—0,0"'  Durchmesser  u. 

Tiefe  der  Baumlöcher. 
2,5"^  Stanimhöho. 
0,06^*^  Baumstärke. 

XXV.  Beinhard's  KaL  189^  Gehefteter  Theil  IL  » 


40 

3,6 

2,4 

2,1 

2,0 

1,0 

0,6 

0,6 

0,6 

0,5 

1,5 

1,5 

0,9 

0,75 
0,6 

0,75 

1,0 

1,0 

0,Ö 

0,6 

.  ij  1^ .  .  ..  y  Google 


130 


Bedarf  an  Stfiinmaterial. 

Bei  17c™  hohem  Steinpflaster  pro  Q"*  ) 

— ;  •  0,10—0/18  ob™  I  je  nach  der  Beachaffeuheit 

Bei  21  <^  hohem  Steinpflaster  pro        f         .des  Bfatdrials. 

—  0;21— 0^  ob"  J 

Zu  einer  neuen  ßteinbahn  sind  erforderlich  zu  den  beiderseitigen 
0,05— n,i"^  breiten  nnd  20—25*^™  hohen  Blndf^teinen  pro  Hektometer 
~ ;  •  6,^  ob™,  abgerundet  für.  die  Yeransoiilaguug  3,6  ob™. 

Beseichnet  a  die  Breite  in  Metern,  b  die  Stftrke  in  Centimetem  und 
0  den  Cnbikinhalt  in  Ottbikmeterii^  so  beredbnet  sieb  der  Steinbedarf 
(fttr  die  Veransolüagnng  abgerundet): 


^ioiro!? 
schnitt», 

lieh© 

Stärke 
in'«» 

T 

28 

liO  ' 

2r^ 

26-fA 
24tyil- 
22  1^ 
aii«J,o 


Breite 
inMtr. 


5,G 
5,<> 
6,6 

5,6 

5,0 
5,0 
5,0 
5,0 
5,0 

4,5 
4,5 

4,5 

4,n 

4,:') 

4,U 
4,0 
4,0 
4,0 
4,0 


Packlage 


a 


5,45 

5,4  r> 
5,45 
5,45 

5,45 

1,'^5 
4,85 
4,85 
4,Ö5 
4,85 

1,35 
4,36 

;,35 
4,:55 
4,35 

3,85 
o,85 
8,85 
3,85 
3,6ö 


12 
12 
12 
12 
12 

12 

12 
12 
12 
12 

12 
12 

12 
12 
12 

12 
12 
12 
12 
12 


Mittellage 


05,5 
C5,5 
05,5 
65j5 
65,0 

68,0 

58,0 
59,0 
50,0 
58,0 

52,0 
62,0 
52,0 
52,0 
52,0 

4ü,0 
4G,0 
46,0 
46,0 
46,0 


5,45 
5,45 


4,86 
4,86 


7 

5 


7 

6 


4,??5 
4,35 


3,85 
3,S5 


7 

5 


7 

5 


38,0 
27,5 


34,0 
24,5 


30,5 
22,0 


27,0 

iy,ö 


Decklage 


6,6 

9 

50,5 

5,0 

9 

60,5 

5,G 

12 

67,0 

5,6 

10 

66,0 

5,6 

9 

50,5 

5,0 

9 

45,0 

5.0 

9 

4S,0 

ö,0 

12 

ÖU,Ü 

5,0 

10 

50,0 

5,0 

9 

46,0 

4,5 

40,5 

4,5 

40,5 

4,5 

12 

54,0 

4,5 

10 

45,0 

4,5 

u 

40,5 

4,0 

9 

35,0 

4,0 

Ü 

36,0 

4,0 

12 

48,0 

4,0 

10 

40,0 

4,0 

9 

1 

36,0 

l 

Die  durclisclinittliche  Stärke  der  Pack-  und  Zwickinge  resp.  der 
Deckluge  iBt  iu  der  Mitte  um  13"^"^  zu  vermehren  und  au  den  äeiteu 
um  eben  so  viel  zu  vermindern. 

Bei  Bteinbahnen  aus  einem  Unterbau  von  Grobgeschläg  mit  Stein- 
schlagdockc  gelten  für  das  Grobgeschläg  diejenigen  Maasse  und  Stein- 
quantitäten wie  in  der  Tabelle  für  die  Paok-  and  Zwioklage. 


Bei  der  Uuterhaltuug  der  Strassen  erscheint  es  sweckmUssig,  die 
Steine  in  Hänfen  von  0,6  oder  1,0  cb'",  bei  ITeubauten  in  Haufen  von 
einem  oder  mohroren  gansrn  Cubikmetern  aufausetaisn» 


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Kalender 


für 


Strassen-  &  Wasserbau-  und 
Ciiltur^Ingenieiire. 


,  Begründet  von 


^eu  büArbeltet  unter  A(.itwirkaiig  yqq  Faobgouoftsoit 


.  ;   '  '  E.  Scheck, 


«j^.eli  ef  tetcr  Theil. 

I 

III.  iiitheiluttg» 


JPünfundzwaiizigster  Jahrgang  1898. 


I 


,  WIESBADEU. 
Verlag  Ton  Jtf  F«  Becgmaan. 


•Die  ffchetteten  Theiie  aileln  können  nicht  abgegeben  werden 


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F.  SOENNECKEN 


dBt,Vorwortz,iiU.  100.  Aufl.  von  Geh.  Req.-Rat  Prof.  F.  HEULEAUX, 

herausgegeben  von  F.  SOENNECKEN 

Auag.  z.  Selbstunterricht  Teil  I,  vollst.  Lehrg.,  m.  25  Fed.  JI  2.ÖQ 

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Inhalt 


Seite 

XrV.  Stütz-  and  Futtermauern.  1)  Bestimmung  des  Erd- 
drucks. 2)  Bestimmung  der  Stärke  der  Stütz«  und  i^  uttor- 
meuern.  8)  Piaktisehe  Begeln  und  emplxieche  Eormeln  für 
Stütsmanern,  Futtenoftiieru  und  Steinbekleldimgen  ....  I 

XV.  U eber  Grttndnngen.  Allgemeine  Kegeln.  Tragfähigkeit 
des  Baugrundes.  Pfahlgründung.  Pfahl  schuhe.  Pfahlrin^e. 
Tragfähigkeit  der  Pfähle.  Spuudpfäble,  Spundbohlen.  Ein- 
rammen der  Pfähle.  Wahl  der  zu  verwendenden  Bamme. 
Eiserne  Pfähle.  Ausziehen  der  Pfähle.  Grundaägen.  Um- 
schliesauiig  der  Baugrube.  Aushub  der  Baugrube.  Trocken- 
legung der  Baugrube.  Grüudungsarten.  Sandfuudamente. 
Der  Sehwellrost.  Der  Pfahlrost.  Die  BrunnengrOndaDg. 
Lnftdruckgründung.  Das  Gefriorverfahreu.  Grüiidnnpr  auf 
Beton.  Wasserkalkmörtel  und  Beton,  Festigkeit  derselben. 
Schwarzkaikmortel.  Trassmortel.  Portlandcenientiuörtei. 
Beton.  Waaserdichte  Cementmttrtelllbersüge  (Beetiehe).  Die 
Wahl  der  Orttndnngsart  8 

XVI.  Brückenbau.  1.  Gewölbte Durclilüase.  2.  Gewölbte  Brücken. 

Betongewölbe.    3.  Hölzerne  Brucken.    4.  Eiserne  Brückeu    .  34 

XVII.  M  aschinen  bau.  A.  Maschiiientlieile.  B.  Arbeitsmaschinen. 


C.  Kraftmaschinen.    D.  Dampfmaschinen  4d 

XVIII.  N  otizen    über  Gruuderwerb    und  Isutzuugs-Eut- 

Schädigung  68 

XIX.  Neben*  und  Kleinbahnen  65 

XX.  Strassenbahnen.  Allgemeines.  I. Pferdebetrieb.  II.  Betrieb 
durch  unmittelbare  F.iiLwirkung  des  Dampfes.  III.  Betrieb 

durch  aufgespeicherte  Kraft  78 

XXI.  Feldeisenbahnen  für  land-  und  forstwirth&chaft- 
lichen  Betrieb.  Ueber  die  ^Nutzleistung  der  Wald-  und 
Feldbahnen.  Construction  der  Bahnen.  Berechnung  der 
Tragkraft  vorschiedoiicr  Feldeiseiihalm-  (Viguole-)  Schienen. 
Die  JbLosten  der  Feldeiseubahnen.  Das  rollende  Material  und 
weitere  Preisnotisen  80 

XXH.  Lehr- und  Arbeitsgerttste  00 

XXUL  Elektroteehnik  93 

Gesetze  und  Normen. 

I.  Normen  für  einheitliche  Lieferung  und  Prüfung  von  Portlaud- 

Oement.  (Mlnisterial-Erlass  vom  28.  Juli  1887.)   99 

XI.  Auszug  aus  der  Bahnordnung  fttr  die  Neben^Bisenbalinen 

Deutschlands.  (Vom  5.  Juli  1892.)   104 

in.  Giroulaxerlass  des  preuss.  Ministeriums  der  öffentlichen 
Arbeiten,  betr.  die  Mitbenutsung  öffentlicher  Wege  sur  An- 
lage von  Bahnen  untergeordneter  Bedeutung  (Keben-Blsen- 

bahnen).   (Vom  8.  März  1881.)  112 

IV.  Auszug  aus  dem  Gesetze  über  i^Ieinbabnen  und  Privat- 

anschlussbahnen  114 

V.  Norm  zur  Berechnung  der  Honorars  für  Arbeiten  des  Archi- 
tekten und  Ingenieurs   •••••  192 


XXV.  Bheinhard's  KaL  1898.   Gehefteter  Theil  HL 

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! 


■      *  • 


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XIV.  stütz-  und  Futtermauern. 

Von  Keg.- Baumeister  Buuerle  in  iStuttgart. 


1)  Bestimmimg  des  Srddriicks. 

Der  Erddruck  ist  abhängig  von  der  Höhe  der  Wand  h,  ron  dorn 
liüsclmngswinkel  der  Erdmasse  (f,  der  Geetaltong,  bezw.  Belastung,  der 

Oberfläche  des  Erdkörpers  und  dem  speoifisohen  Gewicht  y  der  Erd« 

masse. 

Von  der  Gohftslon  der  gebundenen  Erdmasse  ist  im  Allgemeinen 

abzusehen,  da  solche  durch  vcrschiedeue  Ursachen  —  Erschütterungen, 
WasBer,  "Frost  —  ganz  oder  theilweise  aufgehol^on  werden  kann  und  die 
gäaziiciie  ii'erulialtuDg  dieser  Ursachen  Tielfach  ausser  dem  Bereiche  des 
Baumeisters  liegt. 

Her  horicontale  Brddmok  eines  wagreoht  begrensten  Srdkörpers 

Ton  der  Höhe  h,  dem  Böschungswinkel  ff  und  dem  ipeoifisebea  Gewicht  / 
betr&gt  in  Tonaea  pro  lfd.  m: 

Per  Srdwideretftad  desselben  Erdkörpers  beträgt: 

H  =  ih»ytg»(«6+-^). 

Der  Angriffspunkt  liegt  je  in  Va  der  Höhe. 

Der  horisontale  Erddruck  eines  oben  wagreoht  begrenzten  Erd- 
körpers, welcher  ausserdem  mit  der  Schüttungsböke  bi  (yhi  Tonnen 
pro  qm)  belastet  ist,  beträgt  pro  lfd.  m  in  Tonnen: 


H  =  -^  (ha  +  2hh,)  ytg2 

und  die  Höhe  dos  Angriffspnnktes 

h  3hl  +  h 


SUtt  tg> .  ^46M  —  ^  )  kann  auch  - 

1  4-  Bin 


8  2hl  +  k 

—  BinJP 

4-  sin 


und  far  tg>  i46P-f 


(-4-1) 


gesetst  werden. 


1  —  sin  y 

Tabelle  tLber  die  BöschungHvcrhältnissennd  specifisohen 

Gewichte  der  Erdarto«. 


Erdart. 


Xm  Eiü  schnitt. 


Büscliungs-  '  Specifigcli. 


lu  der  AuflüUuug. 
Ilöschungs-  j  Specifisch. 


i  verhältuiss.  ,  Gewicht  }',^  verhäUniks.  jGewicht  y. 


Grobes  Geröll, 

1 

1  - 

-1  : 

1,6- 

-1,8 

1 

:  1  - 

-1 

1,6—1^ 

Kies  

:1  - 

-l: 

1,6- 

1 

:1V(- 

-1 

:l'/a 

1/4- 

■1,0 

Sand,  leicht.  Boden 
Geröll  mit  Lehm, 
Le}\in,  Mergel» 

M- 

-1,8 

1 

-1 

iVii 

1,4- 

1,8 

trockener  Thon  . 

1 . 

;1  - 

-1; 

iVa 

-2,0 

1 

:l»/4- 

-1 

1,6- 

1,8 

Lehm   und  Thon, 

1 

1 13/4- 

2 

1/8- 

-2,0 

1 

:2— 

1 

:2Va 

1/7- 

■1/9 

Thon,  Lehm,  Sand, 

mit   Wasser  ge- 

-1: 

1,9- 

-2,1 

1 

:  2  V4- 

-1 

:33/4 

1,8— 

-2,0 

1: 

OB 

h 

0 

I: 

00 

1/0 

XXV.  Bbeinhard's Kai.  1898»  Gehefteter  TheU.  III. 


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Tabelle  f  Iis  den  Coftffioien^eiL  des  Svddmoke»  tg^(45<>— 


für  die  Teriohiedenen  BösohungiwinkeL 


1  -f  shi  <(' 


Werth  Ton 


1:1                                  460  0,172 

1  :  1V4  880  40*  0,231 

l:ll/t  83  0  40  0^87 

1  :  l«/4  290  46     .  0,837 

1:  2  260  86*  0,882 

1:21/2  210  46'  0,458 

1 :  S>/«                       16^  o^m 


2)  Bestimmung  der  Stärke  der  Stütz-  und  futtermauem. 

Die  Breite  der  Fundamentfuge  ist  xweokmisBSg  so  fiu  bcstimmeu, 
dasB  die  Besultaiite  «aa  Mauergewiclit  und  Brddntek  durch  das  mittlere 

Fugendrittel  geht. 

Für  die  Abmesäimuren  einer  Stützmauer  sind  von  Einfluss 
die  Höhe  h  der  Krdwand, 

die  Grosse  und  Biohtung  des  Brddracks  und  dessen  Angrlfifspuukt, 
die  Form  der  Mauer  und  deren  Gewicht. 

Aus  eraterer  bestimmt  sich  die  Larro  des  Schwerpunktes  dos  Mauer- 
profils und  das  letztere  budtimmt  sich  aus  dem  Profil  und  dem  specifischen 
0ewioht      der  Haner. 

Bas  speoifisehe  Gewicht  Ton  tf  anera  in  Mörtel  ist  =s  0,96—1^  des* 
Jenigen  des  Steinmaterials. 

Das  spocifische  Clowicht  von  Beton  ifet  =  L',2-  2,4.  Bas  specifische 
Gewicht  von  Trookeamauern  ist  —  0,80 — 0,90  dea  bteinmatorials  und  das- 
jenige von  Stciubougungeu  und  Steinsätzen  =  0,70—0,80  der  Steine. 

Das  speciflache  Gewicht  der  Bausteine  beträgt: 


Marmor,  Granit,  Gneis  und  Porphyr  ....  2,40—2,80 
Backsteine  IjiO-^lßO 

In  nachstehenden  Formen  I — X  (S.  S)  lassen  sich  s&mmtliche  Profil- 
formen eintheilen. 

Bei  gleicher  HOhe  und  Widerstandsfähigkeit  ist,  wenn  man  für 
Form  1— III  die  untere  Dicke  =  B  setzt,  diejenige  für  Vorm  IV  und  V 
Bi  =  0,7y  B;  für  Form  VI  Ba  =  0,91  B,  für  Form  VII  und  VIII 
B3  =  1,025  Bi  für  Form  IX  B4  =  1^2  B;  Form  UI,  Vil  und  VIII  ist 
die  gewöhnliche  Form  ffir  Stützmauern;  Form  IV  und  VI  für  Fntter* 
mauern;  Form  VI  und  VII  kommen  wegen  des  starken  Anlaufs  gewöhnlich 
für  Trockenmauorn  und  Steinaätze  in  Anwendung.  Die  Profile  mit 
gebrochener  und  gekrümmter  Begrenzung  kommen  wegen  Mehraufwands 
^ei  der  Herstellung  weniger  in  Anwendung.  Aus  obiger  Zusammen- 
stellnng  ersieht  mau  auch,  dass  für  die  oberen  Breiten  von  Vi—^u  der 
unteren,  letztere  ziemlich  gleich  bleibt.  Bei  ?!rdkörpern,  welche  über 
der  Stützmauer  mit  der  natürlichen  Böschung  bekreuzt  sind,  sind  die 
Profile  luit  starkem  Anlauf,  also  Form  VI  und  VII  nicht  mehr  günstig, 
weil  hiuuurch  die  Höhe  der  Stützmauer  zunimmt,  llel  den  ProfiU 
formen  III,  VIII  und  IX  lassen  sich  bei  Stützmauern  durch  Anordnung 
von  Absätzen  an  der  hinteren  Begrenznng  Krsparuisse  erzielen.  Bei 
Fnttermsuem  sind  solche  unsweekmftssig.  Wenn  Jedoch  die  Brde  am 
Mauerwoik  nicht  gestampft  oder  die  Mauer  nicht  mit  Steinen  hinter- 
b<Higt  wird,  60  vtranlaBsen  die  Absätze  ungleiches  Setzen  und  dringt 
durch  die  Setzri«»e  leicht  das  Wasser  ein  und  durchweicht  die  Uiuter- 


Workstein^  Sandstein 

Kalkstein  .... 


2,16—2,30 
2,30—2,60 


ffUlnng. 


8 


Stfil  znumerprofile 


pH 

Piff.  1<-10. 


la  nachstehender  Tabelle  sind  für  die  verschiodeneii  Köscbungs- 
TSrhältnisae  und  dorn  Verhältniss  zwischen  specifischcm  Gewicht  der 

Erde  r  und  der  Mauer  das  Verhältniss  zwischen  Fiindamontbreite  B 
und  Höbe  h,  für  einen  unbelasteten,  horizontal  begrenzten  Erd- 
körper zusammengestellt.  Aus  der  Breite  B  fttr  dio  Pormen  I— III 
ergeben  eich  diejenigen  fUr  form  lY— X. 


Kfttür  liehe 
Böschung 

i —  0,6 

7% 

r=  0,7 

=:  0,8 

=-  0,0 

--1,0 

1 :1 

B 

=  0,31 

—  0,33 

—  0,35 

~  0,37 

1:1V4 

1 :  m% 

1 : 13/4 

1:2 
1 :  2Va 
1 : 33/4 

—  0,33, 

—  0,37 
r-T  0,40 

—  0,43 

—  0,47 

—  0,63 

0,36 

—  0,40 
=-  0,43 
=  0,46 

-  -  0,50^ 
-  0,67 

-  0,3a, 

—  0,43 

—  0,46 
rr-  0,49 
_  0,54 
~  0,61 

0  41 
-  0,46s 
-.  0,40 
-  0,62 

0,67., 
:  -  0,66 

~-  0,43 
=  0,48 
=  0,52 
- OA«) 
0,G0., 
-  0,G8j 

Für  Mauern  mit  Wasserdruck  liat  man  nachstehende  Tabelle,  wenn 
h  die  Höbe  der  Mauer  iat  und  der  Wasserstaud  sieb  bis  auf  die  Mauor> 
kroae  eratzeekt. 


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r ' 


Speo.  Gewicht  der 
Mauer 

Wertheyon  -i- 

h 

für  Form  J— UI. 

« 

=  0,71 

• 

Ä  0,67 

=  0,68 

=  0,60 

=  0,56s 

Ibt  der  Srdkörpor  belastet,  bo  sind  bei  einer  Belsstimgehdhe  h|  sshgy 

Tonnen  pro  qin  die  Abmessungen  im  Yerhftltniga  1 :  y^l  +  ~  zu  ver- 

grössern.  Dir  Vcrkphr^bnlastungB'hö'he  beträgt  für  FußSßtoige  und  Nebeu- 
wptro  fiir  liie  Fahrbahn  von  Nebenstrassen  0,35™,  für  solche  von 

Hauptblraasen  luid  Dampfstrassenbabnen  bei  einer  Mauerhöhe  bis  zu  3™ 
0,8"»,  hei  6"*  und  mehr  0,5™.  Bei  Eisenbahnen  beträgt  die  Yerkehrsbelaetung 
bei  Mauern  bis  6"»  Höhe  1,60",  bei  8">  Höhe  und  darüber  1,0"V 

Ist  die  Maner  mit  yih^  Tonnen  pro  lfd.  Meter  belastet,  so  sind  di« 

Dimensionen  im  Verhältniss  von  1 :        ^-j—  zu  ermässigen. 

▼  h  +  h, 

"Wenn  der  Brdkörper  in  Manprhöhe  nicht  horizontril  abgeglichen  ist, 
sondern  mit  der  natürlichen  Böschung  darüber  abgebüscht  ist,  so  geuUgen 
die  auf  S.  3  angegebenen  Stärken  ebenfalls,  da  alsdann  in  Besug  auf 
die  StabÜitAt  der  Stützmauer  die  schiefe  Biohtung  des  Erddraeks  die 
Wirkung  des  vcrgrösserten  Erd  lrucks  ausglpicht. 

Betr&gt  bei  belastetem,  über  der  Mauerkrone  abgeböschtem  £rd- 
körpers  die  Höhe  des  Erdkörpers  über  der  Mauerkrone 

bei  Ifaoher  natürlicher  BOsohnng  0,7, 
»   11/2  »  »  >  0,56 

»    2      »  »  »  0,45 

der  Maiierhöhe  und  darüber,  so  ist  für  die  Verkehrslast  kein  Zuschlag 
für  die  Stftrke  erforderlich. 

Steinbougungen  und  Steinsätzo  sind  lV*2  mal  so  stark  zu  machen  als 
Trocknnmaucrn,  weil  solche  nicht  als  absolut  starre  Massen  betrachtet 
werden  können. 

Yerkleidangsmaiiern  an  verwitterbarem  Felsen  erhalten  bei 'V»  Anlauf 
eine  obere  Stllrke  von  ^/lo  der  Höhe  und  eine  untere  -  Stärke  von  V7 — V5 
der  Höhe. 

Wassermauerni  welche  einem  wechselnden  Wasserdruck  ausgesetzt 
sind  und  anderseits  Erdkörper  stützen,  sind  von  der  Höhe  der  Mauer- 
krone bis  zur  Höhe  des  höchsten  Wasserstandes  als  Stützmauern  mit 
trockne m  Hinterfüllmaterial,  von  der  Fundamentfuge  bis  auf  Höhe  des 
höchsten  Wasserstands  als  Stützmauern  mit  durchweichtem  Hinter- 
füllungsmaterial  zu  berechnen,  wobei  alsdann  lür  den  Theil  von  Fim- 
damentftige  biß  Niedorwasserhöho  der  yor  der  Mauor  wirkende  Wasser« 
druck  in  Abzug  gebracht  werden  kann. 

Bei  Anwendung  von  Strebepfeilern  hat  nao,  wenn  Ij  die  Breite» 
lif  die  Stftrke  der  Strebepfeiler,  1  deren  Abstand  und  b  die  Stärke  der 

zwischenliegeuden  ]NTnuer  bezeichnet,  und  B  die  ent- 
sprechende Stärke  einer  gleich  stark  durchgeführten 
Mauer  bezeichnet,  die  Besiehung. 

(l+l,)B^  =  l,b»^4-lb^+  --ib2:|.i,b,i  • 
Aus  dem  Verhältnisa  von  1:1]  und  b:  b|  ergibt 
sich  alsdann  b  und  bi  in  Function  von  B. 

Erhebliche  Ersparnisse  lassen  sich  nicht  eraielen 
und  werden  mehr  als  ausgeglichen  durch  die  theurere 
Herstellung  —  namentlich  hei  Hansteinen  —  der 
Pfßilervorsprüuge.  Dagegen  können  SchÖnheitsrUck- 
sichten  für  deren  Ausführung  maassgebend  sein.  Die 
Minimalmauerstärken  betragen  beim  Strassenbau 0,45''^, 
beim  T'isenbahnban  0,eo"\ 

Die  iJruckhöhen  im  Mauerwerk  und  auf  den  Bau- 
grund betragen  je  naeh  dem  Profil  das  li/s->2fktohe 
der  Mauorholie.  Profile  mit  starkem  Anlauf  geben 
geringere  Belastung  dv^  jMauerwerks  und  Baugrunds. 
Bei  schlechtem  Baugrund  kann  durch  Herstellen  eines 
FnndamentTorsprungs  b}s  «u     4er  FniulftaieBtlwelle 


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der  Bruck  atif  den  Baugrnnd  bis  auf  das.X — IV^faohe  jies  dor  Maaerhdhe 
enisprecliezideii  leducirt  werdeu. 

Bezüglich  der  Ausführung  der  Stützmavorn  ist  Folgendes  su  beachten. 

Um  thnnlichst  geringe  Dimendionen  zu  erhalten,  ist  möglichst 
schweres  Steinmaterial  zu  verwenden,  da  bezüglich  der  Druc  k vorJiältnisse 
geringe  Ansprüche  gemacht  werdeu,  bu  genügt  Wetterbeständigkoit  des 
StolnmateriaU. 

Da  die  Rechnung  die  Stützmauern  als  starre  Massen  voraussetzt, 
80  ist  dieser  Annahme  durch  sattes  Aucinauderschliesaen  und  Versi)aunen 
der  Steine,  sorgfältige  Ausfüllung  aller  Ilühlräume  und  gutou  Verband 
thnnlichst  zu  entsprechen.  Aaf  grosse  lagerhafte  Steine  ist  zu  sehen. 
Die  Bichtung  der  Lagerfugen  ist  am  zweckmässigsten  senkrecht  zum 
Mauerhaupt.  Bei  bteinsätzen  und  stark  geböschten  Trookenmaueru  f^t 
eine  abgetreppte  Herstellung  zweckmässig,  wobei  die  Bichtung  der 
Lagerfugen  den  Winkel  zwischen  der  Horizontalen  und  Senkrechten 
lur  Böschung  halbirt. 

Bei  lierstollen  von  l?'utter mauern  ist  auf  satten  Anschluss  der  Mauer 
an  die  Brdwand  sn  achten. 

Bei  den  Sitttsmanern  ist  die  Hinterfüllung  in  horizontalen  Schichten 
einzubringen  und  zu  stampfen  und  ist  zum  Hinterfüllen  thunliclist 
trocknes  Material  zu  vorwenden,  durchweicbtos  Material  ist  durch  An- 
lage Ton  8teinbeuguugen  zu  entwässern,  besw.  dessen  schädliohem  Ein- 
flusB  eiuigerniaBsen  zu  begegnen. 

Für  Entwässerung  des  Erdkörpers  ist  durch  Anbringnngf  von  Sicker- 
schlitzen Sorge  zu  tragen.  Wasseradern  bei  Ausführung  von  Futter- 
mauern  sind  an  fanen  und  direot  vor  die  Silltamaaer  abanleiten. 

Da  die  Btabilitätsyerhältnisse  der  Stützmauern  mit  dem  Wassergehalt 

der  Erdmassen  erheblich  abnehmen,  so  ist  für  Fernhaltung  des  Ein- 
dringens von  Tagwasser  Sorge  zu  tragen,  mit  Wasser  gesättigtes  Material 
ist  geraume  Zeit  zuvor  gründlich  zu  entwässern,  ebenso  zu  Butscbungen 
geneigtes  Material. 

Bei  liohen  Haldenwänden  mit  voraussichtlich  starkem  Druck  kann 
sich  die  Austuhruug  der  Stützmauer  in  einem  Schlitz,  dessen  Wände 
über  die  Zeit  der  Bauausführung  sich  gegenseitig  stützen,  empfehlen 
und  geschieht  der  Anshnb  des  BrdkOrpers  nach  Fertigstellung  der 
.  Mauer.  Die  Fundamentsohle  ist  thnnliäist  nnter  die  Frostgrenze  zu 
legen. 

8)  Praktische  Begeln  und  empirisclie  Formeln  für  Stütz- 
mauern, FuttermaTiern  und  Bteinbekleidungen. 

Trockenmauerwerk. 

Anschüttungen  von  mehr  als  einfacher  Böschung  stellt  man  aus 
Trockenmauerwerk  her.  Für  die  Bekleidung  werden  die  lagerhaflen 
Steine  ausgesucht  und  mit  möglichst  regelmässigor  Scliiclitung  ca.  1" 
dick  in  Moos  oder  im  Nothfalle  auch  in  magerer  Erde  vcrBotzt.  Ge- 
wöhnlich wird  die  Trockenmauer  bis  zur  Bahnkrone  geführt;  eine  Üeber- 
tchüttung  soll  nicht  Über  1™  betragen. 

Die  üblichen  ^/afachen  Böschnngen  bei  Trockcnraauern  sind  zulässig 
bis  10™  Höhe;  bei  grösserer  Höhe  sind  dieselben  zu  brechen  und  der 
untere  Theil  mit  4/5  Dossirung  anzulegen,  i/sfache  Böschungen  können 
bis  Höhe  ausgeführt  werden.  Die  ffinterflftche  macht  man  am  besten 
vertical  oder  schwach  geneigt  bis  zum  gewachsenen  Boden,  von  hier 
an  parallel  zur  Yorderfläche. 

Für  die  Xronenbreite  TOn  Troekenmanem  mit  Wacher  Böschung 
nnd  h"*  Htthe  wurden  bei  der  Brennerbahn  genommen: 

1)  Bei  Hanem  ohne  Uebersohllttnng :  b  ss  1  +  ^  Ueter. 

6 

a)   «      «     mlt  ea.1"       *  basi  +  ^ii  « 

S  t  ü  t  z  m  a  u  G  r  n. 

Sind  Anschüttungen  mit  mehr  alö  ^/afacher  üoöcliung  eriorderlicbi 
■o  müssen  Stützmauern  angewendet  werden.  Diese  sind  aus  lagerhafteni 
aber  nicht  gerade  regelmässigen  Bruchsteinen  in  Mörtel  aufzuführen. 

Diö  Ausaenfläche  ist  V»— Vis  gebOsoht,  die  Hinterfläohe  rertlcal  oder 

mit  Absätzen  versehen. 

Eine  Uebersohüttung  von  1"^  über  der  Mauerkrone  ist  der  Durch* 


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führnng  der  Stützmauer  tis  zur  ICrone  des  iDammea  Torra ziehen ;  e^st 
bei  grösserer  Ueberschttttungshöhe  ist  eine  Verstärkung  zu  berechnen. 

Stützmauern  von  nicht  aber  1™  Höhe  erhalten  bei  Eisenbahn- 
bauten  eine  obero  stärke  von  nioht  unter  0,60*^,  bei  Strassenlbanten  von 
inindc?tpn<^  0,4')'".  Für  Blauem  von  grösserer  Höhe  kann  man  die 
nachfolgenden  Formeln  und  Tabellen  benutzen.  Bei  diesen  ist  eine 
geböschto  Yorderfläche  und  verticale  Hinterfläche  Torausgesetzt ;  bei 
Manern  mit  anders  geformtem  Qnerprofil  kann  man  die  Bisnltate  ent- 
sprechend  modificiren. 

FüT  Stützmauern  ohne  (oder  bis  1"^)  Ueberschüttung 
Tor  ToUstftndigen  Anschüttungen  oder  Tor  AnoehUttnngen  an  H&ni^en 
mit  losem  Material  bestimmt  sieh  die  Xronenbreite  aus  der  Formel: 

1)  b  =  0^  +  0^  h  Meter, 

wobei  h  die  siehtbare  Mauerhöhe  in  Metern  bedeutet. 

An  Abhängen  mit  festem  Material  (Felsen  etc.)  bestimmt  man  suerst 
mit  dieser  Formel  für  die  sichtbare  Mauerhöhe  h  die  Kronenbreite  b, 
zeichnet  die  Hinterfläche  der  Mauer  auf,  wodurch  man  annähernd  die- 
jenige h|  erh&lt,  auf  welche  die  Anschüttung  drückt.  Mit  dieser  reohnet 
man  jetat  die  wirkliobe  obere  Mauerdioke  nach  der  Formel: 


2)  b,  =  — V8h  +  (b-|- Vsh 


Werden  die  Manern  mit  Steinen  hinterbeugt,  so  kann  man  die 
Mauerdicko  um  h/20  vermindern. 

Bei  Stützmauern  mit  Ueberschüttung  yon  1 — l^/afacher 
Böschung  wird  die  obere  Mauerdicke: 

h  /        H  \2 

8)  b  =  0^8  +  0^  h  /  1  )  Meter, 

10  \       8  h/ 

WO  h  die  sichtbare  Mauerhöhe  und  H  die  Höhe  der  Uebersohüttiing 
aber  der  Maiinrkrone  bezeichnet. 

Bei  e  uer  Ueberschüttung  von  H  ^  8h  behält  b  immer  denselben 

Worth,  d.  i.; 

4)  bs^  0^88  +  0^  h. 
Bei  Hinterbengnng  der  Stütsmauer  wenigstens  bis  auf  Ktonenhöhe 

kann  man  die  Stärke  um  —-  varmindem. 

12  18 

Die  Besultate  dieser  Pormeln  für  Mauern  bis  10"^  Höhe  sind  in  der 
folgenden  Tabelle  ausammengesteUt. 

Kronenbreite  von  Stütsmauern. 
(Vom  Vi  gebOscht,  hinten  Tortieal.) 


Sicht- 
bare 


Bei  einer  Ueberschüttung  Ton 


M^m  er- 
höhe. 

0—1» 

3m 

5111 

gm 

12" 

IßW 

85» 

80» 

m 

m 

m 

m 

m 

m 

m 

m 

TO 

m 

1 

0,G4 

0,74 

0,74 

0,74 

0,74 

0,74 

0,74 

0,74 

0,74 

a 

0,84 

0,99 

1,04 

1,04 

1,04 

1,04 

1,04 

1,04 
1,34 

1,04 
1,34 

8 

1,04 

1,21 

1,31 

1,34 

1,34 

1,34 

1,34 

4 

1,24 

1,42 

1,54 

1,62 

1,64 

1,64 

1,64 

1,64 

1,64 

5 

1/44 

1,62 

1,76 

1,86 

1,92 

1,94 

1,94 

1,94 

1,94 

6 

1,G4 

1,82 

1,97 

2,09 

2,17 

2,22 
2,48 

2,22 
2,54 

2,22 
2,54 

2,22 

7 

1,84 

2,03 

2,18 

2,31 

2,41 

2,54 

8 

2,04 

2,23 

2,39 

2,63 

2,64 

2,73 

2,82 

9,82 

2,82 

9 

0  04 

2,43 

2,60 
2,80 

2,74 

2,86 
3,08 

2,96 

8,08 

8,14 

3,14 
8^ 

10 

2;44 

2,C3 

2,95 

3,19 

8^ 

3,41 

Futtermauera. 

Fnttermauern  heisst  man  diejenigen,  dem  Erddruok  ausgesetzten 
Mauern,  welche  vor  gewachsenem  Boden  aufgeführt  werden,  und  welche 

—  wenn  nicht  letzterer  zu  Knt  '.rlmnpen  geneigt  ist  —  einen  geringcreti 
Druck  i;a8zuhalton  haben,  wie  die  Stützmauern.  Bei  Bodensorten,  bie 


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1 


7 


denen  erhebliche  Bewegungen  im  Falle  äüs  Anschneidens  ointreton 
werden  (wie  bei  wässerigen),  können  Puttermauern  überhaupt  kaum 
einen  Widerstand  leisten,  wenn  man  nicht  dnreh  Bntwfteserang  oder 
waS  eine  anderem  Weise  abholfdi  kann. 

Bei  Felaeu  k(>nnon  die  Futtcrmau erii  niituntor  so  schwach  wie 
fieistoheuiie  Mauüru  gehaiteu  werduii  und  traten  dann  auch  als  blosse 
VerUeidnugsmaaem  auf.  Dio  folgenden  Formeln  nnd  Tabellen  gelten 
fOr  gewöhnliches  trockenes  Srdmaterial. 

Für  FuttormriTicrn,  welche  bis  an  das  gewachsene  Terrain  oder  bis 
1™  anter  Terrainböhe  geführt  werden,  ist  die  obere  St&rke : 

1)  b  =  0,292  -f  0,17  h. 
Für  Fattermanem  mit  Brdüberaohüttnng  dagegen: 

2)  b  =  0,2ö2  4-  0,27  h  ~  ~  (l  -  —  1 

h  sichtbare  ManerhOhe,  H  Hohe  der  Ueberschüttnng  bei  l^lVtfacher 
Böschung. 

Die  Stärke  von  Futtermanern,  bei  welchen  sich  der  untere  Tlioil 
an  absolut  festem  Boden  unmittelbar  anlehnt,  bestimmt  sich  mit  diesen 
Formeln  durch  eine  provisorische  Berechnung  und  Zeichnung,  und 
nachhorige  genane  Berechnung  naoh  Formel  (2)  der  StOtsmanem. 

Der  Grenzwerth  der  Stärke  bei  Mauern  mit  Ueberschüttnng  ist 
wieder  bei  H  =r  sh.  —  Fnitermauem  unter  1"*  Hohe  erhalten  eine  obere 

Dicke  von  0,50'"  Min. 

Für  Mauern  bis  lO"*'  Höhe  enthält  die  folgende  Tabelle  diQ  sich 
aus  obigen  Formeln  ergebenden  Besultate. 

Kronenbreite  von  Fattermanem. 

(Vorn  ^'r.  j^ehöHcht,  liiTit  *!!  vertic:\l.) 


Bei  einer  Ueberschüvfung  von 


0—1"» 

gm 

6™ 

9»" 

12™ 

15™ 

20™  ' 

26™ 

30™ 

ni 

m 

m 

m 

'  m 

m 

lU 

m 

0,46 

0,56 

0,56 

0,56 

0,56 

0,56 

0,56 

0,56 

0,56 

0,68 

0,78 

0,88 

0,83 

0,83 

0,83 

033 

0,83 

0,88 

0,80 

0,97 

1,07 

1,10 

1,10 

1,10 

1,10 

1,10 

1,10 

0,97 

1,16 

1,27 

1,36 
1,56 

1,37 

1,37 

1,37 

1,37 

1,37 

1,14 

1,32 

1,46 

1,62 
1,84 

1,64 

1,64 

1,64 

1,64 

1,31 

1,49 

1,04 

1,76 

1,89 

1,91 
2,18 

1,91 

1,91 

1,48 

1,67 

1,82 

1,95 

2,05 

2,12 

2,18 

2,18 

1,66 

1,84 

2,00 

2,14 

2,25 
2,44 

2,34 
2,54 

2,43 

2,45 

2,46 

1^2 

2,01 
M8 

2,18 

2,32 

2,66 
9,88 

2,72 

2,72 

2,36 

2,50 

2,68 

2,74 

2,96 

2,09 

Sichtbare 

Mauer- 
hohe. 

m 

1 
S 

8 
4 
6 
6 

7 
8 
9 
10 

A  n  m  c  r  ku  n  f,*".  Für  andere  Mauerhöhen  (unter  lo'")  und  Uebcr- 
schüttuugahüheu  ergeben  sich  die  entsprechenden  limieuhionen,  wclciio 
man  gewöhnlich  auf  halbe  Becimeter  abrundet,  ans  den  Tabellen  durch 
Interpolation. 

Verkleidungsmauern. 

Diese  werden  vor  FelswUndm  ont^voder  (\ct  ganzen  LJlnge  und  H^he 
nach  oder  nur  an  bedenklichen  Strllon  aufgoiührt.   Sie  erhalten  folgend» 
Dimensionen:         bis  2"^  Höhe  gleichmässige  Stärke  von  0,40™, 
Ton  2 — 6"*    «  «  «        «  0,60". 

Bei  Hohen  Aber  6™  wird  die  obere  St&rke  0,70'>  und  die  untere 
h. 

0,70  -f-  ~  Meter.  Diese  Dimensionen  unter  der  Annahme,  dass  die  Mauern 
mit  ^6  geneigt  hergestellt  werden. 


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8 


XY.  Ueber  Gründungen. 

Bearlwltot  von  BAnratb  Rbolnbtrd  und  R«gt«rttng8l»am«iit«r  8tlbl«r  In  Stuttgart« 


Allgemeine  Kegeln. 

Die  Lage,  Form  und  Grösse  der  Pundamentfläche  soll  den  Tierr 
soheudeu  Druckvorhäituissea  eutsprecheD.  Bio  Fuudameuie  eiad  daher 
in  der  Bogel  so  anzuordnen,  dasa  der  Druck  über  die  gaiuse  Orandfläcbe 
derselben  sich  möglichst  gleichförmig  verthcilt,  nur  bei  vollkommen 
festem  Grund  ißt  eine  iniglpicho  Belastung  desselben  zu]:i~sig. 

DieFundamentüaciie  soll}  wenn  möglich^  senkrecht  zur  Druckrichtuug 
Bein,  die  Abweiehung  hiervon  bei  2-faeher  Sicherheit  hOchste&i  Ib — 19» 
betragen.  Es  soll  in  der  Begel  kein  wenn  auch  gleichmässigcs  Setzen 
des  Bauwerks  stattfinden.  Ausnahmen  siiul  imit  hpi  weniger  bodoutenden 
Bauten  gestattet,  bei  welchen  eine  genaue  Höhenlage  und  sonstige  durch 
etwaige  Betzungeu  entstehenden  Unxegelmftssi^eiten  von  keinem  Belang 
siiKt  und  welche  ungleich  mit  dem  geringsten  Kostenaufwand  hergestellt 
werden  sollen. 

Die  Solilö  des  Grundbaucs  mnss  bei  allen  werthvoiiereu  Bauten  stets 
ausserhalb  der  Frostgrenze,  gewöhnlich  also  1 — 1,26"^ unter  der  Boden* 
ober  fläche  liegen.  T*ci  frostbeständigem  Belsen  kann  man  mit  dieser 
Tiefe  auch  unter  1^  herabgehen. 

Bei  Interimsbauten  können  die  angegebenen  grössten  Pressungen 
um  40— &0^/i)  grösser  angenommen  werden. 

Bei  Gründungen  auf  Felsen  ist  auvor  das  lose  Gestein  heaw. 
der  faule  Felsen  zu  eutlernen. 

Bei  abgetreppten  Fundamenten  gilt  als  Grense  der  Ansladiing 
jedes  Fundamentabsatzes  zu  seiner  Höhe  das  Yerhältniss  1:1,  dagegen 
s  1 ;  1^  beztiglich  des  gesammten  Fundamentvorsprungs  zu  seiner  Höhe 

Tragrfahigkeit  des  Bangrnndes. 

Geschlossener  Felseu,  wenn  annähernd  horizontal  gelagert,  Kies  und 
Sand,  wenn  festgelagert,  haben  bei  12—3",  ebenso  trockener  Lehm  -oder 
Thon  bei  8 — 4"*  Mächtigkeit  für  die  meisten  Bauwerke  genügende 
Tragfähigkeit,  sofern  darunter  nicht  nachgiebige  Schlamm-,  Moor-  und 
dergl.  Schichten  gelagert  sind.  Die  Tragfähigkeit  von  Felsen  beträgt 
etwa  10%  seiner  rttckwirkenden  Festigkeit,  jedoch  darf  die  zulässige 
Beanspruchung  des  Fundamentmaterials  hierbei  nicht  überschritten 
werden;  bei  sehr  festem  felsigem  Untergrund  beträgt  dieselbe  7 — 10  kg, 
desgl.  bei  fest  gelagertem  Kies  und  Band  i — 5  kg,  bei  trockenem  Lehm 
oder  Thonhoden  2—8  kg,  bei  Alluvialboden  ca.  l,i  kg  pro  qcm. 

Bei  den  gewölbten  Viadncten  der  Berliner  Stadteisenbahn  ist  als 
obere  Grenze  bei  Sandboden  4,5  kg  pro  qcm  zugelassen  worden.  "Wenn 
ein  geringes  Setzen  nicht  schädlich  ist,  so  darf  dieser  Druck  noch 
ziemlich  Überschritten  werden.  Bei  der  East  Blver-Brttcke  wird  s.  B. 
der  feste  Thonboden  mit  cu.  G — 7  kg  pro  qcm  gcpresst. 

Die  zulässige  Belastung  künstlich  befestigten  Baugrunds  beträgt 
bei  2"*  starker  Sandschüttung  ebenso  wie  bei  Schwellrost  ca.  2 — 3  kg, 
bei  Ffahlrost,  wobei  auf  0,8  qm  Grundfläche  ein  Pfahl  mit  9b  t.Trag« 
fähigkeit  zu  rechnen  ist,  2 — 4  kg,  bei  tiefstehendon  Modrhodon,  wobei 
auf  0,6  qm  Grundfläche  ein  Pfahl  mit  B— 7,5  t  TragfähiKl<f'it  kommt, 
O/B — 1,2  kg  pro  qcm.  Die  Grenzbelastung  der  Schraubeupfähle  bei  Sand- 
boden soU  pro  qcm  Btützfläche  8—12  kg,  pro  qcm  Ffahllcopf  45  kg  nicht 
ftbersohreiten. 

Pfafalgründuns« 

Hierbei  werden  unterschieden  Grundpfähle  und  Langpfähle,  erstere 
stehen  ihrer  ganzen  Lttnge  nach,  letztere  nur  /um  Theil  im  Boden.  Das 

Holz  zu  den  Pfählen  muss  entrindet,  gesund,  durchaus  gerade  gewachsen 
und  frisch  sein;  trockenes  Holz  soll  vor  der  Verwendung  einige  Tage 
in*s  Wasser  gelegt  werden. 

Die  r.nindpfähle  erhalten  bei  3-— 4™  Länge  eine  mittlere  Stärke 
von  20—24^'",  bis  5*"  Länge  von  25<=«*,  über  6"»  wird  der  Stärke  je  pro 
Meter  Mehrlänge  1,5^'"  zugeschlagen. 

Kach  Perronet  erhalten  Langpfähle  von  5— G"^  Länge  eine  mittlere 
Stärke  Ton  27«»  und  sollen  für  Jeden  Meter  Mehrlänge  S^S««  su- 


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,  9 

g^escblagen  werden.  Die  Stärke  der  Grnnd-  bezw.  der  Langpfähle  kann 
auch  nach  den  Formeln  d  =  12  -f*  3 1  nnd  d  =  15  -j-  2,751  bestimmt  werden, 
worin  d  die  Stärke  in  cm  und  1  die  Länge  In  m  besetehnet. 

Die  Länge  der  Pfähle  kanu  bis  zu  2^  betragen^  meistens  sollte  sie 
aber  12^15°^  nicht  übersteigen,  weil  alsdann  andere  Qrlindungearten 
billiger  sind. 

Die  Länge  der  Pfähle  ist  darcb  Schlagen  Ton  Probepfählen  zu 

ermitteln.  Granrlpfülile  sonon  in  der  Eegel  2— 3"^  im  festen  Boden 
stehen.  Bei  Boblwerkon  gilt  dio  Kegel,  die  Pfählo  mindestens  SO  tief 
in  den  Boden  reichen  zu  lassen,  ala  sie  darüber  hervorragen. 

Je  fetter  der  Boden  ist,  desto  weniger  schlank  darf  die  Spitze  sein. 
Deren  Länge  soll  etwa  das  I^/a-^-fache  des  Pfahldardunessers  betragen. 

PDäliUeliiilie. 

In  festem,  namentlich  in  steinigem  Boden  werden  die  Pfablspitzen  in 

der  Begel  mit  eisernen  Schuhen  versehen.  Gewöhnlich  werden  4 lappige 
schmiedeiserne  Behuho  mit  Stahlspitzen  verwendet,  zweckmässiger  sind, 
kegelförmige  Pfahlschnhe  aus  23—6"*^  starkem  Eisenblech,  welche 
am  der  Spitze  mit  einem  entsprechend  starken  Stahlkem  snsammen- 
geschweir^st  werden.  Das  Gewicht  solcher  kegelförmigen  Pfahlschuhe 
für  Pfähle  von  20— 25<^>^  Stärke  ist  oa.  3  kg  pro  Stäck.  Kosten  pro  kg 
60  Pf. 

Nach  Defontaine  beträgt  das  Gewicht  i lappiger  Pfahlschuhe  mit 
Gnsseisenkem: 

Dnröhmesser  des  Pfahles  Gewicht  Seite  der  quadrat. 

in  cm  in  kg  Sitzfläche  in  om 

36—40  8  12 

32—35  7  11 

28—81  6  10 

24—27  6  9 

20—23  4  8 

16—19  8  7 

Wenn  d  der  Pfahldnrchmosser,  so  wird  zweckmässig  die  Länge  der 
Lappen  =  1,75  d,  deren  Breite  ss  0,9  d  nnd  die  Stärke  derselben  =  0,0ä  d 
gewählt. 

PfahlriBge 

sind  anzuwenden,    wenn   mit   schweren   Bären  bei  grosser  Fallhöhe 
gearbeitet  wird,  sie  erhalten  zweckmässig  eine  conische  Verjüngung 
YOn  1 :  10.   Die  Binge  sollen  aus  sehnigem  Eisen  bestehen  und  min- 
destens 85™  «tark,  00™  hoeh,  bei  sehr  schweren  Bammbären  aber* 
mindestens  SO"*™  stark,  100™  hoch  sein. 

Tragfähigkeit  der  Pfähle. 

Bin  holserner  Pfahl  ron  26™  Durchmesser  wird  gewöhnlich  nur 

mit  ca.  4000  kg,  ein  solcher  von  35<^"^  Durchmesser  mit  7600  kg  belastet, 
als  äusserste  Grenze  sind  25000  kg  bezw.  50000  kg  anzunehmen. 

Nach  Sganzin  trägt  ein  Pfahl,  der  mit  einer  Kunstramme  eiuge- 
schlagen  wird  nnd  bei  10  Schlägen  S^ä"^  Fallhöhe  nnd  626  kg  Bärge- 
wicht oder  bei  Anwendung  einer  Zugramme  mit  1^2"^  Hubhöhe  und 
demselben  Bäron  aber  bei  30  Schlägen  noch  tief  einsinkt  20,5  t  und 
bei  400  kg  Bärgewiobt  noch  17,6  t. 

Nach  Perronet  gilt  als  Begel,  dass  ein  Pfahl  nur  dann  als  fest- 
stehend zu  betrachten  ist,  wenn  derselbe  während  mehrerer  Hitzen  von 
•25—30  Schlägen  bei  ca.  300  kg  schwerem  Bär  nnd  1,5°^  Pallhöhe  nicht 
mehr  als  4—6'°°^  pro  Hitze  eingedrungen  ist. 

Die  Tragfähigkeit  der  Pfähle  bestimmt  sich  ans  nachstehen- 
den Formeln:  Bezeichnet  q  das  Gewicht  des  Pfahls  und  Q  das  des  Bärs 

in  kg,  h  die  Fallhöhe  des  letzteren  in  mm,  P  die  grösste  Belastung  in 

p 

kg.  welche  der  Pfahl  ohne  tiefer  einzusinken  noch  tragen  kann,  p  =  — 

m 

die  zulässige  Belastung  in  kg,  wobei  m  Je  nach  der  Wichtigkeit  des 

Bauwerks  —  8  his  i  anzimohmon  ist,  o  rlie  Tiefe  in  mm,  nm  welche 
der  Pfahl  beim  letzten  Schlag,  wenn  er  p  tragen  soll,  noch  eindringen 
darf,  so  ist: 

p  _    hQ»,q     ^  _  1     hQ^q        _  1  hQ'.q 

•  (Q+q)»*  *      m  *e  (Q+q)»'  *      i  p  (Q+Q)». 
TefKl.  Osseni>s  sohweis.  Baus.  Ko.  16,  1602  neue  Untersuchungen* 


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10 

Bei  Anwendung  eines  Rammknechts  (Pfahlanfsatzcs)  vom  Gewicht 

q,  in  kg  wird  p  =         .  -^^-f^'^^,  worin    da»  Eindriii  gen  de. 

Pfahls  l)ßim  ersten  Schlag  bozoichnet. 

Der  Effectverlnat  bei  Anwendung  eines  Bammkneehto  beträgt  ca. 

15  bis  25"/o. 

Spnndpfähle,  Spandboblen. 
Dieselben  werden  7—30''"  stark  und  5J5— SS*"*  breit  angenommen 

und  erhalten  bei  Snndhodnii  bis  zu  2,5™  Länge  7*^"™,  bei  3,0"^  Ijfinize 
und  festem  Bammgruud  13"^'"  Stärke;  die  Stärke  wird  bei  jedem  weiteren 
Meter  Länge  um  je  2^  bis  3*^™  vcrgrössert. 

Die  Spnndung  soll  in  der  Regel  bei  13<^™  Stärke  nnd  darüber 
keilförmig,  nur  bei  Schlammboden  quadratisch  sein  und  im  ersten  F:tll 
die  Hälfte,  im  letzteren  der  Bohlenstärke  betragen.  Bei  geringerer 
Stärke  als  12*^"  wird  die  Gradspundung  oder  auch  die  halbe  Spundnng 
angewendet*). 

Die  Schneide  der  Spundbohlen  erbfilt  die  2-  bis  S-f'acbo  TTrdzdicke 
zur  Länge  und  wird  unten  des  dichteren  Anschlusses  halber  etwas  ab- 
geschrägt. 

In  ateinigem,  ttberhanpt  in  sehr  festem  Boden  werden  eiserne  Sohnlie 

angewandt. 

Bezeichnet  d  und  u  den  Purcbmesser  und  den  Umfang  eines  Spund- 
betw.  Bnndpfahls  in  cm,  F  seinen  Querschnitt  in  D*™  nncl  t  der  Taglohn 
eines  Zimmermanns  in  Mark|  so  erfordert  nach  Osthoff: 

dasSpitsen    Anschuhen  ^B^^gs^^ 
bei  weichem  Holz  ....  0,0000  76H        0,0008  n  t       0,00026  n  t 
«   hartem       «       ....   0,0001  d^t  0,0004  u  t       0,0003&  n  t 

Das  Anschneiden  eines  Zapfens  0,00015  F  .  t  bezw.  0,00022  F .  t. 
«    Abschneiden  über  Wasser  0,75"^.  I|ö"^  unter  Wasser, 

bei  weichem  Hol«  ....  0,0002  F  t  0/)004  F  t  0,0006  F  t 
«  hartem  «  ....  O/>0028Ft  0,00066  Ft.  0,00084  £*t. 
.  Eine  mit  10  Pferdekräften  getriebene  Spundungsmaschino  kann  (in 
12  Stnndon)  300—400  laufende  Meter  Bohlen  von  20— 25^^"^  Stärke  mit 
Nut  und  Feder  versehen,  und  kostet  die  Spuudung  von  1  cbm  Pfählen 
▼on  16— 80^*^  Stftrke  ca.  2  Mk.  60  Ff.,  dagegen  bei  Handarbeit  ca. 
6  Mk.  60  Ff.  bis  8  Mk.  50  Pf. 

Einrammen  der  Pfähle. 

Kleinere  Pfähle  mn  10—12'^'^*  Durchmesser  und  bis  1,5^  Eitidrinc- 
ungatiefe  werden  bei  leichtem  Boden  mit  dem  öchlegel,  bis  zn  17-— 20*^'" 
Durchmesser  mit  der  Handramme  eingetrieben,  ersterer  hat  ein  Ge- 
wicht bis  zu  12  kg,  bei  letzterer  rechnet  man  pro  Mann  12 — 16  kg  Oe» 
wicht,  dass  eine  4  männige  Handramme  höchstens  50 — 60  kg  schwer 
ist.  Die  Hubhöhe  einer  solchen  beträgt  0,6 — 0,9*°.  Mit  einer  derartigen 
Handramme  kOnnen  In  gewöhnlichem  Boden  pro  Tag  8  Stfiok  PfUile 
von  20^"*  Durchmesser  mit  zusammen  12 — 15"^  Eindringungstiefe  gerammt 
werden,  die  Kosten  betragen  liierbei  durchKchnittlicb  ])ro  m  0,8 — 1,0  Mk , 
das  Einrammen  kleinerer  Piahie  auf  1,0'"  Tiefe  kostet  etwa  0,6 — 0,7  Mk. 
pro  Stttok. 

Stärkere  J'fälilr  worden  mit  der  Zn?  ,  Knnst'-i  Dampfkunst*! 
Dampf-  oder  i*u  1  v  e  rr  am  ni  o  eingeranunt. 

Häuüg  wird  bei  kleinereu  Fundatiouen  uüt  einer  Zugramme  Torge- 
schlagen  und  erst  bef  tieferem  Bindringen  der  Pffthle  oder  Bohlen  die 
KnnHtramrae  angewen^^b^t. 

Bei  AnwcndTiuf^  einer  Zugramme  sind  pro  100  kg  Bi.rgewicht  je 
6  Mann  aufzustellou,  von  welchen  jeder  mindestens  0^5  qm  Staudfläche 
bedarf.  Pro  Tag  lassen  sich  etwa  160—170  Hiteen  machen,  da  ca.  8  Stunden 
für  (\n^  Stellen  und  Richten  der  Pfähle,  sowie  für  das  Veraetsen  der 
Bamme  nöthig  sind. 

Der  Arbeitsaufwand  beträgt  pro  Meter  eingerammte  Pfahllänge 
sammt  Verzinsung,  Amortisation,  Keparaturon  und  Versetzen  der  Ramme, 
wenn  u  =  Pfahlumfang  in  cm  ist,  bis  zn  2,0"*  Kammtiefe  in  lockerem 
Boden  0,012  u  t  und  in  kiesigem  Bodou  0,015  u  t,  desgl.  bei  grösseren 
Tiefen  bei  600^700  kg  Bärgewicht  bis  zum  Feststehen  der  PfUilo  (Ein- 
dringen von  pro  Hitze)  in  lockerem  Boden  0,024  n  t  und  in  kiesigem 
Boden  0,04  n  t. 

*)  Viele  Ingenieure  beronugen  qnadr*  Spimdaiig  durchweg  über 
lO^m  Stiürke.  D.  Heraus^. 


I 

.  ij  1^ .  .  ..y  Google 


11 

'PÜT  einzelne  Pfätile,  wie  c.  K  BrflokenJoob|iftliIe  darf  man  0^8  a  t 

be/.w.  0^08  u  t  annehmen. 

In  gröberem  Kies  wurden  bei  einer  Brttekenfnndation  mit  einer 
KnnBtrammo  tilprlich  3  Pfähle  von  30"«  Dnrchmeasor  je  2,0—3,2*"  tief 
eingerammt.  Fall  Iii. ho  des  Bära  6»»  Zahl  der  Scliläge  40—50  pro  Pfahl. 
£iudringen  am  Ende  des  Bammena  5^">  pro  Schlag.   Wassertiefe  1,6''*« 

Bei  Kiesboden  kostet  das  Blnrammen  einer  16^^  starken  Spnntwand 
pro  (jm  fertige  Wand  bei  2  Mk.  50  Pf.  Taglohn,  —  bei  2,6"»  Tiefe  ca. 
2  Mk.  70  Pf.,  bei  2,9"»  Tiefe  ca.  8  Mk.  10  Pf,  bei  3,6"»  Tiefe  ca.  4  Mk., 
bei  4/Ö"»  Tiefe  ca.  5  Mk.  und  bei  Tiefe  ca.  7  Mk.  incl.  aller  Keben- 
arbelted  nnd  incL  Unterhaltung  der  Kamme.  Mit  einer  Dampframme  nach 
dem  System  von  Sisson  und  White  wurden  in  Thon  und  Sandboden 
täpHch  5,83  Spundbohlen  von  jo  10,5"»  Länge,  16— 21«"»  Stflrke  je  3,0"» 
tici  eingetrieben.  Die  Kosten  betrugen  ohne  Versetzen  der  Hamme  und 
otine  ^össere  Beparatnren  pro  m  Bohlenlänge  1,4  Mk.,  pro  qm  Spund« 
wand  1,64  Mk. 

Die  Nobonkosten  beim  Bammca  durch  Betriebsstttruiigcii,  Ver- 
aetzen der  Kämmen,  grössere  Beparaturen  dürfen  2 — 8  Mal  höher  als  die 
reinen  Betriebskosten  angeschlagen  werden. 

Tabelle  über  die  Leistungsfähigkeit  verschiedener 

Bammen  naoh  Franains. 

(In  Sandboden  nnd  bei  128tündiger  Arbeitsseii.) 


Gattung 

der 
Bamme. 


ic3  O  0 


3 


M  «  ^  S 


Zugramme  .... 
Oew,  Knnstramme . 

Dampfkunstrarame 
Sissons-Bamme  .  . 
Nasmyt^sche  Bamme 


a>  . 

g  2 


1,2—1,6 
2—6 
2—6 

0,76—1 


0) 


TS 


9 


SO 
5 
3 
4 
6 


10—16"» 
9—10"» 

35—40™ 
25—40"» 
80—110"» 


600 
900 

6000 
27008 

Kunst- 


30  10 
0,6—1  12—16 
3— G  16—16 
Ö— 10  20 
75—100  60 

Die  Dampf  ramme  arbeitet  etwa  3—4  Mal  billiger  als  eine 
ramme  nnd  ca.  5—7  Mal  billiger  als  eine  Zngramme.  Mazimalbelastnng. 

pro  qcm  Pfahlkopffl flehe  =  75  kg  pro  qcra. 

Bei  der  Damplramme  mit  endloser  K.ette  von  Menok  und 
Hambrock  in  Ottensen  legt  sich  in  die  flachen  Glieder  der  endlosen 
Kette  ein  im  Bär  befindlicher  verschiebbarer  Daumen  durch  einen 
Lipinenzug  mittelst  Hand  ein.  Das  ATislöscn  des  Bamnibilra  erfolgt 
selbstthätig  in  beliebiger  Uöhe.  Die  Auwendung  der  Kette  gestattet 
raech  aufeinanderfolgende  Schläge  mit  kleiner  FaUhOhe.  Die  Maschinen 
aind  auch  für  kleine  Baugruben  Terwendbar. 

Dimensionen  nnd  Preise  dieser  Dampframmen  mit 

endloser  Kette. 


Hubhöhe 
desselben 
in  mm. 

Gerüsthöhe 
in  Metern. 

Fnssr 

Fläche 
iu  qm. 

slunen 

Gewicht 
in  kg. 

Gewicht 
des  Bärs 
1     in  kg. 

Zahl  der 
Schläge  pro 
Minute  bei 

1,6"»  Fall- 
höhe. 

Preis  in 
Mark. 

180 

256 
280 

18 

16 
18 

2,16 
2,45 
2,75 

4600 

7500 
10000 

860 

1200 
1600 

10 
12 
14 

6000 

7000 
9000 

t 


®  a  d 

'gS  I 

O  d 


8 

6 
8 


ISO 
165 
196 


Dimensionen   und   Preise  von  Dampframmen  mit  rück« 

laufender  Kette  ( D  a  m  p  f  ku  n  st  r  am  m  c  n)  *). 


Pferde- 
krafi. 

Cy  lin- 
der 
Dtr. 
mm 

Hub. 
mm 

Gerttst- 
Höhe. 

m 

Bär- 
Gewicht. 

lEaio. 

Gesamrot- 
Gewicht. 

Kilo. 

Zahl  der 
Schlii'j:^»  pro 
Minute  bei 
3»  Fallhohe. 

Pireis. 

8 
8 

90 
120 

150 
180 

9 
19 

600 
860 

2600 
8600 

1 

2900 
8600 

*J  Gbeufalis  ton  M«ack  A  Hambrock  in  Otteusen  bei  Alton». 


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;13 

Bei  Yerwendong  einer  Dampframme  mit  encUoser  Kette  betrafen 
bei  der  Berliner  Stadteiaenbabn  die  Kosten  pro  3leter  einger»iiimto 

Pfahllänge  saramt  Keparatur  aber  ohne  Eammmiethe  im  Sandboden 
durchschnittlich  1  Mk.  Pro  Tag  wurden  6,55  Stück  mit  znsammen 
66"^  Länge  eingerammt.  Vou  den  Koston  entfallen  auf  Handarbeit  65% 
Brennmaterial  16<*/o,  Schmiere  und  Putzmaterialien  S**/«,  Pfahlringe,  Tav- 
werk  12  "/o,  Reparaturen  H^Iq.  Beim  Bau  der  Neuenheimer  Brücke  bei 
Heidelberg  kam  ein  Pfahl  bei  6,12™  Bammtiefe  in  festgelagertem  Xies 
auf  16  Mk.  70  Pfg.  zu  stehen. 

Wird  die  Leistung  einer  Handkunstramme  =  1,  die  einer 
Dampf  kunstramme  mit  3  pferdiger  Dampfwiude  =  2  gesetzt,  so  ist 
der  Effect  einer  Dampframme  mit  endloser  Kette  bei  3  Pferdekräften 
=  3,  hei  6  Pferdekräften  =  6  und  bei  8  Pferdekräften  =  9  zu  setzen. 

Die  Betriebskosten  berechnen  sich  bei  den  zuletzt  aufgeführten 
8  Bammmaschinen,  wenn  für  Oel,  Kohlen  etc.  2  Mk.  pro  Pferdekraft  auf- 
zuwenden sind  und  der  Taglohn  der  Arbeiter  4  Mk.  beträgt,  zu  22  Mk. 
bezw.  zu  30  Mk.  und  40  Mk.  pro  Tag.  Die  8 pferdigen  Hammen  werden  bei 
weniger  bedeutenden  Arbeiten  und  bei  kleinen  Pfahllängen  angewendet. 

Nach  Lewicki,  s.  Civil-Ingeuieur  Jahrg.  1875,  wurden  in  Riga  in 
SandbodeD,  welcher  in  den  unteren  Schichten  mit  Lehm  durchzogen 
war,  <mit  einer  Dampfhunme  oa.  60  (Doppel)  Pfähle  Ton  28^  Darohmesser 
pro  Tag  ä  12  Stunden,  geschlagen,  bei  einer  Eammtiefe  von  6,4™,  wovon 
0,7"  auf  das  Eindringen  beim  Aufsetzen  des  Pfahls  entfallen,  bezw.  86 
einfache  Pfähle  von  39,6^'"  Durchmesser  und  4—6°^  Bammtiefe.  •  Bär- 
gewicht  1816  kg.  Hierbei  waren  pro  Pfahl  ca.  800  Schläge  erforderlioly. 
Andere  Verbuche  ergaben  nachstehende  Tahellc. 


Bedienung. 


Pfahlzahl 

in  12 
Stunden. 


Arbeit  pro 
Pfkhl. 


Arbeit  pro 

Uann. 


Dampframme 
Zagramme  • 
Ennstmmme 


6  Mann. 
27  « 
4  « 


Das  Yerhftltniss  der  Leistungen 


4,9 
5,5 
1,76 

ist  somit  2^ :  3  : 1 


300000  mkg 

300000  mkg  i  61000  mkg 
300000  mkg  1 180000  mkg 


Die  Kosten  der 


Dampframme  betrugen  2700  Mk.,  die  des  Kessels  3000  Mk.,  die  der 
Dampfwiude  1200  Mk.  und  die  von  Gerüst  und  Floss  1600  Mk.  Anf 
Amortisation,  Beparatar  nnd  Zinsen  entfallen  17%.  Brforderlioh  siur 

Bedienung  einer  Dampframme  sind  1  Maschinist,  1  Rammmeister,  1  Vor- 
arbeiter und  3  Taglöhner.  Das  Schmiermaterial  kostete  pro  Ta^  0,1  Mk., 
das  Breunmaterial  ca.  10  Mk.,  Kapitalzinsen  etc.  ca.  4,8  Mk.  Die  Kosten 
eines  eingerammten  Pfahls  beiiefen  sieh  auf  6,6  Mk.,  dagegen  bei  der 
Handramme  9,4  Mk.,  bei  der  Kunstramme  4,5  Mk.  Die  Anwendung  einer 
Dampframme  empfiehlt  sich  schon  bei  domBammen  von  500—600  Pfählen. 
Obige  Bamme  war  direkt  wirkend,  der  Dampf cylinder  zugleich  B&r. 

Ueber  Bammarbeiten  bei  den  Hellingsbanten  für  den  Kieler  Kriega- 
hafen  wurde  von  Franzius  nachstehende  Tabelle  in  der  Zeitschrift 
des  bann.  Ing.-  u.  Archit.-Vereins  von  1876  S.  70  veröffentlicht.  Der 
Boden  bestand  auf  3,0"  Tiefe  aus  Thon,  darunter  4,6™  Sand. 


I 


Beieichnvng 
der 

Bamme. 


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Kosten  ia 
Mk.  . 


pro  Tag  in  Mk. 


C  — 

e 


B  B 

es  3 

OC  gm 

a  K 


26000 

1400 

12,6 

7,6 

16,6 

10,1 

2,8 

3,0 

32,4 

0,82 

14200 

700 

6 

e 

12,0 

7,6 

16,6 

7,6 

1,9 

7,6 

33,4 

0,74 

6300 

1060 

2,66 

e 
a 
X 

12,5 

7,0 

14,2 

6,0 

1,3 

6,0 

26,6 

1,37 

7000 
70OO 

1000 

2,82 
6,83i 

• 

s 

12,6 
10,6 

7,0 
3,0 

14,2 

4,8 

1,3 

6,8 

26,1 
26,1 

1,32 
1,49 

IM 

4000 
8800 

900 
860 

4,eJ 

1 

9,76 
10^ 

3,0 
8,0 

14,2 

14,2^ 

4,0 

2^, 

1,3 
1,3 

2,0 
1.7 

21,6 
19,4  1 

1,19 
1,40 

1,96 
1,64 

Nasmjrth  .  . 
ßchwartzkopfP- 

sche  Dampfr. 
Dampf r.  mit 
Kette  o.  Ende, 
SisBons  <fc  White 

No.  1  .  •  . 
Bissens  AWhite 

No.  2  .  .  . 
Desgl.  No.  2  . 
Dampf- Kunst* 

ramme  Ko.  1 
Desgl.  No.  S  . 


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18 


100  kg  Kohle  kosteten  2  Mk.  lu  obfgcr  Tabelle  sind  unr  die  reinen 
Betriebskoston  aufgenommen,  wäiireud  s.  oben,  mit  HinxurecUnuug  aller 
.Nebeakottoii  die  Preise  für  das  Einrammen  sieh  nm  das  S— Sfaehe 
erhöhen.  Bei  den  zwei  ersten  Hammen  waren  1  Maschinist,  1  Heizer, 
2  Zimmerloute  und  2  Arbeiter  beschäftigt,  bei  den  übrigen  1  Arbeiter 
woniger,  sonst  die  gleiche  Mannschaft.  Obige  Verhältuisszahien  Andern 
•ich  bei  geringer  Kammtiefe,  da  hier  die  Dampfknnstramme  billiger 
arbeitet  als  z.  B.  die  SchwartzkopfTsche  Hamme. 

Eine  Pulverramme  von  Kiedinger  in  Wilhelmshafen  aufge- 
stellt, hatte  ein  Gewicht  von  10,35  t.  der  Bär  allein  von  1,15  t.  Der 
Preis  Iboo  Augsburg  war  11,400  Mk.,  inol.  Dampfwinde  16,000  Mk.  Zur 
Bedienung  sind  2  Manu  erforderlich.  Daselbst  werden  in  11  Stunden 
19  Pf&hle  von  je  9,0*»  Länge  und  0,3™  Stärke  (=  11,4  cbm  Holz)  cinge« 
rammt.  Die  Kosten  eines  Pfahls  incl.  Pulver  betragen  hierbei  bei  3  Mk. 
Taglohn:  6  Mk.  70  Pf.  Pul  Verladung  80  g.  (Volkmann'sches  Pulver)  pro 
Pfahl  13  Schüsse.  Der  Boden  bestand  auf  2,0™  Tiefe  aus  Schlick,  sodann 
ans  Letten  und  Sand.  Miuimalfallhöhe  1,2™  (behufs  Entzündung).  Bei 
den  eben  daselbst  rerwendetcn  Dampf  rammen  kam  1  Pfahl  auf  7  Mk. 
60  Pf.  an  sWhen. 

In  neuerer  Zeit  werden  unmittelbar  wirkende  Dampf  rammen,  bei 
welchen  der  B&r  sngleioh  den  Dampfcylinder  bildet,  und  die  Kolben- 
stange nach  oben  geht,  wobei  sie  sich  dnroh  Vermittlnng  eines  Ständers 
gegen  den  P£ahlkopf  stütst,  gegenüber  den  Systemen  Figde,  Nasmytfa 
und  Biggenbach  in  verbesserter  Construction  durch  die  Firma 
Menok  &  Hambrock  gebaut  und  zwar  in  9  verschiedenen  Typen 
Ton  8*20  Pferdekrttften  des  Kessels,  700—1600  kg  Bärgewicht,  0,8-2,ii> 
Hubhöhe,  12—90™  Gerüsthöhe.  Die  Kosten  einer  solchen  Bamme  bewegen 
sich  zwischen  5300 — 14400  ^Ik.  Diese  Hammen  sind  insbesondere  bei 
den  ZoUanschluBsbauteu  in  Hamburg  mit  Yortheil  augewendet  worden. 

Das  Bintreiben  Ton  Pfählen  mittelst  Wasserspülung 
empfiehlt  sich  nach  Wieck,  s.  hann.  Bistg.  von  1879  S.  46,  namentlich 
da,  wo  der  Untergrund  aus  Sand  und  Kies  sowie  aus  leicht  abflöss» 
barem  Boden  besteht.  Bei  Torfboden  wird  hiermit  keine,  bei  Thouboden 
ma  eine  geringe  Wirkung  ersielt.  Hftuflg  wird  die  Wassorspfllnng  dasn 
benützt,  aie  Wirkung  des  Kämmens  zu  vergrössern;  dieselbe  hat  je- 
doch überall  da  die  höchsten  Effecte  aufzuweisen,  wo  die  Pfähle  ohne 
Aufbringuug  eines  Bammbärs  niodergetrieben  werden  können.  Wo 
Wasserleitungen  mit  genügendem  Dradc  Torhanden  sind,  empfiehlt  sich 
gewöhnlich  der  Aniohlnsi  an  letstere  behufs  Beschaffung  des  Pruok- 
wassers. 

Das  Eintreiben  Iftsst  sich  schon  bei  einem  Wasserdruck  in  den  Lei- 
tungen besw.  in  den  Pumpen  Ton  Vt  Atmosphäre  bewerkstelligen. 

Ein  Aufquellen  dos  Wassers  an  den  Seiten  des  Pfahls  ist  zur  Locke- 
rung des  Bodens  unorlässlich.  Ein  Verstopfen  der  Bohr>  bozw.  Pfahl- 
Schuhöffnungen,  aus  welchen  das  Druckwasser  austritt,  kann  nur  dann 
verhindert  worden,  wenn  das  Wasser  im  Zuführungsronre  währen'd  der 
Senkung  des  Pfahls  stets  unter  Druck  gehalten  wird. 

Bei  einem  Spreebrückenbau  in  Berlin  wurden  zur  Leitung  des  Wassers 
entlang  den  Pfählen  durchgängig  60"*™  weite  Gasrohre  verwendet.  Das 
Bärgewicht  der  snm  Nachschlagen  benützton  Zugramme  betrug  350  kg. 
Das  Zuführungsrohr  wurde  in  eine  Nute  im  Pfahl  eingelegt  und  an  der 
Pfalilspitze  befestigt.  Beim  l^iodcrtroibcu  der  Pfähle  empfiehlt  es  sich, 
denselben  eine  drehende  Bewegung  zu  geben. 

Zur  Prüfung  der  Standfähigkeit  der  Pfähle  werden  denselben  nach 
dem  Niedertreiben  auf  die  gewünschte  Tiefe  und  wenn  dieselben  bei 
der  Spülung  nicht  mehr  weiter  nachgeben,  einige  Schläge  mit  der  Hand- 
ramme gegeben.  Bet  Binftthrung  sweier  znleitungsrohre  am  Pfahl  wird 
die  Leistung  erheblich  vergrössort. 

Die  Kosten  des  Ramragerüsts  beliefen  sich  auf  1000  I\lk  ,  80  ISIoter 
5Qmm  ^oite  Gasrohre  kosteten  240  Mk^  der  Gummidruckschlauch  120  Mk., 
das  Standrohr  80  Mk.,  Diverses  110  Mk.,  snsammen  1660  Mk. 

Die  weiteren  Unkosten  betrugen  310  Mk.  für  Transport  und  Ab- 
nutzung (ca.  20%),  die  Abzweigung  vom  Wassorleitungsrohr,  Aufstellung 
des  Wassormessors,  Ummauerung  der  Wasserabgabestello  etc.  375  Mk., 
snsammen  686  Mk*  Fftr  6480  obm  rerbranohtes  Wasser  an  60^  Arbeits* 
tagen  waren  487  Mk.  zu  besahlcn.  Beschäftigt  waren  beim  Bammen 
ein  Polier,  ein  Schlosser,  ein  Vorarbeiter  und  14  —  15  Arbeiter. 

/n  Sand-  und  darunter  Kiosbodou  wurden  30—33^'"  starke,  O-^S*" 
lan^O  Pfähle  .2—8"*  tief  mittelst  BpHlnng  in  ea.  8  MlnutM,  unter  Zn* 


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4 


14 

hüfenahme  des  Bammbtrea        tief  in  18— U  Minuten  dnynlwilinltttieh 

pro  Tag  7 — 8  Stück,  dagegen  wurden  36*"  starke,  12"  lange  Pf&hlo  in 
mehr  kiesigem  Boden  6 — 7"  tief  in  30—97  Minuten  eingesenkt.  Hierbei 
kam  auf  daa  Eintreiben  durch  Spülung  durchschnittlich  S^S— 4^™,  auf 
das  Eintreiben  mittelst  Bammbftr  1,7—2,7'^;  tägUeb  wurden  hierbei 

2 — 2'/2  Pfähle  niedergetrieben.  In  beiden  Fällen  wechselte  die  durch- 
schnittliche tägliche  Senkung  zwischen  10  und  30",  und  beliefen  sich  die 
Kosten  pro  Pfahl  zwischen  7,6  und  30  Mk.  (im  exsteren  Fall)  uud  pro 
Meter  liftnge  auf  2—3,7  Mk.  Ms  5 — 6  Mk.  Die  Oesammtkosten  kamen 
pro  Tag  Hilf  50 — 61,5  INfk.  zu  stehen. 

Darf  Kiutrßibon  einer  15^™  starken  Spundwand  4,6"  tief  mittels 
Einspüicn  kostete  bei  Verwendung  einer  Dampfpumpe  durchschnittlich 
2  Mk.  73  Ffg.  pro  qm  und  ging  rascher  und  billiger  tou  statten  als 
mittelst  einer  Dampfkunstramme  mit  endloser  Kette  und  1050  kg 
schwerem  Bär.  Die  Kosten  betragen  hierbei  für  den  qm  3  Mk.  20  Pfg. 

Wahl  der  zn  verwendenden  Ramme. 

Bezeichnet  man  nach  Brennec  ke  mit  L  die  gesammte  einzutrei- 
bende Länge  der  Pfähle,  mit  k  und  k'  den  Preis  für  eine  Zugramme 

bezw.  lür  irgend  eine  Kunst-  oder  Dampframme,  mit  ß  den  Procentsatz, 
den  man  rom  Eostenpreis  der  Hamme  fftr  Tilgung  und  Zinsen  rechnen 
muBS,  und  mit  n  den  Durchschnittspreis  pro  m  mit  der  Zugramme  ein* 
getriebene  Pfahlllknge,  so  ist  su  untersuchen,  ob 

n.L  +  ^.h^  n.fe.L4./^S 

wobei  (i  das  Verhältniss  der  Kosten  bei  Vi^rweudung  einer  Kunst-  oder 
Dampframme  zu  denen  bei  Verwendung  einer  Zugramme  je  pro  Meter 

eingerammte  Pfabllänge  ist.  ß  kann  für  Rammen,  welche  Wiederver- 
wendung finden,  au  0^12  bis  0,16  und  wenn  dieselben  nach  Beendigung 
des  Baues  Terk.inft  werden,  zu  0,3  bis  0,5  gesetzt  werden.  Weiter  ist  bei 
der  Wahl  der  Hamme  noch  zu  berücksichtigen  die  BodenbeschaCfeuheit 
und  die  Btellang  der  Pfähle  zu  einander,  da  solche  beim  Versetzen  der 
Hamme  sehr  in  Frage  kommt. 

Eiserne  Pföhle. 

Die   Gründung   auf   eisernen  Pfählen   kommt   öfters  bei 

Brückeiibautcn  uiul  hei  grossen  Tiefen  vor.  Hierbei  wird  der  Boden 
zuweilen  durch  Druck wasser  oder  durch  Spreugarbeiten  vor  dem  i^in- 
treiben  der  Pfähle  gelockert.  Eiserne  Pfähle  hat  man  aus  4^uss-  und 
Schmiedeisen  in  verschiedenen  Formen  als  Schrauben-,  Spitz-  und 
Scheibenpfä!)le,  theÜB  massiv,  tlieils  hohl  mit  0/2 — 1/)"  Durchmesser  bei 
20 — 60""  Wandstärke  zur  Anwendung  gebracht. 

Zu  Brückenpfeilern  sollten  jedoch  nur  sehmiedeiserne 
Pißlhle  verwendet  werden. 

Sehr auben pfähle  sind  entweder  unten  offen  und  mit  einem 
Schraubengewinde  vorsehen  oder  geschlossen  und  mit  einer  Spitze  mit 
Schraube  versehen;  im  ersteren  Falle  mnss  die  untere  Oefihung  enger 
als  die  Bohrwelte  sein,  damit  die  aufsteigende  Erdmasso  sich  nicht 
spanut  und  das  weitere  Eindringen  erschwert.  Um  dies  zu  vermeiden 
wird  zuweilen  im  Innern  ein  kleines  Gewinde  von  der  doppelten 
Steigung  des  äusseren  angeordnet.  Die  Schraubenpfähle  werden  ans 
einzelnen  Stücken  von  ca.  2 — Ö"  Länge  mit  inneren  Flanschen  zusammeu- 
gesetzt,  und  vcju  <J(  rüsten  aus  mittelst  starker  Haspeln  in  den  (irund 
gebohrt  Solcho  l'iahle  sind  in  den  meisten  Alluviulschichteu  an- 
wendbar, da  kleine  Steine  durch  die  Schrauben  bei  Seite  geschoben 
werden,  auch  in  festen  Thon  sind  Schraubenpfähle  schon  eingetrieben 
worden. 

Für  weichen  Boden  eignen  sich  grössere  Schrauben  bis  zu  l^ö" 
Gewiudedurcbmesser  mit  flacher  Steigung  von  20 — 30<*  und  nur  einem 

Gang,  für  festeren  Boden  kleinere  Schriiulien  mit  30 — SüP  Steigung. 
Je  fester  der  Boden,  de^tr)  rfrf^  -^ov  Holiti'  tiie  Zahl  der  Umgänge  sein. 

brenn  ecke  euipüelilt  bei  ilanieu,  die  sehr  tief  eingeschraubt  werden 
müssen,  zur  Vergrösserung  der  Tragfähigkeit  und  des  Widerstands 
gcpcn  Boitliches  .\nsl>iegen  noth  ein  zweites  Gewinde  mit  nur  eiuem 
Umgang  so  anzubringen,  dass  es  etwa  1  — 1,0'"  in  den  Boden  koumit. 

Bei  der  Landungshrücke  zu  Ijewes  hatten  die  Ö'"  langen,  muösivcn 
Pfähle  16*^"  Durchmesser  bei  o,7ü"  Gewindedurchmesser,  von  20  Mann 
wurden  täglich  JiOehstens  i  Pfähle  je  ^'^  tief  in  den  Sand  gMehraubi. 


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Bei  einer  Brücke  Qber  deu  Festuugsgrabeu  in  Röuigäberg  «mrde 
•in  Pfahl  von  9,6'^  Länge,  0,W»  ftasterem,  0,73»  inncrem  DurcbmesBev 

und  1,57'"  Scliraubondurchmcssor  von  IG  Arbeitern  dtirclischuittlicU  in 
6  Tagen  ö^t)*^  tief  in  den  oben  aus  Saud,  unten  aus  TIkui  bostnbenden 
Bodeu  etugeaebranbl  Bei  Bauton  in  Bremen  wurde  die  liohlkeu'äcke 
PAtentschraubd  und  die  Neukirch*8cbe  Schraabe  in  Anwendung  ge* 
bracht.  Die  Koston  des  Einscliniubons  botni2:en  hier  pro  Meter  eiupo- 
schraubte  Länge  7  Mk.  lU  i'tg.  bis  11  Mk.  i>8  Pfg.  Bei  der  Eisoiibahu- 
brttcke  Aber  die  Marissa  worden  eiserne  Pföhle  von  iS*"*  Schaftdurch- 
meeser  und  CO*^™  Schrauboudurchmeäser  von  32  Arbeitern  mittelst 
8*armigem  Göf^el  pro  Stunde  durchschnittlich  5Ü*">  tief  eingeschraubt. 

Hohlen  Pfiihleu  mit  unterer  Oeffuuuf?  wird  ein  Durchmesser  von 
l,ö™  und  weniger  gegeben.  Wo  solche  Pfähle  geringen  Temperatur- 
Schwankungen  ausgesetzt  sind,  werden  lie  mit  Beton,  andernfalls  mit 
Asphaltbeton  ausgef&Ilt. 

Kisoruo  Spitzx)  fable  werden  mit  einer  StaUlspitzc  vorsehen,  die 
im  Innern  eine  Nute  orliält,  in  welche  eiue  Führuugsstauge  eiugüijteckt 
wird.  JSin  die  letztere  umfassender,  also  im  Innern  des  Pl'uhlea  beünd* 
lieber  leichterer  Kammbftr  mit  genfigendem  Spielraum  sohlägi  auf  deik 
Kern  der  Spitze. 

Hohle,  eiserne  Scheibenpfäbie  werden  in  Sandboden  mittelst 
Wassersptlluug  eingetrieben.  Pfähle  ron  25^"»  Durchmesser,  19"*" 
Wandstfoke  und  Bebeiben  von  0,77"*  Durchmesser  mit  6  Verstärkungs- 
rippen  wurden  mittelst  eiuer  durch  eine  öpferdigo  Diiüipfinftschine 
getriebenen  Pumpe  in  20  Minuten  ca.  2"*  tief  eingetrieben.  Die,bcheibeu- 
pföhle  der  Taybrüoke  hatten  bei  2^«°*  Stärke  61*^  Durchmesser 
bei  Durchmesser  der  Scheibe.  Die  Pfähle,  sowohl  Schrauben-  als 
Spitz-  und  Scboibrnpfähle,  müssen  durch  Zugciseu  ttiohti^  versteift 
werden,  zu  deren  ieiciiterer  Befestigung  besondere  J£lemmriuge  au  den 
Pfählen  angebracht  werden»  Zum  bessereu  Einlr sibou  der  Pffthla  w«rdea 
dieselben  noch  mit  Gewichten  beschwert, 

Auszielicu  der  Pfähle. 

Dasselbe  geschieht  mit  dem  Wuchtebaum,  der  gewöhnlichen 
Wagen  winde,  der  hydraulischen  Presse,  hOlsemen  oder  eisernen 

Schrauben  oder  mittelst  des  Wassorauftriebs  (Ausflutheü). 

Mittelst  des  Wnchtebaums  ko^tato  bei  der  Kaiserbrücko  iii  Bremen 
das  Ausziehen  H,^^''  tiei'  ciugerauuutcr,  19/33*^'^  starker  ^Spundbohlen 
pro  Stück  S,2tf  Mk.  Mit  Winden  kostete  das  Ausziehen  6*"  tief  gerammter 
Gcrüstpfahle  ohuo  Goräthokoston  pro  Stück  Mk.  Sind  viel  Pfähle  bei  ^ 
tiefLin  Wassor  ansznzichon,  so  ist  es  zweckmässig,  Danipfkrsilt  auzu-  * 
wenden.  1']^  wurden  z.  Ii.  mittelst  einer  Locomobilo  mit  Wiudeti ommol 
und  Flasohenzug  bei  der  Wiener  Bonauregulirutig  täglicJi  25 — 10  Pfähle 
von  8—9™  LiLngn  aus ec/.ogcn.  In  neuerer  Zeit  worden  Pflkhle  auch 
mittelst  Dynamitspreugung  (Ladung  o^~4  kg)  entfernt. 

Grandsägen« 

Mit  der  Gatter-  oder  Sc  Ii  litten  säge  können  von  vier  Männern 
täglich  16—1«  l'fiihle  1^"*  unter  Waüscr  abgeschnitten  worden.  Mit 
der  Pendeisäge  schneiden  4  Arbeiter  täglich  ca.  10  PfiÜile  von  30^ M* 
Durdimesser  bei  6—7^  Wassertiefe  ab,  desgleichen  ca.  86  Pffthle  bei 
1,6"*  Wassertiefe.  Mit  der  nur  von  2  .'\Ianu  bedienten  Kroissegment* 
säge  wurden  bei  den  Holliu'-fsbaiitcn  in  Kllorbeck  hol  2 — 3'"  Wassor- 
ticfe  tägiicii  i>,  box  4 — ö'"  Wasserticlo  5— U  llundpiaiiiü  abgcscauiUcn, 
ferner  bei  4»  Tiefs  8—10  Stttck  20/30<^>»  starke  Spundbohlen.  In 
IIoll  an  rl  wurden  mit  solchen  Sägen  durch  7  Mann  trlglicli  ca.  20  Pfähle 
von  26— öü^"*  Stärke  bei  ti,?'"  Wassertiefe  abgcächniicen.  Bei  grosseren 
Gründungsarbeiten  und  beim  Vorhandensein  eiuur  Lucumubile  empfiehlt 
sich  die  Anwendung  der  Kreissä^^en.  Die  Kosten  des  Abschneidens 
mittelst  einer  von  einem  7pferd.  Locomobil  getriebenen  Kreissäge  be- 
trugen z.  B.  bei  den  Kriegshafenbauten  zu  Kiel  bei  20^"'  starken  • 
Spundwänden  Anfangs  pro  lfd.  Meter  Spundwand  2  Mk.  11  Pfg.  und  pro 
Spuudpfahl  60  I'tg.,  am  Schluss  der  Arbeiten  mit  ctngeabtem  Personal 
70  Pfg.  bcsw.  16  Pfg. 

Umschliessuiig  der  Baagrnbe. 

Die  Fangdänime  sind  SO— Oü     Uber  die  gewöhnlioho  Hochwasser^ 
hOhOk  wobei  die  Flüsse  bordvoll  gefüllt  sind,  bei  starkem  Wellenschlag 


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1«' 

«Blipreohond  iiöiier  aofzuführen.  Bli  l/filC  Wassertiefe  ist  das  Eia- 
ranunen  einer  Sttilpwand  oder  das  Einbringen  einer  nnter  80 — 46^  ge- 
neigten Hollwand  von  4-^5*^™  Stärke  und  ein  Dichton  dieser  Wände  mit 
Mist,  feinem  Sand,  Basen,  Erde  u.  dergl.  zweckmässig.  Biese  Holzwände 
stützen  sich  entweder  gegen  einen  Holm,  der  auf  1,3—1,6"*  voueinander 
entfernte  Pffthle  aufgesapt't  ist,  oder  «ntor  Znlülfenahm«  von  Iisng« 
BOhwellen  gegen  hölzerne  Böcke, 

Bis^  2™  Wassertiefe  genügt  meistens  noch  eine  Spundwand  von  { 
8^™  Stärke,  blfl  stt  8,5™  Wamertiefe  tind  Kattenfangd&mme  mit  i 
Dielen  od»r  Bohlenwänden,  bei  mehr  als  3,5*°  Tiefe  dagegen  Sptind*  i 
pfähle  anzuwenden,  wobei  die  Leitpfähle  1,26 — 1,5™,  die  QuerzMigen  r 
1^—2/)"*  Entfernung  erhalten.  Bei  grosserer  Wassertiefe  ala  von  4** 
trennt  man  den  Pangdamm  der  Breite  naob  in      8  TtaeÜe. 

Bai  Hohen  biß  zu  2,5*"  soll  in  der  Eegel  die  Breite  der  Kasten- 
fangdämme —  der  Höbe,  bei  gröseeron  Höhon  =  der  halben  Höhe 
4-  1,25"^  sein.   Spitze  Ecken  sind  bei  deo  Faogdämmeu  zu  vermeiden. 

Nicht  wasserdichte  Spundwände  werden  durch  Aufbringen  tob 
starken,  wasserdichten  Segeltttchern  bezw.  Leinwand,  welclie  auf  beiden 
Seiten  mit  einem  dreimaligen  Anstrich  einer  Mischung  von  10  Gewichts- 
thöileu  Tbeer  und  1  Gewichtstheil  Terpentinöl  versehen  ist,  oder  durch 
Ausfüllen  der  Fugen  mit  Moos,  Werg  oder  Cement  gedichtet. 

Als  FUllmaterial  ist  Lehm  oder  Letten,  welche  frei  von  fremden 
KOrpern  (Wurzeln,  Holzsttloke)  sein  müssen,  am  besten  frischer  Klai* 
boden  su  verwenden,  welche  Bodenarten  an  stampfen  sind,  ebenso  taug- 
lich ist  etwas  bindiger  (thoniger)  feiner  Sand.  Die  Füllmassen  sind  in 
dünnen  Lagen  einzubringen.  Das  Einbringen  und  Stampfen  von  1  cbm 
Lettenabsohlag  in  20'°^  hohen  Schichten  erfordert  0,8  t  4-  10«/q  für  Ge- 
räthe,  bei  nur  6"*"  hohen  Schichten  sind  die  Kosten  nm  80^M  m  erhöhen. 

Ein  sehr  gutes  Füllmaterial,  das  auch  eine  geringere  Stärke  des 
Fangdamms  zuläspt,  ist  eine  Mischung  von  lehmigem  »and  und  Gerberlohe 

Bei  der  OanaliBation  von  Berlin  wurden  auch  Spundwände  aas 
Wellblaeh  hergestellt  nnd  swar  fOr  2/i  nnd  i"^  hohe  Spundwände  aus 
1  und  iV3™™  Btarkoni  Wellblech,  wobei  die  Tafeln  8b<"  breit,  die  Wellen 

^em  \)reit  und  hoch  waren. 

Einfache  Fangdkuime  erfordern  an  Arbeitsaufwand  pro  Läugsmetox: 

bei  1,0'°  Höhe,     bei  1,6'^  Hö)ie. 

Herstdlnng  1,2^1,3  t  2,0—2,6  t 

Abtragen  0,1—0,8  t  0,6—0,7  t 

T5el  Kastenfanpdämraen  kann  gerechnet  worden  für  das  Einschlagen 
der  Pfähle  mit  der  Handramme  auf  1,0°^  Tiefe  pro  Stück  bei  leichtem 
J)oden  0,6  t,  bei  schwerem  0,8 1.  Für  das  Einschlagen  der  Bohlen  pro  qm 
1,6  t,  ferner  1°^  Holm  zu  richten,  4nf  die  P,ffthle  bringen  und  befestigen 
0^  t,  desgl.  1"^  Zungen  0,2  t. 

Zum  Entferne u  der  Fangdämme  rechnet  man  V«  der  Zeit,  weiche 
die  Anfiitellung  orforderte. 

Wenn  Fangdämme  nach  dem  Gebrauch  wieder  verwendet  werden 
(iollen,  so  ist  für  Abbrechen.  Wiedererrichtung  sammi  Zusohnsa  an 
Materialien  Vs — V>  der  ersten  Anlagekosten  zu  rechnen. 

Auslmh  dor  B<iTig:rube. 

Der  Auehub  geschieht  in  wasöorfroiem  Torrain  oder  in  künstlich 
trocken  gelegten  Baugruben  durch  Ausgraben,  das  auch  bis  0,3 — 0,4™ 
nnter  Wasser  vorgenommen  werden  kann;  bei  grösserer  Wasseriiefe 

dagegen  durch  H  a  g  g  o  r  u  n  g  oder  durch  Sand-  und  Schlamm* 
pumpen  Hut  dor  auözugraboiide  Eoden  einigen  Zusammenhang  und 
ibt  die  Tiefe  nicbt  behr  grubb,  bu  gciiügt  i/afache,  andernfalls  1 — 1V3 fache 
Böschung. 

Der  FundamentausJiub  durch  Ausgraben  erfordert  für  den  Cubik« 
meter  ohne  Wasserschöpfen  aber  sammt  Fördern  des  Materials  an  die 
Oberfläche  bis  sn  2"*  Tiefe  im  Trockenen  ohne  besw.  mit  Abspriessen 

der  Wände  bei  lockerem  Boden  0,85  t  bezw.  0,45  t,  bei  mittelfestem 
lioden  0,45  t  bezw.  0,55  t,  bei  festem  Boden  0,60  t  bezw.  0,70  t,  im  ersten 
J  ulie  sind  für  Aufsicht  und  Geräthe  10<>/o,  im  letzten  150/0  zuzuschlagen, 
ebenso  hat  pro  Meter  Mehrtiefe  ein  Zuschlag  von  0,1  besw.  0,3  t  an 

erfolgen.  Ist  der  Boden  stark  von  Wasser  durchzogen,  ohne  dass 
übrigem  ein  Wasserscliöpfen  nöthit?  wird,  so  sind  die  Kostoti  nm  ca.  15"'o 
zu  erhöhen.    1  qtm  abgebtetlte  Wand  der  Baugrube  kann  mit  0,1 — 0,15  t 

für  Handarbeit  und  mit  80—40  Pfig.  far  Verhalten  der  Holser  bereobaet 
vexdea* 


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yon 


17 

Bei  Felsen  bis  2"^  Tiefe  erfordert  der  Ausliu1>  in  zerklüftetem  Felsen 
Ohne  Sprengmittel  0,3  Steinbrecher  nnd  0,76  Handlanger-Tagschiohten, 

In  zerklüftetem  Felsen  mit  Sprengmittel  0,7  Steinbrecher,  0,45  Handlanger- 
Tagschichten  und  0,3  kg  Pnlver,  in  theilweise  zerklüftetem  Felsen  1,2  Stein- 
brecher, 0,25  Handlanger-Tagschichten  und  0,4  kg  Pulver,  in  sehr  hartem 
Felsen  1,5  Steinbrecher,  0,25  Handlanger-TagBohichten  und  0,6  kg  Pulver, 
für  jeden  Meter  Mehrticfo  0,07  Steinbrecher  und  0,16  Handlanger-Tag^ 
schichten.   Für  Aufsicht  und  Goräthe  sind  12%  zuzuschlagen. 

Beim  Aushub  weniger  bedeutender  Bodeumassen  unter  Wasser  kommt 
die  Handarbeit  uater  Benützung  geeigneter  Bagger geräthe  gewöhnlich 
am  billigsten  zu  stehen.  Hauptsächlich  kommen  hierbei  zur  Anwendung : 

Sackbohrer,  welche  ca.  0,01—0,02  cbni  Inhalt  haben.  Vier  bis 
sechs  Arbeiter  fördern  täglich  4—5  cbm  Boden  aus  ca.  5"*  Tiefe.  Beim 
Absenken  grösserer  Brunnen  sind  jedoch  die  Sackbohrrer  nicht  genug 
leisiongeffthig. 

Baggersäoke  sind  bei  2  —  3"^  Wassertiefe  noch  anwendbar.  Die 
Förderung  von  1  cbm  erfordert  bei  1,5—2™  Wassertiefe  bei  Band  und 
Schlamm  1/2  t,  bei  feinem  Kies  1,5  t,  bei  festem,  grobem  Kies  2/0  t.  ein- 
schliesslich des  Transports  su  Wasser  traf  400''*  Bnifemnng. 

Bagger-  oder  indische  Sclianfel.   Es  verursacht  die  Förderung 
1  com  hiermit 

^  .       ,      ,  „  ^,  bisi":      bis  1/0— Wasserttefe: 

bei  band  und  Schlamm  .       •    •  .      O/ö  t  0,8 1 

«  feinem  Kies   .     0,7 1  I/O  t 

«  festem,  grobem  Kies    ....     I/O  t  1^  t 

worin  die  Kosten  der  Beschafftang  und  Unterhaltung  der  Ger&the  ttnd 
dos  Trmaports  des  Bodens  zu  Wasser  bis  anf  400™  Entfernung  ein- 
gerechnet sind.  Mit  der  indischen  Schaufel  wird  mit  4  Mann  pro 
Stunde  1  ebm  Sand  gefördert.  Bteiiie  im  Untergrund  werden  mittelst 
langer  Stemmeisen  durohstosson. 

Beim  Bau  der  Weichselbracke  bei  Thorn  wurden  mit  8  Mann  ▼er- 
mittelst einer  indischen  Schaufel  in  ca.  4—6™  Wassertiefe  täglich  bis  zu 
6  cbm  grobes  Geschiebe  (Feldsteine)  ausgebaggert  und  hierbei  Steine  von 
0,05  cbm  noch  gehoben.  Grdssere  Steine  mussten  mit  der  Teufelsklaiie 
entfernt  werden. 

An  der  Bheinbrücke  bei  Wesel  wurden  mit  G  Mann  aus  Brunnen 
▼on  8,14«»  Durchmesser  pro  Tag  ca.  lö  cbm  Kies  gebaggert,  bei  einer 
Tiefe  yon  6,0"  unter  dem  Terrain. 

Bei  Gründungen  in  einer  Wassertiefe  von  S— 6™  bedient  man  sich 
der  Bagger maschinen,  und  zwar  bei  kleineren  Fundirungen  der 
Handbaggermaschinen  und  bei  grösseren  der  Dampfbagger. 
Mitteißt  Eimorbagger  mit  Handbetrieb  (Inhalt  jedes  Eimers  5^10  1) 
können  täglich  bis  zu  50  cbm  gefördert  werden.  Mittelst  eines  Eimer- 
baggers  wurde  beim  Bau  der  Weichselbrücke  zu  Graudenz  von  17  Mann 
ein  Brunnen  Ton  48  qm  Grundfläche  täglich  um  0,35'°  gesenkt.  Das  Ans- 
scbachtea  von  1  cbm  Boden  kostete  hier  sammt  Transport  des  Bodens 
aber  ohne  die  Geräthebeschaffung  3  Mk.  IG  Pf. 

Nach  Grebenau  kostete  1873  eine  oomplote  Handbaggermaschine 
für  4  Mann,  von  Kanke  A  Söhne  in  Frankfurt  geliefert,  51G0  Mk. 
und  sollten  mit  derselben  in  10  Stunden  50  cbm  Schlamm  bei  1/6"*  Waaser* 
tiefe  ausgebaggert  werden.  Die  die  Maschine  tragenden  je  B/i™  langen 
Schiffe  und  2  ebenso  lange  1,7"*  breite  SchlammtransportkiUine  von  Eichen« 
holz  wurden  zusammen  um  3600  Mk.  geliefert. 

Eine  ähnliche  Maschine  von  Lichtenfelder  in  Straasburg  würde 
jetzt  ca.  5000  Mk.  incl.  2  je  10°*  langen  Schiffen  und  simmtllohem  Zu- 
behör kosten.  Diese  Maschine  förderte  bei  einer  Bedienung  von  10  Mann 
täglich  ca.  32  cbm  Kies  und  Schlamm  aus  ca.  1,5— 2,0™  Tiefe,  Der  Trans- 
port der  ausgebaggerten  Masse  auf  lOü'"  Entfernung  ist  bei  obiger  An- 
gabe Über  die  Arbeitsleistung  inbegrlifen. 

Dampfbagger  liefern  pro  Fferdekraf t  und  Stunde  bei  ca.  6"*  Wasser- 
tiefe in  Kiesboden  ca.  6,0  cbm  Material.  Bei  Baggerungen  im  freien  Flusa 
erhöhen  sich  die  Leistungen  sehr  bedentendi  z.  B.  wurden  bei  der 
Weserkorrektion  oberhalb  Münden  mit  einem  8 pferdigen  Dampfbagger 
täglich  135  cbm  ausgebaggert  vnd  kam  hierbei  der  cbm  auf  67  Pfennig 
SU  stehen. 

Der  beim  Bau  einer  Sperrschleuse  in  Duisburg  behufs  rascher 
Fertigstellung  der  9(uidation  rerwendete  Priestman'sche  Patent- 

XXy.  Bheinhard'B  Kai.  1898,  Gehefteter  Theil.  III.  2 


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18 

Bzcavator  hat  aus  «tner  mit  Fangdamm  umgebenen  Baugrube  und 

2200  cbm.  T?oden  in  37  Tagen  im  Mittel  O"'  hoch  gefördert,  in  Tduboden 
ca.  64  cbm,  in  Kiesboden  hia  zn  IL'O  fbm  pro  TaL%  irn  Mittel  pro  Arbeits- 
tag 70  cbm.  Der  Ji^ralinbagger  kostete  incl.  Fracht  und  alieu  Zubehöreu 
looo  Duisburg  17370  Mk.,  das  fortige  Laufgerttst  7470  Mk.  Pro  cbm  Boden 
wurden  13,6  kg  Kohlen  verbraucht,  und  ini  G-.iuzen  74  Pf.  au  Arbeits- 
lohn nnd  Materialien  ausgejjeben.  Die  V  i  i  c  s  t  m  a  u'schen  von  B  ü  n  g  e  r 
&  Ijcyrer  in  Düsseldorf  gebauten  Excavaturen  verlangen  uur  einen 
Mann  zur  Bedienong  und  sind  sehr  leistnngsfäJiig.  Bei  Baggemngsxi 
in  losem  Sand,  weichem  Thon  und  Torf  werden  täglich  bis  zu  400  cbm, 
bei  festem  IJoden  150—200  cbm,  in  grobem  Kios  ca.  6ü  cbm.  ansg'ehoben. 

i\Iit  dem  M  i  1  r  o  y 'sehen  Exoavator,  der  ein©  Vervielfältigung 
der  indischen  Schaufel  ist,  indem  in  eipem  oiseruon  £>abimeii  8  in 
Scharnieren  bowegliche  Schaufeln  augebracht  sind,  wurde  ein  Brunnen 
von  2,55"™  Durchmesser  im  Durcli  :  Imitt  pro  Tag  um  4,9™  gesenkt 
Dieser  Bagger  ist  besonders  für  thunigen,  dagegen  weniger  für  Sand- 
boden geeignet. 

Die  gewöhnliche  Sandpumpe,  auch  Bammpumpe  genannt,  deren 

Leistung  nicht  besonders  gross  und  die  vorzugsweise  nur  für  Sand 
geeignet  ist  fördert  mit  12  Arbeitern  in  10  Stunden  etwa  27  cbm. 
Besser  arbeitet  die  Sohlammpumpe  von  G  e  e  r  t  s»  mit  welcher  bei 
HaudLotrieb  und  mit  6  Mann  Bedienung  stündlich  6—10  cbm  Sand  aus 
10"^  Tioi>  unter  Wasser  gefördert  werden.  JJio  hydraulische  Sand- 
pumpe fördert  mit  Druckwasser  von  10  Athmosphären  Druck,  bei  88°*™ 
Bohrweite  stündlich  15  cbm.  . 

Pttr  BrnanengrUn düngen  eignet  sich  besonders  Jandin's  Xiuft- 
druck-Baggerapparat.  Derselbe  besteht  aus  einem  grösseren  eisernen 

Förderrohr,  sowie  aus  einem  kleineren  Rohr,  durch  welche?  gcpro?Ft(j 
liuft  zum  unteren  Ende  des  Förderrohres  geleitet  wird.  Mit  diesem 
Apparat  kOnnen  auch  grössere  Erdtheilohen  und  Steine  gehoben  werden. 
Bei  der  Anwendung  eines  23^"*  weiten  Förderrohros  wurden  aus  4  g"* 
Tiefe  Steine  bis  zu  10  kg  Gewicht  gehoben.  Bei  gewöhnlichoTi  mit 
6 — 8  Pferdekräften  betriebenen  Luftpumpen  können  stündlich  pro  Pferde- 
kraft l-~2  cbm  Schlamm,  Sand  und  kleinere  Steine  selördert  werden. 
Die  Förderhöhe  über  der  Wasserfläche  ist  ungefähr=:V3  der  Wassertiefe 
erstere  kann  übrigens  durch  Anbringen  mehrerer  Luftroiire  Terfprösswt 
werden. 

Trü(ikenle;j:nn^!r  der  Bangrnhe. 

Das  Troclconlogo7i  einer  Bangruhe  in  saudigem  Boden  oder  leichtem 
Kies  durch  i'umpoii  ist  dann  zu  vermeideui  wenn  hierdurch  eine 
Lockerung   des   Untergr  indes  bewirkt  wird.  In  solchen  Fällen  ist 

Baggerun  :  nnd  Betoniruug  unter  Wasser  angezeigt,  zuweilen  wird  in 
solchf'iu  Eoflf^n   mit  Vortheil   eine  Dichtung  durch  Begeltuch,  das  auf 

die  Fiiudanient-olilo  gebracht  wird,  bewirkt. 

Auftrete  Ii  de  C^uellon  können  häufig  durch  in  die  jb'undament* 
sohle  eingelegte  weite  Drainröhren  gefasst  und  nach  den  Pum- 

penstümpfou  derart  gel  ei  tot  werden,  dasa  beim  Pumpen  keine 
Lockerung  der  Sohle  meiir  eintritt.  Tn  der  Bcpel  kann  auch  auf  einer 
derartig  trocken  gelegten  Fundamontsolile  unmittelbar  der  Beton  ein- 
gebracht werden,  welcher  somit  aueli  die  Drainröhrenstrftnge  bedeckt. 

Das  Wasserschöpfeu  mittelst  Wurf-  und  Schwungschaufeln  nnd 
mittelst  ledernen  Eimern  von  ca.  9  Liter  Inhalt  empfiehlt  sich  nur  für 
Hubhöhen  von  0,6  — 1,5™.  Bei  orsteren  wird  1  cbm  Wasser  1*"  hoch  ge- 
hoben in  0,014—0,016 1  (0,17— 0,2  cbm  pro  Minute)»  bei  letKtaren  in  0,02 — 
0,03  t  (0,12—0,15  cbm  pro  Minute).  Bei  grösseren  WasBormengen  und 
Förderhöhen  sind  Maschinen  anzuwenden. 

Ucbor  Pumpen  siehe  j\r  a  s  c  h  i  n  c  n  b  a  u. 

Die  ar  Chi  med!  8  che  Schnecke,  welche  meistens  2 — 3  Schrauben- 
gäuge,  0,ü"0,9"^  Durchmesser,  6,5—6,5'"  Lauge  und  ca.  2,5'"  Hubhöhe 
erhält}  arbeitet  am  vortheilljaftesten,  wenn  sie  unter  30**  gegen  den 
Horizont  geneigt  wird.  In  dieser  Stellung  ist,  wenn  r  der  Badius  der 

Sohnecke,  (?  =  ^        der  Spindel  ist»  das  pro  Umdrehung  geförderte 

Wasserquantum  ▼  =  2 .  r».  Ton  der  wirkliehen  Kraft  werden  lilex1>ei 

etwa  fiO'Vn  nutzbar  gemacht. 

Die  Hebung  von  1  cbm  Wasser  auf       Höhe  erfordert  hierbei  bei 


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19 


Handbetrieb  0,011  t  (0,26  cbm  pro  HimiteX  n&d  kostet  bei  Pferdebetrieb 
.0,7  Pfg.,  bei  Dampfbetrieb  3,5  Pfg. 

Die.  zweietieflige  JBaupiimpe  mit  130 — 160™™  Cylinderdurchmnsscr 
and  60—110™  Bohrweite  leistet  pro  Doppelhub  C— 27  1.  Das  Heben 
.▼on  1  cbm  Wasser  erfordert  pro  Meter  Hubhöhe  0,012  t. 

Eei  Anwendung  gewöhnlicher  Bampfpnmpen  kostet  die  Hebung  von 
l'Cbm,  bei  1"  Förderhöhe,  ca.  6  Plg^  bei  Centrifugulpumpou  4,6  Pfg. 
Gewöhnlich  nimmt  man  an,  dass  mit  1  kg  Kohle  30—40  cbm  Wasser 
,1''*  hoch  gehoben  werden  können. 

Die  I3etriebt3ko.stcn  bei  Hand-  und  Dampfbetrieb  sind  annähernd 
gleichi  wenn  in  24  Stunden  480  cbm  Wasser  1'"  hoch  zu  heben  sind. 

Für  ftberschlägige  Hechnungen  l&sst  sich  die  erforderliche  Maschinen- 

F 

Btärke  bestimmen  aus  der  Formel  N  =  —  ~  .  h,  worin  N  die  Anzahl  der 

160 

Pferde,  F  Grösse  der  Baugrube  in        nnd  h  die  Förderhöhe  in  m 

Gründnngsarten. 

Ist  auf  (irund  von  Bodenunterauchungeu  der  Nachweis  erbracht 
worden,  dass  die  Fnndamontsohle  nicht  im  Stande  ist  das  Bauwerk  un- 
mittelbar an  tragen,  so  muss  zu  einer  kttnstUchen  Grttndung  geschritten 
werden. 

Saiidfuiidaiucnte 

leisten  besonders  bei  weichen  Bodenarten  (Torf,  nasser  Lehmbodeu)  gute 
Dienste  and  werden  aus  scharfem,  grobem,  reinem  Sand  hergestellt, 
welcher  in  Lagen  Ton  15— SO^  Höhe  eingebracht  nnd  behufs  dichter  und 

fester  Lagerung  eingeschlämmt  und  gestampft  werden  muss.  Der  Druck 
verthcilt  sich  in  dor  Sandschtittung  nahezu  unter  45"  nach  unten. 

Die  SandBchüttuug  darf  seitlich  nicht  ausweichen  können  und  nicht 
nnterspOlt  werden  nnd  soll  nicht  unter  76*^°^  Starke  erhalten;  sie  grösser 

als  3,0"^  zu  machen  ist  nicht  Rrforderlich.  Bei  1,5—2,0'"  Stilrke  beträgt 
die  TraiTt  thigkeit  einer  Sandtäcliüttung  2—3  kg  pro  qcra.  Die  lockere 
Masse  ertäUrt  iu  der  gestampften  Öandschüttung  eine  Verminderung 
Ton  260/fl. 

Die  Herstellung  von  i  cbm  fertige  Sandschüttung  erfordert  sammt 

Trausport  auf  25^  Entfernung  0,15  t. 

Setzungen  solcher  Schüttungeu  treten  fast  immer  ein,  erfolgen  jedoch 
meistens  über  die  ganze  Fandame ntfiäche  in  gleichmässiger  Weise. 
Bedeutet  b  die  Breite  der  gemauerten  Fnndamentsohle,  t  die  Tiefe  dcr- 

edbcn  unter  der  Erdoberfläche,  ff  der  natürliche  Böschungswinkel  des 
Bandes,  d  die  gesuchte  Stärkung  der  Sandschüttung,  B::=5b4*^<^-  ^S^P 
deren  Rohlbreite,  }'  das  durchschnittliche  Gewicht  von  1  cbm  Saud, 
Hinterfüllung  und  Fundamentmuuerwerk,  k  die  zulässige  ücanäpruchung 
des  Baugrundes,  P  die  Belastung  durch  das  Bauwerk  in  Höhe  des 
Terrains  auf  1^"^  Fnndamenttiefe,  so  bestimmt  sich  nach  Brenneke 

d  ans  (b-f2dtg<^)  k  =  P-f    (b  +  2dtg      (d  +  t),  wobei  fttr  eine 

Sandschüttung  über  und  anter  Grandwasser  ff  =  10^  beaw.  24^  au 
nehmen  ist. 

Der  Scbwellrost 

.  ist  bei  leichternn  Bauwerken  und  bt'i  gleichiiiriHsigem  Untergrund  an- 
wendbar. Sowohl  ))eim  Sch-\vellrost  als  btiim  rfuhlrost  Hf)llo,n  die  Holz- 
theile  miudeaiens  Ü,3'"  unter  dem  niedrigsten  Wasserspiegel  bezw.  Grund- 
wasser stand  sich  befinden. 

Bei  Fun;!irungen  an  Strömen  mit  regelmässigem  Fhithwechsrl  darf 
mau  die  Oberkante  des  Ilolzrostes  30—40*'"'  ül>er  den  gcwöh nliclion 
Ebbcspicgel  legen,  ohne  der  iiuigcren  Dauer  der  Hölzer  zu  scliaden. 

Bei  ganz  leichten  Bauwerken  mit  höchstens  1—1^  kg  Druck  pro  qcm 
genügen  Bohlenrosto,  fl i 0  entweder  aus  einer  oder  aus  zwoi  reclitwinklig 
oder  schräg  sich  kreuzenden  Lapren  7 — 10^"*  starkor  Bohlen  gebildet 

'  werden.  Der  Rost  überragt  die  Begrenzung  des  Mauerwerks  um  ca. 
SO— >80^"^,  dessen  Aussenflttchen  werden  meist  bündig  mit  den  äussersten 
Langscliwcllen  genommen.  Die  meist  quadratischen  0,2—0,3"'  starken 
Iiangschwellen  werden  hierbei  iu  1—1,5°^  Entfernung  auf  die  1 — 2*"  von 
Mnander  entfernt  liegenden  Querschwellen,  die  das  0,9fache  der  Lang- 
Bchwellen  als  QaerscJiuitt  oi  halten,  aufgekämmt  oder  6— 8<^°^  tief  in 
lelatere  eingelassen.   Der  Bohlenbelag  ist  auf  die  Lang&ehwellen  zu 

2» 


20 

nagela  und  erhält  5—12^"*  Stärke,  in  der  Begel  Vs  der  Querschwellen* 
stfirke.  Wenn  die  Quorachwellcn  weggelassen  werden,  ist  dem  Helag 
12 — 16^"^  Stärke  zu  gebeu.  Der  Baum  zwisuheu  den  Schwellen  wird  wie 
beim  Ffahlrost  mit  Thon,  Pflaster,  Bruchsteinmauerwerk  oder  besser  mit 
Beion  ausgefüllt  Da,  wo  eine  Spundwand  erforderlich  wird,  let  solche 
getrennt  vt  in  "Rost  aulzuführen. 

Kür  das  Abbinden  und  Kiubriiigen  der  Schwellen  in  die  Baugrube 
einschliesslich  der  Heretellunpr  der  Verkämmungen  sind  pro  Meter  Länge 
bei  weichem  Holz  0,17  t,  bei  Iiartem  Hol«  0,20  t  erforderlich«  Fttr  das 
Aufbringen  und  Nageln  des  Bohlenbelags  werden  pro  cbm  etwa  5  Mk. 
.vergütet.  1  qm  erfordert  sammt  Zuschneiden,  Säumen  und  Nageln  0^  U 

Der  Pfahlrost. 

Bei  demselben  werden  die  20— 3u<^™  starken  Fifthle  nach  Bedarf  in 
der  Bichtung  des  Drucks  angeordnet  und  so  ▼ertheilt,  dass  jeder  Pfahl 
wenn  mOglich  eine  gleich  grosse  Belastung  erhält.  Die  Pfäiile  werden 
in  Beihen,  deren  Abstand  gewöhnlich  0,7—1^™  hetrttgt  und  in  ebenso 
grossen  oder  um  etwa  Vs  grösseren  Entfernungen  eingerammt.  Die 
20/25<^'°  bis  25/30«'"  starken,  möglichBt  langen  Rostschwellen  sind  mit  den 
Pfählen  SU  verzapfen,  wo  ein  Auftrieb  stattfindet  (Sdileusenböden),  ll^sst 
man  einzelne  Zapfen  gans  durchgehen  und  rerkeilt  sie  Ton  oben.  Der 
stumpfe  Stoss  der  Rostschwellen  muss  auf  einen  Pfahl  zu  liegen  kommen 
und  ist  mit  Eiscnschienen  zu  Überbinden.  Die  Entfernung  der  16*^™ 
breiten,  17 — 20*^'^  hohen  Querzaugen  beträgt  gewöhnlich  0,9 — l/ö"*,  zwischen 
diese  Zangen  und  gleichlaufend  mit  ihnen  werden  die  e— 13*"  starken 
Bohlen  angel)rarht,  welche  auf  den  Bostschwelleu  mittelst  Holznägeln, 
bei  seitlichem  Schub  dagegen  mittelst  starken  Leistn&geln  befestig 
werden. 

H&ufig  wird  anstatt  des  Bostes  eine  Betonschüttnng  aufgebracht, 

weil  solche  sich  oft  einfacher  und  rascher  als  Bohlenbelag  ausführen 
lägst.  Die  Pfa]ilkoi)fo  sollen  nicht  weniger  als  16*™  und  nicht  mehr  als 
3Qcm  diesen  Betoukörper  reichen,  der  Uber  den  Pfählen  mindestens 
60**»*  Stark  sein  soll.  Die  Höhe  h  dieser  Betonschicht  in  Meter  berechnat 
sich  mit  Bücksicht  auf  Biegung  aus 

ferner  mit  Rtkoksioht  auf  das  Abscheeren  neben  den  PAhlen  aua  der 

Formel 


h  =  0^6 


worin  1  die  Entfernung  der  Pfahlreihen  in  Meter,  p  die  Belastung  in  kg 
pro  ltd.  Meter  auf  1"»  Tiefe,  k  und  t  die  zulässige  Zug-  bezw.  Schnb- 
spannung  pro  qcm  bedeutet.  Bei  lOfacher  Sicherheit  ist  k  =  1^  t  =  l/ö  kg 
anzunehmen. 

Ifjt  die  Tragfähigkeit  pro  1  qcm  Pfahlkopf  fläche  k  in  kg  und  misst 
letztere  F  in  qcm,  ist  ferner  D  der  Oesammtdruck  auf  den  Best  in 

Tonnen,  so  ist  die  Ansahl  n  der  erforderlichen  Pffthle  n  =  ^.QOO  •  P_ 

(k  =  20  kg  bei  langen  Pfählen  und  lockerem  Boden,  k  =  40  bei 

kurzen  rnililf  n  und  festem  Boden). 

Die  ytiirke  d  der  RoFtpfiible  in  cm,  die  unten  fest  im  Boden  stehen 
und  Uber  denselben  (um  1  cm)  hervorragen,  bestimmt  sich  aus 

ViP  

d^  1,7  .P, 

worin  V  die  Belastung  pro  Pfahl  in  kg,  8  =  10  den  SiohcrheitscoSffl- 

cicMtLU  bc^icicliuet  und  i^]  =  120,000  kg  ist. 

Da«  Aufbringen  der  bearbeiteten  Schwellen  auf  die  Pfähle  orfordert 

pro  Meter  0,087  t,  die  Herstellung  eines  Zapfenlochs  bei  woichom  Hola 
0,03  t  und  bei  hartem  Holz  0,09  t,  einschliesslich  Herstellung  der  Zapfen 
und  Zapfenlöcher  0,4  t,  dns  Autbringen  der  Zangen  0,26  t. 

Die  Brannengriiiidaiig. 

Die.i*lho  wird  sowohl  wegen  der  Baschheit  in  der  AucfQhmng  ala 
auch  wt  -eu  der  geriijgcii  Kosten  am  zweckmässigsten  da  aiigoweriflet 
wo  tragtähiger  Boden  von  lockeren  Schichten  tiberiagerti  aber  in  nicht 
au  grosser  Tiefe  au  erreichen  ist  ^  «»v**» 


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21 


Die  geeignetste  Oruadrissform  der  Brunnen  ist  in  der  Regel  die 
kreisförmige.  Bruuuen  fQr  Hochbauten  exlialten  gew5hn!foh  1,0"*,  d«sgl. 

für  Brücken-,  Quai-  und  dcrgl.  Bauten  3— Lichtweite,  Brunnen  für 
iiochbaugrüuduugea  erhalten  eiu  Mauerwerk  von  0/iö— 0,17'"  Stürko, 
Tiefbaugrttndu Ilgen  desgl.  von  O.ti— 1,0'".  Bei  Bauwerken  mit  starkem 
Seitenschub  (Fattermauern  und  dergl.)  werden  die  Brunnen,  niu  ge^eu 
Versdnebungen  widor8tau«lsf:ihIpor  zu  sein,  oft  ancli  quadratisch  oihT 
fechteckig  uud  alsdann  auch  mit  grösseren  Mauer^ftärkeu  hcrgostelU« 
Uerbel  werden  Jedoch  die  Ecken  innen  und  aussen  abgestumpft. 

Die  Aussenteite  der  Brunnen  erliftU  eur  Vermiuderung  der  Beibung 

einen  nach  iuuen  geneigten  Anlauf  vou  '/la  hie  und  entweder  eine» 
glatten  Verputz  mit  Portlandcementmürtel  oder  süuber  rerstrichene  uud 
geglättete  Fugen. 

Der  Durchmesser  der  Brnnuen  ist  eo  n  wfthlen,  dasi  das  Pfeilef*' 
niauorwork  nicht  auf  das  Krftnsmauerwerk,  sondern  auf  das  Kernmauer' 
werk  zu  lie^eu  kommt. 

In  der  Bcgel  dienen  mehrere  Lagen  (in  steinigtcm  Buden  noch  mit 
Eisen  armirte)  Bohlcnkränzo  oder  schmiedoiseruo  ivriUizo  zur  Aufnahme 
des  Mauerwerks.  Die  Bohlen  werden  in  2^4  Lagen  von  40—80***  "  Stärke 
nuter  sieh  verbolzt  und  veruagelt.  Die  unterste  Bohle  wird  keilförmig 
abgeschrägt.  Der  (Querschnitt  hölzerner  Ivriluzo  schwankt  zwischou 
0,00—0,12  qm.  Das  Gewicht  eiserner  Kränze  beträgt  durchschnittlich 
0^—0,15  i  pro  m  Brunnenumfiing. 

Das  Lösen  des  Bodens  unter  dem  Brunnen  erfolgt  melsteus  durch 

Ausgraben,  sobald  ohne  zu  grosse  Kosten  das  Wasaer  uoch  durch 
Bumpen  outfcrnt  werden  kann,  andernfalls  durch  Ausbaggeru  mit  dem 
Handbagger,  der  indischen  Schaufel  u.  dergl.  Gcräthen.  Da  der  den 
Brnnneu  umgebende  Bode u  nachschiebt,  so  muss  oft  um  das  li/s— Sfaohe 
mehr  Boden  entfernt  werden,  als  der  Inhalt  des  versenkten  Brunnens 
beträgt,  besonders  ist  dies  bei  rechteckigen  Bruuuen  der  Fall.  Zur 
Termln^erung  dieses  Uebolstandes  Iftsst  man  den  Bruunenkranz  in  der 
ÜUtte  der  geraden  Seiten  tiefer  hinabreiohen  als  an  den  Ecken. 

Grössere  PfeUex  besteben  aus  mehreren  Brunnen  von  4— c™  Länge 

und  Breite,  welche  zu  gleicher  Zeit  gesenkt  werden.  Die  Eutferuung 
der  Brunnen  an  den  üräuseu  beträgt  hierbei  etwa  2ü<^"*.  In  den  uutoren 
Schichten  werden  die  Brunnen  gew(»hnliidi  aus  Klinkern  in  Cement- 
mOrtol,  .über  der  Flusssoiile  dagegen  aus  Quadern  uud  Bruchsteinen 
hergestellt.  Liegt  die  Baustelle  unter  Wasser,  so  wird  bei  mässiger  Tiefe 
'und  langsam  fliessendem  Wasaer  zuerst  ein  inselartiger.  künstlicher 
Baugrund,  welcher  durch  Spundwände  auf  der  oberen  Seite  gescbtttst 
wird,  zum  Aufsetzen  des  Kranzes  geschüttet.  Bei  grödserer  Tiefe  oder 
bei  rasch  fliessendem  Wasser  bewirkt  man  dagegen  die  Senkung  vou 
festen  oder,  weun  mehrere  Bruuuen  zu  senken  sind,  vou  Bchwiuimeuüou 
Oerüsten  aus.  Das  Senken  der  Bruunen  erfolgt  hierbei  mittelst  FlaBclion« 
Zügen  oder  Schraubouspindeln.  Wo  ein  Schiefgohen  heim  Ilinabtroibon 
befürchtet  wird,  ist  dud  Mauerwerk  noch  zu  verankern.  Die  JJcLonsohle 
im  Bruunen  ist  so  stark  zu  macheu«  dass  ihr  Gewicht  dem  Auftrieb  daa 

öieiohgewioht  hält   Diese  Stärke  ist  =      worin  h  die  Höhe  desW^asBor- 

r 

drucks,  y  das  spec.  (Hwieht  des  Betons  beseiohnet.  In  der  PraUs  genttgt 

oft  die  Hälfte,  mit  BUckßicht  auf  den  Widerstand,  den  das  Wasser  beim 
Aufsteigen  im  Boden  erfährt. 

Die  Brunnen  können  bei  Vorwendung  vou  Portlfind-Ccmontbeton 
nach  Verfluss  von  i — 5  Tagen,  desgleichen  bei  Traasbeton  nach  etwa 
i  Wochen  aur  Aufnahoie  des  Jiauerwerka  ausgepumpt  werden. 

Das  Benken  eines  Brunnens  kostet  bei  ca.  4^&""  Tiefe  und  a— 4"* 

Weite  pro  Meter  ca.  60—100  Mk.,  der  cbm  Holzbrunnenkranz  ca.  90  Mk. 
Bei  Hochbauten  werden  gewöhnlich  kreisrunde  Brunnen  1  Stein  stark 
auf  0,3*"  breiten  Kränzen  von  3  ca.  60"**"  starken  Bohlen  auf  je  a,5— 4,o"' 
Bntfemung  hergestellt,  welche  YetbindungsbBgencrhalteD.  Solche 
Brunnen  ron  ca.  1,8™  äusserem  Durchmesser  kosten  geraanort  bei  5— (i'" 
Tiefe  ca.  160  Mk.  pro  lfd.  Meter.  Die  Minimalweite  eines  Brunnens 
beträgt  1,0*'*,  die  Maximallänge  ca.  6,0*". 

Die  vollständige  Büstang  zum  Senken  eiues  Bruuueus  incl.  der 
AufftteÜnng  der  wmde  kostet 


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22 


bei  Brunnen  von  1,0™  Burohmetser  oa.  80  Mk. 
«       «         «    2,0<*>         «  11  176  •« 

«41         «  '3,0™  «  «  S60  « 

«       «         «    4^  «  «  S60  « 

Brunnen  aus  Qvlbb-  und  Walzeisen  empfehlen  sich  besonders  1/ot 
Seebautcu  und  in  Gegenden,  wo  die  Beschaffung  Yon  guten  Mauerstoinen 

und  Arbeitern  schwierig  ist 

Lultdrnekgrftndmig. 

Wird  Luft  auf  die  HUfte  oder  den  dritten  Theii  ihree  urapraug- 

lichen  Volumens  zusammengedruckt,  so  besitzt  sie  1  bezw.  2  Atmosphären 
Ueberdruck;  da  der  Wasserdruck  mit  je  rund  10"^  Tiefe  um  1  Atmo- 
sphäre zunimmt,  so  kann  Luft  von  1  oder  2  Atmosphären  Ueberdruck 
das  Waeeer  in  10  oder  90"*  Tiefe  verdr&ngen.  WeU  Jedoch  beson^lers 

bei  dichtem,  wenig  durchlassendem  Boden  durcli  das  wegzudrückende 
Wasser  viele  Widerstände  zu  überwinden  sind|  so  muss  ein  gewisser 

Widerstands-Uoberdruck  vorhanden  eeiu, 

Menschen  können  noch  in  einer  Tiefe  von  40°^  bei  4  Atmosphären 
Ueberdruck  arbeiten. 

Die  Arbeitszeit  nimmt  je  nach  dem  Ueberdmok  Ten  Je  8  Mal  t&glich 
4  Stunden  bis  auf  2  Mal  je  1  Stunde  ab. 

Zum  Einschleusen  sind  fUr  Jede  Atmosphäre  Ueberdruck  mindestens 
8  Minuten  Zeit  aufzuwenden. 

!Pür  das  Ausschleusen  bei  1  Atmosphäre  Ueberdruck  b  Minnteiiy 
desgl.  bei  2  Atm.  20  Min.,  bei  3  Atm.  5()  Min. 

Ueber  die Construction  eiserner  Senkkasten  siehe  Brennecke,  Gen* 
tralblatt  der  Bauverwaltung  von  1884  und  1885,  femer  das  Handbuoh 
der  Ingenieurwissenschaften. 

Als  zulässige  Inanspruchnahme  des  Eisenwerks  bei  Senkkasten 
nimmt  man  etwa  das  Doppelte  an  von  der  beiBrftokeii|  also  1000^1500  kg 
pro  qcm.  Das  gesammte  Eisengewicht  eines  Senkkastens  in  k^  ist  etwa 
=  280  P  4-  130  S,  wo  P  der  Umfang  desselben  in  m  und  S  die  Üruud- 
iiäche  in  qm  bezeichnet.  In  neuerer  Zeit  wurden  auch  gemauerte  Senk- 
kasten ausgeführt,  wobei  das  Mauerwerk  auf  etarke  eiserne  Krftnze 
aufgesetzt  wurde.  Das  gesammte  Eisengewicht  der  hierbei  kreisförmig 
oder  elliptisch  angeordneten  Kränze  beträgt  in  kg  660  -f- 1*«^  I*»  da- 
gegen das  Gewicht  rechteckiger  Kriiknze  2700  4-  P  den  Umfang 
in  m  beseiobnet. 

In  Amerika  werden  vielfach  hölzerne  Senkkasten  angewendet  und 
beträgt  hierbei  der  Holzverbrauch  ca.  1,5  cbm  pro  qm  Grundfläche. 

Bei  der  Gründung  der  neuen  Maiubrücko  hei  Kostheim  wurden 
solche  Senkkasten  ebenfalls  in  Auwoudung  gebracht.  Dieselben  hatten 
rechteckige  Querschnitte,  5,0"°  Breite  und  16,8"*  Länge.  Die  lothrecht 
gostelltou,  6*^"*  starken  Bolilen  der  Aussenwand,  sowie  die  waagrecht 
liegenden,  5*^™  starkou  Bohlen  der  Innenwand  und  Decke  sind  mit  Nut 
und  Feder  versehen  und  mit  Kitt  gedichtet,  sowie  auf  Bindern  von  1,1"' 
Abstand  Ton  Mitte  zu  Mitte  genagelt  worden;  an  den  Anfh&ngpunklen 
befinden  sich  Doppelbindcr.  Der  Kaum  zwischen  Aussen-  und  Innen- 
wand wurde,  nachdem  der  Kasten  in  das  Hängegerüst  eingefahren  und 
an  die  Schrauben  gehängt  war,  mit  Beton  ausgefüllt.  Meistens  werden 
an  jedem  Senkkasten  zwei  Schachtrohre  augeordnet,  häufig  wird  aber 
auss«^r  diesen  noch  ein  besonderer  Pahrschacht  mit  kleinerer  Sohleaae 
aufgcäteUt. 

Pie  Scbaobtrohre,  toa  e».  6JB^  starkem  Blech  hergestellt,  erhalten 
etwa  ifi"^  Durchmesser,  die  einseinen  Trommeln  derselben  siiid 

lang. 

Von  der  Firma  Klein,  Schmorl  A  Gärtner  in  Wien  werden 
Ffirderschleusen  angewendet,  mittelst  welcher  8(^—40  cbm  Sand  und 

Schotter,  oder  20—80  cbm  grobes  Geschiebe  oder  16 — 20  cbm  Felsen  in 
24  Stunden  ausgebracht  werden  können.  Beim  Bau  der  neuen  Rhein- 
brücko  in  Basel  (Holz mann  &  Oo.)  wurden  durch  10—14  Manu 
im  Senkkasten  in  Ü4  Stunden  dur^schnittltch  40  cbm  gewaobtener 
Boden  (Kies,  Lotton)  gefördert,  und  in  30  Stunden  2100  Kübel  Beton 
von  ü,Oü  cbm  Inhalt,  zusammen  also  ll'O  cbm  eingebracht.  Bei  der  Elbc- 
brücke  bei  Dömitz  wurden  pro  Tag  50  cbm  Boden  gefördert,  wobei 
1  cbm  0^  t  erforderte.  Mit  1  Mann  Bedienung  in  der  Schleuse  und 
Arbeitern  im  Senkkasten  wnrda  in  4  Stunden  mit  on.  8  Sebleimnittl» 


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23 


langen  rd.  9  cbm  loser  Boden  gefördert,  und  pro  cbm  ohne  Bücksicht 
auf  die  Förderhöhe,  die  im  Maximum  15'"  betrug,  2  Mk.  80  Vfg.  bezahlt. 

Beim  Bau  der  Odorbrüoke  iu  Stettin  geschah  die  Förderung  in 
KUbdln  Ton  0,046  obm  FaBsimgsraiim  mittelst  Flasehensügen  und  betrag 
bierbei  der  Arbeitslobn  6  Mk.  pro  cbm  gewaohBenen  Boden. 

Bei  der  Rheinbrttcke  bei  Düsseldorf  wurde  der  Boden  durch  Hand- 
betrieb mittelst  Winden  iu  Kübeln  von  37  Liter  Inhalt  und  in  jeder 
Schicht  von  4  Stunden  eine  Budenmasse  von  3 — 3,7  cbm  gefördert. 

Das  Eindringen  des  umgebenden  Bodens  in  den  unteren  A];beit8- 
ranm  beträgt  26—40%  der  Terdräagton  Masse. 

Die  Aasffllliibg  der  Senldcasten  gesebiebt  mittelst  Beton  oder  Mauers 
werk. 

Die  Aufmaueruug  bezw.  Senkung  beträgt  pro  Tag  im  Mittel  0,3 — 0,6"™. 

Q  Mittelst  Pxesaluft  kann  höchstens  30—40'°  tief  unter  Wasser  fundirt 
werden. 

Das  Gefrierverfahren. 

Die  Pötsch'sche  Schachtabteufemethode  beim  Nieder- 
treibeu  von  Schächten  iu  schwimmendem  Gebirge.  Hierbei  wird  ein 
System  Ton  bis  zum  tiefsten  Funkte  niedergetriebenen  nabezn  ver- 
tikalen Köhren  von  ca.  176°*"*  Durchmesser  und  8™™  "Wandstärke,  mit 
stark  abgekühlter  Chlorma(?Tic8ium-  oder  Chlorcalciumlauge  gefüllt. 
Die  hierdurch  bewirkte  Abkühlung  bringt  die  jedes  Bohr  umgebende 
Gebirgsmasse  in  der  Form  abgestumpfter,  sich  berObrender  und  endlicb 
schneidender  Kegel  zum  Gefrieren,  wodurch  ein  vollständig  dichter 
Absclilnss  erzielt  wird.  Die  schmiedeeisernen  meistens  &"*  laugen, 
aussen  ganz  glatten  Höhren  erhalten  eingeschnittene  ISchraubengewinde 
nnd  worden  durch  Vorbohren  eingetrieben,  wobei  mittelst  eines  Yentil- 
bohrers  der  I?(>hrschlamm  herausgezogen  wird;  ausserdem  wird  ein 
äusserer  Druck  zum  Nachtrcibon  anstreübt.  Die  Bewegung  wird  der 
Lauge  durch  eine  Pumpe  ertheilt.  Die  i'rostkörper  um  die  Bohren 
wachsen  mit  der  Zunahme  der  Wftrmeentsiehnng.  Es  betrftgt  der 
Durchmesser  des  Frostkegels  um  jedes  Gefrierrohr  von  176^^  Durch- 
messer unten  ca.  1,5"™.  Die  in  den  Kühlröhren  auf — 23—35*^  C.  abgekühlten 
Laugen  treffen  iu  einem  Vorkühler  mit  der  vom  Schacht  zurückkehrenden 
In  der  Bogel  auf  -f-  S— -6<>  C.  erwärmten  Lauge  snsammen,  wodurch  die 
Mischung  sich  auf  —17  bis  —  1B"C.  abkühlt.  Kino  über  —  23"C.  hinaus- 
gehende Abkühlung  ist  zur  Vermeidung  von  Sprüngen  in  den  Bühren 
nicht  riithlich. 

Die  Gefrierröhren  werden  am  besten  im  Kreis  so  um  die  auszu- 
Bobaohtende  Stelle  angeordnet,  dass  sie  etwa  noeh  1"*  vom  Scbaobt  ent- 
fernt bleiben,  um  den  anazuschachteudon  Boden  möglichst  wenig  zum 
Gefrieren  zu  bringen,  die  Entfernung  a  der  Eöhren  unter  sich  richtet 

sich  nach  der  nothwendigen  Stärke  d  der  Frostwand  und  kann  nach 
Brennecke  berechnet  werden  ans  a  =  c)'  (a  und  ^)  in  Metern), 

wobei      SU  berechnen  ist  aus  (T  =       ^ —  1  4-  \/ l)  2l)'  ^ 

Wandstärke,  d  der  innere  Durchmesser,  t  die  Gründungstiefe  unter  dem 
Grundwasserspiegel  in  cm  und  k  =  40  kg  die  zulässige  Beanspruchung 

pro  HCBL 

T?ei  dem  Archihaldschacht»  welcher  in  34™  Tiefe  eine  4,5™  mächtige 
Schwimmsaudschichtc  zeigte,  wurden  von  Pötscli  im  Ganzen  23  Höhren 
von  200™™  Durchmesser  eingetrieben.  In  64  Tagen  nach  Inbetriebsetzung 
der  XSismasohine  war  das  Schwimmgebirge  um  den  Schacht  herum  voll- 
ständig gefroren.  Im  Schacht  rentruill  von  34,5"^  Tiefe  und  4™  auf  6™  Quer- 
schnitt trat  das  schwimmende  Gebirge  schon  bei  ü™  Tiefe  bis  zur  Sohle  auf. 
Im  Ganzen  wurden  hier  16  Stück Böhren  eingetrieben.  Täglich  konnten  etwa 
Ofi^  im  Schwimmsand  niedergetrieben  werden.  Der  Fusskranz  des  Senk- 
schachts wird  auf  das  gefrorene  Gebirge  gestellt  und  von  dem  Ei.skörper 
unter  dem  Kran^  je  soviel  weggearbeitet,  als  die  Mauerung  über  Tag 
fortsclireitet.  Die  Dicke  des  Gefrierkörpers  beträgt  1,6 — 1,8™.  Die  Böhren 
werden  in  einer  Entfernung  ron  0,9 — 1,0"**  von  einander  am  änsseren  Um- 
fang des  Schachtmauerwerks  gebohrt.  Die  Leistung  der  Eismaschine 
(welche  ca.  40000  Mk.  kostet),  ist  pro  Tag  zu  12  cbm  Frostraasse  anzu- 
schlagen. Der  cbm  solcher  Masse  kommt  auf  ca.  81  Mk.  zu  stehen;  der 


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ä4 

Meter  Schacht  iu  schwimmendem  Qebirge  abzntenfen  aber  auf  1000  Hk' 
bi8  1800  Mk.  (8.  anob  Woohensobrtft  d.  OBtenr.  Ing.-Teieins  Ton  1866* 
No.  14  u.  16). 

Die  tägliohen  (24  Standen)  i^etriebskosiea  iacL  Amortisation  betragen 
ca.  80  Mk. 

Je  undurchlässiger  der  Untergrund  ist,  desto  mebr  empfiehlt  sich 

die  Gefriermethode,  dagegen  ist  letztere  in  durchlässigem  Boden,  z.  B. 
in  Kies,  wo  die  ganze  Sohle  der  Bangrube  zum  Gefrieren  gebracht  werden 
mUsste,  weniger  zu  empfehlen.  Desglciclien  ist  sie  nicht  zu  empfehlen, 
wo  da«  Grunawasser  xiiebt  in  Bube  ist,  besw.  nicht  mftnige  Oeschwindig- 
keit  besitzt,  weil  in  solchem  Fall  der  Boden  nur  äusserst  Bohwer  oder 
beinahe  gar  nicht  zum  Gefrieren  gebracht  werden  kann. 

Das  Gefrierverfahren  des  Capitäus  Lindmark  besteht  darin, 
dass  in  den  Arbeiteraum  bei  Nacbt  kalte  Luft  tob  ea,  62 o  unter  Null 
oingeblasen  und  derselbe  gegen  rückwärts  durch  doppelte  Bretterw&ndo 
mit  ca.  16*^™  starkem  Fiillnuiterialeiuschltiss  (Kohle  und  dcrgl.)  abge- 
schlossen wird.  Bei  Tag  wird  dann  die  Wand  entfernt  und  das  gefrorene 
Erdreich  ausgeschachtet.  Bei  einem  so  ausgeführten  Tunnelbau  in 
Stockholm  war  das  Erdreich  2™  dick  gefroren.  Die  Mauerung  darf  erst 
dann  erfolgen,  wenn  der  Mörtel  nicht  mehr  unter  der  von  dem  gefrorenen 
Erdreich  ausgehenden  Kälte  Noth  leiden  kann.  Eine  Kaltlui'tmaschine 
Ton  86  Pferdekräfken  lieferte  die  abgekühlte  Luft. 

Gründung  auf  Beton*). 

Betonfundamente  können  bei  1™  Stärke  4 — B  kg  pro  qcm  tragen, 
wenn  der  Baugrund  wenig  pressbar.  dagegen  nur  2,5  kg  bei  uach- 

giebigem  Baugrund.  Unter  gewöhnlichen  Yerhftltnissen  genO^  eine 
tirke  von  0,75—1,0™,  bei  geringer  Belastung  selbst  von  0,5— 0,6"^. 

Bei  Gründungen  auf  Beton  unter  Wasser  muss  die  Betonschicht  ao 
stark  gemacht  werden,  daas  ihr  Gewicht  dem  auf  die  Betonsohle  wirken- 
den Wasserdruck  daa  Oleichgewicht  hält,  also  bei  Ziegelsteinscbotter 
eine  Stärke  von  ca.  0,03,  bei  Bruchsteinschotter  von  0,5  der  Druckhöhe 
erhalten.  Bei  broitou  Fundamenten,  «.  B.  Schleusen,  Trockendocks  würde 
man  oft  zu  starke  Betonschichten  erhalten,  es  wird  alsdann  die  Biegungs- 
festlgkeit  des  Betons  berücksichtigt,  da  aber  die  Zugfestigkeit  desselben 
nur  ca.  — '/Jo  der  Druckfestigkeit  beträgt,  so  empfiehlt  es  sich,  den 
oberen  Thoil  der  Schüttung  aua  einer  besseren  Betoumischung  herzu- 
stellen. In  solchem  Falle  und  wenn  swischeu  Betonfangdämmon  fundirt 
werden  soll  und  ein  starker  Auftrieb  au  erwarten  ist,  berechnet  sich 
die  Dicke  c  eines  Betonbetts  einer  Baugrube,  wenn  h  die  Höhe  des 
äusseren  Wasserstands  Über  der  Oberfläche  des  Betonbetts,  b  dessen 
Breite  zwischen  den  Fangdämmen,  m  die  absolute  Pestlgkeit  des  Betons 
in  kg  pro  qm,  y  das  Gewicht  eines  obm  Wasser  beseiohnet  and  q  ss  dem 
Gewicht  eines  obm  Betou  angenommen  wird 

_       8b»(q  —  X)     b  V9b2  (g  ^      4,  ft6  y  .  h  .  m 

16.  m 

worin  q  etwa  r«  2,47  /,  y  z=  1000  kg,  m  a  70000— ISOOOO  kg  Je  nach  der 
^ftte  des  Betons  anzunehmen  ist. 
S.  Kühlmann,  Hydromech.  S.  2G. 

Es  wird  jedoch  entsprechend  dem  Bodenwiderstande  nicht  immer 
der  Tolle  hyarostatisohe  Druck  und  eine  Verminderung  des  Druckes, 

namentlich  bei  feinem  Sandboden,  eintreten,  Kach  Franzius  darf 
daher,  jo  nnrh  der  Dichtigkeit  des  Baugrundes^  titir  */i  bis  V^der  Dmok* 
hohe  in  Bechnung  gestellt  worden. 

Die  Baugruben  sollten  wfthrend  der  Einbringung  des  Beton«  und 

noch  mindestens  24  Stunden  nachher  möglichst  trocken  gdulttta  werdMi, 

so  dass  der  Beton  leicht  eingebracht  und  Überdies  fest  gestampft  worden 
kann.  Es  wird  hierdurch  nicht  nur  eine  grössere  Festigkeit  und  (ileioh- 


♦)  S.  auch  Klose,  Der  Portland-Cenicnt  und  seine  Fabrikation. 
Preis  Mk.  l,t>U.  V^^rlap  von  .1.  F.  B  e  r  ^' m  a  n  n  in  Wiesbaden.  Ferner  die 
Inserate  von  Dy  o  k  er  h  o  f  f  A.  Sö  h  n  e  in  Biebrich,  Schifferdeoker 
A  Söhne  in  Heidelberg  und  Fr.  Sieger  A  Oo.,  Portlaud*Oetti«iit- 
Faltrik  in  B  u  d  e  11  h  e  i  m  bei  Mainz,  Oberkammio  her  Gemen  t- 
fabrik  (Oberbayern)  und  E.  Schwenck  in  Ulm,  Oppelner  Portland- 
Cemeut-Fabriken,  Tormals  F.  W.  Grnndmann  in  Oppeln.  Chr. 
ItotbAry  Wwe.  A  Oo.  iUr  Weisnum  bei  Mains. 


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26 

.  ariigkeit  det  Betont  arreloht,  londern  aueb  ein  grosserer  Znsnt?:  roa 
Saud  und  Schotter  zum  Cemeni-  beaw.  Traaamttrtal  ermOgliulit  und 
sugleioh  an  Arbeitslohn  gesparl 

Das  in  den  Baugruben  auftretende  Wasser  Ist  in  einen  ausserhalb 
des  eigentlichen  Puudaments  gelegenen  Sumpf  zu  leiten,  woselbst  die 
Pumpea  eiogeatelU  werden.  Die  Ableitung  des  aus  der  Sohle  auf- 
dringenden waasers  naoli  dem  Sumpf  geschieht  mittelst  BrainrOhren, 
durciüOchorten  Cementröliren  und  dergL,  deren  Weite  dem  Wasser- 
sudraug  ontsprcchciid  gross  su  bemessen  ist.  Auf  diese  in  den  Boden 
gelegten  Rühren  wird  der  Beton  unmittelbar  aufgebracht.  Bei  grösserem 
Auftrieb  des  Waaaera  muaa  die  nnterate  etwa  0,4^  hohe  Betonaohichte 
mit  geringerem  Sand-  und  Schotterzusatz,  ohne  Einbringung  von  Steinen, 
hergestellt  werden.  An  den  Seitonwänden  auBbrechende  Quellen  werden 
während  dos  Botonirena  mittelst  wasserdichter  Leinwand  oder  durch 
Anfwerfen  Ton  reinem,  aehr  raa^  bindendem  Bomanoement  s>  lange 
.  vertrieben,  bis  der  Beton  an  der  betreffenden  Stelle  hart  geworden  ist. 
Ebenso  wird  rasch  bindender  Fortlandcemcnt  bei  stärkerem  Wasser- 
zudraug  verwendet  Bei  Verwendung  von  warmem  Wasser  geht  die 
Erhärtung  —  namentlich  beim  Trassbeton  —  erheblieh  raaeher  Toraa. 

Zur  leichteren  Bewältigung  des  Wassersudrangs  pllegt  man  hUnllg 
die  Baugrube  zu  theilen. 

Wenn  eine  zu  grosse  Lockerung  des  Bodens  (bei  Sand,  Klea  und 
dergl.)  dnreh  den  in  Folge  dea  Pumpens  hervorgerufenen  Auftrieb  rer- 
miedcn  werden  soll,  werden  an  den  Stellen,  wo  stärkere  Quellen  auf- 
treten, Köhren  mit  freiem  Auslauf  eingesetzt,  und  wird  zugleich  das 
Wasser  von  diesen  aus  entweder  direct  durch  Pumpenabaaugiing  und 
dergl.  Mittel  oder  durch  Schaffung  eines  freien  Ablaufs  nach  einem 
Pumpensumpf  derart  abgeführt,  dass  der  Auftrieb  unschädlich  gemacht 
wird.  Nach  genügender  Erhärtung  des  Betons  werden  diese  Bühren 
mit  einer  Lage  getheerten  Werga  und  ganz  ateifem  Portlaudoement^ 
mOrtel  gedichtet  beaw.  ausgefftUt  und  ausgestampfk 


Bei  Betoniruagea  unter  Waaief 

beginnt  man  in  den  Bcken  der  Baugruben  und  achreitet  mit  der  Arbeit 

derart  fort,  dass  das  Wasser  bis  zum  Abbinden  des  Mörtels  vom  fertigen 
Beton  mögliohai  ferngehalten  wird,  da  die  Festigkeit  dea  unmittelbar 
unter  Waaaer  eingebraehten  Betona,  Je  naeh  dem  OemenlsusatS)  nur  iüh-Vi 

Ton  derjenigen  beträgt,  welche  erliaftca  wird,  wenn  deraelbe  an  der  Luft 
abbinden  kann.  Kiiie  bewährte  Mischung  für  Beton  unter  Wasser  ist 
l>/3  Cement,  2^li  Sand  und  i  Schotter  von  nicht  über  Durohmesser 
und  von  mOgliohat  gleichartiger  Beschaffenheit,  da  die  schwereren  Steine 
das  Bestreben  haben,  sich  auszuscheiden  bezw.  zu  unterst  zu  lagern« 
Bei  Arbeiten,  wclclu»  besondere  Festigkeit  erheischen,  ist  dagegen  eine 
Mischung  von  1  Cementi  2  Sand  und  2  Schotter  oder  Kies  anzuwenden, 
Überhaupt  ist  dann  mehr  Mdrtel  im  TerhUtnlai  zum  8ehotter  luausetsen. 

Die  Yeraenkung  unter  Wasser  geschieht  bei  kleineren  Baustellen 
am  Besten  mittetet  BleehkUbeln  von  0,9^1,0  obm  Inhalt  in  Lagen  von 
nicht  unter  0,6™  Stärke;  sehr  empfehlenswerth  ist  die  Anwendung  hoher 
Trichter,  um  den  Beton  unter  stärkerem  Druck  zu  versenken.  Auch 
hierbei  in  Lagen  bis  höchstens  Die  Triohterbewegung  ist  ao  elnsu* 
rlohteu,  dass  der  bezügliche  Betonstreifen  so  liegt,  wie  er  nach  seiner 
Beanspruchung  als  Träger  wirken  aoll,  s.  B.  bei  Sohleuaen  rechtwinklig, 
zur  Längsaxe. 

Es  empfiehlt  sich  hierbei  so  viel  Beton  als  möglich  zu  gleicher  Zeit 
und  mit  mOgliohat  kurzen  Unterbrechungen  einzubringen,  um  den  Zutritt 
YOn  Wasser  zum  Beton  möglichst  zu  verringern.  Bei  kleineren  Baugruben 
und  bei  mässigem  Wasserzudrang  genügt  es  «chon,  wenn  man  den  Beton 

Segen  4 — 6  nebeneinander  gestellte,  lose  von  Menschenhand  versteifte 
chaufeln  oder  an  loae  Terapreiste  kurze  Dielstttoke  und  dergl.  anwirft, 
welche  nach  Massgabe  des  Fortschritts  in  der  Einbringung  lediglteh 
durch  das  Stampfen  der  Betonmasse  vorwärts  geschoben  werden. 

Hauptregel:  Beine,  nasse  Steine,  möglichst  trocken  angeuiischter 
HOrteL 

In  bewegtem  Wasser  kann  nicht  betonirt  werden. 

Es  ist  beim  Betoniren  unter  Wasser  Borgfältif^  darauf  zu  achten, 
dass  vor  Einbringung  neuer  Betonlagen  stets  der  vorhandene 
Cementsühlamm  entfernt  wird.  IHe  BntlMnung  det  Schlamme 


y    jd  by  Google 


26 

getehfelit  ^ewSbnlteli  mit  SMkbAggorn;  bM  8-^*  WMfl«rlfeflB  koittt  4m 

Reinigen  einer  ziemlich  Sohlamm  bildenden  CemcntbetonBohle  pro  qm  oa. 
l  Mk.  20  Pf.,  dito  bei  einer  Trassbetonsohlo  ca.  80  Pf.  Der  mit  bestem 
Trassmörtel  zubereitete  Beton  bildet  etwas  weniger  Sclilamm  als  der 
Oementbeton. 

Man  darf  annehmen,  dass  gnt  unter  Wasser  rersenkter  Beton  nach 
Vertlu88  oiües  Jahres  die  4 fache  TragfUhigkeit  von  derjenigen  hat,  welche 
nach  YerüuBa  von  i  Wochen  constatirt  wird.  Die  Anschaffung  einer 
BdtoarüBtnng  für  einen  Kasten  kostet  exoL  Winden  oa.  870  Mk. 

Wasserkalkmörtel  und  Beton,  Festigkeit  derselben. 

Zur  Herstellung  von  Mauerwerk  aller  Art,  welches  gegen 
die  Einflüsse  der  Witterung  geschützt  worden  soll,  ferner  zu  Funda- 
roenten und  Maliern  unter  Wasser  werden  ans  Wasserkalken  bereitete 
Mörtel  verwendet.  Bei  den  letzteren  spielt  der  verwendete  Sand  eino 
Hauptrolle.  Derselbe  muss  durchaus  unvorwittcrbar,  scharfkantig  und 
▼ollständig  frei  von  allen  erdigen,  namentlich  von  lettigen  und  torfigen  * 
Bestandtheilen  sein,  wenn  der  Mörtel  eine  genügende  Härte  erreichen 
nnd  eich  mit  den  Steinen  bezw.  mit  dem  Schotter  des  Betons  gut  ver* 
binden  solL  Am  besten  eignet  sich  biersu  der  reine  Quarzsand.  Der 
sn  Mauerwerk  und  Beton  eu  rerwendende  Sand  muss  ^robkOruig  sein, 
Eum  wasserdichten  Verputz  eignet  sich  dagegen  der  feine  Sand  besser. 
Je  feiner  der  Sand  ist«  desto  grösser  Ist  auch  der  Verbrauch  an  Kalk, 
Cement  n.  s.  w.,  welcue  Stoffe  die  Sandkörnchen  su  umhüllen  haben. 

Vor  der  Bmitung  des  Mörtels  kat  man  sieh  snnächst  darüber  n 
Tergewiasem,  welche  Pe&tigkeit  der  Mörtel  erhalten  soll  und  hiemaoh 
die  Zusammensetzung  des  Mörtels  —  unter  Umständen  durch  Versuche  — 
sn  bestimmen.  Diese  Festigkeit  ist  jedoch  eine  verschiedene,  je  nachdem 
der  Mörtel  bei  Betonimngen  oder  in  Manerwerkskörpem  über  oder 
unter  Wasser  verwendet  wird,  sie  wechselt  mit  der  Dicke  der  Fugen 
und  auch  mit  der  Beschaffenheit  und  der  Bearbeitung  der  Steine,  mit 
welchen  der  Mörtel  zusammengebracht  wird.  Die  Festigkeit  des  Mörtels 
ist  in  nicht  an  dünnen  Schichten,  z.  B.  in  den  Fugen  eines  Mauerwerks 

? grösser  als  in  der  Würfelgestalt.   Eine  Hauptbeungttng  ist  innige  und 
este  Verbindung  des  Mörtels  mit  den  Steinen. 

Es  ist  werthlos,  einen  sehr  festen  Mörtel  bei  einem  Mauerwerk 
ansuwenden,  dessen  Steine  eine  geringere  Festigkeit  haben.  Man  bat 
daher  etwaige  Versuche  nicht  einseitig  auf  die  Mörtel  oder  auf  die 
Steine,  sondern  auf  die  aus  ihnen  verschiedenartig  ausammengesetsten 
Mauerwerks-  oder  Betonkörper  auszudehnen. 

Schwarzkalkmörtel. 

Für  einfachere  Bauten  über  Wasser  genügen  schon  die  mit 
8  Thoilen  Sand  und  1  Theil  Schwarzkalk  hergestellten  Mörtel.  Der 
letztere  wird  in  Pulyerform  geliefert.  Seine  Zusammensetzung  ist  eine 
▼erschiedene.  Geringwerthig  sind  die  aus  dolomitischen  Kalken  mit  viel 
Maguesiagehalt  erbrauuten  Kalke,  am  werthyollsten  diejenigen,  welche 
ca.  80— 85(>/o  Aetzkalk  und  20~i6°/o  Bleselsänre  nnd  Thonerde  enthalten. 

Bei  Mörteln,  insbesondere  Gementmörteln.  welche  hur  einen  geringen 
Druck  atiszuhalten  haben  und  daher  einen  hohen  Sandzueatz  erhalten, 
also  zu  mager  sind,  um  mit  den  Steinen  eine  innige  Verbindung  einzn* 
gehen,  pflegt  man  Aetzkalk  zuansetsen.  wodurch  nieht  nur  die  Binde» 
kraft,  sondern  auch  die  Festigkeit  des  Mörtels  erhöht  wird. 

Diese  gewöhnlich  im  Verhältniss  von  1  Volumtheil  Cement  oder 
Bchwarzkaik,  1— Theil  Aetzkalk  und  6  Theilen  Sand  zubereitete 
Mörtel  haben  ebenfalls  noch  stark  hydraulisehe  Eigenschaften« 

Die  in  solchen  Kalken  enthaltene  Magneda  hat  hierbei  nur  dlt 
Sigenscba^t  eines  geringwerthigen  Sandes. 

Trassmörtel. 

Von  sehr  verscliiodenem  Werth  sind  die  Puzzolane  tind  die 
Trasse,  welche  mit  Aetzkalk  gemengt  einen  Mörtel  liefern, 
welcher  die  Eigenschaft  hat,  unter  Wasser  zu  erhärten.  In  Deutschland 
liefern  die  TufYo  der  alten  Eifelvulkane  fast  ausschliesslich  das  Boh- 
matcrial.  Die  frühere  Hauptfundstatte,  das  Brohlthal,  ist  nahezu  aus- 
gebeutet, nur  der  minderweithige,  aus  Tuffasoho  bosteheude  Borg-  oder 
wilde  Trass  ist  noch  in  grösseren  Lagern  Torhanden  und  wird  häufig 
für  echten  Trass  geliefert.  Dagegen  Iii  der  aus  dem  Nettothal  stAmniendo 
sogen.  Andernaoher  Traat  toh  Toraügllchex  Qaalit|kl|.  derselbe  eni^ 


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*  27 

hält  etwa  190/0  lösliche  KieseUknie,  desgl.  7y%%  Thonerde,  26^^/0  in  Sala* 
säure  lösliche  Alkalien;  in  besseren  Trasssorten  steigt  der  (ichalt  an 
Kiegelsäare  und  Thonerde  auf  das  Doppelte.  Diese  Stoffe  geheu  mit 
dem  Ihnen  zngesetsten  Kalkteig  chemische  Sals Verbindungen  ein.  Der 
beste  Trass  hat  eine  bläuliche  und  graue  Farbe,  der  mluderwerthige 
ans  den  oberen  Schichten  stammende  eine  gelbe  Farbe.  Der  Trass  ranss 
gemahlen  werden;  Je  feiner  die  Mahlung  ist,  desto  grösser  wird  die 
Festigkeit  des  Trassmörtels.  üm  sicher  zu  gehen,  wird  der  ^rass  häufig 
erst  auf  der  Bansteile  gemahlen,  nachdem  die  gute  Beschaffenheit  der 
im  Bruch  gewonnenen  Steine  zuvor  untersucht  worden  ist.  Letztere 
müssen  scharfe  Kanten  zeigen.  Das  Trassmehl  muss  sich  scharf  an- 
fühlen. Ein  Merkmal  der  Güte  ist  der  Gehalt  an  Glflhwasser,  welcher 
mit  der  Qualität  wächst  und  mindestens  6'Vo  betragen  soll.  Die 
Erhärtnngsfähigkeit  wird  mit  der  sogen.  Vicat^schcu  Nadel  an  dem 
sofort  nach  der  Zubereitung  unter  Wasser  gebrachten  Mörtel  unter- 
sucht, 8.  Centralbl.  d.  Banv.  v.  1887,  S.  176. 

Auf  die  Erhärtung  der  Trassmörtcl  wirkt  der  Wärmegrad  in  qua- 
dratischem, die  Zeit  in  einfachem  Verhältniss  ein.  Auch  «las  Gewicht 
'gibt  Unteröcheidungsüicrkmale,  indem  der  beste  blaue  Trasa  ca.  U2  kg, 
der  gnte  gelbe  89  kg,  der  Brohler  86  kg  und  der  wilde  Trass  ca.  77  kg 
pro  hl  wiegeu,  wobei  hei  einem  630  Maschensieb  höchstens  11%  Bück- 
stand  sich  ergeben  dürfen. 

Beim  Bau  der  Wcstcrwahlbuha  war  vorgeschrieben,  dass  auf  einem 
900  Maschensieb  nur  24%}  KUckstände  vorhanden  sein  sollen. 


Uober  don  Kiiifins-  der  Feiidieit  drs  Tras-ämehls  auf  die  /  n  g  festigkeit 
hat  Stahl  im  Wochenbl. f.  Bkde.,  S.  Iö77,  folgende  Tabellen  veröfifentlicht: 


Mischungen  nach  Baumtheilen. 

Mittlere 
Zugfestigkeit 
in  kg 
pro  qcm. 

1  Hückstand 
Trass.  !  zwischen  dem 
i  Maschensieb. 

No.  1 

Kalk. 

T. 

Trass 

i  II.  illl-llV. 

!  Sand. 
V.  1 

1 

'  1 
1 
1 

1 

1 

I     1  -  1  1 

1 

1 

1 

1 

1 
1 

1,85 

3,51 
6,70 
9,55 

12,15 

I 

II  = 

III  = 

IV  = 

V  = 

60—120 

120—900 
900—2500 
2500—5000 
/   Durch  das 

1  5000 

j  Maschensieb 
V  gegangen. 

Hiernach  würde  die  Weiter  walder  Vürachritt  einer  Zugfestigkeit 
Tön  6  kg  für  den  qcm  entsprechen. 

Bei  den  Rheinischen  Bahnen  werden  solchen  Trassen  Fettkalke  von 

97"'n,  aber  aucli  Wasserkalke  mit  bO^/n  und  mehr  Kalkgehalt  zugesetzt. 

Je  fetter  der  iCalk  ist,  einen  desto  giööderon  Sandzusatz  verträgt  der 
hiermit  anbereitete  Trassmörtel.  Die  guten  Trassmörtel  haben  di^ 
besondere  Eigenschaft,  dass  ihr  Abbinden  erst  etwa  12  Stunden  nach 
dem  Anmachen  des  Mörtels  beginnt,  und  dass  daher  bezüglich  ihrer 
rechtzeitigen  Verarbeitung  keine  zu  weit  gehende  Aufaichtftlhrung 
nothwendig  ist.  Nach  8 igle,  s.  die  oben  genannte  Quelle,  soll  auch 
das  Abbinden  des  Trassmörtels  durch  gelinden  Frost  nicht  pestört, 
sondern  nur  unterbrochen  werden.  Auch  im  Freien  können  manclio 
Trasse  ohne  Nachthoil  fiir  ihre  Uilto  gelagert  werden,  dagegen  gehen 
die  Pussolane  hiedurch  zurück. 

Yersnehe,  welche  bei  den  Bremer  Ilafenbanten  bezüglich,  der  Festig- 
keit von  Trasamijrtoln  angestellt  wurden,  haben  ergebenhdass  eine 
Mischung  auä  l  Theil  bestem  Traas  aus  dem  Nettethal,  1  T  oii  Lcngc- 
rlcher  Kalk  und  1  Theil  T<iormalsand  nach  4  Wochen  eine  Zugfestigkeit 
von  14 — 17  kg  und  eine  Druckfestigkeit  von  77 — Wl  kg  i)ro  qcm  erreicht 
hatten.  Bei  Trassbetunbauten  wird  gewöhnlich  1  Baumtheil  Trass  mit 
1  Iheü  Aotzkalk,  Vii  Theilen  Sand  und  5  Theilen  Schotter  gemengt. 

Portlandcementmörtel. 

Der  Porti  audcemcnt  ist  ein  bis  zur  Sinterung  gebrannter 
Mergel,  wobei  auf  1  Gcw.-Thoil  Kieselsäure,  Thouerde  und  Bisenoxyd 
etwa  2  Gew.-Theile  Kalk  kommen;  in  gebranntem  Znstand  besteht  der- 
'  selbe  nach  Michaelis  aii3  etwa  29— 33,5'>/o  Silikat,  67— Kalkerde 
'  und  4%  sonstigen  Stoffen  (Eisenozyd  u.  s.  w. ,  er  sollte  jedoch  nicht 


.  ij .  ...o  i.y  Google 


mehr  als  2"/o  Magnesia  enthalten,  ein  Gehalt  von  Über  3"/o  ist  jedenfalls 
schädlich  und  zwar  um  so  schädlicher,  je  höher  dieser  Prooeutgehalt  ist. 
Solche  Cemente  sind  besonders  deshalb  p^eftthrlloh,  weil,  selbst  beihOherem 
Magnesiagehalt,  ihre  treibenden  Eigenschaften  durch  die  übliche 
Prllfungsmethodo  nicht  erkannt  werden,  vielmehr  kaum  früher  als  nach 
einem  1/2  Jahr  durch  genaue  Messungeu  festgestellt  werden  können« 

Siei  den  nicht  gesinterten  Boman-Gementen  scheint  selbst  ein  h&herer 
agnesiagehalt  nicht  schädlieh  zu  sein.)  Buch  das  Brennen  und 
Sintern  wird  die  Kohlcuaäuro  und  das  Wasser  ausgetrieben,  das  Thon- 
ecde-äiiikat  aulgeschiossen  und  die  Disposition  für  neue  Verbindungen 
dnroh  Umlagerang  der  Moleküle  geschaffen,  wobei  dem  Kalk  gegenüber 
auch  die  Thonerde  und  das  fiisenoxyd  die  Bolle  von  Säuren  einnehmen, 
üeber  die  beim  Bronnen,  Abbinden  etc.  sich  ergebenden  Vorgänge 
8.  Wochenbl.  f.  Uauk.  18Ö7,  S.  173.  Die  Erhärtung  erfolgt  hauptsächUch 
durch  die  Aufnahme  von  Kohlensäure  durch  die  Verbindungen  der 
Kalkhydrate  mit  der  Kieselsäure,  dem  Eisenoxyd  und  der  Thonerde. 
Die  reinen  Kalkhydrosilikate  geben  an  der  trockenen  Luft  leicht  ihr 
Quellungswasser  ab,  schwinden  daher  bei  zu  grossem  Wasserzusatx 
•tark  und  bekommen  alsdann  Haarrisse.  Schwefelsaure  Salxe  und 
besonders  die  Magnesiasalze  wirke a  auf  die  Portlandcemeute  in  nach- 
theiliger  Weise  eiu.  Durch  Ablagern  wird  der  Portlandcenient  langsamer 
bindend;  er  ist  jedoch  hierbei  sorgfältig  gegen  l*'euchtigkeit  zu  schützeu. 

OementmOrtel  bexw.  Beton  darf,  wenn  diese  Materialien  nicbt  an 
Widerstandsfähigkeit  verlieren  sollen,  keiner  höheren  Temperatur  als 
von  160"  und  zwar  erst  nach  vollständiger  Erhärtung  ausgesetzt  werden. 


B.  Dyckerhoff  hat  vergleichende  Versuche  zwischen  Trase 
PoBsolan  und  Portlandoementmörtel  angestellt  und  das  Ergebniaa  in 

nachstehenden  Tabellen  zusammengefasst:  ^  


« 

Mörtelmischung  in  Gewichts- 
theilen. 

4  Wochen 

im  Wasser 
erhärtet. 

1  Woche 
Wasser, 
3  Wochen 
Luft. 

Zug. 

22,1 

17,1 
23^ 

10,7 

Druck. 

242,0 

152,0 
180/1 

77,6 

Zug.  1  Druck. 

Portland-Oement  1 : 3  Bheinsand  .... 
«           «      1:C       «  -fVaKalk- 

Pusaolan-Oement  l :  3  Bheinsand  .... 
Trassmörtel,  1  Vol.  Trass,  1  VoL  Kalk, 

88^ 

2M 
19,3 

11,2 

818,0 

226,0 
182,0 

81,6 

Während  hiernach  die  Krhartungsweise  zunächst  im  Wasser,  später 
an  der  Luft  für  Portland-Cement  sich  sehr  günstig  erweist,  ist  dies  beim 
Trassmörtel  kaum  noch  der  Fall  und  es  tritt  beim  Pn aaol an«Oament  ge- 
rade das  Gegentheil  ein. 

Die  nachstehenden,  mit  zweierlei  Qualitäten  angestellten  Proben 


Cementaorte. 

• 

1 

Cement 

:  3  Sand. 

1  Gement:!  Sand. 

4  Wochen 
im  Wasser. 

1  Woche 
im  Wasser, 
3  Wochen 

Luft 

4  Wochen 
im  Wasser. 

1  Woche 
im  Wasser, 
8  Wochen 
Luft. 

Zug.j  Druck.  IZug.  Druok. 
kg/qom    1  kg/qom 

Zng.  Druck, 
kg/qcm 

Zug.  Druck« 
kg/qem 

Portland-Cement  I  . 
Puzzolan-Cement  I  . 

20,8 

21,2 

240,0 
142,0 

31,3  1  306,0 
15,0  1  152,0 

27,6 
25,1 

344,0 
184,0 

47,8  428,0 
20,?  210,0 

Portland-Cement  II 
Puzzolan-Cemeut  II 

24,0 
24,8 

280,0 
218,0 

33,8  1  360,0 
22,1  !  234,0 

32,1 
'32,5 

j   372,0     51,2  500,0 
!   274,0  i  32,3  j  340,0 

beweisen  fUrdie  zu  GrundeliegeudeuMürtelmischuugeu,  dass 
Pnzzol an -Cemente  von  gleicher  Zugfestigkeit  mit  Portland-Gementan 
bei  Wasrfcrerhärtung  in  der  Mischung  1:3  um  60  —  ICO  kg  und  in  der 
Misrhnni^  1:1  nm  100  — IGO  kg  in  der  Druckfestigkeit  hinter  Portland- 
Cement  zurückbleiben,  ausserdem  aber  wie  wenig  geeignet  Pus- 
zolan- Gement  für  Ijufterhärtung,  also  für  die  meitten 
Zwocko  }jci  Hochbau -Ausführungen  Ist. 

liezüglich  der  Verminderung  der  Festigkeit  durch  die  Ein- 
wirkungen des  Frostes  weisen  die  Mittheil,  der  Kgl.  techn.  Versuchs- 
anitaUui  ia  Bwr lin,  Jahrg.  1886.  wk,  dau  naJim  alle  mit  SoIiUokaii^ 


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29 

znmischnng  versotztou  Cemente  dem  Einflüsse  des  Frost os  orla^on,  siobc 
die  nachstehende  ZusaYnmenstellunf?,  worin  die  Vermindeniup  in  Proccuten 
aiigogf l>nn  ist. 


Zugfestigkeit. 

Druckfestigkeit. 

1:0      1  1:3 

1:0      1  1:3 

/   7  Tage 
1  28  « 

f    7  « 
1  28  « 

'  o/o 

3,3—21,6 
0,4—11,5 

0,8—19,6 
5^<-lB^ 

o/o 

2.4—  23,5 
0,1—33,1 

5.5—  61,8 
20,7—43^ 

0,5—10,0 
0,8—10,3 

4,4—14,0 
8^—18^ 

o/o 

0,6—19,8 
1^-31^ 

7,7—47,7 
16,3^-68/1 

Von 
nnvennischten 

Ccmenten 
y.  Cementen  m. 
80(*/o8oh]aek6n- 
Zusaiz 


1 
2 

3 
4 


Mörtelausbeute  In  hl: 
1  Iii  Cement,  1  hl  Band,  55  Liter  Wasser  geben  1,6  hl  MOrtel 
1«        «        2««     80«  «  «2,3«« 

1  «        «        8  «      «    105     4(  «  «      3,1  «  « 

1  «       «       4  «      «   180     «         4e  «    8,85  «  « 

1  Iii  Oement,  5  hl  Sand,  Vi  M  Kalkteig,  130  1  Wasser  geben  4,00  hl  MOrtel 

1,-5  7  «      «1     *         «       100  «      «      .    «     ü,cu  «   .  « 

f       «      $  f      «    Vfnt        «       160  «      «         <«     7,70«  k-' 

jL;.w       «      10  «      «    ^     «  <        170  «      «  «     9,45  «  « 

Pro  cbrn  MtVrtcl  sit)«!  ca.  1,3  cbm  trockene  Materialien  nothwondig.  Die 
Bereitung  1  chm  üemontinörtel  erfordert  bei  Handarbeit  ca.  0,7 — 1«0  t. 
i  .  ;^f^e  Adrtelinascliine  naohArt  eines  Koller gaugs  liefert  bei  6  iPfisra^n 
kr^ften  pro  Tag  50—60  cbm  Mürtel;  der  cbm  kostet  sammt  Amortisation 
f(aer  Anlagekoston  l  Mk.  40  Pfg.  Eine  Mörtelmiischine  nach  Art  der 
Th^^o^chneidcr  liefert  mit  1—2  Pferdekräften  und  2—3  Mann  Bedienung 
9^^rri8P  ebm  pro  Tag  imd  kostet  760  Mk.  Ein  nm  900  Mk,  erWtlioher 
Älischtrog  liefert  b»  !  M  Mann  und  mit  3  Pfordekräften  80  cbm,  bei 
25  Mnim  nnd  5  Pferdokräften  löü  cbm  pro  Tag  (bei  60"*  Traosjportweiie 
der  eiiizeinen  BohstofTc).  "   /  ' 

, ^ ; ^Kaeh  neueren  Untersuchungen  I)yokerhoff*s  Aber  die  Festigkeit 
und  Preisi'  von  Portland-Cementmörteln  mit  Kalksnsats  ist  näohstekende 
g^^>y4ie  ;»#6t|ftMajBD gestellt  worden» 


Festigkeit  nach 
28  Tagen  kg/qom 


,,,,  jM4^cbi|ng 

'  Gewichts- 
.ihaUeUi 

.  •►.••:S    *l  if ; 


4  Wochen 
im  Wasser 
i  erhiirtet. 


1  Woche 

im  Wasser, 
3  Wochen 
an  d.  Luft, 


P 


i 


Zu  1  cbm  Mörtel 
sind 
erforderlich. 


ü 


-r 


1  Gement*)  ) 
K  ^UlieÜiijfitid 
i/4hydf^  Kalk  J 

1  Ccmeiit*)  "j 
6  iiiieinöuud  , 

:  V^M^ii- i 

1  Cement*)  \ 

8  Khrinsand 
3/4hjrdr.  JaLaik  j 

t'^Ceraölii''  ' 
10  Klioirisand 
1  hydr.  Kalk 


17,0 


17,1 


160,8 


152,0 


8M 


24,3 


^  .r^ 
•  ,   ©  ^   C3  C3 


291,0 I 


22r.,o 


10,7     97,0  1  16,7  154,0 


67,0 


10^ 


94,01 


285  kg  Coment 
1425  kg  Sand 
(  =  102u  1) 
71  kg  Kalkiiydrat 

(   233  kg  Ceiueut 
I  1400  kg  Sund 

j  (rrr  i) 

(    116  kg  ivalkhydrat 

(   182  ktr  Cement 
)  1-150  kg  Sand 
j        (=r  1010  1)  ( 
[  l'JG  k^'  Kjilkbydratj 

148  kg  Cement 
1480  kg  Sand 

(rsioeo  1) 
146  kg  Kalkhydrat 


I 


15,02  Mk. 


13,60 


11,92 


10,79* 


*)  Der  zu  den  Proben  benutzte  üement  wioa  20,8  Normen-Zugfestigkeit 
naeh  28  Tagen  auf. 


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so 

Es  gebt  hieraus  liervor,  dass  man  dar  oh  KaUunsats  die  ToralLsUcbeii 
Elgenschaftexi  der  Portland-Comente  selbit  bei  Bauten  mit  gerlugeren 

Tnans pruchnahmon  anszuiiützr-n  vormapr.  'D'^^'^  mich  die  Z ugf estigiceit 
eine  sehr  hohe  ist,  geht  uus  lolgeuder  Tabelle  hervor:  » 


Mörtel- 
mlsohung  in 
Gewichts- 

thcileu. 


Art  der 
Erhärtung. 


Zugfestigkeit  in  kg/qcm 


1 

Weh. 


,  * 

Weh 


I  18 

lAVch. 


I  26 

Weh. 


r  1 

'  Jahr. 


I 

I  Jalir. 


a 

Jahr. 


1    C  erneut  :  3 

Im  i'reieii 

Sand .  .  . 

erhärtet 

20,5 

28,8 

87,a 

46,8 

•  1    Ccment  :  G 

Saud  -f-  '/z 

Kalkhydr. 

desgl. 

6,5 

12,1 

2C,5 

27,4 

1 

35,0 

35,4 

48^ 

Die  Bmckfestigkeit  des  Porti iiiidcemeiitmörtels  ist  ca.  7  Mal 
grösser  als  seinp  Zugfcstigkc^it,  und  etwa  nm  das  Doppelte  grösser 
als  bei  guten  hydraulisclien  Kalken  oder  Bomancenientmörteln. 

Beton*).* 

Die  Festigkeit  des  Betons  hängt  hanptsächUch  von  der  6üte  det 
verwendeten  ISIörtf^ls.  sowie  von  der  Festiprkeit  des  Schottermaterials 
aby  welche  nicht  geringer  als  die  des  erhärteten  Mörtels  sein  dart 
Je  mehr  die  Hohlr&ume  des  Schotters  mit  Möttel  ausgeftUlt  sind, 
desto  härter  wird  die  Botonmassc.  Die  letztere  sollte  also  stets  ge- 
stampft werden,  (Bei  dfm  geringwerthigeii  Romancemcutbeton  muai 
des  raschen  Anziehens  halber  vom  Stampfen  abgesehen  werden.)  Wird 
mehr  MOrtel  verwendet,  als  zum  Ausfallen  der  gedachten  HofalrAume 
erforderlich  ist,  so  tritt  keine  M'esentliclie  Vcrraehrungr  dor  Postigkeit 
des  Betons,  dan[egt'n  eine  iinmotivirte  Erhöhung  dos  Preises  oin^  andern- 
tbeils  nimmt  die  J'estigkeit  doHto  mehr  ab,  je  weniger  die  Hohlräume 
durch  den  Mörtel  ausgefüllt  werden*  Ein  nur  aus  Kies  und  dement, 
also  ohne  Sandziisntz  horpostellf er  Beton  erreicht  somit  die  S*estigkeit 
eines  mit  Cementmörtol  hergestellten  BetonB  nicht. 

Belm  Bctun  ist  nur  soviel  Mörtel  zu  verwenden,  als  das  Maass  seiner 
Hohlräume  beträgt  und  sind  ausserdem  noch  zur  Umhüllung  der  Seliotter- 
stücke  15%de8  nach  Vorstehendem  ermittelten  Mörtclqnnntums  zuzusetzen. 
Um  die  wirkliche  Ausbeute  der  INlisehnnu'  von  Mörtel  mit  Ivie'^  nu<l 
Schotter  zum  Voraus  zu  bestimmen,  sind  die  letzteren  Materialien  in  cia 
wasserdichtes  Gefäss  zu  schatten.  Das  Haass  der  Hohlräume  ergibt  sieh 
dnrcli  das  Maass  des  zu  deren  Anäftillung  erforderlichen  Wasserzusatzcs. 
Durch  Stampfen  des  Betons  wird  das  Maass  der  Holilräume  noch  nm 
ca.  20"/(»  verringert;  bei  schwachem  Mörtelzusatz  kann  somit  die  Aus- 
beute noch  unter  den  Kubikgehalt  des  verwendeten  Sohottere  sinken. 
Kies  enthalt  zuweilen  40—50"/,,  Hohlräume,  namentlich  wenn   er  gehr 

grob  ist.  Die  Verwendung  groben  Kieses  ist  daher  schon  aus  diesem 
runde  nicht  zu  empfehlen.  Gestampftes  Kleingeschläg  enthält  je  nach 
dem  Durchmesser  der  Steine,  welcher  4^"*  nicht  ttberschreiten  soll,  noch 
20 — 85%  Hohlräume.  Kine  besonders  dichte  Masse  ergibt  sich  hei  der 
Mischuug  von  Schlägelschotter  mit  Kies  von  je  nicht  über  4<^"»  Korn- 
grösse.  In  der  Regel  rechnet  man  auf  2  Baumtheile  Steine  1  Baum- 
theil  MOrtel.  Hiernach,  sowie  aus  den  weiter  unten  aufgeführten  Notisen 
aber  Mörtelberec^ iiMiig  sind  die  Vüran^^chläpe  aufzustellen. 

Betonbauten  über  Wasser  sind  nach  ihrer  Herstellung  bei 
trockenem,  und  namentlich  bei  heissem  Wetter  mindestens  8  Tage  lang 
satt  anzunetzen,  damit  keine  schädlichen  Haarrisse  in  Folge  Ton 
Verdunstung  des  im  Beton  gebuu  I  -ih^it  Walsers  Ftattfinden  kf^nnen. 

Das  Minimal  Wasserquantum,  unter  das  beim  Anmachen  von  Portland- 
oomentmOrtel  nicht  herunter  gegangen  werden  darf,  beträgt  10%  des 
Volumens  des  Ceno  ut^,  mehr  als  30*Vo  Wassersusata  ist  naentheilig,  da 
hierdurch  die  Festigkeit  erniedrigt  wird. 

Bei  Betonbauten  am  Meer,  welche  ständig  den  Einflüssen  von 
Salzwasser  ausgesetzt  sind,  wie  z.  b.  bei  den  BetonblAcken  der  Wellen- 
brecher, muss  der  Beton  möglichst  dicht  (etwa  aus  1  Cement,  2  Sand 
und  3  Kies  bezw.  Schotter)  hergestellt  und  sehr  stark  gestampft  werden. 
Beim  Kordustseekanal  ist  ein  Mischungsvcrhältniss  von  2  T.  Cement, 
8      Sand  und  6  T.  Kies  Torgesohrieben  worden.  Die  betreifenden  Beton* 

•)  Vergl.  geb.  Theil  Monicrconstructionen, 


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31 


bl5cke  dürfeo  nirgeuds  Iliüse  zeigen,  in  weicüe  duä  Salzwaösor  ein- 
dringen  kann.  l>ie  Blöcke  werden  in  mOgliobet  gros  Ben,  nicht  unter  4  t 
schweren  Massen  liergestellt. 

Wird  Beton,  der  niittelat  rortlandcemont  hergestellt  ist,  gestampft 
so  verringert  sicli  sein  Volumen  um  oa.  25  V"«  1  cbm  Staniptbeton 
erfordert  etwa  1,5  obm  trockene  M isebungstheile.  Zu  1  cbm  Beton 
nnter  SVasaer  sind  ca.  1,1 — 1,2  cbm  Betonma^se  nöthi^;  Sind  VjVj  .... 
die  Vülumtheile  dor  oinzolnen  Materialien,  aus  denen  der  Ijetoii  bestoben 
Soli,  und  ist  \  die  Summe  aller  dieäci*  Volnmtheiie,  eo  bereclincu  »ich 
die  Massen  mtm^  ....  der  einzelnen  Materialien  pro  cbm  Stampfbeton 

ans  mi  =  1,5  Ii 


etc. 


Bei  grösseren  Quantitäten  sind  zur  Verarbeitung  etc.  von 
1  cbm  Beton  excl.  Beifltellung  der  Materialien  0,25 — 0,36  t.  aufzuwenden, 
incl.  der  Materialbcifuhr  im  Mittel  1  t.,  bei  Brückengewölben  1,26  t. 

Bei  geringeren  Mengen  sind  einschliesslich  Boifuhrkosten  1,8  t 
erforderlich,  +  15 "/o  Zusfchlag  für  Geräthe  oder  20%  Zuschlag,  wenn 
der  Schotter  überdies  noch  gewaschen  werden  muss. 

Eine  Betonuiaschine  mit  einer  Trommel  und  6  PferdekrKften  liefert 
pro  Stunde  ca.  9  cbm,  I  ri  z^voi  'JVommeln  und  8  Pferdekrftften  ca.  12  cbm 
Beton«  Letztere  Maschinou  iieiern  das  bessere  Product.  Bei  Yerwondung 
▼on  Handbetonmasohinen  werden  von  7  Arbeiterul  täglich  da.  28  cbm 
Beton  geliefert.  Bei  der  Anfertigung  von  Beton  ipa  Trocknen  betragen» 
die  Kosten  für  Aufsicht  uml  < »oschirr  ca.  8'Vn  der  GesaTinntkof^tcn.  Die 
Anfertigung  und  das  Versünken  von  1  cbm  Beton  nnter  Wasser  iucL 
Soblammbaggern  erfordert  oa.  1,5—2,5  t,  wobei  anf  das  Versenken 
pro  cbm  etwa  0,6—0,9  t  entfallen.  Bei  Betonirungsarbeitcn  in  Kiel 
wurden  mit  10  Senkkasten  von  je  0,75  e]»fn  Inlialt  im  J>nrchschnitt 
täglich  UU  cbm  versenkt.  Zum  Versenken  kleinerer  Massen  eignen  sich 
Kasten  von  nnr  0^04  cbm  Inhalt,  die  an  Stangen  hinabgelassen  werden. 
8  Arbeiter  versenken  damit  tilglich  12—13  obm  Tii  t  n.  Wird  Beton  in 
Säcken  aus  starker,  getheertcr  Leinwand  versenkt,  welche  etwa  160  1 
fassen,  so  sind  zum  Versenken  von  1  cbm  ca.  0,7  t  erforderlich. 

Beton,  dessen  Inanspruchnahme  auf  Druck,  wie  z.  B.  In 
^Fundamenten,  nur  eine  mUssige  und  der  im  Trockenen  einzubringen  ist, 
wird  mit  ca.  10 — 20  kg  schweren  Steinen  gemengt  derart  hergestellt, 
dass  die  lagerhaften  und  rauh  bearbeiteten,  zuvor  sauber  zu  reinigenden 
nnd  anzanetsenden  Steine  in  das  Betonbett  senkrecht  zur  Druckrichtung 
eingelegt  werden,  so  dass  sie  beim  nachherigen  Einstampfen  mit  einem 
Holzstitmpfel  in  die  Masse  sich  nicht  drehen  und  ein  snttes  Lager 
erhalten.  Die  unterste,  ca.  hohe  Betoniago  ist  hierbei  ohne  diesen 
Steinzusatz  herzustellen,  welcher  je  nach  der  Beschaffenheit  des  Bau- 
werks bis  zu  30 — 50'V''  der  Gcsammtmassc  betragen  darf. 

Polgende  Mischungen  geben  nach  Dyck  erhoff  dichte  B«ton- 
massen,  s.  Tab.  1,  wobei  das  Mischungsverhältniss  nach  dem  Maass  fest- 
gesetzt und  Kios  von  6—45"^*"  Kom- 

grösse  verwendet  wurde.  100*  Kies,  Tabelle  1. 

welche  35'  Hohlr:1nmo  hatten, wogen 
1G4  kg.  100  '  Ötciuschlag  halten  50  ' 
Hohlräume.  Das  hl  Gement  wog 
140  kg.  Bei  Verwendung  von  Cemcnt, 
welcher  nach  der  Normeuproho 
16,3  kg  Festigkeit  nach  1  Stunde 
Bindezeit  aufwies,  ergaben  sich  die 
Festigkeiten  von  rroliewUrfeln, 
welche  1  Tag  au  der  Luft  und  27  Tage  uuter  Wasser  erhärteten,  wie  iu 
der  Tabelle  2. 

Tabelle  2. 


Cemeut.  Sand.  !  Kies  od.  Steinschlag. 


1 

2 

4 

3. 

1 

8 

G 

4,5 

1 

4 

8 

6 

1 

5 

10 

« 

7,5 

1 

c 

12 

9 

Ce- 
luent. 


Kalk- 
teig. 


Saud. 


Kies. 


I  Druok- 

I  festi^fkeit 
|in  KiioKi'. 
pro  qeui. 


2 

151,8 

1 

_  j 

3 

2 

3 

196,2 

1 

i 

3 

5 

170,5 

1 

4 

5 

60,9 

1 

4 

8 

9S,8 

1 

6 

3 

5 

111,0  . 

1 

G 

I 

Sand.  I  Kies. 


6,6 
6 

8,5 

12 


Druck- 

fostiK'^keit 
in  Kilogr. 
l»ro  qcm. 

108,2 
76,2 
90,0 

86,0 
5.3,5 
02,1 


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82 


Hieraus  ist  der  EinfluBS  des  mangelnden  Sandsusatzes  auf  die  (ver- 
kntnden«)  Festigkeit,  die  Gleiohwerthigkeit  von  Oementmllriel  und  roa 

Beton  bei  richtiger  Misohnnfr  des  letzteren  jind  beim  Stampfen  und  di« 

Ökonomische  Mischung  von  Mr>rtol  nnd  Kies  zn  ersehen.  Eine  VerTnin- 
derung  des  Kiesznsatzcs  unter  die  Öätze  in  Tabelle  1  ist  unokonomisch. 
Wenn  man  mit  einem  gegebenen  Mörtel  TOHheilhaft  arbeiten  will,  so 
darf  angenommen  werden,  dass  der  Kieszusatz  etwa  das  Doppelte  des 
Sandzusatzes  in  ersterem  betragen  darf.  Bei  weiteren  praktischen  Ver- 
suchen, theilweise  auch  mit  Schotter  mit  60 "/q  Hohlräumen  ergab  sich 

T  a  b  e  1  1  o  3. 


Ausbeute 
in  hl  dos 
Stampf- 
betons. 

Pro  cum 

j  Dru eklest 

Mischungsirerh.  in  hL 

Stampfbeton 

in  kir 

Cement- 

pro  qcnt, 
'      nach  ' 
7  Moi^^ten. 

Cemont. 

Sand. 

Kies. 

yerbrauch 
in  kg 

1 

2 

4 

4,4 

320 

3 

6 

G,65 

210 

140,0 

4 

6 

8,85 

WO 

121,2 

1 

5 

10 

11,26 
13,46 

126 

04,1  i 

.  •  m:] 

i-f 
l  Thcil 

0 

12 

105  -f 
75^  Kalk- 

Kalkteig 

teig. 

.. 

Kiessand. 

Geschläg. 

3 

6 

8  Basalt. 

14S,& 

1 

« 

10  Kalkstüino. 

11,45 

122,0 

121,0 

1 

7 

11  baudsteiue. 

12,66 

112,0 

1+. 
1  Theil 

Kalkteig. 

8 

13  « 

14,80 

84,0-1- 
6ftl  Kalkteig. 

Hierbei  bestand  der  Kiessand  aus  gleichen  Theileu  Saud  und  IQtM 
bis  IS"'",  der  Rheinsand  bis  6'""\  derKheinkies  von  5—45«»™  Korngrftssp. 


Unter  gewöhnlichen  Verhältnissen,  jedoch  bei  sorgfältiger  Her- 
stellung des  Betons  ist  die  Drnokfestigkeit  (s.  Columne  6)  um  ca. 
lO^lo  niedriger  ansunehmen,  da  die  obiger  Tabelle  su  Omnde  liegenden 
Arbeiten  unter  ijf^sondors  '.rünstigcn  Verhältnissen  ausgeführt  wurden. 

Gewicht  des  Betons  bei  Ziegelsteinschotter  1,5 — 1/8  Tonnen,  bei 
Bruohsteinsohotter  2,0—2,6  Tonnen  pro  obm. 

Wasserdichte  Gemeiitiiiörtelilberzüge  (BesUche). 

Wasß  erdichte  Cementmörtelttberzüge  crf^eh^^n  sich  aus 
1  Th.  Portlandcement  und  1  Th.  Saud  in  einer  Stärke  von  16—20"*°». 
Aueh  1  Th.  Portlandoement,  0,5  Th.  Kalkteig  (aus  feinem  gepulvertem 
Aetzkalk)  und  2  Th.  Sand  oder  1  Ceraent,  1  Kalkteig  und  3  Saud  ergeben 
bei  gleicher  Stärke  und^jioch  bei  6™  Wasserdruck  dichte  üobcrzüge. 
Wird  Yon  dem  Mörtel  nicht  sofortige  Wasserdichtigkeit  yerlaugt,  so 
kann  man  bei  den  angegebenen  Misobungon  etwa  1  Theil  mehr  Sand 
anwenden.  Gewöhulicher  schwarzer  Kalk  ist  als  Zusatz  nicht  verwendbar. 
Bomancement  ist  ganz  ausznschlicsgen,  weil  der  Ueberzug  rissig  wird. 

Beine  Oemeutüberzüge  erhalten  wegen  des  Schwindens 
Haarrisse,  je  grösser  der  Sandansats  im  Mörtel  ist,  desto  geringer 
ist  die  Gefahr  des  Bissig  werde  us  der  Ueberzüge.  Auch  durch  kleine 
(quadrirte  u.  dergl.)  Einschnitte,  z.  B.  in  den  Cementtrottoirs,  werden 
die  Spannungen  geringer;  das  Bissigwcrdeu  wird  schon  bei  Mörteln 
TOn  1  Th.  Cement  nnd  2—8  Th.  feinen  Sand  vermieden,  wobei  sich  gaua 
glatte  Verputzllilcheu  noch  ergehen. 

Dns  lageuweise  AufbringPTi  von  ("ementmörtolschichten  giebt  namemi- 
lieh  bei  senkrechten  Wandüuchcn  zu  Ahblätterungen  Aulass. 

Ein  2fi^^^  starker  Ueberzug,  wie  oben  besohileben,  kommt  duroh- 
schnittlich  auf  1,80  2  Mark  pro  ({ni  zu  stellen;  der  Arhoitaaufwand 
allein  auf  0,1 — 0,085  Maurer-  und  0,025  Uandlangertagachiohten« 


Zum  Färben  der  Cemeute  werden  nuciiatehende,  mögiichat  fein 
gemahlene  Farben  verwendet:  für  Schwarz  12"/o  Braunstein,  fttr  Blau  b^h 
ITItram  iriublau.  Gelb  und  Braun  6<>/o  Ocker,  Both  Oapat  mortunm, 
Grün  ü-o  UUramariugrUn. 


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88 


Die  Wahl  der  Gründiiiigiftri 

•rgiebt  sioh  naoh  B  renn  ecke  (8.  D.  Bansig.  toh  1882»  B.  Wi)  *tis  naeh- 

ßtehendr-r  Tabnlle: 


1.  und  a. 
BodenklMM 

8,  Bodenklasse 

4*  Bodenklasse* 

6.  Boden- 
klasse. 

t>4» 

t^4". 

t>4™ 

t>8"». 

6« 

t>6™ 

Beton- 
oder 

Brun- 
nen- 

grfln- 

dnng. 

Brun- 

nen- 
grün- 
duug. 

Beton- 
oder 

Bruii- 
nen- 

grlln- 

dvng. 

Bni 
mit  Lu 
grüi 
ver« 

nnen 

iftdmok- 

idung 

einigt 
reine 
Luft- 
dmck- 
grün- 
dang. 

Brunnen- 
grün- 

duug  mit 
Luft- 
druck- 
grün- 
dung 
oder 

xelne  Lu 
gittnd 

tdraok- 
Lang. 

reine 
Lufilruok- 
grUndung. 

Dio  rrste  BofTrnklasso  besteht  au?^  ^^aiitl-  ndrr  Lehmbüdon  ohne 
hindernde  EinschiUBsei  die  zweite  auö  solchem  mit  einzelnen  nicht  grossen 
Steinen  oder  Hoisstücken,  bei  der  dritten  kommen  solche  Hindeznisse 
häufig,  bei  der  vierten  in  grosser  Hengo  vor,  unter  der  fUnften  endlich 
igt  ein  solcher  Boden  verstandeiii  welcher  Felsblöcke,  Baamstämme  and 
dergleichen  enth&lt. 

Die  Giundflttehe  für  Senkkastenfondamente  pflegt,  darohsehnittlioh  am 
60%  besw.  40%  geringer  za  sein,  als  die  von  reinen  Betontondamenten 
besw.  von  solchen  mit  Grund  pfählen. 

Bei  LuftdruckgrUuduagen  von  13,6°*  Tiefe  kam  der  cbm  Fun- 
dament anf  106  Mk.,  bei  einer  6°^  tiefen  Betonfündation  swischen  Spand- 
wänden  auf  116  Mk.,  deggleicheu  mit  Zuhilfenahme  von  GrundpHlhlen  und 
7,15"^  Tiefe  äuf  121,3  Mk.,  endlich  bei  einer  Senkbrunnenfundation  von 
6,73™  Tiefe  auf  86,6  Mk.  zu  stehen,  wobei  bei  der  Luftdruck-  und  Seuk- 
brnnnengrtlndang  die  Gmndflftohe  Qt  des  Senkkastens  bezw.  die  der 
Brunnen  pro  Pfeiler  multipl.  mit  dem  Abstand  t  dieser  Fläche  vom  nieder- 
sten Wasserspiegel,  bei  der  Betougrüudun^  die  Grundfläche  G  des  Pfeiler- 
mauerwerks auf  dem  Beton  und  als  Tiefe  t,  bei  der  Betongrüudung 
awistihen  Spundwftnden  der  Abstand  der  Betonsohle  Tom  niedersten  Wasser 

2 

-f- 1,0"*,  bei  der  Betongi  üudung  mit  Pfuhlrust  derdolbc  Abstand  -|~ 

3 

Bostpfahllan^^c  von  der  Betonsolüe  bis  zur  Pfahlspitzo  auznncbinen  ist. 

Bei  der  Luftdruckgründung  vermindern  &ivh  die  Kosten  mit  /uneh- 
mender  Tiefe  und  Pfeilerzahl  ziemlich  erheblich,  da  die  Betichulluag  der 
Gerttthe  ca.  SO^/b  der  gesammten  Grttndnnt.  ^osten  zu  beanspruchen 
pflegt.  Die  Verringern n  .'^  iler  Kosten  mit  der  Pfeilerzahl  trifft  auch  bei 
den  übrigen  QründungBarten,  jedoch  in  viel  t^oriTT-rorem  Maasse  zn, 
dagegen  wachsen  bei  den  letzteren  die  Kosten  mit  zunehmender  Tiefe 
ziemlich  erheblich.  Beim  Bau  der  Wehre  Ton  Gondray  and  Evry,  wobei 
die  Fnudamentticfo  5,0  -6™  betrug,  und  eiserne  Smkkasten,  an  Schraubrn 
aufgehängt,  versenkt  worden  sind,  wobei  ferner  der  obere  Tlieil  der 
eröteren  nach  Vollendung  der  Luftdruckgrüudung  wieder  abgenommen 
and  schlechter  mit  grossen  Steinen  dorcnsetzter  Bangmnd  angetroffen 
wurde,  kam  der  rl)ni  TVlauerwerk  auf  11H,7  Mk.  l)Ozw.  auf  87,4  Mk.  zu 
stehen.  Es  ist  jed«jch  die  eigentliche  Steiuhauerarboit  nicht  inbegiirten. 
Bei  3  anderen,  etwas  schmäleren,  mit  Fangdämmen  und  Betonschüttung 
hergestellten  Wehren  kam  der  obm  Manerwerk  bei  gleicher  Tiefe  aaf 
oa.  100  Mk.  zu  stehen. 

Die  Senkkastengründung  ist  der  Betongründung  mit  oder  ohne  Pfahl- 
rost bei  6 — 7™  aus  Billigkeitsgrüudon  und  namentlich  auch  deshalb  Yor- 
susiehen,  weil  die  erstere  sich  rascher  ausführen  lä.sst  und  vom  Hoch- 
wasser und  anderen  Zufälligkeiten  weniger  abhängig  int. 

Nach  den  Erhebungen  bei  den  Gründungen  der  Berliner  Stadt- 
bahn euipfiehlt  sich  bei  Sandboden  in  der  Hegel  bis  zu  a'  Tiefe 
directes  Haaern  ohne  Spandwände  bezw.  bei  höherem  Grondwasscrt^tand 
awisohen  Spandwänden  mit  Sohlstüoken.  Bei  Tiefen  von  8-7"*  sind  Fan- 

XXV.  B]ieinhard*BKal.l898»  Gehefteter  7heU.  HL  8 


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84 

dationeu  auf  Beton  zwiscbeu  Spundwäudeu  oder  mittelst  Brunnen  an- 
nfthernd  glei&h  voriheilhaft,  wfthrend  dw  FfablroBt  Ton  7*^  Tiefe  an 

billiger  wird. 

Die  Brünnen  wurden  hier  bei  den  im  Flussbett  aufgeführten  Pfeilern 
auf  kleinen,  zwisclien  leichten  Spundwänden  angeschütteten  iSandinselfl 
aufgesetat  und  ron  diesen  aus  die  Absenkung  vorgenomtnen.  I>er 

Zwischenraum  zwischen  Spundwand  und  Brunnen  betrug  bei  S™  Wasser- 
tiefe 1,0™;  dieser  Streifen  dient  sowohl  zum  Schutz  gegen  das  £<inbrecheB 
des  Wassers,  als  auch  zum  Aufstellen  des  Baggers. 


XVI.  Biütkenban*). 

Von  A.  W.  Meyer,  £i9.*Bau-  u.  Betr.<lus|tektor. 


1.  Qewölhte  Durehläase. 

Form  des  G^ewdlbee:  Bis  2,6™  Spannweite  Halbkreisgewölbe  oder 
Segmentgewölbe  mit  »/3— V4  Pfeil,  bei  gröbseren  Weiten  ist  die  Form  des 
Gewölbes  der  Brucklinie  anzupassen  und  zwar,  um  das  Gewölbe  mit 
kleinster  Haierialmenge  zu  erhalten,  in  der  Art,  dase  die  Druoklinie  in 
Folge  von  Eigengewicht  und  voller  Belastung  durch  die  halbe  Verkehrs» 
last  mit  der  Gowölbmittellinio  zusammenfällt.  Die  Stützlinie  für  ein- 
seitige Gesumm tlubt  muss  innerhalb  der  Kernliuicn  bleiben,  wobei  der 
zulässige  Druck  an  keiner  Stelle  flberschritten  werden  darf. 

Stiirko  des  Gewölbes  und  der  Widerlager. 

Bezeichnungen  in  Metern: 

d  GewOlbstttrke  im  Scheitel, 
d(i        <        am  Eftmpfer, 

1  Lichtwoite, 

w  mittlere  Stärke  des  Widerlagers,  *^ 
f  Pfeil, 

h  Widerlagshöhe  über  Fuudamentabsatz, 

ho  Ueborschüttungahöhe  des  Gewölbes,  reducirt  auf  Mauer* 
Werkshöhe, 
r  Halbmesser  aer  inneren  WOlblinie, 

B         «  «    äusseren  « 

1 :  n  Neigung  der  Bückenflftche  der  Widerlager; 

a)  für  Halbkreisgewölbe: 

d  =  0/25  -f  0,05  1  für  Ziegel, 

d  =  0,25  -f  0,025  1  für  Hausteine, 

w  =  0,3  -f  0,2  1  +  0,17  h; 

b)  für  Segmentgewölbe: 

h  <  1,5'^» 

Haustein:  Bruchstein:  Ziegel: 

d  s  0,40  +  0,026  r        0,48  +  0,031  r  0,48  +  0,038  r 

h  >  1,5"» 

Haustoin:  Bruclisteiu:  Ziegel: 

d  =  Ü,-iö  +  0,Uv5U  r  0,65  +  0,037  r  0,51  -f  0,031  r 


W  =  0,3  0,17  h. 


Die  Höhe  der  Uebermauerung  über  dem  Funkte,  in  welchem  die 
Bruchfuge  die  Äussere  Wölblinie  schneidet: 

i  s  0,15  +  0,03  1,  gewöhnlich  ist  i  s  0,3». 

Die  Bruchfuge  sohliesst  mit  dem  Horizont  einen  Winkel  von  etwa 

80S  ein. 

Abmessungen  der  Durchlässe  der  Gotthardbahn. 

f  1 
Segmentgewölbe.      -  = 

1  8,5 

*)  Von  Herrn  l^cgiornngsbaunioistor  Stäb]  er  in  Stuttgart  wurden 
in  dankenswerther  Weise  verschiedene  werth volle  Mittheilungeu  für 
diesen  Artikel  der  Redaclion  eingesandt. 


uiyiu^üd  by  Google 


^^5 


G  e  w  0 1  b  e. 


Widerlager. 


Kiiinpfor- 
ätärk»'. 


l:n 


s 

0,47 
0,62 

0,57 

1,05 

»/• 

8 

3,74 

2,55 

0,66 

1,25 

Vh 

4 

2,32 

3.27 

0,68 

0,74 

1,45 

6 

2,90 
8,48 

3,92 

0,64 

0,83 

1,Ü5 

6 

4,68 

0,70 

0,92 

1,85 

0,16 

7 

4,06 

6,31 

0,76 

1.00 

2,00 

0,15 

8 

4,tf4 

6,94 

0,78 

1,04 

2,20 

0,15 

9 

5,22 

t»,ö7 
7^1 

0,81 
0,84 

3,09 

2,35 
2,60 

0,15 
0,10 

10 

5;bo 

1,13 

Preise.   L  =  Lauge  von  Stirn  zu  Stirn  in  m. 


liicht weite.  Höhe.  GesaiumtkoBtcn« 


m 

m 

IL 

1,0 

600 

-  110  L 

3,0 

1,6 

750 

-  140  L 

1,25 

700 

-  130  L 

1,6 

1^ 

800 

-  160  L 

1,6 

2^ 

860 

'170  Ii 

Lichtweite.  HOhe.  Qefiamxntkostciu 
mm  H. 
2,0  10       1000  +  200  L 

2,0  2,5       1201)  4-  250  L 

2,6  2,0       1100  4-  '-':^<>  Ti 

2,6  2,6       1500  4-  2GU  L 


2.  QewölbU  Brücken. 

Belastung. 

a)  Si  g  c  u  1  as  t: 

für  StraSBenbrückon  bei  ChriTi^  ^irnng    600  ktr  i>ro  qm 
«              «              «    Pflasterung    1000  «     «  « 
«   Eidenbahnbrücken  1100  «     «  <« 

b)  Yerkehrslast: 

für  Strasscubrncken    ....    800—600  kg  pro  qm 
«  EiBenbahubrücken 

p  =  Belastung  in  t  pro  qm. 

Hauptbahnen:  p  =:  1,24  4-  --p  *   Normalspurige  Nebenbahn;  p  s  0,06 

+  Nebenbahn  mit  1,00"'  weiter  Spur:  p  =  0,82-|- — j mit  0,7ö"» 

Spur  p  SS  0,58 -f  *^^?-. 

Stftrke  des  Gewölbes. 

ScheitelBtärkc  der  Gewölbe,  deren  Mittollinio  bei  gltiiclimUsaiger  Bo- 
lastiiiijtr  und  halber  Verkohrslast  mit  der  Stützlinie  ssubaiumenfällt  und 
dereu  l'reööuiig    <    b  iu   kg  (qcm)  ist;   k  =  Yerkehrslast  in  Mauer- 

werkBhöhe;  y  —  ilewicht  von  1  cbm  Mauerwerk  in  t 

Haustein:  Ziegel:  Bruclistein: 

d  =  0,21  V  r  0,23  y/  r  0,2<*  VT 

Wird  das  Gewölbe  bis  zuui  irundamcuto  durchgeführt,  so  kuuu 
man  Betten: 

d  SS  0,16  V^r  0,17  Vr"  0,20  VT 

0,6  k  f 

nach  Tolkmitt       I.  d  ^  d  +  ho  +  O^rMTciFf 

II.  d  ^  0,014  )L  Ji  (d  -f-  hfl  +  0,5  k  -J-  0,2  f) 
"  8  f 

Beide  Bedingungen  müssen  erfüllt  sein;  die  erste,  damit  die  Stütz- 
linio  bei  einseitiger  Belastung  im  mittlf^ifn  (l^wölbdrittol  bleibt;  die 
zweite,  damit  s  im  obigen  Sinne  nicht  überschritten  wird.  Grösste 
PreBBung  im  Gewölbe  höohBt.  s  Sa 

8» 


86 

^  ..^  ^  V  «  1'  r^o  .  1  ,  8  d  i„  ,  »  I  Iza  ,  1  ,  8  d  z„\'  ,  82  d 
Gewölbesolinb  H  =  -  [f  +^+  _»  +  y  ||+^+  + 

worin  für  volle  Belasttmg  zq  =  d         -f"  ^ 

nnd  für  einseitige  Belastung  mit  k;  «o=?d  +  lio+YSU  setsen  tat 

d 

Die  Kftmpferstftrke  do  = 


Naeh  Winklet  .  .  d  s  «  + 


cos  (p 
y  r  (ho  +  p) 


k  —  y  (r  +  ho  +  p) 
(hp+P  -h  d+0,266  f)  r — 0p>18 

wo  y  Gewicht  pro  chm  Gewölbe  in  t,  k  zulässige  Pressung  in  t 
pro  qm,  r  Halbmesser  der  inneren  Leitung  in  lUi  ft  Constante  je  nach 
dem  Material  an  wfthlen,  da  vom  Oewdlbe  eine  Äussere  Zone  dnxcli 
Verwitternng  tragnnfähig  wird. 

Nach  Perronet  .  farKie«^:      d===0/)36 1+0/^3% 

«  1  =  16— 82«:  d  =  ^ 

«1>82«»:      d=:^  0,0211 4- 0^7^, 

nach  Dupuit   .  .    «  HalbkreisgewOlbe  d  =  0,20V/_l^, 

«  SegmentgewOlbe  .  d  =  0,16    1 . 

Heuere  franaOsische  Vormel:  d =0,035^(1 — 10)4-0,4"". 

Stftrke  der  Widerlager. 
Basisstärke  des  Standwiderlagerg 

w  =  \rr  j^0,6  +  m        -2^  +  0,04  hj, 

worin  für  ätichbogen  m=:-:0,XO  und  für  Korbbugen  m  — 0,05  zu  setsen  ist. 

Zerlegt  man  die  Mittelkraft  B  aus  dem  Eftmpferdmoke  K  und  dem 
Gewichte  G  des  unbelasteten  Widerlagers  in  die  senkrechte  Seitenkraft 
S  und  die  waagrechte  Seitenkraft       dann  muss  sein 

W  g  0,7  S. 

Bezeichnet  (in  m)  a  den  Abstand  des  Angriffspunktes  des  Pmckea  B 
von  dem  Mittelpunkte  einer  Fuge,  b  die  Stärke  des  Widerlagers,  eo  ist 
die  Belastung  auf  1  qm 

1)  wenn  a  <  ^  ist:  k  =  |  + 

2)  wenn  a  >  ^  ist:  k  =  ^    .  ^  ,  ^ — . 

6  0/76  b  — 1,6a 

Pfeilersiärke. 
Mittelpfeiler     nach  Perronet  •  b^ 0,081-4-0,76"*, 

Gruppenpfeiler    «    Perronet  .  b  =  0,3-4--ih  +  4- T-rVt 

6  o    1  ^  t 

Vortheilhaf teste  Auzuiil  der  Gruppeupfeüer 


2  b.d""^' 


worin  1  die  Gesammtlänge  des  Yiaductes,  b  die  Breite,  kj  Baukosten 

pro  qm  Ansichtsfläohe,  wobei  die  Oeffnungeu  voll  gerechnet  werden,  ]^ 
die  Kosten  von  1  cbm  Mauerwerk  und  d  die  Mehrstärke  eines  Gruppen* 
pfeilers  in  m  gegenüber  einem  Hittolpfeiler  beseichnen. 

Bezeichnet  b  die  Breite  der  Brücke  in  m,  K  die  Kosten  eines  Mittel* 
pfeilers  in  Mark,  k  die  eines  cbm  Gewölbmauerwerks  in  Mark,  so  wird 
die  TortheUbafteste  Spannweite  1  der  Einzelöffnungen  für  Halbkreiabogea 

Vo,16b.k 

1 

für  Stichbogen  mit  dem  mittleren  Pfeilyerhältntss  toh  — 

7 


K 

0,137  b  . 


üigiiizeü  by  Google 


A  b  m  e  8  8  u  n  g  c  n  n  n  s  tr  c  1'  iHi  r  t  o  t      r  ü  c  k  r  -n. 


87 


_ 

- 

Spann- 
weite. 

Pfcilver- 
hältniss. 

Scheitel- 
Btärke. 

Höhe  des 
Pfeilers. 

Pfeiler- 
stärke in 
Kampf  er- 
höhe. 

A.  HalbkreiegewOlbe. 

m 

m 

m 

m 

Straasenbrüokeii. 

iniicKG  oei  iViaiigiiy 

20 

0,92 

15 

3,00 

± etes- 1 >iu rKf^  iinPT  (110  uuriuico     •  • 

38 

1  i_ 

1 ,52 

~ 

42 

1,45 

J^AwA*  TT-M-H  n\»  II 

46 

1^62 

iBitenbah  nbrücken. 

8 

0,7 

15 

1,0 

10 

Va 

0,8 

20 

2 

12 

0,85 

13,4 

2,4 

14^ 

V2 

0,9 

12 

2,94 

16 

1/2 

1 

25,2 

9,0 

22 

1,2 

33,3 

60 

1/8 

— 

— 

is.  JLrei8*D6gizientg6WOioo. 

Straseenbrücken. 

ElisaLpfh-Th-nekc  l  ei  T\'ien  .... 

1^  28 

1.52 

6  6 

3,16 

Neckar-Hrücke  bei  Caunstadt 

19 

Viii 

1 

4  2 

2.5 

Themse-Brücke  

22,66 

0,9 

5,5 

2,7 

f 

950 

I  II» 

0.5 

tTena-I^rücl^o  In  Pnn?  . 

1/«  s 

1  44 

7  0 

3,0 

Murgbrücke  bei  Hesel bach  .... 

0,6 

-  » 

Invaliden-Brücke  in  Paris  

4.5 

jN  agoiaDriioice  d01  T6iziftOii  .... 

J  lU 

1  0 

1  20 

1  80 

61 

1  22 

.  Eisenbahubrückeu. 

Mftrien-OBrücke  bei  Dresden    .   .   .  . 

10,8 

0,60 

3,8 

2,10  . 

!Et8ch-Brftok6  in  Verona  

12^ 

0,90 

6,2 

8 

£öni£rstrass8«1Tnt6rfülinuiff  ixi  Sau- 

V7,4 

16 

0,65 

WM«Y-Bvfloke  (KOln-Mindener  Bahn) 

19 

v« 

1,1 

7,7 

vvarttie-isrucKo  oei  vvreiiM  .  •  •  . 

23,2 

1,4 

5,U 

3,1  . 

Brücke  von  Pounne  

28 

Vs 

1,^ 

5,8 

3 

Kapoleou-Brücko  in  Pari«  

Vv 

1/^ 

4,8 

4 

41,2 

1,26 

50,0 

],r.o 

55 

2,0 

z 

\ 

61^ 

Beanspruchung  ausgeführter  Brücken. 

Spannweite.  Beanspruchung. 


.  45 

m 

25  kg  pro  qcui 

« 

91  « 

« 

Concordia-3^riicK-n  in  Paris  .    .  . 

.  29 

17 

<f 

Trinitatis-Brücke  in  Florenz    .  . 

.  29 

« 

16  « 

•« 

.  39 

13  « 

« 

Nagoldbrücke  bei  Teinach  .   .  « 

.  88 

« 

20,8  « 

Mtirgbrticko  bei  Heselbacli  .  •  • 

.  80,4 

45  « 

« 

43 

12,6« 

Belle-Alliance-Brücke  in  Berlin  . 

.  18,5 

« 

10  « 

« 

« 

Brücken  der  Berliner  Stadtbahn  . 

10— 16« 

0-^10« 

< 

« 

Brücke  bei  Cannstadt  

.  97 

10  « 

« 

« 

Keuere  französische  Yiaducte  .  . 

« 

6—7  « 

« 

90  « 

88 


Freite  (nach  Osthoff).   1  =  Länge  in  m. 


Uchtweitc. 

TT  n  1* 

Höhe. 

Preia 

in  Mark. 

Ijichtweite. 

TT  U  ^ 

Hohe. 

Preis  in  Mark. 

3,0 

8/» 

1200  - 

-    450  1 

8 

8 

2200  - 

-  1550  1 

3,0 

8^ 

1800  - 

-    600  1 

0 

6 

2000  - 

-  1600  1 

3,5 

8^ 

1350  - 

-    600  1 

9 

10 

2600  - 

-  2050  1 

3,5 

1460  - 

-    650  1 

10 

6 

2200  - 

-  2200  1 

4 

4 

1600  - 

-    7Ö0  1 

10 

18 

2700  - 

-  2450  1 

5 

5 

1760  - 

-  1000  1 

12 

6 

2400  - 

-  2400  1 

6 

5 

1800  - 

-  1100  1 

12 

16 

8300  - 

-  2850  1 

7 

6 

1950  - 

-  1260  1 

15 

.  8 

2800  - 

-  2800  1 

7 

7 

2050  - 

-  1300  I 

16 

16 

3500  - 

-  3150  1 

8 

6 

2000  - 

-  1460  1 

Grosse  Yiaducte  für  2  Gleise  kosten  für  1  q^m  AnsichtsfiLäche  150 
bis  200  Alk.  und  für  1  obm  Mauerwerk  20-  40  Mk. 

Bei  der  von  Bheinhard  ciuf;(eführten  Gewölbe-Banweise,  wobei 
prössore  Hruchsteine  auf  der  Schalnni?  im  Vorband  mit  \veiten  Fugen 
aufgestellt  und  letztere  mit  Fortlandccuieutmörtel  ausgestampft  werden 
(8.  Centralbl.  d.  Bauverw.  ir.  1887),  kommt  der  qm  SlrasseiLbrttoke  belogen 
auf  die  sichtbare  Lcibnngsgrnndflftche  bei  kleineren  Spannweiten  Ton 
7_13ni  auf  etwa  55  Mk.,  desgl.  bei  15™  Spannweite  auf  60 — 90  Mk.  zu 
stehen,  bei  einem  Selbstkostenpreis  der  rauhen  Bruchsteine  von  6  Mk. 
pro  obm  auf  der  Baustelle.  Die  SoheiteUtftrke  boträgt  hierbei  bis  sn 
U"'  Spannweite  0^6--0^>^. 

Betongewölbe*)« 

Der  Theorie  naoh  sind  die  Betongewdlbe  ein  Mittelding  swischeii 

eingespanntem  "Bogen  und  einem  an  den  Auflagern  frei  beweglichen  Bogen. 

Im  Allgcmeiueu  bieten  die  gebräuchlichsten  Formeln  für  elastische 
Bogetiträger  genügende  Sicherheit,  wenn  der  Anstrengungscofifficient 
bei  i^cton  vom  Mischungsverhültnies  1:8  etwa  zu  15  kg,  desgL  bei  einer 
AlisclninLT  1:0  zu  25  kg  für  1  qcm,  sowie  die  Verwendung  TO&  Sdllftgel* 
Schotter  von  nicht  Über  4^°^  Grösse  angenommen  wird. 

Versuche  Ton  Dyckerhoff  haben  gezeigt,  dass  Betongewölbe  ron 
constanter  Stärke  Bich  bei  gleichmässiger  Belastung  tragf&higer  er* 
wiesen  als  solche  mit  im  Scheitel  stilrkerem  Querschnitt  Nur  in  Bolchen 
J^^ällen,  wo  eine  Drehung  resp.  Verschiebung  der  Auflager  zu  befürchten 
ist,  ist  eine  Yerstftrkung  im  Sebeitel  ▼ortbMlbaft,  da  alsdann  bei  BOgen 
Ton  constantem  Querschnitt  die  Bmohfage  nioht  fn  den  Klmpfer,  aon- 
dern  in  den  Scheitel  fällt. 

Nennt  man  P  die  ganze  Bruchbelastung  einschl.  Eigengewicht,  1  und  f 
die  Spannweite  besw.  Pfeilh5he  der  Bogenmittellinie,  n  die  BogenstArkei 
h  die  Bogenbreite,  Q  den  Horizontalschub,  K  die  Max^Boanspruchang  im 
Scheitel,  so  lässt  sich  für  den  eingespannten  Bogen  «ngenAhert  seAsen 

^      Tl  r/  ^  PI 

^=-87£l^"£»>  ^==8:?:hiil^-F  +  Tj 

und  für  den  Bogen  mit  awei  Gelenken 

^1  (^  IT  gl       (.  .  h>^ 

^  =  8£  V  "  SJUTb       "  6f5  +  t) 

8.  H(UMeim€  Brücken. 

für  die  hölzernen  Brücken  wird  meistens  Nadelhols  verwandt, 
Eichenhols  fflr  die  Theile,  welche  nnr  Drack  anssahalten  haben«  dann 

für  Joche  und  Stützen  und  für  alle  im  Wasser  liegenden  Theile.  Für 
Rohlfnbelag  ist  Buchenholz  zu  empfehlen.  Nadelholz  hat  im  TrooknOD 
eine  Dauer  von  15—20  Jahreu,    Eichenholz  von  30 — 40  Jahren. 

Balkenbrücken,  aus  einfachen  Holsbalkeu  bestehend,  werden  für 

Spannweiten  von  1—8'"  hergestellt.  Bei  KisciibalinbrOcken  geht  mau  mit 
einlachen  Balken  nicht  iihv.r  3'"  hinaus.    Das  vortheilhafteato  Verhält- 

niss  von  Höhe  und  Breite  der  Balken  ist  VS:  1  7:6*  Stärke  der  Bal- 
ken 20  X  24  —  30  X  a^i*""- 

*)  Vergl.  geh.  Theil  Montoroonstmotionen. 


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80 


Abfltatid  von  Mitte  zu  Mitte  der  Balken  0,76—0(96«».  Die  i'ahrbahn 
wird  gebildet  ans  einem  doppelten  Belag  von  5 — 7"™  staTken  kiefernen 
oder  eicbeuen  Bohleu  oder  aus  einem  eiufachen  Bohlenbelag  Ton  8*^^* 
Stärke  nnd  darüber  liegender  ClianaBirung  oder  Pflasterung.  Für 
grössere  Brücken  werden  2—4  Baiken  übereinander  gelegt  und  durch 
T«T2a1i&iing  oder  besser  durch  Yerdflbbeinng  und  Soh rauben  mit  ein- 
ander verbunden.  Zwei  verdübbelte  Balken  von  je  18— 26^»»  St&rke 
und  25—36*^"^  H/»hf(  priitigen  für  Spannweiten  von  8 — 16'".  Boi  vier 
Balken  kann  man  mit  der  Spannweite  bis  su  25«°  gehen.  Die  Dübbel 
sind  8—6«"  hoch  und  in  der  Mitte  10—1 5«i««  breit.  Die  Entfernung  der 
Dübbel,  welche  von  der  Mitte  nach  dem  Auflager  hin  abnimmt,  beträgt 
0^—1,0"«.  Die  Stärke  der  Sohranbbolzen  beträgt  1,6— 2,5^'n. 

4.  Eiserne  Jlrücl-en. 
a)  E  i  s  e  u  1 )  a  Ii  u  b  r  u  c  k  e  n. 

Die  Beliiätuug  setzt  sich  aus  Verkehrslast  und  iiiigengowiclit  der 
Brücke  zusammen.  Ausserdem  sind  noch  der  Winddraok  und  erforder- 
lichen l'^alls  dio  Fliehkraft,  Einfluss  des  Brem-nnH  ttikI  cIpt  Wärmg- 
veranderung  zu  berücksichtigen.  Die  durch  dio  Stfi ri^^keit  der  Knoten- 
punkte und  durch  den  festen  Anschlues  der  Längstragcr  au  die  i^uer- 
tzttger  und  der  letsteren  an  die  Hanptträger  herTOrgernfeDeu  Neben- 
Spannungen  brauchen  in  der  Begel nioht  in  Beobnang  geetelU  an  werden. 

A.  Verkehrslast.  Man  nimmt  einen  Zug  an,  der  ans  2  mit  den 
Schornateiuon  aneinander  gestellteTi  Lokomotiven  und  angehängten 
Guterwagen  mit  nachateiitiudeu  Achöbeiaatungcn  (t)  und  Badstäuden  (m) 
besteht. 


<  1,55  > 

1/h> 

—  16 

</,3S> 

1 

— H 

f 

<  !,65  > 

<  1^65  > 

 >i 

-  7,74  >! 
 1 

1  

14- 


13     13  13 
 « 


18 


12 


^  3^0  -^  1^8 

1  

1 

r 

12 


1S 


Bei  kleineren  Brücken  (L  <  3,J?®)  und  bei  Quer-  und  Sfliwollentrilger 
sind  1  Achse  mit  lü  t  Belastung,  sowie  2  Achsen  mit  je  14  t  Belastung 
nnd  1,4«"  Abstand  ansunebmen,  falls  bierdnreh  hOhere  Beanspruchung 
als  durch  die  obiao  Lokomotive  hervorgerufen  werden. 

Die  gröEstcn  Biogungsmoniento  und  Qnerkrflfto  k<innpn  bei  Brücken 
mit  frei  anfliegeudou  Eudeu  aus  uachatehendeu  Zahlenreihen  entnommen 
werden.  Die  daawischen  liegenden  Sttttsweiten  sind  gradlinig  einsu- 
sohalteu. 

a.  Biegungemomente  Mj^^  in  mi  bei  der  Stützweite  Ii  in  m  für 
1  Gleis. 


Ii 

M 

1  ' 

*Uax 

1  L 

J  1 1   1      IIP  1 1  j 

^max 

1,0 

4,0 

3,5 

IM 

14,0 

» 

1 

i  170 

40,0 

1150 

4,8 

4,0 

21,4 

16,0 

818 

46,0 

1420 

1,4 

6,6 

4,6 

26,4 

18,0 

50,0 

1710 

1,6 

6,4 

5,0 

31,4 

20,0 

310 

60,0 

2320 

13 

7.2 

6.0 

44,2 

22,0 

3GG 

70,0 
80,0 

3000 

2,0 

8,0 

7,0 

67,4 

24,0 

486 

8740 

2  2 
2^4 
2,6 

8,8 

8,0 

71,4 

27,0 

648 

f>0,0 

1640 

9,6 

9,0 

86,2 

S0,0 

669 

1()<|,0 

5440  ' 

10,4 

10,0 

101 

83,0 

798 

120,0 

7440  ' 

2,8 

11,2 
12,8 

12,0 

188 

86,0 

042 

140,0 

0800 

8,0 

40 


Die  Curye  der  grösateu  Momente  M^^  in  der  Bntfenrasg  at  Tom  Auf- 
leger kanu  genau  genug  au6  swel  Parallelsttlckeii  und  einer  0,12  I«  Uuiflen 
Zwi  sc  heu  geraden  gebildet  werden.         findet  man  ans  naoheieheiiaer 

Zulileureihc. 


M  X 

X 

M  X 

M  X 

X 

M  X 

h 

L 

■  Ml  «.  A 

L 

Ii 

^max 

0,00 
0,02 
0,04 
0,06 
0,08 
0,10 
0,12 

0,000 
0,089 
0,174 
0  254 
0,331 
0,403 
0,471 

0,14 
0,16 
0,18 
0,20 
0,22 
0,24 
0,26 

0,536 
0,696 
0,651 
0,703 
0,750 
0,793 
0,888 

0,28 
0,30 
0,32 
0,34 
0,36 
0,88 

0,8b8 
0,899 
0,926 
0,948 
0,967 
0,981 

0,40 
0,42 
0,44 

0,4G 
0,48 
0,50 

0,092 

0.  998 

1,  üO0 
1,000 
1,000 
1,000 

b)  Querkräfte.  Fttr  einen  x  vom  linken  Anlieger  entfernten  Schnitt 

ctitstoht  die  grösste  Querkraft,  wenn  dio  Brücke  rechts  vom  Sdfajiitt  von 
der  Länge  1  =  L  —  x  voll  belastet  ist.    Die  Querkräfte  Q^^  für   1  Gleis 

ergeben  sich  auö  folgender  Zahlenreihe,  wobei  zwiBchenliegeude  £e- 
lastungslängen  1  geradlinig  einzuschalten  sind. 


1 

Qli 

1 

QL 

1 

QL 

1 

Q  L 

m 

m  t 

m 

m  t 

m 

m  t 

m  t 

1,0 

16,0 

3,6 

86,1 

14,0 

789 

40,0 

5050 

1,2 

19,2 

4,0 

108 

16,0 

974 

45,0 

6190 

22,4 

4,5 

132 

18,0 

1190 

50,0 

7430 

1,6 

25,6 

5,0 

168 

20,0 

1440 

60,0 

10200 

1,8 

30,8 

6,0 

211 

22,0 

1780 

70,0 

13300 

2,0 

36,4 

7,0 

2G4 

24,0 

2020 

80,0 

16700 

2,2 

42,0  1 

8,0 

321 

27,0 

2600 

90,0 

2U600 

47,6 

9,0 

888 

80,0 

3040 

100,0 

24800 

2,6 

1  10,0 

466 

33,0 

8600 

120,0 

34200 

2,8 

58,8 

12,0 

617 

86,0 

4200 

140,0 

4Ö200 

3,0 

66,1  1 

Die  Hauptträger  von  Brücken  grösserer  Spannweiten  kann  man  auch 
nach  gleichförmig  vertheilter Belastung  berechnen,  welche  nach  Wi  n k  1  er 
in  t  fttr  1  m  betrftgt: 


Bei  Spannweiten  tou 
m. 

Für  die 
Momente« 

Für  die 
Querkräfte. 

10—60 

60—100 

23 

4.14  +  -^ 
79 

3,08+^ 

80 

über  100 

oder  bei  einer  gleleMörmig  vertheilten  Itsst 


LS26tt:p  =  4,2  +  -^ 

L>2l5»:p=:2,«+3^ 

Jj 

Für  liormalspurige  Nebenbahnen  wird  nur  etwa  0,77  p  angenommen. 

B.  Eigengewicht.   Es  beträgt  das  Gewicht  in  kg  der 

für  eine  eingleisige  ür.        für  eine  zweigleisige  Br. 
Schwelle utrftger  .  ..   0  =  40  +  12  1|  g=s484*iaL 

Querträger  g  =  30 -f  20  Ii  gs504*40L 

worin  1|  den  Abatand  der  Querträger  beseiolinet. 


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41 


JSigengewicht  cinrr  einffleiBigon  Brücke  in  kp  für  1  m 
g  =  öou  4~     ^        schwerer  Ooustructiou 
g=:500-|-fl5L  bei  leiohter  « 

Eigengewieht  einer  eingleisigen  Brücke. 


Metrische  Betriebslast 

Gewicht  fttr  1  m 

fttr 

trkraft 

in  floT 

X  r  H  ^  u  & — 

mitte. 

'li'n.hr)»ft.li  n 

Spann- 

das iuax.- 

die  Qn< 

Haupt- 

Im 

weite. 

Biegungs- 
moment. 

am 
▲nflager. 

UUU    TT  lU Vi- 

▼erbend. 

träger. 

Ganzen. 

kg 

kg 

kg 

kg 

 kg 

kg  

5 

9360 

10920 

14&60 

800 

170 

970 

10 

6880 

8110 

10020 

810 

S65 

1076 

20 

5610 

6490 

7260 

820 

476 

1 205 

30 

5110 

5930 

6370 

830 

684 

1614 

40 

4860 

5520 

5940 

840 

884 

1734 

50 

4590 

5180 

6310 

860 

1106 

1066 

100 

3660 

4200 

5010 

900 

2168 

3068 

150 

3160 

3690 

4490 

960 

3255 

4206 

Für  zweigleisige  Brücken  ist  für  1  Gleis  das  Gcsammtgewicht  um  4"/^, 
das  Trägergewicbt  um  8Wo  zu  yerkleineru^  iür  eingleisige  l^rücken  der 
normaUpniigen  Nebenbahnen  ist  das  Gesammtgewieht  um  IS^h,  das 
TrÄgergewicht  um  19%  geringer  anznnchmeii. 

0.  Wiuddruck  ist  >)oi  bolayteter  Brücke  mit  160kg  (qin  1  niid 
nöthigenialis  bei  unbelasteter  Brücke  mit  250  kg  (q.m>  iu  Kechuung  zu 
stellen.  Die  AngrifTsfläohe  ist  schfttsnngsweise  an  bestimmen;  sie  be* 
träpt  bei  Fach wcrkslirücken  in  qm  etwa:  1 -|- 0,04  L.  Für  den  Eisen- 
bahnzug nimmt  man  ein  Rechteck  Ton  3'"  Höhe  tHier  S.O.  au.  Vielfach 
rechnet  mau  mit  einem  Druck  Yon  700—800  kg  (m)  eiuschl.  der  durch 
Seitenschwanknngen  und  Bremsen  der  Fahrsenge  entstehenden  Horiaontal- 
kräfte. 

Bei  Drticken  mit  oben  liegender  Falirbiiliii  und  mit  uur  einem  Wlnd- 
verbande  iu  Höhe  des  Untergurts  iat  die  durch  den  Wind  hervor- 
gebrachte VergrOsserung  der  senkrechten  Belastung  des  einen  Haupt- 
träger?  zu  borilcksichtigon,  sobald  sie  den  Werth  von  lO^Vo  Be* 
lastung  durch  £tgengewicht  und  Verkehr  überschreitet. 

b)  Strassenbrücken. 
Verkehrslast.  Die  Belastung  wird  auf  je  10™  von  einem  Fuhr- 
werk mit  4™  Axabstand  und  8  t  Axbelastung  gebildet.  Fttr  Land- 
■trassen,  die  keinen  schweren  Verkehr  erhalten,  nimmt  man  Fuhrwerke 
mit  3"  Axabstand  und  6  t  Axbelastung  und  6™  Abstand  der  Fuhr- 
werke. Bei  Brücken  bis  6"^  Breite  rechnet  man  auf  2  Wagen  neben- 
einander, bei  grösseren  Breiten  kann  man  auf  je  3^4"*  weite  einen 
belasteten  Wagen  Yon  ^^Ü^^  Breite  und  daneben  Menschen  annehmen. 
Bei  Brücken  von  grösserer  Spannweite  als  20™  gibt  Menschengedränge 
eine  stärkere  Belastung  als  Fuhrwerke.  Die  Belastung  durch  Fuhrwerke 
kann  man  auch  durch  gleichförmig  yertheilte  Last  ersetsen,  welche  in 
kg  fQv  1  an  beträgt: 

BOOO 

1.  -»r  •  2000 

«  schwere  Wagen  p  =  440  -] — 

800 

«  leichte  Wagen  .  .  •  •  .  .  ,  p:.^4S0-| — ^ 

Die  Belastung  durch  Menschengedränge  beträgt  rd.  400  kg  pro  qm, 
bei  Brücken  in  einem  Dorfe  300  kg,  in  einer  Stadt  bis  600  kg.  Eine 
Chansseewalze  wiegt  4000—6000  kg  pro  m  Walzenhreite  und  eine 
Dampfstraesenwalae  bei  2,0—2,6^  Axabstand  10,000—15^000  kg  pro  m 
Walaenbreite. 

Strasse  nbrückenbelastuugen  in  Frankreich. 

Bei  3,8—4*"  liroite  300  kf?  pro  qm,  bezw.  8  t  bei  2axi(?on  und  C  t  bei 
laxigen  Wagen.  Bei  kleinereu  Brücken  wird  eine  Belastung  vuu  400  kg 
pro  qm  zu  Grunde  gelegt. 

Für  Militärfuhrwerke,  welche  von  C  Pferden  gezogen  werden,  wird 
auf  militäriacheu  Brücken  eine  Belastung  Ton  225  kg  pro  qm  und 
2800  kg  Baddruck  angenommen. 


fttr  sehr  sohwere  Wagen 


p=:=450  + 


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42 

VorBohriften  für  den  Bau  der  netten  eiaernen  Ulieinbrflcke 

in  Mannheim. 

Maximal ^tcic^nincr  der  Zufahrten   IrS^/o 

lUcite  der  Ürückenfahrbuhii   10 — 11™ 

Breite  der  beiderseitigen  Gehwege  je   3,6" 

Lichte  Höhe  zwischen  Fahrhahn  und  den  oberen 

Querverbindungen  mindestens   4,8™. 

Als  Belastung  wurden  hiebet  lolgende  Werthe  in  Bechnung  ge- 
nommen: 

1)  für  den  Hanpttrftger  480  kg  pro  qm  Brückenbahn  einBchlieasUeh 

der  Gehwege  ; 

2)  für  die  Fahrbahiitheile  nebeneinander  fahrende  4rädrige  Wagen 
von  je  3  t  Kaddruck,  3™  Axstand,  1,2™  Spurweite  und  2,6"*  Breite  der 
Ladung.  Als  schwerstes  Fuhrwerk  ein  Wagen  von  5  t  Raddruck, 
4"^  Axstand,  l,Ti^  Spurweite  und  2,7"*  Breite  und  daneben  Menechen* 
gedränge  mit  480  kg  pro  qin  Belastung. 

Für  Oehwegtheile  560  kg  pro  qm  Wegfläche,  für  den  Winddruek  die 
Grenzbelastimg  bei  belasteter  Brücke  au  160  kg  und  bei  unbelaateter  sa 
2(S0  kcj  pro  qm. 

£ i gangewichte  der  I^'ahr bahnen. 

Bohlenbelag   110—200  kg  pro  q.m 

Holapflaater  auf  Bohlen  «....•.  800-^0  «e    «  « 

«  «  Bisen   400—500  «     «  « 

Beton  auf  Eisen   400 — 500    «     «  ■«« 

SteiüpÜastor  auf  Bobleu  oder  Eisen .   .  700— «900   «     <«  ■« 
4t  «  Ziegel gew<)lben  .  .  .  900 — '1200  «     «  « 

Das  Eigengewicht  der  Träger,  Fahrbahn,  Yersieifnng^n  und 
Coläu'.lor  heträgt  für  1  qm  (Brückentireite  einschl.  t^er  "Fnss-vrnge)  in  kg 


Fahrbahn. 

Wagen 

sehr  schwer. 

schwer.     |       leicht.  ^ 

Sehr  schwer  .... 
Schwer  ....... 

980- 
640- 
460- 

1-41 
-3,5  1 
-81 

87ü  -h  3,5  1 
580  -j-  3,2  1 

410  4- Ml 

760  -f-  3,3  1 
530  -h  3,0  1 
860  4-3,71 

wobei  die  Fahrbalm  aus  Schotter  auf  Steinplatten  oder  Steinpflaster 
auf  Bisen  mit  sehr  schweif'  aus  Holzpflaster,  Beton  oder  Schotter  auf 
Bisen  mit  schwer  und  TTf  lz]if!aster  auf  i'uhle.ii  mit  leicht  bezeichnet  ist. 
Na  ch  E  II   e  B B  e  r  pro  qm  (die  Brückenbreite  von  Trägermitte  au 

Trägermitte  gerechnet)  iu.  kg 

1)  für  Landstrassenbrttcken  m.  dopp.  Bohlenbelag   p  =  106  -1-8/31  +  0,02 1^, 

2)  «  «  «  BeschottPTnn?^  .    .   p  =:  125 -f  2,8 1  4- 0,026 1', 

3)  «  Stadtgtrassenbrückea  «  dopp.  Bohitiibolag   p  =  155 4- 2,71 -f- 0,021 

4)  «  «  *  Besch  Otter  iing  .    ,   p  =  17ü -i- S^äl -f- 0,ü2di2, 

5)  «  «  «Pflasterung  .  .  .  pa;sl804-^Tl«4*O/»S8]F, 
wobei  die  Terkehrslast  bei  1)  u.  S)  fur  die  Fahrbahntrftger  ein  Wagen 

mit  10  t,  für  die  Haupttrftger  860  +  ^^  kg  für  1  qni,bei3)-5)  20 1,  beaw. 


440  + 


1400 
1 


kg  füv  1  qm  angenommen  ist.  Zniftssige  Inanspruehiiahme 


durch  Verkehr  600  kg,  durch  Bigengewicht  1200  kg  für  1  qom. 

Für  die  Zoreseisen,  Buckelplatten  ist  pro  qm  Überdeckte  Flftehe  be- 

2)  65  kg,  bei  4)  und  5)  80 — 90  kcr  zuzuschlagen. 

Werden  an  die  Hauptträger  noch  Fusssteige  angehäugt,  so  ent> 
Spricht  deren  Biseugewicht  (incL  VerstArkung  der  uuptträger,  aber 
excl.  Geländer)  pro  qm  einer  Belastung  bei  1)  und  2)  p  =  604«2,8i,  bei 

8)  4)  und  6)  p  =  80  4-2,71. 

Die  Berechnung  des  Materialbedarfs  für  den  eiserneu 
Ueberbau  von  geraden  Strassenbrüoken  bis  su  10"^  Spannweite  ist  tob 

IToffmnnn  im  Contralblatt  der  BauverwaltuuR  von  1887,  S.  333  u.  f.  für 
verschiedene  Belastungen  in  sehr  ansfUhrlicher  Weise  durchgeführt 
worden. 

Nachstehende,  von  Bheinhard    ausgeführte  Vieinalstraesen* 

brücken  habon  ciiipn  "Bolag  von  zusmuniPii  i:'''"'  starken  impr&g- 
nirten  Bohlen.^  Als  Belastung  sind  Fuhrwerke  von  1,5—2,5  t  KadLinick 
und  8"*  Azentfletnung  und  MenscheDgedränge  von  360  kg  pro  zvl 


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48 


Ortinde  gelctyt.  Es  bezeicfmet  1  die  licTito  "Weito  zwischen  den  Pfeiler- 
kanten,  b  die  Breite  zwischen  den  Trägermitteo,  g  das  Qesammt- 
eUftngewieht  pro  gm  dm  hiernaeh  bwohneten  Grundfläche. 


Käme 

Kad- 

Form  der 

O 

be« 

X-i  AD  VU 

8 

itAV  Hfll  nlPA 

Hanptträger. 

lastnnff. 

*  VW  W  «a «ULK* 

ffewiolit. 

■B  w  Vv  <wMy> 

m 

m 

t 

kg 

kg 

Neckarbrücke  bei 

Lustnau  .... 

Sohwedlerir. 

48,9 

6,39 

9/5 

56700 

211/6 

Nagoldbrücke  bei 

Kentheim  .  .  . 

Tarabelträger. 

36,0 

3,6 

2,0 

26970 

116/7 

Kocherbrttcke  bei 

Abtsgomttud  .  . 

Parabelsegment 

20,0 

3,65 

2^ 

7690 

104 

SchuRHonbrücke  b. 

Duriesbach  *)  . 

Parabelträger. 

1G,4 

4,0 

2/0 

6200 

95 

Bothbrdoke  bei 

Wielandsweiler 

Halbparabeltr. 

13^ 

8/5 

1,5 

4240 

90 

Die  Kosten  haben  bei  obigen,  thcilwciae  von  den  Eisenbahnstationen 
bis  J6U  15  km  entfernt  liegondea  Brücken  28,13—33,50  Mk.  pro  100  kg 
SchmiedciäüUi;  22—25  Alk.  pro  lüO  kg  Gusscisen  und  60  Mk.  pro  100  kg 
GnssBtahl  betragen. 

c)  A  !  ]  p  r>  m  e  i  n  e  8. 
Minunalmaasse  für  Weg-Unterführungen 

lichte  Weite: 

Feldwege   8/80™ 

Chausseen  mit  nicht  grosser  FreQtiena        4,7 — 5,5"^ 

Frequente  Chaus.seeu   5/6 — 7,5'" 

Dorfstrasson   4,2— »S/O*** 

Trftger  ans  2  Ternieteton  ISisenbahnscblenen,  Ton  denen  die  oberste 
gleichzeitig  FahrschionC)  nicht  Über  1,5"*,  gewalzte  Z  nicht  über  6^,  ein» 
fache  Blech-träger  nicht  über  15™  Spannweite  angewandt. 


lichte  Höhe 
8/80« 

4,7—5,0™ 
4,7—5,0™ 
4,0—4,5™ 


Eisenbahnschienen 

Yon  dnrchBchnittlich  9,15^™ 
Basis,  5,5^™  Kopfbreite 

1  nnd 

einer 

Höhe 
in  cm 

Gewicht 
pro  Meter 
in  kg. 

Wider- 
stands- 
moment. 

Bemerkung. 

10,5 

11,8 

13 

23,5 

26/2* 

47,0* 

26,1 

29,8 

32,6 

42,8 

66/2* 

85,6« 

90 
117 
140 
37Ü 
412* 
1044* 

Die  mlt*be- 

zeichn.Zifforn 
beziehen  sich 
auf  2  anfein* 
andergenie« 
tete  Schienen 

Trftgheitsmoroente  der  Bleohtrttger,  bestehend  ans  Stehblech,  ange- 
nietrton  L-Eiseu  nnd  aufgelegten  Lamellen  sind  nachstekenden  Tabellen 

zu  entnehmen. 

Tab.1**).  Trftgh,-MonL.  d.  Stehblechs  n.  d.  4  L-Miseu  (Biquadrat  dm.) 


Höhe  des  Trägers  in  mm. 

400  ! 

500 

600 

700 

800  {  900 

1000  1  1100  1  1200 

,  1300  t  1400 

10™™  \ 
Stebpl.j 

0,5333 

1,042 

r 

1/800 

2/858 

4,267 

6,075' 

8/888 

11/09 

14,60 

18/81 

22,87 

L-Sisen 

6 

0,9235 

1,492 

2,197 

3,039 

4,018 

5,134 

6,387 

7,776 

9,302 

11,96 

12,70 

60  8 

1,200 

1,942 

2,863 

8,964 

5,244 

6,702 

10,16 

12,15 

lti,t)'J 

10 

1,401 

2,309 

3,497 

4,B4a 

ü,413 

8,2Ü1 

10,21 

12,44 

14,80 

17,5G 

•Ji),U 

7 

1,144 

l,öi>4 

2,730 

3,791 

5,018 

6,416 

7,983 

9,731 

11,05 

13,73 

15,99 

65  9 

1,435 

2/880 

3,443 

4,774 

,  6,322 

8,088 

10,07 

12,27 

14,69 

17,33 

20,19 

11 

1,712 

J/784 

4,118 

5,718 

7,671 

1  9/690 

12,07 

14/71 

17/62 

20/78 

24/21 

*)  Hier  ist  die  untere,  bei  deu  übrigen  Brucken  die  obere  Clurtuug 
gekrümmt. 

**)  Aua  dem  Handb.  d.  Tug.-Wissensch.  Brflckenban;  Steiner, 
Constr.  d.  eisernen  Balkenbrücken. 


44 


Höhe  des  Trägers  in  mm. 
400  1  600  I    600  I   700  I   800  |  900  |  1000  |  1100  j  1200  |  1800  |1400 


7 

70  9 
11 

8 

75  10 
IS 

8 

80  10 
12 

9 

90  11 
13 

10 
100  12 
14 

10 

110  12 
14 

11 

120  13 
16 

12 

130  14 

16 

13 

140  15 
17 

14 

160  16 
18 


1,220 

1,536 
1,833 

1,469 
1,796 
2,106 

1^64 

1,901 
2^32 

1,915 
2,293 
2,666 

2,303 
2,710 
8,101 

2,491 
2,934 
3,361 

2,913 
8,382 
8,888 

8,763 
3,860 
4,325 

3,666 
4,337 
4,884 

4,308 
4,843 
6,360 


1,982 
2,499 
2,988 

2,393 
2,930 
8,443 

2,537 
3,109 
3,668 

3,141 
3,769 
4,373 

3,795 
4,475 
6,131 

4,119 
4,862 
6,580 

4,837 
6,627 
6,892 

5,596 
6,431 
7,239 

6,198 
7,271 
8,1S0 

7,228 
8,144 
19,033 


2,930 
3,698 
4,427 

3,544 
4,344 
6,112 

3,763 

4,017 
5,438 

4,675 
5,617 
6,624 

5,667 

6,692 
7,082 

6,167 
7,289 
8,876 

7,265 
8,468 
0,626 

8,430 

9,701 
10,93 

9,425 
11,00 
12,80 

10,95 
12,36 
13,72 


4,065 
5,132 
6,150 

4,922 
6,039 
7,111 

5,232 
6,425 
7,574 

6,517 
7,836 
9,110 

7,919 

9,359 
1 10,76 

8,635 
10,22 
11,75 

10,20 
11,89 
18,68 

11,86 

13,66 
15,41 

13,35 
15,52 
17,88 

16,47 

17,47 
119,42 


5,386 
6,803 
8,156 

6,527 
8,013 
9,442 

6,945 

8,533 
10,06 

8,666 
10,48 
12,13 

10,55 
12,48 
14,35 

11,52 
13,64 
15,70 

13,63 
16,90 
18,11 

15,88 
18,31 
20,67 

17,96 
20,84 
23,84 

20,79 
23,50 
26,14 


6,893 
8,709 
10,45 

8,360 
10,27 
12,10 

8,900 

10,94 
12,91 

11,12 
13,39 
16,68 

13,56 
16,05 
18,46 

14,83 
17,57 
20,22 

17,57 
20,51 
28,87 

20,50 
23,64 
20,70 

23,27 
26,95 
80,21 

26,92 
30,44 
33,88 


8,587 
10,85 
13,02 

10,42 
12,80 
15,10 

11,10 

13,65 
16,11 

13,89 
16,73 
19,47 

16,95 
20,07 
23,09 

18,56 
21,99 
26,33 

22,01 
25,71 
29,81 

25,72 
29,67 
33,52 

'29,27 
33,86 
87,96 

33,84 
38,28 
42^62 


10,40 

13,23 
15,88 

12,71 
16,62 
18,42 

13,64 

16,06 
19,67 

16,90 
20,43 
28,79 

20,73 
24,54 
28,25 

22,71 
26,91 
31,01 

26,96 
31,49 
86,92 

31,53 
36,88 
41,12 

35,97 
41,57 
46,6« 

41,67 
47,03 
62,39 


12,53 
15,84 
19,02 

15,22 
18,71 
22,08 

16,23 

19,97 

23,58 

20,34 
24,51 
28,56 

2438 
29,46 
33,92 

27,27 
32,33 
37,26 

32,41 
87,87 
48,20 

37,93 
43,78 
49,50 

43,36 
50,06 
66,16 

60,09 

56,70 
63,17 


14,78 
18,69 
22,45 

17,96 
22,09 
26,06 

19,16 

23,57 
27,85 

24,03 
28,96 
33,74 

29,41 
34,84 
40,12 

32,26 
38,26 
44,10 

38,37 
44,84 
51,16 

44,93 

51,88 
53,66 

51,45 
59,36 
66,60 

59,42 
67,27 
74^6 


17,22 
21,78 
26,15 

20,03 
25,74 


22,8S 

27,48 
32,47 

28,03 
33,78 
89,87 

34,38 
40,6« 
46,84 

37,67 
44,68 
51,51 

44,82 
62,49 
69,79 

52,53 
00,66 
68,60 

160,23 
69,44 
76,94 

78,76 
87,77 


Tab.  2.   Trägheitsmoment  der  Lamellen  bei  10™™  Breite. 


Jiamel- 
len-H. 
in  mm. 


400  I  500  1  600 


Hohe  des  Trägers  in  mm. 

700  1  800  1  900  I  1000  i  1100 


1200  i  1300  I  1400 


8 
9 
10 

11 

12 

13 

14 

15 

16 

17 

18 

19 

20 

21 

22 

23 

24 

26 

26 

27 

28 

89 

80 


0,0666]  0,1032 
0,0753,0,1166 
0,0841  0,1301  i 
0,0929  0,1436, 
0,1018  0,1573 
0,110910,1711 
0,1200  0,1850 
0,1292  0,1990 


0,1385 
0,1479 
0,1573 


0,2131] 
0,22731 
0,24161 


0,1478  0,2005 
0,1609,0,2262 
0,1861 '0,2521 
0,2053  0,2781 
0,2248  0,3042 
0,2443  0,3305 
0,2639  ;0,3569' 
0,2837  0,3885 


0,166910,2560 
0,1765  0,2705 
0,18631 0,2852 { 
0,1961  0,2999| 
0,2060  0,3148 
0,2160,0,3297 
0,2260  0,3448 
0,2362*0,8600 
0,2465  0,3753 
0,2568  0,3007 
0,2673,0,4062 
0,S778|0,4218 


0,3036 
0,3237 
0,3438 

0,3041 


0,4102 
0,4371 
0,4641 

0,4917 


0,3845  0,5185 
0,4051  |0,54G0 
0,4257|0,5786 
0,4466  0,6013 
0,4675  0,6292 
0,4885  0,6573 
1 0,5097 1 0,6865 
0,5311  0,7138 
0,5525  0,7423 
0,6741^0,7710 
0,595810,7998 


0,2611  0,3279 
0,2946,0,3718 
0,3281  0,4141 
0,3618,0,4565 
0,3957  0,4991 
0,4297,0,5419 
0,4639 10,5848 
0,4982  0,6280 
0,5328  0,6713 
0,5674.0,7148 
0,6032 1 0,7685 
0,6373  0,8024 
0,6725  0,8405 
ü,7UÖÜjO,8üÜÖ 
0,7484  0,0868 
0,7791 '0,9799 
U,B150  1,025 
0,8510  1,070 
0,887311,115 
0,9236  1,160 
0,9002  1,206 
0,9969 1 1,262 
0,084  1,298 


0,4064 

0,4581 

0,5101 

0,6622 

0,6145 

0,6670 

0,7198 

0,7727 

0,8259 

0,8792 

0,9328 

0,9866 

1,041 

1,095 

1489 

1,204 

1,259 

1,314 

1,306 

1,424 

1,480 

1,536 

1,592 


0,4911 

0,5535 

0,6161 

0,6789 

0,7420 

0,8052 

0,8686 

0,9325 

0,9964 

1,061 

1,125 

1,190 

1,255 

1,320 

1,885 

I,  451 
:  1,516 
,1,582 

I I,  649 
1,715 
1,782 
1,849 
1,910 


0,5837 

0,0578 

0,7321 

0,8066 

0,8814 

0,9564 

1,032 

1,107 

1,183 

1,259 

1,886 

1,412 

1,489 

1,666 

1,643 

1,720 

1,798 

1,876 

1,95« 

2,033 

2,112 

2,191 

S;,270 


0,0844 

0,7711 

0,8681 

0,9453 

1,033 

1,121 

1,209 

1,297 

1,386 

1,674 

1,564 

1,653 

1,743 

1,832 

1^28 

2,013 

2,104 

2,195 

2,286 

2,377 

2,489 

2,561 

12,664' 


0,7930 
0,8934 
0,9941 
1,095 
1,196 
1,298 
1,400 
1,502 
1,604 
1,707 
1^0 
il,913 
2,017 
2,120 
8,224 
2,329 
2,434 
2,539 
2,644 
2,749 
2,875 
2,961 
8,068 


Digitized  by  Qo 


Tsb.  3.  ITietlooh-Abzn e  fOr  ein  Niet  von  10<°'<>  Durchm. 


45 


SUrke 

nUDQL 

400  i 

6 

0,0233 

7 

0,0270 

8 

0,0307 

• 

10 

0,0380 

11 

0,0416 
0,0462! 

12 

0XM87' 

14 

0,0522 

16 

0,0556 

16 

0,0590^ 

17 

0,0094 
0,0067; 

18 

19 

0,0800 

I 


HÖho  des  Tragers  in  mm. 

700  1  800  I  900  j  1000  |  1100  |  1200  |  1300  \  1400 


0,0366 
0,0425 
0,0484 
0,0642 

0,0600 
0,0691 
Ü,0715 
0,0771 
0,0827 
0,0882 
0,0937 
0,0992 
0,1046 
0,1100| 


0,0529 
0,0615 
0,0701 
0,0786 
0,0870 
0,0964 
0,1037 
0,1120 
0,1202 
0,1284 
0,1365 
0,1449 
0,1525 
0,1604 


0,0722'0,0946  0,1199  0,1482 
0,0840 10,1101  0,1396:0,1726 
0,09&8j0,1256j0,l&91|0,1968 
0,1074  0,1408! 0,1786 10,2210 
0,1190  0,1560  0,1980  0,2450 
0,130610,1712  0,2173  0,2690 
0,1420  0,1863:0,2366  0,2929 
0,1684  0,2013|0,2667|0,8166 
0,1647  0,2163  0,2748  0,3403 
0,1760  0,231 1  0,2937  0,3639 
0,1872i0,2459<0,3126 
;o,1968|0,fl60o|0,0814 
0,2094  0,2752' 0,3501 


0,1795,0,2138 
0,2091  0,2491 


0,2512 
0,2926 
0,3339 
0,8783 


0,2385  0,2841 
0,2618  0,3192 
0,2970  0,3540  0,4194 
0,3261 '0,3888  0,4569 
0,3648 10,4234.0,4977 
04840  0,4670  0,6888 
0,412810,4928  0,5788 
0,4415  0,6206  0,6192 
Ü,47üli0,ö008  0,6695 
04969  0,004810,0996 


0,3873 
04107 

0,4340  0,5260  0,6288  0,7396 


|0,2203|0,2898|0,36d7|0,4ö72|0,ö5öl|04626|0,7796| 


0,2916 
0,3396 
0,3876 
0,4364 
0,4830 
0,5306 
0,6780 
0,6262 
0,6724 
0,7194 
0,7662 
0,8189 
0,8696 
0,9060 


■m 


PaTftbeltrftgeT.  Bei  voller,  gleiohm&ssig  TertheÜter  Belastung 
keine  Beanspruchung  der  Diagonalen.  Gegendiagonalen  nOtliig.  M*ieiiftl* 

YOrbrauch  geringer  als  für  Parallelträger. 

Ist  die  Tr&gerhöhe  in  der  Mitte  =  h,  so  ist  die  Höhe  der  mteo 
Vertioalen  bei  einer  graden  Ansahl  der  Felder,  also  N  =  2n 

m(2n— m)  . 

=  ^ 

und  bei  einer  nngradon  Ansahl  der  Felder,  alio  N  s=  8n— 1 

"  n(n-l) 

Schwedler'scho  Träger.  Es  sind  wie  bei  Parellelträgem  nur  in 
den  Mittelfeldern  Gegendiagoualen  nOthig.  Die  Annahme  einer  oon- 
•tanten  Y erkehrslast  pro  L&ngsmeter  iat  bei  Berechnung  der  Porm  niobt 
■nlässig. 

Paulische  Träger.  Wenn  der  ganse  Trftger  gleiohmässig  belastet 
ist,  sind  alle  Gartnugaglicder  gleich  ctark  beancpmoht.  Doppeltes  System 
mit  gekrenxten  Diagonalen.  MaterlalTerbrancn  grOster  als  für  Parallel- 
träger. 

Träger  mit  oonstanten  Maximalbeansprnchungen  einer 
Ourinng.  Hil  einfaehem  System  eireiobbaiv  Gewöhnlich  eme  Onriimg 
horisontai,  die  andere  Yon  constantem  Qnersclmitt 

Bogenträger.  Bei  3  Gelenken  sind  die  Beansprachnngen  ohne 
Klasticitätstheorie  bestimmbar,  Tomperaturänderungen  und  geringes  Aus- 
weichen der  Widerlager  unschädlich,  dagegen  die  Einwirkung  der  Stösse 
besondeis  nngOnstig  ftlr  das  Soheitelgelenk. 

Oontinnirliche  Träger.  Yortheile:  Maierialexspavniss,  kleine 

Einsenkung,  leichte  Aufstellung,  geringe  Dimension  der  Zwisohenstfitzen. 
Nachtheil:  ungOnstiger  Einfluss  unbeabsichtigter  Aenderongen  der  Stüts- 
höhen,  besonders  bei  schlechtem  Fundamentboden. 

Gerber'sche  Träger.  Es  soll  dieselbe  Materialersparuibs  wie  bei 
eontinnirUehen  TrAgern  erreicht,  der  Binflnss  nnbeabslohtigter  Senkungen 
der  Stiltaen  aber  Termieden  werden. 

TrftgerhObe.  GewOhnlieh  \  1  bis  \  1,  nicht  gern  unter  ~  1,  bei 

10  8  10 

hohen  Fachwerkträgern  mit  untenliegender  Fahrbahn  wo  möglich  so, 
dass  eine  obere  Quenrerbtadung  angebracht  werden  kann. 

Zulftssige  Beanspruchungen  in  kg  (qcm)« 
a.  Glieder  der  Hauptträger  aus  Plnsselsen: 

Stützweite  über   10      20      40      80      120  160°*. 

Beanspruchung : 

ohne  BOeksioht  auf  Winddruek  .    800    860    900    960    1000  1060», 

mit  Rücksicht  auf  Winddruck  .    .  1000—1300. 

Bei  Schweisaeisen  sind  diese  Werthe  um  10%  zu  errnftssigen.  Bei 
DruckgUedern  ist  nach  der  Enler'sohen  Formel  eine  6  fache  Sicherheit 
gegen  Hecken  naohauweisen. 


y    jd  by  Google 


46 

b.  Yollwandige  Tr&ger: 

Hauptträger  aus  Mmeotteii  •  .  .  •  750 
«  «    SchweiBseisen ...  700 

Qtigt-  Tind  Ljiuyfaträger.  Bei  vorhandenem  Schntterbett  anf  der 
Brücke  die  gieicheu  Beanspruohur  gen  wie  bei  voUwaadigeu  Haupt- 
trägem. 

Bei  Quersohwellen  auf  Längsträgem 

bei  Flii3spise:i  .  .  .  700, 
"bei  Scinvc  isseiBen  .    .  650. 

Bei  uumittelbarer  Auflagerung  der  Sohieueii  auf  den  Läugsträgeru 
oder  Querträgern 

bei  Fluaseisen  .  •  .  650, 
bei  Schweisseiaen  .  •  600. 

o.  Wind-  und  Sckverbände: 

bei  Flugseisen  .  .  *  1000, 
bei  fiohweiBseisen  •  .  900, 

jedoch  Bind  bei  den  W ind verbänden  Flaoheiaen  schwächer  80. 10™*°  und 
bei  den  Eckverbänden  Winkelei8<*n  schwricbcr  als  70  .  70  .  10"*"^  zu  ver- 
meiden. Eckvexbände  sind  stets  und  Windverbäude  thunlichst  aus 
steifen  Stftbeu  su  bilden.  Es  gentigt  der  Nachweis  einer  sweifaohen 
Kuicksicherheit,  wenn  die  Stäbe  paarweise  angeordnet  und  so  ange- 
schlossen Bind,  dass  der  auf  Zvig  beanspruchte  Stab  bei  Aasbiegen  des 
Gegenstubea  die  Kraft  allein  Übertragen  kann. 

d.  Nietverbindungen: 

Als  Scherspannung  zur  Yerbinduijg  von  Hanptträ gertheilen  dienen* 

den  Niete  sind  die  unter  a.  angegebenen  Weithe  snlässig.  Ebenso  bei 
den  Nieten  der  Wind-  und  Eckverbände.  Tür  die  zum  Anachlusa  der 
Längs-  an  die  Querträger  und  der  Querträger  an  die  Hauptträger 
dienenden  Niete  sind  die  SoherspannniigeH  höchstens  gleich  den  unter 
1).  angegebenen  W»  i  tlion  zu  wählen.  Der  Lochleibungsdruck  darf 
höchstens  den  doppelten  Werth  der  Scherspannnng  erreichen.  Jeder 
Anschluss  eines  zur  Uebcrtraguug  wesentlicher  Kräfte  dienenden  Stabes 
muss  bei  Flaoheisen  mind.  2,  bei  Winkeleisen  mind.  8  Niete  enthalten. 

e.  Auflager: 

In  den  GusastUckcn  der  Auflager  soll  die  äusserste  Faserscbicht 
höchstens  einen  Zug  von  250  kg  (qcni)  nnd  einen  Druck  von  600  kg  (qcm) 
erhalten.  Der  Druck  in  der  Cenientfuge  soll  15  kg  (qcm)  und  bei  Pendeln 
fOr  1  cm  Höhe  und  Lftnge  22,5  kg  nicht  ttberschreiten. 

Nietvorbiiidun«?.  Nieten  wirken  liauptsächlich  durch  Reibung; 
bei  der  Berecliuung  der  Nictanzahl  wird  jedocli  diese  vernuchlässigi 
ond  nnr  die  Schubspannung  im  Nietquorschnitt  und  der  Iiochwandungs- 

druck  des  Niets  in  Betracht  »gezogen.  Bezeichnet  t  die  Scherfestigkeit, 
8"  die  luauppiiiciiDHhnie  auf  Druck  in  der  Lochwandiing,  S  die  Spann- 
kraft, d  Nietdurchmessor,  J  Blechdioke,  dann  ist  fUr  einachnittige 

_S   g 

Niete  die  Anzahl  der  erforderlichen  Nieto  n  —  d'^U  ,    oder  n«  = — = — -* 

—  i 

woTon  der  gr&ssere  Werth  an  nehmen  ist. 

Die   StArke    der    Niete    beträgt    fOr   Hanptträger    2,5~3<=%  für 

Schwellen-  und  Querträger  2—2^*^"'.  Entfernnnp  der  Niete  2,5  —  3  d  von 
Mitte  zu  Mitte  und  1,5—2  d  von  Nietmitte  bis  Blechruud.  I)ie  Stärke 
mehrerer  zusumnien  zu  uieteuden  Lagen  nicht  Uber  2,5 — 4  d. 

Bei  der  Querschuittsberechnung  werden  in  Druck-Querschnitten 
Nietfltohen  nicht  abgezogen,  bei  Zug-Quersobnitten  werden  die  in 
diesem  Querschnitte  liegen  den  Niete  in  Abaug  gebracht. 

Sndwiderlager  so  berechnen,  dass  die  sttlttssfge  Draokbean- 

spruchung  der  Mauersteine  (cfewöhnlich  8—10  kg  pro  qcni)  tind  des 
l^undameutbudeus  (bei  diroctor  Fuiidirtni;.:  niei«t  2,5 — 5  kg)  nicht  über- 
schritten und  womöglich  Zugbeansprucimugeu  im  Mauerwerk  vermieden 
werden. 

Zwisoheupf eiler  erhalten  eine  obere  Stärke  b 

b  sss  1»  4-  0,03  1  für  1  ^  60"» 
b  =  a»4-0,01 1  fttr  1 1 60». 


.  d  by  Google 


47 

Bei  grossen  liüheo  (von  etwa  10'"  aa)  ist  der  Ajilauf  mit  Kücksioht  auf 
di0  B#aiuprnobuug  def  MAoerstaine  su  berechnen  und  der  Winddmok 
sa  berftoksichtigen. 

Die  vortheilhaf teste  Ansahl  n  der  OeffbttDgen  bereohnet  sieb 
nach  Karen  ans 


ssl  ^0,004874»  4-  4^  V^"^) 


wo  1  die  Gesammtläugc  lu  m,  k  Preis  für  1  kg  Schmiedeeiseu  iu  Mark, 
P  Preie  einee  ZwlBohenpfeilere  in  Mark. 

Iiagerplatten  sollen  so  gross  sein,  dass  der  Anflagerslein  nieht 

übermässig  (je  nach  Stehiart  uicht  über  30— r»0  kg  pro  qcm)  beansprucht 
wird.  Winkier  pinptielilt  folgende  empirische  F^rinoln,  worin  1  Spann- 
weite, hl  Breite  der  Gurtuug,  a,  b,  d  JLiüuge,  lireitc  und  l>icke  der  Platte, 
alles  in  ro. 

Einfache  Träger  .  .  .  a  -  0,3i>  -f  0,007  1  1  eiiif.  GurtuD«  b  =  1,60  bj 
Contin.  Tr.  Widerlager  a  =  0,27  -j-  0,()0(;  1    D'jppelgurtg.  b  =  1,25  b, 

«        «  Zwiöchenpf.  a  =  0,45  -|-  ^/OIO  1        meinem  .  .  d      0,04  4-  0,009  1. 

Walzen.  Wenn  1  die  Spannweite  in  in,  d  der  Durclimesber  und  a 
die  Läuge  der  Walzen  in  eiu,  A  grösster  Anfiagerdruok  in  t,  s  zu- 
lässige Beanspruclinn^'  des  Wal/enmaterlals  in  t  pro  qcm,  u  Anzahl 
der  Walzen,  so  kann  mao  setzen: 

nss  - — ^  f,     Zwisohenpfeiler  eontin.  Träger  n  =  — — — — 
ay/dss  ay/ds^ 

far  eingleisige  Brücken  d  ^  10  -h  0,10  1  a  =  10  -f-  0,7  1 

«   zweigleisige     «       d  -   10  +  0,13  1  a  =  10  -j-  1,1  1. 

Pendel.  Bei  gloichou  Bozeichnungen  wie  Torstehend  und  c  für  die 
Pendeldicke  oben  utul  unten  set^t  Winkler: 

für  Fisch  bauchträger  c  =  2,6  -f  0,070  1 

für  andere  Träger  incL  Bogentr&ger  o  =:  8^3  4*  ^«^^  ^ 

für  eingleisige  Brücken  1   für  zweigleisige  Brttcken 

d  ^  15  -I-  0,10  1  '  d  =  15  -f  0,20  1 
Einfache  Träger  .  .  .  n  =  ^,0-4-  0,045  1  (  n  —  4,5  -f-  0,046  1 
Contin.  Träger  VViderl.  n  =   3,0  -j-  U,U30  1     ■     n  —   4,5  4-  0,030  1 

n  s   0,0  +  0/>46  1. 


m  «      Kndpfl.  n  =  6,0  -j-  0,046  1 

Zur  Berechiioiig  von  Pfeilcrdimensioiicnt  namentlich  bei  Mittel- 
pfeilern  grosser  Strombrttcken,  hat  Vränkel  nachstehende  Formel  auf* 
gestellt,  welclie  jedoch  nur  für  Strassenbrücken  bis  zu  60"*  Spannweite 
anzuwenden  ist. 

b  =  0,26  4-  0,001  .  1  —  0,00058  12  +  0,0009  v  .  h,  .  1  Meter. 

Hierin  bezeicnnet  b  die  obere  Pfeiler  breite,  I  die  Spannweite,  ▼  die 
l^röHsto  Ilnchwassergeschwindigkeit,  hi  den  grössten  Hochwasserstand 
Uber  der  Fiusssohle.  Der  letzte  Faktor  fällt  also  bei  Pfeilern  weg,  die 
nicht  in  fliessendes  Wasser  zu  stehen  kommen. 

Für  die  Bestimmung  des  Anlaufs  empfiehlt  sich  mit  Bücksicht  anf 
die  Bf^'Iingung,  dasa  der  Druck  pro  Flilelieuoinheit  in  jedem  horizontalen 
Pfeilerquersohuitt  nahezu  glcicli  nein  soll,  die  Anwendung  der  Formel: 
s  b 

—  ^   ^orin  z  die  horizontale,  y  die  verticale  Coordinate 

b.  s  ' 

der  Pfeüerbegrenzungslinio,  P  den  Druck  der  Brückcnconstruction,  s 
das  Gewicht  der  Vulumeinheit  des  Pleilors  be/eichnet. 

Die  elastische  Durchbiegung  ^  berechnet  sich  nach  Ku- 
gesser, wenn  1  die  Stützweite,  h  =      die  TrägerhChe,  n  die  Anzahl 

der  gleichen  Felder,  k  Spannung  des  Ourtquerschnitts  für  1  qem  in  der 

Trflgermitte  bedeutet 

a)  für  Parallelträger  mit  veränderlichem  Querschnitte 

k  12   /   .   0,32   ,   0,64 .  n\ 

mit  gleichem  Querschnitte 

k       r         .  0,25  .   0,425  n\ 


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48 

'b)  Vflr  I^arftbelträgeF)  wenn  k  die  mittlere  Spannung  der  Gartetftbe 

für  1  qcm  u.h  =  ~  die  Trägerhöhe  in  der  iMitte  bezeichnet 

k  1^  ,  0,7908 

A  = 


El  ist  genflgend,  wenn  die  gMuce  Duxehbiegnng  -— ,  die  eiastiBChe 
und  die  bleibende        der  Spannweite  nicht  Uberschreitet. 

Preise  für  100  kg. 

Stahl.  Fabrikpreis:  Tannebaumstahl  50— -55  Mk^  Bundstabl  60  Mk., 
I'lachstahl  60—65  Mk^  G-usestahl  120  Mk«,  Schienen  ans  Bessemer- 
stahl 24  Mk. 

Walseiaen.  Flachelsen  20  Hk.,  Bund-  nnd  Qnadratelsen  20^86  Mk» 

L-Eisen  11—19  Mk.,  T-Eisen  16— 18Mk,  T-Eisen  15— 25  Mk.,  C-Slsen 
15—20  Mk.,  Wellblech  SO  Mk.,  Bnckelplalten  80  Mk.,  Schienen  neu 

15  Mk ,  alt  8  Mk. 

Schmiedeisen.  Flach-  und  Quadrateisen  30—35  Mk.,  Schraubbulzen  40  Mk., 

Muttern  50  Mk.,  Kiete  20^25  Mk. 
Gneseiaen.  Unterlagsplatten  18  Mk.,  Sftulen  20—26  Mk. 
Zinkblech  66  Mk.,  Blei  45—50  Mk.,  BleirOhien  66  Mk^  Bleibleebe  68  Mk. 

Kosten  des  eisernen  Oberbaues. 

Genietete  Träger,  Gesammtpreis  ohne  Montirnngsgerüst  26—86  M,  fOr 

200  ku;  leisen. 

HölzernesMontirnTi^sgerüst,  Kosten  in  M.r  1,5  P  h, -worin  F  die  Grund* 
fläche  des  Gerüstes  und  k  die  Höhe  desselben  über  Erdoberfläche. 

Montiren  der  Trägertheile,  bei  Brücken  unter  10  m  SttltEweite  2  M.; 
von  10—20  m  Stützweite  3  M.;  über  20  m  Stützweite  4~6  M.  für  100  kg. 
Oelf arbenanstrich  des  eisernen  ITeberbaiies,  2 malig,  kostet  0,5  Mk. 

für  1  qm  und  die  anzustreichende  Plächo  für  100  kg  Eisen  beträgt 

in  qm  X*  s  a  y ,  worin  für  Parallelträger  a  =  13  — 17  und  für  Paoh- 

werkstrtaer  =  10  —  12  anzunehmeu  ist.  Als  Bostschutzmittel  dienen 
die  yon  Dr.  E.  Schaal,  Feuerbach  bei  Stuttgart  fabrizirteu  Antiozyde. 

Kosten  der  Brückenfahrbahn  für  1  qm. 

Dopp.  Bohlenbelag  aus  7  om  starken  eichenen  Bohlen  16  M.;  einf. 

7  cm  st.  eichener  Bohlenbelag  mit  13  cm  hohen  Eichholz-Pflaster  25  M. ; 
desgl.  mit  20  cm  starker  Kiesdcckc  10  M,:  Steinpflaster  18  cm  hoch  4  M. 
Ziegelgowölbe  mit  iCies  12  M.,  mit  hteinpliaster  14  M. 

Kosten  der  Brückenfusssteige  für  1  qm. 

Einf.  4  cm  st.  eichenen  Bohlenbelag  4  M.;  desgl.  mit  8  om  starker 

Asphalt-Abdeckung  10  M. 

Gesammtkosten  des  eisernen  Uebeibaues  nebst  l^'ahrbahn  für  StrAssen» 
brücken  bei  6  m  Breite  für  l  m  Stützweite  in  M.: 

bei  leichten  Brücken  .  •  .  .  200  4-  IQ  1 
«    schweren       «       ....   400  4*  ^  ^ 
(1  Stützwelte  der  Träger  in  m). 
Desgl.  bei  hölzernem  Ueberbau: 

bei  leiclitrr  Fabrbahn    .   .  .   120  4-  10  1 
«    schwerer  ...    180  -f-  12  1. 

Gcsammtkosten  des  eisernen  Ucberbaues  nebst  f  ahrbahu  einer  ein* 
gleisigen  Eisenbahnbrüeke 

bis  10  m  Stützweite  .  .  .  .  300  4-  10  1 
über  10  n         ^  ....    300  +  16  1. 

Desgl.  bei  hölzernem  Ueberbau  160  -f  12  1. 

Auaiuhrlicbe  Angaben  über  Gewinnung,  Eigenschaften,  Fehler  und 
Fälschungen,  Prüfung  und  Abnahme,  Verwendung,  Gewichte  nnd  Preise 

dor  Ki?ioul)alin-Matorialien  findet  man  in  dem  „Wörterbuche  der 
E  i  s c  ji  b a h u -M  a t  e  r  i a Ii o  n  für  Oberbau,  Werkstiltten,  Betrieb  und 
Telegraphier  von  J.  iirosius,  Verlag  vgn  J.  F.  Bergmann. 


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49 

XYII.  Ans  dem  Masehineubau. 

Tm»  ProÜMsor  P.     Lotiow  in  MBiiebai. 

A.  KasoMnentheile* 

Hfteh  Grove. 

NietTerbiiuiuii^ccn. 

Beseichiiet  d  die  Blechstärke,  d  dmi  Nioddurclimesser,  e  die  Nict- 
theilang,  e|  den  Abstand  deg  ^iietmittels  vom  Bleohraud  und  f  das 
YttrlOUfcniss  der  Festigkeit  der  lYietnng  zur  Festigkeit  des  yoUen  Bleohes, 
alles  in  cm  ansgedrliok^  so  nelune  man  b*ei  Haadnietnng 

d  —  — 

04>  4-  <f 


Einfache  V  o  r  n  i  e  t  ii  n  p : 


d 

M 

M 

1,8 

M  : 

M 

e 

«r 

2,33 

3,61 

4,34 

6,14 

6,00 

6,92 

7,91 

«1 
<r 

1,66 

2,06 

2,49 

2,96 

8,48 

4,03 

4,62 

f 

0,62 

0,66 

0,69 

0/11 

0,68 

0,66 

0,67 

Doppelte  Vernietung: 

d  } 

1,6 

2,0 

2,2 

2,4 

T- 

.  e 

MO 

4,4$ 

6,69 

6,89 

8,96 

9,80 

11,45 

1,31 

1,GC 

2,0G 

2,49 

2,06 

3,48 

4,03 

* 

0.66 

0,69 

0,79 

0,74 

OJQ 

0,78 

Kietkopf  etwa  0,5  d  buch  und  1,6  d  breit. 
'Bis  fF  ^  6"  kann  ttieAbdielitnng  durch  Teistemmm  ersielt  <«i^orden. 

Bei  dünneren  Blechen  dient  als  Bichtungsmaterial  ein  in  Mennige  ge- 
tränkter Leinwand-  oder  Pafierstreifen.  X^ieten  uat^r  8<"°^.Darchmesser  • 
werden  kalt  vernietet. 

Nieten  für  Eisenkonstraktionen  uiid  eiserne  Brücken  siehe  S.  46. 

S<^hraubeiiverbiiHluiigeii. 

Als  Befestigungsschrauben  werden  meistens  solohe  mit  soharf- 
gftngigom  Gewinde  angewandt;  das  gebräuchlichste  System  ist  das  von 
Whitirortb«  Bei  diesem  ist  der  Kantenwinkel  560.  —  d  =  äusserer 
Durchmesser,  di  =  Kerndnrchmesser,  n  =  Gai)trz:ihl  pro  1  engl.  Zoll, 
n]  =  Oangzahl  pro  Durchmesser,  D  —  bchlüsseiweite. 

Schraubeuköpf 6  D  breit  und  *h  D  hoch. 
Unterlagschoiben  ^/g  D  Durohmesser. 

Flachgängige  Schraube:  Oewindetlefe  t  =:  0,046  d  +  0,97cm, 
Steigung  s  =  ü  .  t 

Die  zum  Anziehen  einer  M.utter  am  Umfang  des  Sohraubenbolzeus 
wirksame  Kraft  ist  etwa  gleich  der  Hälfte  der  im  Schranhenbolsen 
herrihr gebrachten  Sriigkraft  anzunehmen. 

Schrauben  sollen  womöglich  nicht  anf  Abscheeren  beansprucht 
werden. 

XX.V.  Bheinhard's Kai.  1898,  Gehefteter  Theil.  UI.  4 


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50- 


Tabelle  der  scharlgftngigen  Bo^taubeli  nach  Whitworth. 


Zoll  engl.  I  cm 


dt  cm 


D  em 


Zulässige 
Belastung  P 


ohne 
Torsion 


mit 
Torsion 


Va 

l 

Vis 

1V4 

l'/a 

W4 

2 

23/4 

8 

31/4 
81/, 
33/: 
4 


0,64 
0/79 
0/95 
141 
1,27 
1/59 
1/90 
2/22 
2/54 
2/86 
8/18 
3/49 
3,81 
4/13 
4/45 
4,76 
5,08 
5,72 
8,36 
6,9» 
7,62 
8,26 
8,80 
9,53 
10,16 


20 
18 
16 
14 
12 
11 
16 

8 

8 

7 

7 

6 

6 

5 

5 

4'/a 

4 
4 

3Va 

3«/2 

3V4 

31/4 

3 

8 


5 

öVs 
6 

eVe 
6 

.67/8 

77/8 
8 

7^/8 
8^/4 

8V4 
9 

8V8 

8>/4 

87/1« 
9 
9 
10 

9^/8 
lOVa 

10^/16 

11'/« 

IIV4 
12 


0,48 
0,61 
0,76 

0,83 
1,00 
1,29 
1/58 
1,86 
2  13 
2^9 
2,72 
2/95 
8,27 
3,48 
8/80 
4,04 
4,36 
4,01 
6,64 
6,06 
6,69 
7,26 
7,89 
8,44 
9,07 


1/4 
1,6 
1,8 
2,1 
2,3 
2/7 
3,2 
3,6 

*,1 
4/6 
5,0 

5,8 
6,3 
6,7 
7/i 
7/6 
8/6 
9/4 
10,3 
11/2 
12,1 
13,0 
13/8 
14,7 


37 
79 
148 
218 
302 
560 
897 

1756 
2260 
2993 
3564 
4441 
6070 
8107 
8949 
8155 
10454 
18488 
16182 
19S49 
23488 
97867 
31096 
37076 


22 
48 
88 
181 
181 
336 
638 
779 
1063 
1366 
1796 
2138 
2665 
8042 
8664 
4169 
489S 
6272 
8068 
9709 
11909 
14098 
167S0 
19198 
82246 


Bohr flauschen-Vorsch raubung  siehe  Noxmaltafel  Seite  40 
des  geb.  Theiles.    Jb^anaulibreitö  =  1,5  D  4-  0,4  cm. 

Sehrauben  an  bewegten  MaMhinontheUen  (ErseliÜtterangen)  müsseii 
▼or  dem  liockerwerden  gesichert  werden  durch  Splind|  ContremitttCT 
u.  8.  w. 


Whitwoxth'soheB  Gewinde  für 


Gasrohre. 
I 


Aeuseerer 

Kern- 

laichte  Bohrweite 

"Durch- 

Durch- 

Gangzahl 

Gewlnäe» 

messer  . 

messer 

auf 

tiefe 

d 

1"  engl. 

Zoll 

om 

cm 

1  - 

cm 

mm 

V4 

Va 

1 

Vl4 

l«/4 

2 

2V3 
2V4 
8 


0,64 

0/95 
1,27 
1,59 

2,82 
2,54 
8,18 
8,81 

4,45 
5,08 
5,72 
6,86 
6,i)9 
7,62 


1,82 
.1/67 
2,09 
2,29 
8^4 
8/>2 
3/32 
4,19 
4/78 
5,20 
5,Mü 
tj/57 
7,62 
8^ 
8,6ö 


1,14 
1/60 

1/86 
2,06 
2,41 

2,1  i) 
8/03 
8,90 
4,4!) 
4/90 
5,66 
6,28 
7,33 
7,96 
8,66 


19 

19 
14 
14 
14 
14 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
U 


0,9 

0,9 

1,15 

1,16' 

148 

1/16 

1/45 

M& 
li46 
1i46 

IM 

1/45 
l»i8 


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Zapfen. 


Ist  P  der  Zapfendrnck  in  kg,  d  =  Zaiiforidurchmossor,  1  =  Zaj)feii-' 
länge  11.  n  =:=  Toarensahl  p.  Min.,  go  nehme  man,  so  lange  n  <  100  ist, 
für  Zapfen  von 

^  =        d  SS  0,18  P 


(Yiuaeisea  •  » 
Schmiedeeisen 
Uussstahl  .  . 


d 

i-  =B       d  =  0,12 
^  =  1,4,  d  =  0,096^? 


Stimaapfen. 


Ist  a  >  100,  so  bekomml  der  BÜmsapfen  die  Bimeneionen  I|  dt, 

Gabelzapfen  erhalten  einen  Durchmesser  ^  Oß  von  demjenigen  dos 
gleichbeUMtotea  n.  gleiehlangen  Stinuiapfens. 

Spuriapfen  ant  Omastahl,  die  aaf  einer  Spnrplatte  ans  Bronco 

lAttCsii,  erbftHen  einen  Dnrehmetser  d  =  0/>l4      -  n* 

liager. 

GescbloBsene  Stehlager  mit  Ku grelbe wegu ug. 
(Berlin- Anhalt.  Maaobinenbau-Actieu  -  Qesellschaft  Dessau.) 


Wellen 

Gewic>)t 

Durch - 

Lager« 

ITassplatte 

äQhlplatte 

des 
Lagers 

der 

xneBser 

höhe 

Sohl- 

d 

S  fl  o 

|a. 

(Mittel) 

Lftnge 

Breite 

Liuge 

1  Breite 

p  1  >ttte 

om 

cm 

om 

cm 

em 

1  cm 

kg 

kg 

S 

12 

6,6 

19,0 
22,0 
26,0 

7,5 

35,0 

8,0 

6- 

6 

4 

16 

7,0 
8^2 

9,0 

38,0 

l>,ö 
11,0 

7 

20 

10,6 

44,5 

14 

9,6 

24 

«,6 

31,0 

I2,r> 

5:i,5 

1:^,0 

22 

18 

7 

28 

11,0 

36,0 

14,0 

(il,0 

14,5 

Hü 

26 

8 

32 

11,0 

36,0 

14,0 

61,0 

H,ö 

?9 

26 

9 

86 

12,5 

40,0 

16,5 

69,0 

17,0 

50 

45 

10 

40 

14,0 

46,0 

19,0 

76,0 

20,0 

85 

60 

12 

16,0 

61,6 

22,0 

85,0 

23,0 

116 

f>5 

14 

66 

18,0 

68,0 

26,0 

96,0 

26,0 

150 

86 

Hänge»  nnd  Wandkonaollager  eind  je  nach  Ausladung  um  30^200  <Vo 
aehwerer. 

Welleit« 

P  SS  Terdrehende  Kraft  in  kg, 

II  =  Hebelarm  von  V  in  ein,  also 
P  .  B  =  TorsiujiBmomeut  der  Welle, 
K  ~  Anzahl  Pferdestärken, 
n  SS  Touxenaahl  pro  Min., 
d  =  WeUendnroniaeiBer  in  ctt, 

N 

dann  ist  P  .  B  =s  71620  .  —  nnd  gewdhnliebe,  eehmiedeeiserne  Trans- 

missious wellen  künuou  nach  folgender  Tabelle  bestimmt  werden: 


P  i  "R 


n 


6 
.6 


,279 

3166 
4476 


0,0039 
0,0123 

0,0301 
0,0625 


7 
8 
9 
10 


P  .  Ii 


8286 
14146 

34636 


N 
n 

0,1158 
0,1975 
0,3104 
0^822 


K 


1. 
>n 


U 
12 
14 

16 


I 


50564 
71620 

132b'm 

226866 


0,7061 
1,0000 
I,8'>2ö 
3,1606 


^^^tfififiHteidbie  Wellen  können  nm  16<^/o  schwächer  gehalten  werden- 

4*, 


Digitized  by  Go  -^,1^ 


52- 

Bei  Hauptantrieben  müssen. die  Wellen  genau  auf  Biegung  und 
Torsion  berechnet  werden. 

/  ' 

Lagerentfernung  in  Metern  =:  0,7  (1  4^  V  dorn). 
Zweokmftsvige  ToureiuaUeii  fttr  TrauAmiiilouen  sind  bei  normalen 
Verhältnissen  100—200,  bei  raiohlaufenden  ArbeitnnaBehinen  (Hol>- 

boarbeitung)  250—400. 

Biemsclieilieii. 

V  =  Geschwindigkeit  des  Biemens  in  m  pro  Sek.  =i  0,00105  .  B  .  u; 
B  =  Biemensoheibenhalbmesser  in  cm; 
1     1^       76  ff 

P  =  71620  .      •  —  =  ~ —  =  durcii  den  Riemen  übertragene  Kraft; 

Ii      n  T 

n  und  K  wie  Torliin;  ß  =  Biemenbreite,  d  =  Biemendioke. 

Bieuientaf oi.  '  ' 


ß 

P 

Anzahl  def  Übertragenen  P.  S.  bei  t  in  Metern 

cm 

cm 

kg 

10 

12  j 

14 

1 

1 

j  20 

1  22 

24 

26 

80 

6 

0,4 

25 

2,7 

3,3 

4,0 

6,3 

6,0 

6,7 

7,3 

8,0 

8,7 

10,0 

6 

0,4 

SO 

2,8 

3.2 

4,U 

4,8 

5,G 

6,4 

7,2 

8,0 

8,8 

ü,6 

1Ü,4 

12,0 

8 

0,5 

50 

4,7 

5,3 

6,7 

8,0 

9,3 

10,7 

12,0 

18,3 

14,7 

16,0 

17,3 

20A> 

10 

0,0 

75 

7 

8 

10 

12 

14 

16 

18 

20 

22 

24 

26 

30 

12 

0,6 

90 

8,4 

9,G 

12,0 

14,4 

16,8 

19,2 

21,6 

24,0 

20,4 

28,8 

81,2 

36,0 

U 

0,7 

140 

13,1 

14,9 

18,7 

22,4 

26,1 

29,9 

33,6 

37,3 

41,1 

44,8 

48,5 

5i> 

20 

0,7 

176 

10,3 

18,7 

23,3 

28,0 

32,7 

37,3 

42,0 

46,7 

61,0 

66,0 

61 

70 

2=» 

0,7 

220 

20,5 

23,5 

29,3 

36,2 

41,1 

4G,0 

53 

69 

64 

70 

76 

88 

30 

0,0 

300 

28 

32 

40 

48 

ä6 

64 

72 

80 

88 

96 

104 

120 

40 

0,8  j400 

37,3 

42,7 

63 

64 

75 

85 

96 

107 

117 

123 

139 

100 

CO 

0,8  |600 

46,7 

53 

67 

80 

08 

107 

120 

188 

147 

180 

173 

200 

Breite  der  Riemenscheibe  B  =  1,1  .  /9  -f-  1,5  cm. 

Man  uolime  B  ^  50  d\  die  Uebersetzuiig  nicht  über  6  fach.  Der 
untere  Riemen  soll  der  treibende  sein.  Man  schmiere  den  Biemen  mit 
Talg,  aber  nicht  mit  Kolophonium,Pec]^u.t.w.  Bin  güt  gehaltener  Biemen 
kann  10—20  Jahre  laufen. 

ncqueino  Fau  tregel:  Anzahl  Pferdestärken  =  /!?.B.n,  aUe  Maasee 
in  Metern  genommen. 

In  feuchten  Bäumen  wendet  man  Gtumnüriemen  an.  Der  unteve 
Biemen  soll  der  ziehende  Bein. 

■ 

Hanfseiltrieb. 

Ein  Hanfseil  von  einem  Durehmemr  d  s    om  llbertrigt  für  %  m 

Soilgeschwindigkoit  1,5  P.S. 

Der  Seilscheibenhalbmesser  K  sei  >  3,5  d^,  muss  man  B  Ideiner 
nehmen,  so  sind  Baumwollseile  ▼erzttzie&en. 

Die  beiden  Wellen  sollen  möglichst  nicht  senkrecht  über  einander 
liopeu.  Wichtig  ist  ein  gutes  Zusaramenspleissen  der  Seilendon.  Das 
untere  Seil  soll  das  ziehende  sein.  Zweckmässige  Seilgeschwiudigkeii 
10—20  m. 

Dauer  der  Seile  4-*8  Jahre. 


Zahiirädei*. 

Uebersetzungezahl  für  Transmissionsräder  höchstens  S->4,  bei  lang- 
»aineni  (iang  utnl  für  Aufzu.'''Tiiaschinen  Mb  8  (19)«  Zfthneiahl  Z  für 

Trausmissionsrüder  nicht  unter  11, 

Theilung  für  guBBeisBrne  TransmisBlonaräder  t  «s  0,274  .  ^ ^  - 

.  IN 
wobei  p  —  Zuhubieito  und  1'  =  Zahudruck  in  kg  =  7102U  .  _   ,  -  -  . 


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68 

Man  luiumt: 

ß      S^f,5  t  bei  langsamem  Gang,  Aufzngsmaschinen, 

ß  SS  2,6—3  t  Trantmiasionsräder,  gewöhnliche, 

ß  SB  ft--3^  t  boi  MCbem  Gang  und  bearbeitetou  Zähucu. 

ß  s  8,fr— •  t  M  lehT  genauer  Aitifühning  n.  kleiner  Theilung. 

Bei  Mdern  Ar  Anfzugsmaieliitiea  nimmt  man  die  Theilung  am 
SO^fo  sohwftcher,  bei  Bidem,  welche  StOtsen  ausgesetst  sind,  nm  40— 80i>/o 
•tftrker  als  obigo  Formol  crgiobt. 

Holzkammrüder  bekommen  eiue  1,4  nml  grÖHsere  Theilung. 

Mau  wähle  lux  die  Theilung  ein  Vielfache»  von  Tf,  damit 

8  n 

eine  abgermtdete  Zatat  wird. 

Die  Umfaiigageechwiiidigkeit  soll  nicht  über  16*"  betragen. 

Ist  die  Tourenzahl  des  kleineren  Hades  n  >  50,  f^o  niues  man  die 

Theilung  mit  einem  AbnOtzungscooffizicnton  k  ninltij»1i/ir<>n. 


n  =  60 
ksl 


100 


150 
1,44 


200 
1,61 


260 
1,76 


30« 
1,00 


600 
2,85 


700 
2,72 


1000 
8,20 


1200 
3,4G 


Zahndimensionen:  Kopflänge  0,3  t,  Fuaslüuge  0,i  i, 
Zahnsttrke  =  «  =  0,477  t  —  0,02  cm, 
Kraasitärke  s:  o,45    bei  Holikimmen  t. 

Schraube  ohne  Ende. 

Bezeichnet: 

P  die  an  der  Schnecke  am  llcbelsarm  r  wirk^^ndo  Krai't 
Q  die  am  Schneckenrad  am  Hebeisarm  H  wirkoude  Krall;, 
m  SS  Gangsabi  dar  Sebranbe, 

Z  =  Zilmecahl  des  Schneckenradee, 

n  =s  GüteYerbUiniae  des  Mechanismus,  so  ist 

m      Q  .  R 
«»  Ä  ,   

Dabei  iet  an  nehmen  für 

m  =  1  und  schlechter  Oeiuug  ^  =  Vi, 
m  =  1    €    guter  «      ^  =  Vj, 

m  3S  2     «         C  €        17  SS  Vt* 

Kurbeln. 

Dimeniionen  der  Handitvrbeln. 

Knrbelradins  •  =  80—  46  cm 

Iiinge  des  Knrbelgriffes  für  1  Arbeiter  .  .  =  26—  30  « 

«         «  4t  «2        «...  =1  45—  60  <i 

Durohmesscr  des  Kurbelgriffes  =  4 —  5  « 

Höhe  der  KnrbelweUe  ttber  dam  Vnnboden  s  00—120  « 

Bin  Haan  arbeitat  an  einer  Kurbel  mit  10^16  kg  bei  0,6— 1/>"  Ge- 
BObwindigbait  in  1  ßebnnde. 

Böluren. 

Kormalien  gusseisemer  Böhren  eto.  siehe  Geb.  Theil  S.  40. 

Ist  D  =  innerer  Rohrdur(  hmesscr,  =  Wandstärke,  n  =  Druck 
in  atm.,  so  nehme  man  für  Ilöbren  mit  innerem  Druck  aus: 

GuBseisen  d  =  0,00107  .  n  .  D      1,2  cm, 

Schmiedeeisen  =  0,00120  .  n  .  D      0,2  « 

Mossing  und  Kupfer    ,  .  .  J  =  0,00200  .  n  .  D  -f  0,1  « 

Blei  J  =  0,01000  .  n  .  D  -f-  0,1  « 

Dabei  setat  man  in  der  Begel  fttr  n  mindestens  10  atm,  ein* 


Digiti/Cü  by  Lj^jk.i-.l^ 


Weiclibleirolire,  yerzlnnt  oder  imYOrziimt,  LagerdimCDlJhMuni« 


1 

J Achter 
Durcinueseor 

lUIU 

TXT  ik  Ti  i1     K  vir  A 

mm  ' 

1 

r  ' 

Li  e  w  1  c  1 1 1 
f.  d.  1.  in 

Grösste 
TiHnpo  eines 
geprossteu 
Bohres 

Zulässiger 

X  La  lUtVJ  AUA 

Atmi 

6 

2,0 

0,6 

48 

16 

10 

2,0 

0,9 

76 

10  - 

12 

4,0 

2,3 

82 

le 

18. 

3,0 

2,8 

82 

8 

24 

3,0 

8,0 

24 

6 

30 

3,5 

4,2 

n  IT 

17 

b       -  • 

85 

4,0 

6,6 

12 

6,5 

40 

4,5 

7,1 

9 

.  6^ 

60 

5,0 

9,8 

9 

60 

5,5 

12,8 

G,3 

70 

6,6 

17,7 

4,2 

4,6  

DichtBBgsmaterial  der  Muffenrohre  fttr  Gas-  und  Wasser- 
leitungen: ein  mit  Theer  getränkter  Hanfstrick  und  ein  Bleieinguse; 
das  Bl^  wird  mit  Hammer  und  Setseisen  rerstemmi.  —  Bei  Flsnsohen* 
röhren  verwendet  man  Scheibenringe  aus  Gummi,  Blei,  Pappe  mit 
Mennige,  Asbestpappe,  profilierte  Kapferringe  n.  s.  w. 


B.  Arbeitamasehineii. 

S&gemagcliiiieii. 

Bin  Vertikalgatter  mit  s  Sägen  erfordert  ca.  4  +  ^^/g  z  Pferde- 
stärken und  liefert  durchsclinlttlioh  fllr  1  Säge  und  Stunde  9  qm  hartes 
oder  13  qm  weiches  Holz. 

Nasses  H0I2  schneidet  sich  besser  als  trockenes. 

Ansahl  der  Schnitte  =  180—260  in  1  Minute;  Fonmiergatter  hie  860. 

Hub  des  Gatters  gewöhnlich  gleich  der  1,6 fachen  Blockstärko,  Vor- 
schub 0  bis  7"°™  für  den  Schnitt,  \7ährend  des  Ganges  Terstellbar;  im 
Mittel  3—4™™  für  hartes  und  ö— 6™™  für  weiches  Holz. 

Mittlere  Sohnitigesehwindigkeit  fttr  leiohte^  S!,6-^>*  in  1  Sek. 

fUr  schwere  Gatter. 

Kreis  sä  cren  haben  0/)— 1,2™  Durchmesser.  ITmfaTigsp:eschwindigkeit 
beim  Schneidon  längs  der  Holzfaser  40—50"™  in  1  Sekunde,  bei  (Querholz 
26 — 80™  in  1  Sekunde.  —  Vorschub  bis  zu  20"^  in  1  Minute. 

Kraftbedarf  bis  sa  90  P.8.,  gewöhnlich  jedoeh  nnr  rd.  8. 

^liihlmühleii. 

Bei  riachmüllerei  erfordert  ein  Mahlgang'  Betriebskraft  10  bis 
16  P.S.  Für  den  Gesammtkraftbodarf  einer  neu  einzurichtenden  Mahl- 
mtthle  tnnas  man  jedoch  mit  Berflcksichtlgimg  sftmmtlieher  HUfs- 
masehinen  18— 20  P.S.  für  1  Mahlgang  reehnen. 

Lasthebeniaschineii. 

Ganz  allgemein  ist  die  Arboit  der  bewegenden  Kraft  gleich  der 
Summe  aus  der  Arbeit  der  Last  und  der  Arbelt  der  Belbiing  in  der 

Maschine. 

Bas    üeber setcnngSTcrhältnisB   aweier  Bäder  (Zahnräder 

Bollen  u.  s.  w.)  ist 

y  =  n, :  Dj  =  £1  :  ff)  =  r  :  R  =  z  :  Z. 

Bezeichnet  bei  einem  m^fachen  Vorgelege 

n   =  Tourenzahl  der  ersten  treibenden  Welle, 
Ilm  =        *  «  letzten  getriebenen  * 

^1»  Tj,  r^  .  .  .       =  Radien  der  treibenden  Bäder, 
.   Z|,  zj,  Z3  .  .  .  Zm  =  deren  Zähnezahlen, 
R„  R2,  Bs  .  .  .  Bm  =  Bedien  der  getriebenen  Bäder; 
Zj,  Zo.      .  .  .       =  deren  Zähn^ahlen/Stfirt  das  Uebecftetsnngs« 
Terhältniss  der  beiden  äussersten  Wellen: 


L  lyui^cd  by  Google 


♦  1 


m 


Bei  jedem  der  m  ^^ahuräderpaare  gehen  durch  Eeibung  insgeMmmi 
8 — G  0/0  yerloren. 

Zahnstangenwinde.  (Wagen-windo.)  Oesteile  früher  Hols  mit 

Eisen  beschlagen,  jetzt  ganz  aus  Eisen.  Last  2000—20000  kg,  einfaches 
oder  doppeltes  Vorgelege.  Zähnezahl  der  Trieblinge  3—4.  Höhe  der 
Wagenwinde  0,8"^,  Hubhöhe  0^5—0,5'°.  Bei  starkem  Gebrauch  rasche 
-Abnvtinng. 

Schraubenwinden  bis  SOOOO  kg  Tragfähigkeit  mit  SeUitten  buy 

horizontalen  Bewegung  der  Last  oder  ohne  Schlitten.  Bewegung  der 
Schraubenspindel  mittelst  Sperrklinkeneinrichtuug  oder  mit  einfachem 
Hebel  mit  durchlochtem  Kopf. 

Hydraalisohe  Hebeböcke  für  sehr  grosse  Lasten  (Schüfe)  bis 
[200000  kg  Traglfthlgkeit. 

Bockwinden  (Bamvindcn)  mit  Seil  oder  Kette  heben  400—4000  kg 
.ohne  Flasehensng,  mit  Flatohenang  bis  20000  kg. 

Schöpfwerke. 
Eimerwezk  filz  unzeine  Flüssigkeiten. 

Wasser  söhn  eeka  für  gzoste  Wassermengen,  Hubhöhe  bis  4,6™, 
Wirkungsgzad  V  —  0,76—0,90. 

Wurf-  nnd  Pumpräder  mit  Dampfl)etrieb.  Hubhöhe  bis  5™; 
Baddurchmesser  bis  10*"}  Umfangsgeschwindigkeit  1—8  m/Sek.  Wirkungs- 
gzad fl  SS  0,7—0^ 

Kolb  enpiuupen, 

Beseiohnet  Q  das  zu  hebende  Wasserquantum  in  cbm  in  1  Minute, 
'Z  die  Ansah!  der  Doppelhübe  pro  Minute,  B  den  Durohmesser  des  Pum- 
penstiefelt nnd  T  den  Kolbenhub,  so  ist  das  theozetische  Ansflnssquan- 

tum  im  Miaute  0=..   ^  «  ^  ^  . 

DiM  elfectiTO  Ansflnaiqaantnm  wizd  ezhaitan,  wenn  Q  mit  einam 

Co0ffieient«n  fi  =  0,96  (bei  sorgfältig  ausgeftthzten  Pumpen) 

=  0,90  (bei  guten  Pumpen) 
=  0,85 — 0/80  (bei  älteren,  abgenützten  Pumpen) 
mnltiplieizt  wird. 

Die  Kolbongeschwindigkeit  ist  bei  Pumpen  mit  massiven  Kolbon  sa 
0,6 — 0,25™  anzunehmen,  bei  Schaclitpumpon  zu  0,ß — 0,8"*  in  1  Sccunde,  kann 
aber  bei  grossen  Querschnitten  der  Ventile  und  Bohren  bis  auf  2"^  vor- 
grOssert  werden. 

Ist  a  der  Querschnitt  des  Bang-  nnd  Dznokzohz8|  so  kt  fOz  elnfaoh 
wizkende  Pumpen 

14  a  3/3 

Die  Geschwindigkeit  des  Wassers  ist  gewöhnlich 

in  den  Saugröhren    zu  0,6—0,8"^  in  1  Secunde, 
«    «   DruokzOhzen  «  0/6—1,0"*   «  « 

ansunehmen. 

Grössere  Geschwindigkeiten  als  von  1™  sind  zu  vermeiden,  weshalb 
gewöhnlich  doppelt  wirkende  Pumpen  aufgestellt  werden,  wenn  bei  ein- 
fach wirkenden  diese  Qcsohwindigkeit  ttberschritten  worden  müsste.  Dez 
Qnerschnitt  der  Köhren  wird  bei  langen  Leitungen  su  bei  kuzsen 
zu  1/3  des  Kolbonqnerschnitta  angenommen. 

Bei  Berechnung  der  Leistung  von  Pumpmaschinen  wird  eine 
Kolbengeschwindigkeit  =  2/3  der  Maximalgeschwindigkeit  in  dez  Dzuok- 
leitung  zu  Grunde  gelegt,,  um  ezfozderlichen  I'alls  die  Fözdezung  ycz- 
stftrken  zu  können. 

Ist  D  der  Durchmesser  der  Pumpen,  so  erhalten  die  Saugröhren 
«inen  Durchmesser  =  0,86—0,89  D  und  die  DruckrOhzen  Ton  03  D. 

Der  Querschnitt  der  Ventile  soll,  um  den  Hub  zu  yerringern,  mög- 
lichst gross  sein.  Der  Querschnitt  der  Ventile  (bei  grossen  Pumpen 
LederklappenventUe)  muss  mindestens  gleich  dem  Saugrohr-  -|-  Druck« 
zohr  uezfl^mltt  sein. 


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Ist  h  die  Saug-  und      die  Druckhöhe, 

ip  ein  Coefficient     =  1,26  bei  sorgfältig  ausgeführten  Pumpen, 
bexiehmigBweise  =  1,33  bei  guten  und 

=z  1,43 — 1,54  bei  gewöhnlichen  Pumpen, 
80  ist  der  Kraftverbrauch  L  einer  Pumpe  in  Pferdekräften  bei  nicht  zu 
langen  Bohrleitungen 

Bezeichnet  q  den  Querschnitt  des  Saugrohrs  in  qm  und  J  den  Pumpen* 
inhalti  ao  ist  J  ^  U  .  q  V  q  und  die  TourenaaU  bei  einfach  wirkenden 

Q  Q 

Pumpen  =      bei  doppeltwirkenden  =:  -z—^  anxunehmen.  Der  Werth  Ton 

•    *  •* 

J  ist  wegen  der  Wasserrerluste  noch  mit  dem  Factor  ^j^  £u  mvtltiplioiren. 

Haschinen  mit  doppelt  wirkenden  Pumpen  erhalten  einen  Druck- 
regulator, einen  Windkessel  und  ein  Sicherheitsrentil..  Die  Druck- 

Windkessel  erhalten  bei  kurzen  Leitungen  das  2 — Sfache,  bei  längeren 
das  3 — 6 fache  Pumpenvohimen;  desgl,  die  ßaugwiiidkessel  gewöhn- 
lich das  5 — 10  lache,  bei  langen  Leitungen  selbst  das  15  fache  Pumpen- 
volumen.  Die  negativen  Windkessel  in  den  Saugröhren  und  die  Druck* 

Windkessel  werden  —  4mal  PumpenvoUinion  angenommen, die  Luftfüllung 
-  -  o,t>7  des  Windkegsclvolumens.  Der  Hauptdrnck  Windkessel  erhält  den 
SOfacheu  Inhalt  der  zusammen  arbeitenden  Pumpen. 


Centr  if ugalpnmp  en . 

Besonders  prpeignot  zur  Förderung  grosser  "Wassermengen  auf  mässige 
Höhen.  Saughühe  nicht  über  5 — 6'";  zum  Heben  heisser  Flüssigkeit  soll 
die  Pumpe  so  aufgestellt  werden,  dass  ihr  die  Flüssigkeit  zuläuft.  Gute 
Pumpen  haben  einen  Wirkungsgrad  von  50 — 70 ^/o.  Wassergeschwindig- 
keit in  den  Saug*  und  Druckrohren  ca, 


Centrif  ugalpumpen 
von  G.  Schiele  A  Oo.,  Bockenheim  bei  I^ankfttrt  a.  M. 


1 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

10 

Förderleistung  in  obm/Min. 

0,11 

0,27 

0,70 

1,20 

2,00 

2,90 

4,00 

6,00 

8,60 

11,5 

Weite  des  Saug-  u.  Druck- 

rohres  in  mm  .... 

40 

60 

90 

120 

150 

180 

210 

250 

300 

350 

Durchmesser  d.  Flanschen 

135 

175 

215 

260 

290 

320 

365 

400 

450 

SSO 

Durchmosser  der  Biemen- 

Scheibe  iu  mm .   •   .  • 
Breite  der  Biemenseheibe 

80 

100 

120 

150 

200 

250 

300 

350 

400 

460 

75 

85 

100 

120 

135 

200 

200 

250 

250 

800 

Betriobsarbeit  für  den  m 

Förderhöhe  in  P.S.  .  • 

0,06 

0,15 

0,36 

0,53 

0,84 

1/2. 

1,60 

2,40 

3,40 

4,60 

Ungefähres   Gewicht  der 

ir,5 

Pumpe  in  kg  .... 

60 

85 

275 

450 

650 

850 

1200 

1750  2100 

Umtoh^gssahlj  ; 

1340 
1610 

1000 
1200 

<J05 
1080 

815 
980 

620 
740 

500 
600 

475 
675 

445 

535 

430 
510 

375 
450 

1840 

1876 

1246 

1115 

850 

685 

650 

610 

685 

516 

Mit  einer  Handpumpe  fördert  1  Mann  in  1  Tag  ca.  86  cbm  auf  1"^ 
Höhe;  Leistung  in  1  Htib  0,4—0,5  1  Wasser,  Kraftaufwand  6—10  kg. 


C.  Kraftmasohinen* 

Die  Pferdestftrke  wird  gerechnet  zu  75  mkg  pro  Sekunde^ 

Prony'scher  Zaum.  Beseiohnet  G  das  Gewicht  In  kg  am  Bebel- 
arm  1  in  IM,  welches  man  anbringen  muss,  um  das  Dynamometes  iaa 
Gleichgewicht  zu  setzen,  so  ist  die  geleistete  Arbeit  in  P.S.: 

^  ~  In^ffc   •  ^  —  0,001886  .  al  .  G, 


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67 

wobei  n  die  Tourenzahl  der  Bremascheibe  pro  Minute  bedeutet.  'Will 
man  das  Bigengewicht  dos  Hebels  und  der  Wagschale  nicht  mit  in 
Bechuoug  sieben,  so  kanu  man  dasselbe  vorher  ausbaianciren.  Für 
kleine  Krftfie  Und  groste  Oesehwindigkeiten  ist  ein  Bremifiband  (Gurt, 
Bfttid«iseii|  Draht)  xweokmäBrig. 


'  Belebte  Motoren. 

Die  Leistung  eines  belebten  MoIotf  ist  bei  einer  mittleren  Xraft  P 
in  kg,  einer  mittleren  Geschwindigkeit  v  in  m  pro  Sek.  und  einer  mitt- 
leren  tigllehen  Arbeitsxeit  in  Sek.  ein  Uazimnm;  beseiolmet  man 
diese  maximale  tftglicbe  Leistimg  in  mkg  mit  L,  dann  iet 

L  =  P  •  ▼  .  t, 

Ist  die  Geschwindigkeit,  mit  welcher  der  belebte  Motor  arbeitet, 
nicht  V,  sondern  y^,  nnd  die  t&gliohe  Arbeitsseit      so  bat  mau  nach 

Maschek  die  Krait 

/                 4'  \ 
P'  =  I8— .  — I  Pau  setzen. 


TahoH©  der   Leistung  T.,   d  e  r  K  r  a  f  t  P  n.  s.  w.  T>  e  1  o  1>  t  e  r 
Aloturen,  bei  einer  mittleren  Arbeitszeit  t  von  ü  Stunden  = 

88800  Sekunden. 


Leistung 

A-)!'  f  i!  Uotor 

P 

T 

in  1 

L  =  28800.P.Y 

1        Mw.  mit  Haschine. 

c 

Sekunde 

\ 

\ 

kg 

in 

mkg 

mkg 

Häsnsoh  o.  M  

15 

12 

846600 

ß  4L      am  Hebel  .   .   .   ,  . 

5 

hl 

5,5 

158400 

*       an  der  Kurbel .    .  . 

10 

0,8 

8 

280400 

ÜO 

1,25 

76 

21GO0OO 

45 

0,0 

40,5 

llßiMOO 

60 

0,8 

48 

1382400 

05 

0,6 

30 

1123200 

50 

1/1 

55 

1584000 

«       am  Gdpel  .... 

80 

0,9 

27 

777000 

40 

0,8 

32 

921600 

c     am  Qöpel  

Ii 

0,3 

11,2 

322i>ü0 

Wasserkraft-HagehineD, 

Bezeichnet  H  das  Gefälle  in  m,  Q  die  Wassernicnge  in  1  Sekunde 
in  cbm,  dann  ist  der  absolute  Effekt  der  WasBerkraft  in  Pferdestärken 

ir»  =  ""^  '^^  •  °  =  .  (i  .  H. 

Bezeichnet  ferner  17  den  Wirkungsgrad  des  Motors,  dann  ist  der 
Kntseffekt  Kn  =  17  .  Na. 


Wasserräder. 

Vortheile:  Einfache,  billige  Anlage,  einfache  Wartung  und  leichte 
Ausbesseningstahigkeit;  gute  Ani)assung  an  veränderliche  Wasser- 
mengeuj  Unempüudlichkeit  gegen  Grundeiö.  Wasäerruder  laufen  im 
Allgemeinen  viel  langsamer  als  Turbinen  und  sind  deshalb  da  zu  em- 
pfehlen, wo  die  Arbeitsmaschinen  geringe  Tourenzahlen  haben  (Hammer^ 
werke  etc.) 

Dagegen  Insaeu  üich  bei  Gefällen  über  12"^  und  Leistungen  über  rd, 
60  P.S.  Wasserruder  zweckmässig  uiclit  mehr  bauen. 


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58 

Wirkungsgrade  bei  guter  Konstruktion.: 

Für  untorschlächtige  Bäder  '  .   .  .  .  Ij'ss  0,3—0^6 

«  tiefßchlächtige  Kropfräder  •  .   •  ,  «  =:  0,4 — 0^ 

•«  Kropfräder  mit  Ueberfalleinlauf   c  0,6—0,7 

«  rücken  scblächtige  Zellenräder  mit  Kulisseneinlauf  .  «  =  0,6 — 0,7 

<  oberBchläclitige  Bäder»  kleines  QefäUe  H  <  6"^ .  .  .  «  ss  0,6—0,6 

€  «  «    '  grosses    ^  c      H  =  6—12''^  «  « =  0,6-^^76 

Umfangsgeschwindigkeit  t  in  m  in  1  Sekunde: 

'   Eür  unterschlächtige  Bäder  .  .       . v  =  0,4  .  v/sgH 

«   Poncelet-Räder  ,   «  =  0,66  .  V2gH  . 

«   Zuppinger-Bäder  ..,.....«=:  ca.  1" 
«  aUe  übrigen  Bäder  «  ss  1,6— 

Halbmesser  B: 

Für  unterachlächtige  Bäder   K  —  2—3,5°» 

«   Poncelet'Bäder   «  =  2  II 

«    Schaufel-Bäder  mit  Kropf  ....  «  =  ca.  i;2^y  H 

«    rückenschlächtige  Kader   «  =  ca.  0,7  H 

<    Zuppiiigor-Iiäder   «  =  H  bis  1,26  H. 

Die  Füllung  des  Wasserrades  oder  das  Verhältniss  zwischen  dem 
Volumen  der  Wassermasse,  welches  ein  Schaufel-  oder  ZeUenrapm 
aüfiiimmt  zum  Inhalt  eines  solcheu  liaumos,  betragen: 

1 

Für  nntersohläobtige  Bäder  ^  =3  Vs 

1 

«  Kropfräder  mit  Ueberfalleinlauf  . .  ^  =  V»-^/3 

«  Zellenräder  •  ..i  =  1/5 — Va. 

m 

Wenn  man-  die  Söhanf eldioke  Tornachlässigt,  so  ist 

m       a  .  b .  v*  ' 
a  r=  Badtiefe  in  m,  b  =  Badbreite  in  m, 

Badtiefe  a: 

Pftr  Schaufelräder  a  s  0,36—0,60™ 

«  Zuppinger-Bäder  «  =  1/K)— M  « 

«  Zelieniäder  «  s  0^0—0,4  « 

Bchanfel-TheUuug   .  ,  .   « 8Q-Ö0«». 

Tnrbinen. 

Eigenschafton:  Ausnutzung  beliebig  grosser  Gptallo,  rascher  Gang 
hoher  Wirkungsgrad;  Tariables  Unterwasser  (Bückstau)  gestattet. 


Zur  Umhüllung  Ton  Maschinentheilen  aller  Art,  Pumpen,  Böhren, 

Wasserkrahnen,  T.f^ftnngcn  etc.  empfiehlt  sich  die  von  der  Bezirksanstalt 
Hilbersdorf  hei  }  reiberg  in  Sachsen  in  den  Handel  gebrachte  Flach- 
Strohseilverpackuug. 


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60 


Beieiobniiikgea : 

fi^  =s  AnsixittBWiiikel  aiu»  dem  Leitrad, 
ßx  SS  Bintrittswinkel  in  das  Laufrad, 

SS  Anttrittowinkel  aus  dem  Laufrad, 
Qo  ^  absolute  AustrittsgeBchwindigkeit  aus  dem  Leitrad, 
▼  =  UmfangegeBohwindigkeit, 

-  1}  SS  Wirkungsgrad, 

n  SS  Tourensahl  in  1  Minute. 


V 

»7 

Axiale  Beactionsturbine: 
H  <3m,  Q>  4obm  .   .  . 

(J  0  n  V  a  1) 
H  =  i/)— 8m,    =  1—6  obm 

(Joaval) 
Hsft— 13  m,  Q=s  1—1,5  obm 

20 
16 

78 

80 
82 

16—80 
16—80 
16—80 

0,7V'2gH 
0,7  V^2gH 
0,7  |^2gH 

0,66  V2gH 
0,63  V2gH 
0,69  ^2gH. 

0,75 
0,75 

0,70 

Axiale  Actionsturbiiie: 
H=0,5— 2  m,  (4  >  4cbm  . 

(begreaster  Strahl): 
H  ssl/6-*8m,  Q  =s  1—6  obm 

30 

221/, 

120 
186 

22—26 
20 

0,89  V  2gH 
0,89  >/2gH 

0,6  V'2gH 
0,46  \/$gH 

0,74 
0,78 

H  >  &m,     <  ],2ucbm  .  . 

lö 

150 

16—20 

0,äö  ^2gH 

ü,43  V/2gH 

0,72 

Axiale  Aotionsturbtnen  mit  freiem  Strahl  (Girard)  k5nnttn  aiolit 

im  Unterwasser  waten;  dagegen  ist  fi  um  8— 4^1/0  grOsser,  diese  Turbinen 
müssen  Tentilirt  werden. 

Mittlerer  Halbmesser  B  =  9,65  — . 

n 

Laufradhöhe  =  ca.  0.08  +       in  m. 

7,0 

Für  grosse  yariable  Wassermengen  und  Tariables  Unterwasser  baut 

man  hente  vielfach  von  aussen  beaufschlagte  radiale  Beactionsturbinim 
(Franois)  mit  kurzem  Säaugrohr  und  Pia  koscher  Begulimng. 


Dampfmas  dunen« 
DampfkesseL 

Beseiebnet: 

H  SS  Heiafläohe  des  Kessels  in  qm, 
B  =  Bostfläehe  in  qm, 

D  =  Dampf  Produktion  des  Kessels  In  1  Stunde  in  kg, 
B  s  BrennmaterialTerbraueb  in  1  Stunde  in  k|^ 

i7y  =3  Wlrkongsgrad  der  Peuerungt 

%=  «  «  Heisflftche, 

17  SS  i}p  .  ijn  s  Wirkungsgrad  der  gesammten  Kesselanlage, 
Tt  =s  Temperatur  der  Heisgase  Uber  dem  Best, 
T,  =s        «  «        «        am  Bode  des  Kessels. 

Mit  diesen  Bozeichnangen  bekommt  mau  bei  mittleren  Dampf- 
spannungen fttr  Kessel  mit  direkter  Heizfläche  (Unter-  »der  luneu- 
fcuoruug)  bei  Yerfenerung  mittlerer  Steinkohlen  (absoluter  Ileizwerth 
7600  oal)  für  die  Teracliiedenen  IToroirungsgrade  folgende  Tabelle: 


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61 


• 

D 

B 

B 

Axt  des  Betriebes. 

oline 

mit 

'  2 

D 

R 

B 

H 

H 

B 

Vor- 

würiaex 

kg 

qm 

1 

LangsameVerliretm- 

nng,  theueres 

Brcüauiikterial  .  . 

0,85 

0,87 

0,7-1 

8,5 

9,8 
U,ö 

— 

9  10 

50 

60 

1 

Mazimiim  .... 

0,90 

— 

9,0 

— 

— 

— 

2 

Gesrivuuter  Kessel, 
gute    W  irmeaus- 

nütziiDg  .... 

0^5 

0,80 

0,08 

8 

9 

240<> 

25—40 

50-75 

8 

Normal  .... 

0,85 

0,72 

0,61 

7 

8 

3400 

21—24 

26 

75 

6 

li'lJi  iffi'  Verbronn- 

% 

uoK,  aiigeetrongte 
liokomobile  .    .  . 

0,85 

O/.l 

0,52 

1) 

7 

472" 

30-34 

20 

100 

7 

Lokoiuotiv  -  Schiffd- 

kesael,  kOnstl.  Zng 

0,76 

0,67 

0,60 

6/6 

480« 

89—44 

65 

800—500 

Brennmaterialien. 


BrennatoCf. 

* 

Absoluter 
Ueizwerth 

eal. 

Praktische 
Vcrdampf- 
ziffer 

Theore- 
tische 
Lttffcmenge 

kg 

I 

Wirkliche 
Luftmenge 

.kg 

Schicht- 
höhe auf 
dem  Boe* 

om 

» 

Steinkohle  .  . 

7500 

6—0 

10,9 

21 

6—80 

Koks  .... 

Ü700 

5—8 

9,9 

19 

20—60 

Braaa  kohlen  . 

4500 

2--4 

7 

13 

15—20 

Torf  .... 

3000 

2—3 

6,4 

10 

bis  50 

fiols  .... 

2800 

2,6 

4,76 

9 

«  60 

Um  1kg  Dampf  an  erzeagen  sind  im  Mittel  oa.  650  oal  nHibig  j 
mit  Torwärmer  nur  oa.  670  oal. 

T,  ist  bei  Unter«  und  Innenfeaerung  oa.  9000,  bei  Yorfeuerung  ea. 

1200^. 

ICaxiiaale  BostflXehe  2,25">  lang,  1,75>"  breit,  B 

max  ^  *  ^l*^* 


Schorn  et  ein. 
Bei  le™  H5he  ist  oberer  Sohometeinquerflohnittil  = 

«26««««  «  «SS 

<86«<«4t«:  «  «  = 


allgemein  O  ä  —  

V'Hb 


B 

V 
B 

5 
B 

6 


.8chorn(;teinhöho  Hs  =  rd.  26 mal  lichter  oberer  Durchmesser. 
Bei  einer  rationellen  Anlage  BoU  die  Temperatur  im  Bohoroeteiii 
nicht  viel  Uber  30ü"  betragen. 


2.  Dampfiuaschiiieii. 

ÜB  beaeiohne: 

Ni  die  indicirte  Leistung  der  Maschtoo  in  Pferdekräfton, 

Nn  =r  tj  .  Ni  die  effektive  Leistong  der  MaBChine  in  Pferdestärken, 

i]  den  Wirkungsgrad, 

p  die  absolnte  AdmiBsionBspanniing  in  kgcm, 
q  die  6egen4ruck8|>annong, 


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03 


pm  =  Ke  .  p  der  mittlere  Triebdrack  hinter  j  Kolben 

«ser  in  om, 

8  Kolbenhub  in  m, 


qm  —  Ka  .  q  «       «      Oegendxuck  Tor 

D  Cylinderdurchmesser  in  om^ 


Bq  das  Stück  des  Hubes  bis  zur  Absperrung, 

das  Stflek  dfM  Kolbenhubes  bis  siua  Bei^nn  der  KonyiMiioi^ 

T  =  Kolbengeschwindigkeit  In  m/:iek.  .      »  ( 
n  ==:  Umdrehungszahl  pro  Minute, 

dann  Ist: 

•         =  T  ^' •       -       ^  «iidT=  •  " 


76 

4  (pm     qm)  •  T 


30 


76  .  Nn 


_U-Da(pm-qm).T         !L      =  -  ^  

  4  i7(pm->qm).T 


Der  Gegendruck  q  beträgt  bei  Kondensationsmasobinen  0,16  bis 
0^  kg/cm,  bei  AnspnifnMMcIiinett  'i^l'— 1^  kg 'cm.   •  ^  • 

Der  Wirkungsgrad  i]  schwankt  je  nach  GrÖBse  tind  AualRlliTiuig  deir 
Haschine  zwischen  0^7  und  0,85. 

Kolbezigesohwindigkeit  v  bei  gewöhnlichen  Betriebsmasohlnen 
y  s=  OfO^S™;  ftaaserste  Grenzen  0,6'-6"'. 

Tabelle  der  Werthe  Ke  für  verschiedene  Fttllnngsgrade 

^  bei  einem  sohftdliohen  Baum  yonb%tt 
e 


8 

Ke;  = 


Vs 

Va 

V3 

Vi 

Vs 

Vio 

V,2 

»/l4 

Vlß 

V,e 

Vao 

0,99 

0,97 

0,92 

0,8ö 

0,72 

0,63 

0,66 

0,51 

0,44 

0,40 

0,86 

0,33 

0,3i 

•0,30 

0,28 

Tabelle  der  Werthe  Ka  fflr  verschiedene  Vexhilinisee 

bei  einem  schädlichen  Haum  von  6%:  '  ] 


«0  _ 

■  -  •  a'  ; 

0,94 

0^90  . 

0,86 

0,82 

0,78 

.0,74 

0,70 

Ka  = 

1,03 

1/16 

1,11 

1,17 

1,9S 

1,80 

?/8e 

Dampf-  und  Kofalenrerbranok: 


6  Atmosphären  Dampf- 
überdruck im  Kessel. 


Dampf- 
verbrauch 
für  1  eff.  V.  S. 
und  1  Stande 

kg 


Kohlenverbrauch 
für  1  effeot.  P.  8  und 

1  Stunde  bei 
«ecksfacherl  achtfacher 
Verdampfung, 


r 


Kleine  billige  Maschine  mit 
einfachen  Muschelschieber  . 

Dampfmaschine  ohne  Kondena. 
mit  etwa  D  =  30  cm.nnd 

B- 

_5  =  0,3  .  ,  

s 

Kondensations-Maschine,  ohne 
i>ampfmantel  mit  _=  =  0,9  . 

8 

KondenBatiouö  -  MuöchiLie  mit 
Mantel,  kleinen  Bchftdlichen 

s_ 

Käumou  J:  =  0,12  

8 

Grosse  Compoui)']  in;i.=?chinei^  . 
Dreizylindermaschiue 
(P  =  10  Atm.)  


27 


20 


16 


XX 
8 

6,6 


4,ö 
2,6 


3,4 


1/4 
.1,0 

0,82 


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6S 


Gasmotoren  ans.der  Gasmotor eiifaliirik  Deatz  in  Köln-Deutz. 

1.  Stellende  AnoTdmtiig,  einoyL  Mod.  H2 
mit  Yeutilateuerung  und  Glührohrzündung,  für  Gewerbebetrieb. 


Maschineugrösse  ia  Pferdekräften 

1  1 

1 

2 

8 

4 

6 

8 

10 

■ 

12 

l 

0,9 

0,95 

1 

1,05 

! 

1 

1.2 

1,35 

1.5 

1,5 

1,0 

1.1 

1,15 

1,25 

1,3 

1,35 

1,45 

1,45 

H(Hie  '  «       «       «  «  

1,26 

1/S 

1,36 

1.4 

1,45 

1/6 

1.7 

i.7 

Preis     *        4c       *  Mark .... 

900 

1200 

1450 

1800 

•2400 

2700 

3300 

3600 

Umdrehungszahl  in  1  Minute  .  .  . 

30Ü 

300 

300 

800 

3ÜU 

300 

300 

300 

Borehmes^er  des  Schwungrades  m 

1,00 

1,10 

1,16 

1,25 

1,30 

1,33 

1,45 

1,46 

«          der  Sienwoheibe  m  . 

0,16 

0,25 

0,30 

0,35 

0,40 

0,45 

0,50 

0,60 

Breite             «           «          «  . 

0,16 

0,17 

0,19 

0,21 

0,25 

0,29 

0,33 

0^3 

Erforderliche  Höhe  zum  Heraus- 

'  nehmen  dea  Kolbens  m    .  .  . 

1,76 

1,90 

2,00 

2,16 

2,20 

2,45 

2,60 

2,60 

9.  LieffQnde  Anordnung,  eincyl.  Mod.  £3 
m  Ii  swanglftnüger Y  e  ntilsteuemng  u  Glührohrzttndung  f.  Gewerbebetrieb. 


MaBdünengröSBe 
ii^  Pferdekräflen 

1 

2 

3 

4 

6 

8 

10 

12 

14 

16 

20 

25 

Ütlnge  det'MoiQTS 

r 

in  ra  

1,47 

1.74 

2,00 

2,16 

2,36 

2,64 

2,85 

2,85 

3,17 

3,17 

3,61 

3,61 

Breite  des  Motors 

in  m  .   .   .    .  . 

0,64 

0,79 

0,91 

0,99 

1,11 

1,26 

1,41 

1.41 

1,54 

1,54 

.1,86 

1,86 

HGhe  des  Motors 

in  m  

1.4 

1/6 

1,57 

1,65 

1.7 

1,77 

1,82 

1,82 

1.9 

1.9 

1,95 

1,96 

Preis  des  Motors 

in  Mark.  .   .  . 

1050 

1350 

1050 

2000 

2650 

3000 

3G00 

3900 

4350 

4800 

öüÜO 

6250 

UmdiöhungssAhl 

in  1  Minute    ,  . 

250 

260 

250 

240 

240 

220 

200 

200 

200 

200 

200 

Durchmesser  der 

^iemschelbe  m  .  . 

0,20 

0,30 

0,35 

0,40 

0,50 

0,60 

0,70 

0,85 

0,95 

1,00 

1,20 

1,40 

Breite  der  Biem*' 

Scheibe  m  .   .  . 

0,16 

0,17 

0,21 

0,25 

0,29 

0,31 

0,85 

0,35 

0,37 

0,37 

0,39 

0,4t 

Gewicht  d.  Motors 

netto  kg    .  .  . 

380 

560 

780 

960 

1250 

1900 

2400 

2500 

3300 

3400 

3800 

4400 

'  Gast  erb  ran  eh  für  1  effektive  Pferdekraft  und  Stunde  0,5—0,7 
Leuchtgas  und  0,25—0,35  Oelgaa, 

^weicylindrisohe  Gasmotoren  werden  bis  zu  Leistungen  ron  S00P.8. 
gebaut, 

Xyill.  Notizen  über  Grund -Erwerb  und 
Ntttzungs-Entschädiguug. 


Die  für  eino  zweigleisige  Hanpt-l^ahii  mit  Nebeii-Anlageu,  für  weit- 
liohe  Boden-£utiiahmen  und  Abiageruugon ,  an  Xiandubschuitttiii,  für 
kleinere  Bahnhöfe  nnd  Haltestellen  zu  erwerbenden  Flächen  können 
gerechnet  werden,  nuter  sehr  günstigen  Terrain-  nnd  wirthschaftlichon 

Yerhältnissen  pro  JCilomctrir  zu  etwa  2—3  Hectar, 

unter  mittleren  Yerhältuiääen  zu   3,3  « 

unter  ungünstigen  Verhältnissen  sn  •  «   <   4  « 

Bei  Veranschlagungen  kann  man  annehmnn,  daaa  «Ter  ortsübliche 
Preis  der  Ländereieii  Ix  iiii  A nkauf  für  Eisenbahubauten  um  20  bis  50°/o 
überschritten  wird,  ur  W  ii  tiiachafts-ürßchweruisse  und  Umwege  sind 
80  bis  30%  des  .Qesammtwerthes,  bei  wenig  paroelUrt^m  Terrain  10  bis 
16 '^lo  in  Ansais  «u  bringen;  an  Oultnr-  und  Nutsungs-Entsohädigungen* 
8  biß  100/0.  —  •  ■ 

Von  der  Baugesellschaft  PI  essner  Oo.  sollen  auf  neuen  Linien  im 
mittleren  Dentsohlaud  im  Durchschnitt  folgende  Preise  incl.  der  Kosten 
fttr  aUe  Neben-  nnd  Wirtbsohaftserschwernisse  besahlt  sein: 


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u 

pip  Ar  WaldblÖBse  und  Haide   71/2 

«     «    Kiefern-  und  Fichtenschonnng,  excl.  Holz  .   .  ,       lÖVl  « 
«     «    Nadel- und Lanbholz — Wald  — Miitelachlag  (ohne 

Holl)  Wh—U  « 

«     «t    Nadel-  und  Laubbolz  —  Hocbwald  lOVa— 24  % 

«     *    Aoker  IV.  und  geringerer  Glasse  13 Va — 18  * 

«  «  «  III.  u.  II.  Gl.  (Boggen-  u.  U-exstenboden)  27 — 36  « 
«  «  «  I.  OL  (Weisen- und  Bapsboden)  .  •  •  ,  i6-«60  % 
mm       «I.  Gl.  bei  kleinen  FaroeUeA  in  def  Kibe 

der  Ortschaften   76  « 

«     «    Weiden   12  « 

«     «    einsehürige  Wiesen  S4  « 

«     «    zwei-  und  dreischtirige  Wiesen    •••••«•     48 — GO  « 

«     «    Dorfgärten  und  GcmUseländer   90 — 106  « 

«     «    Stadtgärten,  Weinberge  und  ähnliche  werthToUe 

Besitzungen  10&*-186  « 

Bauplätze  pro  □Meter   3 — 9  « 

Gute  Obstbäume  V.  15— 40  Jahre  Alter,  pro  Sttick(excl.Holz)  18 — 60  « 

Jüngere  tragi'ühige  Bäume   &— 12  « 

WoinstOcke,  je  nach  Lage  und  Altev  lV»--8  « 

Lebende  Heckoii  pro  lfd.  Meier  •   .    •   •  Vt— 1'^  «  ' 

In  Baumschulen  der  Stamm  — 1  •« 

Torfstiche,  je  nach  Mächtigkeit  pro  Ar  12 — 30  « 

Kohlenlager  unter  dem  Bahnterrain, nach  Mftchtlgk.  proAr  46 — 60  « 
Versetzen  u.  Umbauen  ländl.  Gebäude  kostet  pro  Q^leter  Grundfläche 
tfkt  ein  zweistöckiges  ländliches  Wohnhaus  ....   ca.    CO — 80  Mk. 
«    «  einstöckiges  «  «         .  .  .  .    «      40—60  « 

•  «  einen  Stall  mit  Halbgcschoss  •«     4U-^HI  « 

4f      «      Pferde-  oder  Kuhstull  «      30—40  « 

«  n  Schafstall,  Schweine-  oder  Federviehstall .  «  20—30  « 
«   massive  Scheunen  «      46—60  « 

*  «   Boheunen  im  Fachwerk  «      80—46  « 

«   das  Abbrechen   einos  Strohdaches,  Verstärken 

des  Dachstuhles  und  Becken  mit  Ziegeln    .  •    «     7^^— 10  « 
Die  Kosten  für  Leituug  des  Grund -Erwerbs,  für  Vermessungen, 
Taxationen»  OeVichtsgebühren  können  pro  Kilometer* 

bei  wenig  paroellirtem  Terrain  an  *  • ' ,  *  430—700  Mk. 

«  mehr  m  «       «   700>— 1200  « 

gerechnet  werden. 

Die  GesammtKOsten  für  Grunderwerb  haben  nach  Plessnor  bei  den 
ersten  Schlesischen  Bahnen  (I8r)4  bis  1862)  pro  Kilometer  6800  Mk. 

bei  Bahnen  in  der  Nähe  von  Halle  ■       18200  « 

4e       «       am  Bhein  v  •        19000  « 

anf  der  Oberlaneitzer  Bahn  (viel  Wald  nnd  Sand)  •  .         6000  « 

auf  den  neuesten  Bahnen  in  Schlesien   14400  « 

auf  einigen  neuen  Linien  am  Bhein  und  in  Hessen  .  22400 — 24000  « 
betragen  und  nach  Prooenten  des  ganzen  Anlagekapitals  im  ebenen  und 
Httgellande  in  Nord-  und  Ostdeutschland  bei  mittlerem  Culturboden  im 
grossen  Durchschnitt  6%,  in  Bergl&ndern,  Sohlesien,  Thüringen,  Bhein« 
land  10— 12«/o. 

Als  w«item  Anhalt  füt  IftsMugs-Snlacdlädigung  dienen  naehstehisnde 
landwirthschaftliche  Daten,  welche  für  1  Hectar  angegeben  sind: 

Bestellungskosten. 

Pflügen :  35  cm  tief  40  Mk.,  20  cm  tief  30  Mk.,  10—16  cm  tief  20  Mk. 
Eggen:  Gowöhnliclior  Eggestrich  1  Mk.,   schottischer  Eggestrich  2  Mk. 

(Küben  und  Hafer  sind  bei  schweren  Boden  6 — 8  Mal,  andere 

Frachtarten  4  Mal  au  eggen.) 
Walzen:  Mit  der  leichten  Walze  60  Pf.,  mit  der  schweren  Walze  1  Mk. 
Düngen:  Ausetreuen  des  Kunstdüngers  80  Pf.,  Ausstreuen  des  Mistes  2  Mk 

Einlegen  ebensoviel. 
Säen:  Mit  der  Hand  80  Pf.,  mit  der  Maschine  8 — 6  Mk» 
Aussaat:  Koggen,  Laudweizen,  Hafer  100  kg,  Shixrif-Weisen  240  kg. 

Gerste  160  kg,  Bohnen  330  kg. 

E  r  u  t  e  k  o  s  t  c  n. 

Mähen,  Binden.  Aufstiegen,  Harken:  Bei  Winterfrucht  14  Mk.  bei 

Stuumerkoru  11  Mk.  50  Pf. 
Ertrag:  Boggen  und  Weisen  800^-iOOO  kg,  Bohnen  1900—3800  kg. 

I  .  ■  *  -  -  •     r  -  t    .  I 


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65 

XIX.  Nelien-  und-  Kleinbahnen.  . 

A.  Nebenbahnen. 

Die  Nebeubahnen  haben  wenig  oder  gar  keinen  Durchgangs- 
verkehr und  befördern  entweder  Pezsoueu  und  Guter  oder  Personen 
allein  und  Güter  allein. 

Die  Nebenbahnen,  welche  Personen-  nnd  Güterverkehr  auf- 
weisen, werden  nach  der  „Bahnordnung  für  die  Nebenbahnen'*  ge- 
baut und  betrieben.  Sie  Jiaben  verschiedene  Spurweite,  und  zwar 
die  normale  von  1,435'",  oder  eine  schmälere  von  1,0™  oder 
0/76"*.  Wenn  die  Nebenbahn  dazu  dienen  soll,  Massengüter  der 
Hauptbabn  zuzuführen ,  so  ist  es  sweckmässig ,  die  normale  Spur 
zu  wählen,  weil  dann  die  Güterwagen  ohne  Umladen  direct  aaf  die 
Hauptbabn  übergehen  können. 

Die  Kosten  der  Schmalspurbahn  verhalten  sich  zu  denen  der  Haupt- 
'bahn  wie  3:4.  Auch  entscbeiden  die  nothwendig  werdenden  OuTTen* 
radien  über  die  lVa}.jc  der  normalen  oder  schmalen  Spur,  weil  engere 
Curven  als  von  löu'"  K.  von  den  jetzt  gebräuchlichen  Wagen  der 
Hauptbahnen  ihres  grossen,  festen  Badstandes  halber  nicht  durch 
laufen  werden  können.  Die  Secnndftrbahnon  werden  ganz  dem  muth- 
maasslichen  Verkehr  angepasst  und  so  einfach  und  billig  gebaut  als 
möglich,  sollten  aber  niemals  auf  Kosten  des  Betriebes  mit  den  den  Bau 
billiger  machenden  stärkeren  Steigungen  und  auch  ausnahmsweise 
nur  mit  engeren  Curven  als  nothwendig  tracirt  werden. 

Im  Gebirge  wendet  man  Zahnradbahnen  zur  Ueberwindung 
stärkerer  Steigungen  an.  Das  bewährteste  und  betriebssicherste  System 
ist  gegenwftrng  dasjenige  von  Binecker,  Abt  nnd  Co.  in  Wttrsbarg, 
wobei  drei  Zahnstangen  in  der  Mitte  des  Geleises  nebeneinauderliegen 
nnd  ein  gleichseitiges  Singreifen  mehrerer  Zahnräder  in  die  Zahnstangen 
stattfindet. 

Die  Ermittelung  des  Verkehrs  ist  schwierig,  hängt  jedoch  —  unter 
BerHoksichtigung  des  Landes  und  speciell  der  Gegend  —  namentlich 
von  der  Einwohnerzahl  der  Stationsorte  ab.  Ks  kann  daher  nach 
Plessner  für  Landstriche,  auf  denen  ca.  80 Menschen  auf  1  qkm  wohnen, 
die  Bruttoeinnahme  der  Seoundärbahn  ausgedruckt  werden  durch 
die  JB'ormel: 

B  Ä  [m .  P .  ^  (e  t)  4-  n .  T .  2*  (e  d)]  pro  km  in  Mark, 

in  welcher  bezeichnet:  Z  die  ermittelte  Volkszahl  der  Genend  pro 
Quadratkilometer;  e  die  Einwohnerzahl  des  betreffenden  Stationsortos, 
dessen  Entfernung  von  der  Endstation  (Anschlussstation  an  die  Haupt* 
bahn)  =  t  in  km;  d  die  mittlere  Weglänge  der  transportirten  Güter 
in  km;  P  der  Tarifsatz  pro  Personenkilometer  =s  0,05  Mk.  im  Durch- 
schnitt;  T  der  Tarifsatz  pro  Tonnenkilometer  =  0,15  Mk.  im  Durch- 
sobaltt;  L  di«  Länge  der  Bahn  in  km;  ferner  sind  die  Werthe  Ton 
m  und  n: 

a)  für  Gegenden,  in  denen  lediglich  Viehzucht  nnd  Ackerbau 
getrieben  wird; 

m  ^  7  Beisende  pro  Kopf  der  Stationsorte  nnd  «pro  Jahr, 
n  =  1,5  Tonnen  Güter  pro  Kopf  der  Stationsorto  und  pro  Jahr; 

b)  für  Gegenden,  in  denen  Ackerbau,  Handel  und  etwas  Industrie 
▼orkommt; 

m  =  10  Beisende  pro  Kopf  der  Stationsorte  und  pro  Jahr, 
n  =  2,5  Tonnen  Güter  pro  Kopf  der  Stationsorte  und  pro  Jahr; 

c)  für  Gegenden,  in  denen  eine  lebhafte  Industrie  vorhanden  ist: 
m  s:  13  Beisende  pro  Kopf  der  Stationsorte  nnd  pro  Jahr, 

n  =  3— i  Tonneu  Güter  pro  Kopf  der  Stationsorte  und  pro  Jahr. 
Ferner    sind    nacli   Plessner    die    B  etri  ob  s- Ausgaben  der 
Secundärbahnen  nach  folgender  Formel  zu  berechnen: 

.  _  «  .  n  -f  6000  V  L  -h  (4000  -f.  200  L)  -|-  0,08  .  E 


pro  Bahnkilometer  und  Jahr  in  Mark. 

Darin  bedeutet:  ff  einen  Coöfficienten,  welcher  für  Bahnen  mit  10 "A»  Stei- 
gungen =  0,5,  für  Bahnen  mit  10— 250/a}  Steigungen  =  0,6,  und  fär 
Bahnen  mit  mehr  als  2r)"'m  Steigungen  =  0,7  ist;  n  die  jälirlicli  zu 
leistenden  Nutzkilometer ;  L  die  Bahnlänge  in  km;  E  die  Brutto- 
einnahme der  Bahn  pro  Jahr  in  Mark.  Das  erste  Glied  (a  n)  drückt  die 
gesammten  Transportkosten  mit  Personal  und  Instandhaltung  der  Be- 

XXY.  Bheinhard*«  KaL  1898.  ^ Gehefteter  Theil  III»  feigitized  by  Co 


63 

triebsmittol  aus  ;  das  zweite  Glied  ( 6000  l)  stellt  die  Stations-  und 
Bahii-UuterhaltuDKs-Küsten  dar;  das  dritte  Glied  (4000  2ü0  1^)  die 
allgemeinen  Verwaltungskoßten;  das  vierte  Glied  (0,08  E)  gibt  (als  8o/n  aller 
Einnahmen)  die  Einlagen  für  deuKeservc-  und  Erneuerun ^sfoiul  wirdor 
Der  Zugwiderstand  auf  horizontaler  und  ger^i  ler  Jiulu]  ist 
W|  =  w  (Q  4-  Ii  +  T)  in  kg;  auf  horizontaler  Bahn  in   CTuveu  sst 

W»  Ä  (Q  4-  L  +  T)  (w  +      —  0*002)  in  kg;  auf  gerader  iJaim  und 

auf  Steigungen,  reep.  Geläilen  Wj  =  (Q  -f-  I-»  +  T)       +         iu  kg; 

in  Curven  und  anf  Steigungen«  reep.  Gefällen  W4  =  (Q  +  L  -1-  T)  X 

^  ^  ^  0,002  db        in  1^8 1  worin  w  den  WidexBtandBoodfüeientan 

bedeutet,  welcher  für  Güterzüge  =  0,003,  für  Personenzüge  =  0,0055  und 
für  Schnellsüge  =  0/)lO  ißt,  B  der  Carvenradius  in  Metern  bedeutet  und 

—  das  Noigungs-Verhftltnlss  der  Bahn,  Q  das  Gewicht  aller  Wagetf 

eiuea  Zuges  in  kg,  L  das  Gewicht  der  liocomotive  in  kg,  T  das  Ge- 
wicht des  Tenders  iu  kg  ist. 

Die  Zugkraft  der  Locomotlvc  ist: 

Z  s=  4,0  (il  -|-  L  +  T)  in  kg  für  Güterzüge, 
Z  =r  G/>  m  4-      -r        *    *    *  Perbononzüge, 
Z  ä11,o  (Q  4-     4-  T)  «    *    «  Schnellzüge. 
Die  Betriebslänge  (virtuelle  LIUige)  einer  Bahn  ist  nach  der 
0h ega* sehen  Pormel  zu  bestimmen: 

I,.  =  ^  a>  +  ^[i.  Ö  +  ^")]  + ^  ^°  ^' 

worin  ^  (1)  die  Summe  der  Langen  aller  horizontalen  Strecken  in  km; 
^(l|)  die  Bunune  der  Lftngen  der  in  Steigungen  liegenden  Strecken  in  km; 

—  das  SteignngsTerhttltniss;  ^(a)  Summe  der  Gentriwinkel  aller 
n 

auf  der  Stxeeke  yorkommenden  Curven  in  Graden  bezeichnet. 

Die  Länge  eines  Zuges  setzt  sicli  ana  Locomotive  und  Wagen 
ziigammen.  Eine  Tendorlocomotive  tiir  Secundärbahnen  hat  6,0™  und 
mehr  Länge.   Die  Länge  eines  vierräderigeu  Wagens  ist 

bei  Personenwagen  mit  Seitenthttren  Ii  =  1,76  t  4-  1,40  in  Metern, 
♦  *  «   Mittelgang     L  —  1,76  t  4-  2,60  *  « 

4t    Güterwagen  L  =  1,76  t  -f"  1/20  *  « 

wenn  t  den  Bad&tand  iu  Metern  bezeichnet. 


Allgemeine  Verhältnisse. 


Maximal-Steigungen  im  Flachlande  .  . 

4C  4t  «  Htigollande  .  . 

Minimal-Badiender  Curven  i.  Flachlande 
«  MM«      •«  Hügellande 

«      Kronenb reite  in  Schienenunter- 

kante  •  • 

Kronenbreite  nach  den  ,|Grundzttgen**  , 

Höhe  der  Bettung  

Mittlere  Planumsbreite  

Querschnitt  der  Bettung  

Maximal-Eaddruck 
Länge  der  Querschwellen 
Untere  Breite  der  Querschwellen  .  .  . 
Fliehkraft  ein  er  AxeiuderMinimal-Ourve 
Yerhältniss  der  Iiängen  der  TCrschied. 

Spurweiten  

Mehrlänge  der  quer  unter  der  Bahn 
liegend.  Bauwerke  gegen  die  schmälste 
Spur  

Steigungen  von  1 :  10 — 1:50  müssen  nach  nüiidcstens  2000™  mit  einer 
hori/ontalcn  oder  einer  hüclistens  1:200  gouoiglon  Strecke  von  mindestens 
3ÜU'^  Länge  abwechseln.  Zwischen  zwei  Gogencurven  iöt  eine  Grade  von 
mindestens  50™  Länge  einzuschalten.  Der  Uebergang  einer  Graden  in 
eine  Gurve  ist  durch  einen  Parabelbogen  herzustellen.       oigitized  by  Google 


Normal- 
spur. 

Bclunalspiir. 

1,436» 

1,000™  1 

0,760™ 

1 : 100 
1  :  40 

200™ 
160™ 

1: 100 

1  :  40 
100™ 
70™ 

1:100 

1  :  40 

76™ 

50™ 

3,00™ 
3,30™ 
0,50™ 
4,50™ 
1,90  qm 

4600  kg 
2,14™ 
0,21» 

1200  kg 

2,30™ 
2,60™ 
0,486™ 
3,76™ 
1,50  qm 

2500  kg 
1,70™ 
0,16™ 

1387  kg 

1,876™ 
1,876™ 
0,476™ 
6,43™ 
1,30  qm 

2500  kg 
1,45™ 
0,176^ 

2000  kg 

1,000™ 

1,015™ 

1,020™ 

1,00™ 

0,30™ 

0™ 

67 

Der  Oberbau  dorjeuigcn  Sccumlärbalmon,  welche  eigenes  Planum 
haben,  ist  der  einer  Hauptbahn  gleicJi,  nur  schwächer  constrnirt.  Bei 
einer  i  aiirgeschwindigkeit  von  24  km  pro  iStuude  imd  einer  Ji''reilage  der 
Schiendll  von  0^"*  genügt  eine  05"*"^  hohe  VtgnolBchieno  von  kir 
Gewicht  pro  m.  Hßl/.erne  Qucr^chwrllcn  .sind  2,2"'  lan^'  und  0,15X0,20"* 
stark.  Die  Untcrbcttung  besteht  au8  Kios,  Keiuschlag  ode  r  Schlacken.  Liegt 
die  Jiahn  aber  auf  der  Straaso  und  inusb  erstere  zugleich  vom  gewöhn- 
lichen Fuhrwerk  mit  benntzt  werden,  so  ist  der  Trauibahn- Oberbau 
(unter  Berücksichtif^uns?  drr  fitärkorcn  Bclaßtune)  anzuwenden.  Das 
Holzqucrschwf>l ]f?n-System  verdient  bei  Secundilrbaluion,  wo  es  nicht  auf 
äusserste  Xostenersparnias  bei  der  ersten  Anlage  ankoiniut,  keinen  Vor- 
sng  vor  den  besseren  Systemen  des  eisernen  Oberbaus. 

In  Strassen  ist  auf  der  Feldabahu  das  eiserne  Lanuschwellcu-Systcm 
Hartwich  augewendet  worden,  welches  sich  aber  auf  HauptWahucn 
und  auf  Pferdebahnen  sowie  auch  bei  der  Feldabahu  auf  den  frei  ge- 
führten Strassen  nicht  bewährt  hat.  Neuerdings  kommt  der  Haar- 
mann'sche  Langschwellon-Oberbau  öfters  zur  Anwendung,  da 
derselsbe  sich  äusserst  ruhig  flhrt  und  daher  nur  einen  geringen  Ver- 
schleies  hat,  überdies  auch  wenig  Unterhaltungskosten  verursacht. 

Die  beiden  Secundürbalmen  von  0,75"* Spurweite :  Ocholt-Westerstede 
in  Oldenburg  und  Wilkau-Ivircbberg  in  Sachsen  haben  Ilolzquorschwenf^r^- 
Oberbau  und  Ötahlschienen,  erstere  von  12^  kg,  letztere  von  15,5  kg  (ic- 
wicht  pro  lfd.  m.  Der  Oberbau  ersterer  Bahn  kostet  fix  und  fertig  8  Mk., 
letsterer  11  Mk.  pro  lfd.  m  Oleis. 

L^ 

Die  Spurerweiterung  ist  E  =  ^—  —  E>,  wenn  L  den  Radstand  In 

Aleter,  Ii  den  Curveuradius  in  Meter,  £'  den  Spielraum  der  Käder  iu  der 
Geraden  in  Millimeter  bedeutet: 

E'   

L  .  .   


E 


=1 


1  4^« 

!  II 

3,5« 
6 

1  10"^'" 
2,5« 
3 

Ii-" 

10000 

7000 

5000 

Die  Schienon-üeberhOhitng 

in  Curven  bei  20  -25  km  Ge- 
schwindigkeit pro  Stunde  . 

Das  Gewicht  einer  breitbasigen  Schiene  pro  Hd.  m  ist 

«  =  *^  +  2000  h  =  »'^       +  "'S- 
Gewicht  von  2  Laschen  =  0,012  g^  -|-  1,6  in  kg, 

Gewicht  von  4  Bolzen    =  0,003  g*  -j-  1/*  i"  kg, 
wenn  Q  der  Eaddruck  in  kg  und  h  die  Höhe  der  Schiene  in  cm  bezeichnet. 
Das  Widcrstandsmument  einer  breitoasigen  Schiene  ist* 

Q 

0/65  h  -|-  0,00016  Q  oder  ca.  -~  auf  Centimeter  bezogen, 

F  h  ^ 
oder  angen.  =  —'  -  »  wenn  F  die  Querschnittsflftche  bezeichnet. 

4  , 

Die  Gewichte  und  die  Preise  der  Wagen  betragen: 
Offener  Guterwagen: 

Ladefähigkeit   6000  kg  5000  kg  5000  kg 

Eigejugewicht   21  im)  m  2I70  «  237o  « 

Preis    .    .  1200  :'.ik.  121^0  Mk.  1340  .Mk. 

Bedeckter  Guterwagen: 

Ladefähigkeit   r.oon  kg  5000  kg  5000  kg 

Eigengewicht   291)5  «  3035  «  3030  « 

Preis    .    .  1540  Mk.  lOBO  Mk.  1790  Mk. 
Personenwagen  (Goupdsystem): 

LiKieffthigkeit   4 000  k-^'  4000  kg  4000  kg 

tM^^^^^M    i  deicht   3UUÜ  «  4000  «  6120  ♦ 

Eigengewicht  l  ^^.^^^^^^   408O  *  4200  *  6990  * 

Preis   .   .  8260  Mk.  3380  Mk.   4330  Mk. 
Personenwagen  mit  Mittelgang: 
Ladefähigkeit   4000  kg     4000  kg     4000  kg 

vt^^^r^^^^u*    i  leicht  —    *       6600  ♦ 

Eigengewicht      ^^^^^^  _    ^       _    ^      ß330  « 

Preis    .    .     —    Mk.     •-    Mk.    4300  Mk. 
Die  Locomotiven  kosten  bei  einem  Leergewichte  g  derselben 
1000  (3  -j-       8)  Mark. 

Transporteurs  oder  Kollböcke   zur  Beförderung  der  normal-* 
spnrigen  Wagen  auf  schmalspurigen  Gleisen  kosten  ca.  4000  Mk.  pro  StUck. 

6* 

Digiti/Cü  by  CjUv.'^ii^ 


68 


Anstatt  der  kleinen  steinernen  Dnrohlässe  eind  meiet  elBerno  Behren- 
durohläsae  von  SO — 60  om  Durch m  es ?or  xa  empfehleui  erentaell  sind 
mehrere  Böhreu  nebeneinander  zu  iegüu. 

Wegübergänge  werden  an  don  Ausseuseiten  der  Schienen  gepflastert 
und  dacwisohen  belrieet.  Wegrersehlfiste  sind  nur  bei  stark  benutzten 
oder  schwer  zu  übersehenden  Strassen  und  Chaussoon  erforderlich. 

Diirchliisso  und  WepüTjcrßani^e  kosten  2500 — 3000  Mk.  pro  kin* 

Draht/äuiie  kosten  200—250  Mk.  pro  km. 

li^Altbbtelleii  siud  26ü — 3t»ü"^  lang.  Es  genügt  ein  zweites  Gleis  und 
ein  etwa  80™  Ladegleis»  also  8  Weichen.  Für  jode  Station  ist  dann 

1  Aufseher,  1  Weiclicnwärttr  und  1  Arbeiter  erforderlich.  Die  Ent- 
fernung der  Gleise  auf  den  Bahnhöfen  beträgt  4,5.  Der  Curveuhalb- 
messer  der  Weichen  ist  zu  ISO*"  anzunehmen.  Für  die  Perrons  genügt 
eine  Lftuge  Ton  40"*. 

Weichen  incl.  Herzstüok,  Weiehenbockf  Sohwellen,  Legen  etc. 
kosten,  wenn  das  Herzstück  aus  Hartgusa,  450Mk.,  AUS  Stftklgass  650  Mk., 

aus  breitbasigeu  Schienen  besteht,  450  Mk 

Drehscheiben  mit  eisernem  Fundameute  und  desgl.  Wandung, 
Untermanerimg  inol.  Montirung,  von  2,6 — 3,0*^  Dnrohmeseer,  Ton  7^1A 
l*onnen  Tragkraft  kosten  1000--1S00  Mk. 

Schiebebühnen  zum  Verschieben  mittelst  Hand,  versenkt,  excl. 

Mauerung  und  Herstellung  der  Grube  und  des  (rrubengleises  für  Bad- 
stände von  1,8—2,8'",  kosten  bei  10—15  Tonnen  Tragkraft  800—1000  Mk. 

Gleis-  (oder  Boden-}  Waagen  von  10—20  Tonnen  Tragkraft 
kosten  2000—8000  Mk. 

Drehkrahne,  fahrbare^  mit  wl,9^  Avtladnng,  5—10  Tonnen  Trag- 
kraft kosten  :^r)iiO-5000  Mk.;  freistehender,  ca.  2,5"»  Ausladung,  5—10 
Tonnen  Tra^^kratt,  2000—3500  Mk.;  ein  WandkrahU|  ca.  2™  Auaiadnug, 

2  Tonnen  Tragkrait,  ca.  600  :\lk. 

Wasserst atiou,  wUuscheuswerth  in  15  km,  nutUweudig  in  25  km 
Entfernung;  Wasserreservoir  4— 6cb"^  Inhalt,  ohne  Gebinde  1200^1500 Mk.; 
Wtisscrkrahn  fix  und  fertig  ca.  500  Mk. 

Die  Workstättenelnrichtu  n  R  für  die  nothwendigetcn  Repara- 
turen kostot  ca.  1200—1500  Ikik.;  für  sämmtXiche  Beparaturen  an  Iiooomo* 
tiven  und  Wagen  ca.  80000—85  000  Mk. 

Hochbauten.  In  der  Begel  werden  TOrhandeno  Bäumlichkeiten 
in  den  Ortschaften  als  Warte-  und  Expeditiouslocale  benutzt.  Die  Knd- 
Btationen  erhalten  gewöhnlich  besondere  Gebinde,  welche  etwa  90000  Mk. 

pro  Station  kosten. 

Ferner  kostet: 
1  kleiner  Güterschuppen  50  Mk.  pro  qm; 

1  Ifocomotivschuppen  von  13"*  Läoge  und  IS"*  Breite  lllr  8  Tendef* 

locomotiven,  in  Fachwerk  16000  Mk.; 

1  Abtrittsgebäudo  1000  Mk.; 

1  hölzerne  Laderampe  mit  Erdböschung  1000  Mk.; 
1  bewegliche  hölzerne  Bampe  120  Mk.; 

1  Woichenstollerbndo  mit  Ausrüstung  600  Mk.; 

1  Wärterhaus  lür  eine  Familie  mit  Brunnen,  Stall  und  Einfriedigang, 

massiv  3000  Mk.,  in  Faoliwerk  2500  Mk.; 
1  Wärtorhans  fflr  swoi  Familien  5000—6000  Mk. 

DasInventarundMobiliar  inol.  Auss^ttung  der  Güterschuppen, 
des  Personals,  Boschaffnng  des  Werkzeuges  für  die  Bahnunterhaltniig 

kostet  ca.  400—500  Mk.  pro  km, 

Vorarbeiten  incl.  Anfertigung  der  XUäue  sind  mit  650—1000  Alk. 
pro  km  zu  veranschlagen. 

Bauleitung,  Bananfsicht  und  V er waltungskosten  wäh- 
rend der  B  aus  elt  sind  mit  8— d%aUer  Titel  in  Anreohnung  au  bringen. 

Die  i'etriebsverwaltung  kostet  bei  wenigstens  25  km  Bahn- 

läuge  ca.  200  Mk.  pro  km. 

D  i  o  B  .1  1m)  u  n  t e r h  al t ung  desgleichen 

bei  einer  Spur  von   1,43.')™      i,oo™  0,75"* 

Oberbau  mit  Hoizschwellen  pro  km  .  610  Mk.   BüO  Mk.  r*40  Mk. 

Biaemer  Oberbau  pro  km ,  .  .  .  ,  MO  «     540  «  680  • 


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6Ö 


Öle  l'ranspoftverWaltTiTigskostoti 
nehmen  ab  mit  wac]isender  Spur,  pro  km   .   1830  Mk.  1900  Mk.  1930  Mk. 

Die  Umladekosten  betragen: 

pro  Tonne  rauhesten  Guts,  als  Erz,  Bruchsteiue  etc.  .   .   .  0,10  Mk. 

\       «      Steinkohle  etc   0^16  « 

«       «      gewöhnlichen,  nicht  zerbrechlichen  Xj^uts  •  .   .  0,25  « 

«       4f      zerbrechlichen  oder  sperrigen  Guts   0,50  « 

Tarife  der  Happoltsweiler  Strassonbahn  (4  km  lang): 
Für  eine  Fahrt  XI.  Klasse  0,3ü  Mk.,  III.  Klasse  0,20  Mk.,  Kinder 
Ton  S— 7  Jahren  die  HAlfte.  Volle  Wagenladungen  unter  und  bis  za 
6000  kg  —  8  Mk.,  6000—10000  kg  =  12  Mk.  Eilgut  und  Gepäck  für 
Stücke  bis  zu  50  kg  =  0,40  Mk.,  über  50  kg  pro  50  kg  und  jeden  Bruch- 
theii  davon  0,30  Mk.  incL  Auf-  und  Abladen.  Stückgüter  in  gewöhnlicher 
Vrwih^  für  Jedes  Stilok  bis  sn  50  kg  0,20  Mk.,  «Iber  60  kg  pro  60  kg 
und  jeden  Brnolitheil  =  0,16  Mk. 

Beserrefonds  0,l--0,2<>/o  des  Anlagekapital«,  bit  zn  0,50/^ 

ID rnenerungsfonds:  für  Beschaffung  netier  LocomotiTen  etc. 
6^70/0^  nener  Wagen      5"/o»  Oberbau  2— 8^  Wo  der  Anechaffangskosten. 

Die      e triebskoston  botraj^en  durchschnittlich  pro  Locomotiv- 
kilometer  0,00—1.00  Mk.   Auf  der  Ocholt-Westorsteder  Bahn  haben  die- 
elbea  im  Jahr  1880  sogur  nur  0,49  Mk.  betragen. 

Nachstehend  sind  die  Aniagekosteu  der  Nebenbahnen  für 
1  km  bereobnet  unter  der  YorausBetzung,  dase  die  Baknen  nicht  durch 
grössere  Viadncte,  Tunnel  und  grössere  Felseinsohnitte  vertheuert 
werden,  vielmehr  thunlichst  einfach  herf^cstpllt  werden  können,  unter 
Anrechnung  von  Mittelpreisen  und  unter  diirchscliHittlif'hpn  Vorluiltnissen, 


Spurweite 

Bezeichnung 

1,435 

m 

!  1,0™ 

1  0,75 

tn 

Mk.  1  o/„ 

1  Mk.  j  % 

Mk. 

1% 

• 

1 

6000 

! 

13,0 

3000 

9,1 

2000 

7,4 

2 

7000 

15,2 

3000 

9,1 

2000 

7,4 

3 

200 

0,4 

200 

0,6 

200 

0,7 

4 

700 

1,5 

200 

0,6 

150 

0,0 

6 

Durchlässe  und  Brücken  .... 

2500 

M 

2000 

6,1 

1750 

6,5 

e 

Tunnel   

7 

17000 

37,0 

13000 

39,4 

12000 

44,5 

8 

500 

0,6 

200 

0,7 

9 

ÖOOO 

10,9 

4000,12,1 

3000 

11,1 

to 

Werkstattsanlagen  

200 

0,4 

200 

0,6 

200 

0,7 

11 

A näserordentliche  Anlagen  ,  •  • 

12 

4000 

8,7 

6000 

18,2 

5000 

18,5 

13 

1600 

3,3 

600 

l,ö 

400 

1,5 

14 

1400 

3,1 

600 1 

1,8 

100 

0,4 

Zusammen  .  • 

46000 

88000 

27000 

Bei  der  Ermittelung  vorstehender  TCosten  ist  angenommen,  dass  die 
Tiänpe  der  Bahn  20  km  bcträpt,  ferner,  dass  die  Bahn  bei  voller  Spur 

ganz  auf  eigenem  Körper,  bei  schmaler  Spur  dagegen  meistens  auf  vor- 
audenen  Wegen  angelegt  werden  kann.  I>ie  Anlagekosten  für  Betriebs- 
mittel sind  liei  schmalspurigen  Balmon  grösser  als  bei  vollspurigen,  da 
im  crstoreu  F;i.llo  dio  gesanimtc  i^racbtmcn^o  auf  eigenen  Wagen  be- 
fördert werden  muss  und  daher  etwa  das  Droifache  an  Wageuzahi  er« 
forderlich  ist  als  bei  vollspurigen  Bahnen. 

Als  weiteren  Anhalt  fdr  die  Kosten  von  Nebenbahnen  mögen  die 
Angaben  von  Laistner  dienen.  Derselbe  berechnet  unter  Berück« 
aichtigung  der  sonst  noch  zu  machenden  Znschlä^re  für  Bauzinsen  etc. 
die  gesammten  Anlagekosten  bei  etwa  20  km  BahnUnge  und  16  km 
Gesebwindigkeit  In  der  Stundet 


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70 


1.  für  den  giiustigsten  Fall  füz  1  km 

bei       1^436™  1^0»  0,76»  Spurweite 

auf  32—35  000  Mk.      29—32  000  Mk.      27—30000  Mk. 

2.  nuter  mittteten  VerliftliniBsen 

49—56000  Hk.      43—48  000  Mk.      36-^000  Mk. 

3.  bei  Bchwiorigen  Terrain-  und  Betriebsveibältnisson 

68—77  000  Mk.       54—65  000  Mk.       44^-53  000  Mk. 

Dio  Betriebskosten  ntulcrn  sich  bei  den  \  ci  ?chiedenen  Spurweiten 
nur  Unwesen tlielL  Bei  3— i  Zügen  für  l  Tag  bin  und  her  belaufen  sich 
die  eigentUohen  BetriebskOBten  anssehl.  der  Unterhaltung  des  Oberbaties 
und  der  Botriobsmittel  auf  1900—2000  Mk.  Sollon  dio  Wngen  und  die 
leichteren  Locojuotivcn  der  Nomialbalinou  auf  die  Nebeubahueu  übergehen 
können  und  liierdurch  ein  stärkerer  überbau  nothvvendig  werden,  so 
vermehren  sich  die  Anlagekosten  der  normalspurigcn  Nebenbahn  nm 
1000—3500  Mk.  für  1  km.  Dagegen  betragen  die  Umladekostcu  bei  den 
schjnal«i)urigen  Hahuou  je  uacli  dem  Umfaug  des  Verkobrs  und  der 
Besc'hallenheit  der  Güter  50 — 250  Mk.  für  1  km. 

Die  Kosten  von  Nebenbahnen,  welche  in  der  ITauptsache  auf  flcbon 
vorhandcue  Strassen  gelogt  werden  können,  verringern  sich  nach  dem* 
selben  Autor  um  etwa  1/3  unter  sonst  gleichen  Verhältnissen. 

B.  Kleinbahnen.*) 

TJaliTif^n,  welche  bestimmt  sind  lokalen  Personen-  odei*  Güterverkehr 
den  durcligehenden  lialinen  zuzuführen»  könneu  als  „Kleinbahnen"  nach 
dem  Bau  und  Betrieb  erleichternden  ,,Gesetze  über  Kleinbahnen  und 
Privatanschlus^bnbuen  vom  Juli  lSü2  '  (S.S.  144)  gebaut  werden.  Die 
durch  dpri  «geringen  Verkehr  V)e(iiugte  Billigkeit  wird  durch  möglichst 
ausgcdtihuttj  Benutzung  vorliandener  Straüäeu  und  Anschmiegung  der 
Bahnlinie  an  das  Gelände,  als>  durch  Anwendung  starker  Steigangen 
uud  scharfer  Krümmungen  errciclit.  Da  sich  dieses  mit  der  normalen 
Spur  selten  erzielen  lässt,  so  wird  meistens  die  Anwendung  einer 
schmäleren  Spur  geboten  sein.  Ein  Ueberlaufen  der  Fahrzeuge  der 
Haupt-  und  Nebenbahnen  auf  die  Kleinbahn  ist  dann  zwar  ausgeschlossenf 
jedoch  läBSt  sich  ein  Uebcrgang  dieser  Wagen  durch  IloUböcke  —  Trans- 
porteure —  ermöglichen,  falls  ein  Umladen  der  Guter  vermieden 
werden  soll. 

Spurweite.  Bei  einer  noimalspurigeu  Bahn  ist  bei  der  erforder- 
lichen Breite  des  lichten  Raumes  von  4fi^  die  Benutzung  der  Straeeen 

auf  weiten  Strecken  meistens  nicht  an^'ilngig.  Die  Anwendung  eines 
kleineren  Halbmessers  als  150"'  ist  unthunlich.  Die  normale  Spur  ist 
wegen  der  grosseren  Anlagekosteu  bei  einer  Kleinbahn  wirthschaftlich 
nur  dann  gerechtfertigt,  wenn  ein  XJeberlaufen  der  normalepurigen  X*a]ir- 
aeuge  erforderlicb  ist. 

Ansser  der  normalen  Spur  von  1,435™  Weite  ist  uach  dem  Klein- 
baliugesetze  die  Anwendung  von  1,0,  0,75  und  0,60™  Spurweite  gestattet. 

Die  Spurweite  von  1,0™  bietet  aus  technischen  Gründen  für  die  Klein* 
bahn  die  grössten  Vortheile.  Bei  einer  Breite  dos  lichten  Haumes  von 
2,7"*  ist  die  Benutzung  von  7  l»is  b"^  breiten  Strassen  unbedenklich. 
Lokomotiven  lassen  sich  rationell  und  icit^tungstahig  bauen.  Personen- 
wagen sind  bequem  und  Güterwagen  können  gut  ausgenutst  werden. 
Stabilität  der  Fahrzeuge  ist  ausreichend.  BemebekoBten  Stellen  sich 
günstiger  als  bei  den  schmaleren  Spurweiten. 

Bei  einer  Spurweite  vou  75  cm  ist  die  Auweiidung  eines  kleinen 
Krünimungshalbniessers,  50*^  anstatt  76*''^  bei  der  Meterspur,  statthaft; 
es  ist  dadurch  ein  Anschmiegen  au  unebenes  Gelände  gut  möglich. 
Deshalb  ist  diese  Spurweite  dort  am  Platze,  wo  das  verfügbare  Bau- 
kapital die  Anwendung  einer  Meterspur  niclit  gestattet,  besonders  wenn 
es  sich  vorwiegend  um  Güterverkehr  handelt.  Profil  des  lichten  Raumes 
betrilgt  2,10™.  Nachtheile  dieser  Spurweite  sind:  Lokomotiven  sind  zu 
schmal,  um  einfach  und  rationell  gebaut  werden  au  können.  Personeu- 


')  Nailistthendr  Angaben  fluni  theilwriae  entiu  ninipn  aus;  Kritische  Betrachtungen 
Aber  Projektirung,  !'  u  und  B»  trie  b  der  Kleinbahnen  (Uahnen  von  lokaler  Bedeutung)  von 
"W.  ilo  g  t  ni  ann,  Verlag  von  J.  F  Hergroann,  Wiesbaden  1805,  und  Eisenbahn-Technik 
der  Gegenwart  I.,  Verlag  von  J.  F.  Bergmann,  Wiesbaden  1897.  Lokomotiyen  für  Klein» 
bahnen,  von  ft  eimherr  and  r.  Borries. 


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71 


wagen  sind  weniger  bequem  und  Gütorwagon  uuvortheiliiaft.  Die  Stabi- 
Iftftt  der  gedeckten  Guterwagen  und  Personenwagen  ist  gering.  Daher 

TntissoTi  die  Wagen  und  der  Oberbau  kraftitror  gebaut  Bein  und  BOrg- 
fältiger  unterbalten  worden  als  bei  der  Meterspur. 

Die  Babnen  mit  tiü  cm  Spurweite  8iud  leicht  und  billig,  daher  für 
bewegliche  Bahnen,  wIa  Feld-  und  Waidbahnen,  mit  Vortheil  zu  ver« 
wenden;  dagegen  sind  die  Xachtheile,  die  sich  in  dpr  "Bauart  der  Loko- 
mntiveu  und  Wagen,  in  der  unffünstigeu  Standffistii^^keit  derselben  und 
dem  dadurch  bedingten  Mehraufwand  für  Anlage  und  iictrieb  echou 
bei  der  7r>  cm  weiten  Spur  zeigten,  bei  der  60  cm  Spur  so  erheblich  ver- 
meTirt.  dass  die  Anwendung  tüesnr  klrinstpn  Spur  für  liahnen  mit  rpgol- 
mässigem  Betricbo  als  ein  wirthschattlicher  Fehler  bezeichnet  werden 
mnes,  selbst  bei  bedeutenden  Torrain-Schwierigkeiten  und  geringem  ver- 
fügbaren AulagekapitaL 

Lage  der  Bahn.  Vom  betriebstechnischen  Standpunkte  aus  be* 
trachtet  ist  die  Lage  der  Bahn  auf  eigenem  Rahnkörper  zu  empfehlen; 
dagegen  aus  wirthschaftlichcn  und  bautechnischen  Qrlinden  ist  die  Be- 
nutzung yorhandoner  Strassen  vielfach  yorzuLziehen.  Im  letzteren  Falle 
wird  an  Grnuderworb  gespart,  Erdarbeiten  und  Brückenbauten  sind 
geringer.  Vorhandrnf  Wirthshäuser  können  statt  Station ggp1);iude  ver- 
wandt werden.  Dagegen  sind  die  Anlage-  und  Unterhaltungskosten  des 
Oberbaues  bei  Benutzung  der  Strassen  grösser  als  auf  eigenem  Bahn- 
körper. Das  Gleis  einer  Strassenbahn  ist  innerhalb  eines  Ortes  in  die 
Mitto  der  Strasse  zu  legen,  sofern  die  Strassonbreite  dieses  gestattet; 
ausserhalb  eines  Ortes  liegt  das  Gleis  besser  seitlich  der  Mitte,  zweck- 
mässig auf  dem  unbefestigten  Theile  der  Strasse.  Bei  längeren  Bahnen 
und  breiten  Strassen  ist  es  Tortheilhaft,  den  Schienenkopfetwa  4  bis  5  cm 
fiber  Strasscnkrone  hervorragen  zu  lassen,  bei  engen  Strassen  und  Weg- 
übergäugen  wird  das  Gleis  dagegen  vollständig  verfüllt. 

Babnen  auf  eigenem  Bahnki^rper  werden  ebenso  sorgfältig  hergestellt 
und  unterhalten  wie  bei  Hauptbahnen. 

Oberbau  muss  sehr  gut  beschaffen  sein*  Zu  leichte  Schienen  und 
Schwellen  Bind  zu  vermeiden.  Bei  Bahnen  auf  eigenem  Körper  sind 
Holzquerschwellen  mit  Vignolsohienen  jedem  andern  Oberbau  vorzu- 
sieben.  Bei  Strassenbahnen  hat  sich  der  Hartwich-Oberbau  und  bei 
Pflaster  die  Billenschiene  bewrlhrt.  Bei  Quersohwellenoberbau  soll  das 
Mindestgewicht  der  Schiene  9,5  kg  (m)  betragen 

Betriebsmittel,  Als  treibende  Kraft  kommt  Pferdekraft  bei 
regelmässigem  Betriebe  nur  ausnahmsweise  zur  Anwendung,  gewöhnlich 
Dampfkraft.  Die  Vereinigung  von  Motor  und  Pahrseug,  wie  heim 
Bowan'schen  Dampfstrassenwagen^  hat  sich  wenig  bewährt. 

Es  werden  Tender- Lokomotiven  verschiedener  Anordnung  und 
Grösse  verwandt,  bei  welchen  zur  möglichsten  Ausnützung  der  Zugkraft 
entweder  sämmtUohe  Achsen  gekuppelt  sind,  oder  nur  eine  sohwaoh 
belastete  Laufachse  vorhanden  ist.  Letztere  ist  bei  grösserer  ^ug* 
goBchwindigkeit  und  scharfen  Krümmungen  einstellbar.  Meistens  werden 
Lokomotiven  mit  drei  gekuppelten  Achsen  verwandt.  Beicht  diese  Au» 
sahl  nicht  ans,  so  muss  man  Lokomotiven  mit  S  Triebgestellen  nach 
den  Bauarten  Meyer,  Mallet-Rimrott,  Hagaus,  oder  mit  einstellbaren 
Achsen  nach  den  Bauarten  Klose,  Klien-Lindner  oder  Doppel-Lokomo- 
tiven  anwenden. 

Bei  600  und  750V">  Spur  muss  die  IPeuerkiste  ttber  oder  hinter  die 

Pabninn  und  h'äder  gestellt  werden  Gewöhnlich  werden  Kastenrahmen 
Kraus^^'schor  J^auart  angewandt.  Das  Triebwerk  ^vird  nach  aussen  ver- 
deckt, wenn  Menschen  oder  Thiere  hineingerathen  können.  Bei  drei 
gekuppelten  Achsen  empflehll  es  sich,  die  mit  Spurkränsen  rersehene 
Mittnl ■ich:^e  so  weit  vci ^rlii>V>l)ar  7Ai  machen,  dass  sie  in  den  Kriiui- 
mungeu  mit  den  eigeuen  Spurkzäuzcn  fährt.  Dio'^o  Anordnung  bedingt, 
dass  die  dritte  Achse  Triebachse  ist.  Die  grössteu  Achsstäude  sind  in 
I  62  der  Grs.  f.  It.  angegeben.  Die  Kessel  erhalten  möglichst  einfache 
Form  mit  rTinder  rinsrorer  Decke  uud  Dampfdome  mit  Heglergehäuso 
mit  einfachen  ISicherhcitaventilen.  Für  die  stets  aussen  liegende  Steue- 
rung iät  die  Anordnung  von  Stephenson  am  geeignetsten.  Krause* 
München  wendet  oft  die  Hensinger-Stenerung  an,  wo  es  auf  gute  Dampf- 
ausnutzung  und  verhiiltnissmässig  hoho  Leistungen  ankommt. 

Die  Zahl  der  Bremsklötze  au  jeder  Seite  sollte  nicht  geringer  sein, 
als  diejenige  der  gekuppelten  Kader.  Zweckmässig  wirken  au  jedem 
gebremsten  Bade  S  KlOtae.  Als  Bahnrftumtr  gtnflgeu  in  der  Bogel 


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72 

kräftige  wagfrechtc,  meist  wellenförmig  gebogene  Winkeleieen  in  75  bis 
jOQium  Abstand  von  S.O.  Die  Zugkraft  ist  niobt  über  160  kg  für  1  t 
Triebaohslast  und  die  Leistung  nicht  über  S  P.S.  für  1  qm  Heizfläche 
anzunehmen.  Nachstehende  Zusammenstellnnp  piebt  die  Hanptabmess- 
ungen  von  einer  Anzahl  aTi^^t^efülirter  Tjokoinotivon  nn. 


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0,431  12 


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0,60 

0,36 
0,52 
0,50 

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0,43 
0,42 


0,5 


14 

12 
12 
12 
12 
12 
12 


12 


14.1 


17,5 


12,6 

26 

22,2 
12,4 


—  I  17,3 


6 


10 


18,7 

33 

16,2 
12,4 

20,7 


S,i  10,9 
16,8  l 


10,7 
8,6 
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13 


13 


13,4 
8,6 
9 

13 

13 


14 

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0^70 
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1,1 

0,56 


0,6 
0,44 


Für  Fahrzeuge  bei  den  Bahnen  von  75  und  60  cm  Spurweite  Ist,  be- 
sonders bei  engen  Curven,  die  Anwendung  der  Truckgeatolle  geboten. 
Zur  Beförderung  der  Hauptbahnwagen  auf  normalspurigen  Kleinbahnen 
mit  Krümmungen  von  weniger  als  150"°  Halbmesser  oder  auf  Schmal- 
spurbahnen TOn  1,0  und  0,76''^  Spurweite  werden  Rollsehemel  angewandt, 
mit  wflchen  man  Krümmungen  von  15"*  FTalhmesRer  befahren  kann. 
Dio  Benutzung  dieser  Rollschemel  ist  bei  Bahnen  von  60  cm  Spurweite 
ausgeschlossen.  PUr  die  Bremse  empfiehlt  sich  die  durchgehende  Bremse, 
die  Yakuumbremse,  besonders  die  Körting'sche  selbstwirkende  Luftsaug- 
bremsd  hat  sich  mehr  als  die  Häberleinbremse  bew&brt. 

Hochbauten  beschränken  sich  meistens  auf  einen  Lokomotiv- 
schuppen mit  angehautor  W.'isserstation  uu<l  kleiner  Kcparaturwerkstatt. 
Statt  der  Ötatiousgebaudu  können  vielfach  vurtheilhaft  Wirthshäuser 
verwandt  werden,  die  mit  einander  telophoniseh  oder,  wenn  es  die  Bau* 
kosten  gestatten,  mit  einem  Telegraphen  mit  Sohreibapparaten  vexbnnden 
werden. 

Baukosten.  Anlagekoston  anssclilicssl Ich  Grunderv  erb  betragen 
im  grossen  iJurchachiiitt  bei  Kleinbahnen  mit  üu  cm  weiter  Spur,  leichtem 
Oberbau  mit  8—10  kg  (m)  schweren  Schienen  und  leichten  Betriebsmittel 
12 — 15000  'S!.  n<rn)\,  bei  75citi  Spnrweifn  2H0(I0  ( BrorUhalhahn)  bis  28  000 
Mark  (km)  (i'eidabahn).  Die  Koston  der  62  km  langen  Kreisbahn  Flens- 
burg-Kappeln stellten  sich  bei  1"'  Spurweite,  einBcUliesslich  ürunderwerb, 
auf  24881  M.  (km).  Dia  Bahnen  von  l">  Spurweite  im  Kreise  Enskirchen 
einschliesslic)^  Ormidor^verb  auf  33700  M.  (km). 

Die  vorstehend  unter  :n obenbahnen  aufgeführten  Einzelpreise  sind 
aneh  fftr  Cleinbahneu  gültig. 


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78 

XX.  Strassenbahnen. 

Von  X.  W.  H«ye^,  Iii  »Bm*  q.  Betr.-Iäap«1cior, 


Die  Strastenbahneu  dienen  znr  Efleiohternng  des  Persouonverkebfi 

innerhalb  groBSOr  Städte  und  bevölkerter  Vororto.  Sie  outwickolten 
sich  aus  dem  Strassenomuibus  und  wurden  anfänglich  gleich  diesem 
ausachliesslich  durch  Pferde  betrieben  und  auch  jetzt  noch  ist  diese 
Betriebskraft  bei  vielen  Bahn«ii  in  Anwendung.  In  den  letzten  Jahren 
wird  die  Pferdokraft  immer  mehr  durch  mechanische  Krafter/puger 
ersetzt.  Die  erste  Pferdebahn  wurde  1832  in  New- York,  in  Frank- 
reich (Paris)  1854,  in  Kugland  (Birkenhead)  18b0,  in  Dänemark  (Kopen- 
hagen) 18G2|  in  Holland  (Haag-Scheveningen)  18G8,  in  Dentseldand 
(Berlin)  1865  und  in  Oesterreich  (Wien)  1867  erbänt 

Jlll^emeiii.es« 

Spurweite.  Anfänglich  wandte  man  die  normale  Spurweite  der 
Eisenbahnen  von  1,435'"  an.  Da  diese  Spur  jedoch  grosse  Bogcuhaib- 
meeser  bedingt  nnd  eine  ecbmAlere  Spnr  die  Anwendung  der  gewöhn- 
lichen Wagenbreite  von  2,0"  gestattet,  so  werden  in  neuerer  Zeit  die 
Strassenbahnen  meist  mit  Spurweiten  von  1,10,  1,0,  ja  sogar  mit  0,76™ 
angelegt.    Die  Simr  von  1,0™  erscheint  als  die  zweckmässigste. 

Steigungen.  Bei  Pferdebahnen  beträgt  die  grösste  Steigung, 
welche  ohne  Anwendung  von  Yorspannpferden  befahren  werden  können, 

1  :  25 — 1  :  40,  mit  Vorspannpferden  1  :  14—1  :  20.  Bei  Strassenbahnen, 
welche  mit  Dampfkraft  betrieben  werden,  ist  noch  eine  Steigung  von 
1 : 12,5  zulässig. 

Krümmungen  können  mit  einem HalbmesBer  Ton  12— lö*"  angelegt 
werden,  wenn  der  Radstand  nicht  über  1,3"*  gross  ist.  Bei  25"*  Halb- 
messer kann  der  Kadstund  1,8"'  betragen.  Die  Ueborhöhung  des  äusseren 
Schienenstranges  beträgt  bei  15"^  Halbmebser  70"*"*,  bei  100"*  Halb- 
messer lO™. 

Oleialage.  Bei  Strassen  Ton  8"'^  breiter  Fahrbahn  kann  man  die 
Gleisaxe  in  die  Mitte  der  Strasse  legen;  bei  schmäleren  Strassen  muss 
die  Gleisaxe  an  die  Seite  gerückt  werden  und  es  soll  dann  der  Abstand 
von  Bordstein  bis  Gleisuütte  bei  einer  Wagenbreite  von  2,0"*  mindestens 
l^Sb""  betragen.  Bei  einer  Stxassenbreite  von  5,1"*  kann  ein  gewöhnlicher 
Wagen  an  einem  Strassenbahnwagen  noch  eben  vorbeifahren  und  ist 
daher  dieses  die  geringste  Breite  einer  Strasse,  in  welcher  eine  Strassen- 
bahn  angelegt  werden  kann. 

Oberbau.  Anfang«  wandte  man  Flaohsehienen  auf  hölzernen  Lang 
•obwellen  und  Qüefscliwellen  an.  Bei  Pflaster  mit  Beton-Unterlage 
kann  keiue  Querachwelle  verlegt  werden  nnd  man  ging  deshalb  zur 
Satteisobiene  tkber,  die  auf  Langschwellen  mittelst  Klammern  befestigt 
war:  die  Quersohwellen  als  Spurhalter  wurden  durch  Yerbindungsstaugen 
aus  Flacheiaen  ersetzt.  Um  den  Nachtheil  dieses  Oberbaues,  das  Lockern 
der  Schiene,  zu  beseitigen,  ersetzte  man  den  zweithoiligen  überbau 
durch  eine  kräftige,  die  Langschwelle  entbehrlich  maohende  Schiene, 
dia  tidi  der  Strassendamm-Befestigung  anschliesst  nnd  die  Anwendung 
einer  starken  Stosslasche  gestattet. 

Von  den  verschiedenen  Oborbanarten,  die  nach  diesen  Grundsätzen 
gebildet  sind,  haben  die  drei  nachstehenden  sich  am  meisten  bewährt. 

1)  Die  Haarmann'sche  Zwillingsschiene  besteht  aus  zwei 
Yignolscbienen,  die  durch  Vcrsch rauben  und  Binlegen  von  Oussstttcken 
fest  miteinander  verbunden  sind.  Die  seitlichen  Hohlrftume  der  Schiene 
sind  durch  Forrakliukern  und  der  Zwischenraum  der  beiden  Schienen 
ist  durch  Guss  ausgefüllt.  Die  Stosslasche  der  Laufschiono  ist  wie 
bei  den  Vignolschionen  der  Eifenbahnen  hergestellt.  Die  Schiene  hat 
eine  Höhe  von  165™™  und  eine  Stegstärke  von  5«/a™.  1"  Oleis  wiegt 
76,6  kg  und  kostet  verlogt  14,76—14,90  Mk.  Es  ist  nicht  gelungen,  durch 
Kinfahrung  eines  symmetrischen  Kadreifens  beide  Schienen  als  Lauf- 
fläche EU  benutzen.  Dieser  Oberbau  hat  die  Nachtheile,  dass  sich  nach 
längerem  Betriebe  ein  heftiges  Schlagen  am  Schiouenstoss  einstellt  und 
dass  das  Auswechseln  und  Ausbessern  der  Stossverbindung  sehr  kost- 
spielig ist;  auch  ist  in  Berlin  ein  Reissen  dos  Steges  bemerkt  worden. 

Die  Einführung  des  Motorenbetriebes  erforderte  einen  kräftigereo 
Oberbau  nnd  Itthrte  in  der 


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I)  PhOarKtolifeiio,  waloll«  «ufl  einer  Vlgnoleoliieiie  beitelit»  In 
deren 'Kopf  eine  Hille  eingewalzt  ist.  Die  in  Breslau  verlegte  Schiene 
hat  eine  Länge  von  10™,  eine  Höhe  ron  166™™,  eine  Kopfbreite  von 
116"".  eine  Enssbreite  von  lao™  und  eine  Stegstärke  von  9,6™".  Die 
tarn  Fleoheieen  mbOdeten  Qnerrerbfndnngen  sind  in  8"  Bntfenrang 
engebracht.  Die  Sohienenenden  sind  unter  einem  "Winkel  von  45"  ab- 
geschnitten: die  Laschen  sind  600™™  lang.  1™  Gleis  wiegt  einschliesslich 
der  Nebentheile  82  kg  und  kostet  verlegt  12,70  Mk.  Ausser  dieser 
Sehlenenforak  wird  die  FhOnixiohiene  in  45  ▼ersohiedenen  Formen 
gewalzt,  unter  denen  Bich  euch  solche  mit  centralem  Drucke  befinden. 
Bis  jetzt  Bind  über  :^000  km  Gleise  mit  FhönizBchieuen  verlegt  r  Von 
einer  Sohienenform  mit  centralem  Drucke  liegen  in  Hamburg  tlber 
100  km-fUeis.  Die  SchienenstOsse  sind  so  stark  verlasehti  dass  StOsee 
nicht  melir  fühlbar  sind.  Diete  Sohiene  bildet  wohl  dae  siir  Zeit  bette 
eintheillge  Oberbaa-SysteuL 

3)  Die  Haarmann'sche  Schwellenschiene.  Dieser  Oberbau 
besteht  aus  einer  sweitheiligen  Schwellenschiene,  nach  der  Form  einer 
Hartwichsohiene  gebildoti  und  einer  leichten  Scbutzsohiene  zur  Bildung 
der  Rille.  Der  Hohlramn  zwischen  Lauf-  und  Schutzschiene  ist  mit 
Kies  utid  Cementguss  aiisg^ifüllt.  Die  Laufschiene  hat  eine  Kopfbreite 
von  45™™,  eine  Höhe  .von  155™™,  eine  Stegstärke  von  6™™  und  eine 
Fnssbreite  ron  120'"™.'  Die  StOsse  der  Laufschienenhälften  sind  na 
500™™  vorsetzt.  1™  Gleis  wiegt  98,7  kg  und  kostet  verlegt  16,70— 17,20  JOu; 
demnach  ist  1  km  Gleis  der  SchwcTlonsobiene  etwa  6000  Mk.  thenerer 
als  bei  Anwendung  der  Phönixschiene. 

Die  Weichen  müssen  aus  dem  widerstandsfähigsten  Material  her- 

Sesteltt  werden.  Man  rerwendet  Hartguss,  Stahlgnee  und  Flnstetalü 
azu.  Das  Weichstück  setit  man  ans  Ober-  und  Untertheil  zusammen, 
um  die  der  Abnutzung  am  meisten  ausgosetzten  Theile  leicht  entfernen 
und  ersetzen  zu  können.  Die  Zungen  sind  beweglich  oder  fest,  letztere 
sind  Torstisiehen  nnd  Überall  ansnbringen,  wo  ee  die  Verhftltniese  ge- 
statten. Der  Krümmungshalbmesser  der  Weichengleise  ist  50—60"  gross. 
Die  Gesammtlänge  einer  Weiche  zum  Befahren  nach  beiderlei  Richtung 
beträgt  60—70™.  Länge  der  Weichenzungen  2—2,5™.  Das  Stellen  der 
Zungenwelohe  gesohieht  direot  duroh  den  Bohaffner,  dnreh  den  Bad- 
reifen,  dnrch  eine  vom  Kutscherplntze  zu  handhabende  Einrichtung 
oder  endlich  durch  das  Gewicht  des  Pferdes.  Die  letzte  Constrtiction 
ist  in  verschiedenen  Städten  ausgeführt  und  hat  sich  gut  bewährt.  Be- 
eehreibung  nnd  Zeiebnnng  fn  „Zeitschrift  fttr  dat  gesammte  Looal-  nnd 
fltraseenliabnwesen*  IfitHI,  &  80. 


Betrieb« 

I.  Pferdebetrieb. 

Die  bewegende  Kraft  für  Strasaenbahucn  bildete  anfangs  ausschliess- 
lich das  Pferd  und  es  ist  auch  jetzt  noch  dies©  Art  der  Betriebskraft 
hei  vielen  Bahnen,  namentlich  im  Innern  der  Städte,  in  Anwendung. 
Die  Strassnnl)ahii  wird  meistons  einspiuniig  botriohon,  da  der  städtische 
Verkehr  eine  rasche  Aufeinanderfolge  kleiner  und  leichter  Züge  bedingt. 
Der  Pfcrdebetrieh  hat  den  Vorthoil,  dass  die  Anlagekosten  gering  sind, 
daliegen  den  Nachtheil,  dass  die  bewegende  Kraft,  welche  dem  grössten 
Verkehre  eTit!=i)rechpn  muPs,  nnch  in  dor  Zeit  der  Hube  annähernd  die- 
selben UntcrJialtun^?8ko8ten  bedingt,  als  bei  der  Benutzung.  Die  Pferde 
werden  durch  das  Anziehen  der  Wagen  und  dnrob  das  anhaltende  Traben 
üborauK'estreuKt  uikI  miissen  nach  wruii^'ou  Jahren  ausgewechselt  werden. 
Weitere  Nuchtlieilo  siiul,  dass  die  Botri.  l.skraft  den  wechselnden  Wider- 
ständen der  Bahn  nicht  genügend  angepasst  worden  kann  und  dass  der 
Aufwand  fflr  Pflasterung  sehr  kostspielig  ist. 

Die  Fahrgeschwindigkeit  beträgt  meistens  8^—9,6  km  in  dor 
Stunde.  In  Stoi^rungen  von  1:80  vermindert  sich  die  Geschwindigkeit 
auf  etwa  '6  km. 

Wage  n.   Einspännige  geschlossene  Wagen  sind  8,2"  lang,  2,0™  breit, 

enthalten  12  Sitz-  und  12  Stelipliltze  und  wiegen  1350  kg.  Geschlossene 
/weisj)ä!uior  mit  '20  Sitz-  und  12  Stehpliitzon  sind  4/j'"  lang  und  wiegen 
2300  kg.  Geschlossene  Zweispänner  mit  Decksitzen  haben  20  Sitzplätze 
im  Innern,  24  Deoksitse  nnd  12  StebpUtse,  süid  M"^  lang  nnd  wiegen 
2700  kg. 


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75 


Q«  Betrieb '  durch  unmittelbare  Binwirkung  des  Dampfes. 

A.  Einrichtungen,  hei  wcIchtMi  dio  Krafterzeuger 

m  i  t  b  e  w  0  g  t  werden. 

1)  D  a  m  p  f  8 1  r  a  8  F  0  II  1)  a  h  n  -  Ti  o  c  o  ai  o  t  i  V  e  u.*)  Die  Strasseubahn- 
locomotivo  ist  im  Ketriübe  städtischer  Strassenbahneu  fast  überall  durch 
den  elektrischen  Betrieb  verdrängt,  ehe  eie  tn  allgemeinerer  Verbreitung 
gelangte.  Die  Strassenhahnlooomotivo  lässt  sich  bei  äusserster  T?o- 
ßchrilukung  niclit  unter  70ü0  kg  und  bei  voller  Betriebszuverlässigkeit 
nicht  unter  lOOUO  kg  horätelien;  sie  ist  also  schwerer  als  ein  vollbesetzter 
Strasscnbahnwagen  und  kann  nur  da  als  Bweckm&ssig  angesehen  werden, 
wo  die  Wagen  mit  niclireren  PlerdPii  gcfaliren  wcrdrii  müssoii,  oder  der 
Verkehr  so  diclit  ist,  dass  innerhalb  kurzer  ^äeitrauine  Züge  mit  mehr 
als  einem  Wagen  zu  befördern  sind. 

Man  verwendet  zweiazige  gekuppelte  Tenderlocomotiven.  Um  das 
geräuschvolle  Austreten  des  Dampfe»  zu  verhüten,  wird  entweder  der 
vom  Cylinder  kommende  Damxif  iu  einen  Sammelkastcn  geleitet,  von  wo 
aus  er  ohne  Stoss  durch  den  Schornstein  eutweichen  kann,  oder  er  wird 
iu  einem  besonderen  Behälter  zu  Waeeer  verdichtet.  Als  Hrennstoff 
wird  meistens  Coks  verwandt;  in  Ihirnia,  Stid-liusaland,  hat  man  ver- 
sucht, die  Locomotiven  durch  Erdöl  zu  heizen,  wodurch  sich  die  Betriebs- 
kosten um  etwa  ^'b  verringern  sollen. 

Bei  den  Strassenlocomotivcn  kann  man  drei  Bauarten  unterscheiden: 
1)  mit  aussen  liegenden  Cylindern  von  Krauss  in  München,  II  oho  n- 
zolleru  in  Düsseldorf  u.  a.  m.  2)  mit  innen  liegenden  Cylindern  von 
Henschel  in  Cassel.  3)  mit  HebelUbersetzuug  von  Brown  in  Winter- 
thur 

Die  Locomotive  von  Krause  zeichnet  sich  durch  grosse  Einfachheit 
und  geringen  Coksverbraueli  aus,  3,H4  kg  für  1  km.  Der  Führer  steht 
cur  rechten  Seite  des  Langkessels  und  wechselt  seinen  Platz  nicht. 
Die  Locomotive  wird  an  den  P^ndpunkten  der  Bahn  nicht  gedreht.  Das 
Feuer  wird  von  der  Seite  des  Führers  aus  bedient.  Triebwerk  und 
Steuerung  mit  Stephenso  n'scher  Schwinge  sind  durch  ein  Gehäuse 
vor  dem  Strassen  schmutze  möglichst  geschützt.  Die  Kiederschla^uug 
des  Bampfes  geschieht  durch  eine  auf  dem  Masobinendache  liegende 
Anordnung  ans  3  Lüiivsleitungen  mit  130  Querrohreu.  Das  sich  in  einem 
W^asserkastcu  sammelnde  I^iederschlagswasser  kann  wegen  der  darin 
enthaltenen  FettsKuren  nicht  zur  Speisung  des  Kessels  verwandt  werden. 
Das  Betriebsgewicht  beträgt  9,7  t,  Betriebs-  und  Kuppelaxbelastung  je 
4,85  t.  Die  Leistung  bei  10  km  Gcschwindi<(koit  10  Pferdokräfto.  Preis 
15000—20000  Alk.  Die  Kosten  der  Bedienung  betragen  fürs  Jahr  1500 
bis  SSOO  Mk.  oder  0|OS»04ft  Hk.  fttrdas  Zug-^Kllometer;  die  Ausbesserungs- 
kosten  lOuO— 2000  Mk.  im  Jahre  oder  0,09—0,11  Mk.  für  das  km. 

Die  Bauart  von  Henschel  &  Sohn  hat  den  Vorzug;  völlig  ge- 
schützter Lage  sämmtlioher  Tricbwerkstlieile.  Die  1^ iederschlagvorrich- 
tung  besteht  aus  einer  Anzahl  U-förmig  gebogener  Rohre  auf  dorn  Dache. 
Der  hier  nicht  niedergeschlagene  Damjif  gelangt  mit  dem  Wasser  iu  den 
Kühlwasserbehälter.  Der  Führer  steht  an  der  rechten  Langseite  des 
Kessels,  wechselt  seinen  Stand  nicht,  hat  aber  nicht  überall  hin  freie 
Aussicht.  Am  Führerstande  befindet  sich  die  mit  dem  Fusse  zu  .be- 
dienende Bremse,  die  Steuerung  und  der  Begier.  Die  Locomotive  hat 
Cylinder  von  200  X  30U™'"  Durchmesser,  17  qm  Heiz-  und  0,57  qm  Bost- 
liache,  0^  cbm  Speise-  und  O.U  cbm  Kühlwasserraum  und  wiegt  betriebs- 
ffthig  12  t. 

Die  Locomotive  dos  Werkes  Hohenzollern  iuD  üsseldorf  ist  ähnlich 
gebaut,  hat  aber  J oy -Steuerung  und  den  Wasserbehälter  ausserhalb 
der  Bahmeu  unter  dem  Fussbleche. 

Bei  der  dritten  Bauart,  der  Locomotive  von  Wintert  hur,  liegen 

die  Cylinder  aussen  und  su  hoch,  dass  die  Kraftübertragung  durch  einen 
doppelarmigen  Zwisclienhebcl  erfolgt.  Die  Brown'sche  Steuerung  ist 
einfach,  übersichtlich  und  giebt  gute  Damptvertheilung.  Diese  Locomo- 
tive hat  den  Vorzug,  dass  an  jedem  Snde  ein  Ftkhrerstand  mit  Steuerung, 

Begier  und  Bremse  vorhanden  ist,  so  dass  der  Führer  völlio:  freie  Aus- 
sicht hat.  Der  Abdumpf  gelangt  zunächst  in  den  Auspuffkaston  zum 
Absetzen  der  mitgerissenen  Fett-  und  Wassertheilchen.    Das  Dampf- 


e)  Znm  Tlutttiitnotnnien  aus  „Bisen Iizlui-Ttehnlk  der  Oegsnwart  L"  Locomotiven  für 
StnHMmtelinon  von  f .  Qie eeok«. 


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76 


^7a8ser  wird  ia  deu  iCühlwassorrattiu  geführt.  I)Ie  Kiederschlagvorrich- 
i  mg  ist  derjenigen  Yon  Hensobel  ännlieh.  Der  knrse  liangkeuel  ist 

y  nz  mit  Wasser  gefüllt,  der  Pampfraum  befindet  sich  in  dem  runden 
h  heu  Stohkossel  mit  runder  Fouerbüchsc.  Eine  in  Barcelona  anj^e- 
wrandte  Maschine  von  Wintert  hur  ist  für  eine  Steigung  von  90  ('/qq  und 
lim  Bogenhalbmesser  eingerichtet.  Bei  einem  Dienetgewicht  von  16,6  t  ' 
zieht  dieselbe  in  der  Kbcne  10  t  mit  10—15  kg  Geschwindigkeit,  bei 
eliier  Steigung  von  80  "/.^  und  8  km  Geschwindigkeit  8 — 10  t. 

2)  Der  Rowan'sche  Dampfwagen  bestellt  aus  einem  Personen- 
wagen, der  mit  einem  auf  4  Kadern   ruhenden  Maschinenwagen  zu 
^nem  Gtosen  Terbnnden  ist.  I>ie  Maschine  wird  rom  Wagenkasten 
vollständig  nmscblnssen.    Der  Dampf  wird   in  zwei  mit  einander  in 
Verbindung   stehenden   Köhrenkossein,   die   auf  13  At.   Drnck  p:eprüft 
sind,  entwickelti  es  können  40ü  kg  Wasser  in  einer  Stunde  verdampft 
werden.  .Di^Cylinder  liegen  zwischen  den  Kesseln,  die  Niederschlagung 
des  Dampfen   i^escliieht  durch  Begister  von  80  qm  Abkühlungsfläche, 
welche  auf  dem  Dache  des  Wasens  augebrncbt  sind.  Im  Dienst/natande 
Wiegt  der  Wagen  7  t;  bei  "Beselznng  mit  30  Fetßonen  beiragt  an 
grösste  Raddruck  1,0  1  Die  Wintorwagon  haben  9^  die  Sommerwagan 
60  Plfttze.   Die  Maschine  hat  26  H.  P.  und  ist  stark  genug,  noch  einen 
«weiten  gewöhnlichen  Pfordebahnwagen  mit  60  Personen  zu  ziehen.  Die 
Geschwindigkeit  beträgt  10-20  km  in  der  Stunde.  Die  Bremsvorrichtung 
ist  so  eingerichtet,  dass  der  Wagen  auf  WagenlAnge  aum  Stehen  gebracht 
werden  kann.   Der  Bedarf  an  Coks  beträgt  1,5  kg  für  1  km.  Das 
erforderliche  Drehen  dos  Wagens  am  Knde  der  Fahrt  geschieht  mittelst 
Drehscheiben  oder  Weichendreieck.    Der  Dampfwagen  wird  asgawandl 
auC  der  8,9  km  langen  Bahn  Kurfürstendamm-Gzonawald  b«i  Barlia  und 
auf  einer  9  km  langen  Bahn  in  Kopanhagen. 

^  Die  feuerlose  n  Locomotivon  haben  die  Vortheile:  Sicherheit 
ogeu  Feuersgcfahr,  Fortfall  der  Belästigung  durch  Rauch  und  Damp^ 
ann  die  Billigkeit  des  Betriebes  in  Folge  der  Erzeugung  der  Betriebs- 
kraft an  einer  Stella.  Bs  gibt  drei  Arten  feuerloser  LocomotiTCiif  die 
Ton  Honigmann,  Lamm-Franoq  und  Yon  Mekarski,  von  denen 
dH  erste  in  Anlage  und  Unterhaltung  am  billigsten,  die  letzte  am 
tHeuersten  ist.  Die  Betriebskosten  fttr  1  km  betragen  bei  Honigmann 
80  Pfg.,  bei  Mekarski  36  Pfg.  und  bei  Lamm-Francq  40  Pfg., 
wahrend  dieselbou  bei  gewöhnlicher  Dampfstrassenlocomotive  60  Pfg. 
und  bei  einer  Bcrglocomotive  mit  Feuerherd  90  Pfg.  betragen.  An 
XiBistungsfÜhigkeit  auf  1  t  Eigengewicht  entwickelt  ue  Maschine  Ton 
Ifonigmann  (für  Bergfahrten)  10,  Ton  M.  5  und  yonIi.-Fr.  1,7  Ffarda- 
stärke.  Auch  an  Leistungsfähigkeit  ist  die  H o n i  gm  ann'sche  Locom. 
den  beiden  anderen  überlegen}  während  diese  bereits  nach  Zurttcklegung 
Ton  16  km  «inar  neuen  S'ftllung  bedürfen,  kana  dla  Loeoas«  tph  U. 
luO  km  mit  einer  i'ttllung  aurttckiegen. 

Die  Ho ni gmann'sohe  Maschine  ist  augewandt  auf  der  Aachen- 
Burtscheider  Strassenbahn,  und  zwar  auf  einer  Strecke  von  1  km  Länge 
mit  4  Krümmungen  von  20°^  Halbmesser  und  einer  stärksten  Steigung 
▼on  1 : 30.  Ausserdem  ist  sie  in  Leipzig,  Chicago  und  Minneapolu  im 
Betriebe. 

♦   

Die  Maschiiie  Ton  Lamm-Francq  nach  dem  Gesetze  gebauL 
dass  Wasser,  welches  in  einem  starken  Gefässe  über  den  Siedepunkt 
erhitzt  ist,  dem  liestrebon,  sich  in  Dampf  zu  verwandeln,  folgt,  sobald 
der  diesem  Bestraben  entgegenstehende  Druck  nachlftsst*  Versttcfatweisa 

angewandt  wurde  diese  Maschine  1878  auf  der  Strassenbahn  Carolton- 
New-Orleaus.  Das  Wasser  war  auf  193»  C.  überhitzt.  Die  4  t  schwert 
Maschine  legte  12  km  in  der  Stunde  zurück.  Eine  von  Leon-Fr anoG 
verbossorte  Locom.  Ist  auf  den  I/inien  8t.  Augustin- Neu illy  (4,S  kxi 
lang),  Kueil-Marly  lo  Koi  (Länge  9  km,  stSrkste  Steigung  1:6)  und 
Lille-Koubaix  (11  km  lang)  in  Anwendung. 

B.  EinriobtUAges,  bei  welchen  die  K ra f t era a^gOf 

feststehen. 

Taubahne u.  Um  die  Betriebskosten  su  ▼erringeru,  bewegt  man 
In  Amerika  die  Waken  rielfaoh  vermittelst  eines  aadlosen  Stahltauet 

von  einer  feststehenden  Maschine  aus.  Zur  Aufnahme  des  Taues  is9 
neben  deu  Seidenen  ein  Tautunnel  angelegt,  der  bei  den  ersten  Versuchen 
in  Sau  Francisco  aus  hölzernen,  mit  eisernen  Keifen  verbundenen  Köhren 
von  0,70"*  Licbtweita,  neuerdings  aus  BetonrOhren  hergestellt  ist|  wclohe 


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77 

in  0/90—1/20™  Entfernung  durch  Joche  unterstützt  werden*  Zur  Auf- 
nahme des  .Tagewassers  lind  In  90°*  Abstand  Sammelgruben  angelegt. 
Der  Tautunnel  Öffnet  sich  in  einem  Sehlitze,  dessen  Weite  in  Amerika 
auf  höchstens  19  cm  festgesetzt  ist.  Zur  Unterstützung  des  Taues  sind 
im  Tunnel  in  einem  Abstände  von  0 — 9,b^  Tragrollen  von  40  cm  Durch- 
mosser  angebracht.  In  Krümmungen  ßind  seitliche  FfthrungsroUen  er- 
forderlich. 

Das  Tau  besteht  aus  6  Litzen  von  je  10  Drähten,  die  um  ein  Manila- 
Hanfseil  geschlungen  sind.   1*°  Tau  wiegt  bei  32™'"  Durchmesser  3,6  kg. 
Pttrch  die  stOBsweiBO  BeanBpniohung  werden  die  Taue  bis  '/loo  ihrer 
Länge  ausgedehnt  und  müssen  durch  Heraushauen  eines  Stückes  ver- 
kürzt werden.    Die  Dauer  eines  Taues  beträgt  9— 12  Monate,  das  längste 
bisher  angewandte  Tau  ist  8900"^  lang  bei  einer  Weglänge  von  45Uü"'. 
Das  Tau  bewegt  sich  mit  einer  Oeschw.  von  10*18  km  in  der  Stunde. 
Die  Triebrollen  haben  3,66™  Durchmesser.   Die  Spannung  des  l'aues 
beträgt  5,5  t.    Die  Züge  bestehen  aus  einem  Greifwagen,  der  den  ^Greifer", 
ein«  Vorrichfun«  zum  Ankuppeln  an  das  Tau,  träert  und  16—20  Personen 
aufnehmen  kann,  und  1— S  angehängten  Wagen.   Der  Greifer  muss  daa 
Seil  fest  fassen,  ohne  demselben  schädliche  Biegungen  zu  erthciien, 
leicht  zu  lösen  sein  und  muss  ein  geringes  Gleiten  dos  Taues  bohn£i 
Verminderung  der  Geschw.  gestatten.    Die  Fabrik  tou  Bässler  A 
Jorisson  hat  einen  Greifer  ausgebildet^  welcher  im  Qefillle  und  Stei« 
gnng  von  1:5  sicher  wirken  soll,  auch  die  Anwendung  von  Tauen  ver- 
schiedener Stärke  zulässt  (Zeitsolir,  f,  Transportwesen  und  JStrassenbaa 
1886,  No.  9),  die  Taubahnen  sind  meistens  zweigleisig. 

Das  bei  einer  Strasseubahn  in  New- York  angewMidte  Miller*sche 
Zwillingssystcm  besitzt  2  Taue,  welche  durch  2  von  einander  unab- 
hängige Betriebsmaschinen  bewegt  werden.  Von  den  beiden  Tauen, 
welche  in  XanUen  pariülld  neben  einander  liegen,  ist  stets  nur  das 
^e  in  Thätigkeit;  das  andere  kommt  erst  sur  Anwendung,  wenn  das 
erstere  arbeitsunfähig  ist.  An  den  Wagen  ist  für  jedes  Tau  eine  Fang- 
vorrichtung angebracht.  Diese  Anordnung  des  doppelten  Taues  ge- 
stattet bei  einem  ununterbrochenen  Betriebe  Jederaeit  das  nicht  benutzte 
Tau  au  untersuchen,  was  für  den  Taubetrieb  von  grösstor  Wichtigkeit 
ist,  da  erfalirungsgemäss  das  Tau  mindestens  nach  je  2  4  Stunden  nach- 
gesehen werden  muss.  Um  bei  dieser  Untersuchung  das  Tau  langsam 
und  leicht  bewegen  lu  können,  ohne  die  Hauptmaschine  in  Gang^  zu 
setzen,  sind  zwischen  den  Stationen  kleine»  stehende  Dampfmasohmen 
angebracht. 

Die  Vortheile  des  Taubetriebs  sind:  starke  Steigungen  bis  1:5 
bieten  keine  Sohwierigkeiten.  Die  Wagen  können  plötzlich  angehalten 
werden.  Jede  gewünschte  Geschwindigkeit  bis  zu  16  km  in  der  Stunde 
kann  au  jeder  Stelle  der  Bahn  erzielt  werden.  Schnee  lässt  sich  leicht 
beseitigen,  da  man  mittelst  des  Taues  Sohneepflüge  sohnell  bewegen 
kann.  Die  Leistungt lUhigkeit  [der  Bahn  kann  zu  jeder  Zeit  leicht 
dem  Verkehr  angepasst  werden.  In  Folge  der  sicheren  Bahnunterl  arge 
ist  die  Bewegung  der  Wagen  eine  gleichmässige  und  nicht  so  stossend 
wie  bei  Pferdebahnen.  Dagegen  ist  die  Ueberwindung  der  Krümmungen 
stete  mit  einigen  Schwierigkeiten  verbunden  und  erfordert  besondere 
Vorkehrungen,  die  das  Sj'stom  seiner  Einfachheit  berauben;  auch  wird 
durch  die  Kreuzung  zweier  Taubahnen  die  Einrichtung  verwickelt  und 
der  Betrieb  schwierig.  Der  Tautuunel  wird  leicht  durch  Strassendreek 
Tollgestopft. 

Zum  Vergleiche  der  Kosten  des  Taubotriebes  mit  denen  einer  Pferde- 
bahn diene  eiue  gradlinige,  5  km  lange  Strecke,  welche  von  einem  Greif- 
wagen mit  einem  angehängten  Personenwagen  mit  20  4-  80  Plfttsen.in 
Abständen  von  5  min.  mit  einer  Seilgeschw.  von  10  km  bei  täglich 
13 stündigem  Betriebe  befahren  wird.  Um  dieselben  Personen-Kilomctor 
erzielen  zu  können,  muss  die  Pferdebahn  17  Wageu  mit  je  53  Plätzen 
i^t  einer  Qesohw*  Ton  8  km  in  der  Stunde  'betrieben  werden. 

Es  betragen  dann  die  Kosten:  Taubahn:  Sferdebahm 

der  Herstellung  der  Strecke    .  .  1,200,000  Mk.        660,000  Mk. 
•    der-Betriebseinzlohtung   ,  .  ,  .     404,250   *         372,500  ^ 

1,004,250  Mk.       1,022,500  Mk. 
des  Betriebes  -      .      ...         127,490   *  181,600  * 

Taubahnen  sind  ausgeführt  1873  in  San  Francisco  8,2  km  mit  1,07» 

Qpur,  1877—1888  ebendasäbst  26,1  km,  in  Oliioago  18,4  km,  in  PhUMelphlf 

^^  km,  in  Iiondon  t«8  km. 


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78 


UL  Betrieb  durch  aufgespeiclierte  Kraft  . 
Eloktricität  als  Botriebskraf t. 

Die  Anwendung  der  Eiektrioltät  als  Betrlebskraft  für  Straasenb ahnen 
ist  eine  Errungenschaft  der  Neuzeit  und  wahrscheinlich  wird  die  Elek« 
trloitftt  in  der  Znkonll  die  Abrigen  Betriebskräfte  auf  den  meisten 
Bahnen  verdrängen.  Die  elektrische  Betriebskraft  wird  durch  einen 
feststehenden  Krafterzeuger  hervorgornfon  und  den  Wagen  entweder 
durch  eine  Leitung  «ugeführt,  oder  vermittelst  Kraftsammler,  Acou- 
mnlatOTen,  mitgegeben.  Ali  Krafteffseuger  verwendet  man  meistens  eine 
Dampfmaschine,  die  Bonntsaag  Ton  Wasserkraft  würde  den  Betrieb 
billiger  gestalten. 

1)  Betrieb  durch  eine  Leitung.  Bei  der  ersten  elektrisolien 
BahOft  der  Bahn  zu  Lichterfelde»  wurden  die  Scliionen  als  Leitung  be- 
nutzt. Die  eine  Schiene  besorgte  die  Leitung  fttr  die  Hinfahrt,  rtie 
audere  für  die  Kiickfahrt.  Der  den  Pferdebahn wa^en  ähnliche  Wagen 
tmg  swisohen  den  Azen  eine  kleine  Haschine.  Diese  Einrichtung  hat 
den  Kaofatbeili  dass  der  Oberbau  sich  nicht  vollständig  isuliren  lästt« 
was  grosse  Stromverluste  zur  Folge  hat.  Besser  ist  die  Zutülirung  d^' 
Blektricitäi  durch  zwei  Drahtleitungexi|  welche  an  Telegraphenstangen 
Iftngs  der  Bahn  angebraehl  sind.  Bin  kleiner  grftderiger  Stromsehluss* 
wagen  läuft  auf  der  Iieitnng  entlang  und  führt  Termittelst  eines 
Drahtes  der  im  Wagen  angebrachten  Dynamomaschine  die  Eloktricität 
Bu.  Ausgeführt  ist  diese  Einrichtung  auf  der  Bahn  Charlottenburg- 
Bpandauer  Bock.  Bs  stellte  sich  hierbei  herans,  dass  sieh  Drähte  der 
zu  grossen  LängsändernDg  wegen  zu  Stromleitungen  nicht  besonders 
eignen  und  man  verwendet  deshalb  besser  aufgeschlitzte  Röhren.  Bei 
der  Strassenbahn  Sachsenhausen-Offenbaoh  hat  die  geschlitzte  Röhre 
einen  Darehmesser  von  80"^  nnd  wird  in  Bntfemnngen  Ton  80"*  dnreh 
Stangen  unterstützt.  In  der  Röhre  läuft  ein  Stromschluss-Schlitten,  von 
dem  aus  ein  Drahtseil  durch  den  auf  der  Unterseite  der  Röhre  befind- 
lichen Schlitz  zu  dem  Personenwagen  geführt  wird.  Die  Bewegung  der 
Djnamo  wird  durch  Zahnräder  mit  ▼erlangsamendem  Umsetsnngs- 
Terhältnisse  auf  die  Wagenrüder  übertragen.    Vergl.  auch  S.  09. 

3)  Betrieb  durch  Accumulatoron.  Der  Betrieb  der  Btrassen- 
bahnen  durch  Aocumulatoren  wird  .besonders  in  den  £^ällen  aufgewandt, 
wo  die  Zuführung  des  Stromes  dnrch  eine  Leitung  ansgeschlossen 
ist.  Da  die  Acc.  an  den  Wagen  mitt^enommen  worden,  so  ist  es  ein 
llaupterforderniss,  dass  sie  ein  möglichst  geringes  Gewicht  haben,  dann 
müssen  sie  stets  eine  dem  Bedarf  entsprechende  Leistung  gewähren  und 
möglichst  geruchlos  sein.  Die  Acc.  ron  Faure  haben  sich  als  unge- 
eignet für  den  Strassenbetriob  herausgesteliti  angewandt  werden  die 
Aco.  von  Reckenzaun  und  von  Julien. 

'  A.  Der  Aooumnlator  Ton  Keckensaun  besteht  aus  einem  mU 
Blei  ausgefütterten  Kasten  von  Teakholz,  in  welchem  sich  10  positive 
und  11  negative  Bleiplatten  befinden.  Jede  Platte  stellt  einen  Rost 
dar,  dessen  liohlriiutMe  bei  den  positiven  Platten  mit  Mennige,  bei  den 
negativen  mit  !^lglätte  ausgefüllt  siiid.  Als  erregende  Flüssigkeit 
dient  Schwefelsäure  Tom  spec.  Gew.  145.  Die  Acc.  worden  mit  einem 
Strome  von  32  Amp.  geladen,  und  es  beträgt  die  Aufspeicherungsfähipkcit 
einer  Zelle  150  Amp.>Stundeu.  Die  auf  langen  Trögen  aufgestellten 
▲oc.  werden  unter  die  Sitze  der  Pahrseuge  geschoben.  I'ür  jeden  Wagen 
lind  3  Sats  Acc.  Torhaudeu,  von  denen  der  eine  den  Wagen  treibt  and 
die  beiden  anderen  gefüllt  werden.  Das  Gewicht  der  Betriebsvorrichtung 
eines  mit  46  Personen  besetzten  Wagens,  der  20—22  km  weit  gefahren 
werden  soll,  beträgt  etwa  1790  kg.  Die  Oeschw.  kann  awisohen  5 
und  16  km  i.  d.  St.  beliebig  geändert  werden.  Die  Betriebskosten  sollan 
6/3  Pfg.  für  1  km  betragen  einschl.  16%  für  Abnutzung  der  Maschinen 
nnd  50%  für  Erneuerung  der  Aco.  o 

Ein  Ton  der  Berliner  PferdebahnoGesellsohaft  benutzter  Wagen 
nach  diesem  Systeme  wiegt  einsohl,  der  Acc.  und  Motoren  3750  kg,  mit 
82  Fahrgästen,  Führer  und  Schaffner  ÖOOO  kg.  Um  den  Wagen  mit 
12  km  Gesohw.  i  d.  St.  und  in  der  Jb^boue  fortzubewegen,  sind  5  Pferde- 
kräfte erforderlich,  wosu  eine  Acc-Batterie  von  60  Zellen  genügt.  Dia 
üebertragunfj  der  Motoren  auf  die  Wagenaxo  gescliieht  durch  eine 
Schraube  ohne  Ende,  womit  ein  Kraftverlust  von  Ib^lo  verbunden  ist. 

b.  Der  Accumulator  von  Julien  besteht  aus  dem  sogen.  „Julien- 
Metall^  welches  säurebeständig  ist  und  eine  grosse  Menge  Blektrioitit 
aufspeichern  kann,  ohne  von  derselben  augegriffen  zu  werden.  Die 
Aocumulatoren  bestehen  aus  vier  Gruppen  von  je  24  Zellen  und  werden 


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79 

TOB  aiiBflen  iinter  die  Wagensits^  geschoben.  Unter  dem  Wagen  ist  ein 
Dynamo  untergebracht,  welcher  mittelst  dea  auf  jeder  Plattform  beßtul- 
lichen  Julie  naschen  Umschalters  durch  den  Wagenführer  mit  dem 
Aocumulator  in  Verbindung  geaetst  wird.  Durch  den  Umtohalter  ist 
M  möglich,  die  Geachw.  mu  Ter&ndem  und  wechselnde  Widerstände  su 
Überwinden^  ohne  Stromregulator  und  künstliche  Widerstände  anzu- 
wenden, indem  nämlich  die  vier  Accumulatoren  entweder  alle  neben- 
einander, SU  swoi  und  swei  nebeneAiiander  und  hintereinander  oder 
endlich  alle  hintereinander  geiefaaliet  wesden.  Von  der  Maschine  wird 
durch  ein  SeÜ  eine  Vorlagewelle  und  von  dieser  aus  mittelst  einer 
besonders  geformten,  sogen.  Julien'schen  Kette  die  Wagcuaxe  ge- 
trieben. Die  tTeberietsung  erfolgt  dabei  im  TerhUtniet  1 : 10  in'e  Lang* 
■ama  Der  Stromverbrauch  beträgt  für  l  km  Fahrt  etwa  400  Amp. 

Dieses  System  ist  der  Strasaenbahn  In  Brüssel  angewandt.  Die 
Bahn  ist  6,7  km  laug  und  hat  viele  Steigungen,  davon  eine  1480™  lang 
mit  48<yn  Steigung  und  Krümmungen  von  26°^  Halbmesser.  Die  Anlage 
iat  für  8  Wagen  eingerichtet,  4  sind  jetzt  im  Betriebe.  Für  die  Kraft- 
erzeugung sind  jetzt  3  Maschinen  mit  je  60  H.  P.  und  2  Kessel  mit  je 
60  H.  P.  und  2  Dynamo  mit  je  25  H.  P.  erforderlich.  Die  Stärke  der 
Dampfinasohine  ei^bt  eich  ans  S.26  + 10  H.  P.  Stromverlust  60  H.  P. 
In  einem  Wagen  befinden  sich  i  Acc,  Je  350  kg  ss  1400  kg  lohwer,  und 
ist  hierdurch  der  Wagen  befähigt,  eine  Strecke  von  65  km  zurückzu- 
legen. Das  Einstellen  und  Ausladen  der  Aco.  wird  von  3  Mann  in  2  Min. 
bewlrkl  Das  Gewicht  eines  Wagens  im  Betriebe  setst  sieh  snsammen 
mit  4  Acc.  =  1400  kg,  Maschine  630  kg,  32  Personen,  je  75  kg  =  2400  kg 
und  Wagengewicht  =  3290,  zusammen  7720  kg.  Zwei  Kessel  mit  Ein- 
richtung kosten  19200  Mk.,  2  Dampfmaschinen  28800  Mk.,  4  Dynamo,  je 
7600,  also  kostet  die  Anlage  ohne  Gebftvde  rund  80000  Mk.  Die  Kosten 
der  Gebäude  und  eines  dritten  Kessels  betragen  48000  Mk.  Es  kostet 
demnach  die  Anlage  für  16  Wagen  128000  Mk.  oder  für  einen  Wagen 
8000  Mk.  Ein  Wagen  kojtet  8520  Mk.,  mit  allen  Maschinen  7200  Mk., 
die  Ace.  kosten  6900  Mk.  Die  Gesammt- Anlagekosten  für  1  Wagen 
betragen  demnach  22000  Mk.  Die  Betriebskosten  bleiben  bis  zur 
Grenze  der  Leistungsfähigkeit  annähernd  gleich,  ob  viele  oder  wenige 
Wagen  verkehren.  Der  Betriebs-Coöfficient  wird  also  kleiner,  je  besser 
die  Anlage  ansgenutst  wird;  andererseits  verringern  sich  die  Betriebs*  * 
kosten,  wenn  eine  Maschine  ausser  Betrieb  gesetzt  wird.  Es  giebt  eine 
Orensa  der  YerkehrsgrOsse,  bei  welcher  der  elektrische  Betrieb  billiger 
als  Pferdebetrieb  ist  Diese  Grösse  wird  in  Brüssel  erreicht,  sobald 
t  Wagen  verkehren  müssen. 

Zum  Schlüsse  sei  bemerkt,  dass  man  versncht  bat,  gepresste  I'nfl 
oder  Kohlensäure  als  Beriebskraft  fftr  Strassenbahnen  anzuwenden. 


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80 


XXL  Feldelsenbalmen 

für  land*  und  forstwIrthsohaftUohen  Betrieb. 


Die  beim  Bau  von  Eisenbalmen,  Kanälen  und  Strassen,  ferner  beim 
Bergbau,  in  StoinbrQehen,  2ieg«leieii  o.  s.  w.  sohon  längst  gebrftuoli« 

liehen  BoUbahnou  wcrdou  uouerdings  auch  beim  Transport  der  Feld« 
und  Wa'idfirzeugnisse  nach  den  Tjnt»orräuraen  und  Verladepiätzen,  ferner 
von  xiunget  auf  die  Felder,  zum  Ueberführen  der  Moorlelder  mit  Sand 
bei  den  MoerdammkuUuren,  snm  Uebermergelii  u.  b.  w.  Verwendet^  wobei 

sowohl  die  Gleis«  als  auch  die  Wageuconstruotionen,  sowie  die  Yerlftde- 
einrichtungen  in  hohem  Maasse  vervollkommnet  worden  sind. 

Die  Vortheilo  der  l'^oldeisenbahnen  bestehen  in  dem  geringen  Zugs- 
wideretand  bei  der  Bewegtin pc  der  eisernen  Bftder  auf  entspreohend  ge* 

formtcu  Stahl-  odor  Eiscuschienon  (senkrocht  stehende  Flachschienen 
und  dorgl.  zu  Btarkor  j\  f>nützung  von  Schienen  und  rollendem 
Material  iührende  Piutiio  ausgeschlossen),  in  dem  Wegtuil  von  mit 
Steinen,  Holz  u.  s.  w.  befestigten  nnd  daher  thenren  Fahrbahnen,  in  der 
Möglichkeit,  die  Balnin:  loicht  und  rasch  zu  verlegen,  abzubrechen  und 
au  anderen  Orten  wieder  zu  verlegen,  derart,  dass  sie  sich  jedem  Terrain 
anpassen  uud  sich  selbät  au  bteileu  Hängeu  meist  mit  geringen  Kosten 
einflohueiden  lassen,  endlich  darin,  dass  mit  solchen  Bahnen  der  Transport 
sehr  grosser  Massen  von  Gütern  beworkstplHijt  Avordcn  kann. 

Bei  den  Feld-  und  Waldeisenbahuen  hat  man  zu  iintorschoiden 
1)  die  Stammbahnon,  auf  welchen  die  gesammten  Producte  nach  den 
Stapel-  odor  Verladepiätzen,  nach  den  Häfen  n.  s.  w.  gebracht  werden, 
und  welche  fibor  die  ganze  Dauer  des  Transports  keine  Ortsvorändening 
erleiden;  2)  die  Kobcubahneu,  welche  als  Zubringer  wirken  und  je 
nach  der  Dauer  des  betreifendcn  Verkehrs  Wochen  und  Monate  lang 
liegen  bleiben;  endlich  3)  die  fliegenden  Bahnen,  welche  unter  Um* 
ständen  joden  Tag,  ja  stündlich  verlegt  werdnn  müssen. 

Da  eine  gute  Crleislage  von  dem  grössten  Einfluss  auf  den  Ver- 
schleifie  der  Schienen  mit  Znbeh5rden  und  des  rollenden  Materials  ist. 
•  und  da  die  Abnützung  nm  so  geringer  ist,  je  flüchtiger  die  Visirc  sina 
und  je  weniger  Stösse  vorhanden  sind,  so  wird  das  Planum  der  Stamm- 
und  Nebenbahuou  in  der  Kegel  vor  dem  Verlegen  des  Gleises  zu- 
gerichtet, und  bei  sehr  grossen  Transporten  überdies  ein  8chotterbett 
oder  eine  Sandunterlage  hergestellt.  Dlv^  ist  namentlich  bet  Holz^ 
schwellen  angezeigt.  Zu  den  Stamm-  und  Nciienbahnen  werden  femer 
möglichst  lange  Schieuen  (7*"  uud  mehr)  verwendet. 

Da  die  Abnützung  der  Schienen  und  des  rollenden  Materials  in 
solchen  Gefällen,  in  welchen  gebremst  werden  muss,  eine  sehr  beträcht- 
liche ist  und  sich  mit  der  Zunahme  des  Gefälls  steigert,  so  empfiehlt  es 
sich,  bei  den  Stamm-  und  Nebenbahnen  gebrochene  Visire  anzuwenden,  . 
derart,  dass  schwache  Gefälle  mit  starken  wechseln  und  auf  letsteren 
ein  sogen.  I?remsl>org  angelegt  wird.  Das  Au-  und  Abkuppeln  der 
Wagen  gebt  liier  st-hr  rasch  von  statten,  die  Bremsung  erfolgt  an  den 
Seiltrommeln  der  Bremsberge  uud  uiclitau  den  Wagen.  Nur  bei  fliegenden 
Bahnen  ist  auf  Bremsung  der  Wagen  Bedacht  zu  nehmen,  wobei  jedoch 
7<>/o  nicht  iibcrschritton  werden  Bolltcn. 

Je  steiler  eine  Bahn  ist,  auf  wplcher  die  Wn^ron  gebremst  zu  Thal 
gehen,  um  so  grösser  ist  die  Gefahr  der  Kutgieiaung,  um  so  leichter 
entstehen  UnglUcksTällo. 

Die  Wald-  und  Feldbahnen  eignen  sich  auch  zur  Anwendung  da, 
wo  gewöhnlielio  Weganlagon  zu  theuer  zu  stehen  kämen,  z.  B.  wo  das 
Holz  aus  einer  tief  eingoscbuittcncn  schmalen  Klinge  ausgebracht  oder 
aas  einem  Thal  auf  die  Höhe  gescliafft  werden  muss.  Im  ersteren  Falle 
werden  stärkere  TTolzstänimeznr  UeberbrÜckung  derSchluchten  verwendet, 
im  zweiten  Seilbahnen  mit  GöpelaufzUgen  oder  mit  Maschiueubctrieb 
unter  Benutzung  von  Dampf-  oder  Wasserkraft  mit  Nutzen  zur  An- 
wendung kommen,  wobei  jedoch  die  Zubrin^^Mubalinen  womöglich  derart 
anzuleq:en  sind,  d.js3  f^Ie  den  Fuss  der  Seilbahn  mit  Gefall  erreichen, 
also  nur  ein  Motor  zum  Betrieb  der  letzteren  erforderlich  wird.  Wenn 
Sieine,  sehr  schwere  Hölzer  u.  der  gl.  von  einem  Hang  aus  auf  einen 
Thalweg  auszubringen  sind,  gentigt  in  der  Kogel  ein  an  einem  Baum 
u.  derffi.  befoptißtf  r  Klascbenzu^^  mit  Seil  oder  Kette  zum  Ablassen  der 
an  Oit  uud  Stelle  geladenen  Wagen« 


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8Vj 


Ueber  die  Kutzleiatungr  der  Wald-  tind  Veldbalmta. 

Während  bei  gut  angelegten  Pferdebahnen  der  bei  der  Bewegung  der 
Wagen  auf  den  Schienen  auftretende  sogenannte  WiderstandscoefncientW 

=  —i-  ist,  so  dass  also  ein  Mann,  welcher  bei  voller  8  stündiger  Arbeitg- 
150 

zeit  und  bei  ca.  0,8"  Geschwindigkeit  in  der  Sccundo  einen  Zug  K  von 
IS  kg  anszntLben  vermag,  auf  einer  solchen,  und  zwar  horizontalou  Bahn 
einen  Wagen  mit  der  Bruttolast  von  16  kg  =  2250  kg  =  4:5  Centner 

fortsuschieben  Termag,  sinkt  diese  Leistung  bei  gewöhnlichen,  abex 

gut  gelegten  BoUbahuen,  da  hierbei  W  durchschnittlich  =        ist,  auf 

37,5  Ceutner,  bei  den  meisten  Wald*  und  Feldbahnen  dagegen,  bei  welohei*. 

W  liöclistons  =-~~  angenommen  werden  darf,  auf  30  Centner  und  noch 

weiter  herunter.  Bei  einem  mittelschweren  Pferd  von  76  kg  Zugkraft, 
1,15"^  Geschwindigkeit  bei  ebenfalls  SsttLndiger  Arbeitszeit  betragen 
dagegen  die  beireffenden  Leistungen  auf  ebener,  horiitontaier  Bahn 
225  Cenlncr,  bczw.  187,5  und  150  Ceutner.  Diese  Zahlen  geben  nur  die 
unter  besonderen  Verhältnissen  erreichten  Leistungen  an  und  sind  in  der 
Traxis  erheblich  zu  ermässigon.  Es  gelit  hieraus  auch  hervor,  wie  un- 
▼ortheilhaft  eine  schlechte,  eckige  Lage  des  Gleises,  die  Anwendung 
vieler  Stö-se,  also  zu  vieler  kurzer  Glelsstücke  namentlich  beim  Trans- 
port grösserer  Massen  werden  kann. 

Die  Förderweite  darf  für  niittolschwevo  Pferde  zn  18  km  in  einem  Tag 
augenommeii  werden,  welche  Entfernung  je  einmal  mit  beladenen  Fuhr- 
werken und  leer  zurückgelegt  werden  kann.  Es  darf  angenommen  werden, 
das^  man  mit  einem  Zweigespann  durchschnittlich  auf  ziemlich  ebener 
Balm  mit  auf  kurzen  Strecken  vorhandenen  Maximalsteigungen  von  2Wo 


bei  mittelgut  gelegten  Gleisen  i  W  =  -  -  ]  durchschnittlich  9000  kg  und 


bei  gut  unterhaltenen  Gleisen  ca.  lOOOO  kg  Bruttolast  fortbewegen  kann, 
des^l.  1'pi  horizontaler  Bahn  ca.  12000  kg,  während  auf  gut  unterhaltenen 
chaussirten  Waldwegen  mit  kurzen  Steigungen  bis  zu  2'Vu  die  ent- 
sprechenden Leistungen  ca.  4500  kg  bozw.  5500  kg  betragen.  Auf  ca. 
7|5  km  langen  Strassen  von  5"/o  Steigung  sinkt  die  Bruttolast  auf  2600  kg 

und  bei  Waldbahnen  (  W  =  ~~\  auf  ca.  3600  kg.  Man  sieht  hieraus,  wie 

\  100  / 

bedeutend  die  Nutzleistung  der  "Waldbahnen  auf  Steigungen  abnimmt. 

Da  das  Gewicht  eines  Langholz- Transx)ortwagens  für  Strassenverkehr 
ca.  1200  kg,  dasjenige  von  zwei  Waldbahnwagen  der  Georgs-Marienhütte 
in  Osnabrück  nur  440  kg  beträ^'t,  so  ist  die  Nutzlast  hiernach  ent- 
sprechend zu  erniilssigen.  Die  Nutzlast  beim  Bahntransport  ist  jedocli 
In  Folge  dieses  Gewichtsunterschieds  um  760  kg  grösser  als  bei  der  Ver- 
wendung von  Strassenfuhrweiken. 

Auf  kurse  Strecken  kann  man  die  Zugkraft  K  der  Menschen  und 

Thiere  ura  das  Doppelte  stärker  ausnutzen,  also  die  Zugkraft  K 
bei  obigen  Beispielen  zu  30  kg  bozw.  zu  150  kg  annehmen,  wenn  im 
ersteren  Fall  die  Bampe  nicht  über  30*",  im  anderen  nicht  Uber  160*" 
Unge  hat. 

Die  Betriebs-  und  Forderungskosten  hftngen  wesentlich  von  den 

für  das  Verladen  getroffenen  Auordnunc?cn  ab.  Die  nutzbare  Ffirder- 
länge  verrin<^ert  sich  sehr  erheblich,  wenn  das  Anflndpu  und  Anrücken 
einen  höheren  Zeitaufwand  in  Anspruch  nimmt  und  wenn  die  Förder- 
länge Terhältnissmässig  klein  ist. 

In  der  Oberförsterei  Eberswalde  wurden     B.  auf  einer  3  km  langen 

theilweise  sanft  ansteigenden  Waldbahn  täglich  50  fm  und  unter  Ein- 
rechuung  der  Wiigenlast  ca.  40000  kg  je  3  km  weit  gefordert,  worin 
jedoch  die  auf  das  Anrücken  erforderliche  Zeit  inbegriffen  ist,  auf  hori- 
sontales  Bahn  wäre  die  Leistung  etwa  um  25'V*>  grösser  gewesen.  Die 
Kosten  des  Ladens  betrugen  hier  pro  fra  in  Tagschichten  0,09  t,  worin 
das  Verlegen  dos  Glpi  bis  zum  Stiiinni  und  die  Förderung  des 
Wagens  zum  Hauptgleise  bis  auf  400'"  EnUciuuag  inbegriffen  ist.  Im 
steileren  Terrain  erhöht  sich  der  Zeitaufwand  pro  fm  auf  0,10— 0,12t. 
Das  Abladen  tiud  Eangiven  der  leeren  Zi\gc  erfordert  ferner  pro  fm 
0,04  t  zusammen  also  0,13—0,1(3  t  eines  Taglohnera.    Für  Abnützung  und 


XKV.  ühei  nhi^xd's  £al.  1808|  Gehefteter  Theil  III. 


6 


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83 


Erneiiening  sind  bei  den  StahlielilenMi  otw»  4<yo  det  AntchaffnngspreUee, 
beim  ^rollenden  Material  efwft  10  ^/o,  fttf  die  laufend«  tTnterliaming  des 

Gleises  eiidlicli  etwa  2"/o  anzunehmen. 

In  Mützeiburg  kamen  auf  einem  von  der  Georgs -Marienhütte  in 
Oenabrack  gelegten  Gleise^  wobei  in  einem  Wintert ago  24  im  anf  IS  km 
LiÄge  mit  jo  2  Doppelwagen  okne  Zulittlfenahme  eines  Bremsers  gefttklt 
wurden,  die  Transportkosten  pro  fm  und  km  auf  2,6  Pf.  zu  stehen. 

Bei  Feldbahnen  können  im  Gefälle  mit  einem  Pferd  ca.  4'jOO  kg  Küben 
XU  dergl.  ans  einer  Bntfemnng  Ton  2  km  eingebracht  werden. 

Bine  schlechte  Qleislage  in  vertioaler  Hinsicht  vermindert  die  Aus- 
nutzung der  Zugkraft  in  noch  viel  höherem  Maasse.  Bezeichnet  z.  B. 
tiXt  Erdtransporte  z  den  Zuwachs  der  Kosten,  h  die  Hebung  in  Metern 
und  B  die  Steigung  »/oo,  so  wird,  bei  mit  Hand  betriebenen  Feldeisenbahnen 
z  =  2^  h  -f-  0,26 .  6  und  bei  Pierdetransport  z  =  h  -j-  0/6  .  s  in  Pfennigen. 
Wenn  also  bei  einer  solchen  Bahn  und  bei  einer  Nettolast  des  RoUbahn- 
wagens  von  1  cbm  Boden  s=  oa.  40  Centnern  nur  zweimal  eine  Steigung 
▼on  SOWoo  und  hierbei  je  eine  Höhe  tou  nur  O^b'^  zu  Überwinden  war, 
so  vertheuerte  sich  dieser  Transport  im  ersten  Fall  um  8,75  Pf.,  im  • 
■weiten  um  18,6  Pf.  oder  pro  Ceutner  um  ca.  0,22  Pf.  bezw.  um  0,46  Pf. 

£&  muss  daher  besonders  bei  ständigen  Bahuen  vor  einer  zu  mangelr 
haften  Gleisverlegung  gewarnt  werden,  da  das  Terrain,  auf  welches 
das  Grlcis  gelegt  werden  soll,  erforderlicheu  Falls  mit  Haue  und  Schaufel 
um  ganz  geringe  Kosten  sich  so  vorbereiten  lässt,  dass  die  Zugkraft 
ganz  ausgenutzt,  also  entweder  der  vorhandene  Transportwagen  voller 
geladen  oder  bei  der  Wahl  der  Transportmittel  auf  die  Beschaffung 
grösserer  Transportgefässe  refloctirt  werden  kann,  wodurch  sich  wieder 
die  Transportkosten  erheblich  verringern,  überdies  wird  die  Abnützung 
der  Schienen  und  der  Wagen  durch  schlechte  Gleisverlegung  sehr  yer- 
grOssert^  Für  Unglücksfälle  sind  pro  fm  je  nach  der  Beschaifeäheit  dei 
Terrains  und  der  Stämme  6—10  P£  in  Bechnung  au  nehmen. 

Constmetion  der  Bahnen. 

Die  Constmetion  hat  sich  hauptsächlich  nach  dem  Zwcek,  welchem 
die  Bahnen  dienen  sollen,  sowie  danach  zu  richten,  ob  die  Bahngleise 
Öfters  abgebrochen  werden  müssen  oder  längere  Zeit  belassen  werden 
können,  ob  der  Boden  fest  oder  naehgiebig  ist  und  welche  Geldmittel 
cur  Verfügung  stehen.  Die  verschiedenen  Systeme  sind  in  zwei  Haupt» 
klassen,  nämlich  in  den  Querschwellcn-  uud  in  den  Langschwellen- 
oberbau oinzutheilen.  Der  letztere  Oberbau  besteht  in  seiner  einfachsten 
Form  aus  swei  auf  Je  einer  Seite  beschlagenen  Läugsbalken,  welche 
an  den  StÖBsen  auf  Querschwellcn  ruhen  und  durch  letztere,  sowie  auch 
sonst  noch  in  passenden  Zwischenräumen  (zur  Erhaltung  der  genauen 
Spurweite)  zusammen-  bezw.  auseinandergehalten  werden.  Auf  diesen 
liängsbalken  werden  zur  Führung  der  Transportwagen  Flaehschienen 
aufgenagelt  oder  mit  versenkten  Schrauben  auff^'escli raubt.  Dieses  System 
ißt  in  entlegenen  Waldungen,  oder  da,  wo  viel,  uaiuentlich  stärkeres 
Holz  (z.  B.  nach  Windfällen)  rasch  aufgearbeitet  uud  abgeführt  werden 
soll,  gani  sweokmässig.  Die  Längsbaiken  werden  nach  der  Abfuhr  ab* 
gebrochen  und  weiter  verwerthet. 

Bei  den  längere  Zeit  an  einer  und  derselben  Stelle  verbleibenden 
Bahuen  kaun  sich  auch  der  eiserne,  sowie  der  combinirte  Langschwellen* 
Oberbau  zur  Ausführung  empfehlen,  wobei  der  Boden  suvor  planirt,  in 
ein  möglichst  gleichmässiges  Yisir  gelegt  und  entwässert  wird.  Zu 
letzterem  Zwecke  empfiehlt  sich  auch  die  Anbringung  eines  Schotter« 
körpers  unter  dem  Gleise. 

Die  Gleise  bestehen  gewöhnlich  aus  stählernen  Vignolschienen,  welche 
von  dem  Bochuraer  Verein  für  Gussstahlfabrikation,  von  Krupp  in 
Essen  u.  A.  symmetrisch,  von  der  Georgs-Marienhütte  in  Osnabrück 
nach  dem  Haarmann'schen  System  derart  ausgewalzt  werden,  dass  der 
äussere  Theil  des  Schienenfuss  es  erheblich  breiter  als  der  innere  ist,  wo- 
durch ein  sehr  wirksamer  Schutz  gegen  das  Umkanten  geschaffen  wird. 
Letztere  Absicht  wird  jedoch  in  noch  viel  höherem  Maasse  durch  die 
Querverbindungen  erreicht,  welche  theUs  auB  den  tJnterlagsschwelleii, 
tlieils  aus  Querstangen  bcBtehen. 

Hierlicr  gehören  die  Systeme  von  Docauville,  Spalding,  Dol- 
bergj  Kahler  und  Anderer,  welche  eine  bestimmte  Schienenlänge 
und  eine  eine  Theilung  der  Ijasten  bedingende  Tragkraft  der  Transport* 
wagen  aunelimen,  wodurch  das  Schienenprofil  gegeben  iet»  während 


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83 


•ädere  Oon«trtictetire  fÄr  Jeden  conoreten  Fall  die  Gröaso  and  BclaBtunR 
des  Transportgofasges  aud  Uiernach  ersi  die  Poriii  dos  Sclnenenprofils 
und  dia  Zahl  der  Qversobwelleu  bestimmen.  Hier  ist  boeouders  Paul 
Dietrich  in  Berlin,  Dr.  Müller  iu  Inowrazlav,  Oehler  in  Wildegg 
(bcbweiz),  G.  Schnidor  in  Mououstadt  (Bern)  zu  nennen. 

Spalding  und  Dolberg  ^'erwenden  hanptsllchlicb  Holzqucr- 
scbwcllen,  letzterer  auf  Verlangen  auch  Ftablquerechwellon,  das  Bochumer 
Werk,  Dehler  in  Wildogg  «.  A.  am  /'^\  Eisen,  das  üdnabrücker  Werk 
aus  Eisen  (Profil  Haar  mann).    Die  letztere  Form  ist  die  vor- 

theilhat'tero.  Die  Gloiso  sollen  sich  nämlich  nicht  zu  tief  iu  den  Iktdeu 
eindrücken,  anderuthcils  aber  auch  gegou  das  sog.  Wandern  der 
Schienen  genügenden  Widerstand  bieten. 

Es  empfiehlt  sich  daher  bei  ständigen  Gleisen  mit  iiolz- 
8  oh  Vellen  die  Kinschiebuug  von  6—0*"  Gloisstttoken  mit  den 
Haar  man  naschen  Quorschwellcn 

Die  Widerstandsmomente  dei  st  ililcrnen  Querschwellen  sind  aus 
den  Prüspecteii  der  betr.  i'abiikcu  zu  erbcheu,  die  Quorschwellcn  der 
Georgs-MarienhUtte  weisen  bei  3  bczw.  4  kg  Gewicht  pro  Meter  Wider* 
atandsmomente  von  14C0  bezw.  1880  auf. 

Wegen  des  Bostons  ist  d  is  änsserst  zulflssi^o  Maass  der  Flciach- 
ßt-irko  der  Schwellen  der  Sclüenensträuge  u  s.  w.  zu  4"^"^,  womöglich 
über  zu  ö"*"*  anzunehmen.  Die  Stossyerbindungcn  der  vori^cliiedeueu 
Systeme  weisen  sehr  zahlreiche  Constmotlonen  auf,  welclio  bezüglich 
ihres  Werthea  nicht  erheblic-b  von  einander  yerschiedcn  sind.  Tiasclien- 
verblnduugen  mit  schwebendem  Stoss  sind  bei  ständigen  Gleisen  vor- 
zuziehen,  bei  den  beweglichen  die  Ton  Dolberg  und  Spaldiug  bei 
den  Hoizschwellen,  die  von  Dolberg,  von  der  G  o  o  rgs-M  ari  en  hütte 
vom  Bochum  er  Verein  und  von  Geh  1  o  r  in  Wildegg  bei  den  eisernen 
Querschwellcu.  Bei  festen  Bahnen  werden  die  Liascheuverbinduugcu  noch 
durch  einen  Sohranbenbolseu  befestigt.  Bei  den  schwebenden  Stössen 
beträgt  die  Entfernung  der  Schwellenmitten  ca.  25—40^"*.  Werden  die 
Bcbicnen  auf  Holzschwellen  gestossen,  so  geschieht  die  Verbindung 
meistens  mitteist  gnsseiserner  Schuhe  von  etwa  1  kg  Gewicht,  in  welche 
die  Schienen  von  beiden  Seiten  eingesteckt  werden.  B^  Verwendung 
von  Dielenschwellen  (S  palding,  Dolberg  u.  A.)  werden  die  Schlenen- 
enden  durch  eiserne  Knacken  oder  iClammem  festgehalten,  welche  durch 
die  Dielen  geführt  sind. 

Ein  besonderes  Iiaugschwollen-Oberbausystem  wurde  von  Fr.  Hoff- 
manu  in  Berlin  erfunden,  \s  ol  ni  die  Langiichwellcn  zugleich  die  Lauf- 
schienen bilden  und  aus  dreieclcif,'  pp.-t;?ltcteu,  unton  ausgescliweifton 
und  gekerbten  Frofileisen  bcgtcbcii.  l>a.  leutere  Schienen  ihrer  ganzen 
IiHnge  nach  entweder  unmittelbar  auf  dorn  Boden  oder  auf  dem 
Schotterbett  aufliegen,  wenn  sie  gut  unterkrampt  sind,  so  kann  deren 
Flcischstärko  ^'^fpcrnübcr  dou  aiif  Quorschwellen  ruhenden  Schionon  ent- 
sprechend verniindort  worden.  Zur  Einhaltung  der  riclitigeu  Spurweite 
werden  die  Holfmanu'scheu  Schienen  thcils  durch  hölzerne,  theils  durch 
eiserne  Unterlagsqnersoliwellen  oder  durch  Rund-  oder  Flacheisen  mit 
einander  verbuudeu. 

y.iu  combinirtcr  Laugschwellenoberbau  entsteht,  wenn  diese  Schionon 
(Vignole-  oder  Hoffmanu-Profll)  auf  hOlsernon  Iiangsch wellen  aufliegen. 

Die  H o f  f mann'schen  eisernen  Laugschwellenachienen  sindinFolge 
HUBf  dieiccki[::cn,  den  Schub  '!or  I^fider  anfuehmendeu  Form  gegen  seit- 
liche Verbiegungen  gut  gCBichert;  es  drückt  sich  in  Folge  der  Ker- 
buiig  der  guschweiftcn  Fttsse  das  Profil  in  den  Boden  oder  in  die  Unter- 
lagsschweUon  fest  ein,  und  zwar  desto  mehr,  je  grösser  die  Last  ist,  die 
darüber  bewegt  wird.  Ein  Xachtheil  ist  die  eine  rasche  Abnützung  der 
Käder  verursachende  Sclinialboit  des  Kopfes  der  Dreikantschiene  und 
die  ungenügende  Sicherung  gc^en  das  Wandern.  Diese  eisernen  Lang- 
Bchwellenschienen  erhalten  gewöhnlich  2,5"'  L;inj?o,  ruhen  auf  l'l2<''n 
starken  Schwellen  und  letztere  an  den  Stössen  auf  iT)^"»  langen  und  breiten 
Stossbrettern  auf,  ausserdem  befinden  sich  hier  Btossbleche.  Eine  aus- 
gedehntere Anwendung  hat  dieses  System  noch  nicht  gefunden,  dasselbe 
dürfte  sich  aberhuupt  nur  ffir  ständige  Gleise,  nicht  aber  fOr  fliegende 
Gleise  eignen. 

Im  Moorboden  sind  Holzscbwelbn  als  Schionenunterlager  zn 
verwenden;  neuerdings  haben  sich  auch  die  eiaonien  (^ucracitwcllcn 
(Profil  Haarmann)  dafftr.  gut  bewährt. 


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«4 

In  BotreC  des  reinen  Vigaoleschlenen-Lanffschwellenoberbaus  ist 
Nichts  besonders  xa  bemerken.  In  neuerer  Zelt  haben  sich  noch  eine 
Menge  von  Oborbauten  etugobürgert,  welche  ciue  Combiaation  yon 
Lang-  und  QuerschwcUoaoberbau  vorstellen,  iu  Wirklichkeit  aber  Quer- 
Bphwoileugleise  sind  und  sich  im  Wesontiichon  nur  durch  dio  Länge 
der  Glei«9tüc1ce  und  die  Art  der  Sohiencnbefestiffttit^  unterscheiden. 

Da  luan  da,  wo  Feldbahnen  zu  verlogen  sind,  in  der  Kegel  Über 
gentlgondes  Personal  vorfügen  kann,  so  dass  es  also  glcicligiltig  ist,  ob 
ein,  zwei  oder  drei  Arbeiter  zum  Transport  und  zum  Verlegen  der 
Oleiastücko  verwendet  werden,  da  ferner  ein  Gleis  mit  der  zunehmenden 
Länge  der  einzelnen  Schienen  stabiler  und  gegen  Verbiegungen  gesiclier» 
lor  wird  und  dann  auch  weniger  Querverbindungen  und  scuptige  Siehe* 
ruii^siuittel  bedarf,  je  weniger  Stösso  yorhaudou,  also  je  läuger  die 
Bchienen  sind,  so  sollten  hei  Feld«  und  Waldbahnen,  welche  Iftngere 
Zeit  an  einem  Orto  liegen  bleihcu,  nur  Schienen  von  eiiinr  Längr*  von 
niiudosteus  5"^  vorwendet  worden.  Die  Anwenduiii?  kiirzerer  i^chieiieii^ 
stücke  ist  hierbei  da  angezeigt,  wo  z.  Ii.  kleine  Wasäeiiäufe  zu  über- 
brücken, Anschlüsse  an  feste  Weichen,  Drehscheiben  n.  s.w.  hersnstellen 
sind  u.  B.  w. 

Anders  Ho£!fon  dio  Verhältnisse,  v.o  in  Wald  und  Feld  viele  Arboits- 
stelieii  rubch  erreicht  und  wieder  vorlabsca  werden  müssen  uxid  wo  die 
▼on  oder  zu  jeder  solchen  Stelle  zu  trausportirenden  Massen  nicht  von 
grossem  Umfang  sind.  Hier  ist  die  Verwendung  von  durchschnittlich 
2°^  laugen,  fest  zusammengesetzten  GleisstUcken  angezeigt,  eine  leichte 
Verbindung  an  den  Stössen  ist  hierbei  uuerlässlich,  da  hier  dio  schnelle 
Verlegbarkcit  der  Gleise  dio  Hanptbedingung  ist.  Mit  solchen  Wald* 
und  Feldbahnen  zweiter  Ordnung  niuss  joder  Stamm,  jode  Holzbcuge 
im  Walde,  jede  Arbeitsstelle  auf  dem  Felde  leicht  erreicht,  überdies  auch 
der  Ucbcrgang  auf  die  festliegenden  Eahnstreckeu  (erster  Ordnung)  ohne 
Aufenthalt  bewerkstelligt  worden  können. 

Dio  SpurwritG  wird  am  zweckmässigsten  zu  0,5 — 0,6°*  (ausnahmsweise 
beim  TrauH|)ort  leichter  und  viel  Baum  einnehmender  Materialien,  z.  B. 
von  Torf,  and  mit  höheren  Wagenkasten  zu  0,7-~0,85'")  angenommen,  bei 
Waldbahnen  kommt  fast  ausschliesslich  nur  noch  das  Maass  von  0,6*" 
zur  Anwendung  j  in  Curven  hat  bei  festen  Axen  und  festliegenden  Bahnen 
eine  dem  Axstand  entsprechende  Spurerweiterung  einzutreten^  ebenso 
eine  Erhöhung  h  des  ftnssereii  Sohlenenstrangs,  welohe  vom  Krümmungs- 
halbmesser B  und  von  der  Geschwindigkeit  v  (in  Kilometern  pro  Stunde), 

mit  welcher  sieh  die  Vollwagen  bewegen,  abhängt,  wobei  h  sr  in 

X» 

Miilimoteru  anzunehmen  ist. 

Bei  Wagen  mit  kurzem  Axstand  und  losen  Bädern  soll  man  mit 
dem  Krümmungshalbmesser  nicht  unter  6°*,  bei  Wagen  mit  festen  Bädern, 
ferner  hei  LanghoUwagen  mit  Trackgestellen  nicht  unter  10^  Badins 

herabgehou. 

Die  Abniitzuiig  der  Gleise  und  des  rollenden  i)ilaterialg  iiaugt  wesont- 
lieh  von  dem  Maass  dos  Bremsens  beim  Transport  in  Geflllleu,  sowie 
davon  ab,  oh  loicl^t  fand  und  dcrgl.  auf  die  Schienen  geräth.   Im  Flug- 

Saudhodeu  ist  daiicr  die  Abiii;t:<nug  eiue  besonders  grosso.  An  solchen 
Orteii  werdcii  daher  die  "Wai^eu  mit  Schicucuräumern  uu»  iiüäeu  aus- 
gestattot. 

Die  Gefälle  der  Haupt- Hahnen  dürfen  durchschnittlich  nicht 
übersteigen,  nur  auf  ganz  kurzen  Strecken  und  wenn  den  Gefällen  eine 
Horizontale  oder  Contresteigung  folgt,  sind  noch  7 — 80/o  zulässig.  Wenn 
immer  tbuulich,  sollten  die  Gleise  nicht  über  2<>/o  Gefäll  erhalten,  wenn 
hierbei  der  Transport  auf  grössere  Entfernungen  stattzufinden  hat,  da 
hei  grösseren  Gefällen  selbst  bot  Anwendung  von  ganz  guten  Bremsen 
Unglücksfälle  in  ITolge  von  Unaufmerksamkeit  leicht  vorkommen  können. 

Wo,  wie  2.  B*  im  Gebirge,  ein  Plateau  mit  einer  Thalbahn  vorhanden 

werden  soll,  schaltet  mau  eiue  Seilobene  ein,  welche  bis  zu  2^  Steiguug 
erhalten  kann.  Die  Bewegung  ert'olj^t  mittelst  Göpehverkon  und  Vor- 
gelegen bei  kleinen  Massen  auf  einer  Ikihn,  bei  grossen  auf  zwei  neben- 
einander liegenden  Bahnen  mit  oben  angebrachten  Seiltrommeln.  Dio 
leeren  Wagen  werden  entweder  durch  dio  heladenen  heraufgeftthrt  oder 
es  laufen  zu  diesem  Zweck  besondere  mit  Wasser  gefüllte  Wagen  auf 
dem  zweiten  Gleise  zu  Thal.  In  gleicher  Weise  wird  bei  Aufwärts- 
transporten  verfahren. 

Die  im  Gefäll  laufenden  Wagen  sind  mit  kräftigen  Bremsen  n 


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versehen.  In  die  Zfige  wird  zuweilen  anoh  ein  liesonderer  Bremswaffen 

eingeschaltet. 

Ist  iu  grösseren  Waldcoraplezen  noch  ein  mässiger  Local verkehr 
neben  dem  Bahntransport  zu  erwarten,  so  legt  man  Waldwege  au,  welche 
in  den  Einschnitten  3/6"\  in  den  Auffnllungen  4^">  Breite  und  neben* 
Bteheudes  Proül  in  den  Einschnitten  erhalten: 

Hierbei  wird  die  Bahn  Über 
den  Weggraben  nnd  jede 

^   ^^S^        y  Pc!iwolle    beiderseits  auf 

L    _  3fcS  »w-ßfij    eine  Sand- oder dergloiflioii 

■  Q'^l  Bettung  gelegt.    Für  den 

^^"^'^  Abtransport  und  für  daa 

neben  der  Bahn  gebende 
Zugpferd  des  Waidbahn- 
Wagens  verbleibt  alsdann 
noch  eine    reite  von  3,2'" 
Zar  Heratpllnnc^  von  Bahnabzweigungen  worden  Weicljon  (von  etwa 
4™  Länge)  mit  Kreuzungen  oder  Drehscheiben  eingelegt,  in  deren  Fort- 
setzung gekrümmte  Schienenstücke  den  Uebcrgang  zu  den  geraden 
Strecken  vermitteln;  das  Verlegen  kurser,  gerader  Glefsstücko  in  stark 
gekriimmtnn  l^Tis^on  ist  'wonifjfer   7.11  ompfohlon,   lilorfOr  werden  iu  der 
Kegel  besondere  (Jurvenstucke  eingeschaltet.  Die  Kosteu  einer  i'"  langen 
.Weiche  mit  Kreuzung  kommen  anroliichnittlich  auf  50^70  Mark,  die 
einer  Drehscheibe  auf  Bollen  und  von  ca.  1,6 — 2*"  Plattformdurchmesser 
auf  ca.  60  bezw.  85  Mark  zn  stehen. 

Die  Weichen  empfehlen  sich  besonders  zur  Anwendung  bei 
grosseren  oder  bei  gekuppelteu,  z.  B.  bei  Langholzwagcn,  insbesondere 
sind  die  Kletterweichen  als  eine  sehr  empfchlonswerthe  Coustruktiou  zu 
l>ezeicbncn.  Bei  festliegenden  Gleisen  wendet  man  die  mit  dem  Fuss 
zu  bewegenden  Zungen-  oder  die  Schleppweichen  au,  wobei  die  Schienen 
in  gleicher  Ebene  liegen,  bei  Abzweigungen  unter  rechtem  Winkel  nach 
Nebengleisen  die  Kletterweichen.  Bei  kurzen  Transportgefässen  eignen 
sich  eiserne  Drehscheiben  mit  Kugellagern  dagegen  besser  zu  Aeu- 
derungen  in  der  Fahrrichtung.  Diese  Drehscheiben  erhalten  gusscisernCi 
zum  Zwecke  der  GewiohtsTerminderung  mit  Aussparungen  Tersehene 
Plattformen  mit  Führungsgleisstückon. 

Das  Biegen  von  Schienen  geschieht  theils  durch  Werfen,  thcils  durch 
Aufschlagen  mit  grossen,  auf  Setzhämmern  aufgesetzten  Schlegeln,  oft 
auch  nur  durch  Vorschlagen  von  Pfählen  vor  den  Schwelleuköpfen. 

Ciirvon  worden  thcils  ans  heaondcren  aus  gebogenen  Sclüeiien 
7u^aiii)nengesetzten  Jochen  oder  nach  doiu  Vorgang  der  George-^! arien- 
büitc  in  Osnabrücli  aus  sogen.  Trapezjochen  zusammengesetzt.  Gewölinlieh 
bilden  4  Joche  von  je  2^  Länge  einen  Yiertelskreis;  8  solcher  Joche 
einen  Halbkrei«,  während  8  Trapezjoche  einen  Viertelkrei.s  herstollen. 
Kt^rzere  Trapezjoche  im  Bogen  verlegt  lassen  sclKirfcro  Bahnkrüm- 
mungf^n  zu.  Die  Trapezjoche  können  ebensogut  zu  geraden  Strcqkcn 
benntzt  werden. 

Wegekreuzuhgon  werden  durch  Aufnageln  von  mindestens  3"^  langen 
Dielen  auf  den  Unterlagsschwelleu  hergestellt,  wobei  erstere  so  weit  zu 
unterfüttern  sind,  dass  die  passirenden  Fuhrwerke  nicht  an  die  Schiencur 
köpfe  anstossen  können. 

Eoziiplicli  der  einfachen  Kreuzungs-  und  Drehschoiben-Con- 
struktlonen  ist  auf  die  Prospecte  der  Fabriken  zu  verweisen. 

Bei  Verwendung  von  Viguolerollbahnschienen  ist  der  Seitendruck 
der  Fahrzeuge  besonders  zu  berücksichtigen,  da,  wenn  daa  Profil  und 
namentlich  der  Scliienonsteg  zu  schwacli  l)f  riifsseu  sind,  V  rViPtrüTiLren 
leicht  auftreten,  und  zwar  umsomehr,  je  grösser  die  Geschwindigkeit 
der  Vahrzeuge  ist  und  Je  mehr  Gurven  zu  befahren  sind. 

In  sehr  weichem,  sc}) lammigem  Boden  empfiehlt  ca  sich,  zwei  Längs* 
)»ftl/er  unter  die  Schwellen  zu  verlegen,  um  ?n  starken  Sackungen  und 
Vexbiegungeu  der  Schienen  vorzubeugen,  falls  dieser  Zweck  nicht  besser 
durch  Ziehung  Ton  Seiten  graben  erreicht  werden  kann.  Bei  frequenten 
Bahnen  mit  Handbetrieb  und  hei  grosser  Fahrg<  scli windigkeit  werden, 
wenn  die  Schwellen  nicht  fest  in  den  Boden  eingebettet  werden  können, 
dicaolben  zuweilen  mit  ca.  12<^"^  breiten  Laufdielen  übernagelt,  welche  zu 
gleicher  Zeit  eine  Verseil iebung  der  Schwellen  durch  die  Tritte  der 
Arbeiter  verhüten.  Beim  Pferdotransport  wird  weicher  Boden  durch 
Unterlage  von  Ecisig,  auf  welclios  Kies,  Boden  oder  Sand  bis  auf  nahezu 
Schiouenhöho  aufgebracht  wird,  befestigt,  oder  man  legt  hier  einen 


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86 

förmlichen  Prügelweg  an,  wobei  das  Pferd  sowoh)  auf  der  Seite  als  auc|i 
1d  der  Mitte  des  alsdann  mit  mind.  ca.  0,6"^  Spurweite  ansulegenden 
GleiBcs  gehen  kann;  im  letzteren  !Fall  sind  die  Prügel  jedoch  ebenfallB 
mit  einnr  Schichte  Kies,  Bodon  oder  Sand  zu  überdecken. 

Bei  Gleiäeu  mit  Holzschwellen  und  im  Gefall  empfiehlt  sich 
zur  Verhinderung  des  Wanderns  der  Schienen  das  Yorschlagen 
von  Pfählen  vor  den  Schwellen  etwa  in  Entfernungen  von  ca.  8 — 10™, 
ebenso  gogen  seitliche  Verschiebungen  in  den  Curven  durch 
Vorschlagen  der  Pfähle  vor  die  Schwelienköpfe.  Ausserdem  sollten  die 
SchienenfQsse  durch  ElnkHnkungen  fttr  Hakennftgel  v.  dergl.  mit  den 
Schwellen  fest  verhiiuileu  werden. 

In  Curven  ist  ferner  ein  Vorwecliseln  der  Stösse  ein  sdhr 
wirk^ameä  Mittel,  um  die  richtige  l^age  der  Gleise  zu  erhalten. 

In  besonderen  Fällen,  in  welchen  m  kurzer  Frist  grosse  Holzmassen 
auf  eiueu  Stapelplatz  gebracht  worden  sollen,  kann  sich  auch  die  Ver- 
wendung ausgeschossener  Haupt-Eisenbahnschienen  empfehlen,  sofern 
die  Kosten  der  Boifuhr  der  letzteren  nicht  hoch  sind.  Zum  lieber- 
brttoken  von  WasserUufen  von  ca^  5^  Breite  werden  solche  Schienen, 
zwischen  welchen  Laufdielen  etngeBchobeu  werden»  ebenfalle  mit  Vor- 
theil angewendet. 

Bereohnong  der  Trrij^kraft  verschiedener  iTeldeisenbahn- 

(Vignole-)  Schienen. 

Be/eichnct  P  das  Gewicht,  di\^  auf  einem  Kollwagenrad  ruht  (unter 
normalen  Yerhaltuisson  und  aui  ganz  ebener  Bahn  also  V4  des  Gosammt- 
wagengewichts,  das  jedoch  wegen  der  unvermeidlichen  einseitigen  Be- 
lastun^'on  in  Folge  von  Sackuugen  der  Gleise  u.  s.  w.  mn  10 — 15*^/o 
erhöht  werden  muss),  ferner  1  die  Entternuug  der  Mitten  der  Unterlage- 
schwellen,  21  das  sogenannte  Biegungs-  und  W  das  sogenannte  Wider- 
standsmoment der  Schiene  (das  mit  jedem  Profile  wechselt)  and  bezeich- 
net man  mit  r  die  zulässige  Spannung  (bei  Stahlschienen  sst  2000  Itg 

P  1 

pro  qcm),  so  ist  M  =s  — *—  =  W.r,  wenn,  wie  dies  die  Begel  zu  sein 

4  * 

püegt,  nur  ein  Bad  auf  den  Zwischenraum  zwischen  zwei  Schwellen 
zu  stehen  kommt. 

Beträgt  al-n  d  is  T»r>reehnete  Brnttowagengewicht  1600  kg  (30  Centner), 
die  anzunehmende  I^laxiraalradbolaatunt?  rund  500  kg,  ist  ferner  das 
Widerstandsmoment  W  einer  Schieue  von  i,7  kg  Gewicht,  4,ö°™  Höhe, 
2,V^^  Kopf-  und       Fnsebreite  =:  6^48  in  Gentimetem  (e.  auch  imten)» 

so  ist  M  =     ^     =5,848.2000,  also  die  für  den  betreffenden  Transport- 

5,848.2000.4 


wagen  zu  wählende  Entfernung  der  Unterlagsschwellen  = 
=  93^7*^"»  =  0,95"»  rund. 


600 


Bei  kleinen  Lasten  und  auf  ebenem  und  festem  Boden,  ferner  bei 

Balinen,  auf  welchen  wegen  geringer  Falirgeschwindigkeit  seitliche 
Verbiegungen  nicht  zu  befürchten  sind,  kann  man  bei  gleichem  Gewicht 
höhere  Vignole-Schienen  von  geringerer  Kopf-  und  Stegstärke,  aber  Ton 
grOsBcrer  Tragkraft  verwenden,  als  bei  Bahnen,  auf  welchen  diese  günsti- 
gen rliältnisse  nicht  vorliegen;  es  sollte  daher  die  Wahl  deti  richtigen 
Schiene uprofils  Yon  Fall  zu  Fall  nach  Anleitung  von  Sachverständigen 
stattfinden. 

Stahlschienenprofile,  Gewichte  n.  Widerstandsmomente 


Ko. 

Schienen- 
höhe 

Kopf- 
breite 

1 

Steg, 
breite 

Fuss- 
breite 

Quer- 
schnitt. 

Träg. 

heits- 
oment 

1  1  0  a> 

U  ^t>  Cä  •¥» 

Gewicht 
pro  Meter 
in  kg. 

in  Millimetern. 

qcm. 

für  cm. 

1 

4ü 

20 

5,0 

35 

4,69 

9,54 
18,63 

4,78 

3,65 

46 

21 

5,5  1 

40 

6,09 

6,02 

4,7 

3 

52 

23 

7,5 

45 

8,06 

25,28 

9,76 

6,3 
4,3 

4  ; 

56 

18 

36 

5,44 

21,03 

7,68 

5 

G5 

25 

6,0 

50 

9,05  , 

57,80 

16,00 

7,1 

ß 

45 

22,5 

(1,5 

80 

0,81 

16,39 

7,29 

13,58 

6,0 

7 

55 

28 

7,5 

45 

10,12 

8,0 

8 

70 

35 

C,0 

55 

11,68 

73,17 

20,91 
22,66 

9,0 

9 

70 

30 

8,0 

56     1  13,56 

78^4 

11,0 

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.87 


Die  Kosten  der  S*eldei8eiiba!men 

richten  sich  nach  dem  Zweck,  den  dieselben  erfüllen  sollen,  also  naiueut- 
lieh  nach  der  GrOsBe  nnd  nach  der  Beechaffenheit  der  zu  transportiren- 

(Icn  Massen,  nach  der  richtigen  Auswahl  uud  nach  den  Preisen  der 
Schienen  und  Schwellen,  sowio  der  Transportgefässe,  endlich  bezüglich 
der  Unterhaltang  nach  der  Güte  der  verwendeten  Materialien  und  nach 
der  Befähigung  des  Betriebsleliere.  Auf  lehleeht  gelegten  und  unter- 
haltenen Bahnen  nützen  sich  sowohl  die  Schienen  als  auch  die  Trans- 
portwagengestelle vor  der  Zeit  ab. 

Die  Kosten  der  gewalzten  Eisenschienen  stellen  sich  bei  Bezug 
von  Quantitäten  yon  10000  kg  und-  mehr  Gewicht  loco  Werk  pro  100  kg 
durchschnittlich  auf  11  Mark  bis  11  Mark  50  Pf.,  dio  der  Stithlschieneu 
auf  12  Mark  50  Pf.  bis  14  Mark.  Loco  Arbeitsplatz  dürfen  diesen 
Preisen  je  nach  der  Entfernung  vom  Werk  durchschnittlich  2—3  Mark 
zugeschlagen  werden.  Da  die  Tragkraft  der  letzteren  aber  um  ca. 
das  lV*fache  grösser  ist  als  bei  den  Walzeisenacbiouen  und  deshalb 
auch  dio  Stahlgleise  bei  gleicher  Tragkraft  wie  dio  Eisenschienengleise 
um  Vieles  leichter  worden,  überdies  leichter  verlegbar  sind,  so  kommen 
neuerdings  Stahlschienen  fast  ausschliesslich  cur  Anwendung. 

Die  Schienen  für  die  festen  Gleise  werden  gewöhnlich  in  Lttngen 
von  5—6"^  geliefert. 

Beim  Eisenbahn-  und  Bergbau  begnügt  mau  sich  meistens  mit  dem 
Holzschwellenobcrbau  aus  ganzen  oder  gespaltenen,  gut  ausgetrockneten, 
möglichst  harzreichen  Rollern  von  9—12*^"'  Durchmesser  aus  Lärchen-, 
Bothl'orchen  oder  Tannonholz,  theils  in  rohem,  theils  in  imprägnirtem 
ZuStaude  oder  man  wendet  20  cm  breitOi  5  cm  starke  Dielen  fOr  StOSS- 
schwellen  und  solche  von  12  cm  Breite  fflr  die  Zwischenschwelleu  an, 
welche  zum  Schutz  gegen  das  Spalten  an  den  Enden  mit  Querbolzen 
versehen  werden.  Diese  Anurduung  ist  jedoch  theurer  und  weniger 
sweckmttssig.  Da  der  fm  Nadelholz  durchschnittlich  loco  Feld  auf  6  bis 
6  Alk.  und  der  Meter  Schwelle  hierbei  auf  ca.  18—20  Pf.  zu  stehen  kommt, 
desgleichen  100  kg  Schuhe  für  die  Stösse  ca.  24  Mk.  50  Pf.,  100 
Stück  geschmiedete  Hackennägel  durchschnittlich  2  Mk.  75  Pfg.  (bei 
0,U  kg  Gewicht  126"»»  lg.  k  4,4  Pf.,  desgl.  von  0,1  kg  110™  lg.  k  3,26  Pf., 
bei  0,00  kg  100'""'  lg.  ä  2,4  Pf.),  Schraubenbolzen  pro  100  Stück  von 
*  Länge  und  Dicke  4  Mk.  50  Pf.,  von  J^'/n'""^  5  Mk.  5u  Pf.,  «V»"^™ 

0  Mk.  40  Pf.  kosten,  so  stellt  sich  der  Preis  der  Btahlgleise  bei  Ifi^ 
Schwelleulängc,  0,95™  Sehwellendistans  und  0^"^  Spurweite  bei  langen 
•  Schienen  von  4,7  kg  Gewicht  pro  Meter  fttr  die  ganze  Schienenlänge  auf 

crt.  12  Mk.  cxcl.  Legen,  mit  letztcrem  auf  ca.  12  Mk.  80  Pf.  oder  der 
laufende  Meter  auf  2  Mk.,  wobei,  wie  oben  erwähnt  wurde,  die  Bahn 
von  1600  kf?  (30  Centner  Brutto)  äcbweren  Wagen  befahren  werden  kann. 
Bas  Gewicht  einer  solchen  Dahn  beträgt  durchschnittlich  pro  Meter  14  kg 
Die  Ho  f  f  m  a  n  n' schon  Schienen  wiegen  2,o:s  kg  bezw.  2,6  kg, 
j,H3  und  7,25  kg  pro  laufenden  Meter  werden  von  dem  Hüttenwerk 
n  Union''  in  Dortmund  aus  Bessemer  Stahl  ausgewählt  und  kosten  loco 
Werk  bei  2,03  kg  pro  Meter  Gewicht  50  Pf.,  bezw.  GO  Pf.,  1  Mk.  50  Pf.  und 

1  Mk,  75  Pf.  pro  Äleter,  bei  grösserem  Bezug  ermiissigt  sich  dieser  Preis. 

Die  Stahlgleise  mit  stählernen  (^uersch weilen  der  Georgs-Marieu- 
hatte  kosten  loco  Werk  pro  lfd.  Meter  Gleis  ca.: 


hl  p 

Oda 
«2  o 


Schionon- 
proüi  I, 

SohweUen- 
profil  I. 


Schienen- 
pro&l  II, 
Schwellen- 
profil XI  u. III 


Schienen- 
profil III, 
Schwell«!- 
profU  in. 


Bemerkungen. 


2 

8 
4 

5 


M. 

5 
5 
4 
4 


Pf. 

70 
70 
60 
60 


tu 

'S« 

o  ja 
ü  ü 

CO 


2  *i 

7-1,  <s 


M. 

4 

3 
3 
3 


Pf  !  .  tcJS  u 


30 

90 

30 
30 


CO 


M. 

3 
3 
2 
2 


PI 

GO 

30 
70 
70 


»4  M : 


■  ■  1— .  <u 

_  4) 

^  X 
^  *  '* 


Diese  Preise  gel- 
ten für  alle  Stoss- 

verbinduugen, 
sowie  fiirTrapez- 
joclie;  b.  Curven- 

jocheu  ein  Zu- 
schlagspreis von 
0,4  M.  pro  Meter. 


Die  Widerstandsmomente  der  Schienen  I,  II  und  III  betragen  1S7G0 
bezw.  15000  bezw.  10000,  auf  mm  bezogen.  Diese  Schienen  tragen  l  ei 
einer  Schwellendistaiia  ?oa  2400  kg  heaw.  1800  uud  1200  kg  A*- 
belastung. 


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88 


Das  Terlegen  und  Verbinden  der  Yi^^noloschienengleise  erfordert  Je 
nacb  demOewIehi  derMns«liieii01et«stränge  2— 4  Mann,  wenn  der  Boden 
eben  und  daher  uiclit  vorxnliereiteu  ist.  Die  Arbeitsleistuug  bleibt nahesa 

nnverjl-ridort,  ob  2,  4  oder  6™  lange  Strilngo,  die  mittelst  Wagen  an  die 
Arbcitsstoile  geführt  werdeoi  zu  verlegeu  sind  und  beträgt  pro  Arbeiter 
und  ArbeUsstnnde  im  Mittel  oa.  110*",  wobei  jedoch  die  Beifahr  der  Mate-, 
rialien  nicht  inbegriffen  ist. 

Nach  anderweitigen  Erfahrungen  wird  ein  1  km  langes  Gleise  mit 
4,6  kg  schweren  je  6'"  langen  Schienen  und  mit  Holzschwellen  von 
Bwei  Mann  in  30  Standen  auf  SO—SO»^  Entfernung  transportirt.  toU- 
ständig  abgebrochen  und  inoL  etwaiger  Drehscheiben,  CarTcnsciiienen 
und  der^^^l.  frisch  verlegt. 

Forstliche  Bahnen  fUr  den  Transport  von  bis  zu  8  fm  starkem 
Langbolz,  Bowie  von  Brennholz  in  Quantitäten  Ton  oa.  12  obm  auf  einem 
Doppelwagen  mit  Truckgostellon  orlialten  zweckmitasig  0,6™  Spurweite 
und  auf  festliegenden  Bahnstrecken  Joche  von  ca.  5— ü'"  Länge.  Als 
Schwellen  werden  entweder  15^'"  starke,  in  der  Mitte  durchgesägte  oder 
gespaltene  Boiler  von  1,0^  Länge;  und  als  Profil  der  Stahlschienen  das 
oben  unter  No.  5  n.  7  aufgeführte  von  7,1  bezw.  8  kg  Gewicht  verwendet, 
wobei  die  Schwellen  bei  den  crstcreu  in  1,5%  bei  den  8  kg  schweren 
Schienen  in  1,8—2,0™  Entfernung  zu  legen  sind,  oder  aber  man  wendet 
ein  Stahlgleiae,  wie  s.  B.  oben  angegeben  wurde,  an.  Bei  schwebenden 
Stösaen  (mit  Laschenvorhindung)  erhalten  die  Schwellen  20*^"*  Entfernung 
von  Mitte  zu  Mitte,  wenn  man  nicht  eine  andere  Verbindang  mit  Schuhen 
und  dergl.  auf  einer  Stossschwclle  vorzieht. 

Die  Zahl  der  Doppelwagen  richtet  sich  nach  dem  Materialanfall 
und  nach  der  Länge  der  Bahn;  je  länger  die  letztere  ist,  desto  mehr 
Wagen  sind  ein;;nstellen.  £in  Zug  mit  40  fm  Nadelholz  enthält  ge- 
w(>hnlich  fünf  Doppolwagen  von  6—6000  kg  Tragkraft,  wird  auf  ebener 
Bahn  von  swei  Pferden  gesogen  und  von  einem  bis  swei  Arbeitern 
begleitet. 

Die  Transportkosten  berechnen  sich  leicht  aus  der  Geschwindigkeit 
des  Zugpferds  und  den  Qespannskosten  pro  Tag  nnd  betragen  je  nach 
der  Entfernung  durchschnittlich  6^6  Pf.  pro  fm  und  km  für  den  Hin- 

und  Herweg. 

Soll  aus  einem  Schlag  jährlich  eine  Holzmeuge  von  20000  fm  in  den 
6  Wintermonaten  ausgebracht  werden,  wobei  8  fhi  per  Doppelwagen 

geladen  nnd  2  Doppelwagen  von  einem  Zweigespann  abgeftlhrt  werden 
können,  so  kann  man  bei  11  km  Entfernung  mit  G  Gespannen  täglich 
etwa  160  fm  abführen.  Man  braucht  hierzu  24  Wagen,  ausserdem  werden 
12  Wagen  auf  der  Ablage  und  12  Wagen  auf  der  Bückfahrt,  18  Wagen 
endlich  im  Schlag  sich  befinden,  so  dass  der  Wagenpark  aus  96  Wagen 
bestehen  muss. 

Die  Kosten  des  Terlegens  der  Gleise  richten  sich  nach  der  Gleis- 

und  nach  der  Joch(Schienen-)längef  nach  der  Beschaffenheit  des  Terrains, 
nach  der  Geübtheit  der  Arbeiter  und  nach  der  Construktion  und  dem 
Gewicht  der  Joche* 

Zum  erstmaligen  Verlegen  IncL  Aufladen  und  Transport  vom  Lager- 
platz der  Joche  zur  Baustelle  sind  durchschnittlich  8  Mann,  snm  Auf- 
nehmen und  seitlichen  Verlegen  2  Mann  erforderlich 

Das  erstmalige  Verlegen  von  2"^  langen  Jochen  erfordert  unter  gün- 
stigen Verhältnissen  (Oonstruktion  Spalding  A  Dolberg)'  pro  100"" 
Gleise  durchschnittlich  15  Minuten  Zeit  und  bei  t  sr  9  Arbeitsstunden 
Vi2  t;  V9  t  (mit  weniger  geübten  Arbeitern  und  bei  unzweckmässiger 
Oonstruktion);  das  Verlegon  eines  Ausweichgleises  mit  2  Weichen  von 
zusammen  80"*  L&nge  Vtt  t;  das  Aufnehmen  vaxä  Wiederrerlegen  eines 
Gleises  von  2>^  langen  Jochen  bis  au  10">  Bntfbrnung  unter  denselben 
Verhältnissen  wie  nboii  ca.  V4o  t. 

Das  Auiladeu  vuu  Langholz  geschieht  theils  mittelst  der  Hcbelade, 
theils  mittelst  eines  transportabeln  Krahnens  oder  eines  schiefen  Bocks. 

Das  AnrUckeu  dPA  Holzes  kostet  in  nicht  geordneten  Schlägen  ca. 
20  Pf.,  unter  ganz  günstigen  Verhältnissen  nur  ca.  6  Pf  pro  fmj  das 
Aufladen  20—30  Pf.,  das  Abladen  6-15  Pf.  pro  fm. 

Wenn  gewöhnliche  Trans])ortwagen  auf  Feld-  oder  Waldbahnen 
übergehen  sollen,  so  werden  einfache  llanipen  aus  Holz  angebracht,  auf 
welche  erstere  auilahreu,  um  mit  ihren  Axen  von  den  Schemeln  der 
Bahnwagen  selbstth&tig  auf-  und  mitgenommen  zu  werden.  In  Ähnlicher 
Weise  erfolgt  die  Entlastung  der  Balinwagen  am  Ende  der  Bahnen. 

Wenn  gebremst  worden  muss,  so  erhöhen  sich  die  Transportkoston  ent- 
sprechend der  hierauf  verwendeten  Arbeitsseit  des  begleitenden  Arbeiters 


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'f.9 

Sm  rollende  HateriAl  and  weitere  FreisnötiMn. 

*  ■ 

Das  rollende  Material  dor  Feld- u ml  Waldbrihiion  wurde  in  den 
letzten  Jaliroii  iii  liolicui  Maasse  vervollkommnet.  Es  zeichnen  eich  hier 
besonders  die  Georgs- Marioahütte  in  Osnabrück,  der  Bochumer 
ISergwerkBverein,  Dolberg  in  Berlin,  Spalding  in  Jaukow  n.  A. 
aus,  aus  deren  Pre-iscouranten  nähere  Angaben  zu  entnehmen  sind. 
i>c8onders  hervorzuheben  ist  der  zu  verschiedeneu  Zwecken  vervreudbaro 
UniversalwaReii. 

Zu  Yerauschlaguügen  lullen  noch  einige  Preisnotizen  loco  Werk 
folgen,  wob^  die  Spurweite  Ton        zu  Gntn^  gelegt  ist. 

Pveiee  der  0eorgt*Marienhfltte  in  Oenabrttek: 

1  Universal  wagen  mit  federnden  jfingatangen,  Bnffern  und 

Axen  «   175  Mk. 

L  desgl.  ohne  Federung    ..«••••••..   115  « 

Hieran  eine  Selweokenbreniso  45  « 

l  Plattform  aus  Büdunhols  10  « 

1  Gitteraufsatz  45  « 

1  Mulde  von  Eisenblech  mit  Kippvorrichtung  für  Va  cbm  Inhalt     80  « 

1  desgl.  fOr  3/4  cbm  Inhalt  M« 

I  Kippdrehscliemel  00« 

1  Klafterholz-  uad  StangenaufsatK  «•  60« 

1  grosse  Plattform   .lu  « 

1  Seitenkippwagen  mit  Blechmulde  oder  mit  Gittermnlde  nnd 

Holzfütterung  von     cbm  Inhalt   140  « 

1  desgl.  von  ^Acbm  Inhalt   IfiO  « 

1  Yorderkipper  und  1  Gitterwageu  je   140  « 

1  transportable  Laderampe  mit  2  Paar  Gabelanfefttaea  mm 
Transport  bei  adener  wagen  auf  eine  Feld-  oder  Waldbahn 
ohne  Umladung.  ••«.■•••,.*  35« 

für  Schienen  von 
7,5  kg   5,8  kg   4,0  kg  Gov7. 
1  Zungenweiche  06  Mk.  70  Mk.  65  Mk. 

1  Schlepp  weiche  83   «     76    «     70  « 

1  einfache  lülotterweiclie   .   27   «     24   «     22  « 

1  doppelte  Kletterweichc  43   «     40   «     37  « 

1  Schienenbrücko   ....•«...•.  25  «     24  «     28  « 

1  Weichen-  und  Brückenrampe  19   «     18  «     17  « 

Wendeplattea  •  •  •  •  45   «     45  «     45  « 

Drehscheiben  aus  Stahl   209  «   807  «   204  « 

DrebecbeibeA  ans  Gneseisen   00«  55« 

Seiten-  und  Endkippwagen  von  Eisenblecli  nnd  ganz  eisernem  Gestell 
kosten  bei  u,5  0,75  1,0  cbm  Inhalt 

ca.  180  220  2C0  Mark. 

1  itarker  Natsholswu^en,  bestehend  aus  je  2  Plattformwagaa  mit  Dreh« 
sch  omoln,  Kette  und  Haken  kommt  bei  2000  kg  Xragkraft  auf'Oa. 

40O  Mk.,  bei  6000  kg  Tragkraft  auf  ca.  600  Mk.  zu  stehen. 

l  desgl.  mit  niederen  Plattformwagen  ohne  Kette  ca   200  MIi. 

I  Mnldenkipp wagen  für  BObentransporte  und  dergl.  mit  höl- 
zerner Mulde  von  0,76  cbm  Inhalt  kostet  ca   1.^0  « 

Desgl.  ganz  von  Eisen  bei  0,5,  0,75  u.  1,0  cbm  Inhalt  150,  bzw.  150  u.  220  « 

.1  Truckplateauwagon  für  23  Kürbe  vuu  je  110  1  lulialt  in 

S  Btagen  inoL  KOrben   400  « 

l  desgl.  für  5  rm  Klafterholz   850  « 

l  Hüben-  oder  Dttngcrtransportw  itjcn  mit  ahnohmbureni  Trag- 

korb  für  Lasten  von  120—150  kg  Gewicht  kostet   40  « 

Der  Trttgkorb  allein   12  « 

1  eiserner  Plattformwagen  für  300  kg  Tragkraft   "0  « 

2  Stahlaxen  mit  4  eiuräudigen  Hartgussraderu  nnd  Axlagcru  .  5C  « 
2  Eisenaxen  «  4  «  «  mit  Kapsel  verschluss  48  « 
S  «  «  4  «  «  ohne  «  80  « 
2       «          «4        «         gewöhnlichen  Gussrüdern  ...  2.^  « 

1  Bremse   10  «. 

]  gusseisorne  Drehscheibe  auf  Kugellagern   55  « 

l  Aufladevorrichtuug  für  Imnghola  mit  schiefer  Ebene    .  .  .  250  « 

Bogenförmige  Auflade  Vorrichtung   285  « 

l  droitbcilige                «                .   .  •  «   215  * 

Station.lre  Bremto   76  « 


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•90 


Bei  dem  Traneport  kleinerer  Masgen  von  verschiedener  Beßchaffen- 
heit  ompiielilt  sich  der  JCostenersparniss  halber  die  AnschafCimg  abnebm- 
barer  ObergeBtelle,  welobe  den  betrelTendeii  Materialien  entspreebend 

construirt  sein  müssen,  so  dass  also  die  gleichen  UntergestellB  sowohl 
Enm  Transport  yon  Bllben  u.  dcrgl.  im  Pommer  als  auch  zum  Mistfübien 

im  Winter  u.  s.  w.  verwendet  werden  können. 

.  ■  Dia  Dolberg 'sehe  x^^teutirte  Kletterweicho  kommt  auf  ca.  55  Mk. 
zu  sieben  und  wiegt  ca.  89  leg. 


l^ansportable  elektrische  Feldbahnen. 

Die  "Firma  ArthurKoppel,  BeirUn  KW,  DorotheeuBtr.  83  bef atet  sieb 

mit  der  Herstellung  vorstehend  bezeicbneter  Binrichtungen.  Der  Betrieb 
.geschieht  durch  oberirdische  Stromleitung,  welche  an  leicht  aufstell- 
barezi  Jochen  dem  Motorwagen  zugeführt  wird.  Die  Leitungsjoche  sind 
aus  Eisen  U  förmig  hergestellt  und  ruhen  auf  einer  verlängerten  Schwelle 
des  Gleisrahmens.  Durch  Anspannung  des  Ijeitungsdrahtes  werden  sie 
festgehalten,  Rückleitung  durch  die  Hchienen.  Die  Einrichtung  an  be- 
stehenden 1^'eldbahnen  soll  sich  leicht  durchführen  lassen.  Obwohl 
bisher  Erfahrungen  nicht  vorliegen,  dürfte  diese  Einrichtung  für  grössere 
Bauten,  bel>  welchen  namentlich  eine  stehende  Dampfmaschine  als  Eraft- 
erzengor  ittgleioh-  für  Beleuehtung  dient,  mit  Vortheil  Verwendung 
finden. 


XXII.  Lehr-  und  Arbeitsgerüste. 

-    Ymk  0.  "Wiloke,  XMlibaiiiasiwetor« 


A.  Lehrgerüste.  Die  Lehrgerüste  kleiner 
Spannweiten  bis  etwa  8™  bestehen  meistens  aus 

Busammengenageltcn  Bohlen;  für  die  grösseren 
erfolgt  Vollständige  Verzimmerung,  wobei  das 
System  der  Bund-  und  Leergespärre  mit  Vortheil 
cur  Anwendung  kommen  kann.  Die  auf  das  Iiehr- 
gerOsi  radial  wirkende  Aussenkraft  Ist'  (Fig.  15): 

L  =  G- .  sin  ff  —  ^  G- cos  . 


Fig.  Ii. 


9 


Fig.  16.' 


Für  die  Stärke  d  und  Breite  1  des  Gewölbes,  sowie  für  das  Gewicht 
pro  Cubikeinheit      folgt  das  Gewicht  des  Steines  =  G  =  d}'. 

Wenn  y  —  \  und  der  Reibungscoöfficient  f-^  —  0^  ist,  wird  um  = 
L  =  d  (sin  ii  —  0,5  .  cos  Durch  Wiederholung  dieser  Gonstmctioii 
bildet  sich  die  „Druckflächo".  Die  erforderlichen  Materialien  bezw.  die 
Arbeit  pro  laufenden  Meter  Tiefe  des  weiten  Bauwerkes 
sind  naob  folgenden,  auf  Grund  ausgeführter  Beispiele  festgestellten 
Gleichungen  zu  berechnen: 

1)  cbm  Holz:  q  —  0,05G  1  +  0,0101«  ä  40  Mk., 

2)  lfd.  Meter  Bearbeitung:  b  =  2,6101  +  0,260  1'  &  0^6  Mk., 

3)  kg  Sohmiedeeiten:  e  =     0,0861  -f  0,091  P  a  0,8  Mk. 


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'91 

Üuter  Annahme  der  beibemerkten  Einlieitsprciso  entsteht  nach  Ad» 
ditiou  folgende  Oleichong  der  Kosten  der  LehrgerfXste  p  .  m  Tiefe  für 
1"^  weite  Bauwerke: 

4)  K  =  3,06  1  -I-  0,5Ü4  P. 

In  nachstehender  Tabelle  sind  dio  betrefl'endeu  Wertlie  obiger 
Gleichungen  für  die  Spannweiten  0,6  bis  16'^  enthalten. 


1 


1  lfd. 

1  lfd. 

*  DI 

1  cbm 

1  Meter. 

kg 

1  Mark. 

m 

1  cbm 

Meter. 

kg 

Mark. 

0^31 

1,32 

7 

"0^82" 

30,31 

3,86 

48,99^ 

l 

0,066 

2,77 

0,01 
0,08 

3,61 

B 

1,083 

36,72 

5,14 

66,50 

1^ 

0,107 

4,36 

5,84 

9 

1,314 
1,660 

43,65 

6,61 

73,18 

s 

0,162 
0,203 

6,0€ 

0,18 

8,36 

10 

51,10 

8,25 

86,90 

7,90 

0,36 

11,15 

11 

1,82G 

59,07 

10,08 

101,79 

8 

0,258 

9,87 

0,66 

14,23 

12 

2,11G 

67,56 

12,08 

117,82 

4 

0,384 

14,20 

1,02 

21,22 

14 

2,744 

80,10 

16,65 

152,25 

6 

0,530 
0,606 

18^45 

1,85 

29,35 
88,60 

15 

3,090 
8,460 

96,15 
106,72 

19,20 
21,94 

172,66 

.« 

24/48 

.  2,77 

16 

198,18. 

B.  Arbeitsgerüst.  Auf  Grund  ausge- 
führter, nach  Fig.  17  construirton  Arbeits- 
gerüste erfordern  diu  auf  beiden  Seiten  des 
Bauwerks  beftodlichen  Büstuni^en  (incl.  ihrer 
gegenseitigen  Verbindung,  jedoch  exd.  der 
Fahrschlitten)  pro  qm  Ansichtsfläche: 

1)  0,1—0,13  vhm  Holz  ä  40  Mk., 

2)  3,8—4,2  lfd.  M.  Bearbeitung  h  0,35  Mk., 

3)  0,24—0,4  qm  liohlon  ä  2,5  Mk., 

4)  0,5- 0,8  kg  Schmiedeeisen  ä  0,8  Mk. 

Mit  üdcksicht  auf  die  beibemerkten  Ein- 
heitspreise folgen  nach  Addition  die  Ge- 
Bammtkosten  inro  qm  Aaelohteflftche  6,88  bis 
Mi  Mark. 


Fig.  17. 


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XXin.  Elektrotechnik. 

Bearbeitet  von  Prof.  Dr.       Wedding  zu  Berlin. 


Allgemeines» 

Die  in  der  Elektrotechnik  gebrauchten  Grundmaasse  oder  Kinheiten 
sind  dio  Einheit  dea  Widerstandes,  die  Einheit  der  Stromstärke  und  di 
Einheit  der  elektromotorischen  Kraft,  kurzweg  auch  Spannung  genannt. 
Die  Einheit  des  Widerstandes  (W)  ist  das  Ohm. 
Die  Einheit  der  Stromstfixke  (J)  ist  das  Amp&re. 
Die  ElTiheit  der  elektromotorisohen  Kraft  oder  Spaimang  (S) 
ist  das  Volt. 

Ein  Ohm  ist  dargestellt  durch  den  Widerstand,  der  aich  dem  Strom 
in  einer  QueckBUbersäule  von  106,8  cm  Länge  und  I  qmm  Qaerscimitt 

bei  0^  C.  entgegenstellt. 

Der  Widerstand  jedes  Leiters  der  Eiektrisität  ist  dnrcl^  die  Beziehung 

gegeben:  Ws:»-^.  Misst  man  die  Länge  (1)  in  Metern,  den  Qner- 

scbnitt  (q)  in  Quadratmillimetern,  so  erhält  man  den  Widerstand  (W) 
in  Ohm,  wenn  (s)  den  Proportionalitätsfaktor  oder  die  Materialcoustante 
darstellt.  Die  Grösse  (s)  wird  der  speoifische  Widerstand,  der  reolproke 

Werth  1^  =  k|  das  specifiBehe  LeitongsvermOgen  genannte 

Specifiscb er  Widerstand  nnd  Leitungsverntögen  verschiedener  Körper 
bei  18»  C. 


Tj  e  1 1  n  n    s  w  i  d  e  r  R  t  a  n  d  v  e  r  s  c  h  i  p  d  e  ii  o  r  K  T)  r  p  e  r  bei  18 °  C. 


8 

k 

■  <  ■  •  ■ 

-Bf 

Gold,  Au  

Zink,  Zn  

ÄlesHing  

Platin,  Pt  

0,017 
0,018 
0,024 

0,007 

0,077 
0,125 
0,14 

50  1 

54 

41 

15 

13  1 
ö 
7 

Neusilber  .   .   .   .  | 
Nickelin    .   .  .   .  | 
Bheotan     .   .  •   •  ' 
(^Quecksilber  .... 
Ketorteu  iCohle    ,  • 

0,22 
0,25 
bis 
0,4 

0,943 
50 

bis 
2,5 

1,06 
.0,02 

Der  Widerstand  ändert  sich  mit  der  Temperatur  und  nimmt  mit 
wachsender  Temperatur  bei  den  Metallen  zu  und  bei  Kohle  ab.  Be- 
zeichnet mau  den  Widerstand  bei  einer  Anfangstemperatur  (z.  B.  0") 
mit  Wq,  bei  Erhöhung  der  Temperatnr  um  i9  mit  vrt,  so  besteht  die 
Gleichung:  wt  ~      (1  i  «t), 

«  nennt  man  den  Tempcraturcoefflcienteu,  d.  i.  die  Widerstandsänderung, 
die  ein  Ohm  des  betreffenden  Materiales  bei  der  Erwärmung  um  1» 
erfährt.  Fttr  reine  feste  Metalle  beträgt  die  Widerstandsändemng  bei 
10  Temperaturdifferens  0,40/(v  bei  Hg  O^O^/o^  bei  Neusilber  0,04— 0A>2<>/o, 
bei  Manganin  -j-  0. 

Die  Widerstände  aller  flüssigen  Leiter  (SalZ'  und  Säurelösungcn) 
sind  erheblich  grösser  als  die  der  festen  Metalle.  VVe^en  der  Zer- 
setzung bei  der  Durchleitung  von  Gleichstrom  muss  bei  der  Mesenng 
Wechselstrom  verwendet  werden. 

Ein  Ampöre  ist  dio  Stärke  desjenigen  Stromes,  der  während  einer 
Secunde  1,118  mgr  Silber  aus  einer  Silberlösung  ausscheidet. 

Ein  Volt  ist  durch  den  Zusammenhang  zwischen  dem  Widerstand 
und  der  Stromstärke  in  diesem  Widerstande  gegeben.  Diese  Beziehons 
ist  durch  das  Ohmsclie  rresctz  als  grundlegendes  Geset?:  gcgobon 

Das  Ohm  sehe  Gesetz  besagt:  In  jedem  einfachen  in  sich  ge- 
schlossenen Stromkreise  ist  die  elektromotorische  Kraft  gleich  dem 
Produkte  aus  dem  Widerstande  und  der  Stromstärke  in  diesem  Strom- 
kreise.  Als  Gleichung  geschrieben  lautet  das  Gesetz 

E  =  J  .  W. 


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93 


Da  nicht  "nur  in  dem  geBammten  {Stromkreise  oino  bestirnmte  elektro- 
motorische Kraft  vorhaudeu  sein  wird,  sondern  auch  zwischen  irgend 
mwei  Punkten  des  Kreises  eine  gewisse  Spannung  (Nntsspannnng)  auf- 
treten wird,  welche  durch  die  eleKtromotorisrlie  Kraft  an  der  einen 
Stelle  erzeugt  wird,  so  läsat  sich  auch  auf  irgend  zwei  Punkte  des 
Stromkreiaes  das  Uhniäciio  Gesetz  auwenden.  Liegt  zwischen  den  heiden 
Punkten  des  Stromkreises  der  Widerstand  (w)  als  Theil  von  (W)  und 
jQiesst  der  Strom  (J)  hindurch,  so  wird  ati  den  Enden  von  (w)  eine  ge- 
wisse Spannung  (e)  herrsoheu.  Diese  ist  nach  dem  Ohmsoheu  Gesetjs 
gegeben  durch: 

e  =  J  .  w. 

e  bezeichnet  in  dieser  (Hoicliung  auch  den  Spaimungsahfall  oder 
Spannungsvorlnst,  den  der  btrom  bei  dem  DurchÜiessen  des  Wider- 
standes w  eiiäiirt. 

Kine  Verallgemeinerung  des  Ohmticheu  Gesetzes  bilden  die  beiden 
Xirehhoffsolien  Qesetse.  Diese  gelten  für  beliebig  verzweigte 
Stromkreise. 

Betrachtet  man  die  Riclitungen  der  elektromotorischen  Kräfte  und 
Stromstärken  in  dem  einen  Sinne  als  positiv  und  in  dem  anderen  als 
negativ,  so  sagt  dss  erste  KirchhofTäche  Gesetz,  dusä  in  einem  Yer» 
sweigungspunkte  die  Summe  aller  Stromstärken  gleioh  Null  ist: 

Das  zweite  Gesetz  besagt,  dass  in  jedem  ▼erzweigten  Stromkreise 

die  Suninio  sömmtlicher  elektromotorischor  Kräfte  gleich  der  Snmine 
ans  den  Produkten  der  Widere^täude  der  einzelnen  Zweige  und  der  darin 
herrschenden  Strumstärken  ist: 

2  B  =  2*(J.  W). 

Die  Gesetze  der  Verzweigungen  finden  ausgedehnte  Anwendung  in 

der  Messung  von  "WiderBtänden  mittelst  der  Whcatstonc'schen  BrUoke, 
in  der  Parallelschaltung  und  Berechnung  von  Leitungsanlageu. 

Das  Jouleache  Gesetz  beliaudelt  die  Arbeitsleistung  in  einem 
Widerstand  und  besagt,  dass  die  in  einem  Leiter  in  der  Seounde  auf- 
gezehrte elektrische  Arbeit  (A)  proportional  dem  Quadrate  der  Strom* 
stärke  und  dem  Widerstande  ist: 

A  =:  c.  js .  W  =  0  .  E  .  J  =  c.       (nach  dem  Ohmschen  Gesetz). 

vv 

Handelt  es  sich  nicht  um  den  gesammten  Widerstand  (W),  in  dem 
ganzen  Stromkreisei  sondern  nur  um  einen  Theil  (w),  so  wird; 

e« 

a=c.J2.w  =  c.e.J  =  0.  — . 

w 

Nimmt  man  als  Einheit  der  Spannung  das  Volt,  als  Einheit  der 
Stromstärke  das  Ainpöre,  so  misst  man  die  Arbeit  durch  das  Produkt 
aus  Spannung  und  Stromstiirke  in  dem  Widerstande,  in  Voltampöre 
oder  Watt. 

Da  730  Voltampere  ftquivalent  mit  einer  Pferdestärke  sind,  so  ist 
die  elektriselie  Leistung  in  mocbaDisobe  umgerechnet  nach  der  Gleichung 

1  r.S.  -  7^,t;  Watt. 

1  Watt-bocunde  =  0,240  Grammculorien. 


Wirkuniren  des  'elektriachen  Stromes. 

a)  Wärmewirkungen. 

Die  in  einem  Widerstande  entwickelte  Wärmemenge  ist  nach  dem 
Jonlesclien  Gesetze  gegeben.  In  den  Leitungen  hat  mnu  bei  der  Fort- 

Icitung  des  Stromes  auf  gr^^ssere  Entfernung<Mi  unter  Uiustäiiden  grosse 
Verluste  durch  die  unbenutzte  Umsetzung  elektrischer  Energie  in  Warmo. 
In  der  Praxis  wird  diese  Wärme  benutzt  zum  Heizen  der  elektrischen 
Bahnwagen.  In  Amerika  (Cleveland)  sind  unter  den  Sit/en  in  den 
•  Wagen  Spiralen  ans  Draht  rui-rebrucht,  die  für  den  Wagen  1  1'.  S.  an 
Energie  aufzehren,  um  die  encwickeltc  Warmo  zur  Erhitzung  der  Luft 
im  Wagen  zu  benutzen.  Weiter  benutzt  man  die  Wärme  auf  den  Bühnen 
zur  Vermeidung  ofifener  Flammen  zur  Erhitzung  von  Schoeren;  ZUid 
Plätten  und  Koclion.  Hierbei  legt  man  auf  eine  Eisenplatte  eine  Emaille* 
Schicht,  bettet  in  diese  den  zu  erhitzenden  Draht  iu  Zickzackform  und 


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le^t  darauf  eine  zweite  Email lescliicht  zur  Isolirungr.  An  die  freien 
£]nden  des  Drahtes  wird  durch  zwei  Klemmen  die  StromverbiDdung 
geführt.  Die  entwickelte  W&nse  wird  durch  Leitang  auf  die  BlBen- 
platte  und  von  dirspr  direct  auf  das  Werkstück  woftcr  ü'hcrtra^en. 
Beim  Scliweisson  verwendet  Thomson  Ströme  von  niodrijfer  Spaummc, 
etwa  5  Yolt,  aber  grosger  Stärke  (mehrere  Tausend  Ampere),  während 
BlaTianoff  and  Zehrener  die  im  elektrlsohen  Idchtbögen  ent- 
wickelte Wärme  bei  etwa  50-100  Volt  nnd  10—100  Amp.  vcrwenden. 
-Die  Wärmeentwicklung  lägst  pich  weiter  zum  Jjöthoii,  Nieton,  Sprengen 
in  der  Miueuzüudung,  zur  JJarätelluug  chemischer  Verbiudungen 
(Oftleixunearbid)  n.  8  f.  verwenden. 

Wird  die  Wftmeentwickelnug  genügend  gesteigert,  so  tritt  neben 
der  dunklen  W&rmestralilong  auch  helle  oder  Licht-Strahlung  aul 


b)  Lichtwirkungen. 

Die  Lichtwirkungen  werden  in  der  Belonchtungstechnik  in  aus- 
gedchutem  Maaese  2ur  Beleuchtung  durch  Glüh-  und  BogeuUcht  ver- 
wendet« 

In  der  Glühlampe  wird  der  verkohlte  und  dadurch  leitend  gemachte 

Faden  einer  Kohlen ptnfTverbindung  in  Folge  Beines  sehr  hohen  Wider- 
standes bis  zur  Weiss ^'Inth  in  einer  luftleer  gepumpten  Glasbirne  ge- 
bracht, liie  Temperatur  liegt  nicht  weit  von  der  Verdampfungstemperatur 
des  Kohlenstoffes  entfernt.  Der  Bnergieverbrauch  einer  Glühlampe 
richtet  sicli  nach  der  verlaiiirten  Kerzenstclrke.  Man  rechnet  auf  1  Kerze 
3  Watt,  mithin  auf  lü  Kerzen  rund  60  Watt.  Mithin  braucht  die  100  vol- 
tige  Lampe  0,5  Ampere  au  Stromstärke  und  hat  in  glühendem  Zustande 
200  Ohm  Widerstand,  kalt  etwa  doppelt  so  TieL 

In  der  Bogenlampe  haben  wir  nicht  einen  continuirlichen  Iieitei 

wie  durch  den  Faden  in  der  Glühlampe,  f^nndcrn  eine  Unterhrochungs- 
stelle  zwiBchen  2  Kolileustiften.  Wegen  des  hohen  Widerstandes  der 
kalten  Luft  müssen  die  Kohlen  zuerst  auf  einander  liegen.  Bei  dem 
Stromdurchgang  werden  sie  selbstthätig  aus  einander  gesogen.  Dabei 
entsteht  in  der  hocherhitzten  Luftstrecke  ein  Lichtbogen  (Davy'scher 
Bügen),  durch  den  der  Strom  weiter  tibergeht.  Die  obere  positive  Kohle 
brennt  kratertonuig  aus  und  wirft  ihr  Licht  nach  unten;  die  untere 
negative  Kohle  brennt  spitz  zu.  Bei  dem  Abbrand  der  Kohlen  tritt  ein 
selbstthätiges  Nachregulircn  der  Kuhlen  auf  elektromagnetischem  Wege 
durch  den  Mechanismus  der  Lampe  ein. 

Die  Ausnutzunp  der  autgowendeten  Energie  ist  in  der  Bogenlampe 
günstiger  wie  in  der  Glühlampe,  da  in  der  Bogenlampe  auf  1  Kerze 
nur  etwa  0,6  Watt  zu  rechnen  sind.  Die  Glocken  der  Bogenlampen 
absorbiren  sehr  viel  Licht;  man  kann  durchschnittlich  30%  rechnen. 

Geht  die  Verbrennung  der  Kohle  im  luftdicht  abgeschlossenen 
Kaumc  vor  sich  (Jandusbogenlampe),  so  ist  der  Abbrand  der  Kohlen 
wesentlich  langsamer  wie  sonst,  sodass  eine  solche  Lampe  etwa  100 
Stunden  brennen  kann,  ohne  dass  eine  Erneuerung  der  Kohlen  statt- 
findet. Die  Ausnutzung  ist  weniger  günstig  wie  bei  den  sonst  ge- 
brauchten Bügeulampen. 

Neuordings  sind  Versuche  mit  Acetylenbelouchtung  besonders  von 
J.  Pintsch  gemacht  worden.  Acetylcn  gewinnt  mah  aus  Calcimncarbid, 
welches  in  einem  elektrischen  Schmelzofen  durch  Zusammenschmelzen 
von  Kohle  und  Kalk  in  der  ITitzo  des  elektrischen  Lichtbogens  entsteht. 
Aus  dem  Carbid  entsteht  das  Acetylen  durch  Uebergiesseu  mit  Wasser. 
Wegen  der  grossen  Explosionsgefahr,  welche  Acetylen  bei  einem  Druck 
über  6  Atmosphären  bietet,  hat  Gerdes  bei  Pintsch  Versuche  mit  der 
BercicliorunL"  der  üblichen  Gase  durch  Acetylen  gemacht  und  sehr 
günstige  Bcsultate  in  Bezug  auf  Helligkeit  und  Kosten  erzielt. 


o)  Chemische  Wirkungen. 

Durch  den  elektrischen  Strom  treten  Zersetzungen  chemischer  Vet- 
bindijugen  ein.  Eine  außpedehnte  Anwendung:  findet  in  der  Eloktro- 
Chemie  in  den  elektrolytischen  Prozessen  anorgauischer  und  organischer 
Verbindungen,  in  dar  SalTHnoplaetik  Und  Galvanostegie  statt. 


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95 


d)  Uagndiifche  Wirkungen. 

Jeder  von  einem  elel^tritclien  Strome  dnrcltflossene  Leiter  erhält 

magnctischo  Eijjenschaften,  da  er  von  einer  Wirkiiiigs^phäro  umgeben 
vrird,  i.ie  man  als  Xraftlinienfeld  bezeichnet.  Je  stärker  der  Strom  ist, 
'  \im  so  stärker  ist  auoh  das  Feld  magnetischer  Kraftlinien.  Umgekehrt 
kann  man  sich  jedes  magnetische  Feld  oder  einen  Stahlmagneten  ersetst 
'deuken  durch  stromfAhrende  Leiter,  weldhe  dasselbe  Feld  von  gleidior 
Stttrke  erzeugen, 

Biseuffunff  des  Stromes. 
Sin  elektrisoher  Strom  kann  entstehen: 

a)  Durch  direkte  ITms'etsnng  Ton  Wftrme  In  elektrische 
Energie  unter  Benutsung  der  Thermoelemente.  Erhitzt  man  die 
Löthstelle  zweier  verschiedener  Metalle,  so  ßutateht  ein  Strom.  Die 

-  Spannung  der  Thermoelemente  ist  so  kloin  und  die  Kosten  zum  Betriebe 
der  Thermosftulen  für  grössere  technische  Betriehe  so  hooh|  dass  die 
Thermosftulen  nur  sehr  beschriknkte  Anwendung  finden. 

b)  durch  Umsetzung  chemischer 'in  elektrische  Energie 

in  den  primären  und  secundäreu  Elementen. 

Die  primären  Elemente  sind  nur  noch  in  beschränktem  Maasse 
in  Benutzung  und  dienen  ausschliesslich  nur  zur  Brseugung  schwacher 

Ströme  von  kurzer  Dauer.  Sie  werden  hauptsächlich  noch  im  Telegraphen- 
und  Telephonbetriel),  sowie  in  Hausanlagen  für  persöulichc  Zwecke  be- 
nutzt. Iläuüger  gebrauchte  Elemeuto  sind  die  von  Meidiuger;  Ver- 
besserte Form  desDaniell-Elementes;  das  Zink  klängt  in  BittersalzlOsung; 
das  Kupfer  steht  in  Kupfervitriol;  die  Flüssigkeiten  sind  durch  ihr  ver- 
schiedenes specifisches  Gewiclit  von  einander  getrennt.  Bei  der  Zu- 
sammensetzung des  Elementes  lässt  man  in  die  Bittersalzlösung  krystalli- 
sirte  KupfervitriolstUcke  bis  auf  den  Boden  fallen.  Das  Element  wird 
von  der  Deutschen  Helchstolegraphenverwaltung  gebraucht. 

De  Clan  ch  6 -Element:  Das  Zink  steht  in  Salmiaklösung  (25o/„)  neben 
einem  Cylinder  aus  einer  Mischung  von  Brauustciu  und  Kohle.  Setzt 
msn  der  Losung  eine  genügende  Menge  eines  indifferenten  Stuffes,  z.  B. 
Sägespähne  bei,  welche  die  Flüssigkeit  aufsaugen  und  giesst  das  Element 
fest  zu,  80  hat  man  ein  Trockenelement. 

Die  secundären  Elemente,  SamiuleroderAccumulatoren 
bestehen  aus  Blei  und  Bleiverbindungon  in  Schwefelsäure.  Die  Platten 
sind  theilö  fest  mit  Riefen  auf  der  Oberfläche  zur  Aufnahrae  der  aktiven 
Masse,  thcils  durclibrocheu  in  Form  tou  Gitterplatten,  in  welche  die 
aktive  Masse  cingepresst  wird.  In  die  Zwischenräume  der  positiven 
^Platten  wird  Mennige  gepresst,  welches  durch  Blektrolyse  in  Bleisuper- 
oxyd vorwandelt  wird;  in  die  Zwischenräume  der  negativen  Platten 
kommt  Bloiglätte,  welche  in  reines  Blei  von  schwammigem  Zustande 
übergeführt  wird.  Die  fertigen  positiven  Platten  sehen  dunkelbraun, 
die  negaUven  grau  aus.  Um  die  Aufuahmerähigkcit  und  Capacit&t  der 
Zelle  zu  vergrösscrn,  nimmt  man  eiiio  grnsaero  Anzahl  von  Platten,  von 
denen  die  positiven  untereinander  und  die  negativen  untereinander  durch 
einen  aufgelötheten  Bleistreifen  Toreinigt  werden.  Je  tiefer  die  Um- 
wandlung der  Platten  erfolgt,  um  so  grösser  wird  die  Capacitilt  der 
"einzelnen  Zelle.  Die  elektromotorische  Kraft  jeder  Zelle,  d.  h.  die 
Spannung  zwischen  der  positiven  und  negativen  Platte  oder  den  beiden 
Plattensätzeu  beträgt  rund  2  Volt.  Bei  der  Entladung  und  Rttckbildung 
des  Bleisuperoxydes  und  reinen  Bleies  sinkt  diese  Spannung  bis  auf 
1,8  Volt.  Man  rechnet  daher  bei  einer  Bcleuclitungsanlago  mit  llOvoltigen 
Lampen  auf  einige  (iO  Zellen,  welche  hinter  einander,  d.  h.  auf  Spannung 
geschaltet  werden.  Bei  derl<adung  steigt  die  Spannung  allmählich  bis 
auf  2,G5  Volt,  sodass  hei  einer  Batterie  von  GO  Zellen  zum  Laden  eine 
"Betriebsspannung  von  IGO  Volt  an  der  Dynamoniaschino  vorfii^'bar  sein 
muss.  Die  meisten  Sammler  zeigen  eine  Capacität  \ou  i  bis  ö  Ampöre- 
stunden  fOr  Ikg  Platten  gewicht  Yon  der  bei  dem  Ladeu  aufgewendeten 
Energie  erh.llt  man  meistens  80 "/n  nutzbar  wieder.  Die  Accum iiliitoren 
dienen  zur  Aufspeicherung  elektrischer  Euer-^ie  in  Form  cbeuiischer 
£nergie  bei  elektrischen  Aulagen  mit  ungleicluaasäigem  Betriebe.  Die 
Batterien  liefern  entweder  nach  Aufhören  des  Maschinenbetriebes  Strom 
oder  zu  Zeiten  grosser  Beanspruchung  oder  TTeboranpprnchun^^^  dienen 
sie  zur  Unterstützung  dos  Masrln'tionbrtriebes.  Uci  überllüsäiger  Itetricbs- 
kraft  können  sie  den  Ueberschuss  aufnehmen  und  zur  Kegulirung  und 


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96 


bessereu  Ausnutzung  von  Anlagen  dienen.  Sie  werden  ferner  sum  Be- 
triebe Ton  Strassenbahneii,  Booten  u.  8*  f.  benutst. 

Zar  Beleuohtang  der  Postwagen  auf  den  Eisenbahnen  sind  VerBuche 
mit  AccTimulatoren  gemacht  worden,  die  als  tragbare  Zellen  zu  mehroreu 
in  Kästen  eingebaut  siud.  in  England  werden  Accumulatoreu  auf  den 
Bahneu  in  Verbindung  mit  einer  Dynamomavehiae  zni  Brsenguug  von  - 
Licht  verwendet.  Boiju  Stiliitaild  des  Zugfes  liefern  die  Accum alatoren 
allein  den  Strom  für  die  Lampen.  Währpiid  der  Fahrt  liefert  bei  einer 
bestimmten  Goschwindif^kelt  die  Dynamomaschine  den  Strom  für  die 
Batterie  und  die  Lampen.  Bei  weiter  wachsender  Geschwindigkeit  wird 
das  Gleiten  des  Kiemons  benutzt,  so  dass  die  Spannung  der  Dynamo« 
masohine  eine  gewisse  Qrense  nicht  tiberschreiten  kann. . 

c)  ITmiefiang  mechauie eher  In  elektrische  Energie. 

In  den  Dynamomaschinou  bouutzt  mau  ein  Feld  maguetisclier  Kraft- 
linien, uju  in  bewegten  Leitern  einen  Strom  zu  erzeugen.  Bringt  man 
nftmlich  eine  Drahtschleife  in  ein  magnetisches  Feld  und  bewegt  sie 

derartig,  dass  in  dfr  Drabtschlcife  magnetische  Kraftlinien  bald  eut- 
Btoliof!,  baM  verbchwinden,  so  werden  in  dem  die  Sohleifo  bildenden 
Lralite  Ströme  erzeugt  oder  inducirt.  Zur  Erzeugung  des  magnetischen 
Feldes  verwendet  man  nicht  mehr  permanente  Magnete,  sondern  Elektro- 
magnete,  da  dieselbeu  weseutlich  stärkere  Felder  erzeugen.  Als  Draht- 
Bchleifo  bildet  man  den  Ank<-r  der  Dynamomaschine  aus,  indem  man 
Über  einen  Kiscyikeru  Draht  wickelt  und  die  Enden  dos  Drahtes  an  je 
einer  Knpferschelbe  auf  der  Welle  befestigt.'  Bei  der  Botation  def 
\Vello  Bchleifcu  auf  den  Schoiben  Kupferbürsten  auf,  welche  die  Im 
Anker  iuducirton  Ströme  nach  aussen  zum  Gebrauch  ableiten. 

Zunächst  werden  in  dem  Anker  jeder  Dynamomaschine  Wechsel» 
ströme  inducirt;  dies  sind  Ströme,  welche  nach  einer  bestimmten  Drehung 
des  Aukers  ihre  Richtung  ändern.  Der  Stroinverlauf  hat  im  AlIfj:omeineu 
siuusartfge  Form,  Dift  Biditiuigsändcrung  oder  Wechselzalil  pflegt 
zwischen  bO  und  2Uü  Wechs  In  m  der  Secuudc  zu  betragen. 

Wenn  man  in  dem  Augenblick,  wo  der  Strom  an  der  einen  Bürste 
seine  Richtnntr  ändern  will,  diese  Bürste  mit  dem  andern  Theil  de» 
Ankers  vorlnudot,  welches  in  demselben  Augenblick  anfängt,  einen  Strom 
in  derselben  lüciuung  zu.  induciren,  wie  der  cröto  Theil  kurz  zuvor,  so 
fliesst  nacli  aussen  hin  von  den  Bürsten  ein  gleichgerichteter  Strom  ab. 
Diocf.  Ynrrirlitnng  noinit  iiinn  einen  Commutator.  Derselbe  ist  bei  allen 
Gleichbtrümniascbiuen  ungebraeht  und  dient  dazu,  dcu  in  dnii  Anker- 
windungen iuducirteu  Wecliselatrom  als  Gleichstrom  in  den  äusseren 
Stromkreis  abzuführen. 

Wenn  der  nuf  dnr  Wclhi  befestigte  Anker  in  dem  magnetischen 
Felde  sich  dreiit,  so  ist  zunächst  nur  die  Arbeit  uöthig,  um  den  Wider- 
stand in  den  Lagern  uisd  durch  die  Luft  zu  überwinden.  Dies  ist  die 
Lcorlaiifsarbeit  der  Maschiue*  Schliessen  wir  aber  die  Maschine,  sodass 
bei  der  Rotation  durch  das  magnet5ac)i(  I>ld  Strom  im  Anker  inducirt 
wird|  so  haben  wir  auf  Kosten  der  entstehenden  elektrischen  Energie 
einen  Mehranfwand  an  mechanischer  Arbeit  zur  Weiterb owegung  des 
Ankers  an  leisten. 

Das  magnetische  Feld  bezw.  die  Speisung  der  Klektromagneto  be- 
sorgt jede  Gleichstrommaschiue  allein  auf  Grund  des  dynamoelektrischen 
Principes  Ton  Siemens.  Da  nämlich  jedes  einmal  magnettsirte  Elsen- 
stück  einen  gewissen  Betrag  von  Magnetismus  als  remaneuten  Magnetis- 
mns  lieibehält,  so  gelingt  es  unter  Benutzung  des  geringen  vorhandenen 
remaneuten  Magnetismus  ciueu  ganz  schwachen  Strom  im  Anker  zu 
induciren.  Diesen  Strom  Torwendet  man  zunächst  snr  YexsÜirkiing  des 
vorl)  au  denen  Magnetismus,  indem  man  ihn  durch  die  Drahtwind angen 
anf  deti  Schenkeln  oder  Elektromagneten  leitet.  Durch  den  vergrösscrteu 
Majjnetismus  oder  die  Verstärkung  dos  Feldes  wird  wiederum  im  Anker 
ein  stftrkerer  Strom  inducirt  und  auf  diese  Weise  arbeitet  sich  die 
Spannung  der  Maschine  nach  wenigen  Umdrehungen  selbst  in  die  Höhe. 

WccliselFti (uninascliiuon  müssen  zi\r  Erregung  entweder  einen  Theil 
des  er/.eugten  Wcclibeißtrumea  erst  in  üieichstrum  umsetzen  oder  von 
einer  fremden  Stromquelle  (Erregermaschine,  Accumulatoren)  Oleich- 
strom für  die  Speisung  der  Elektromagnote  erhalten. 

i'ür  die  Ankerwickelungcn  untci scheidet  man  Trommel-  und  Eing- 
anker;  die  Dynamomaschinen  bclbst  theilt  mau  in  Wechsel-  und  üleicJi- 
strommaschincn;  letztere  wieder  in  Hauptschlnss-.  NebenschluBS-  and 
Compoundmaschinen. 


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Elektrische  Kraftübertragung. 

Jede  Dynamomaschine  kann  als  Eloktroraotor  benutzt  werden,  wenn 
sie  von  einer  äusseren  Stromquelle  mit  Strom  gespeist  wird.  Der  von 
$trom  durchflösseno  Anker  beg^inut  sich  in  dem  magnetischen  Ftide  tfi 
4^elien  und  an  der  "Welle  wird  mechaniBcho  Arbeit  frei. 

Man  unterscheidet  Wechsel-  und  Gleichstrom-Elektromotoren. 

Jpoi  den  ersteren  hat  man  Motoren  für  einphasigen,  zweiphasigen 
U^dw  dreiphasigen  oder  Drehstrom.  Die  einphasigen,  Wechselstrom- 
motoren haben  bis  jetzt  nur  boschränkto  Anwendung  gefunden,  da  sie 
nur  unter  bestimmten  Bedingungen  anlaufen  und  bei  Uoberlastung  leicht 
stehen  bleiben.  Die  zweiphasigen  Wechselstrommotoren  haben  in  Amerika^ 
4^e  dreiphasigen  oder  Drehstrommotoren  besonders  in  Deutschland  neuer- 
dings ausgedehnte  Anwendung  gefunden.  Der  benutzte  Drehstrom  ist 
eine  Verkettung  von  drei  Wechselströmen,  welche  in  ih/er  Phase  um  je 
120^  gegeueina:ider  verschoben  sind. 

Die  Elektromotoren,  finden  eine  ausgedehnte  Anwendung  in  all€Qi 
^[etriebcn,  welche  leicht  an  ein  Kabelnetz  Anschluss  erhalten  können. 

Ftlr  Gleichstrom  verwendet  man  fast  nur  Hauptschluss-  oder  Neben- 
schluss-EleKtromptoren;  erstere  überall  dort,  wo  es  sich  uui  eine  grosser 
f^nflngliche  Zngltraft  xloA  Ift^ge^^en  gleichbleibenden  Beitieb  handelt;: 
letztere  dort,  wo  es  sich  Um  ein  allmfthli^hciB  Anlassen  nnd  constani^ 
Tourenzahl  handelt.      '  !    .  * 

Neuerdings  wird  man  kaum  noch  grössere  technische  Botriebe  ohne 
Apiwendung  von  Elektromotoren  ausführen.  Hat  man.  reich  beseiiztfl 
Transmissionen  mit  sehr  constant  belasteten  Mascln'nen,  so  benutzt  man 
Gruppenantrieb  durch  einen  einzelnen  Eloktroniotor  für  jede  Gruppe; 
Bai  ungleich  belasteten  Maschinen  nimmt  man  Einzelantrieb.  Die  Besul* 
t^te  durch  elektrischen  Antrieb  sind,  durchweg  sehr  günstig. ,  Uan  hat 
geringere  StUlstiUide  d^r  Maschinen  Nind  wesentliche  Kostenerspai^ttsse 
er^^ielt. 

Bei  Kraftübertragungen  auf  weitete  Entfernung  verwendet  man 
liraneformatoren  fUc  Wechsel-  und  Drehstrom.  Don  ersengten  niedrig 

gespannten  Strom  transformirt  man  durch  einen  Transformator  auf  einen 
hochgespannten  von  geringer  Stärke.  In  folge  dessen  kann  man  für 
die  grosse  Entfernung  verhältnissmässig  dünne,  billige  Kupferlcitun^ei^ 
verwenden  und  verliert  in  den  Ijeitungen  bei  Anwendung  schwacher 
Ströme  nicht  zu  viel  von  der  a^lf^'•owendeten  Energie.  An  der  Verbrauchs- 
stelle wird  der  hochgespannte  Strom  in  einen  niedrig  ^^espannten  von 
grosser  Stärke  znrücktransformirt.  Die  Ti;an8formatoren  haben  einen 
yerlust  Ton  etwa  »"/ij.  »    .    j . 


Slektxi^oU^  Balj^en, 

Für  elektrische  Bahnen  benutzt  man  durchweg  Hauptschluss-Eloktro-f 
motoren  bei  einer  Hetriebsspannnng  von  500  Volt.    Der  Stioni  wird  dem 

Untergestell  dos  Wagens  untergebrachton  Elektromotor  unter-  ,  od^r 
olierirdisoh  zugeführt. 

Das  unterirdische  System  ist  von  Siemens*  Halsko  in  Budapest  und 
Berlin  durchgeführt.  Das  oberirdische  System  ist  in  fast  sämmtlichen 
Stoaten  Nord-Amerikas  verbreitet  und  gewinnt  auch  in  Deutschland  weitere 
.Yerhjceiinng.  Der  Strom  wird  ans  der  Uber  den  Schienen  entlang  gespannten 
blanken  Leitung  entnommen  und  nach  dem  System  Sprague  durch  eine 
Rolle  als  Contact  und  einem  Arm  zu  dem  Motor  des  Watjcns  zn geführt 
tA.  jp.  G.i  Schuckeitj  Union  u.a.m.),  und  durch  die  Schieucu  zur  Erde 
und  der  Brseugungsstatlon  surttckgeleitet  oder  durch  einen  breiton  Bügel 
(Siemens  A  ITalsko)  der  oberirdischen  Leitung  cTitnonnnen.  Der  breite 
Bügel  gestattet  bei  Biegungen  an  Ecken  und  Weichen  einen  sicheren 
Contact  mit  der  Leitung,  während  die  Bolle  bei  einer  Biegung  leichter 
lieransspringen  kann,  falle  die  oberirdische  Deitnng  nicht  durch  ge^ 
nügende  Verspanuung  in  einem  guten  Bogen  geführt  ist.  Die  Wagen 
sind  an  die  Leitung  lihnlich  wie  Glühlampen  angeschaltet  d.  h.  unter 
einander  parallel.  Als  liuckleituug  dient  allgemein  der  Schienenstrang 
nnd  die  Erde. 

Wenn  ein  Elektromotor  still  steht,  so  ist  beim  directen  Anschalten 
des  Motors  au  die  Leitung  die  (Iloichung  E  =  JW  erfüllt.  Sobald  der 
Anker  des  Motors  anfängt  sich  zu  drehen,  sinkt  die  Stromstärke  J  Da 
nnn  B  an  der  Eraeugerstelle  constant  gehalten  wird  nnd  W  oonstant 

XXY.  Bheitthard'e  £aL  2898|  aehefteter  TheU  lU.  7 


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ist,  so  hat  man  sioh  das  Abfallen  von  J  mit  wachsender  Gesohwindigkeit 
des  Ankers  dnzoh  die  SSntstehnngr  einer  Hoheenden  elektromotorischen 

Gegenkraft  e  im  Anker  zn  erkläreu,  so  dass  bei  der  Drehung  des  Ankers 
die  obige  Gleiclmiif^  in  die  neue  Gleicliuiip  E  —  e  =  i  .  W  tibergeht. 
Die  Thatsache,  daes  beim  Anfahrou  die  Stromstärke  und  damit  die 
Züffkraft  des  Motors  am  grOsstdn  ist,  mactat  ihn  gerade  fttr  Bahnbetrieb 
im  JkOohstcQ  Grade  geeignet. 

Um  bei  dem  Anfahren  den  Motor  durch  zu  starken  Strom  nicht  zu 
überlasten,  benutzt  mau  Vurächaltewiderstände,  die  durch  eine  ii^urbel 
mit- wachsender  Drehung  des  Ankers  aUmählioh  aasgeschaltet  werden, 
so  dass  auf  deu  Motor  die  volle  Spannung  E  wirkt,  sobald  die  elektro- 
motorischo  Gej^eukraft  gross  genu^'  geworden  ist. 

-  Zu  der  iieguUrung  der  Geschwindigkeit  durch  einen  Yorschalter- 
widerstand  kann  man  eine  zweite  Methode  dnrch  Yeränderang  der  Feld- 
stärke ftir  den  Anker  nehmen,  indem  die  Anzahl  der  magnetisirenden 
"Windungen  auf  den  Schenkeln  des  Motors  verschieden  geschaltet  wird. 
Man  pflegt  beim  Anfahren  sämmtliche  Windungen  hinter  einander  und 
dnrch  eine  Anzahl  von  Zwisohenstellnngen  für  die  tolle  Fahrt  parallel 
an  schalton. 

Beim  Bremsen  des  Motors  pfl-opt  man  den  Strom  auszuschalten  und 
durch  eine  Kotteubremse  deu  Wagen  zu  bremsen.  Ausserdem  kann  man 
den  Ton  der  Leitung  abgeschalteten  Motor  anfeinen  Widerstand  arbeiten 
lassen  und  die  lebendijje  Kraft  des  Motors,  der  als  Dynamo  lätlft,  in 
dem  Widerstand  aufzehren.  In  Fällen  grosser  Gefahr  kann  man  die 
3tromrichtung  in  der  Maguetwicklung  oder  im  Anker  allein  umkehren 
so  dass  der  Motor  entgegengesetst  länft.  t 

Bei  den  Strassenbahnen  wiegt  das  Untergestell  etwa  2000  kg.  Zum 
Antrieb  der  Wagenaxen  verwendet  man  eine  Stiruradübersetzung  von 
4  : 1  oder  5  ;  1 .  so  dass  die  Motoren  etwa  mit  400 — 500  Touren  laufen. 
Bie  Yerlnste  der  in  Oel  laufenden  Getriebe  soll  6— 6  o/p  betragen.  Das 
Gewicht  der  hent  gebrauchten  Strassenhahnmotoren  betrigt  etwa  BOO 

bis  900  kg. 

Bei  dem  Anfahren  gebraucht  man  etwa  die  sechsfache  Zugkraft  wie 
bei  der  Fahrt.  Bei  Strecken,  welche  nicht  mehr  als  S%  Steigung  haben, 
verwendet  man  Motoren  für  etwa  15  P.  S.  Bei  stärkeren  Steigungen 
lässt  man  jede  Axe  durch  einen  besonderen  Motor  antreiben.  Die  Motoren 
werden  anfangs  hinter  einander  und  bei  voller  Fahrt  parallel  geschaltet. 

Bei  kleineren  Anlagen  fdr  4—6  Wagen  pflegt  man  ftb^  die  CentfSBl- 
Station  etwa  20  P.  S.  für  1  Wagen  zu  installiren,  bei  grösseren  Anlagen 
(tlber  26  Wagen)  etwa  nur  10  P.  S.  für  1  Wagen. 

Die  Anwendung  der  Accumulatoren  für  elektrische  Bahnen  ist  neuer- 
dings an  verschiedenen  Stellen  (s.  B.  Paris,  Frankfurt  a.  U.,  Berlin, 
Hannover)  vorsucht  worden.  Man  betreibt  die  Strecken  entweder  nur 
mit  Accumulatoren,  die  an  den  Enden  der  Strecke  während  der  Halte- 
seit  wieder  geladen  werden,  oder  befährt  bei  gemischtem  Betrieb  einen 
Theil  der  Strecke  mit  oberirdischer  Leitung  bei  gleichzeitiger  Ladung 
der  Batterie  und  den  zweiten  Theil  dor  Strecke  nur  mit  Accumulatoren 
Bio  Accumulatorenfabriken  glauben,  Platten  für  die  Accumulatoren  her- 
stellen zu  können,  die  erstens  in  wenigen  Minuten  an  einer  Haltestelle 
wieder  geladen  werden  können,  und  deren  Kosten  sich  aweitens  in  einem 
Jahre  amortisireu.  Betriebsergebnisse  hierüber  fehlen  noch. 

Auch  mit  Drehstrom  betreibt  man  elektrische  Bahnen.  Da  man  aber 
zwei  von  einander  isolirte  Luftleitungen  nöthig  hat,  die  besonders  für 
Xrenzungen  unbrauchbar  sind,  so  wird  die  Anwendung  von  Brehstrom 
fÜT  Bahnen  beschränkt  bleiben. 

Die  Firma  Arthur  Koppel,  Berlin,  baut  transportable  elektrische 
I'eldbahnen,  die  au  einem  Leitungsjoch  mit  U  förmigem  Träger  auf  einer 
▼erlftngerteu  Schwelle  die  oberirdische  isolirte  Iieitung  tragen.  Bei 
Spurweiten  von  600™™  an  können  nach  Angabe  die  Motoren  innerhalb 
des  WagenuntergesteUes  an  den  Xxiebazen  federnd  aufgestellt  werden. 


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Gesetze  und  Normen. 


I.  Normen  fftr  einheitliehe  Lieferung  nnd 
Prüfung  Ton  Portland-Cement. 

▲aHEMtellt  Tom  KönigL  preuis.  Siinisterium  der  öffentllehen  Arbeiten, 

BrItM  Yom  88.  JoU  1887. 


Begriffserklärans  von  Portland-Cement.  —  Portland-Cement  ist 
ein  Prodnct,  entstanden  durch  Brennen  einer  innigen  Mischung,  von 
kalk-  und  thonhaltigen  Materialien  als  wetentUoh^en  BMtandtheilen 
bis  zur  Sinteviing  und  darauf  fölgvnder  ZeTkleineAmg  bis  sur 
Jlehlfeinheit. 

L  Verpackung  nnd  Oewiclit.  —  In  dor  Regel  soll  Portland- 
Oement  in  Normalfässern  von  180  kg  brutto  und  ca.  170  kg 
netto  und  io  halben  Normaifftssern  von  90  kg  brutto  und 
ea.  88  kg  netto  verpackt  werden.  ]>as  Brtittogewioht  soll 
•nf  den  Fässern  verzeichnet  sein. 

Wird  der  Cement  in  Fässern  von  anderem  Gewicht  oder 
.in  Sftoken  verlangt,  so  mnse  das  Brnttogewlohi  auf  dieseil 
Verpackungen  ebenfalls  dnroh  deutliche  Aufschrift 
kenntlich  gemacht  werden. 

Streu  Verlust,  sowie  etwaige  Sckwankungen  im  Einzel- 
gewicht können  bis  sn  8<Vo  nfohi  beanstandet  werden. 

.  Die  Fässer  und  Sacke  sollen  ausser  der  Gewichtsangabe 
auch  die  Firma  oder  die  Fahrikraarke  der  betreffenden 
Fabrik  mit  deutlicher  Schrift  tragen. 

Beffi'ündung  zu L-i- Im  IntexeBse  der  Käufer  und  dossichoi  cu  Geschäfts 
Ist  die  Dnrcbfllhmng  eines  einheitlichen  Gewichts  dringend  geboten. 
'Hierzu  ist  das  weitaus  gebräuchlichste  und  im  Weltverkehr  fast  aus- 
BchliessUch  geltende  Gewicht  von  180  kg  brutto  =r  ca.  400  Pfd.  englisch 
gewählt  worden. 

II*  Biudezeit.  —  Je  nach  der  Art  der  Verwendung  kann 
'Portland-Oement  langsam  oder  ipas^ll  binden'd  verlangt 
werden. 

Als  langsam  bindend  sind  solclie  Comente  zu  bo- 
seichnen,  welche  erst  in  zwei  Stunden  oder  in  läugeror 
Zeit  abbinden. 

JBSrläuterungen  bu  IL  ^  T7m  die  Bindezeit  eines  Oements  zu  ermitteln, 

rühre  man  den  reinen  langsam  bindenden  Cement  3  Minuten,  den  rasch 
bindenden  1  Minute  lang  mit  Wasser  zu  einom  «toi  ton  Brei  an  und 
bilde  auf  einer  Glasplatte  durch  nur  einumligLd  Aufgeben  einen  etwa 
1,6  cm  dicken,  nach  den  Rändern  hin  dann  auslaufenden  Kuchen.  Die 
znr  Herstellung  dieses  Kuchens  erfordoTliche  DickÜUssigkolt  des  Comont- 
breies  soll  so  beschafl'en  sein,  dass  der  mit  einem  Spatel  auf  die  Glas- 
platte gebrachte  Brei  erst  durch  mehrmaliges  Aufstodseu  der  Glasplatte 
nach  den  Bandern  hin  ausläuft,  wozu  in  den  meisten  Fällen  37— 300/o 
Anmachwasser  genügen.  Sobald  der  Kuchen  soweit  erstarrt  ist,  dass 
derselbe  einem  leichten  Druck  mit  dem  Fingernagel  widersteht,  ist  der 
Oement  als  abgebunden  zu  betrachten. 

Für  genaue  Ermittelung  der  Bindezeit  und  znr  Feststellung  des 
Beginns  des  Abbindens,  welche  (da  der  Cement  vor  dem  Beginn  des 
Abbindens  verarbeitet  sein  muss)  bei  rasch  bindenden  Cementen  von 
Wiehtigkeit  ist,  bedient  man  sich  einer  Kormalnadcl  von  300  g  Gewicht, 
welche  einen  cylindrischen  Querschnitt  von  1  qmm  Fläche  hat,  und 
senkrecht  zur  Axe  abgeschnitten  ist.  Man  fiUIt  einen  auf  eine  Glas- 
platte gesetiten  Metallring  von  i  cm  HOhe  und  8  cm  lichtem  Durchmesser 


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mit  dem  Cementbrei  von  der  oben  angegebenen  Dickfltissigkeit  und 
bringt  denselben  unter  die  Nadel.  Der  Zeitpunkt,  in  welchem  die 
NormalnadcJ  den  Cementlraclien  nicht  mehr  gftnslloh  sn  darchdcingen 
vermag,  gilt  als  der  ^Beginn  des  Abbindens".  Die  Zeit,  welche  verflies  st, 
biB  die  Normal nadel  auf  dem  erstarrten  Kuohen  keinen  merklichen 
Eindruck  mohr  hinterlässt,  ist  die  JBiiidezAit*^. 

Da  das  Abbilden  Ton  Oement  anrch  die  Teinperatnr  der  Luft  und 
des  zur  Verwendung  gelangenden  Wassers  beeiuflusst  wird,  iusofem 
hoho  Temperatur  dasselbe  beschleunigt,  niedrige  Temperatur  es  dagegen 
verzögert,  so  empfiehlt  es  sich,  die  Versuchei  um  zu  übereinstimmenden 
Ergebnissen  zu  gelangen,  bei  einer  mittleren  Temperatur  des  Wassers 
und  der  Luft  von  35—18°  C.  vorzunehmen. 

WÄhreud  dos  A))l)indens  darf  langsam  bindender  Cemeut  sich  nicht 
wesentlich  erwurmcu,  woliiugegen  ra&ch  bindende  Cemente  eine  merk« 
liehe  WärntcerhOhimfr  aufweisen  kOimeaft 

Portland-Coment  wird  durch  längeres  Lagern  langsamer  bindend 
und  gewinnt  bei  trockener  zugfreier  Aufbewahrung  an  Bindekraft.  Die 
noch  vielfach  herrschende  Meinung,  dass  Portland-Cement  bei  längerem 
Lagern  an  Güte  verlierSi  ist  daher  eine  irrige  und  es  sollten  Vertrags- 
bestimmtingen,  welelien«*  frische-WaareTorsenreiben,  in  Wei^all  kommen. 

III.  Volumbestandigkeit.  —  Fort land-Oemant  soll.  Tolamr 
beständig  sein.  Als  entscheidende  Probe  soll  gelten,  daes 
ein  auf  einer  Glasplatte  borgestellter  und  xar  A»ua«- 
troeknung  ges«htltcter  Kuchen  ans  reinam  Giaman.t,  nach 
24  Stunden  unter  Wasser  gelegt,  auch  nach  längerer 
Bcobachtungszeit  durchaus-  keine  YerkrlljninjangAn  «Miax 
Kauten  risse  zeigen  darf. 

Erläutervvgen  zu  HI,  —  Zur  Ausführung  der  Probe  wird  der  anr 
Bestimmung  der  Bindeaeit  angefertififte  Kuoben*  bei  langsam  btedlsodem 

Cenient  nach  24  Stunden,  jedenfalls  aber  erst  nach  erfolgtem  Abbinden, 
unter  Wasser  gelegt.  Bei  rasch  bindendem  Cement  kann  dies  schon 
nacli  ikürzorcr  Frist  geschehen.  Die  Kuchen,  namentlich  von  langsam 
bindendem  dement,  mllssen  bis  nach  erfolgtem  Abbinden  tot  anglnft 
und  Sonnenschein  geschützt  werden,  am  besten  durch  Aufbewahren  in 
einem  bedeckton  Kasten  oder  auch  unter  nassen  Tüchern.  Es  wird 
hierdurch  die  Entstehung  von  Schwindrisseu  vermieden,  welche  in  der 
Hegel  in  der  Mitte  des  Kuchens  entstehen  md  Ton  Ünk»nd|g6tt  für 
Treibrisso  gehalten  werden  kOnnen. 

Zeigen  sich  bei  der  Erhärtung  unter  Wasser  Verkrümraungen  oder 
Kantenrisse,  so  deutet  dies  unzweifelhaft  „Treiben"  des  Cementes  an, 
d.  h.  es  findet  in  Folge  einer  YolnrnTermehrnng  ein  Zerklüften  des 
Cementes  unter  allnuiligcr  Lockerung  des  zuerst  gewonnenen  Zusammjen* 
banges  statt,  welches  bis  2U  gänzlichem  Zerfallen  des  Gements  fiUiren 
kann. 

«Die  Erscheinungen  dss  Treibens  zeigen  sich  an  den  Kuchen  in  der 
Regel  bereits  nach  8  Tagen;  Jedenfalls  genllgt  eine  Beobachtong  bis  an 

28  Tagen. 

TV.  Feinheit  der  Mahlnng.  —  Portland- Cement  soll  so  foin 
gemahlen  sein,  dass  eine  Probe  desselben  auf  einem,  &ieb 
▼  on  000  Maschen  pro  Quadratcentimeter  höchstens  lO"/«, 
Bückstand  hinterlftsst.    Die  Drahtstärke  des  Siebaa  SoU 

die  Hülfte  der  Maschenwoite  betragen. 

BegrümliDifj  und  ErJäiitD  ioigen  zu  IV*  ^  ZvL  jeder  einseloan  Biehj^olM 

sind  lOÜ  g  Cenient  zu  verwunden. 

Da  Cement  fast  nur  mit  Sand,  in  vielen  FäUen  sogav  mit  hohom 
Sandzusatz  verarbeitet  Avird,  die  Festigkeit  eines  Mörtels  aber  um  so 
grösser  ist,  je  feiner  der  dazu  vorwondoto  Cement  gemahlen  war  (weil 
dann  melir  Thcile  des  Ceuieutes  zur  Wirkung  kommen),  so  ist  die  feine 
Mahlung  des  Cementes  von  nicht  zu  untersohätaendami  WertlMb  Bs 
scheint  daher  angezeigt,  die  Feinheit  des  Korns  dUTOh  ein  fsinos  8Mb 
von  obiger  Maschenweite  einheitlich  zu  prüfen.  j 

fis  wäre  indessen  irrig,  wollte  man  aus  der  feinen  Malilung  aUein 
auf  die  Güte  eines  Gementos  schUessen,  da  geringe,  weiche  Oemani» 
weit  eher  sehr  fein  gemahlen  vorkommen,  als  gute,  scharf  gebrannfa. 
Iietztere  aber  werden  selbst  bei  gröberer  Mahlung  doch  in  der  Kegel 
eine  höhere  Blndekrafi  aufweisen  als  ^a  ertteren»  Soll  4er  Gemei^ 
mit  Kalk  gemifoht  Torarboitat  werdvi,^  so  ea»|)Mllt  m  iMk 


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gebrannte  Cenente  von  einer  aehr  feinen  Mahlnng  so  Terwenden,  deren 
höhere  Herstellnngskosten  durch  wesentliche  YerbeMerimg  des  ilörtels 
ansgegliokeii  -werden. 

'  V.  Fefiltigkeitsprobeil.  —  Die  EiucUkraft  voa  Portland- 
O0tte«t<8on  duroh  Prttftriig  einer  Mischung  ▼oii'GemeAt  und 
S^nd  ermittelt  worden.  Die  Prüfung  soll  auf  Zup-  und 
1>ruokf estigkeit  nach  einheitliohor  Methodo  goscliohon, 
»nd  «war  mittels  Probekörper  von  gleicher  Ge6t;<iU  und 
g»l^iobem  Queteoh n  i t  t  und  mit  gleichen  Ax)parateQ. 

Daneben  erapfiolilt  es  sich,  anch  die  Festigkeit  des 
reinea  Oementes  f estz ustcile  u. 

- J>le iSeariseleevngB proben  sind  an  Probekörporn  von5q:cm 
%m>MedvBitt  der  tontfliflftohe,  cl4« ]lva«kpvoben  an  WQirfeln 
▼on  50  qom  Fläohe  ▼OTSVaiFlituen. 

•Begründung  zu  V.  —  Da  man  erfahrungsgemäss  ans  den  mit  Cement 
dtane  Sandzusatz  gewonnenen  Featigkcitsergebuissün  nicht  einheitlich 
«Hf  dioMBdMbigkeft  mi'Saad  telilievsen  kann, 'nameiHlfch' wenn  es  sieh 
um  Yer^eiohang  von  Porfland-Cementen  aus  yerschiedonen  Fabriken 
handelt,  so  iBt  es  geboten,  die  Prüfung  von  Portland*Cement  anf  Sinde- 
kraft mittels  Saud  Zusatz  vorzunehmen. 

Die  PtfOfung  des  Gementes  ohne  Sandsnsats  empfiehlt  eich  nament- 
lich dann,  wenn  es  sieh  um  den  Vergleich  von  Portland-Ccmonton  mit 
gemischten  Cementen'und  anderen  hydrauliecbon  Bindemitteln  handelt, 
weil  durch  die  Selbstfestigkeit  die  höhere  Güte  bezw.  die  besonderen 
Big«aieeballenilQePinMU»(M)enientet.>wettAe<den  Qbrigen  hydranUschen 
Bbidemitteln  abgelien»  besser  anm  Alwdraok  gelangen,  als  dnreh  die 
Pirobe  mit  Sand. 

Obgleich  das  Yerli&ltniss  der  Druckfestigkeit  zur  Zugfestigkeit  bei 
den  hydraolisohen  Bindemitteln  -ein  ▼ereehiedenes  ,ist,  so  wird  doch 

vielfach  nur  dio  Zugfestigkeit  ala  Werthmoaser  für  verschiedene  hydrau- 
lische Bindemittel  benutzt.  Dies  führt  jedoch  zu  einer  unrichtigen 
Beurtheilung  der  letzteren.  Da  -fornor  die  Mörtel  in  der  Praxis  in 
erster  Linie  anf  Druckfestigkeit  in  Anspruch  genommen  werden,  .flo 
kann  die  maassgcbende  FcRtigkoitsprobe  nur  die  Druckprobe  sein. 

Um  die  erforderliche  Einheitlichkeit  bei  den  Prüfungen  zu  wahren, 
wird  empfohlen,  derartige  Apparate  und  Geräthe  zu  benutzen,  wie  sie 
bei  der  Königllohea  PrtlfangBetation  in  CharlottaAborg^Berlin  fai  0e* 
bnueh^aind* 

VI,  Zug-  und  Bruckfestigkeit.  —  Langsam  bin.dender  Port- 
lau  d-Cement  soll  bei  der  Probe  mit  3  Gowichtat Ii  eilen 
Normalsand  auf  ein  Gewichtstheil  Cement  nach  28  Tagen 
BYMrtung  —  l  Tag  an  der  Luft  und  27  Tage  unter  Wasser 
—  eine  Minimal-Zugfesti g  keit  von  IC  kg  pro  Quadrat- 
centimeter  haben.  Die  Druckfestigkeit  soll  mindeetena 
160  kg  pro  Quadr atcentimeter  betragen. 

Bei  lohnell  bindenden  Portland-Oementen  ist  die 
l^estigkeit  nach  28  Tagen  im  Allgemeinen  eine  geringere, 
als  die  oben  angegebene.  Es  soll  deshalb  bei  Nennung  von 
Festigkeitszahlen  stets  auch  die  Bindezoit  aufgeführt 
werden. 

Besfrümhtnff  und  ISrlänierfmpM*  —  Da  verschiedene  Gemente  hinsicht- 
lich ihrer  Bindekraft  zu  Sand,  worauf  es  bei  ihrer  Verwendung  vorzugs- 
weise ankommt,  sich  sehr  verschieden  verhalten  können,  so  ist  ins- 
besondere beim  Vergleich  mehrerer  Cemeuto  eine  Prüfung  mit  hohem 
Sandaasats  unbedingt  erÜorderlich.  Als  geeignetes  Verhältniss  wird  an- 
genommen: 3  Gewichtstheile  Sand  auf  1  Gowichtstlioil  Cement,  da  mit 
S  Theilen  Saud  der  (rrad  der  Bindefähigkeit  bei  verschiedenen  Cemeuteu 
in  hinreioUeudem  ALaasse  zum  Ausdruck  gelangt 

Oement,  wektber  eine  höhere  Zugfestigkeit  bczw.  Druckfestigkeit 
zeigt,  gestattet  in  vielen  Fällnn  einen  grösseren  Sandzusatz  und  hat, 
aus  diesem  Gesichtspunkte  betrachtet,  sowie  oft  schon  wegen  seiner 
grösseren  Festigkeit  bei  gleichem  Sandzusatz,  Anrocht  auf  einen 
entsprechend  höheren  Preis. 

Die  maassgebende  Festigkeitsprobe  ist  dio  Druckprobo  nach  28  Tagen, 
weil  in  kürzerer  Zeit,  beim  Vergleich  verschiedener  Ccmoute,  die  iUudc- 
kraft  nicht  genügend  zu  erkennen  ist.  So  kOnnen  s.  B.  die  Vcstigkeith 
•vgebniBfe  Tersobiedener  Ceniente  bei  dar  28  Tageprobe  eicandcr  gleicji 


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102 

sein,  wahr(^Tid  klah  böi  einer  Prfifdng  nach  7  Tagen'  iioeti  wesentliiAie 

Untersoliiede  zeigen. 

Als  Prttfangsprobo  ffir  die  abgelieferte  Waare  dient  die  Zugprobe 
nach  28  Tagen.  W,iU  man  jedoch  die  Prüfung  scliou  nach  7  Tagen  vor- 
nehmen, 80  kann  dies  durch  eine  Vorprobe  geschehen,  wenn  man  das 
VerhältnisB  der  Zugfestigkeit .  nach  7  Tagen  aur  2S  Tagefestigkeit  an 
dem  betreifenden  Oraient  ermittelt  iiat.  Auch  kann  diese  Yorprobe  mit 
reinem  Cement  ansgefftbrt  werden,  wenn  man  das  Yerh&ltniss  der 
Festigkeit  des  roinen  Oementes  cur  28  Tagefeatigkeit  bei  8  TheUen 
Sand  festgestellt  hat.  ' 

Es  empfiehlt  sich,  Überall  da  wo  dies  zu  ermöglioben  ist,  die 
Festigkeitsproben  an,  zu  diesem  Zwecke  vorräthig  angefevÜgten  Probe- 
körpern  auf  längere  Zeit  anszudebneu,  um  das  Verhalten  vcrscbiedenex 
Cemente  auch  bei  längerer  Erhärtungsdaucr  kennen  zu  lernen. 

Um.  zu  übereinstimmenden  Ergebnissen  zu  gelangen,  muss  überall 
Sand  Yon  ^gleicher  Korngrösse  nnd  gleicher  Besehaffenheit  benutsi 
werden.  Dieser  Normalsand  wird  dadurch  gewonnen,  daas  man  möglichst 
reinoQ  Qtiarzsand  wäscht,  trocknet,  durch  ein  Siob  von  60  Maschen  pro 
Q,uadratccntimeter  siebt,  dadurch  die  grobateu  Thüile  ausscheidet  und 
ans  dem  so  erhaltenen  Sand  mittels  eines  Siebes  von  120  Haschen  pro 
QundratcQntimeter  noch  die  feinsten  Theilo  entfernt.  3>ie  Dcahtstirke 
der  Siehe  soll  0^38  ram  bezw.  0,32  mm  betragen. 

Da  nicht  alle  Quarzsaude  bei  der  gleichen  Behandluugsweise  die 
gleiche  Festigkeit  ergeben,  so  hat  man  sieb  n  ftbeiheagen,  ob  der  mnx 
Verfügung  stehende  Normalsand  mit  dem  unter  der  Prüfung  des  Vor* 
Standes  des  Deutschen  Cemeiitfabrikanten -Vereins  gelieferten  Normal- 
send,  welcher  auch  von  der  Königlichen  PrUfungsstation  in  Charlotteu- 
bnrg^Berlln  benutst  wird,  übereinstimmende  Feskigkeitsergebnisse  giebt. 

BesehrefbUHff  der  iV^fre»  mir  ErmiHelimg  der  Zug*-  und  DrueJefeeHg*  ■ 

heit.  —  Da  es  aarauf  ankommt,  dass  bei  Prüfung  desselben  ComcntGs  ax 
verschiedenen  Orten  tibereinstimmende  Ergebnisse  erhielt  werden,  sc 
ist  auf  die  genaue  Einhaltung  der  im  Nachstehenden  gegebeneu  ücgulr 
gans  besonders  sn  achten. 

Zur  Erzielung  richtiger  Durch schoitts^tahlen  sind  für  jede  Frftfting 
mindestens  10  Probekörper  anzufertigen. 

Anfertigung  der  Cenient' Sand -Proben.  —  Zugproben. —  Die  Zug 
probo-Körper  können  entweder  durch  Handarbeit  oder  durch  masohi* 
nelle  Vorrichtungen  hergestellt  werden. 

a)  Handarbeit.  lHan  legt  auf  eine  sur  Anfertigung  der  Probet, 
dienende  Metall-  oder  starke  Glasplatte  6  mit  Wasser  getränkte  Blätt 

chcn  Fliesspapier  und  setzt  auf  diese  5  mit  Wasser  angenetzte  Formen 
Mau  wiegt  250  g  Cement  und  750  g  trockenen  Normalsaud  ab  und  mi&oM 
beides  In  einer  Schüssel  gut  dnrcneinander.  Hierauf  bringt  man  VA 
cbcm  =  100  g  reines  süsses  Wasser  hinzu  und  arbeitet  die  ganze  Masse 
5  Minuten  lang  tüchtig  durch.  Mit  dem  so  erhaltenen  Mörtel  werden 
die  Formen  unter  Eindrücken  auf  einmal  so  hoch.  augclUllt,  dass  sie 
stark  gewölbt  toU  werden.  Man  schlägt  nun  mittels  eines  eisernen 
Spatels  von  6  auf  8  cm  Fläche,  35  cm  Länge  und  im  Gewicht  von  ca. 
250  g  den  überstehenden  Mörtel  Anfangs  schwach  und  von  der  Seito  her, 
dann  immer  stärker,  so  lange  in  die  Formen  ein,  bis  derselbe  elastisch 
wird  nnd  an  seiner  OberUftche  sic^  Wasser  zeigt.  Ein  bis  su  diesem  äSelt- 
punkt  fottgesetztes  Einschlagen  von  et  \  a  1  Minute  pro  Form  ist  unbe- 
dint?t  offorderlich.  Ein  nachtrflgliclies  Aufbringen  und  Einschlafen  von 
Mörtel  ist  nicht  statthaft,  weil  die  Probekörper  aus  demselben  Cement 
an  verschiedenen  Tersn'ohsstellen  gleiche  Dicbteh  erhalten  sollen.  — 
Man  streicht  nun  das  die  Form  TTehf» fragende  mit  einem  Messer  ab 
und  glHttct  mit  dciiisell>nn  ih>  Oborliä(^hp.  Man  löst  die  Form  vorsichtig 
ab  und  sot^t  die  Probekürper  lu  einen  mit  Zink  ausgeschlagenen  Kasten, 
der  mit  Einern  Deckel  su  bedecken  ist,  um  ungleichmässiges  Austrockiien 
der  Proben  bf^i  verschicfl  "^rsf^n  Wilrmegraden  zu  verhindern.  24  Stunden 
nach  der  Anfertigung  werden  die  Probekörper  unter  Wasser  gebracht 
und  man  hat  nur  darauf  zu  achten,  dass  dieselben  während  der  ganzen 
Jfirhärtnng^dauer  vom  Wasser  bedeckt  bleiben. 

b)  M aschinonm äs sige  Anfertigung.  Nachdem  die  mit  dem 
Füllkii^ton  vcrsohono  Form  auf  der  Untorlagsplatte  durch  die  beiden 
StelbchiHuben  iestgeschxaubt  ist,  werden  für  jede  Probe  180  g  des  wie 
in  a)  hergestellten  UOrteli  in  die  Form  gebracht  und  wird  der  eiserne 


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m 

Formkern  eingesetzt.  Mnn  giebt  nun  mittels  des  Schlagapparatea  TOn 
Dr.  Böhme  mit  dem  Harum  er  von  2  kg  160  Schläge  auf  den  Kern. 

Naoh  Entfiamang  des  li^uilkastenB  und  des  Kerns  wild  der  Probe- 
kOrper  abgeetrichen  und  geglättet,  sammt  der  J^orm  Yon  der  tJntorlagt* 
platte  abgozogeu  und  im  Uebrigen  behandelt  wie  unter  a). 

Bei  gena-uer  P^inhaltung  der  angegebenen  Vorschriften  geben  Hand- 
arbeit und  maschiuenmäsBigo  Anfertigung  gut  Ubereiustinimendo  Ergeb- 
nisse. In  streifigen  lUlen  ist  Jedooh  die  mesohinenm&ssfge  Anfertigung- 
die  maass^Gbendc. 

Druckproben.  —  Um  bei  Druckproben  an  verschiedeneu  Versnchs- 
stellexi  zu  übereinetimmendon  ErgebnisBen  zu  gelangen,  ist  maschinou- 
mftesige  Anfertigung  erforderliob. 

Man  wiegt  400  g  Cemcnt  und  1200  g  trockenen  Kormalsand  ab, 
mischt  beides  in  einer  Schüssel  gut  durcheinander,  bringt  160  cbem 
=  160  g  Wasser  hinzu  und  arbeitet  den  Mörtel  5  Minuten  laug  tüchtig 
dnrch.  Ton  diesem  Mdrtel  fttUi  man  860  g  in  die  mit  Ptlllkaeten  rertehene 
und  auf  die  Unter]agf5platte  aufgcschraubto  Würfelform.  Mau  npir.t  den 
eisernen  Korn  in  dio  Form  ein  und  gil^t  auf  denselben  mittels  des 
Sohlagapparates  von  Dr.  üoiimo  mit  dem  Hammer  von  2  kg  150  Schläge. 

Ifaoh  Bntfernung  des  PtHlkastens  und  des  Kerns  wird  der  Probe« 
kOrper  abgestrichen  und  geglättet,  mit  der  Form  TOn  der  Unterlagsplatte 
abgezogen  und  im  Üebrigeu  behandelt  wie  unter  ft). 

Anfertigung  rfpr  Proben  aus  reinem  Cetnent,  —  Man  ölt  die  Fi-rmczi 
auf  der  Innen&eite  etwas  ein  und  setzt  dieselben  auf  eine  Metall-  oder 
Glasplatte  (ohne  Fliesspapier  unterzulegen).  Man  wiegt  nun  lOCO  g 
Cement  ab,  bringt  200  g  ~  200  cbcm  Wasser  hinzu  und  arbeitet  die  Masse 
(am  besten  jnit  einem  Pistill)  6  Minuten  lang  durch,  füllt  die  Formen 
stark  gewölbt  toU  und  verfährt  wie  unter  a>.  Die  Formen  kann  man 
Jedoch  erst  dann  ablttseut  wenn  4er  Oement  gBüHgend-  erhärtet  ftsft»  ^ 

Da  beim  Binsehlagen  des  reinen  Oements  Probekörper  ton  gleicher ' 

Festigkeit  erzielt  werden  sollen,  so  ist  bei  sehr  feinem  oder  bei  rasch- 
bindendem  Cement  der  Wasserzusatz  entsprechend  zu  erhöhen. 

Der  angewandte  Wasserzusats  ist  bei  Keunung  der  Festigkeitssahlen 
stets  anzugeben. 

Behandlung  der  Frohen  bei  der  Prüfunff.  —  Alle  Probon  werden  so- 
fort bei  der  Entnahme  aus  dem  Wasser  geprüft.  Da  die  Zerreissungs* 
dauer  von  Binfluss  auf  das  Besnltat  ist,  so  soll  bei  der  Prüfung  auf 
Zug  die  Zunahme  der  Belastung  während  des  Zerreissens  100  g  pro 
Seounde  betragen.  Das  Mittel  ans  den  10  Zugproben  soll  als  die  maass- 
gebende  Zugfestigkeit  gelten. 

Bei  der  Prüfung  der  Druokproben  soll,  um  einbeitlicbe  Ergebnisse  - 
flti  machen,  der  Draok  stets  auf  2  Seitenflächen  der  Würfel  ausgeübt 
werden,  nicht  aber  auf  die  Bodenflriche  und  die  bearbeitete  obere  Fläche. ' 
Das  Mittel  ans  den  10  Proben  soll  als  die  maassgebende  Druckfestigkeit' 
gelten. 


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104 

II.  lusrag:  latfii  der  Bafafiotdniiiig  fttr 

Neben-Elsenbahnen  Deutschlands. 

(Vom  6.  Juli  1892  mit  Abänderungen  Tom  24.  Märs  1697.) 


§  1.  Spurweite.  Für  Vollspurbahnen  soll  die  Spurweite  1/436  xn^ 
für  Schmalspurbahnen  1,000  m  oder  0,750  m  betragen;  Ausnähmet^  «tald 
zulässig  mit  Genehm,  der  Landea-AufsichtobehOrde  unter  Zastimmoiig. 
4eB  B.-E.-Amte8. 

§2.  Längsneiguug.  Die  Längsneigung  soll  auf  freier  Slreok» 
1:25  in  der  Bogel  uicht  überschreiten.  Für  stärkere  Heigungen  ist  die 
Qenehm.  der  Landes^Aufeiobtshehörde  unter  Zustimmiiiig  des  B.-£}.-Amtff 
erforderlich. 

§8.  Krümmungen,  Ber  Halbmesser  der  Krümmungen  anf  mist 
Sirecke  bei  VoUspurbahnen  nicht  kleiner  als  100  m. 

§  4.  S  p  u  r  e  r  w  e  i  t  e  r  u  n  g.  In  Krümmungen  darf  die  Spnrerweitemng 

bei  VollBpurbahneu  35  mm  nicht  überschreiten. 

S  6.  Fahrbarer  Zustand  der  Bahn.  Die  Bahn  ist  fortwährend 
in  einem  solchen  banliolien  Zustande  an  halten,  dass  sie,  soweit  sie  yieh 

nicht  in  Ausbesscnmg  iMfindet.  mit  der  festgesetzten  grössten  Oe- 
Bchwindijjfkeit  befahren  werden  kann.  Bahnstrecken,  auf  welchen  zeit- 
weise die.  Fahrgeschwindigkeit  ermässigt  werden  muss,  sind  durch 
Signale  an  kennaeieluien  und  uiifabrbare  Stieoken»  anoh  -wenn  kein'Zug 
erwartiBt  wird,  dvroli  Signale  abaosohliessen. 

§  6.  tTmgrenanng  des  lichten  Baumes.  Sämmtliohe'Oleisemft 
voller  Spurweite,  auf  denen  Züge  bewegt  werden,  sind  von  baulichen 
Anlagen  und  lagernden  Gregeustäuden  mindestens  bis  2ur  Umgreuaung 
des  lichten  Baumes  für  Haupteisenbabnen  frei  zu  halten.  Dabei  ist  .in 
KiNlnunttngen  auf  die  Spurerweiterung  und  die  XTeberhöhung  der  ftussex^en 
Schiene  Bticksicht  zu  nehmen.  Abweichungen  von  dieser  Umgrenzung, 
welche  bisher  bestanden  haben,  können  mit  Zustimmung  des  B.-£i.-Amts 
beibehallen  werden.  Inwieweit  bei  Ladegleisen-  der  Vollspurbahnen 
Einsclirftnkungen  dieser  Umgrenzung  zulässig  sind,  bestimmt  die  Auf* 
Sichtsbehörde.  Bei  ^Neubauten  ist  die  Umgrenzung  des  von  baulichen 
Anlagen  frei  zu  haltenden  lichten  Baumes  in  dem  unteren  Theil^  bis 
zu  den  schrägen  Umrisslinien  aussudehnen.  Bei  v<dlspnrigen  Gleisen 
müssen  die  bis  zu  50  nun-  über  S.-O.  hervortretenden  unbeweglichen 
Gbegenstände  atisserbalb  des  Gleises  im  Allgemeinen  mindestens  150  mm 
von  der  Innenkante  des  Sohienenkopfes  entfernt  bleiben;  bei  unver- 
änderlichem Abstände  derselben  Tor  der  Fahrschiene  darf  dies  Maas« 
auf  135  mm  eingeschränkt  werden.  Innerhalb  des  Gleises  muss  ihr 
Abstand  von  der  Innenkante  des  Schieneukopfes  mindestens  67  mm 
betragen,  jedoch  kann  dieser  Abstand  bei  Zwangsschienen  nach  dem 
mittleren  Theile  hin  allmälig  bis  auf  41  mm  eingeschränkt  werden.  In 
gekrümmten  Strecken  mit  Spurerweiterung  muss  der  Abstand  der  inner- 
halb des  Gleises  hervortretenden  unbeweglichen  Gegenstände  von  der 
Innenkante  d^s  Schieneukopfes  um  den  Betrag  der  Spurer  weiterang 
grösser  sein,  als  die  rorgenannten  Maasse*  Vllr  Schmalspurbahnen 
bleibt  die  Festsetzung  der  Umgrenaung  des  lichten  Baumes  der  Landes- 
Aufsichtsbehörde  vorbehalten. 

§7.  Einfriedigungen  der  Bahn.  Ob  und  an  welchen  Stellen 
Schutzwehren  oder  andere  Sicherhoitsvorrichtungen  an  Wegen  erforder- 
lieh  sind,  welche  unmittelbar  neben  einer  mit  Lokom.  befahrenen  Balm 

herlaufen  oder  über  die  letztere  führen,  bestimmt  die  Aufsichtsbehörde. 
In  angemesHeuer  Entfernung  der  verkehrsreichen  Wegeübergängen  in 
Schieueuhöhe  müssen  Warnungstafeln  aufgestellt  sein.  Werden  zur 
Absperrung  von  Wegeflbergängen  Drahtzugschranken  angewendet,  so 
müssen  diesclljnu  auch  mit  der  Hand  geöffnet  und  geschlossen  werden 
können.  Jeder  durch  Zugschranken  abzuschliessende  Uebergang  muss 
mit  einer  Glocke  zum  Vorläuten  versehen  sein. 

§  8.  Abtheilungszeichen,  Neigungszeiger,  Merkzeichen. 
Die  Bahn  muss  mit  Abtheilungsseichen  yersehen  sein,  welche  Bnt 

fernungen  von  ganzen  Kilometern  angeben.  Neigungszeiger  müssen 
neben  den  stärker  als  1 : 160  geneigten  Strecken  angebracht  sein^  sofern 


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Bich  letztere  üuf  eine  "^össere  Länge  ails  ßOO  m  ausdehnen.  Vor  'flön 
unbewachten  Wegeübergängen  soll  auf  der  zur  Fahrtrichtung  rechts 
gelegenen  'Sehe  der  Bahn  ein  Kennseiohen  rorhanden  "Aefn,  weliShefe 
dem  Lokohiotlvftihrer  die  Annäherung  an  einen  dcrartigon  UeberRaii^' 
anzeigt.  Alnveichungon  bestimmt  die  Anfsichtsbehördc.  Zwischen  zu- 
sammenlaufenden Schienensträngen  muss  ein  Merkzeichen  an^robracht 
Bein,  welohei  dia  Stelle  angiebt,  ttber  die  hinatis  auf  dem  einen  Gleise 
Fahrzeuge  mit  keinem  ihrer  Theile  vorgeschoben  werden  dürfen,  ohne' 
daes  der  Durchgang  Ton  Fahrzeugen  auf  dem  anderen  C^leise  gehindert 
wird. 

lofttel« 

§  9.  Zustand  der  Betriebsmittel.  Die  Jietriebsmittel  mUsseu 
fortw&hrend  in  einem  eolohen  Zustande  sein,  dass  die  Fahrten  n^t  der 
grössten  zulässigen  Geschwindigkeit  stattfinden  kftnnen. 

10.  E i nrichtun g  von  Lokomotiven.  Für  jede  Lokomotive 
ist  nach  IMassgabe  ihrer  Bauart  eine  Fahrgeschwindigkeit  vorzuschreiben, 
welche  niemals  Überschritten  werden  darf.  Diese  Geschwindigkeit  muss 
an  der  Lokomotive  angezeichnet  sein.  An  jedem  Lokomotivkessel  muta 
sich  eine  Einrichtung  zum  Anschlüsse  eines  Prüfungsmanometcrs  be- 
finden, durch  welches  die  Sicherheitsventile,  Federwaagen  und  Mano- 
meter geprüft  werden  können.  Jode  Lokomotive  muss  versehen  sein: 
a)  mit  mind.fli#eiToneinander  unabhängigen  Vorrichtungen  zur  Speismg 
des  Kessels,  von  denen  jede  während  der  Fahrt  das  erforderliche  Wassfer 
zuzuführen  vermag.  Eine  dieser  Vorrichtungen  muss  geeignet  sein, 
auch  beim  Stillstande  der  Lokomotive  dem  Kessel  Wasser  zuzuführen; 

mit  mind.  zwei  Tön  einander  unabhängigen  Vorrii^htnngen  zur  *Bv» 
kennnng  der  Waeserstandshöhe  im  Kessel.  Hei  einer  dieser  Vorrichtungen 
muss  die  Höhe  des  Wasserstandes  vom  Stande  des  Führers  fortwährend 
erkennbar  uud  eine  in  die  Augen  fallende  Marke  des  niedrigsten  zuHks- 
sigen  Wasserstandes  angebracht  seikk;  ^>  mit  wenigstens  zwei  Sicher- 
heitsventilen, von  welchen  das  eine  so  singerichtet  sein  soll,  dass  die 
Belastung  desselben  nicht  über  das  bestimmte  Maass  gesteigert  werden 
kann.  Die  Sicherheitsventile  sind  so  einzurichten,  dass  sie  vom  ge- 
spannten Dampfe  nicht  weggeschleudert  werden  können,  wenn  eins 
4nbca>)sic}itigte  Entlastung  derselben  eintritt.  Die  Einrichtung  der 
Sicherheitsventile  muss  denselben  eine  senkrechte  Bewegung  von  H  mm 
gestatten;  d)  mit  einer  Vorrichtung,  welche  den  Druck  des  Dampfes 
zuverlässig  und  fortwährend  erkennen  lässt.  Auf  den  ZiiTerblättorn  der 
Manometer  muss  der  höchste  zuverlässige  Dampfüberdruck  durch  eine 
in  die  Augen  fallende  Marke  bezeichnet  sein;  c)  mit  einer  Uanipfpfeife. 

§11.  Abnahmeprüfung  und  wiederkehrende  Unter- 
suchungen der  Lokomotiven  und  Tender.  Neue  oder  mit  neuen 
BTesseln  versehene  Lokomotiven  dürfen  erst  in  Betrieb  gesetzt  werden, 
nachdem  sie  bei  einer  technisch-polizeilichen  Abnahmeprüfung  sicher 
beftiuden  sind.  Der  hierbei  als  zulässig  erkannte  höchste  Dampfüber- 
druck, sowie '  der  Käme  des  'Fabrikanten  der  Lokomotive  und  des 
KesBels,  die  Fabriknummer  uud  da»  Jalir  der  Anfertigung  müssen  an 
der  Lokomotive  bezeichnet  sein.  Nach  jeder  umfangreicheren  Aus- 
besserung des  Kessels,  im  Uebrigen  in  Zeitabschnitten  von  höchstens 
dVei  Jahren,  sind  die  Lokomötiven  nebst  den  zugehörigen  Tendern  in 
allen  Theilen  einer  gründlichen  Untersuchung  zu  unterwerfen,  mit 
Welcher  eine  Kesseldruckprobe  zu  verl)inden  ist.  Diese  Zeitabschnitte 
sind  vom  Tage  der  Inbetriebsetzung  nach  beendeter  Untersuchung  bis 
zum  Tage  der  Ausserbetriebsetzung  zum  Zweck  der  nftohsten  Unter* 
Buchung  zu  bemessen.  Bei  den  Druckproben  ist  der  Kessel  vom  Mantel 
ZU' entbiössen,  mit  Wasser  zu  füllen  und  mittelst  einer  Druckpütape  in 
prüfen.  Der  Probedruck  soll  den  höchsten  zulässigen  Dampfüberdruck 
um  fünf  Atmosphären  übersteigen.  Bei 'IiokomotiTen,  für  welche  ein 
geringerer  Probedrucdc  bis  zum -liikrafttreten  dieser ''tfestimmttngen  als 
zulässig  erachtet  woirLen  ist,  kann  es  mit  Gonohmigung  der  Aufsichts- 
behörde hierbei  verbleiben.  Kessel,  welche  bei  dieser  Probe  ihre  Form 
bleiliend  lindem,  dcrrfeta  «In  diesttn  SmtMitde  ttt<At  ^wieder  in  Oieifit 
genommen  ^rerden.  Bei  jeder  Kesselprobe  ist  gleichzeittg  dfO'BIchtig* 
keit  der  Manometer  und  Ventilbclastungen  der  LokomotiTcn  zu  prüfen. 
Der  aagewenttete  Probedruck  ist  mittelst  eines  Profangsmanometers  zu 


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106 

j^MiBen,  welobei  in  AngemaiBenen  ZeitalMoliiiltt«!!,  auf  «eine  Biehligkeit 
nntersacht  werden  mnss.  LAngstens  nehi  Jahre  nach  InbetriebBetanng 
eines  LokomntiYkessels  muss  eino  innere  Untersuchung  desselben  vor- 
genommen werden,  bei  welcher  die  Siederohre  su  entfernen  sind.  Nach 
spftteetens-ja  eeelis  Jahren  ist  diete  Unterenohong  sa  wiederholen.  ITeber 
die  BrgebnisBe  der  Proben  nnd  Untersaohnngen  iet  Bnoh  ma  führen. 

§  12.  LftuteVorriohtuugea  der  Lokomotiven.  Soten  nnbe- 
wachte  Wegeübergänge  vorkommen,  sind  die  LokomotiTen  mit  einer 

Vorrichtung  zum  Läuton  ausKurüsten. 

I  18*  Bahnräumer,  Aschkasten,  Funkenfänger.  An  der 
Stirnseite  der  Iiokomotiven  nnd  an  der  Blickseite  der  Tender  nnd  Tender- 
lokomotiven müssen  Bnharinmer  angebradife  sein.  Jede  Lokomotive 

mnss  mit  einem  verschliessbaren  Aschkasten  uud  mit  Vorrichtungen 
versehen  sein,  welche  den  Auswurf  glühender  Kohlen  aas  dem  Asch- 
kasten nnd  dem  Sohomsteih  sn  verhttten  beitimmt  sind. 

§  14«  Bremsen  der  Lokomotiven  und  Tender.  Tenderloko-' 
motiven  nnd  Tender  müssen  mit  einer  Handbremse  versehen  sein. 

1  16.  Federn,  Zug.-  nnd  Stossvorriohtnngen.  Sämmtliche 
Wagen,  mit  Ausnahme  der  nur  in  Arbeitszfigen  laufenden,  müssen  mit 
Tragfedern,  sowie  an  beiden  Stirnseiten  mit  federnden  Zug-  und  ätoss- 
vornchtungen  versehen  sein. 

§  16.  äpnrkrftnae.  Sämmtliche  Bäder  müssen  Spnrkränse  haben 

I  17.  Sticke  -  der  Badreifen    Anf  yollspnrhahnen  mnss  bei 

Lokomotiven  und  Tendern  die  Stärke  der  Radreifen  mindestens  20  mm 
betragen,  bei  Wagen  können  die  Radreifen  bis  auf  16  mm  abgenutzt 
werden.  Die  Stärke  der  Beilen  ist  in  der  senkrechten  Ebene  des  Lauf- 
kreises zn  messen,  welohe  760  mm  von  der  Mitte  der  Achse  entfernt 
amnnehmen  ist.  Bei  Bädern,  deren  Keifen  durch  eine  Befestigungsnnth 
unter  der  der  Abnutzung  unterworfenen  Fläche  geschwächt  sind,  müssen 
noch  au  der  schwächsten  Stelle  die  bezeichneten  Maasse  inngehalten 
werden.  Anf  Sehmalspnrbalinen  mnss  die  Stärke  dar  Badretf en  der 
Lokomotiven  nnd  Tender  mind.  IS  mm,  die  der  Wagen  mind.  10  mm 
betragen. 

§18.  Untersuchung  der  Wagen.  Neue  Wagen  dürfen  erst  in 
Gebrauch  gonomm€}n  werden,  nachdem  sie  als  sicher  befunden  sind. 
Jeder  Wagen  ist  von  Zeit  su  Zeit  einer  gründliehen  Untersnohnng  zv 

unterwerfen,  bei  welcher  die  Achsen,  Lager  und  Federn  abgenommen 
werden  müssen.  Diese  UntersTichung  hat  spätestens  drei  Jahre  nach 
der  ersten  Ingebrauchnahme  oder  nach  der  letzten  Untersuchung  zd 
erfolgen.  /, 

.  .$  19.  Bezeichnung  der  Wagen.  Jeder  Wagen  mnss  Beseijeh* 

nungen  haben,  aus  welchen  zu  ersehen  ist:  die  Eisenbahn,  zn  welcher 
er  gehört;  die  Orduungsuummer;  das  eigene  Gewicht  einschl.  der  Achsen 
und  Bäder  und  ausschliesslich  der  losen  Auerüstungsgegenstände;  bei 
Güter-  und  Gepäckwagen  das  Ladegewicht  und  die  Tra^Uilgkeit;  der 
Zeitpunkt  der  letzten  Untorsuchung ;  der  Radstand;  das  etwaige  Vor- 
handensein von  Lenkachsen  und  die  Verschiebbarkeit  der  Mittelachse; 
bei  Wagen,  deren  Achslager  für  periodische  Schmierung  eingerichtet 
sind,  der  Zeitpunkt  der  letzten  Schmierung.  Die  drei  letzten  Beieioli» 
nungen  können  bei  Sohmalspurbabnen  fortfallen. 

§  20.  Uebergan  g  der  Betriebsmittel  auf  Hauptbahnen. 
Betriebsmittel,  welche  auf  Hauptbahnen  übergehen,  müssen  den  für 
diese  Bahnen  erlassenen  Vorschriften  entsprechen,  sofern  dieselben, 
in  Züge  der  Hanpthahnen  eingestellt  werden. 

III.  Einriohtungen  und  Massregeln  für  die  Handhabung 

des  Betriebes. 

§  21.  Bewachung  der  Bahn.  Die  Bahnstrecke  muss  mind.  ein- 
mal an  jedem  Tage  untersucht  werden,  sofern  die  zulässige  Gesohwindig» 
keit  mehr  als  SO  km  in  der  Stnnde  beträgt.  An  Stellen,  deren  Befahrnng 
besondere  Vorsicht  erfordert,  insbesondere  auch  bei  yerkehrsreldien 
Wegeübergilngen,  ist  bei  Anwendung  einer  Geschwindigkeit  von  mehr 
als  16  km  in  der  Stunde  eine  Bewachung  der  Bahn  erforderlich.  Der 
Sohrankendienst  kann  »nek  weibUohen  Personen  anvertraut  werden» 


107 

B.e^  4^im&hamiig  eineg  Zngos  oder  einer  eiiuselii  fahrenden  Itokom.  an 
einen  unbewachten  WegeUbergaug  hat  der  Lokomotivführer  von  der 
nach  §  8  gekonnzeichneten  Stelle  au  bis  nach  Erreichung  des  Ueber- 
ganges  die  Liiutervorridhtnng  in  Thfttigkeit  zu  haiton.  Ausserdem  ist 
die  Läutevorrichtüng  in  Thfttigkeit  zu  setzen,  weun  Menschen  oder 
Puhrwerke  auf  der  Buhn  oder  in  gefahrdrohender  NAhe' derselben  be- 
merkt werden. .  Beim  Schieben  der  Züge  hegt  die  Verpftichtung  anm 
Iiftnten  dem  wachthabenden  Beamten  oder  Arbeiter  auf  dem  Yordersten 
Wagen  des  Zuges  ob. 

§82.  Hechts  fahren  der  Züge«  Auf  doppelgleisigen  Strecken 
vollen  die  Züge  in  der  Hegel  das  in  ihjrer  Fahrtrichtung  rechts  liegende. 
Olefs  befahren. 

§  23.  Starke  der  Züge.  Mehr  als  120  Wagenaohsen  sollen  in 

keinem  Zuge  befördert  werden. 

§  24.  Zahl  der  Bremsen  eines  Zuges.  In  jedem  Zuge  müssen 
ausser  den  Bremsen  am  Tender  und  an  der  Lokom.  so  viele  Bremsen 
bedient  sein,  dass  durch  die  letzteren  mind.  der  aus  nachstehendem  Ver- 
zeichnisse zu  berechnende  Theil  der  im  Zuge  bciindlichen  Wagenachacn 
gebremst  werden  kann 


Auf  ^eigungeu 

Bei  einer  Fahrgeschwindigkeit  von 

▼on. 
 ;  o/oo. 

▼om 
Verhältniss. 

16  1 

20  1 

80  1 

40 

km  (Stunde) 
müssen  von  je  100  Wagenachsen  an  bremsen  sein 

1  :  00 

6 

6 

6 

10 

1  :  400 

0 

9 

6 

14 

1  :  300 

6 

7 

12 

18 

7A 

1  :  138 

8 

10 

16 

21 

10,0 

1  :  100 

10 

13 

18 

26 

I2fi 

1  :  80 

18 

15 

21 

29 

16,0 

1  :  66 

16 

18 

24 

82 

1  :  67 

18 

21 

27 

86 

20,0  / 

1  :  50 

20 

28 

31 

89 

1  :  44 

22 

26 

34 

48 

26,0 

1  :  40 

26 

29 

87 

47 

80,0 

1  :  88 

80 

84 

48 

54 

'85,0 

I  :  28 

84 

89 

49 

62  . 

40,0 

1  :  26 

89 

46 

56 

70 

Bei  der  Berechnung  der  Zahl  der  zu  bremsenden  Wagenachsen  ist 
Folgendes  zu  beachten:  Für  Fahrgeschwindigkeiten  und  Neigungen, 
welche  zwischen  den  in  dem  Verzeichnisse  aufgeführten  liegen,  gilt 
jedesmal  die  grösste  Bremszahl.  Die  Anzahl  der  zu  bremsenden  Wagen- 
achsen ist  für  die  stärkste  Bahnueigung,  welche  sich  ununterbrochen 
auf  eine  Länge  von  1000  m  oder  darüber  erstreckt,  zu  bestimmen.  Er- 
reicht die  stärkste  vorkommende  Keigung  an  keiner  Stelle  die  Länge 
von  1000  m,  so  ist  die  gerade  Verbindungslinie  zwischen  denjenigen 
zwei  Punkten  des  Längenschnitts,  welche  bei  1000  m  JBntfernung  den 

Sössten  Höhenunterschied  zeigen,  als  stärkstgeneigte  Strecke  anzusehen, 
8  massgebende  Fahrgeschwindigkeit  ist  diejenige  anzunehmen,  welche' 
der  Zug  auf  der  betreffenden  Strecke  höchstens  erreichen  darf.  Eine 
nnbeladene  Güterwagenaohse  ist  als  halbe  Achse  zu  rechnen.  Die  Achsen 
von  Personen-,  Post-  und  Gepäckwagen  sind  stets  voll  in  Ansatz  zu 
bringen.  Der  bei  der  Berechnung  der  Anzahl  der  zu  bremsenden 
Wagenachsen  sich  ergebende  überschiessonde  Bruchtheil  ist  stets  als 
Ganzes  zu  rechnen.  Für  Bahnstrecken,  welche  stärkere  Neigungen  als 
1:25  haben,  sind  für  das  Bremsen  der  Züge  von  der  Landes-Aufsichts^r 
behörde  besondere  Vorschriften  zu  erlassen.  Für  Züge  und  Wagen, 
welche  auf  längeren  Strecken  ausschliesslich  durch  die  Schwerkraft 
oder  mit  Hülfe  stehender  Maschinen  sich  bewegen,  werden  die  erforder* 
liehen  Sicherheitsvorschriften  von  der  Landes-AufsichtsbehOrde  erlassen.' 
Das  Gleiche  gilt  auch  für  Bahnen  von  aussergewöhnlicher  Bauart.  Den^ 
Stationsvorstehern  sowie  den  Lokomotiv-  und  Zugführern  ist  bekannt 
zu  geben,  der  wievielte  Theil  der  Wagenachsen  auf  jeder  Strecke  bei 
den  vorgeschriebenen  Fahrgeschwindigkeiten  muss  gebremst  werden: 
können. 


108 


§'56.  Bildung  der  Ztlgc.  Tjb  ist  daräuf  ztiaohten,  dasa  die  Wagen 
gehbxig  zuBammengekuppelt  sind,  die  Belastung  in  den  einzelnen  Wagen 
thtfnllehflt  gleiolittiftsslg  verthellt  ist,  die  nOtlugen  Signalvorriolitiiiigcm 
angebracht  und  die  erforderlichen  BYemaen  bedient  und  thunlichatgloiclH 
rnftsBig  im  Zuge  vertheilt  sind. 

g  26.  Erleuchtung  der  Wagen.  Das  Innere  der  Personen- Wagen 
iHt^iräliMttd  dtnr 'Fabrt  bei  Dunkelheit  und  in  Tunneln,  sn  deren  Doreb- 
fÜIdning  mehr  als  zwei  Minuten  gebraucht  werden,  zu  erleuchten. 

§  27.  Grösste  zulässige  Fahrgeschwindigkeit.  Die  grösste 
zulässige  Fahrgeschwindigkeit  für  Zage  und  einzeln  fahrende  Lokom. 
irtxA  'dinrdh  dto  Iiatndei-AiifBichtBb^Orde  festgestellt  Grossere  Ge- 
schwindigkeiten als  30  km  in  der  Stunde  bis  zu  der  grössten  zulässigen 
Geschwindigkeit  von  40  km  in  der  Stunde  dürfeu  nur  gestattet  werden 
auf  vollspurigen  Bahnstrecken  mit  eigenem  Bahnkörper  und  nur  für 
Pmonenitt^  'welobe  nioht  mehr  als  26  Wagenaehsen  f Obren  nnd  mit 
dtirchf7ohonclcr  Bremse  vorsohen  sind.  Die  Betriebsmittel,  welche  in  diese 
scbnellerfahrenden  Züge  eingestellt  werden,  müssen  den  Normen  für 
den  Bau  und  die  Ausrüstung  der  Hanpteisenbahnen  Deutschlands  ent- 
sprechen.  Am  Sohlnste  eines  solchen  mit  durehgehender  Bremse  ver- 
sehenen Zuges  dürfen  innerhalb  der  vorbezoichneten  Zugstärke  einzelne 
Wagen  ohne  durchgehende  Bremse  bis  zu  höchstens  12  Achsen  ange- 
hängt werdeni  in  diesem  Falle  muss  auf  Neigungen  von  mehr  als  1 : 200 
in  einer  nnnnterbroehenen  Iiänge  Ton  1000  m  oder  ^nvttber  dee  letste 
Wagen  eine  bediente  Bremse  haben.  Wird  bei  einem  Zuge  mit  durch- 
gehender Bremse  letztere  unterwegs  ungangbar,  so  darf  die  Fahrt  ohne 
Verminderung  der  sonst  dafür  zugelassenen  Geschwindigkeit  fortge- 
setst  werden,  sofern  die  Bedienung  der  nach  %  94  erforderlichen  Anaäil 
von  Bremsen  mit  der  Hand  bewirkt  wird. 

§28.  Langsamfahren.  Wenn  ein  Signal  zum  Langsamfahren 
gegeben  ist  oder  ein  Hindorniss  auf  dar  Bahn  bemerkt  wird,  muss  die 
Fahr^chwindiglceit  erm&ssigt  werden.  Anf  Streeken,  in  welchen  eine 
Drehbrücke  liegt  oder  welche  aus  einem  sonstigen  Gruöde  stets  mit  be- 
sonderer Vorsicht  befahren  werden  müssen,  ist  die  grösste  zulässige  Ge- 
schwindigkeit für  die  einzoiuen  Zuggattuugen  besonders  festzusetzen. 

S  29.  Abfahrt'der  Zttge.  Kein  Zug  darf  *  eine  Station  verladen, 
bevor  die  Abfahrt  von  dem  zuständigen  Beamten  gestattet  ist.  Bei  einer 
Fahrgeschwindigkeit  von  mehr  als  16  kra  darf  ein  Zug  einem  anderen 
in  derselben  Bichtung  abgelassenen  Zuge  nur  in  Statiousabstand  folgen. 

§  SO.  Sonderzüge.  Sondenftge  nnd  einzeln  fahrende  Lokomotiven, 
welche  den  betheiligten  Stationen,  sowie  dem  Bahnbewachungspersonal 
nicht  vorher  angekündigt  sind,  dürfen  mit  keiner  grösseren  Geschwin- 
digkeit als  15  km  befördert  worden.  Die  Sonderzüge  der  Allerhöchsten 
nnd  Höchsten  Herrsehnfien  htfben  behiifs  iitlidrtlioher  ^BdfSrdemng 
überall  den  Vorrang  vor  den  anderen  Zügen. 

§  31.  Schieben  der  Züge.  Das  Schieben  der  Zügen,  an  deren 
Spitze  sich  eine  führende  Lokomotive  nicht  befindet,  ist  nur  dann  su- 
läs^,'Wemi  die  Stärke  derselben  nicht  mehr  «Is  60  Wagenaehsen 'be- 
trägt und  die  Geschwindigkeit  15  km  in  der  Stunde  nicht  übersteigt. 
Der  vorderste  Wagen  mnsH  alsdann  mit  einem  wachthabenden  Beamten 
oder  verpflichteten- Arbeiter  besetzt  sein,  welcher  eine  weithin  tönende 
Glocke  bei  sich  zn  fillhPen  hat. 

§  32.  Begleitpersonal.  Das  Begleitpersonal  darf  während  d«r 
Fahrt  nur  einem  Beumton  nntergeordnet  sein.  Derselbe  hat  einen  Pahr- 
berioht  zu  führen,  in  weichem  die  Abgangs-  und  Ankunftszeiten  anf  den 
elwelnen  AnhttHepunkten  «nd  vneMrgewMutllolie  '7<yikeBnMiisff»'8«ailMi 
8D  vefzeiehnen  sind. 

§88.StillstehendeLokoinotivenundWagen.  Bei  angeheisten 
Lokomotiven  muss,  solange  sie  still  stehen,  der  Regulator  gesehloseen, 
düs  SteQ6Tnif9ln''itldie'geBetstnttd  die  Bremso'angezogen  sein.  Die  Lokom. 
muss  dabei  stets  unter  Aufsicht  stehen.  Die  ohne  Aufsicht,  wie  die» übeT 
Nacht  auf  den  Gleisen  verbleibenden  Wagen  sind  durch  gee^ete  Vor- 
richtungen festzustellen. 

•§  34.  MitfahYSfn  auf  «11er  ljo4iom^vti ve.  Ohne  Btlaubnlss  "dSfr 
zuständigen  Beamten  darf  ausseT  den  durch  ihren  Dienst '«dasa 'bOMih^ 
tigten  Personen  niemand  auf  der  Lokomotive  mitfahren. 

1^.  ^e1nr«Mh  dSar  Da-mpfpfeif e.  Der  Gebrauch -««r '©•mpf- 
pfeife,  sowie  ilÄt'CMfaon  der  Cylinderbähne  ist  auf  die  nOtl(wendigste& 
Pülle  zu  besehränken.  In  der  Nähe  einer  <sflfentlicheu  Strasse  soll  unter 
möglichster  Vermeidung  der  Dampfpfeife  vorzugsweise  die  Likiteror* 
ricbtting  rar  Anwendung  kommen« 


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§.86.  Führung  der  liokomo tiy Bie  Füluntnff  der  UokomoUvea 
d&Tl  nur  solchea  Personen  übertragen  werden,  weTohe  nündesteDs  21 
Jahre  alt  und  unbeacholteneu  Eufes  sind  und  ihre  Befähigung  als  Loko- 
motivführer unter  Beachtung  der  vom  Bundesrath  darüber  erlassenen 
Yorschrifteu  nachgewiesen  haben.  Heizer  müssen  die  Lokomotiven 
«tty?  od»T  zutüeluiUdlen  k0nn«n. 

IV«  SignalwQsexit 

§  37.  Streek enslgnale.  Auf  der  Bahn  müssen  die  Signale  ge- 
geben werden  können:  der  Zug  soll  langsam  fahren  und  der  Zug  soll 
halten.  Bewegliche  Brücken,  mit  Ausschluss  derjenigen,  weiche  nur 
»nsnahmsweise  bei  Toxftbergehender  AnsserbetriebsetKung.  det  betreffen- 
den Gleise  geöffnet  werden,  sind  nach  beiden  Richtungen  durch  Signale 
abzuschliessen,  welche  mit  der  Brücke  dergestalt  in  gegenseitiger  Ab- 
hllngigkeit  stehen,  dass  das  Fahrsignal  nur  bei  genauer  F;e8tBtel^un|F 
d^d^'jBrfteke  erscheinen  kann« 

§  89.  Weich  0  nsi  gnale.  Die  Stellttiig  der  Einfahrtsweichnn  muss 
durch  Signale  kenntlich  sein,  wenn  nicht  die  'VffeiQhpn  djirchi  einen 
sicheren  Verschluss  unverrückbar  festgellt  sind. 

f  89.  Zug  Signale.  Jeder  Zug  mnsi  mit  Signalen  Tereehen  eeiii, 
welrfie  bei  Tage  den  Schluss,  bei  Dunkelheit  aber  die  Spitze  und  den 
Schluss  desselben  erkennen  lassen;  Gleiches  gilt  für  einzeln  fahrende 
liokomotiyen. 

§  40.  Signale  des  Ikokomotirpereoiiftls.  Dm  LokomotiTper* 
■onal  muss  die  Signalei  geben  kOnnen,:  Aobtmsg,  Bremeen  änsi^en  imd 
Bremsen  loslassen. 

§  41.  Elektrische  Verbindungen.  Die  Bahnhöfe  und  Halte- 
stellen müssen  eur  Verst&ndigung  unter  einander  mit  elektrischen 
i^chreibtelegraphen  oder  Fernsprechern  ausgerüstet  sein.  Ausnahmen 
sind  mit  Genehmigung  der  Aufsichtsbehörde  zulässig. 

$  42,  Signalordnung.  Im  Uebrigeu  bleibt  die  Einrichtung  des 
BiiBrimIwesens  von  der  Eigenart  des  Betriebes  auf  der  betreffenden  Bfthn 
abhängig.  Signale  müssen  gemäss  den  Vorschriften  in  der  Si^nalora- 
nune^  für  die  Eisenbahnen  DentsohJands  s(ehandhabt  werden.     *  . 

V»  BeartrinniWTigen  fnx  daa  Publikum. 

§  43.  Allgemeine  Bestimmungeo.  Die  Eisenbahnreisenden 
müssen  den  allgemeinen  Anordnungen  nachkommen,  welche  vou  der 
Bahnverwaltung  behufs  Aufrechthaltuug  der  Ordnung  innerhalb  des 
Bahngebiets  und  bei  der  Beförderung  v.on  Personenund  Si^dieB  getroffen 
werden,  und  haben  den  dienstlichen.  Anordnoiigei».  des  BeJbupoUseitie" 
amten  Folge  zu  leisten. 

§  44.  Betreten  der  Bahnanlagen  und  der  Statiai.ne.n. 
B ah nb esch&d igunge n  und  Betriebsstörungen  sowie.  Ver- 
halten der  Reisend  on  beim  Ein-  und  Aussteigen  und 
während  der  Fahrt.  Das  Betreten  der  Bahn,  soweit  sie  nicht  zu- 
gleich als  Weg  dient,  sowie  das  Betreten  der  zur  Bahn  gehörigen 
Böschungen,  Dftmme,  uräben,  Brücken  und  sonstigen  Anlagen  ist  ohne 
Erlaubnisskarte  nur  den  Aufsichtsbehörden  und  deren  Vertretern,  den 
in  der  Austibung  ilircs  Dienstes  befindlichen  Beamten  der  Staats- 
anwaltschaft, des  Forstschutzes  und  der  Polizei,  den  in  Wahrnehmung 
des  Zoll-»  Steuer-  und  Telcgraphendienstes  innerhalb'  dos  Bahngebiets 
begriffenen  Beamten,  sowie  den  zu  Besichtigungen  dienstlich  entsandten 
deutschen  Offizieren,  ferner  innerhalb  des  Bereichs  von  Festungei^  bis 
zur  ftussersten  Grenze  der  Tragweite  der  (iesehütee  den  Offizieren  und 
in  üniform  befindlichen  Beamten  der  deutschen  Festungsbchördeu  ge- 
stattet. Die  Lczeichneten  Personen  haben,  sofern  sie  nicht  durch  ihre 
Uniform  keuutlich  sind,  sich  durch  eine  Bescheinigung  ihrer  vorgesetzten 
Dienstbehörde  auf  Erfordern  auszuweisen.  Des  Publikum  darf  die  Bahn, 
soweit  sie  nicht  zugleich  als  Weg  dient»  nur  au.  den  zu  Uehergängen 
bestimmten  Stellen  betreten,  und  zwar  nur  so  lange,  als  dieselben  nicht 
abgesperrt  sind  oder  sich  kein  Zug  nähert.  In  allen  Fällen  ist  un- 
nöthiger  Verzug  zu  vermeiden.  Für  das  Betreten  der  Bahn-Anlagen, 
soweit  dieselben  nicht  zugleich  als  Weg  dienen,  durch  Vieh,  bleibt  der- 
jenige verantwortlich,  welchem  die  Aufsiclit  über  dasselbe  oljlicgt.  So- 
bald sich  ein  Zug  nähert,  müssen  Fuhrwerke  u.  s.  w.  in  angemessener 
l^nt^erni^ng^  von.  der  Bahu  und  zwar«,  soferi^  W^xi^uo^H'^^^!^'^^  v^fit^^pn 


Digiiizeo  by 


HO 


sind,  au  diesen  halten,  beziehongsweise  die  Eahn  schnell  räumen.  Es 
ist  untersagt,  die '  Schränken  oder  Einfriedigungen  an  Offoen  oder  mu 
übersteigen,  odct  etwas  darauf  zu  legen  oder  zü  hängen.  Es  ist  ver- 
boten, die  Bahnanlagen,  die  Telegraphen  und  die  Botriebamittel  zu  be- 
schädigen, feste  Gegenstände  auf  die  Fahrbahn  zu  legen  oder  sonstige 
Ji'abrthindernisse  anzubringen,  Weichen  umzustellen,  falschchi  Alarm  zu 
erregen,  Signale  nachzuahmen  oder  andere  betriebsstörende  Handlungen 
vorzunehmen.  Solanfje  ein  Zug  sich  in  Bewegung  befindet,  ist  das  Ein- 
und  Aussteigen,  sowie  das  Oeffnen  der  an  den  Iiangseiten  der  Wagen 
beflndliohen  Thflren  rerboten.  Es  ist  untersagt,  Gegenstftnde,  doxch 
welche  Personen  oder  Sachen  beschädigt  werden  kOnnen«  wft}irend  der 
Fahrt  aiis  dem  Wagen  zu  werfen. 

§  45.  Bestrafung  vou  U  ebertr et  uugen.  Wer  den  Bestimmungen 
.der  §§  4d  und  44  und  den  nachfolgenden  Bestimmungen  der  Verkefirs- 
ordnung  für  die  Eisenbahnen  Deutschlands  zuwiderbandelt,  welche  also 
lauten:  «Feuergefährliche,  sowie  andere  Gegenstände,  die  auf  irgend 
eine  Weise  Schaden  verursachen  können,  insbesondere  geladene  Ge- 
wehre, Schiesspulver,  leicht  entzündliche  Stoffe  und  dergleichen,  sind 
Von  der  Mitnahme  äusgeschlossen.  Die  Eisenbahnbediensteteu  sind  be- 
rechtigt, sich  von  der  Beschaffenheit  der  mitgenommenen  Gegenstände 
zu  überzeugen.  Jägern  und  im  öffentlichen  Dienste  stehenden  Personen 
ist  die  Hmühnuig  von"  Handmunition  gestattet^»  vdrd  mit  ^eldstmCs 
bis  zu  einhundert  Mark  bestraft,  sofern  nicht  nach  den  aUgemeilien 
Strafbestimmungen  eine  härtere  Strafe  vorwirkt  ist. 

§46.  Aushang  von  Vorschriften.   B  esch wer debach.  Ein 
Abdruck  der  §§  43  bis  46  dieseir  Vorschriften  ist  in.  Jedem.  Warteranm  i 
auszuhängen.  Bei  jedem  Stationsvorstando  'ist  -ein  dem  Pi^blikam  au-  ' 
g&ngliches  Beschwerdebuch  aufzulegen. 

,  VI.  Bahnpolizeibeamte. 

§47.  Bezeichnung  und  Befugnisse  der  Bahupolizeibe- 
amteu.  Zur  Ausübung  der  Bahnpolizei  sind  zunächst  berufen  die- 
jenigen Personen,  welche  mitdenyerrichtiui|feu  betraut  sind  der:  Betriebs- 
direktoren und  Oberingenieure, '  Betfiebsinspektoren  und  Bauinspek- 
toren,  Baumeister  und  Ingenieure,  Bahnkontroleure  nnd  Betriebskon- 
troleure,  Stationsvorsteher,  Stationsaufseher  und  Stationsassistenten, 
Bangirmeister,  Bahnmeister,  Haltestellenaufseher  und  WeichoieteUer, 
Haltepunkt  Wärter  und  Bahnwärter,  Zugführer,  Packmeister,  Schaffner, 
Wagenwärter  und  Bremser,  Stutionsdicner,  Nachtwächter.  Die  Bahn- 
polizeibeamten müssen  bei  Ausübung  ihres  Dienstes  die  vorgeschriebene 
Dienstuniform  oder  das  festgestellte  Dienstabseichen  tragen  oder  mit 
einem  sonstigen  Ausweis  über  ihre  amtliche  Eigenschaft  versehen  sein. 
Die  Bahnpolizeibeamten  sind  befugt,  einen  Jeden  vorläufig  festzunehmen, 
der  auf  der  Uebertretung  der  im  §  45  gedachten  Bestimmungen  betroffen 
oder  unmittelbar  nach  der  Uebertretung  verfolgt  wird  und  sich  über 
'seine  Person  nicht  auszuweisen  vermag.  Derselbe  ist  mit  der  Festnahme 
zu  verschonen,  wenn  er  eine  angemessene  Sicherheit  bestellt.  Die 
Sicherheit  darf  den  Höchstbetrag  der  augedrohten  Strafe  nicht  über- 
steigen. Enthält  die  strafbare  Handlung  ein  Verbrechen  oder  Tergehen, 
so  kann  sicli  der  Schuldige  durch  eine  Sicherheitsbestellung  der  vor- 
läufigen Festnahme  nicht  entziehen.  Der  Festgenommene  ist  unver« 
züglich,  sofern  er  nicht  wieder  in  Freiheit  gesetzt  wird,  dem  Amtsrichter 
oder  der  PolizeioehOrde  desjenigen  Bezirks,  in  welchem  die  Festnahme 
'erfolgt,  vorzuführen.  Erfolgt  die  Ablieferung  des  Festgenommenen 
nicht  durch  Bahnpolizeibeamte,  so  hat  der  die  Ablieferung  anordnende 
Beamte  eine  mit  seinem  Namen  und  seiner  Dienststellung  bezeichnete 
Vestnehmungskarte  mitzugeben,  auf  welcher  der  Grund  der  Festnahme 
anzuflehen  ist. 

§  48.  Dienstanweisung.  Allen  im  §  47  genannten  Bahnpolizei- 
beamten sind  von  der  Eisenbahnverwaltung  über  ihre  Dienstverrich- 
tungen und  ihr  gegenseitiges  Dienstverhältniss  schriftliche  oder  ge- 
druckte Anweisungen  zu  ertheilen. 

§49.  Befähigung.  Alle  zur  Ausübung  der  Bahnpolizei  berufenen 
'Beamten  müssen  mindestens  21  Jahre  alt  und  unbescholtenen  Kufes 
sein,  lesen  und  schreiben  kOnnen  und  die  sonst  zu  ihrem  besonderen 
DieuBte  erforderlichen  Eigenschaften  besitzen.  Diese  müssen  bezüglich 
der  11  letzten  dor  im  §  47  aufgeführten  Beamten  den  vom  Bundesrath 
erlassenen  Bestimmungen  über  die  Befähigung  von  Eisenbahnbetriebs- 


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III 

beamten  entsprechen.  Die  Bahnpolizeibeamten  werden  vereidigt.  Sie 
treten  alsdann  in  Besiehnng  auf  die  ihnen  übertragenen  Dienstver- 
richtungen  dem  Pabliknm  gegenüber  in  die  Hechte  der  öffentlichen 
Polizelbeamten.  Auf  die  Offiziere  und  MannscbafteTi  dor  luilitiiriachen 
Formationen  tfXi  Eisenbahnzwecke  finden  obige  Vuc^uiiriften  über  das 
Alter  und  die  Yereidigung  keine  Anwendung. 

§  50.  Verhalten  der  Bahnpolijseibeamten.  Personal- 
akten. Diejenigen  ßahnpolizeiboamten,  welche  Bich  als  zur  Ausübung 
ihres  Dienstes  ungeeignet  zeigen,  müssen  sofort  von  der  Wahrnehnning 
poliseiliober  Ternchtungen  entfernt  werden.  Die  Bahnverwaltung  i^t 
verbunden,  über  jeden  Bahnpoliteibeamten  Personälaktea  anznlegen  und 
fortzuftthren. 

%  51.  Bezirk  der  AmtsthätigKeit.  Die  Amtsthätigkoit  der  Bahn- 
poUseibeamten  erstreokt  sich,  ohne  fifleksicht  auf  den  ihnen  ange- 
wiesenen Wohnsitz,  anf  die  ganze  Bahn,  die  dnzu  gehörigen  Anlagen 
ixnd  soweit,  als  solches  zur  Handhabung  der  für  den  Eisenbahnbetrieb 
geltenden  Polizei  Verordnungen  erforderlich  ist. 

{  6S.  Gegenseitige  TJnterstfitsung  der  verschiedenen 
P olizeibeamten.  Die  sonstigen  Polizeibeamten  sind  verpflichtet,  die 
Bahnpolizeibeamten  auf  deren  ErsuclK^n  in  der  Handliabiing  der  "Bahn- 
j>oUzei  zu  unterstützen.  Ebenso  sind  die  Bahnpolizeibeamten  verbunden, 
den  Übrigen  Polizeibeamten  bei  der  AusQbung  ihres  Amts  innerhalb 
des  im  vorhergehenden  Paragraphen  bezeichnen  Oebiets  Beistand  zn 
leisten,  soweit  es  die  den  Bahnbeamten  obliegenden  besonderem 
Pflichten  zulassen» 

VII.  Aufsichtsbehörden. 

§  53.  Welche  Behörden  in  jedem  Bnndngstnate  unter  der  ■Rezeichn-nng 
Landes- Aufsichtsbehörde  und  AufsiOhtsbehörden  im  Sinne  dieser  V^r- 
Schriften  zu  verstehen  sind,  *  wird  von  der  Centraibehörde  dea 
Bundesstaates  bestimmt  und  dem  B»-B>Amt  mitgetheilt.  FUr  die  Beichs- 
eisonbahnen  in  EIsass-Lothriuj^on  erfolgt  diese  Festsetzung  Und  Mit- 
theilung  durch  die  zuständige  oberste  Beichsbehörde.  '  ' 

vm:  Uelbergangabeatinuiitmeen. 

4  * 

f  M.  Sofern  auf  einer  Bahn  einselne  in  diesen  VotSehriffcen  vorge- 
sehene Einrichtungen  noch  nicht  bestehen,  können  für  xleren  Ausfahi» 
rang  von  der  betrefiVüden  I/andes-Aufsichtsbehördo  mit  Zustimmung 
dee  B>»^£*>Amt8  angemessene  Fristen  bewilligt  werden.  Befristungen, 
weloteHmita  bewilligt  sind,  werden  liierron  nicht  bertthrt. 

IX.  Schiussbestlmmungeii. 

^  4 

§  65.  Diese  BahDordnnn^?  tritt  mit  dorn  1.  Juli  1897  in  Kraft.  In 
Kücksicht  auf  besondere  V'eriiältniaae  eines  ßabiiiinteruclimens  können 
.von  der  zuständigen  Landes-Aufsichtsbehörde  mit  Zustimmung  des 
Bb'JB.*Amte  Abweichungen  von  einzelnen  der  vorstehenden  Vorseliäiften 
zugelassen  werden.  Die  von  den  Pundesregierungon  oder  Eisenbahn  Ver- 
waltungen erlassenen  Auzführungsbestimmungen  sind  dem  Bh-£.-Amt 
mitzutheilen.  ; 


•       4  k 


Iii.  €irralarerla8s  de»  jfrems.  Miw^t^mm^ 

vom  8.  M&rs  1881. 


Bei  Aufstellung  und  Prüfung  von  Projecten  iüx  Eiseubahaen  upte^- 
geordnet^r  Bedeutung,  für  welche  die  Tifitbeinitziing  voiii  qh^UBfl^en 
5'der  anderen  öfltentUchen  Wegen  iu  Aussicht  geuommen  ist,  sind  bezüg- 
lich der  Beurtheilung  der  allgemeinen  Bedingungen  für  die  Zulässigkeit 
dieser  Mitbenutzung,  sowie  bezüglich  der  Bemessuug  der  im  Fall  der 
Mitbenutzung  für  das  Landfubrwerk  frei  au  baltenden  Wegebreiten  die 
Baobfltelieiid  angegebenen  önindÄätze  zn  beaoliteii,  soweit  nicht  besondere 
Verhältnisse  Abweiohnngen  zweokmttssig  oder  nothwendig  erscheinen 
lassen: 

1)  Die  Mitbenutzung  eines  öfFontlichen  Weges  zur  Anlage  einer 
Eiseubahn  uutergetord neter   Bedeutung  in  der  V\  eise.  dass.  der  B.ahnp 


hieraber  weitere  F^fahr^ugeu  vorliegen,  in  der  Regel  nur  o^nn  zu- 
gela8d«n  werden,  wenn  die  für  die  Bisenbahnzüge  in  Aussicht  genomme^^ 
MaximalfahrgeachwiiuUgkeit  (§  27  der  Balmorduung  für  die  Neben- 
Eisenbahnen  TOm  6.  Juli  1892)  20  km  pro  btuude  nicht  übersteigt. 

Ob  und  in  welchem  Mnasso  eine  Beschrankung  dieser  Maximal- 
goschwindigkeit  bei  dem  Durchfahren  von  Ortschaften  oder  für  einzelne 
sonstige  besonders  frequente.  Wegestveckea  ▼OMtHctoAtMli  ist»  mnss  der 
Bfwftghng  und  Kestsetonmg  ÜQs  jedea  ai&Mlne»  speotaUaii Vul  IlbestaMA 

bleiben.  .   ^        .  ^  -x 

*  o)  Bas  Eisenbahngleis  ist  in  der  Begel  derarlie;  anaaordneiu  dass 
der  für  den  Verkehr  des  BandAihrweKka  wbteibende  WegeÜieil  a«f 
einer  Seite  der  Eisenbahn  liegt  ^      ,  .  ^ 

Bei  der  Bemessung  der  Breite  dieses  Wegctheils  wird  es  nur  m 
Ausnahmefällen  erforderüpl^  seAa,  auf  eiue  solche  Breiig  der  Pahrstrasse 
Bedacht  zu  nehmen,  dass  der  Bisenbahnzug  und  «wei  Landfutarwerke 
gleichzeitig  auf  derselben  Stelle  an  einander  vorbeifahren  können.  Es 
wird  vielmehr  in  der  Kegel  genügen,  wenn  eine  solche  Breite  neben 
dem  Bahngleise  ilisponibel  bleibt,  dass  sowohl  ein  Landfuhrwerk  von 
der  grössten  ▼orirommenden  Ladebseile  f^lnva  neben  einem  Baha« 
•ange  passiren  kann,  als  auch  zwei  Land  fuhrwerke  von  der  grdasten 
vorkommenden  Ladebreite  einander  dann  ausweichen  können,  wenn 
kein  Bal\nzug  dieselbe  Stelle  passirt.  Zur  Erfüllung  dieser  Bedingungen 
wird  es,  sofern  der  Banm  swischen  nnd  neben  den  Schienen  so  beichaffeu 
ist,  dass  derselbe  von  Land  fuhrwerk  befahren  werden  kann,  genOgei^ 
wenn,  von  den  am  meisten  ausladenden  Theilon  der  Locomotiven  und 
Eisenbahnwagen  abgerechnet,  eine  Breite  von  4™  für  den  Verkehr  des 
liaudfnhrwerks  TÖllig  frei  bleibt*).  ^  . 

^  ^  Bei  normalspurigen  Bahnen  würde  hiernach  unter  Zugrundelegung 
der  in  den  Normen  für  Construction  etc.  der  Eisenbahnen  Deutschlands 
festgesetzten  Maximalausladung  von  3,15™  die  Entfernung  der  Gleis» 
mitte  Ton  der  dnrch  die  Banmreihe  oder  in  anderer  Weise  gebildeteil 
Begrensnng  des-  freien  Banms  des  Wegs  oa.  6,6"*  betragjML 

i  i»)  3,0"»  Maximalbreite  der  Lastwagen  4-0,5"^  Spielraum  awisohen 
letzteren  und  dem  Eisenbahnfahrseag  4-  0,5™  Abstand  swisohen  Iiast» 
wagen  nnd  der  Linie  des  Baomsatses. 


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118 

Tst  daffeffen  der  von  dem  Banffleise  in  4nflprnoh  genommene 
BftTim  für  Landfulirwerk  nlclit  benutzblir,  so  wflrdc  die  für  das  Ijana- 
fohrwerk  erforderliche  Wegbreite  zwischen  dem  Pankte,  bis  zu  welchem 
dM  Bad  eiiMS  Landftilirwerlts'sioh  dem  Gleite  nUiern  kann,  und  der 

Begrenzung  des  Wegs  auf  der  der  Bahn'entgegengosetzten  Seite  oa.  $^ 
betragen  müsseu,  wenn  das  Maximalmaass  für  die  Spurweite  der  Land- 
fuhrwerke zu  1,8"^  angenommen  wird.  Das  Maass  für  die  Entfernung 
▼ou  Gleismitte  bis  zur  Bavmveihe  oder  der  sonstigen  Begrensnnff  des 
Wega  hängt  in  diesem  Falle  ausser  von  der  Spurweite  des  Bahngleises 
auch  von  der  Breite  des  Baums  neben  der  Schiene  ab,  welcher  nach  der 

gewählten  Oberbauconstruction  für  die  Landfuhrwerke  nicht  benutz- 
ar  ist. 

Bei  Annahme  der  Normalspur  (1,436™)  würde  dieses  Maass,  je 
nachdem  ein  Oberbau  auf  Langschwellen  oder  ein  solcher  auf  Quer- 
schwellen  angeordnet  wird,  zwischen  7^  und  7,5"^  variiren. 

Bei  Fttlinmg  einer  Bahn  durch  Ortschaften  erscheint  es  sweckmieelg, 
das  Gleise,  wenn  irgend  thunlich,  in  die  Mitte  der  Strasse  zu  legen. 
Sofern,  was  in  der  Kogel  der  Fall  sein  wird,  der  Baum  zwischen  und  • 
neben  den  Schienen  so  beschaffen  ist,  dass  er  für  Landfuhrwerk  benutz-  • 
bar  bleibt,  sind  die  Breiten  in  der  WeiM  au  bemosseOf  dass  aaf  jeder 
Seite  eines  das  Gleise  passirenden  Zuges  eine  Breite  von  4™  zwischen, 
den  am  wnitesten  ausladenden  Theilen  der  Locomotiye  und  Eisenbahn-' 
wagen  und  der  Begrenzung  des  freien  Baums  der  Strasse  erforderlich  ist. 

£8  berechnet  sich  hieraus  unter  der  Annahme,  dass  die  Bahn 
normalspurig  und  dementsprechend  die  zulässige  grössto  Ausladung  der 
Fahrzeuge  resp.  der  Ladung  =:  8,15™  ist,  die  erforderliche  Breite  der 
Strasse  swisohen  den  dieselbe  begrenzenden  Gebftuden,  Z&unen  u.  s.  w. 
anf  ca.  11^"*.  i 

?st  diese  Brsite  nicht  vorhanden,  so  ist  das  Gleise  auf  einer  Seite 
der  Strasse  anzuordnen.   Die  dann  unter  den  vorher  für  die  Spurweite 
dar  Bahn  und  die  Analadung  der  Fahraeuge  gemaohten  Annfthmea. 
erforderliche  Minimalbreite  der  Strasse  von  7,1*^  wird  aber  in  der  Begei 
nur  für  einzelne  kurze  Strecken,  welche  durch  vorspringende  Gebäude, 
Zäune  etc.  besonders  eingeschränkt  sind,  als  zulässig  zu  erachten  sein,  ' 
•    Ob  and  eventuell  inwieweit  neben  dem  nach  den  ▼erstehend  ange^ 
gebenen  Gesichtspunkten  zu  bemessenden  BanmbedUrfnisse  noch  beson- 
derer Raum  zu  Lagerplätzen  für  die  zur  Unterhaitang  der  Strasse 
erforderlichen  Baumaterialien  nothwendig  ist  und  ob   eventuell  für 
4ie8en  Zweck  an  einzelnen  Stellen  der  Strasse  YerbnÄterungen  dexeelhen 
▼braunehmen  sind,  ist  in  jedem  einzelnen  Falle  nacÄi  Lage  der  beson- 
deren Verhältnisse  festsusteUen. 


XXY«  Bfaeinhard*s  KaL  1896,  Oehefteter  TheU  IIL  8 

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IM 


lY.  Auszug  aus  dem  Gesetze  über  Kleinbahnen 
und  Frivatansehlussbahnen. 

Vom  28.  Juli 

NebBt  Aiisflllixxings-Anweisiiiig  rom  22.  ^Liigiist  1892. 


§.  1.  Kleinbahnen  sind  dem  öffentlichen  Verkehre  dienenden  Bahnen 
welche  wegen  ihrer  geringen  Bedeutung  dem  Gesetze  tlber  die  Eiseu- 
bahnimtdrnehiiiungea  rom  8.  Kot.  1888  niebt  unterliegen.  Ob  die  Vor- 
ftuttetoimg  flUeses  Geaeties  Torliegt,  eniacbeidet  das  Staatauinlsteritiin. 

§.  2.  Zur  Herstellung  und  snm  Betriebe  einer  Kleinbahn  bedarf  es 

der  Genehmigung  der  zuständigen  Behörde.  Dasselbe  gilt  für  wesent- 
liche Erweitorniigeii  oder  Aenderungen.  Diese  ist  zu  versagen,  wenn 
die  Erweiterung  die  Unterordnung  unter  daa  O.  v.  3.  Nov.  1838  bedingt. 

§.  8.  Zur  £rtheiluiig  der  Genehmigung  ist  zuständig:  1.  wenn  der 
Betrieb  mit  Maeohlnenkraft  beabsichtigt  wird:  der  Beg.-Präsident,  für 
Berlin  der  Polizei-Präs.,  im  Einvernehmen  mit  der  vom  Minister  der 
öffentl.  Arb.  bezeichneten  Eisenbahn])ehördo;  2.  in  allen  übrigen  Fällen, 
und  zwar:  a)  sofern  Kunststrassen,  welche  nicht  als  städtische  Strassen 
in' der  Verwaltung  tou  StadtkretBen  stehen,  benutzt  oder  von  der  Bahn 
mehrere  Kreise  oder  nicht  preusiache  Landestheile  berührt  werden  sollen, 
der  Heg.-Präs.,  b)  sofern  mehrere  Polizoibczirke  desselben  Landkreises 
berührt  werden:  der  liandratb,  c)  sofern  das  Unternehmen  innerhalb 
eines  Polizeibezirks  rerbleibt:  die  Orta-Polizeibehörde.  Wenn  die  zum 
Betriebe  mit  Maschin.  einzurichtende  Bahn  die  Bezirke  mehrerer  Landes- 
Polizeibehörde  })orülirt,  oder  in  dem  Ealle  der  Nr.  2  a  die  Kreise  nicht 
in  demselben  Regierungsbezirke  liegen,  bezeichnet  der  Ober-Präsident| 
falls  jedooh  die  Iiandes  •  Polizeibezirke  bezw.  Kreise  Terscliiedenen' 
Provinzen  angehören,  oder  Berlin  betheiligt  ist,  der  Minister  der 'Öffent- 
lichen Arbeiten  im  Einvernehmen  mit  dem  ^Ministerium  des  Innern  die 
zuständige  Behörde.  Die  Zuständigkeit  zur  Genehmigung  von  weaent*' 
liehen  Aenderungen  des  Unternehmens  regelt  sich  so,  als  ob  das  Unter-' 
nehmen  neu  su  genehmigen  wäre.  Jedoch  bleibt  zur  Genehmigung  Ton 
Aenderungen  des  Betriebes  der  in  Nr.  1  erwähnten  Unternehmungen 
diejenige  Behörde  zuständig,  welche  die  Genehmigung  zum  Bau  und 
Betriebe  ertheilt  hat. 

§.  4.  Die  Yorgängige  polizeiliche  Prüfung  beschränkt  sich  auf: 
1.  betriebssichere  Beschaffenheit  der  Bahn  und  Betriebsmittel,  8.  Schutz 

gegen  schädliche  Einwirkungen  der  Anlage  und  des  Betriebes,  3  tech- 
nische Befähigung  und  Zuverlässigkeit  der  in  dem  äusseren  Betriebs- 
dienste anzustellenden  Bediensteten,  4.  Wahrung  der  Interessen  des  *  i 
Öffentlichen  Verkehrs. 

I 

§.  6.  Dem  Antrage  auf  Ertheilung  der  Genehmigung  aind  die  zur 

Beurtheilung  des  Unternehmens  in  technischer  und  finanzieller  Hinsicht  I 
erforderlichen  Unterlagen,  insbesondere  ein  Bauplan,  beizufügen. 

|.  G.  Soweit  ein  öffentlicher  AVeg  benutzt  werden  soll,  hat  der 
Unternehmer  dir»  Zustimmung  der  zur  Unterhaltung  dos  Weges  Ver- 
pflichteten beizubringen.  Der  Unternehmer  i.~t  zur  Unterhaltung  des 
benutzten  Wegetheiles  verpflichtet  und  hat  hierfür  Sicherheit  zu  bestellen. 
Die  Uuterhaltungspflichtij^cn  kr^mion  für  die  l^cuutzung  des  Weges  ein 
angemessenes  Entgelt  beanspruchen,  iuK'loichen  sich  den  Erwerb  der 
Bahn  nach  einer  bcbtimmtou  Erist  gegen  Schadloshaltung  des  Unter- 
nehmers vorbehalten. 

§  7.  Die  Zustimmung  der  Unterhaltungspflichtigen  kann-^rsinst 

werden:  soweit  eine  Provinz  betheiligt  ist,  durch  den  Provinziafrath, 
wogegen  die  Beschwerde  an  den  Minister  d.  öffentl.  Arb.  zulässig  ist; 
soweit  eine  btadtgemeiude  oder  ein  Kreis  betheiligt  ist^  oder  es  sich  um 


I.  Kleinbalinen. 


11& 


mebsex»  Sjreise  handelt,   durch  den  BezirksanssohusB,  im  Uebrigen 

durch  den  Kreisausschuss.  Durch  den  Ergänzniifrsbescbluss  wird  unter 
Ausschluss  des  RccTitswegos  zufj^loicli  über  die  uach  §.  Ü  an  den  Unter- 
nehmer gestellten  Ansprüche  entschieden. 

§.  8.  Vor  der  Genehmigung  ist  die  Wege-Polizeibehörde  und,  wenn- 
die  Eisenbahnanlage  sich  einer  Festung  nähert,  die  Pestungsbehörde  zu 
hOren.  In  diesem  Falle  darf  die  Ghenehmiguug  nur  im  Einverständnisa 
mit  der  Festungsbehörde  ertheilt  werden.  Wenn  die  Bahn  sich  einer 
Reichstelegraphenanlage  nähert,  so  ist  die  zuständige  Tolographen- 
behörde  zu  hören.  Soll  eine  dem  Gesetze  vom  '6.  Nov.  183b  unterworfene 
Sisenbahn  gekreuzt  werden,  so  darf  die  Genehmigung  nur  im  Sinver- 
stftndniBS  der  £iBenbahnhebörde  ertheilt  werden. 

§.  0.   In  der  Genehmigung  sind  die  Verpflichtungen  zn  bestimmen, 
welchen  der  Unternehmer  im  Interesse  der  LandesTertheidigang  und  der. 
Beichspostrerwaltung  n.  §.  42  zu  {genügen  hat. 

§.  10.  Bei  Bahnen,  auf  welchen  die  Beförderung  von  Gütern  statt*' 
ßnden  soll,  kann  vorbehalten  werden,  den  Unternehmer  jederzeit  zur 
Gestattnng  von  privaten  Ansohlussgl^sen  ansuhalten.  Art  und  Ort  der 
Einführung  unterliefet  der  Gonehmigung  der  cisenbahntechnischeu  Auf- 
sichtsbehörde. Die  Behörde  (§.  3)  hat  mangeis  gütlicher  Vereinbarung 
der  Interessenten  auch  die  Verhältnisse  des  Bahuunternchmens  und  des 
deik  AnBOhlnse  Beantragenden  ssii  einander  Vorbehaltlich  des  BecUtb* 
wegea  featzusetseu. 

§.  11.  Bei  der  Genelimigunf?  ist  die  Art  der  Sicheratellung  für  die 
Unterhaltung  und  Wiederherstellung  öffentlicher  Wege  vorzuschreiben. 
Für  die  Eröffnung  des  Betriebes  kann  eine  Frist  festgesetzt  un.l  Geld- 
strafen für  den  Fall  der  Nichteinhaltung  sowie  Sicherheitsstellnng 

hierfür  gefordert  weiden.  Auch  können  Geldstrafen  und  Sicherheits- 
stellung zur  Aufreclitt>rhaltTuig  des  ordnungsmässigen  Betriebes  während 
der  Dauer  der  Genelimigun!^  vorgesehen  werden. 

§.  12.  Der  nach  diesem  Gesetze  erforderlichen  iäiclier Stellung  bedarf 
es  nicht,  wenn  das  Beich,  der  Staat  oder  ein  KommmialTerband  Unter- 
nehmer ist 

§.  13.  Die  Genehmigung  hann  dauernd  oder  anf  Zeit  ertheilt  werden. 

Sie  erfolgt  unter  dem  Vorbehalte  der  Bechte  Dritter,  der  Ergänzung 
und  Abänderung  durch  Feststellung  des  Bauplanes        17  und  lö). 

§.  14.  Bei  der  Genehmigung  (§.  2)  sind  durch  die  zuständige  Behörde 
der  Fahrplan  und  die  Beförderungsproise  lestzustellen  j  zugleich  sind 
die  Zeiträume  zu  bezeichnen,  nach  deren  Ablauf  diese  Feststellnngen 
wiederholt  werden  müssen.  Von  der  Feststellung  über  den  Fahrplan 
kann  für  einen  bei  der  Genehmigung  festzusetzenden  Zeiträum*  .abge- 
sehen werden.  Dieser  Zeitraum  kann  verlängert  werden.  Die  Fest- 
stellung der  Beförderungsproise  steht  innerhalb  eines  beider  Genehmigung 
festzusetzenden  Zeitraumes  von  mindestens  6  Jahren  nach  der  ErÖflnuug 
des  Betriebes  dem  Unternehmer  frei. 

§.  15.  Der  Aushändigung  der  Gcnchmigungsurkunde  müssen  die 
nach  §.  11  geforderten  Sicherstellungeu  vorausgehen. 

§.  IG.  Die  Genehmigung,  welche  für  eine  Aktiengesellschaft,  eine 
Kommanditgesellschaft  auf  Aktien  oder  eine  Gesellschaft  mit  beschräuter 
Haftung  behufs  Eintragung  in  das  Handelsregister  (Artikel  210  Absatz 
2  Kr.  4,  Artikel  176  Absatz  2  Nr.  4  des  Deutschen  Handelsgesetzbuchs, 
§.  8  Kr.  4  des  Beichsgesetzes  vom  20.  April  1B92  —  Beichs-Gesetzbl. 
Ö.  477  — )  ausgehändigt  worden  ist,  tritt  erst  in  Wirksamkeit,  wenn  der 
KaehweiSB  der  Eintragung  in  dae  Handelsregister  ge fuhrt  ist. 

%.  17.  Mit  dem  Bau  vf»n  Bahnen  Tür  den  Betrieb  mit  Maschinenkraft 
darf  erst'begonnen  werden,  nachdem  der  Bauplan  durch  die  genehmigende 

Behrirde  in  folgender  Woisc  festgestellt  ist:  1.  Di  r  Planfeststellung 
werden  flio  bei  der  GejicliTintTTm«^  vorläufig  ^etroltonon  Festsetzungen 
zu  Grunde  gelegt.  2.  Plan  nebst  Beilagen  sind  in  dem  betreffenden 
G-emeindebesirke  während  Tierzehn  Tagen  offenzulegen.  Zeit  und  Ort 
der  OflFenlegung  iat  ortsüblich  bekannt  zu  machen.  Wülirond  dieser 
Zeit  kann  jedor  Betbeiligte  im  TTmfange  seines  Interesses  Einwendungen 
gegen  den  i?Ian  erheben.  Aucli  der  Vorstand  des  Gemeiudebczirkes 
kann  Binwendungen  gegen  die  Jtiohtung  des  Unternehmens  oder  gegen 

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Anlagen  nach  $  18  erheben.  Diejenige  Stelle,  bei  welcher  solche  Ifiin« ' 
Sendungen  achrifllieh  oder  mündlich  ▼öTznbringen  sind,  ist  zu  heseichnen« 
S.  Kach  Ablanf  der  Frist  (Nr.  2)  sind  die  erhobenen  EinWendlingen  in 
oifiem  iittthipronfalls  an  Ort  und  Stelle  durch  einen  BeauftraQ:ton  r\l>za- 
haltendeu  Tormine,  zu  dem  der  Unternehmer  und  die  Betüeiligten 
(Nr.  2)  vorgeladen  werden  müssen  and  SachTerständige  zngezogen 
werden  können,  au  erörtern.  4.  Naeh  Beendigung  der  Verhandlungen 
i'ihf'r  (Ho  erhobenen  Einwendungen  erfolgt  die  Feststellung  des  Plaues 
sowie  der  Anlagen,  zu  deren  Errichtung  uud  Unterhaltung  der  Unter- 
nehmer verpfliohtet  ist  (f.  18).  Der  Pestatellvng  bedarf  es  nicht,  wenn 
eine  Planfestsetaung  snm  Zwecke  der  Enteignung-  stattfindet. 

§.  18.   Bern  Unternehmer  ist  bei  der  PlanfeststeÜnng  '(9*  17)  die 

Herstellung  rind  Unterhaltung  derjenigen  Anlagen  anfsuerlcpcn,  welche 
d?V  den  Jiaupian  lostsetÄcnde  Behörde  zur  Sicherung  der  bouaclibarten 
(irundätiickc  gegen  Ivachtheile  oder  im  öü'eutlichen  Intereääe  iur  erior- 
dexllch  erachtet. 

$.  19.  Zur  SrAiTnting  des  Betriebes  bedarf  es  der  Srlaübnisa  der 
aur  Ertheilnng  der  Genehmigung  austftndigen  BehOrde. 

f.  20.  Die  Bctriebsmaschinen  sind  vor  ihrer  Binstellnng  in  den 

Betrieb  und  nach  Vornahme  erheblicher  Aenderungcn,  aiissr-rdem.  aber 
zeitweilig  der  Prüfung  durch  die  sustäudige  Behörde  (§.  22)  zu 
unterworfen. 

I  21.  Fahrplan  und  Preise  sowie  die  Aenderungsn  derselben  siud 
vor  ihrer  Einftthrnng  öffentlich  bekannt  an  machen.  Erm&sstgnngea 
der  Beförderungspreise,  welche  nicht  Jedermann  au  Gute  kommen,  sind 

unzulässig. 

§.  22.  Rücksichtlich  der  l^rfüllung  der  Vorschriften  dieses  Gesetzes 
ist  jede  Kleinbahn  der  Aufsicht  der  für  ihre  Genehmigung  jeweilig 
zuständigen  Behörde  unterworfen. 

§.  2a.  Die  (jenehmiguug  kauu  durch  die  Aufsichtsbehörde  für 
erloschen  erklärt  werden,  wenn  die  Ausführung  der  Bahn  oder  die 
K  r ö  ffn  u  Ii  g  des  Betrie.bea  nicht  innerhalb  der  bestimmten  oder  Terlängerten 

Frist  erfolgt. 

§.  24.  Die  Gcjiolnnigung  kann  zurückcrenommen  werden,  wenn  der 
Bau  oder  Betrieb  ohne  genügenden  Grund  unterbrochen  oder  wiederliolt 
gegen  die  dem  Unternehmer  obliegenden  Yerpflichtnngen  in  wesentlicher 
Beziehung  yerstossen  wird. 

§.  25.  Ueber  die  Zurücknahme  entscheidet  das  Oberverwaltunga- 

gericht. 

^.  2»;.  Bei  Erlöschen  der  Genehmigung  wird  die  bestellte  Sicherheity 
Büwüit  sie  nicht  in  Anspruch  zu  nehmen  ist,  herausgegeben. 

§.  27.  Ob  und  inwieweit  bei  l'^rlöschcn  (§.  23)  oder  Zurücknahme 
(§.  24)  die  bestimmten  Geldstrafen  verfallen,  entscheidet  unter  Aus- 
schluss des  Bechtsweges  der  Minister  d.  öffentl.  Arb. 

§.  28.  Unternehmer  von  Kleinbahnen  sind  verpflichtet ,  sich  den 

AnschlusB  anderer  Bahnen  gefallen  zu  lassen,  sofern  die  Behörde  den 
AuBciiluss  für  zulässig  erachtet.  Dieselbe  Behörde  regelt  in  Eruaugelung 
einer  giuiichen  Yereinbarung  die  Torhftltnisse  heider  Üntemebmer  an 
(  inander  und  setzt  vorbehaltlich  des  lleehtsweges  die  dem  erstgedachten 
Bahnnnternebmer  zu  leistende  Vergütung  fest. 

§.  20.  Unternehmer  von  Kleinbahnen  können  die  Oestattung  des 
Ansclihisses  ilircr  Bahnen  an  Eisenbahnen  verlangen,  welche  dem 
Gebetzü  vom  3.  Nov.  1838  unterliegen,  sofern  der  Minister  der  öffentL 
Arb.  mit  Bücksicht  auf  die  Konstruktiou  und  Betrieb  der  letzteren  den 
Ansehluss  für  znlüssig  erachtet,  l'ol  ^r  die  Verhältnisse  beider  Unter- 
nehmer zu  einandt  r  entscheidet,  unter  Vorbehalt  des  Bechtsweges,  der 
Minister  der  ültcntl.  Arbeiten. 

§.  :';0.  Haben  Kleinbahnen  nach  hJntscheidung  des  Staatsministeriums 
eine  solche  Bedeutung  für  den  öffentlichen  Verkehr  gewonnen,  dasli  sie 

als  Theil  des  all<;emeincn  Eisenbahnnetzes  zu  behandeln  sind,  so  kanik 
der  Staat  deji  rigenthümlichen  Erwerb  solcher  Bahnen  gegen  Ent- 
schädigung dea  vollen  Werths  nach  einer  mit  einjähriger  Frist  voran- 
gegangenen  Ankündigung  beanspruchen* 


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8*  31.  Der  Erwerb  (|.  SO)  erfolgt  unter  Binngemässer  Anweudung 
der  Bestimmungeo  des  %  42  Nr.  4a  b  d  des  Gesetzes  yom  3.  Not.  183^ 
mit  der  Massgabe,  dass  der  Berecbntiiig  des  25fachen  Betrages  nach  4S 
Nr.  4  a  des  Torerwähuten  Gesetzes  das  steuerpflichtige  Einkommen  nach 
den  Bestimmungen  des  Einkommensteuergesetzes  vom  24.  Juni  1891 
(Gesetz-Samml.  S.  176)  zu  Grunde  zu  legen  ist,  jedoch  hei  den  Aktien- 
geseUschaften  und  Kommanditgesellschaften  auf  Aktien  der  Abzog  von 
3V2  Prozent  des  eingezahlten  Aktienkapitals  (§.  16  Einkomroensteuer- 
gesotz)  fortfällt.  War  das  zu  erwerbende  Unternehmen  noch  nicht 
5  Jahre  im  Betriebe,  so  ist  für  die  Entschädigung  der  bisher  erzielte 
Beingewinn  massgebend. 

§.  82.  Der  Unternehmer  kann  verpflichtet  werden,  Über  jede  Bahn, 
für  welche  ihm  eine  besondere  Genehmigung  ertheilt  worden  ist,  der- 
gestalt Kechnnng  zu  führen,  dass  der  Beinertrag  derselben,  daraus  mit 
Sicherheit  entnommen  werden  kann.  Die  Vernachlässigung  dieser 
Verpflichtung  begründet  für  den  Staat  das  Becht,  die  Berechnung  der 
Bntsohftdignng  nadh  dem  Bachwerthe  (S|.  88  bis  85)  an  yerlangen. 

§.  88.  Der  Unternehmer  kann  Entschftdigung  nach  dem  Sachwerthe 

verlangen,  wenn  das  Unternehmen  noch  nicht  länger  als  15  Jahre 
im  Eetriebe  ist.  Erfolgt  di©  Erwerbung  in  den  ersten  5  Jahren 
des  Betriebes,  so  werden  dem  Sachwerth  20  Prozent,  erfolgt  sie  in  den 
nachfolgenden  lO  Jahren,  so  werden  demsdben  10  Proaent  snge* 
schlagen. 

|.  84.  Im  Falle  der  Bntschädigong  nach  dem  Sachwerthe  bilden 

den  Gogenataud  dps  Erwerbes  alle  dem  Unternehmen  gewidmeten  Sachen 
und  Bechte  des  Unternehmers«  die  Forderungen  und  Schulden  jedoch 
nur  insoweit,  als  dieselben  nach  beiderseitigem  Einverständnisse  auf 
den  Staat  übergehen  sollen.  In  die  mit  den  Beamten  und  Arbeitern 
bestehenden  Verträge  tritt  der  Staat  ein,  cbnnso  in  die  Verträge  zur 
Beschaffung  von  Material*  Für  alle  Bestaudtheiie  ist  der  volle  Werth 
an  vergüten. 

fi.  35.  Die  Abschätzung  und  die  Festsetzung  der  Eutschädigung  (§.  34) 
[Bxfolgt  nach  einem  von  dem  Unternehmer  au&astellenden  Inventar. 

§.  86.   Die  Festsetsnng  der  Entschftdignng  (§|.  81  und  88.  bis  86) 

erfolgt,  vorbobaltlich  des  beiden  Theileu  zustehenden,  innerhalb  sechs 
Monaten  nach  Znetellung  des  FestsetzungsboschluBses  zu  beschreitenden 
Bechtswoges,  durch  den  Bezirksausschuisss  unter  sinngemässer  Anwen* 
dnng  dev  ||.  24  bis  91^  des  Enteignnngsgesetses  Tom  11.  Jnni  1871.  Der 
Bezuksanssohass  ist  auch  für  das  YollziehungsTerfahren  anständig. 

§.  37.  Auf  dio  Krmittehirg  der  EntBchädigungen  finden  die  §§.  24 
bis  28,  auf  die  Voliziehnng  der  Enteignung  dio  §§.  ?/2  big  37,  auf  das 
Verfahren  vor  dem  Bezirksausschüsse  und  auf  die  Wirkungen  der  Ent- 
eignung die  §g.  30  bis  46  des  Enteignnngsgesetses  vom  11.  Juni  1874 
tinngemftsse  Anwendung. 

§.  33.  Erwerbshorrchtipton  H)  gegenüber  greift  das  Erwerbungs- 
recht des  Staates  gleichfalls  Platz.  limen  ist  der  volle  Werth  des 
Erwerbsreclitos  zu  erstatten. 

§.  SU.  Zur  Anlegung  von  Bahnen  in  JBeriin  und  Potsdam  bedarf  es 
Königlicher  Genehmigung. 

f.  40.  Die  Kleinbahnen  werden  der  Oewerbestener  auf  Grund  des 

Gewerbesteuergesetzes  vom  2L  Juni  1891  (G.-Samrel.  S.  205)  unterworfen. 
Bezüglich  der  Konnnnnul-Bfstenprniig  sind  K  h  iiiliiihnen  als  Privat- 
eisenbaliuunternehmungeii  im  biuuo  des  4  dos  (ieaetzuä  vum  27.  Juli 
1885y  (G.-Samml.  S.  887),  nicht  an  erachten. 

§.  41.  Dio  auf  Grund  dos  Allerh.  Eriuöses  vom  lü.  bopt.  1867  (Cieb.- 
Samml.  S.  li^S8),  des  Gesetses  vom  7.  März  1888  (G.-8amml.  S.  223),  des 
Gesetzes  vom  ll.  März  1872  (G.-Samml.  S.  257)  und  dor  2  und  3  des 
Gesetzes  vom  H.  .Juli  1875  (('.-Samml.  S.  497)  deu  dort  ;j;ciia n uten  i'rovinzial- 
uud  iCummuualverbuudeu  uberwiebeneu  ivupitaiieu  und  Summen  können 
auch  BUT  Förderung  yon  Kleinbahnen  verwendet  werden. 

§.  42.  Die  Kleinbahnen  unterliegen  nachfolgenden  Verpflichtungen 
gegenflber  der  Postverwaltung:  1.  Die  Untemeiimer  haben  mit  jeder 
regelmässigen  Fahrt  einen  Postunt(  r^paintm  mit  einem  Briefsack  und, 
soweit  dei  Plates  reicht|  auch  andere  Uuterbeamte  im  Dienst  gegen. 


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Zalilniig  der  AbonnomenlBgebtthr  oder,  falls  solche  nicht  besteht,  der 
Hütte  dos  tarifmHsBigen  Personengeldes  zu  befördern.  2.  Die  Unter- 
nehmer  solcher  Bahnen ,  welche  sich  nicht  ausschliesslich  mit  der 
PersononhöfOrderting  bofassen,  sind  rorp fliehtet,  mit  jeder  IPahrt: 
a)  Postaendnngou  jeder  Art  durch  das  Zugpersonal  zu  befördern,  und 
zwar  Tirionjcutol,  Brief-  und  Zeitungepackete  für  50  Pf.  für  jede  Fahrt, 
die  anderen  Scncluugen  gegen  Zahlung  des  Btückguttarifsatzes  der 
betreffen  den  Bahn  oder,  sofern  dieser  Betrag  höher  ist|  fttr  2  Pf.  fttr  je 
60  kg  und  1  km;  b)  iu  Zügen  mit  mehr  als  1  Wagen,  eine  Abtheilnng 
eines  Wap:nn8  für  die  Postt^endnngen ,  das  Begleitpersoaal  tnid  die 
ort'ordorlichen  Postdieutgerathe,  gegen  Zahlung  der  in  den  Artikeln  3 
und  6  des  BelofaBgesetBeB  Tom  20  Dezember  1876  (Reiehe-OeeetzbL  8;  8t8) 
und  den  dazu  gehörigen  Vollzugsbestimnuingon  festgesetxi6n  Vergütung, 
sowie  gegen  Eutrichtunj?  des  halben  Stückj:futtarif8at2es  einznränmen. 
8.  l>ie  i> OS t Verwaltung  ist  berechtigt,  auf  ihre  lv.OBten  an  den  Bahuwagen 
einen  BriefkaBten  anbringen  und  dessen  Leerung  bewirken  an  lassen. 


II.  Privatanaolilussbahueii. 

§.  4S.  Bahnen,  welohe  dem  öffentlichen  Verkehre  nicht  dienen,  aber 
mit  Eisenbahnen  oder  mit  Kleinhahnen  derart  in  Gleisverbindung 
stehen,  dasa  oin  Uebergangder  Betriebsmittel  stattfinden  kann,  bedtlrfen, 
wenn  sie  für  den  Betrieb  mit  Maschinen  eingerichtet  werden  sollen,  zur 
baulichen  HerBtellnng  und  cum  Betriebe  polizeilicher  Oenehmigung. 

44.  Zur  Ertheiluug  der  Qenehmigung  ist  der  Beg.-Präs.,  für  Berlin 
der  Polizei-Präsident,  im  Einvernehmen  mit  der  von  dem  Minister  der 
öfifentl.  Arb.  bezeichneten  Eisenbahnbehörde  zuständig.  Berührt  die 
Bahn  mehrere  Laudespolizeibezirke,  so  bestimmt,  wenn  sie  derselben 
Provinz  angehören,  der  Oberpräsident,  falls  sie  yerschiedenen  Prorinzen 
angehören  oder  Berlin  dabei  betheiligt  ist,  der  Minister  d.  öffentl.  Arb. 
im  Einvernehmen  mit  dem  Minister  des  Innern  die  zuständige  Landes» 
Polizeibehörde. 

§,  45.  Die  polizeiliche  Prüfung  beecliränkt  sich  1)  auf  betriebssichere 
Beschaffenheit  der  Bahn  und  der  Betriebsmittel,  2)  auf  die  technische 

Bpf.lhigimg  der  in  dem  äusseren  Betriebsdienste  anzustellenden  Be- 
diensteten, 'M  n TT  f  den  Schutz  gegen  schädliche  Einwirkungen  der  Anlage 

und  des  Betriebes. 

§  4C.  Zur  Benutzung  öffentlicher  Wege  bedarf  es  der  Zustimmung 
der  Unterhaun ngspflichtigen  und  der  Genehmigung  der  Wegepolizei- 
behOrde. 

§.  -i7.   T)ic  Bestimmungen  der  §§.  S,  17  bis  20  und  28  8at8  1  finden 

auf  dieäe  Babnen  gleichmässige  Anwendung. 

§.  48.  Polizeiliche  Bestimmungen  über  den  Betrieb  auf  solchen 
Bahnen  können  nur  im  Eiuverständniss  mit  der  Eisenbahnbehördo  (§.  44) 
erlassen  werden. 

§.  49.  Die  Genehmigung  kann    zurück  genommen  werden,  wann 

wiederlioU  i-je^'cn  die  Bedingtin^'on  derselben  iu  wesentlicher  Beziehung 
vorstossei)  wird.  Uober  die  Zurücknahme  der  Genehmigung  entscheidet 
auf  Klage  der  Behörde  (§.  44)  das  Oberverwaltungsgericht. 

§.  60.  Die  eiseniiahiitechnische  Aufsicht  und  Ueberwachung  der 
Privatauschlussbahnen  erfolgt  durch  diejenige  Behörde,  welcher  diese 
AnfK  ibon  bezüglich  der  dem  öffentlichen  Verkehre  dienenden  Baluiy  an 

welcJie  sie  anschliessen,  obliof^en. 

§.  51.  Die  Rnstiminnni^en  der  §§.  43  bis  49  finden  auf  diejenigen 
Bahnen,  welclio  Zubehör  eines  Bergwerks  im  Sinne  des  Allgemeinen 
Berggesetzes  vom  24.  Juni  1865  (G.*Samml.  S.  705)  bilden,  keine  An- 
wendung. Durch  die  l{e8timmungin  §.  50  wird  das  auf  dem  Allgemeinen 
Berggesetze  vom  24.  Juni  l«fi5  (G^-Samml.  S.  TOn)  bernbonde  AufsichtS- 
reoht  der  Bergbehörden  gegenüber  diesen  Bahnen  nicht  berülirt. 


III.  GemeiüBame  und  Uebergangsbestimmungett. 

§.  52.  Gog.  n  dio  I^cschlügse  der  Laudes-Poliszeibohörden  und  der 
eisenbahnteohuischen  Aufsichtsbehörden  findet  Beschwerde  nv  don 


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Minister  der  ö£fentl.  Arb.  statt.  Im  Uebrjgen  greifen  die  nach  den 
Bestimmnngen  der  §§.  127  bis  ISO  des  Gesetzes'  über  die  allgemeine 
Landeaverwaltung  yom  80.  Juli  1888  (Qe8etB.-8aminl.  8.  196)  afiüftafltgeii 
Bechtflmittel  Platz. 

§.  53.  Für  bereits  genehmigte  Kleinbahnen  nnd  Privatanechluss- 
bahnen  ist  diejenige  Behörde  zuständig,  welcher  die  Genehmigung  nach 
diesem  Gesetze  obgelegen  hätte.  Auf  diese  Bahnen  finden  die  §§.  2,  20 
bis  S2,  24,  25,  40,  42  und  62,  beziehungsweise  48  bie  60  des  gegenvilrtigen 
Gesetzes,  sowie  die  Bedingungen  und  Yorbdbaltei  welclie  bei  ihrev 
Genehmigung  yozgesehen  sind,  Anwendung* 


AusftthAungs-Anweisung  vom  22.  August  1892. 

Zu  §.  1.  Sofern  der  Antrag  auf  Genehmigung  oder  Veränderung 
einer  Kleinbahn  aus  dem  Gruude  abgelehnt  wird,  well  die  Bahn  dem 
Gesetz  vom  3.  Nov.  1838  zu  unterstellen  sein  würde,  ist  in  der  Verfügung 
der  Grund  hierfür  anzugeben  und  zugleich  zu  bemerken,  dass  ein 
etwaiger  Antrag  auf  ^Entscheidung  des  Staats-Miuisteriums  bei  dem 
verfügenden  Begierungs-Präsidenten  binnen  einer  angemessen  festzu^ 
setzenden  Prist  einzureichen  sei. 

Zu  §.  2.  Die  Genehmigung  für  das  üntemehmen.  ist  dem  Antrag* 
steller  fttr  seine  Person  zu  ertheilen. 

Zu  §.  8.  Als  Kunststrassen  sind  anzusehen:  a)  für  den  Geltungs- 
bereich des  Gesetzes  vom  20.  Juni  1887  (Ges.-Samml.  S.  301)  die  im  §.  12 
daselbst  bezeichneten  ICunststrassen;  b)  für  die  Provinz  Hannover:  die 
Chausseen  und  Landstrassen;  c)  für  Schleswig-Holstein  mit  Ausnahme 
des  Kreises  Herzogthum  Lauenburg:  die  in  der  Unterhaltung  der  Provinz 
befindlichen  Hriin)t-  und  Neben-Landstrassen  und  die  in  der  Unter- 
haltung der  Kreise  befindlichen  ausgebauten  Neben-Landstrassenj  d)  für 
die  Provinz  Hessen-Nassau :  die  vormaligen  Staatsstrassen,  die  Provinzial-, 
Distrikts-  und  chaussirtcn  Verbindungsstrassen  sowie  die  Landwege; 
e)  für  die  Hoheuzollernschen  Lande:  die  Landstrassen;  f)  fttrdenKreid 
Herzogthum  Lauenburg:  die  Landstrassen. 

ZvL  §.  4.  Die  Nummern  1 — 4  bezeichnen  diejenigen  Punkte,  auf 
welche  sich  die  polizeiliche  Prüfung  überhaupt  nur  erstrecken  darf;  es 
Ist  aber  nicht  nothwendig,  dass  alle  dort  aufgeführten  Punkte  zum 
Gegenstände  polizeilicher  Festsetzung  gemaclit  werden.  TJeber  das,  was 
nach  dem  piiichtmässigen  Ermessen  der  Behörde  zur  Sicherung  der 
Öffentlichen  Interessen  uotli wendig  ist,  darf  in  keinem  Falle  hinaus- 
gegangen werden.  Sofern  die  von  dem  Unternehmer  beigebrachten  Unter- 
Ingen seines  Gesuches  die  erforderliche  PrüfTiup  im  einzelnen  noch  nicht 
gestatten,  kann  dieselbe  bis  zur  Ausfühiuug  dos  iiaues  und  Betriebes  vor- 
behalten werden.  Es  wird  als  im  äusseren  Betriebsdienst  stehend  nur 
das  Personal  zu  verstehen  sein,  welches  mit  der  Beförderung  oder  Bahn* 
Unterhaltung  unmittelbar  zu  thun  hat  (Lukomotivführer,  Heizer,  Zxi^- 
führer,  Schafihen  Kutscher,  Bahnmeister,  das  mit  der  Abfertigung  der 
Züge  betraute  Personal  u.  s.  w.).  Bedingungen  und  Vorbehalte,  an 
welche  die  Genehmigung  geknüpft  wird,  sind  stets  in  die  Genehmigungs- 
urkunde selbst  aufzunehmen. 

Zu  §  5.  Die  in  technischer  Hinsicht  beizufügenden  Unterlagen 
haben  lediglich  den  Zweck,  die  nach  §.  4  Nr.  1  orforderlicho  rrüfung 
zu  ermöglichen.  In  der  liegel  werden  nicht  entbehrt  werden  können: 
1.  f ftr  Bahnen  mit  Damfilkraft-Betrieb :  a)  ein  Lageplan  und  ein  Höhen- 
plan; b)  Zeichnungen  der  Brücken  und  Drehscheiben;  c)  Zeichnungen 
des  Ober-Baues,  der  "Weichen  uud  des  Xormalquerprofils;  d)  Umgrenzung 
des  lichten  Baumes,  sowie  der  grössteu  zulässigen  Breiten-  und  Höhen- 
inasse  der  Betriebsmittel;  e)  Zeichnungen  der  Betriebsmittel,  insbe- 
sondere auch  der  Bremsvorrichtungen  nebst  den  zur  Erläuterung  crfor- 
'derlichen  Beschreibungen.  2.  für  andere  Bahnen :  a)  ein  Lageplau, 
Zeichnungen  der  Schienen  und  Weichen  und  die  vurstehond  unter  d 
und  e  aufgeführten  Vorlagen.  Ob  einzelne  Zeichnungen  durch 
Beschreibungen  ersetzt  werden  können,  bleibt  dem  Ermessen  der 
genehmigenden  Behörde  überlassen.  In  finanzieller  Beziebuug  gilt  es 
zu  prüfen,  ob  der  Unternehmer  die  Mittel  zur  Herstellung  der  Bahn 


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besitit  oder'betehaffen  wbt^b,  imä  oft  diesrtSen  -snr  VofienduDg  imd 
AüBrMmig  der  Balm  *genü gen.  Das  letztere  kann  nur  auf  Grund  eines 
KostenanschUges  geprüft  werden,   welcher  daher  in  der  Begel  an 

erfordern  ist. 

Zu  §.  7.  Die  Prüfung  bat  sich  darauf  zu  erstrecken,  ob  Anlass  Tor- 
liegt,  zwangsweise  in  das  Yerfttgungsrecbt  des  Unterhaltungspflichtigen 
einangrelfen. 

Zu  §.  8.  Die  Unterlagen  (§.  6)  sind,  wenn  Bahnen  in  Festungen  an- 
gelegt werden  bezw.  sich  den  Festungen  bis  auf  etwa  16  km  n&hem 
soUoD,  vor  Ertheilung  der  Genehmigung  der  Festungsbehörde  vorzulegen. 
Zur  Genehmigung  bedarf  es  des  Einverständnisses  dieser  Behörde. 

Zu  §.  9.  Bei  allen  für  den  Maschinenbetrieb  eingerichteten  Bahnen 
sind  im  Interesse  der  Landesvertheidigung  folgende  Bestimmungen  zu 
heaehten:  I.  Gleise,  a.  Es  sind  ausser  der  Normals^ur  nur  Spurweiten 
von  0,600,  0,750  und  1,000  m  zuzulassen,  b.  Sofern  Querschwellenoberbau 
angewendet  wird,  soll  das  Miudestgewlcht  der  Schienen  9,5  kg  auf  das 
Meter  betragen,  c.  Bei  einer  Spurweite  von  0,600  m  soll  der  kleinste 
KrUmmungsIialbmesser  80  m  betragen,  d.  Die  liebte  Weite  der  ßpur* 
rinnen  bei  Weichen,  Kreuzungen,  Ueberwegen  u.  s.  w.  soll  nicht  unter 
0,035  m  betragen.  Die  Bestimmungen  unter  o  und  d  gelten  nicht  für 
Strassenbahnen.  II.  Bollendes  Material,  a.  Für  Bahnen  mit  einer 
Spurweite  von  0,600  m  sollen  Lokomotiven  und  Wagen  derartig  gebaut 
sein,  dtiBs  sie  Krümmungen  von  30  m  Halbmesser  anstandslos  durch- 
fahren küunen.  b.  £s  sind  nur  einflanschige  Bäder  su  verwenden, 
c.  Die  Betriebsmittel  der  Bahnen  mit  0,600  m  Spurweite  sollen  centrale 
Buffer  in  einer  Höhe  von  0.300  bis  0,840  m  über  S.  O.  erhalten,  d.  Das 
Ladegewicht  der  Wagen,  in  Kilogramm  ausgedrückt,  soll  durch  500 
theilbar  sein.  HI.  Bahnhofseinrichtungen.  Sofern  die  Klein- 
bahnen an  andere  Bahnen  anschliessen  und  ein  Uebergang  der  Wagen 
nicht  angängig  ist,  sind  sweckentspreohende  Vorriehtnngen  snm Umladen 
lierznstellen. 

Zu  §.  10.  Der  Vorbehalt  der  Verpflichtung  der  Unternehmer  von 
Kleinbahnen  zur  Gestattung  von  Privatanschlussbahnen  muss  die  J&egel 

bilden. 

Zu  §.  11.  Ebenso  wird  dem  Unternehmer  die  Verpflichtung  zur  Aus- 
fahrung  der  Bahn  und  des  Betriebes  auferlegt  werden  müssen,  sofern 

nicht  etwa  die  Bahn  für  das  öffentliche  Terkehrsinteresse  ohne  Werth 
Bein  sollte,  wie  z.  B.  Dralitseilljulmen  nach  Aussichtspunkten.  Die  Be- 
messung der  erwähnten  Geldstrafen  erfolgt  zweckmässig  nach  Prozenten 
des  Anlagekapitals.  10  %  ist  als  die  ftusserste  Qrenae  anansehen. 

Zu  §.  13.  Im  Allgemeinen  wird  eine  Genehmigung  ohne  zeitliche 
Begrenzung  nicht  zu  ertheilen  sein,  wenn  öffentliche  Wege  benutat 
werden.  Bei  Anlegung  eines  eigenen  Bahnkörpers  ist  eine  Genehmigung 
ohne  zeitliche  Begrenzung  in  der  Begel  uur  dann  zn  ertheilen,  wenn 
die  wirthschaftlichen  Verhältnisse  des  Unternehmens  es  erforderlich 
erscheinen  lassen  und  öffentliche  Interessen  nicht  entgegenstehen.  Die 
Dauer  der  Genehmiguiif?  muss  ausreichend  bemessen  sein,  um  dem 
Unternehmen  die  Möglichkeit  der  Amortisation  des  AnlagekaqLitals  zu 
gewähren. 

Zu  §.  14.  Auch  für  die  Vorbehalte  und  Anforderungen  hinsichtlich 
des  Fahrplans  und  der  Beförderungepreise  kann  im  wesentlichen  nnr 
der  Grad  des  an  dem  Betriebe  der  Bahn  bestehenden  öffentlichen  Yer- 
kehrsinteresses  den  Massstab  abgeben.  Was  den  Fahrplan  betrifft,  so 
erfordert  das  öffentliche  Sicherheitsinteresse  in  jedem  Falle  die  Fest- 
setzung der  höchsten  znlftsslgen  Geschwindigkeit  der  Züge,  welehe  die 
für  Nobeneisenbahnen  statthafte  Maximalgrenze  nicht  überschreiten 
darf.  Im  Uel)rigen  ist  nach  den  besonderen  Verhältnissen  zu  ermessen, 
ob  hinsichtlich  der  Zahl  und  der  Zeit  der  Züge  weitere  Anordnungen 
zu  treffen  sind.  Wird  zunächst  hiervon  abgesehen,  so  ist  der  Zeitraum, 
nach  dossen  Ablauf  wiederholte  Prüfung  einzutreten  hat,  In  der  Regel 
auf  etwa  drei  Jahre  zu  bemessen.  Diu  Mittheilung  aller  Tarife,  Fahr- 
pläne und  aller  etwa  zu  erlassenden  Betriebsreglements  an  die  Auf* 
Sichtsbehörde  wird  bei  Jeder  Genehmigung  vorzubehalten  sein. 

,  Zn  g.  17,  Die  PlanfeststeUuug  durch  den  »eg.-Präsidenteu  erfolgt 
•im  Einvernehmen  mit  der  zuständigen  Eisenbahnbehörde. 


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.Zq  §.  19.   Die  Erlaubuiäs  zur  Eröffnung  des  Betriebes  erfolgt  auf 
Grand  eindr  5raiclieD  PrOfimg  de«  Bahn  durch  die  stlx  GenehnugiiDg  . 
xnetftndlge  Behörde. 

Zu  f.  20.  Sowohl  bei  der  Einstellung  wie  auch  bei  späteren  Prüfungen 
der  BetriebsmaHchinen  sind  diejenigen  Vorschriften  zu  beachten,  welche 
für  die  auf  Kebeueisenbahueu  zur  Verwendung  kommenden  Butriebs- 
maschinen 'gelten.  Die  Bestimmungen  der  am  16.  Mftns  d.  J.  erlassenen 
Anweisung,  betrefTend  die  Genehmigung  und  Untersuchung  der  Dampf- 
kessel, haben  für  die  Kleinbahnen  infolge  des.  f.  20  des  gegenwärtigen 
Gesetzes  ihre  Geltung  verloren. 

Zu  §.  21.  Der  l^'ahrplan  und  die  Befürderungspreise  für  Personen 
uud  für  Güter  sind  mindeätciis  in  einem  öffentlichen  Blatte,  welches  in 
der  Genehmigungsnrknnde  zu  diesem  Zwecke  sa  beptimmen  ist,  sur 
Kenntniss  des  Pabliknma  sn  bringen.. 

Zu  §.  22.  Bie  eisenbahntechnische  Beaufsichtigung  der  Kleinbahnen 
mit  Maschinenbetrieb  beschränkt  sich  auf  die  Ueberwachung  des  Be- 
triebes im  ergeren  Sinne,  welcher  die  betriebssichere  Unterhaltung  der 
Bahniuilage  und  der  Betriebsmittel  und  die  sichere  und  ordnungsmassige 
Durchführung  der  Züge  begreift.  Anforderungen  an  die  Unternehmer, 
welch  e  die  BtLcksicbtauf  die  Betriebssicherheit  nicht  nothwendig  erheischt, 
sind  unbedingt  zu  vermeiden. 

Zu  §.  32.  Von  der  Verpflichtung  des  Unternehmers  zur  Führung 
getrennter  Betriebsrechnungen  kann  abgesehen  werden,  wenn  die 
Gesamni  tunter  nehmung  keine  andere  Bahnen  enthält,  als  städtische 

Bahnen  für  den  Personenverkehr  und  Bahnen*  welche,  wie  z.  V>.  Draht- 
seilbahnen, zum  Anschlüsse  an  das  Eisenbabmiet?:  sich  nicht  eignen. 

Zu  §.  45.  Die  Prüfung  der  betriebgsichei en  Beschaffenheit  der  Bahn 
und  der  Betriebsmittel  bedingt  auch  für  die  Anträge  auf  Genehmigung 
der  Frlvatansehlussbahnen  die  in  technisoher  Binsioht  erforderlichen 
Unterlagen.  Es  ist  daher  auch  für  diese  Bahnen  die  Anweisung  zu  §.  6, 
soweit  sie  die  technischen  Unterlagen  betrifft,  gleichmäseig  zu  beachten. 
Dagegen  ist  von  dem  Verlangen  von  Unterlagen  in  finanzieller  Hinsicht 
abznsehen. 


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.  ]      Norm  zur  Bereclmuiig  des  Honoriu^s  far . 

Arbeiten  des  Arcliiteliten  und  Ingenieurs. 

Naeh  den' BuehlüMen  der  XVI.  Abgeordneten- Versammlung  des  Verbandes  Deutscher 

Architekten»  nnd  Ingeniear-Tereine. 


•c   '  $.1.  Qmndsätze  der  Berechniing. 

Das  Honorar  wird  im  Allgemeinen  als  ein  Procentsatz  der  Bau- 
snmmo  berechnet,  zu  desaen  Bestimmung  folgende  GeBiohtspimkte 

dienen: 

a)  Der  höhere  oder  niedere  Bang  der  betreffenden 

Bauftnfeführung. 

Für  ein  Banwerk  höheren  Banget  ist  ein  höherer  Proeentsate  ma 

berechnen,  als  für  ein  solches  von  niederem  Bange^  welches  die  gleichen 
Baukosten  erfordert.  (Siehe  §.  2«) 

'*  b)  Die  Höhe  der  Bausumme« 

Fttr  ein  Bauwerk  kleineren  TJmfanges  ist  ein  höherer  Procontsatz  zn 
berechnen,  als  für  ein  grösseres  Bauwerk  der  gleichen  Bangclasse. 

(Siehe  §.  3.) 

o)  Die  Art  nnd   der   Umfang   der  aufgewendeten 

•  Thätigkeit. 

Das  Honorar  fttr  die  hei  einer  Bauausführung  aufknwendende  Gbe* 
luimmtloistuug  seist  sich  susammen  aus  Theilbetrftgen,  welche  den  ein- 
seinen Leistungen  entsprechen.  (Siehe  §.  4.) 

§.  8.  •  Sintheilung  der  Bauausführungen  naoh  Utirem  Bange. 

Dem  Bange  nach  sind  für  d'.e  Berechnung  des  Honorars  sechs  ver- 
schiedene Olassen  von  Bauausffthrungen  (Baudassen)  zn  unterscheiden 

I.  Classe. 

1.  Gewöhnliche  landwirth^dhafUiche  Oebftnde  aller  Art,  die  allere 
einfachsten  ländlichen  nnd  stftdtischen  Wohngebiade. 

2.  Gebäude,  mit  grossen  hohlen  Bäumen  yon  ganz  einfacher  Con- 
struction  nnd  Ausstattung,  allereinfachste  Fabrikgebäude,  Xjagerr&nme 

Schuppen  und  dergl. 

3.  Erdarbeiten  jeder  Art,  einfachste  Uferdeckungen  (Faschineubau, 
Steinwürfe,  Pflasterungen),  Trockenmanem,  AV  nnd  ZnfUinmgs- 
leitungen  für  Wasser  in  Gerinnen  .oder  Gräben  ohne  Kunstbauten, 
Brunnenanlagen  einfachster  Art,  Strassenbefestigungen,  Felssprengnngen. 

II.  Classe. 

1.  Bessere  bürgerliche  Wohngebftnde  auf  dem  Lande  nnd  die  Mehr- 
zahl (lor  gewöhnlich  construirten  nnd  ausgestatteten  Wohnhäuser  in 
Städten  (Pfarrhäuser  und  einfache  Villen,  gewöhnliche  Miethhäuser, 
einlache  Häuser  für  einzelne  Familien,  einfache  Gasthäuser  und  dergl.)« 

9.  Die  einfachsten  öffentlichen  Oebftnde  (Yolksschnlen,  einfache  Beal- 
schuleu  uud  Gymnasien,  ganz  einfache  Kirchen,  Armenhäuser,  einfache 
Krankenhäuser,  Bado-  und  Waschanstalten,  Kasernen,  Gefängnisse,  Zoll- 
häuser, einfache  Babnhofs-Uauptgebäude,  ganz  einfache  Bathhäuser, 
Gebäude  für  Amtsgerichte,  untere  Verwaltungsbehörden  nnd  dergl.). 

3.  Die  unter  I.  2.  genannten  Gebäude,  wenn  von  schwierigerer  Con- 
structiou  oder  complicirtt^ror  Anlage,  einfache  Speicher-  und  Fabrik- 
gebäude, Lagerhäuser,  Magazine,  grössere  Werkstätten,  gewöhnliche 
Pflanaenhäuser,  Orangerien  und  dergl. 

4.  Einfache  Hafenanlagen,  Schifffahrtskanäle  ohne  deren  Kunst- 
bauten, Stütz-  und  FuttcrniuTiern,  Bohlwerke,  Durchlässe,  Deichsiele, 
kleinere  Thalsperreu,  feste  Wehre.  Trockenlegungen,  Ent-  und  Be- 
wässerungen ohne  Anwendung  Yon  Maschinen,  Bohnanrt^n  oder  unter- 
irdische Kanäle  ohne  Verzweigungen,  einfache  feste  gerade  Brücken 
(bis  10  Spannweite),  Eisenbahnen  im  Flaohlande,  Strassenbahnen,  ein- 
fache Eisenconstmottonen  im  Hochbau. 


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120 


•    '        '  '   m:  Claase.  i   -    .:  • 

1.  Alle  reicheren  städtischen  Wohngebiiude  iiud  Villen,  namentlich 
solche  mit  architektonisch  ausgcbildeton  Ve&tibülen,  Treppenhäusern, 
Verkaufs  Iii  den,  Veranden  und  dergl.,  Oartenpavillons,  reiche  Pflanze!^- 
Iiänser  und  Orangerien,  architektouiBch  ausgebildete  Stallgcbiludo,  al« 
Bcstiiiultheile  von  Villen  oder  zoologischen  Gärten,  Ställe  für  Xiuxni^ 
pferde,  provisorisohe  Ausstellungs-  und  Pestgobäude  und  dergl. 

2.  Alle  unter  IL  2.  aufgeführten  öffentlichen  Gebäude,  falls  sie  eiiia 
reichere  architektonische  Ausbildung  oder  ungewöhnliche  und  zeit- 
raubende Studien  erfordernde  EiAzichtiugeil  ethalteD,  a.  B.  fttr  HeisuQgi 
liüftung  oder  andere  Zwecke. 

3.  Alle  übrigen  öffentlichen  Gebäude  von  höherer  architektonischer 
Ausbildung  im  Innern  sowohl  als  im  Aenesern  (Gebäude  für  höhere 
Schulen,  Universitäten,  reichere  Kirchen  und  Kapellen,  Bibliotheken, 
Museen,  Kursäle  und  Kurhallen,  Bazare,  Clubhäusor,  Fest-,  Ball>  und- 
Ooncerthäuser,  Theater,  Börsen-  und  Bankgebände,  Hanptgebällde  auf 
grossen  Bahnhöfen,  Rathbäuser  in  mittleren  Städten,  Gebäude  fttr 
Ministerien  und  Central -Vorwaltungen,  Gerichtsböfe). 

4.  Gründungen  aller  Art,  mit  Ausnahme  von  Luftdruck-  und  Ge- 
friergrüudungen,  Schleusen,  grössere  Hafenanlagen,  Hellinge,  bewegliche 
Wehre,  Wasserbauton  für  Triebwerke,  Ent-  und  BewässerftHgen  mit 
Stollen-  oder  Schachtbauten,  Schöpfwerks-Anlagen,  Entwässerungen  von 
Städten,  Anlagen  zur  Gewinnung,  Beinigung,  Aufbewahrung  und  Ver- 
theilung  von  Gas  und  Wasser,  elektrische  Beleuchtnngs-Anlagen, 
Speicher  und  Fabrikgebäude  schwierigerer  Ausführung  mit  maschineller 
Betriebseinrichtung,  Schachtspeicher,  grössere  Hallen  von  Holz  oder 
Eisen,  schwierige  feste  Brücken  (von  10 — 60*^  Spannweite),  kurze  einfache 
Tunnel,  Eisenbahnen  im  Hügel-,  Marsch-  und  Moorlande,  Drahtseil- 
bahnen, Hängebahnen,  Strassonbefestigungen  unter  schwierigen  YerhäH- 
nissen,  schwierige  Eisenconstmctionen  im  Hochbau. 

IV.  Olasse. 

1.  Gebäude .  in  reichster  Ausstattung:  Wohnhäuser  uud  Villin, 

Schlösser  und  Paläste,  Kirchen  und  Kapellen,  Clubhäuser,  Fosträume, 
Theater,  Museen,  liatbhäuser  und  Parlamentshäuaex,  frachtthoie^ 
Triumphbögen  und  dergl.  '  ' 

'  fi.  Luftdruck-  und  Gefriergrttndungen,  Docks,  geneigte  Sbenen  (81i)p»8), 
Schiffshobe  werke,  grössere  Thalsperren,  besonders  schwierige  Brücken 
(von  mehr  als  üO'"  Spannweite),  hohe  Thalübergäuge,  hohe  Aquädukte, 
Doppelbrüokeu  für  Strassen,  Eisenbahnen  und  Kanäle,  monumentale 
Brüoken,  bewegliehe  Brücken,  schiefe  BrOcken  aus  Hausteinen.  Traject- 
Anstalten,  längere  schwierige  Tunnel,  Eisenbahnen  im  Gebirgslandei 
besonders  schwierige  Eisenconstructionen  im  Hochbau» 

V.  Classe.  *"* 

Künstlerische  Ausaehmftoknngen  fttr  in  sich  abgeschlossene  Bau- 
thcile,  Ausstattung  von  Innenräumen  an  Wänden,  Decken  und  Fuss- 
boden, soweit  hierzu  besondere  Entwürfe  des  Arcbitecten  nöthig  sind, 
KansimObel  und  Ausstftttuugs-GegenstSiide,'  AJtäre,  RaxntfUi  Tauliteine, 
Orgelgehäuse  u.  s.  w.,  Denkmäler  aller  Art,  Brunnen,  deooratiye Fassungen 
Tou  (Quellen,  Sitsplätae  in  Parks  und  dergl.  ... 

YI.  Claase. 

Masohinenanlagen  und  maschinenieclmisohe  Arbeiten. 

%,  3.  Abstufimg  nach  der  Höhe  der  Bausuznme. 

Je  nach  der  Höhe  der  Bausumme  sind  für  die  Berechnung  des  Honorars 
AJt>stufungen  der  Bauausführungen  su  unterscheiden.  (Siehe  fi.  5.) 

§.  4.   Bezeichnung  der  bei  der  Honorar-Berechnung  in 
Betracht  kommenden  einzelnen  Leistung. 

Die  Thätigkeit  des  Architekten  oder  Ingenieurs  bei  einer  Bauaus- 
führung setzt  flieh  im  Allgemeinen  aus  folgenden  Leistungen  zusammen: 

I.Skizze,  allgemeiner  Entwtirf.  Anfertigung  der  nach  Maassen 
und  auf  (xrund  der  Vorarbeiten  aufgetragenen  einfachsten  und  skizzen- 
haften Darstellung  des  beabsichtigten  Bauwerkes,  mit  Kostenschätiiung. 


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m 

2.  Entwurf.  Anfertigung  eines  vollständigen  Entwurfes  in  Grund- 
rissea,  Ansichten  und  Durchschnitten,  statische  bezw.  mechanische  Be- 
rechnung, soweit  für  den  KTitwurf  erforderlich,  nehst  Koateuschätznnpr. 

3.  Ar  1>  e  i  1 8z  e  1  c  h  ri  u  II  g  e  u  und  Details.  Anfertigung  der  zur  Bau- 
auäi'ühruug  erforderiiciien  Arbeitszeichuungeu,  der  coustructiYen  uud 
oruamentolen  DetailBoichnungen  ubd  der  statischen  besw.  mechanischen 
BercchimnR'cn. 

4.  Koste  11  !t  n  s  c  }i  1  a  ^.  Anfertigung  eines  specieUen Kostenanschlages 
bezw.  der  Lieferungsbedingungen. 

5.  Ausführnni?.  Yerdlngung  sämmtlicher  Bauarbeiten,  ol>ere  Irei- 
tnn^  der  Bauanaführong  (generelle  P auanffl^oht)  event.  biei  YI.  Baa- 
claBso  ^ipecielle  Leitung  der  Aufstellung 

ö.  Abrechnung.  Prüfung  und  Feststellung  der  Rechnungen,  mit 
Ausschluss  der  Ausmeasangsarbeites. 


§.  6. .  Honorar  für  die  Gesammtleistungen  des 

oder  XnseiuLeurB* 

Für  die  in  §.  4  benannten  Gesammtleistttx^gen  ist  das  stl  berechnende 
Honorar  festgestellt  wie  folgt: 

Betrag  des  Honorars  in  Procenten  des  Kostenanschlags  bei 

einer  Summe  von: 


2  • 

m  P 


a 


"  jS  *•"• 

es 


ter 


Mk. 


5000 

10000 

20000 

30000 

50000 

76000 

bis 

bis 

bis 

bis 

bis 

bis 

10000 

20000 

30000 

50000 

75000 

100000 

Mk. 

Mk. 

Mk. 

Mk. 

Mk. 

Mk. 

lÜOüüO  150000 


bis 
150000 

Mk, 


bis 
300000 

Mk. 


300000 

bis 
600000 

Mk. 


600000 

bis 
1,000000 

Mk. 


I. 

n. 
III. 

IV. 
V. 


VI. 


5,0 

4,7 

4,35 

4,0 

3,8 

3,4 

3,1 

2,86 

2,6 

2^ 

6,6 

6,1 

5,66 

5,3 
6,26 

6,0 

4,5 

4/1 

3,86 

3,6 

8,8 

:  8,0 

7,4 

6,7 

6,0 

5,5 

6,1 

4,85 

4,6 

4,3 

'  9,5 

9,1 

8,5 

8,0 

7,75 

7,1 

6,6 

6,3 

6,0 

5,6 

11,0 

10,4 

9,B 

9,3 

8,9 

8,4 

7,9 

7,6 

7,2 

6,6 

6000 

10000 

20000 

40000 

GOOOO 

90000 

120000 

loOOOO 

200000 

bis 

bis 

bis 
20000 

bis 
40000 

bis 
60000 

bis 
00000 

bis 
120000 

bis 

bis 
200000 

bis 
800000 

5000 

10000 

2,0 
8,0 
4,0 

5,0 
6,0 


jl5,0jl3,4öj  12,0  j  10,7  I  9,4  |  8,2  |    7,1  [  6,16  j    6,3   |  4,56  | 

Bei  Ti (Oberen  als  den  hier  aufgeführten  Bausummen  soll  der  Proccnt- 
satz  nach  dem  Gesetz  der  vorstohenden  Tabelle  weiter  abgemindert  worden. 

§.  6,  welcher  zwei  einander  gegeuUberstoliende  Seiten  zu  Tabellen 
erfordert,  vergl.  die  Selten  804  u.  805. 


§  7.  Bedingungen,  unter  welchen  die  Honoraa>Beredlmans 

erfolgt. 

a)  So  lange  in  den  Anfängen  einer  der  Bausttmmenstufen  das  Honorar, 

berechnet  nach  dem  Procentsatze  dieser  Stufe,  einen  kleineren  Betrag 
ergibt,  als  der  Höchstbetrag  des  Honorars  der  vorhergehenden  Stufe, 
berechnet  nach  deren  Procentsatze,  bildet  dieser  Höchstbetrag  das 
Honorar. 

b)  Um-  und  Ausbauten  sind,  sobald  ein  besonderer  Entwurf  hierzu 
erforderlich  ist,  um  ein  Viertel  höher,  sobald  kein  Entwurf  hierzu 
nöthig  ist,  um  ein  Viertel  niedriger  zu  berechnen,  als  die  Tabelle 
für  Neuhauten  feststellt. 

c)  Umfasst  ein  Bauauftrag  mehrere  verschiedenen  Classen  angehörige 
Bauwerke,  so  darf  das  Honorar  für  ein  jndns  fierselben,  nach  den 
Bauclasaen  getrennt,  berechnet  werden.  Insbesondere  dürfen  Gregen- 
stäude  der  V.  Bauclasse,  wenn  sie  in  dem  ursprünglichen  Entwürfe 
nicht  vorgesehen  uud  bei  der  Classifizirung  desselben  nicht  berück«* 
sichtigt  sind,  getrennt  üacli  der  V.  Bauclasse  berechnet  werden. 

d;  Umfasst  ein  Bauauftrag  mehrere  Gegenstände  gleicher  Art,  so  ist 
da9  Honorar  fttr  sttmmtiiclie  Gegenstitoide  au  berechnen« 


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126 


6)  Die  «Tir  Aufstellung  rins  Entwurffl  erforderlichen  Aufmessungen^ 
Nivellements  und  Vorunteräuchungeu  aller  Art  sind,  falls  nicbit 
Anderes  Terejabairt^  von  dem  Bauherrn  an  -liefern,  erent.  boBondere 
2U  vergüten. 

f)  Verhandlungen  Aber  Ornndeiwerb  aind  atteserhalb  dei  Honorare  an 

vergüten. 

g)  Die  Anfertigimv?  melireror  Kutwürfe  für  ein  und  dieaclbo  Bauaufgabe 
ist  besonders  zu  Iiouuriren,  und  zwar  .mit  der  üälfte  dos  bezüglichen 
Satses  (f.  6)  für  Jeden  aweiten  oder  ferneren  Entwurf. 

h)  Die  Honorarsätae  sind  unter  der  Annahme  festgesetzt,  dass  die  Batt- 

ausführnng  durch  l'^nbcrnphrnpr  geschieht;  crfnlgt  dieselbe  ganz  odor 
theilweiao  iu  Kegie,  so  erhöht  sich  der  Honorarsat/  für  „Ausführung 
und  Abrechuuug^^  (§.  6)  für  den  bezüglichen  Theii  dar  Anschlag- 
anmine  am  die  Httlfte. 

i)  Die  Kosten  des  für  die  speoielle  Bauaufsicht  erforderlichen  Personales 
an  Bauführern,  Aufsehern  uild  dergl.,  wie  liaeh  deren  Banaufwand 

hat  der  Bauherr  zu  tragen. 

k)  Ueberschrcitunpcn  des  Kostenanschlages  führen  keine  Erhöhung 
des  Honorars  herbei,  dagegen  sind  die  Kosten  von  Erweiterungen, 
sowohl  nach  eonstructiver  als  nach  decorativer  Seite,  welche  auf 

Veraiilnssiuip:  oder  mit  Einverständniss  des  Bauherrn  geschehen,  bei 
der  Honorarborechnunp  m  berücksichtigen,  event.  gemäss  der  Bau* 

cläBse  soichor  Erweitcruugögegeuätäude. 

1)  Alle  Zeichnungen  bleiben  geistiges  Eigenthum  des  Architekten  oder 
Ingeniears;  der  Bauherr  kann  eine  Copie  des  Sntwurfs  verlangen, 
darf  diese  aber  ohne  Genehmigung  des  Verfassers  weder  fftr  sich} 

noch  für  Andere  aufs  Neue  benutzen. 

m)  Abschlagszahlungen  auf  das  Honorar  sind  in  einer  den  bereits 
beschafften  Leistungen  entsprechenden  Höhe  während  der  Bau- 
ansfflhrang  anf  Verlangen  an  leisten. 

n)  Ausser  der  Honorirung  durch  den  Bauherrn  darf  der  Architekt 
oder  Ingenieur  keinerlei  Bezüge  durah  Lieferanten  oder  Uebernehmer. 
beanspruchen  oder  annehmen. 

5.  8.  Xjeistungen,  welche  nicht  nach  der  Bausiimme 

berechnet  werden. 

I.  Für  Con  3  IT  1 1  at  i  o  neu ,  Co.rrespondenzen,  Berechnungen, 
Anfertigung  einzelner  Zeichnungen,  schriftliche  Gut- 
achten, Inventuren,  Brandschadenta^en,  Bebhnungs- 
revisionen  und  dergleiohen,  ohne  Banausf fthrang. 

Pür  die  Stunde  aufgewendeter  Zeit  wird  berechnet:  « 

1.  in  der  Wohnunj^  oder  dem  Geschäftsiocale    .*  •   .   Mk.  4,00 

2.  ausserhalb  derselben,  aber  am  Wohnorte   ....     «  5,00 

3.  für  den  Bau^C^hrer  oder  Hülfs-Ingenieur    ....     «  2,00 

4.  ifür  den  Zeichner  oder  Schreiber   «  JijdO 

Bmohtheile  Ton  Stünden  wei^don  ittr  rolle  Stunden  gerechnete 

H.  Für  Belsen  im  Inlande,  ohne  Bauausführung. 

Neben  den  •  Transportkosten  für  Personen  and  Gepäck  werden 
berechnet: 

1.  für  den  Tag  ohne  Uebemaohtung  .  .  .  •  \  •  .  Mk.  (0^00 

'  9.  für  den  Tag  mit  Uebernachtung    «  60,00 

•  8.  für  den  Bauführer  oder  Httlfs-lngenieur  die  Hälfte  der  vor-, 

stehenden  Sätze. 

II.  Für  Reisen  im  Inlande,  mit  Bauausführung. 

Wenn  ein  nach  MaBsgabe  der  Ilonorartabelle  zu  vergütender 
Bauauftrag  Reisen  im  Interesse  dieses  Baues  oder  dessen  Aus- 
führung erforderlich  niaclit,  so  ist,  neben  dem  nach  der  Anschlags- 
siimme  zu  ermittelnden  Honorar  und  den  Trausportkosten  für 
reraoueu  und  Gepäck  zu.  berechnen: 

1.  für  den  Tag  ohne  Uebernachtung  Mk.  10,00 

2.  für  den  Tag  mit  Uebernachtung  *  20,00 

3<  für  den  Bauführer  oder  Hülfs-Iugenienr  die  Hälfte  der  vor- 

etehenden  Sätze. 


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Zur  gefl.  Beachtung  l 

Die  nachstehende  Bezugsquellenliste 
für  Eisenbahn*  und  Ingenieur öedarfy 
welche  ein  alphabetisch  geordnetes  Ver-  j 
zeichniss  angesehener  u.  leistungsfähiger 
Fir77ien  aller  Branchen  darstellt^  cm- 
Pf  eklen  wir  den  Herren  Interessenten 
zur  geß.  Berücksichtigung  bei  Be- 
schaffu7tgy  Lieferung  u.  Vergebung  von 

Misenba/m-,  Bau-  und  Bctriebs-Maieriah 

Wasser-  Versorgung./,  Bahnhofe,  Städte  etc.  j 

Bahnhofs-  und-  Strecken-Ausrüstungen. 

Werkzeugmaschihen,  Werkzeugen,  Werk- 
stättenbedarf, Schmierm  itte  hl  etc. 

Eisc7i'  Construktionen^  Wellblech-  und 
Brückenhauten,  Hallen,  Dächern  etc.  ! 

Sicheriingswerkoiy  Weichen,  Signalen  und  i  | 
Stellwerks- Anlagen.  \  \ 

Telegraphen-Material  und  Apparaten^.  I 

Hebezeugen,  Krahnen,  Waagen  u.  anderen 

mechanischen  Hilfsmitteln. 
.  Betriebs  -  Dampfmaschinen ,  Kesseln, 
Motoren,  Pumpen,  Armaturen  etc. 

Feld-,  Industrie'  u,  Kleinbaftn'A7ilagen. 

Strassenbau-  u.  Er haltungs- Arbeiten. 

Canal-,  Tunnel-,  Brücken-  u.  Wasserbauten. 

Cement-,  und  Cementwaaren  etc. 

ßeto7i'Bau- Ausführungen. 

Baumaschinen,  Strassenbau-  u.  Erhaltungs- 
maschinen u.  Materialien. 

BeleuchtungS' Anlage?!  f  Gas  u,  Electricität, 

MesS'Instrumenten,  Zeichnen-  und  Bureau- 
bedarf. 

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